Bette 2

Rußland gingen. Das ist auch gegenüber Ruß- 1 land anders geworden. Die kapitalistische Welt ist auch von Mißtrauen gegenüber Rußland  erfüllt. Sie will nicht weiter pumpen. Ande­rerseits wurde es für Rußland   immer schwe rer, die Devisen, die es als Abzahlungen für die Warenkredite des fapitalistischen Auslan­des zu leisten hatte, aufzubringen.

Donnerstag, 28. Jänner 1982.

Deutsche   Treue.

Nr. 24.

muß in der Errichtung der gegenseitige Sicherheit gesucht werden, um die Zusam menarbeit dar zibilisierten Völke ju organisieren, um dem Krieg vor zubeugen und gegebenenfalls Ein halt zu gebieten.

Die Ciamac hofft, daß die Vertreter der in Genf   versammelten und ihren Völkern gegenüber verantwortlichen Regierungen in diesem Geisi verhandeln.

Am 31. Jänner 1932 werden in weiteren 15 Arbeitsgebieten solche Versammlungen durch geführt werden, bei denen die gleiche Ent schließung zur Behandlung kommen wird. ,, Das dritte Reich ist der Frieden.

dem Gericht einsenden ließ, war tatsächlich jene Stelle, an die sich sowohl Dr. Brunar als auch Ein interessanter politischer Prozeß in Plan. Abg. Horpynta genau erinnern fonnten, nich i enthalten. Sowohl Knab als auch Lotter Am 30. Jänner findet vor dem Planer baben Dr. Brunar bereits Ehrenerklärun Bezirksgericht ein Ehrenbeleidigungsprozeß statt, gen angeboten, die dieser jedoch deshalb den der gewesene Borsigende der nicht annahm, weil es sich ihm in dem Deutschen   Nationalpartei Dr. Bru. Prozeß gar nicht so sehr um die Verurteilung der nar gegen den Buchdruckereibesizer Snab und Beklagten oder um eine Ehrenerklärung burch deffen Schwiegerjohn Lotter in Plan ange diese handelt, sondern um die Klarstellung der Das ist die Lage in und für Rußland  , strengt hat. Dem Prozeß liegt der folgende Far- ganzen mysteriösen Affäre. Zur Einvernahme wie sie sich treffend im zweiten Fünfjahres- bestand zugrunde: weiterer Zeugen, darunter fast des ge= plan darstellt. Rußland   geht mit vollen Im Dezember 1930 teilte Abg. Dr. Hassamten Parteivorstandes der Deut Segeln in die Autartie, in eine fold Dr. Brunar mit, er habe mit ihm im schen Nationalpartei, wurde seinerzeit die Ver­Autartie, wie sie zum Beispiel die Agra- Auftrage des Parteivorstandes über die Ange- handlung vertagt und soll nun am 30. Jänner rier verlangen, nur daß die Agrarier die legenheit des Marienbader Gemeinde- fortgesetzt werden. landwirtschaftliche Einfuhr ausschließen wol- nämlich eine Reihe von blattes  " zu sprechen. In diesem Blatte waren len, während der zweite Fünfjahresplan dar- Auffäßen gegen die Abg. Kallina und Haffold Unsere Naziführer und ihre Presse erklären auf abzielt, die Einfuhr von industriellen Ar­tikeln nach Rußland  , die Einfuhr von Maschi­gern, daß der Fascismus keinen Krieg wolle und durchaus friedlich sei. Nun hier eine Probe der nen, Apparaten usw. abzustoppen. Man be­Das Büro der Internationalen Arbeits- friedlichen Nazigesinnung: fennt sich im zweiten Fünfjahresplan bewußt gemeinschaft der Kriegsbeschädigten und Kriegs- Auf der ersten öffentlichen Versammlung zu dem Gedanken der Autarkie, zur Abschlie­teilnehmerverbände( Ciamac) hat für den 5. und der Oldenburger   Nazis nach dem Ende des Weih­6. Feber 1932 eine erweiterte Vorstandigung in nachtsfriedens sprachen die Reichstagsabgeord Bung vom Weltmarkt. Nur daß man im neuen Jahresplan aus der Not eine Tugend macht. Als Grund der Unterredung gab Dr. Saffold an, einberufen. In dieser wird die in allen Staaten Weser- Zeitung" hat darüber ausführlich be­den Konferenzsaal des Atheneums nach Genf   neten över und Spange macher. Die Die russischen Gewalthaber sind nicht dunin er sei vom Buchdrudereibesizer Knab, Plan, richtet. genug, um die Schäden, die eine Abschließung beauftragt, auf Grund dieses Materials zu ver- durchgeführte Aktion der Kriegsteilnehmer- Weser- Beitung" hat darüber ausführlich be­Rußlands von der Weltwirtschaft nach sich zie suchen, die Schulden, die das Gemeindeblatt"[ chaft anläßlich der Abrüstungskonferenz be­Nach diesem Bericht hat der Nazireichstags­

Dr. Brunar umfangreiches Material vor, aus erschienen. Bei der Zusammenkunft legte Haffold dem hervorgehen sollte, daß

Dr. Brunar, Abg. Horpynta und Ansorge verdächtig seien, dem Gemeindeblatte" Informationen erteilt zu haben.

( DND)

Abrüstungs- Kundgebungen der Kriegsbeschädigten

hen muß, zu verkennen. Aber sie sehen sich und die sich auf etwa 20.000 K beliefen, con ben bie Willenskundgebung der ehemaligen Kriegs- abgeordnete Spangemacher einen außen­nach seinem Eingehen bei Knab hinterlassen hatte sprochen und dann in Form einer Denkschrift gezwungen, eben weil bas kapitalistische Aus- baran interessierten Herren einzutreiben. teilnehmer dem Vorsitzenden der Abrüstungs- politischen Amotlauf unternommen. Er erklärte, land in der weiteren Gewährung von Kredi- Als Dr. Brunar über diese Auffassung lachte, fonferenz persönlich unterbreitet werden. Am daß die Franzosen   Narren wären, ten für Rußland   nicht mehr mittun will und gab Dr. Saffold sogleich zu, daß eine Rechts- 7. Feber findet in Genf   eine öffentliche und wenn fie abrüsteten. Deutschland   hätte vielfach nicht mehr mittun kann, die Autar- grundlage für eine solche Forderung natürlich gebung der Kriegsbeschädigten und Kriegsteil- aber die Pflicht, aufzurüften. Der Todfeind tie als Jdeal des zweiten Fünf- nicht aufstellbar sei, daß er aber die Rechtsver- nehmerverbände, die der Ciamac angeschlossen Deutschlands   sei nach wie vor Frankreich  . Mit ihm gebe es, wie Spangemacher wörtlich betonte, jahresplans zu proklamieren. Wie die tretung des Kenab nur deshalb übernommen habe, find, statt. ruffische Konjunktur nicht auf dem Sowjet- um eben zu diesem Material zu gelangen und Attion fanden am 24. Jänner 1932 in zehn In Durchführung der oben erwähnten feine Versöhnung. ..Einer von uns muß sterben, und du sollst system beruhte, sondern auf der Investitions- baß er es Dr. Brunar vornehmlich deshalb zeige, Arbeitsgebieten des Bundes der Kriegsverlegten, sterben, du Hund Franzos, weil wir leben um ihm die Auffassung des Parteivorstandes in periode und auf Auslandsanleihen, so hat auch diesem Falle darzulegen. Denn bei den Ber- Witwen und Waisen, Sit Reichenberg, Gebiets­müffen." das neue Ideal der Autarkie mit dem Sowjet- öffentlichungen in dem Gemeindeblatt" handelt bersammlungen statt, in denen eine Entschließung Aber es kommt noch besser! Spangemacher system nichts zu tun. Sie ist eine Folge der es sich teilweise auch uni folgenden Inhalts angenommen wurde: erklärte wörtlich: ganzen weltwirtschaftlichen Entwicklung, eine besondere Zuspitzung der Krise, den russischen Verhältnissen angepaßt.

vertrauliche Mitteilungen aus Sigungen des parlamentarischen Klubs und des Borstandes der Deutschen Nationalpartei, Gegenüber diesen Ueberlegungen stellt Später hat dann auch der Schwiegersohn Senabs, sich der propagandistische Hinweis, daß Ruß- im Barlament die Behauptung aufgestellt, zu den Botter, während einer Parteivorstandssitung land das einzige Land wäre, das gegenüber Informatoren des Gemeindeblattes habe auch der Krise gefeit ist, von selbst richtig. Man Dr. Brunar gehört. Auf Grund dieser Tatsache spricht aber von der russischen Krisenfestigkeit, überreichte Dr. Brunar gegen die beiden Genann­um die Anhänger im Auslande über die wah ten die Ehrenbeleidigungstlage. ren Zusammenhänge hinwegzutäuschen. Für Bei der gerichtlichen Einvernahme erklärte das russische Binnenland selbst ist die Be Dr. Brunar und Abg. Horpynka übereinstim schwichtigung schon schwerer und nicht ganz mend, Abg. Haffold habe den Parteivorstand einfach. Die Autartie, zu der man sich ent- dahin unterrichtet, daß Kenab ausdrücklich Dr. Brunar als Mitinformator des Gemeinde schließen mußte, wird von jedem einzelnen in blattes" erivähnt hätte. Ebenso bestätigte Abg. Rußland Opfer fordern. In einer Zeit, wo die Sorpynka dies bezüglich Lotter. Als nun Abg. Wechsel, die man mit dem ersten Fünfjahres Saffold einvernommen wurde, gab dieser an, er plan ausgestellt hat, fällig werden. Man hat habe nie behauptet, daß Knab oder den russischen Arbeitern und Bauern verspro- Botter eine solche Beschuldigung gegen Dr. Bru­chen, daß nach Ende des ersten Fünfjahres- nar erhoben hätten und auch Lotter leug blans die 3 wangsrationierung von nete, dies getan zu haben. Nun hatte Abg. Waren aufhören sollte. Die Zeit des ersten Haffold aus dem Material Dr. Brunar auch ein Plans ist vorbei. Die russische Bevölkerung Dr. Saffold sich zur Silfe nach der Unterredung sogenanntes Gedächtnisprotokoll vorgelesen, das hat sicherlich Beschwerden getragen. Der alte mit Knab verfaßt hatte. Dr. Brunar gab boi Streit, die Warenrationierung, aber bleibt. Bericht an, er tonne sich genau erinnern, daß in Dafür verspricht man in den Richtlinien diesent Gedächtnisprotokoll als Informator auch des zweiten Planes weiter. Man werde nach Dr. Brunar genannt wurde und auch Abg. Hor Beendigung des zweiten Fünfjahresplans das pynka erinnerte sich an die betreffende Stelle. Bei Weaß der Güter, das auf den Einzelnen fällt, der Konfrontation blieb Dr. Haffold dabei, eine verdoppeln und verdreifachen. Ein neuer Wechsel, der hoffentlich 1937 besser eingelöst wird als die im ersten Fünfjahres­plan ausgestellten Wechsel. Vorläufig bleiben es aber Versprechungen.

16

berartige Behauptung sei nicht aufgestellt worden und sie sei auch in dem Gedächtnisprotokoll nicht enthalten. Das Protokoll selbst fonnte er nicht sogleich vorlegen. In dem Gedächtnisprotokoll nun, das Abg. Hassold nachträglich aus seinen Atten durch zwei Klubkollegen heraussuchen und

Jan Hus  / Der letzte Tag

Die in der Ciamac zusammengeschlossenen Briand ist ein Zuchthäusler, Knabenschän­Striegsteilnehmer und Striegsopfer sind nicht nur der und syphilitischer Paranoiter und Laval Gegner des Krieges, dessen unheilvolle Wirkun ein niederrassischer Bastard." gen fie mehr als alle anderen Menschen gespürt haben; durch ihre aufrichtige Zusammenarbeit Von solchen Bastarden" und Zuchthäus­wollen sie dazu beitragen, daß der Strieg praf. lern" will Spangemacher( der Mann sigt im itsch aus den Beziehungen der Völker zueinander Reichstag   und macht angeblich deutsche Politiť!) ausgeschaltet werde. In diesem Sinne nicht nur die Streichung der Reparationen, er haben die Bersammlungen der Clamac immer will ihnen selbst nach einemt von Hitler  , jene internationale Politik   unterstüßt, die durch Spangemacher und Konsorten siegreich geführten das Bemühen des Böllerbundes das Stel ver neuen Weltkrieg- ebenfalls einen folgt, die Staaten durch Ausübung der Schieds- Schandvertrag von 3eraille gerichtsbarkeit miteinander zu verknüpfen, die au foftroyieren; denn Spangemacher will gegenseitige Sicherheit zu organisieren, die es ge. doch den neuen Krieg zumindestens gewinnen! statten wird, einem jeben Staate zu verbieten. fich Deshalb sieht er die Zeit nicht fern, wo- wie selbst sein Recht au berschaffent und eine Bölfer er wieder wörtlich erklärte. hoffentlich rechtsordnung einzusehen, welche die Anwendung wieder ber Gewalt zu berurteilen und jebent der Staa ten zu unterlasset. erlaubt,

Heeressäulen über die Rheinbrüden nach Westen gen Frankreich   marschieren.

Die Ctamac ist der Ansicht, daß das Fortbe­stehen großer und ständig erhöhter Rüstungen der einzelnen Länder in Europa   und in der ganzen in seiner Sigung vom 27. Jänner 1932 außer Der Landesausschuß für Böhmen   behandelte Welt die Furcht der einzelnen Völker voreinander fördert, Mißtrauen erivedt und einen Zustand laufenden Angelegenheiten auch 86& in einde der Angst vor Drohung und Angriff unterhält. boranschläge für das Jahr 1932 und 18 gleichzeitig bringt dieses Fortbestehen das Wirt- Gemeindebudgets für 1931, bewilligte 74 Ge schaftsleben ber einzelnen Bänder und die Wirt- meinden die Einhebung berschiebener chaft in Europa   und in der ganzen Welt um Abgaben und Zuschläge für das Jahr 1932 gewaltige Hilfsmittel, deren Fehlen sich gegen sowie 16 Bezirken die Einhebung von Bezirks­wärtig schmerzlich bemerkbar macht. z us ch lägen. Der Landesausschuß vergab Bau­Die Ctamac beträftigt deshalb die äußerst und Maschinenarbeiten in den Landesanstalten wichtige Aufgabe, die der Allgemeinen Abrü im Gesamtbetrage von 78.000 K und bewilligte stungstonferenz im gegenwärtigen Augenblicke Landesbeiträge zu Meliorationen und Wasser­zufällt. Namens ihrer vier Millionen Mitglieder leitungen in der Höhe von 218.000 K. Weiter beschwört sie die in Genf   versammelten Vertreter beschloß der Landesausschuß das Gebäude der der Regierungen, ihre Arbeit mit dem Willen Landes- Zwangsarbeitsanstalt auf dent Gradschin zu tun, der Welt die Beruhigung zu geben, auf dem Staate für 15 Millionen Kronen zum Rau die sie ein Anrecht hat. Eine endgültige Lösung anzubieten.

Heh, Mann, was ist eigentlich los?" fragt Herr Kepta vom Pferde herunter.

Gehirn zwanzig Gulden bequem in zweihundert- wie Hund oder Senecht. Er hat eben anzutreten, sechzig Schilling Pfennige umrechnen und diese wenn ihmt gepfiffen wird. zweihundertund sechzig Schillinge nicht minder be- Die Herren find drei Längen voraus. Rarel Was wird groß los fein! Wahrscheinlich Ein geschichtlicher Roman v Oskar Wöhrle quem in dreißig Pfund Seller. Sechzigmal in wendet den Kopf. Das Pferd spürt diese Be- bringen sie den ausgerissenen Bapst zurüd." der Stunde kann das Gehirn diese Minutenrechwegung. Es verjäumt einen Augenblick; denn Hast du solche Sehnsucht nach ihm?" ( Berlag Der Büderfreis". G. m. b. 8.. Berlin   SW 61.) nung machen. Und je mehr das Zagula- Gehirn es kennt die Stelle, von wo aus sein Reiter bei" Jay tann mich beherrschen!" lachte der Pausbäckige. Ich steh ja im Stadtbrot und Der streckt jedem, der die Türe aufstößt diese Rechnung macht, desto mehr kommt es zur jedem Ausritt Rückschau hält. mit einem Bäffzlaut die Zunge bis zum Ueberzeugung, daß zwanzig Gulden ein Berg Doch er mag vom Ende der Gaffe aus zu nicht im Bapstbrot. Aber ich mein' in meinem aufstößt, mit einem Bäffglaut die Zunge bis zum voll Geld ist, der von der Stadt nie für eine rüdbliden, wie er will, diesmal winkt feine Schädel, die Welt muß doch alleweil einen Bapst Halsknoten heraus. Trotzdem Zagula dieses Sache, wie die angebotene, verkarrt werden wird. weiße Hand aus dem Fenster. Diesmal grüßt haben, dem sie zu Dienst sein kann, und sollt Vegiertverts gewohnt sein tönnte, erschridt er doch Und jetzt, als die Tür aufgeht und Hans ihn fein, Augenpaar und bewundert den stolzen sie einen stehlen oder aus dem Boden raus jedesmal neu, wenn er in die grinsende Fraße Hagen  , der Vogt, von seinem Stuhl aus die Gang seines Wallachs. Diesmal schaut niemand graben!" ,, Das schon, aber vorläufig sitt er noch im schaut. Auch diesmal schüchtert ihn die häßliche Nummer 19 mit ungebuldigem Armichwung her- auf seinen flatternden Brunt, auf die bunten Barve ein. Er nimmt den Schrecken als Schick- anoinft, springt der die Rechentafel im Gehirn Böpeleien und Bänder des Zaumzeugs. Nur die Turm von Gottlieben  !" Der Kleine fann fein Widerwort geben; falsmahnung und beschließt, seine Forderung um flirrend entzwei, daß die unten Kugeln durch alle tote Front der Fenster starrt. Doch sind das denn gewaltig drängt ein neuer Menschenschub weitere fünf Gulden zu verringern. Zwanzig Abern spritzen, und an die freigewordene Stelle Augen? Karel hat zum Glück nicht Zeit, sich länger an. Trotz seiner quergestellten Hellebarde, mit also, aber dabei muß es bleiben! tritt Angst, törperhafte Angst. Der Hund schält sich Unaufhörlich quietschen die Türen. Hier, aus seiner Hülle heraus und die Kreatur, die da trüben Gedanken hinzugeben. Die Herren vor der er tapfer rudert, hat der Krebs doch alle im Vorzimmer des Vogts, summt es wie bei vor dem harten, mißtrauischen Blick des Vogts ihm sind in die Straße eingeschwenkt, es heißt Mühe, sich gegen die schreiende Flut zu behaup einem Anflugloch der Bienen. Nur daß diese kriecht, wird froh sein, wenn sie für die Schur aufgepaßt; denn gerade jest, zur Zeit der Vesper, ten. Sein luftiges Gesicht verzerrt sich vor An Märenträger hier feinen Honig anschleppen, son- ferei, die sie jetzt stockend anbringt, so viel her- ist der Weg zur Pfalz   schier verstopft von Rit- strengung zur Grimasse. dern das Gegenteil, Unrat.  ausquetscht, daß es für die rotäugige Frau Anna tern. reitenden Pfaffen und dem auf- und ab­3egg Bagula hegt manchmal ganz brauch und die drei gedunsenbäuchigen, evig hungrigen strömenden Bolt. bare philosophische Gedanken. Wenn es nichts tinder halbwegs zu einem jattmachenden Fraz Gesprochenes in der Welt gäbe, überlegt er wäre reicht. die Weltchwäre heil; so aber eitert sie mit jedem Satz weiter.

Hustend kommt der schwindsüchtige Boten­meister ins Zimmer. Kundschafter Nummer 19. gibt das Settlein mit der Metalltafel ab das ihm federzeit Empfang beim Vogt sichert. Dann sett er sich auf einen Schemel.

Das Warten wird beinahe unerträglich; alle vernünftigen Gedanken quetscht es ab. Ueber eine Stunde dauert es, bis der Vogt Zeit für Bagg Zagula bat.

4.

Karel, der Knappe, verzieht das Gesicht, als renne ihn ungezuderter Ingwer.

Es ist ihm gar nicht recht, daß er zur Pfals mitmuß.

Viel lieber wäre er in Luzias Nähe geblie ben, für niemand anders mehr zu finden.

Auch jetzt ist für den Augenblid faum ein Durchkommen. So weit das Auge schauen kann, nichts als Menschen, nichts als Menschen. Alle Plätze sind vollgepact. Wie ein bunter, brodeln­der Teig füllt das die Straßen und Gaffen bis zum Münsterplay hin. Am Malhaus, am Ober­markt, stodt alles. Kein Being fann mehr vor­wärts. Dort ist der brodelnde Teig zur Mauer erftarrt.

Kepka, des engen Passes wegen Wenzel von Duba und Jan von Trocznow voraus, gibt das Haltezeichen. Starel schließt auf. Jegt, festge­nagelt auf engen Raum, fann das Auge unt so beweglicher weiden.

" Dort!" ruft Zižta und stredt die Hand gegen das Schneptor hin.

Die Herren heben sich im Bügel und blen den die Augen ab.

Auch Karel redt sich neugierig boch. An der Stelle auf die Zižta gezeigt hat, braust die graue Menschenflut wellig ausein­ander; ein bunter Keil treibt sich lärmend hinein

Spielleute sind es, Trommler und spazz beinige Pfeifer, die einem Zuge voranschreiten. Es wird lauter und lauter.

Jetzt mischen sich mit prallem Getön aud, Posaunenbläser ein. Es ist, als ob sie mit ihrer Melodie eine breite, strahlende, sich hochsteilende Prunttreppe legen, auf welcher die von ihnen Geführten im Marschtakte hochsteigen.

Jezt hat ihm Repfa das Kommando in die Ohren geknallt. Was soll er tun? Ein Knappe Eine Stunde hat sechzig Minuten, und eine bat teinen eigenen Willen. Er ist Geschöpf in Bald ist der Zug so nahe, daß man am hoch Minute ist lang. In einer Minute tann das der Hand eines Größeren. Darin gleicht er dem Ein fleiner, dicker Hellebardierer steht da Gehirn fechzigmal um den Konstanzer Stadtetter Mönch, dem sturen Soldaten des Himmels. Es und stemmt sich mit aller Gewalt gegen das gehobenen Messing der Fanfaren goldgebortete reiten. In einer Minute tann das Gehirn sechzig wird ihm befohlen: er hat zu gehorchen. Er wird Haused. Ein gepanzerter Krebs. der sich ab- Wap: her schimmern sieht. Das Wappen Stürze turn, jeben von der breiten Plattform des nie gefragt: Paßt dir das? Paßt dir das nicht? müht. um von der Woge nicht mitgespült zu ist.och nicht erkennbar. ( Fortsetzung folgt.) Münsters hinunter. In einer Minute kann das Er ist ein Ding, wie jedes andere. Ein Ding werden.