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Freitag, 22. Jänner 1932

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Nr. 19

aus einer deutschnationalen Kneipzeitung-Worte kleidet: Wohin man blicken Die deutschen   Nationalparteiler scheinen aller- Die Berhandlungen mit Ungara außer man wollte die ,, Sudetendeutsche Tages- mag, übera II sieht man die furcht- dings zu seiner Wirksamkeit großes Vertrauen zeitung" als solche ansehen sie sind tat- baren Auswirkungen der vorbehalt zu haben, aber vielleicht erproben sie dieselbe in Budapest   wieder aufgenommen. sächlich im Hauptorgan der Deutschen Na- losen und dadurch selbstverständlich einfluß einmal vor sozialdemokratischen Arbeitern. tionalpartei zu lesen! Das ist einmal den Din  - losen deutschen Regierungsteilnahme". Die Wir machen ihnen diesen Vorschlag. Sie wer- slowakisch- ungarischen Verhandlungen zwecks Ab­Budapest, 21. Jänner.  ( MTJ.) Die tschecho­gen scharfäugig auf den tiefsten Grund ge- sozialdemokratische Parteiführung ,, begnügt den dann wahrnehmen, solche Produkte schaut! Da siten in aller Herren Länder Wirt- fich", statt den Arbeitern Brot und Arbeit zu ihrer stümperhaften Demagogie nur eine schluſſes eines neuen Handelsvertrages wurden schaftsführer, Politiker und Staatsmänner verschaffen", auf ihre angeblichen" Erfolge Wirkung erzielen können, dast ist ein heute Nachmittag in Budapest   durch die Delega­und brüten vergebens darüber nach, wodurch im Ausbau der Arbeitslosenfürsorge hinzunvei- grenzenloses Gelächter.

tionen der beiden Länder wieder aufgenommen.

die Krise verschuldet und wie sie zum Abflauen sen, während doch wahre Volkspolitik eigent Es ist sonst nicht unsere Gepflogenheit, Bunächst wurde ein Gedankenaustausch über jene gebracht werden könnte und doch liegt die- lich erfordere, den arbeitenden Volksgenossen mit den Deutschnationalen in ihrem bemitlei- Verfügungen gepflogen, die in der Tschechoslowa­fung des scheinbar schwierigen Problems so das Recht auf Arbeit zu erkämpfent welche denswerten Zustande des Marasmus zu pole- tei hinsichtlich der Devisenzuteilungen einfach und klar zutage. Schuld an der Krise wahre Volkspolitik bekanntlich von den treue-| misieren, aber ausnahmsweise mußte gezeigt für Zwecke der Wareneinfuhr jüngst getroffen ist der Regierungseintritt der deutschen So- sten Anhängern der Deutschen   Nationalpar- werden, mit was für noblen Gegnern wir es wurden. Sodann wurden jene Fragen in Er­zialdemokraten in der Tschechoslowakischen tei, den deutschnationalen Fabrikanten auf zu tun haben und auf welchem Niveau sie örterung gezogen, die in Laufe der bisherigen Republik  ! Die ,, Sudetendeutsche" hat es ent- die Weise betrieben wurde, daß sie skrupellos stehen. Noch im Sterben treibt ihnen der Haß Verhandlungen noch nicht vollkommen geklärt hüllt und nun wird es leicht gelingen, die tschechische Arbeiter ins deutsche Sprachgebiet gegen die selbständig ihren Weg schreitende werden konnten. Die Verhandlungen werden bloßgelegten Fäden weiterzuspinnen. Dieser hereinzogen, falls diese sich als billigere Ar Arbeiterschaft den Schaum vor den Mund. nach Möglichkeit in raschem Tempo täglich ge­verhängnisvolle Schritt ist schuld an der Welt- beitskräfte erwiesen. Noch im Sterben bemühen sie sich zu zeigen, führt werden. trise überhaupt. Das kann nicht länger ver- Genug des Unsinns, der da als Dampf| daß sie nichts gelernt haben und nie etwas borgen bleiben. Solche Weisheit wird also im der deutschnationalen Giftküche entströmt! lernen wollen. Hauptorgan einer Partei vorgetragen, die ernst genommen werden will!

Ernste Unruhen in Spanien  .

Anarchisten besezen Bahnen, Telephon und Munitionslager.

Politifierende Generale.

Von einigen Tagen hat der Generalstabchef der tschechoslowakischen Armee Syrovy eine Rede gehalten, in der er sich gegen die Herabsetzung der bestehenden Militärdienstzeit gewandt hat. Gleichzeitig ist eine Nachricht durch die Blätter

Doch es hat der tödlichen Pfeile in sei­nem Köcher noch mehr. Mit düsterem Ernste wird proklamiert, daß ,, die Verantwor= tung für diese tatastrophale Ent­widlung vor allem die deutschen Sozialdemokraten zu tragen haben, Madrid  , 21. Jänner. Zwischen Manresa   und anderen Städten wurden zahlreiche Anarch:- gegangen, wonach einige Generale die Auflösung da sie durch ihre Regierungsteilnahme die und Berga in der Provinz Barcelona   ist sten verhaftet. In Manrosa und den Nachbar- des Verbandes der tschechoslowakischen Rottmei­Fortsetzung der unglückseligen tschechischen ein revolutionärer Generalstreik ausgebrochen. gemeinden wurde der Generalstreik proklamiert. ster verlangt haben. Bezeichnend ist, daß sich Außen-, Zoll- und Handelspolitik ermöglicht" und sich der Telephonleitungen, einschließlich der und Postgebäude, so daß die Telegraphen- und die Staatspolitik einzugreifen, auch das České  Die Aufrührer haben eine Eisenbahnlinie besetzt Die Streifenden besetzten fast überall die Amts- gegen derartige Bestrebungen der Generalität in Vielleicht könnte jemandem einfallen, diese Telephonzentrale in Navascues sowie eines Telephonverbindung unterbrochen ist. dreiste Fälschung der Tatsachen durch den ein- Pulver- und Dynamitlagers bemächtigt. Slovo", das Blatt der Nationalsozialisten wen fachen Hinweis darauf zu entkräften, daß die Der Innenminister erklärte in der Sitzung Klärte Ministerpräsident und der Innenminister In der Sitzung des Abgeordnetenhauses er- det. Es sei unerhört, so schreibt das Blatt, daß 21 deutschen Sozialdemokraten nicht die Poli- des Ministerrates, daß die Regierung entschlossen die Regierung habe Beweise, daß die Weisung zu sich die Generale unter dem Vorwand, sie müß­tik der Regierung diktieren zu können sei, die anarchistischen und kommunistischen Wir­und daß ihr Ausscheiden an den Mehrheits- rent in Satalanien mit aller Energie zu unter den Verschtvörungen und Wirren in Katalanien   ten militärische Angelegenheiten beraten, zu po­verhältnissen so gut wie nichts ändern könnte, drücken. Aus Saragossa   wurden bis auf zuvei aus dem Auslande gegeben wurde, das litischen Gesprächen zusammenfinden. Man will aber gegenüber dem blühenden Unsinn, der Bataillone Infanterie, Stavallerie und Artillerie aleichfalls Goldmittel gewährt. Der Regierung eben jetzt das Generalinspektorat der Armee, da berzapft wird, wäre es schade um jedes alle Abteilungen der Zivilgarde mit den schnell sind die Personen, die sie gewähren, bekannt. das vom General Bobhajity befleidet wird, auf ernsthafte Wort. Gehen wir lieber auf der Auch aus Madrid   wurden Verstärkungen entgegen 4 Stimmen der Regierung das Vertrauen das Generalinspektorat ist dazu da, um auch den Das Abgeordnetenhaus sprach dann mit 285 heben, man müßte es aber bestehen lassen, denn stent Transportintitteln nach Manrosa gefandi. Plantage deutschnationalen Geistes ein Stück- fandt. Der Marineminister gab außerdem den aus und ersuchte sie, jede Bewegung gegen die chen weiter. Auf Schritt und Tritt finden wir Befcht, daß Schlachtschiffe nach Barce- Republik sowohl von links wie von rechts ener­da neue prächtige Blüten: es wäre Pflicht der lor a entsandt werden. In Barcelona  , Valencia gisch zu bekämpfen.

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deutschen   Sozialdemokraten gewesen, rechtzei­tig an einen Abbau der unerträglich hohen Steuern und Abgaben zu schreiten", statt des­sen ist unter Mitwirkung der Sozialdemo­fraten nur das Gegenteil geschehen". Man könnte fragen wo und wann. Aber wozu. Der Unsinn spricht für sich selbst. Doch weiter. Die deutschen Sozialdemokraten, nicht etwa die tschechischbürgerlichen Parteien, über die wird kein Wort des Tadels gejagt! haben die Verantwortung für die Streichung" der Weihnachtszulage der Lehrer und Staatsbeam­ten, wobei wohlweislich verschwiegen wird, daß die sozialistischen   Parteien das Verdienst daran haben, wenn den Lehrern und Staats­beamten zu einer Zeit wo anderswo ihre Ge­halte stark abgebaut wurden, diese Weihnachts­zulagen gewährt wurden und daß die Abbau aftion lange nicht so hart ausfiel, wie sie beabsichtigt war und ausgefallen wäre, wenn ausschließlich die von den Deutschnationalen so geschonten nichtsozialistischen Parteien dar­über zu entscheiden gehabt hätten.

So geht es fort. An allen Uebeln sind nur die deutschen   Sozialdemokraten schuld, ganz wie es die Nazis und Kozis alle Tage plärren, was die Sudetendeutsche" in die

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Jan Hus  / Der letzte Tag

Ein geschichtlicher Roman v. Oskar Wöhrle  

Die Belgrader   Studenten parieren nicht.

Zernierung des Studentenheimes durch Gendarmerie.

Tagsüber blieb das Heim von Gendar­derie blodiert. Gleichzeitig wurden den Studenten das Trinkwasser, die Beleuch tung und die Zentralheizung entzogen. Hiedurch sollen sie zum Verlassen des Heimes ge­zwungen werden. Die Gendarmerieblockade foll solange aufrechterhalten bleiben, bis alle wider­spenstigen Studenten verhaftet sein werden.

Verschärfung im Lohnfampf der

Geist in der Armee zu beobachten, auch den Geist der höchsten militärischen Würdenträger. Die Rundgebungen antidemokratischen Geistes auf den höchsten Stellen zeigen flar, wie gerade in dieser Zeit das Generalinspektorat notwendig ist." Die Nazis find schuld

an den legten Berliner   Morden.

Belgrad  , 21. Jänner. Heute kam es an der Berlin  , 20. Jänner. Wie der Polizeipräsident Universität und an der Technischen Hochschule mitteilt, haben die Ermittlungen über die Vor neuerlich zu großen politischen Demonstrationen gänge in der Kolonie Felsenecke" in Berlin­gegen den Ministerpräsidenten Živkovič und gegen Reinidendorf, die zwei Todesopfer forderten, er das herrschende Regime. Die Studenten hizten geben, daß die Schuld bei den National polnischen Bergarbeiter. sozialisten liegt. Im Restaurant Bergs Trauerfahnen und stellten am Balkon ein schloß" in Waidmannslust  " fand Montag abends Holzkreuz mit der Aufschrift Petar Zickovič" auf. Kattowi, 21. Jänner. Die Berg- und eme Mitgliederversammlung von fünf SA- Stür An der Technischen Hochschule wurden Bilder Hüttenarbeiter- Gewerkschaften Polnisch Ober- men statt, die als geschlossene Bersammlung der des Ministerpräsidenten verbrannt. Die Demonstranten brachen wiederholt in Abzug- schlesiens stellten den Industriellen ein bis Anmeldung nicht bedurfte und auch der Ueber­rufe gegen den Ministerpräsidenten und gegen die Sonntag befristetes Ultimatum, in welchem die wachung nicht unterlag. Anwesend waren über Dittatur und in Hochrufe auf die Boltsfreiheit zurückziehung der für den 1. Feber d. J. ange- fich etwa 150 Mitglieder der Stürme nicht auf 200 Mann. Nach Schluß der Versammlung habent aus. Der Platz vor der Universität wurde von kündigten Lohnherabsetzungen in der oberschlesi- dem kürzesten Wege nach Hause begeben, sondern der Gendarmerie abgesperrt. Da die Studenten, welche im Studentenheim schen Berg- und Hüttenindustrie gefordert wird. sind unter Benutzung des Feldweges über Schön­des Königs Alexander untergebracht sind, gegen In dem Ultimatum wird erklärt, daß die holz durch die Kolonie Felsened gezogen. Ganz die vom Unterrichtsminister erlassene neue Haus Berg­Hüttenarbeiter Gewerkschaften offenbar hat das Auftreten der Nationalsozialisten Sauspräfekten aus dem Heime gewiesen hatten, ordnung demonstriert und den neu ernannten im Falle der Unnachgiebigkeit der Industriellen zu dem Zusammenstoß, zur Schießerei und zur Schlägerei in der Straße geführt. Von den 49 int wurde die Verfügung getroffen, daß alle jene teine Verantwortung für die von den radikalen Schönholzer Weg festgenommenen Nationalsozia Studenten, die sich an diesen Demonstrationen Arbeitermassen geplanten Abwehrmaßnahmen listen wohnen in Reinickendorf  - Ost, wo sich der beteiligten, aus dem Heime entfernt werden. gegen die Industriellen übernehmen könnten.

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war an Kardinälen, Bischöfen, Prälaten, Dom- hat er seine Steinhaftigkeit abgetan, hat nach herren, Aebten, niederen Pfaffen und Doktores Herrn Wenzel von Duba gerufen, und beide hin der Heiligen Schrift, backte zusammen wie Ei zum König, um ihm den Anschlag zu melden." mit dem Mehlteig, nicht mehr auseinanderzu- ,, Und Sigmund?!" bringen. Und weißt du, worin sie so wundersam ,, Er war redlich empört über das, was er ( Verlag Der Bücherkreis", G. m. b. H., Berlin   SW. 61.) einig waren? In der Absicht, die Verhandlung von uns hörte", springt Stepta ein. Das Spiel, das hier mit Hus ge- zwar öffentlich zu führen, aber unter Ausschluß spielt wird, ist abgekartet bis in den leß- des Beklagten.  " ten Stich hinein. Sie scheren den Magister, Das geht doch nicht!" wie den rozigsten Bauern bei einem Peter, einen Atemzug lang das Anstarren Kümmelblatt. Nur daß es hierbei nicht um den seiner Fingernägel unterbrechend und die Ziz Beutel geht, sondern ums Leben. Ich hab's zuerst kas anschauend, sieht, wie sich der 3innbecher in selbst nicht glauben wollen. Dummer Böhme, dessen rechter Hand immer mehr einwärts biegt. hab ich gesagt, du siehst vor lauter Türmen wie- Bald wird er brechen. der mal Prag   nicht! Aber die Beweise für die Freilich geht das. Ein der Ketzerei Angewerbe." Abkartung, unsern Magister anlangend, sind mir flagter kann von seinen Richtern verdammt mit solcher Heftigkeit um die Ohren geschlagen werden, ohne daß er gehört wird. Juristisch ist" Ja, wenn euch erst nach langem 3wiedern worden, daß mir der Schädel heute noch dröhnt!" diese Art des Verfahrens in Ordnung. Das und fanonische Recht gibt den Vätern die Hand­habe dazu!"

Beweise?"

"

" Jawohl, Beweise!"

"

,, Nur empört? Getan hat er nichts?" " Nicht so hißig, Herzensbruder! Getan hat er viel. Hob sofort die Tafel auf, ließ sogar das geliebte Wildbret in der Zinnschüssel liegen, sandte auf der Stelle den Kurfürsten von der Pfalz   und den Burggrafen von Nürnberg   zu den Bätern mit der Weisung, es sei sein, des Stönigs Wille, daß dem Magister öffentlich Gehör gegeben ,, Haben die Väter eingewilligt?" Baudern."

gehabt!"

Vorfall abspielte, nur drei Mann.

und zu schelten. Andere verlachen, verspotten, ver­höhnen ihn. Wenzel Tiem spuckt ihm sogar Speuz ins Gesicht. Michael de Causis freischt: Schmeißt seine lästerlichen Bücher alle ins Feuer! Ver brennt den Dreck! Und ihn, den Ketzer, dazu!" Hus läßt sie schließlich toben und schiveigt still. Aber auch das ich ihren entzündeten Gemütern nicht recht. Ein Triumphgeheul stimmen sie an: Er schweigt jetzt! Gelt, er schweigt! Ein Zeichen dafür, daß er seinen Frrglauben zugibt!" Nein!" widerspricht der Magister, ich schweige, weil ich muß. Einen so großen Lärm kann ich nicht übertönen. Ich würde sprechen, wenn ich angehört würde!" Aber es kam nicht dazu. Die wildgewordenen Eber und Sautöpfe ließen sich nicht bändigen. Die Sigung flog auf, ohne Ergeb nis. Die Stocknechte nahmen Hus in die Mitte und führten ihn wieder in Kette nud Gitter!"

Die Worte des Notars bekribbeln Zižka wie tausend bissige, angriffslustige Ameisen. Er fann nicht stillhalten, an so vielen Stellen verwunden und quälen sie ihn.

" Demnach hat Hus ja öffentliches Verhör Ich meine vollgültige?" Aber es berstößt gegen die Abmachungen!" ,, So wahr ich Peter heiße," sagte der Notar, " Jawohl, vollgültige!" ,, Sehr richtig! Es widerspricht allem, was Peter, der Notar, ist ein wenig ärgerlich wir in dieser Sache teils mit dem Konzilium Hus hat ein öffentliches Verhör gehabt. Aber " Ist die Gerechtigkeit denn ganz aus der darüber, daß der Ritter Zweifel in seine Worte felber, teils mit dem König vereinbart haben. was für eines, Ritter! Siehst du, so ist es ange­fett. Seine Stimme nimmt daher unwillkürlich Es widerspricht auch dem, was der König seiner gangen: Der Offizial verliest den ersten Klage- Welt gegangen?" fragt er, als der Notar geendet. Hell Zižka  , wie alt bist du?" meint breit seits unmittelbar mit den Bätern verhandelt artikel und die Namen der belastenden Zeugen. einen schärferen Klang an. Hus will reden und sich verantworten. Aber lachend Conrad von der Newenstadt, einer der Beweise, mit meinen eigenen Augen gefe- batte." ,, Eine offene Schurterei also?!" faum hören die Väter seine Stimme, als sie los- mährischen Ritter. hen! Beweise, mit meinen eigenen Ohren gehöri! ,, Was tut mein Alter dazu?" " Das richtige Wort, Ritter Jan. Jawohl, heulen und sich gebärden wie wilde Säue. Jch Seut, auf den Tag genau, sind es vier Wochen. ,, Nun, weil du so dringlich nach der Gerech Am 5. Junius war der Magister auf unser so fann man es nennen: eine offene Schurterei! weiß wahrhaftig kein anderes Wort. Ihr Haar vielfältig Drängen hin endlich aus seiner Turm- Ich, dessen inne werdend, was da gespielt werden sträubt sich, sie runzeln ihre Stirnen und wegen tigkeit fragst. Du kennst wohl ihre Geschichte haft in Schloß Gottlieben zurüd nach Konstanz   sollte, laff' Schreibzeug und Protokollblätter ihre gelben Zähne gegen Hus. Ja, Tiere waren nicht?" gebracht worden, um sich hier in öffentlicher Sit liegen, wie es liegt, und los, nichts wie los aus das, aber keine Menschen, teine Männer, die sich zung zu verantworten. Hörst du: öffentliche dem Gedräng und Gezwänge der Kutten und versammelt hatten, so wichtige Fragen zu ,, Dann gestatte, daß ich sie dir zur Helmgabe Sibung! Doch was machten die frommen Väter hierher, wo ich meinen Herrn Kepka traf, der erörtern. ,, eine Ausrede, Keher!" schreien sie, daraus, die in mancherlei farbioen Rutten das gerade zu Tisch will. Schier außer Atem bin ich antworte auf den Klagartikel Ja oder Nein!" verehre!" Der Graubart sammelt sich einen Augenblick, Refettorium bei den Barfüßern füllten? So fehr vom eiligen Laufen. Jan Hus  !' jag ich und muß Als der Hurlebuß sich ein wenig gestillet, spricht sie sonst aufeinander loshauen wie giftige Teu- mich am Türbalken halten. ,, Was ist mit Sus?" der Magister eine Berufung auf die Heilige zieht eine der Weinlachen vor ihm auf der Tisch­fel in ihren Seffionibus und fein gutes Haar fragt Herr Kepta und streift die Brauen. Er wird Schrift aus. Da schreien fie aufs neue durch platte mit dem Finger zu einer geraden trake aneinander lassen ihrer vielschichtigen Meinun- verdammt, eh' man ihn gehört hat!' Nun, ich kann einander, gleich den Pharifäern wider Jesum. aus und beginnt, immer wieder ins Nasse gen wegen, hier, gegen Hus waren sie sich ein- es ja sagen, denn wir sind unter uns, Herr Das gehört nicht zur Sache!" toben und tollen tupfend: mal ausnahmsweise alle einig. Was zugegen Repta ist grau geworden im Gesicht. Aber rasch sie. Einige fangen an, den Magister zu schmähen

Bizla schnappt ein: ,, Nein, ich kenne sie nicht."

( Fortsegung folgt.)