Seite 4Freitag, 92. Wim»« 1989srr. i?Der 3or ohne SanftDer starr von Sovnrs nnft DrtenU/ erT agesneuigkeitenDas Gebet eines Geistlichen.Die„S. A. Z." berichtet aus Dosen:Der polnische Geistliche M i«s z k i S-Uzerfki hat«in« Broschüre„Wojna" heraus-gegeben, in der sich folgender„Gebet der polnischen Christen" befindet:„O Herr, verleihe unser«« Händen Kraft,Vortrefflichkeit de» Kanonen, Ausdauer de» Tanks, Unsichtbarkeit denFlugzeug«»» Flüssigkeit und Allgegenwart denGasen, verleihe ihnen die Zeichen, die deinerheiligen Liebe gleich sind. Im Namen dieser Lieb«,mit der Du uns liebst, möge der Feind dahinsinke« wie das GraS, das von der Sens« Deiner Gerechtigkeit berührt wird.Mögen ihr« Frauen und ihr Land unfruchtbar werden, mögen ihre Kinder bettel» gehe» und ihre Töchter der Schändung anheimfalleu! Mögen ihre Kugel«und Geschoss« ins Gras fallen wie di« Lämmchenund mögen di« Unfrigen ans ihnen wie di« Tigerdas Herz und Blut herausreihru und mögen sieendlich erblinden.Unsere Seel« ist dieselbe wie vor tausendJahren, sie haßt den Feind und verzeiht ihm nicht,so verzeihe auch Du nicht den Gottlosen, sonder«straft sie» aus daß sie aushören, unS zu schaden,und hindere uns guädigst nicht daran, wenn wirsie unschädlich machen, für jetzt, für immer und i»alle Ewigkeit. Amen!"Der Vorgesetzte dieses Geistlichen(derBischof von Posen-Gnescn) hat bisher nichtsgegen ihn unternommen.khauvinistischer Wahnwitz.Der Bürgermeister der Stadt Dinant inBelgien«rhieft den nachfolgenden Brief voneinem Breslauer Geschäftsmann, dermit elektrotechnischen Artikeln handelt:„Herr Bürgermeister, ich hab« Ihr verleumderisches Schreiben erhalt««. Wir besitzen so vielDokumente über ftinen bösartigen Inhalt, daß esnicht der Mühe verlohnt, Ihnen feine Niedrigkeit auseinanderzusetzen. Der Tag wird kommen,wo dies mit Donnerschlägen in Ihren Ohrenhallen wird und an dem die Masi« des wallonischen Volkes auf den Knien um Erbarmung flehenwird. Dies sei mein Neujahrswunsch.Das ist ein Ausbruch des chauvinistischenrevanchelüsternen Kriogswahnsinns, der vonHitler und seinen Leuten genährt wird. Es paßtganz ausgezeichnet zu dem Wart des Naziachgeoro-neten Spangemacher in Oldenburg„Du mußtsterben. Du Hund Franzos, weil wir lebenwollen". Die Leitung der nationalsozialistischenPartei hat zlvar diese Worte abzuleugnen versucht, aber mit wenig Erfolg; denn diese Wortewurden bekannt durch den Bericht eines sehrweit rechts stehenden bürgerlichen Blattes. Imübrigen hilft die Ableugnuttg einer solchen ern-zeilnen Aeußerung gar nichts. Denn wie derBries an den Bürgermeister von Dinant zeigt,ist finsterer und blutiger Revanchewahn und di«Kriegslüsternheit ein Merkmal, das fast alleAeußerungen des deutschen Faseismus auszeichnet!.Spielbanken in Deutschland.Berlin, 21. Jänner.. Die Verhandlungenüber die Einführung des Glücksspieles inDeutschland sind jetzt so weit gediehen, daß einigedeutsche Bäder wahrscheinlich schon in diesemSommer Spielbanken errichten dürften. Die vondem allgemeinen deutschen Bäderverbande denzuständigen Ministerien unterbreitete Denkschrifthat schon die Zustimmung bei dem Berkehrs-ministerium, dem Reichsfrnanzministerium undReichsinnenministerium gefunden. Es gilt, nurnoch die Bedenken des Instizministe-riums zu überwinden, das sich bisher dieserFrage gegenüber sehr ablehnend, verhalten hat,das jedoch anscheinend die Meinung in der letzten Zeit geändert hat. Da die Erledigung derGlücksspielfrage beschleunigt durchgeführt werdensoll, muß sich der Reichstag schon in einer dernächsten Sitzungen mit dieser Frage befassen.Wird das Gesetz angenommen, so werden dieBäder Aachen, Wiesbaden, Baden-Baden und einBad an der böhmisches Grenze die Spielkonzession erhalten. Aachen wurde aus dem Grundegewählt, weil viele Kurgäste zum Schaden desBades in die benachbarten Spielplätze Belgiensund Frankreichs gehen und ihr Geld dort ausgeben. Von den» aus den Glückspielen zu erwartenden Mitteln dürfte ein Teil der Reichsquotefür die Förderung des Fremdenverkehrs einschließlich der wissenschaftlichen Forschungsarbei-len, ein Teil zur Ausgleichung des Defizits derBäder dienen.Bankerott zweier österreichischenGemeinden.Wegen Steuerstreik der Grundbesitzer.Wien, 20. Jänner. Zwei kleinere Gemeindenim Nordwesten Niederosterreichs, Bärndorf undGuttenbrunn, sind finanziell zusammengebrochen,so daß sie in ihärn Schulen nicht mehrHeizen können und sie am 1. Feber sperrenwällen. Aber auch den sonstigen Verpflichtungenkönnen diese Gemeinden nicht nachkommen. Di«Ursache ihrer Schwierigkeiten liegt darin, daßihnen die Gutöverivaltuitzg des dortigen Großgrundbesitzes des ehemaligen Erzherzogs Ferdinand Salvator Steuern schuldig ist undnicht zahlen will. Di« genannte Gutsverwaltungzahlt auch den übrigen umliegenden Gemeindenkeine Steuern.Paris, Mitte Jänner.(Eig. Ber.)Die Zahl russischer Emigranten in aller Weltwird heut« aus etwa drei Millionen Menschen geschätzt, die Zahl der bewußten Monarchisten unterihnen auf ungefähr 250:000. Lange Zeit ging derStreit dieser russischen Monarchisten darum, obman das Haus Romanow unverändert als das herrschend« anerkennen solle oder ob'eine neue Dynastiezu wählen sei. Als man sich für das Haus Rvma-now entschieden hotte, ging der Streit weiter zwischen dem- Kronprätendenten Nikolai, der mit japanischen Geldern seine Kandidatur durchzusetzensuchte, und dem Großfürsten Cyril. Cyrilging im Jahre 1922 aus diesem Wettstreit alt Sieger hervor.Großfürst Cyril hielt Residenz in Coburg, während das eigentlich« Hauptquartier der russischen'Monarchisten damals in Reichenhall war. Auf Veranlassung der Gruppe von Reichenhall proklamiert«Cyril sich selbst zunächst zum'„Statthalter deS russischen Thrones". Der russische Thron, den er besetzt hielt, bestand damals aus einem Klubsessel imHopel Coburg. Im Zimmer nebenan wohnt« KönigFerdinand von Bulgarien. Im Jahre 1925 erklärtesich der Großfürst Cyril alS„Don Gottes GnadenCyril I., Kaiser aller R«uß«n, Czar von Polen/Großherzog von Finnland usw."' Der„Hof" in btt Bretagnestodt.Die verschiedenen Prätendenten gaben denKampf nicht ohne weiteres auf. Roch im Jahr«!1929 versucht« die Großfürstin Anastasia, sich zur!„Helligen Märtyrerin Kaiserin" auSrnfen zu lassen.Aber inzwischen ist es mit dieftr Konkurrenz ruhigergeworden, und heut« ist Cyril I. von den russische»Monarchisten allgemein anerkannt. Alljährlich imOktober läuten jetzt die Glocken von vielen russische»Kirchen in New Aork, Paris, London, Rio de Janeiro, Buenos Aires, überhaupt in aller Welt, mitAusnahme von Rußland. Dekan«, Priester, Bischöfe,Erzbischöfe und Metropoliten zelebrieren das TeDeum und feiern die Herrschaft ihres„nun glücklich regierenden Herrn und Kaiser- Cyril Wladimirowitsch".Das Ganz« mutet wie ein grotesker Masken-scherz an. Die Hofhaltung ist inzwischen nachRordfrankreich verlegt worden. In St.Brieux in der Bretagne kann man diesen Hof desKaisers ohne Land bewundern. Abordnungen dieser Kaiserei, mit bedeutsamen Titeln, und an zahlreichen Orten verschiedenster Ländert Zumeist bekleiden die Großwürdenträger Chausfenrstel-lungen.Vor einiger Zeit versucht« der Zar ohne Landeinen außerordentlichen Gesandten in dl« USA. zusenden. Natürlich wurde er nicht akzeptiert. Präsident Hoover weigerte sich auch, die Zarin VictoriaFedorowna zu empfangen.Cyril nimmt dl« Komödie sehr ernst. Er ernennt ständig Kabine 1 tSmitgliedereiner Regierung, die nichts zu regieren hat. Kürzlich ließ sich ein alter monarchistischer General gra-tulieren, der zum„Gouverneur der Provinz Tula"ernannt worden war. Titel und Adel werden ver-Lödlicher Antonnfall.Am IS. Jänner ereignete sich auf der Straßebei Alt-Prostein, Bezirk Dauba, ern schweresAutounglück, bei tvelchem der BäckermeisterMauder auS Wobern sofort getötet wurde. Dermitfahrende Zementwarenerzeuger Frisch auSWoken Witwe so schwer verletzt, daß er balddarauf starb. Der Chauffeur blieb unverletzt. DaSUnglück ereignete sich in einer scharfe» Kurve,und wahrscheinlich dadurch, daß der Lenker dieHerrschaft über das Auto verloren hatte.Fenergefecht an der Grenze.Warschau, 21. Jänner. An der polnischsowjetrussisch«» Grenze kam es in der Nähe derOrtichaft Domaniewiczc zu einem Feuergefechtzwischen einer aus Sowjetrußland auf polnisches Gebiet eingÄ>rungenen Bande und einerpolnischen Grenzler-Patrouille. Bei der Schießerei wurde ein Mitglied der Bande getötet, einzweites verletzt und gefangengenommen. Dieübrigen Mitglieder der Bande konnten aufsowjetrusfisches Gebiet flüchten.Und über Emil Ludwig kein Wort? Im„Tag" lesen wir übet eine Bodenbacher Nazi-Versammlung:Damit war die eigentliche Tagesordnungerschöpft und es sprach Pg. St. Bi«rerbI,Aussig, über dft Bedeutung der Presseim nat.-s.oz. Freiheitskampf. In feffelnder'Weise— wir werden«inen Auszug seiner Ausführungen in den„Bodenbacher nat.-soz. Nachrichten"bringen— behandelte er den Einfluß der Presseauf das Volk, die Berjudüng der marxistischen und des größten Teiles der bürgerlichen deutschen Presse und die Notwendigkeit der Unterstützung dernational sozialistisch en Zeitungen.In diesem Zusammenhänge wäre es doch nützlich und interessant gewesen, zu erzählen, wiedaS jüdische Gift auch in die Nazipresft Eingangfindet, indem„niederträchtige Falscher" sie' zumAbdruck jüdischer Literatur verlocken. AmSchluß wäre«in Appell angebracht gewesen,der Hakevkreuzpresse nicht nur Grubenhund«, sondern dann und wann auch ernsteBeiträge einzusenden!Ei« Jagdflugzeug des Flughafens von Bresso(Italien), das ein Sergeant lenkt«, stürzte auS800 Meter ab und der Pilot, der den Fallschirmnicht benützte, wurde getötet.v«t fdgor eine Xegtemno.liehen; auch ein neuer'Orden wurde geschafft«:'^S^,'NikolauS, der Wundertäter"/ dessen niedrigsteKlasse aber immerhin noch drei Dollars kostet—., Ingenieur Becker... und Deterding.Im Jahre 1960 wurde das Hauptquartier nachParis verlegt: di« Poütilofs-Becker-MunittonS--Comp. bilden die Zentral«. Die Gründungsaktedieser Gesellschaft, die vom französischen Kriegs, undHandelsministerium' ratifiziert wurde, gibt alS Zweckd«8 Unternehmens an:^Fabrikation, Einkauf undVerkauf aller Arsen von Kriegsmunition, Kriegs-auSrüstung und Jagdwaffen." Der eigentlicheGründer war der deutsche Ingenieur Edgar B e k-fer aus Berlin, der«inig« Patent« ci«brachte, darunter' eine ExplosionSgranat« von besonders starkerBrisanz. Unter den Direktoren sind Graf Leon vonMolklsr-Hu.itfeld, Alexis Poutiloff, derfrüher« Besitzer der größten russischen Rüstungs-D«r§e, Etienne L i a n o s v f f, Direktor der Hussa»Asiatijchen Bank und Mitglied deS Aufsichtsratesder Royal-Dutch. Bon der Royal-Dutch aus führe» weitere Wege zu dem ungekrönten Petroleum-König, Sir Henry Deterding, der als großzügigerBeschützer der russischen Emigranten und der Kaiserspielerei gilt.7 Die jungen russischen Monarchisten verstehen eS,für- sich Propaganda zu machen. Auf dem Wegeüber zahlreiche Salons eleganter Pariser Damenpnd über die Coty-Press«, die mit Vorliebe in ihrenSpalten über diese Ding« berichtet, besuchen heuteüber 30b0 junge, monarchistisch«! Russen auf Kostenwohlhabender französischer Familien in Paris di«Universität/ Die ReuuionS deS„jungen Rußland"gilben gesellschaftliche Ereignisse"? bei denen auch/-et Zär ohne Land" erscheint.DaS Groß« Hauptquartierder russischen Monarchisten in Paris hat sein«Unterkunft in der Rwe Madame. Don hier auS läßtder Chef, General Miller, seine zahlreichenManifeste los. Bon hier auS werden allerlei Festlichkeiten und militärisch« Schaustücke arrangiert—so erst kürzlich ein« Parade von zwölfhundert jungen Russen, di« dem Zaren gelobten,„für die Befreiung von Mütterchen Rußland marschieren" zu(vollen.. Welche Sorgen Stalin und seine Regierung heute in Moskau haben mag,--7- vor diesenSchwärmern wird«r weiter keine Angst haben.General Miller hat in Paris auch ein« russischeMilitärakademie eingerichtet, die schon einmal zueiner Interpellation im französischen ParlamentAnlaß gab. Mau war aber klug genug, dem ganzen Mummenschanz keine allzu groß« Bedeutung beizumessen. Schließlich muß man Cyrils New Dorker,-Gefandten"—«in ehemaliger russischer Oberst undim übrigen«in braver Hotelportier in der 5chAvenue t-x.recht geben, wenn er erklärt:„Man mußdem Czären Cyril lassen, daß unter seiner Herr»schäft nirgends Unruhen vorgekomtnen sind." Da-bei /kann rüan es bewenden lassen. Der Zar ohneLand hat tatsächlich eine so ruhig« Herrschaft. geführt, wie vor ihm noch kein anderer, russischerNc'gint St.Kochendes Wasser über«in Kind ausgegoflen.Ein schwerer Unfall ereignete sich, wie uns be-richtet wird, in Karlsbad. Di« Mutter eineSzweijährigen KnabeikS nahm tn ihrer Wohnungeinen großen Topf mit kochendem Wasser von derOft»platte, ließ aber, da das Geschirr zu heißwar,, den Topf fallen, wobei sich das kochend«Wasser über das auf dem Fußboden spielendeKind ergoß, das schwere Verbrühungen am ganzen Körper erlitt, so daß es m bedenklchem Zustünde fnS Krankenhaus gebracht werden mußte.Die' unglückliche Mutter gibt an, von einem Unwohlsein befallen worden zu sein, sodaß sie denTopf nicht mehr zu halten vermochte.Bom Ertrinkungstod gerettet. Wte uns ausW ei pert berichtet wird, stürzten beim Kalkwerk zwischen Rödling und Weigensdorf zweiSchulkinder im Wer von 9 und 12 Jahrenbeim Rodeln über die drei Meter hohe Böschungin den dort vorbcifließenden Bach und wärenzweifellos ertrunken; wenn nicht der gerade desWeges kommende Arbeiter Wirth den ver-nnglückten Kindern nachgespruitgen wäre und sieden cisigeu Fluten entrissen hätte.Bayrische Moral. DaS Schwurgericht München verurteilte den GastwirtSchlegl wegenZweifachen Totschlages zu einemJahve Gefängnis. Die Strafe wurde ihmunftr der Bedingung« r i a f s e n, daß er sich biszum 1. Jänner 1937 gut aufführt. Schlegl hatteam 22. Juli vorigen Jahres in einem MünchenerGasthof seine Frau und deren Geliebtendurch Rcvolverschüsse tödlich verletzt.Advokaten an der Spitze von Versicherungsbetrügern. In Palermo hat di« Verhaftung vonvier Advokaten großes Aussehen erregt, die an derSpitze einer 28 Mitglieder zählenden Gesellschaftvon Hafenarbeitern standen, die sich gegenseitigschwere Hand- und Fußverletzungen beibrachtenund mit Hilfe der Advokaten hohe Entschadi-gungsfummeir bis zu 10.000 Lire von den Ber-sicherungsgesellschaflen erlangten. Auch einige derArbeiter wurden verhaftet.Zwischen mehreren Kommunisten und Nationalsozialisten entstand in Essen Mittwoch abendseins Schlägerei. Der 21 Jayre alt« Nationalsozialist Arnold Guse wurde dabei durch einen Schuß-in die Lunge getötet, vier Weitere Personen wurde» verletzt, darunter eine ältere Frau und ihrSohn, der der nationalfozialistischen Partei angehört. Eine Anzahl Personen ist festgenommenworden.Polnische Entführung nach Rußland?Rumänische Sensationsmeldungen.Bukarest, 21. Jänner. Großes Aussehen erregt hier ei« politischer Entführungsversuch, der an den" Fall des Generals Kütjc-pow erinnert. Neber dve Angelegenheit werdenfolgende Einzelheiten bekannt: SowjetrufsischeEmissäre hatten deu Auftrag erhallen, sich des inRuniänien lebenden Diplomaten Atfchebelowzu bemächtigen und nach Rußlandzu brin-gen. Dieser war im Jahre 1921 diplomatischerBettreter der Sowjetunion in Bern. Späterorganisierte Atschebekow als Privatsekretär Stalins die GPU. Dann wurde er nach Konstantinopel entsandt, wo er in den Verdacht geriet, mitTrotzki in Verbindung zu stehen. Erwurde daraufhin’ sofort zurückbe rufen, weigert« sich aber, nach Moskau zurückzukeh»Yen. Seitdem gatt er als ein erbitterter Gegnerder Sowjets. Es heißt, daß di« sowjetrussischtRegierung 1 Million Dollar ausgesetzt hatte,"umseiner habhaft zu werden. Der Kapitän eines inKonstanza liegenden griechischen Dampfers hattesich bereit erklärt, Adschebekow zu bringen.In Bukarester Kreisen glaubt man, daß dieselbe«Leute an dem Entführungsversuch beteiligt sind,die in Paris die Entführung des GeneralsKuitjepow durchgeführt hatten. Nicht nur derKapitän und die gesamte Besatzung des griechischen Dampfers„Philomela", sondern auch sämtliche Teilnehmer an der Verschwörung zwecksEntführung des ehemaligen SowjetdiplomatenAdschebekow wurden verhaftet und habenalle eingestanden. Gegen Adschebekow wurdeauch ein Attentat beabsichtigt, das jedoch gleichfalls mißlang.Unbekannt««ännlich« Leich« in der Elbe. Diruns a»S H« r r n SI r« tf ch e n a. E. gemeldet wird,wurde jenseits der Grenze bei Wehlen ein mynn»sicher,„im Zustande hochgradiger Zersetzung befindlicher Leichnam in der Elbe gefunden. Der Tote,tzqm einige Gliedmaßen fehlten und der offenbarschon lange im Wasser gelegen sein muß, dürfte mitdem.Hochwasser aus der Tschechoflowcckei über di«Grenze' abgetrieben worden sein. Der Leichnamwurde in die FrisdhofShalle von Wehlen gebracht.20.000 Indianer isoliert. Infolge schwererSchneestürme sind 20.000 im westlichen Teil vonNeumexflo lebende Indianer von der Außenweltvollkommen abgeschnitten. Die isolierten Indianer werden durch amerikanische He«res-Bomben-fltMxüge mit Lebensmitteln versorgt., lieber 200 Jahr« Gefängnis... In Ramin-cul Sarat(Rumänien) wurde ein Weinbauerwegen Hinterziehung der. Alkoholsteuer zu einerGÄstrase von 3,700.000 Lei verutteilt. DerWeinbauer ist erklärlicherweise zur Zahlung einerso hohen Strafe nicht fähig. Nach der rumänischenGHetzgebung und dem von ihr bestimmten Uui-rechnungSschlüffel müßte diese Geldstrafe in 202Jahre und 250 Tage Gefängnis umgewandeltweiden. Die Frage, wie sich hier die Behörde»auS der Klemme ziehen werden, ist noch nichtbeantwortet.Luftpost London—Kapstadt in elf Tagen.Mittwoch vormittags wurde der Luftpostverkehrzwischen London und Kapstadt eröffnet. DaSFlugzeug wird die Entfernung von 8000 Mellenin elf Tagen zurücklegen. DaS erst« Flugzeughatte drei Passagiere, 20.000 Brief« und Paketean Bord. Die Flugpoststrecke London—Kapstadtist die siintzste dieser Art.Heiterer.August Wilhelm.Ei« Hakenkreuzler, bei einer Straßenprügeleiübel zugerichtet, wird ins Krankenhaus«ingeliefert.August Wilhelm ruft daS Krankenhaus an, umsich nach dem Befinden seines Pg. zu erkundigen.Die Schwester fragt, ehe sie Auskunft erteilt:„Bitte, wer ist am Telephon?"„Hier Prinz August Wilhelm."„Bedauere", sagt die Schwester,„an Hotel?.geben wir keine Auskunft."S. V. S.Zwei smart« Agenten erleiden Schiffbruch. An«ine Planke geklammert, halten sie sich mit Aufbietung letzter Kraft über Wasser. Jede Aussicht an!Rettung scheint geschwunden.Da gelobt der«ine in ftinen Not:„Lieber Gott,wenn d»' mich rettest,. will ich dir zehn Kerzenspenden!"Der Stprm wächst, die Gefahr steigt.Er fährt in seine» Beschwörungen fort:.„Rettemich, und ich werde 1900 Mark opfern."Der Sturm wird zum Orkan.Da entscheidet er sich zum Letzten:„Erhöre mich,und alles, WaS ich besitz«, sei dein!"Doch ehe er noch geendet, brMt der andereentsetzt:„Halt! Nicht abschließen! Land in Sicht!"(AuS dem„Mk".)Von» RtmdhinkEmpfehlenswertes aus ven Programmen.Samstag.Prag: 11.90 Schallplatte». 15.30 Saxophonvor-ilägr. 18.25 Deutsch« Sendung: Schneeweiß:Altwiener Ballade«. 33.30 Schallplatte«.— Brünn:16-10 Orchesterkonzert. 1825 Deutsch« Leu-dun g: Musikalisch« Jugendstunde. 19.80 Zigeuner— Zigeunerromantik.— Preßburg. 1225 Orchester-kouzert.. 17.80 Marionettentheater. 1920 Klavier»kongert. 2015 Lieder verschiedener Böller.— Berlin: 18.40 Kleine Liebesgeschichte in Volksliedern.—Königsberg: 16.15 Blasmusik. 19.10 Bom sterbendenRokokoi— RLuchen: 1820 MusikÄtsches Kulturbsid.— Wie«: 1710 Orchestevkonzert. 20.15 Der Bettelstudent, Operette von Millöcker.