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Samstag, 23. Jänner 1982.

Nr. 20.

Aus den mannigfachen Fragen, die instere Verkürzung der Arbeitszeit verfürzung kein Allheilmittel ist. Dennoch mächtigung zu geben. Davon, daß die Tschechoslo dem Buche untersucht und beantwortet wer- berechtigt und wirtschaftlich wäre sie in der Gegenwart ein Heilmittel, wakei durch die Anleihe in ein Abhängigkeitsver. den, können hier naturgemäß nur wenige tragbar wäre". Seither sind die Notwen- das unmittelbar anwendbar erscheint hältnis zu Frankreich   gerate, töne nicht die Rede herausgehoben werden, die unmittelbar auf bigkeiten, die für sie sprechen, vielfach erhöhte, und geeignet, die schwere Lage der Arbeiter Finanzen sei ein guter Schuldner, der seinen Ver sein; die Tschechoslowakei   mit ihren geordneten die Argumente der Unternehmer gegen die sie ist geradezu ein Mittel und gewiß das klaffe zu erleichtern. Daneben auch geeignet, pflichtungen nachkommen werde. Ein solcher Schuld Arbeitszeitverkürzung Bezug haben. So wird wichtigste Mittel zur Ueberwindung der den Prozeß der Umgestaltung der Wirtschafts- ner fönne nicht in ein Abhängigkeitsverhältni darin die Frage gestellt, ob die Vertür- furchtbaren Wirtschaftsdepression geworden, ordnung in Verbindung mit anderen Maßnah geraten.

zung der Arbeitszeit die Produk die gegenwärtig auf der Menschheit lastet. men zu erleichtern. Ueber den gesundheitlichen Die Anleihe wurde dann mit den Stimmer tionstosten vermehrt und dahin be- Ratlos schauen die Unternehmer, hilflos und kulturellen Wert der Arbeitszettverkür- der Koalition, der sich diesmal auch die deutscher  antwortet, daß die kostenerhöhende Wirkung die kapitalistischen   Wirtschaftsführer der um aung bei den heutigen Arbeitsmethoden brau- Nationalsozialisten angeschlossen hatten, ohne der Arbeitszeitverkürzung von den Unterneh Aenderung angenommen. Nicht einmal bon mern ungemein und geflissentlich übertrie- sich greifenden Katastrophe zu und wissen kei- chen keine Worte verloren zu werden. tommunistischer Seite war überhaupt ein Ab ben wird, weil sie eben aus lohnpolitischen schränkung der Produktion und Abbau der so heuere Massenarbeitslosigkeit Die Not der Zeit, die ungeänderungsantrag eingebracht worden. nen Ausweg zu weisen. Außer Lohndruck, Ein­Gründen Gegner der Arbeitszeitverkürzung zialen Leistungen. Das ist ihrer Weisheit let drängen gebieterisch dazu, daß nationalsozialistische Anfrage feft, daß Abgeord Zum Schluß stellte Malypetr auf eine sind, doch die Entwicklung der Kurzarbeit ter Schluß. Kein Sozialiſt, auch kein soziali- die gesamte Arbeiterschaft den neter Stribrny wohl vor einigen Tagen bei find, doch die Entwicklung der Kurzarbeit zeige, daß die Arbeitszeitverkürzung keines­wegs eine erhebliche Produktionskostenſteige- freiung der Arbeiterklasse nur durch eine völ- sähesten, leidenschaftlichsten richteten Strafverfahrens vorgesprochen habe, doch Gewerkschafter übersieht, daß die Be­rung zur Folge haben muß. Bekannt ist auch, lige Umgestaltung des Wirtschaftssystems Kampf für die 40 Stunden- Woche habe er ein derartiges Einschreiten von vorn­daß der Anteil der Löhne, insbe- erreicht werden kann und daß die Arbeitszeit- aufnehme!

Das Anleihegesetz angenommen.ollo

Montag Borlage an den Genat.

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In der Debatte stellte Szüllö( Ung. Christ lichsoz.) die Frage, ob die Anleihe zur Aufrecht erhaltung der Goldparität, für Arbeitslosenunter­stügungen oder zur Erhaltung des Budgetgleich gewichtes Verwendung finden werde.

werde.

ihm wegen Beschleunigung des gegen ihn ge

herein abgelehnt.

Nächste Sigung Donnerstag, den 28. Jänner, um 3 Uhr nachmittags. Tages­ordnung: Die gestern nicht erledigten Vorlagen, Ergänzungswahlen in das Wahl- und Verfas sungsgericht und Immunitäten. 12

Gegenoffensive Stříbrnýs. Ein Hauptbelastungszeuge gegen ihn angeblich

bestochen.

sondere in der Tschechoslowakei  , wo die Löhne zum großen Teile einen schreck­lichen Tiefstand angenommen haben, an den Gesamtproduktionskosten und noch mehr an dem Verkaufspreis der Waren ein wesentlich geringer ist, jedenfalls ein viel geringerer, als daß eine gewisse Produktionskostensteigerung durch Mehreinstellung von Arbeitskräften bei Prag  , 22. Jänner. Im Parlament wurde tretenen Paretien sorgfältig darüber wachen wer heute nachmittags in siebenstündiger Debatte die den, daß der Erlös der Anleihe nur zu unbedingt verringerter Arbeitszeit tatsächlich eine Ver- Anleiheermächtigung an den Finanzminister in notwendigen Zweden in Interesse der Staats­minderung der Konkurrenzfähigkeit herbeizu- beiden Lesungen angenommen. Am Montag wird finanzen und des Staates verwendet werde. führen imstande wäre. Was den Einwand be- die Borlage bereits im Senat aufgelegt und eben­Prag, 23. Jänner. In der heutigen Par­trifft, daß die Einführung einer höheren falls baldigst verabschiedet werden. lamentssizung verwandelte sich Georg Stříbrný, Schichtzeit, besonders in Feuerbetrieben ,,, er- Die Beratungen über das Bankengeset durch das Gerichtsurteil wieder nadensteif ge­fahrungsgemäß" eine Verminderung der Pro- wurden heute in dem ministeriellen Banken worden, aus dem Angeklagten urplötzlich in einen duktionsleistung bedeute, da für jede Schicht komitee, das aus den Ministern Šramet, Meiß­mit allem Rüstzeug eines gewiegten Theater­eine gewisse Anlaufs- und Ablaufsfrist not- ner, Bradač, Matoušek, Czech und Trapl besteht, heroen ausstaffierten Ankläger, der mit allen wendig sei, so ist dem entgegenzuhalten, daß ratung der Führer der Koalitionsparteien und an anderer Stelle berichten, lehnt s'eibl( N. Nat.) von überall her nur so zugeflogen zu kommen Nach dem Stribrny- Intermezzo, über das wir möglichen photographierten Dokumenten, die ihm sich die Einzelschichten gewiß so einteilen las- dem Komitee der Wirtschaftsminister unterbreitet, die Anleihevorlage wegen aller möglichen Mängel scheinen, herumoperierte und nicht mehr und sen, daß das gesetzte Ziel erreicht werde. In die heute darüber bereits die Generaldebatte ab ab, während Geyer   für die deutschen   National- nicht weniger behauptete, als daß der Hauptbe der Gesamtheit kann man zusammenfassen: führten; die Spezialdebatte im Komitee der Wirt sozialisten erklärt, daß seine Partei angesichts der lastungszeuge gegen ihn in der Mutějowiher weder technische, noch betriebswirtschaftliche, schaftsminister ist für Dienstag vorgesehen. noch fostenwirtschaftliche Gründe sprechen in Mit Rücksicht auf diese noch schwebenden steigenden Not für die Borlage stimmen Sohlengeschichte, der Desterreicher Witten­hofer, vor seiner Aussage im Untersuchungs­entscheidender Weise gegen die Verkürzung der Verhandlungen wurde die nächste Plenarsizung Bacher( AWG.) protestiert gegen die Behand- ausschuß um 400.000 K plus 2000 K Reise­des Parlaments erst für nächsten Donnerstag Arbeitszeit. Besonders dann nicht, wenn man beraumt. Für diese Sigung wird mit ziemlicherung der Bresse, die über die Anleihe nichts bringen spesen gekauft worden sei. ihnen die Vorteile der Arbeitszeitverkürzung Wahrscheinlichkeit bereits die Vorlage des Ban- Beschleunigung der Steuereinzahlungen vor und randums, das Stejskal, der Hauptbelastungszeuge burfte. Er schlägt u. a. ein Prämiensystem zur Stříbrny bediente sich dabei teilweise des Wiemo für die allgemeine Volkswirtschaft entgegen- tengefeßes erwartet. stellt. Im Plenum leistete zunächst. der Mandats- ftimmung enthalten. erklärt zum Schluß, die AWG. werde sich der Ab- gegen Stříbrny, nach seiner Flucht ins Ausland dem Ein Kapitel des Buches beschäftigt sich nachfolger des Kommunisten Haiblid, Abg. Ru B, Ministerrat geschickt haben soll. Erst nach Erhalt Die weitere Debatte stand völlig im Zeichen von 200,000 K von Stejskal, die auf den Namen auch mit der Frage, ob eine Verkürzung der die Angelobung. Den Bericht über die fommunistischer Wielrederei. Zuerst wurde Stetta der Frau Wittenhofers gingen, habe Wittenhofer Arbeitszeit in jedem Lande unabhängig ins Treffen geschickt, der über die Verhältnisse in Ende März 1931 zur Protokoll gegeben, daß er von allen anderen Ländern und Karpathorußland sprach und die Redezeit dabei weit seinerzeit dem Franz Stříbrny für ihn und seinen ohne ungünstige Rückwirkung auf die Lohn- erstattet Abg. Patejdl. überschritt; ihm folgte opeety, der vorschlug, Bruder 200.000 K an Provision ausbezahlt habe; entwicklung durchgeführt werden könne und Er verwies darauf, daß die Budgetreserven die eine Milliarde einfach durch eine Sondersteuer das Protokoll enthalte angeblich die Bestimmung, die darüber angestellten Untersuchungen fom- bereits aufgezehrt sind und bereits zur Ausgabe von auf die Millionäre hereinzubringen. Stětla meldete daß es nur für den Untersuchungsausschuß be­men zu dem Schlusse, daß dies unter gewissen einjährigen Schahscheinen gegriffen werden mußte. fich noch einmal zu Wort, worauf sofort ein unga stimmt sei und nicht an die Deffentlichkeit tommen Es bleibe kaum etwas anderes übrig als eine rischer Kommunist sprach. Alle überschritten be- dürfe. Um dieselbe Zeit sei zwischen Steistal, Voraussetzungen durchaus möglich er- Es bleibe kaum scheint, wobei für Länder, mit völlig anders- Anleihe, deren nähere Bedingungen dem Finanz- trächtlich die Redezeit. Außerdem waren noch eine Janeček und wittenhofer ein Syndikats­gearteten Wirtschaftsbedingungen im Falle darauf aufmerksam, daß der am Mittwoch zwischen minister überlassen bleiben müssen. Patejdl macht Reihe weiterer Kommunisten angemeldet. vertrag abgeschlossen worden; das Kapital der | Irgend welche sachliche Gründe für diese Rede- neuen Gesellschaft, der von dem nationalsozialistischen einer internationalen Regelung vorläufig eine unserem Pariser   Gesandten und dem französischen   wut waren nicht gegeben, da man dem Gegenstand Abgeordneten Moudry angeblich staatliche Kohlen­gewisse Abstufung der Arbeitszeit vorgesehen Finanzminister abgeschlossene Vertrag lediglich der Tagesordnung taum mehr eine neue Seite lieferungsverträge in Aussicht gestellt worden seien, werden könnte. Darum erscheint es durchaus ein Vorbertrag ist, der feine Bestimmungen hätte abgewinnen können; die Kommunisten beab- habe Stejskal allein hergegeben, Wittenhofer sollte uicht notwendig, auf die internationale Neu- über die Höhe des Zinsfußes enthält. Als Garantie fichtigten lediglich, einen Antrag auf Schluß der aber an dem Reingewinn mit 25 Prozent beteiligt regelung der Arbeitszeit, der übrigens die für die Anleihe werden lediglich die Einnahmen Debatte herbeizuführen, um sich dann wieder als sein. Auch gelegentlich der zweiten Aussage Witten­tavitalistischen Mächte gleichfalls hartnäckigen der Tabatregie dienen, die schon als Garantie die armen bergewaltigten Demokraten hinstellen bofers vor dem Untersuchungsausschuß am 5. Mai Widerstand entgegenstellen, zu warten. Tat- für die sogenannte englische   Anleihe vorgesehen au können. Die Koalition tat ihnen schließlich nach 1931 hätte feine Grau neuerlich 200.000 K erhalten. sächlich hat schon im Jahre 1928 der Gewerk- find. Ueber irgend eine andere Garantie wurde fiebenftindiger Debatte biefen Gefallen. Der Antrag Rebner hanptet, die Quittungen in der Hand nie verhandelt. auf Schluß der Debatte wurde unter den pflicht zu haben, und zeigt Photographien von ihnen vor, schaftskongreß des Allgemeinen Deutschen Ge werkschaftsbundes in Hamburg   in einer Rejos eine Frage des Vertrauens zur Regierung, die auf Die Frage der Verwendung der Anleihe sei gemäßen kommunistischen   Protesten angenommen. ebenso von einem Auszug aus den Büchern Steistals, Patejdi betonte im Schlußwort, daß kein in dem diese Auszahlungen vorkommen sollen. lution der Auffassung Ausdruck gegeben, daß die Verwendungszwecke der Anleihe schon im Mo- Redner die Notwendigkeit der Anleihe in Abrede Stribrny deutet an, daß diese Gelder nicht von schon nach dem damaligen Stand der Technik tivenbericht hingewiesen habe. Man könne dieses gestellt habe. Der Binsfuß sei bisher nicht ver- Steistal stammen, und bringt sie in Ver­und der Arbeitsorganisation sowie nach der Vertrauen zu der Regierung haben, weil sie eine einbart worden, man fönne also nicht anders bor- bindung mit dem Neffen des Außenmini­Lage auf dem Arbeitsmarkte ,, eine wei- parlamentarische Regierung sei und die in ihr ver- gehen, als dem Finanzminister die erbetene Er- sters, dem Redakteur Dr. Georg Beneš.

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Jan Hus  / Der letzte Tag

Anleiheermächtigung

Aber sie mag die Welt auswandern, sie mag in wohnt, auf die Sekunde zu reiten, sich in jeder Händel   find gar schnell vom Zaun gebrochen, diesem Konstanz und auf diesem Konzil bei den Lage, auch in der dunkelsten und verzweifelsten, doch nur langsam beendet. Ich meine, wir frommen Vätern anpochen, an welcher Tür sie mit Blizesschnelle zurechtzufinden und auf mit schöpfen zunächst alle gesetzmäßigen Möglich­auch will, nirgendwo etwas zu effen, nicht eine tel zur Behebung zu sinnen. Beinahe wie Rom  - feiten aus, versuchen nochmals, auf Sigmund Ein geschichtlicher Roman v. Oskar Wöhrle   Strume, Zižka  , Herren, auch nicht ein Samlein! mando schallen jetzt seine Worte. Er entwidelt einzuwirken; denn ( Berlag Der Bücherkreis",. m. b. S., Berlin   SW. 61.) Was will die Gerechtigkeit tun? Toll vor Hunger, den Aufhorchenden den Plan, Hus entweder mit Er kommt aber nicht dazu, seinen Vorschlag ,, Sieh, Zižka  , seht, Herren! Die Gerechtigkeit feßt sie sich auf einen Schotterhaufen am Weg- List oder Gewalt aus den Händen seiner Würger näher auszuführen, in diesem Augenblick nimmt und die Ungerechtigkeit gingen eines Tages in rand und läßt sich von der Ungerechtigkeit auch zu befreien und ihn auf schnellstem Wege nach ihm ein polterndes Geräusch aus dem Neben­Eilmärschen hierher aufs Konstanzer Konzil  . Sie noch das letzte Auge ausstechen. Aber glaubst du, Böhmen   in Sicherheit zu führen. Selbstverständ- teller das Wort vom Munde. waren aber für die lange Fahrt nur schlecht ver- Bižta, glaubt ihr, Herren, sie habe auf diesen lich soll der gerade Weg zum König und zum Es hört sich an, als habe sich eine Quader proviantiert; denn jede von ihnen hatte nichts Schmerz hin das ausgedungene Brot bekommen? Konzil deswegen nicht unbegangen bleiben. Aber aus der Mauer des Kellerhalfes gelöst und weiter bei sich als einen Laib Brot. Als sie Nein, die Ungerechtigkeit hat die blinde Gerechtig- besser ist schon, man baut vor. Ein halbwegs dumpfe nun polternd in die Tiefe. hungrig wurden, fepten sie sich nieder zum Effen. feit mit Nesseln ins blutende Antlig geschlagen, Kluger Mann, der das Geläufte der Welt kennt, Die versammelten Herren heben lauschend Weißt du was," sagt da die Ungerechtigkeit zur sie hat sie verhöhnt und ist dann mit dem ihrigen wartet nicht erst ab, wohin die Kugel fällt, son- die Hälse. Einige der Gesichter find bleich ge­Gerechtigkeit ,,, effen wir erst dein Brot auf und weitergezogen. Ritter, Mann des Zuschlags, du dern legt gleich mehrere Eisen ins Feuer. Geht's worden. nachher das meine!" Ohne Arg, wie die Gerech- hast vorhin gefragt:" Ist die Gerechtigkeit denn nicht durch Bestechung oder Ueberrumpelung Was war das?" fragt Zižka. tigkeit ist, fügt sie sich. Also essen sie zuerst den ganz aus der Welt gegangen?" Nein, jetzt weißt der Wächter im Gefängnis, nun, in Nepomuks Sternberg, genannt der Stechpeter, nimmt Laib der Gerechtigkeit. Sie gehen weiter, einen bu es, die Gerechtigkeit irrt wohl noch in der Namen, dann eben offene Gewalt! den Kopf von der Wand, an der er verhaltenen halben Tag, einen ganzen Tag, was weiß ich! Ich Welt umher, a bersie ist blind!" Vielſtimmig setzt die Erörterung ein, ein Atems lauschte. weiß nur das eine, daß die Gerechtigkeit von Eine Weile ist es still. Leis, wie eine lautes Dafür, ein nicht weniger heftiges Da- ,, Wahrscheinlich Ratten!" sagt er. Wenn das Ratten waren", lacht Zižka  , neuem hungrig ist und, da sie kein eigenes Brot Grille, zirpt die entfließende Zeit. Dieser Klang gegen. Die Meinungen springen gegeneinander mehr hat, ihre Gefährtin bitten muß: Brich will Zižta nicht mehr aus den Ohren. Er er- an wie Turnierpferde. Pfeilen gleich schnellen dann solche so groß wie Stälber! Aber tausend jetzt von deinem Brot und teile mit mir!" Wie innert ihn an das Klirren der Waffen bei einem Rufe und Worte. Es geht zu wie am Schlacht- Blize sollen mich figeln, wenn das nicht ein ver­komm ich dazu?" höhnt die ungerechtigkeit. Heerzug. Waffen flirren nicht nur, sondern tag, immer neue Gründe und Gegengründe dammtes Zweibein war!" Es wird still im Raumt, wie im Zimmer Wenn du Brot von mir haben willst, bezahle! glänzen auch. Wie zum Beispiel dieser Finger! schwenken ins Treffen. Schließlich dämmt eine Gib mir eines deiner Augen!"( Bei dieser Stelle Bersonnen starrt er den nassen Finger Herrn junge und doch respektgebietende Stimme den eines Gestorbenen. greift Bižta unwillkürlich an den schwarzen leder Conrads an, der jest, nach Schluß seiner Ge- Vielfalt. nen Lappen, der ihm vor der leeren Augenhöhle schichte, dabei ist, die verschiedenen Weinlachen hängt.) Die Gerechtigkeit sperrt sich und will auf dem Tisch durch hastig gezogene Kanäle zu nicht; aber sie ist hungrig, und jede Stunde wird verbinden. Dann, als ob er aus einem Traume sie hungriger, schon bellt und schnellt ihr Magen, auffahre, wirft Zizka   den Kopf zurück, daß das ivas foll sie nur auf die Dauer tun? Es bleibt Halsblech metallisch schüttert, und sagt, jedes ihr in der Tat nichts and.res übrig, als sich ein Wort mit geballter Faust begleitend: Auge ausstechen zu laffen. Jetzt gibt es wohl ,, Gut, mag sie auch blind sein, die Gerech­Brot, aber das halbe Leben ist weg. Am nächsten tigkeit, wir, die Nichtblinden, wollen ihr ein Tag, zur Essenszeit, wieder der gleiche Tanz. Wie- Schwert behanden, daß sich die Lehensleute und der ist die Gerechtigkeit hungrig, wieder verlangt Soldnehmer der Ungerechtigkeit des fürchten und sie Brot, wieder will die ungerechtigkeit als Ab- entsetzen sollen! Aber erst müssen wir Hus aus laßpreis ein Auge. haben. Die Gerechtigkeit seinen Banden freien. Hört zu, lieben Brüder sträubt sich dagegen, auch noch das letzte Auge zu und Herren!"

geben. Die Gerechtigkeit wehrt sich, die Gerechtig Nicht umsonst ist Zizka   Striegsmann, er feit sagt nein, die Gerechtigkeit wandert weiter. fahren in tausend Listen und Anschlägen, ge­

Joddok langt nach der Kanne und schenkt Herren, lasset das Schwert in der Scheide" die Becher und Humpen voll, die alten Wein­mahnt dieser Sprecher. Was nüht ein Zwei- lachen auf dem Tisch um ein Dutzend neue ver händer, mag er noch so mutig geschwungen wer mehrend. den ,. gegen ein schivarmwütig, stacheltragend Jmmenbolt? Dem ist nur mit Sunstgriffen bei­zukommen, nicht mit Gewalt. Wir tilgen Un­recht nicht mit Gegemunrecht!"

Die Herren prosten sich schweigend zu. Aber der Trunk will keinem mehr schmecken. 3.

,, Das ist Schreiberrede!" höhnt Zižka  . Ausgerechnet mir muß diese ungeschick­,, Mag sein, aber es ist vernünftige Rebe!" lichkeit zustoßen! Dieser Hund von Stein hat ja So vernünftig wie das Gepiepse des Zaun- beim Niedersturz gedonnert wie das Jüngste Gericht! Ganz abgesehen von meinem zerschun Königs, den die Kralle der Eule erwürgt!" Petr Chelčicky   will eine scharfe Erwiderung denen Schienbein. Eia, wie Pech und Schwefel geben; aber Wenzel von Duba tommt ihm zu brennt das! So ein Gepolter! Das mag die Rotte drüben nicht übel durcheinandergewirbelt bor. ,, Appell an die Gewalt, gut, aber als leztes! haben!

( Fortsetzung folgt.)