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Tagesneuigkeiten

Krisenlied.

In USA  . wird der Weigen verbrannt, In Rio   verheist man Kaffee,

So hält man den Preis mit eiserner Hand, Und der Zinsfuß ist höher denn je.

Wer zu billig verkauft, der ist wie ein Dieb, Der mit Gottes Gesezen spielt,

Man sperrt die Fabrit, man sperrt den Betrieb, Weil's der Wirtschaftsführer befiehlt.

Die Hauptsache ist der Preis, Prolet, Und wenn alles vor Hunger trepiert, So läuft erst die Welt im Geleis, Prolet, Diese Welt, in der nur Geld regiert.

An der Krise ist schuld, sagt der Schlotbaron Mit zu Gott erhobenem Blic,

Der von der Gewerkschaft gesteigerte Lohn Und die Last der Sozialpolitik.

An der Krise ist schuld, sagt der Herr der Banf, Daß man seine Zinsen verliert, Denn es wird auf der Erde gar zu lang Schon zu teuer produziert.

Die Hauptsache ist der Preis, Prolet, Und wenn alles por Hunger frepiert, So läuft erst die Welt im Geleis, Prolet, Diese Welt, in der nur Geld regiert. Und sperrt man zu Betrieb und Fabril, Daß man je vom Preis nicht verlier': Für den Arbeitslosen bleibt immer der Strid Oder Hansieren mit Briefpapier.

Und wird frech der Prolet, so kommt der Fascist, Sein Hemd ist schwarz oder braun, Damit Industrie und Kapitalist

Sich die richtige Ordnung erbau'n.

Die Hauptsache ist, daß man weiß, Prolet, Wer heute die Herrschaft noch hält! Dann tommt unser Tag, der wird heiß, Prolet, Für die heutigen Herren der Welt. Wenzel Sladet.

( Zin Desterreichischen Metall- und Bergarbeiter".)

Aft 17893-31.

Eine unübertreffliche Geschichte aus der tschecho­slowakischen Eisenbahnverwaltung.

Die Deutsche Landpost" zutiert aus den ,, Československé železnični listy" folgende ergötz liche Geschichte:

Freitag, den 29. Jänner 1932.

Keine Hoffnung auf Rettung

11

Ar. 25.

Vom Rundfunk Empfehlenswertes aus den Programmen. ithin the Freitag.

-

Alle Angaben Salabans über angebliche[ wird weiter betont, daß die überwiegende Mehr­Romplizen fonnten als völlig erfunzahl der Lehrer die sogenannte vormilitärische den nachgewiesen werden. Unter der Lajt des Erziehung an den Schulen ablehnt. ihm vorgelegten Materials gestand der Verhaftete Wegen des Zusammenstoßes in der Kolonie endlich, seit 1929 in der Ritterstraße und in der Felsened hat der Untersuchungsrichter in Berlin  Lichterfelder Villa 2 Mart- Stücke gefälscht die Voruntersuchung auf insgesamt 18 Personen 17.05 Kammermusik. 18.20 Deutsche   Sendung: Prof. zu Prag  : 11.00 Schallplatten. 15.30 Schallplatten. haben, und zwar ohne irgendeinen fremden ausgedehnt. Die Erweiterung der Borunter- Dr. Pollaf: Die Verbreitung von Wetterkarten durch Gehilfen. suchung erfolgt gegen 14 Teilnehmer des Zuges den Rundfunk. 19.20 Lioder. 20.05 Blasmusit. 21.00 der Nationalsozialisten, gegen drei Kolonisten Bei Mufifflängen. 22.20 Zeitgenössische Musik.  ­und gegen ein Mitglied des Kampfbundes gegen Brünn  : 16. Orchestertongert. 18.25 Deutsche   Sen­den Fascismus. Gegen 25 der in dieser Sache dung: Dr. Tirala: Leben und Periodizität. 19.40 der Mannschaft von M 2" festgenommenen Personen ist aftbefehl er- Stompofitionen von Wagner. Berlin  : 20.00 Die London  , 28. Jänner. Um die Mittagszeit laffen worden. beiden Foscari", Oper von Berdi. Breslau  : 16.05 find die letzten Hoffnungen geschwunden, die Verhaftung eines Theaterdirektors". Der ge Kammermusit. Königsberg  : 18.55 Ronzentriertes Mannschaft des untergegangenen Unterseebotes wesene Bauschreiber Adalbert Mitulaschet, Rabarett. München  : 21.80 Kammermufit. noch retten zu können. Allerdings hat man die der als zukünftiger Pächter der Neuen Wiener Bühne Wien: 19.40 Fröhliches Faschingstreiben. Taucharbeiten, die in der vergangenen Nacht aufgetreten ist, sich als Theaterdirektor ausgegeben wegen der starken Unterströmung nur furze Zeit und unter dem Anschein, Geldgeber zu befizen, zahl- In der Tschechoslowakei   nahm die Rundfunk möglich waren, wieder aufgenommen. Die Nach- reiche Geschäftsleute veranlaßt hat, Restaurierungs forschungen werden heute auch an einer anderen arbeiten in der Neuen Wiener   Bühne vorzunehmen, hörerzahl im Jahre 1931 um 69.555 zu. Stelle ausgeführt, wo der Kapitän eines Stüften ist in Wien   verhaftet und wegen des Verbrechens des Am 1. Jänner 1932 hatte die Tschechoslo schiffes Dienstag morgens das Untertauchen des Betruges dem Landesgerichte eingeliefert worden. watei 384.796 Rundfunkhörer. Am 1. Unterseebootes beobachtet haben will. Die Admi­Beraubung eines Bahnpostwagens. Bei der Aus- Jänner 1931 wurden 315.241, am 1. Jänner ralität teilte heute morgens mit, daß während fahrt eines Personenzuges sprangen Mittwoch abend 1930-267.962, am 1. Jänner 1929-238.341 der Nacht keine Fortschritte gemacht wurden. Der Motorschoner Crown" habe der auf dem Bahnhof Kamphausen bei Saarbrüden zwei Teilnehmer gezählt. Im Jahre 1931 beträgt der Admiralität berichtet, daß er Dienstag abends vermummte Gestalten in den Bahnpostwagen, hielten reine Zuwachs 69.555, im Jahre 1930+ 47.279 um 6 Uhr 40 Min. auf dem Wege nach Port den Beamten mit einem Revolver in Schach   und und im Jahre 1929 nur 29.621 Funkhörer. In land über dem Meere ein helles Licht beobachtet at bten einen Post sad mit 95.000 ranten Prozenten beträgt die Zunahme: im Jahre 1929 habe, das drei Sekunden dauerte, sich abschwächte, Inhalt. Kurz vor der Einfahrt des Zuges in den 12 Prozent, im Jahre 1930 17 Prozent und im wieder aufflammte und verschwand. Auf diese Bahnhof Neuhaus sprangen die Räuber ab und ent- Jahre 1931 22 Prozent. Auch die Anzahl der Radiokonzessionäre zum 31. Dezember 1931 ist Erscheinung folgten zehn Minuten später zwei sehr zufriedenstellend, um so mehr, als der Lib­laute Explosionen, ähnlich Kanonenschüs- Fingierter Raubüberfall. Der Kassier der Ge- lizer Sender noch immer nicht in vollem Be­sen. Für beide Erscheinungen weiß man teine meindefrankenkasse in Sankt Pantaleon  ( Oberöster trieb ist.( PR) Ertlärung. reich), der Landwirt Karl Felber. hatte seinerzeit bei der Gendarmerie die Anzeige erstattet, daß er ant Verbotene Fernmeldeapparate bei den Halen- 21. Jänner, nachts, im Walde von einem Unbekann- länder erwerben, höhere Scheine dagegen nur, wer frenzlern. Der nationalsozialistische Sturmten zu Boden geschlagen und eines größeren Bar- in Amerika   das Staatsbürgerrecht befizt. Bei einer führer Mechaniker Jonad in Magde   geldbetrages beraubt worden sei, den er eben als Reihe von Firmen, die Sportflugzeuge herstellen, burg wurde in seiner Wohnung mit dem eben- Aerztehonorar abführen wollte. Wittlerweile ist es find Pilotinnen als Verkäuferinnen falls der NSDAP   angehörenden Elektriker der Gendarmerie gelungen festzustellen, daß Felber angestellt, Für Verkehrsmaschinen scheinen sie bis­Weinhausen aus Neuhaldensleben beim den Raubüberfall fingiert hat. Es scheint sich um ber nicht zur Anstellung gekommen zu sein. Aber Ausprobieren verbotener Fernmeldeapparate an unregelmäßigkeiten in der Kassengebarung der Ge- bei Zeitungen findet man nicht selten Fliegerin getroffen, von deren geheimen Aufbaut die Bo- meindekrantentasse zu handeln. Felber wurde ver- nen für die Berichterstattung und dauernde Propa­ganda, fest engagiert. Das ergibt besonders gute lizei Kenntnis erhalten hatte. Jonack hatte die haftet und dem Gerichte übergeben. Apparate in der verhergehenden Nacht von dem Verdienstmöglichkeiten, ebenso die Tätigkeit für den Tierparks für aussterbende Tierarten. In Süd- Rundfunt. Für eine große Rundfuntfirma Elektriker Weinzhausen mit einem Kraftwagen ist abgeholt. Die Geräte, die eine komplette Sende- afrika hat man an verschiedenen klimatischen geeig- eine durch ihre Leistungen bekannte Fliegerin, Eli­und Empfangsanlage darstellen, wurden polizei- neten Blägen Tierparts errichtet, die dazu dienen, nor Smith, angestellt, die über fliegerisch' inter­lich sichergestellt. Gegen die Beteiligten ist ein sollen, im Aussterben begriffene Tierarten zu er- effante Ereignisse zu berichten und Vorträge zu hal­Verfahren wegen Verstoßes gegen das Gesetz halten. Unter diesen sind verschiedene Arten von ten hat. Antilopen, wie der gang feltene Bontbod", für über Fernmeldeanlagen eingeleitet worden. den in der südwestlichen Kapkolonie ein großer 300 geschaffen wurde. Andere Antilopen wurden am Rande der Wüste Kalahari   angesiedelt. Eine beson­dere Elefantenart, der Addo", wurde in der östlichen Stapproving untergebracht. Dre Addo soll fleiner fein als seine indischen Verwandten, aber viel temperamentvoller. Das Krüger- Nationalmu­eum in Transvaal   beherbergt das letzte weiße Rhino zeros. Die vorgesehenen 300s find alle von ungewöhnlicher Größe. Das Krügermuseum umfaßt 7000 Quadratmeilen.

Nachspiel zum kommunistischen 1. August. Die Justizpressestelle in Berlin   teilt mit: Im In einer fleinen Eissenbahnstation benötigte Zusammenhang mit demt trop polizeilichen Ver­man eine neue Petroleumkanne, weil die alte botes durchgeführten Antikriegsdemont schon ausgedient hatte. Für einen solchen Fall strationen der KPD   am 1. August 1931, in schreibt das Dienstreglement vor, daß ein An- beren Verlauf der Polizeihauptwacht suchen wegen Buteilung neuen Materials" zu meister Fiebig dich einen Lungenschuß ſtellen ist. Das geschah und das Ansuchen eilte schwer verletzt worden ist, hat die Staats­von der Station zur zuständigen Direktion, von anwaltschaft Anklage gegen insgesamt zehn Ber­dort zum Eisenbahnministerium, was drei Mo- fonen erhoben. Gegen sieben weitere Angeschul­nate dauerte. Das Eisenbahnministerium be digte wird der Vorwurf der Begünstigung, des stimmte eine dreigliedrige Kommission, damit sie Aufruhrs und des Vergehens gegen das Schuß­die Angelegenheit an Ort und Stelle" unter- waffengesetz erhoben. suche. Dafür bekam jedes Mitglied Tagesdiäten

Die tschechischen Lehrer gegen den Milita­in der Höhe von 80 Kronen und freie Fahrt rismus. Generalstabschef Syrovy hatte sich be­zweiter Klaffe. Die Herren reisten ab, tamen an, schrieben ein Protokoll mit dem Vorstand der fanntlich in einem Vortrage gegen die Propa­Station und mit dent Materialverwalter, bedant. ganda der Abrüstung und gegen die pazifistische ten sich und reisten nach vollbrachter Arbeit wie- Erziehung in der Schule gewandt. Dem Gene­der ab. Als nun im Ministerium die Sigung ral antwortet nun der Verband der tschechoslo­der Kommission zusammentrat, wurde das An- wakischen Lehrerschaft, dem die Mehrzahl der suchen mit der Bemerkung erledigt, man möge tschechischen Volksschullehrer angehört, mit einer über den Ankauf an die Kontrolle und an das Kundgebung, in der betont wird, daß die Er­Ministerium eine Bestätigung einschiden. Und siehung der Schuljugend zu friedlicher Gesin­das Ansuchen flog im Dienstiege über die Direk nung mit den Wehrpflichten keineswegs in tion wieder zur fleinen Station zurüd, dauerte Widerspruch steht, und daß sich die Lehrerschaft im ganzen sechs und einen halben Monat. Erst verpflichtet halte, in den Stindern die Sehnsucht dann war es möglich, den Ankauf der Kanne zu nach einent kriegslosen Zusammenleben der Völ­besorgen. Es dauerte nicht 30 Minuten und die fer und Staaten zu wecken. In der Kundgebung Stanne war endlich zur Stelle. Sie fostete 12 K ( in Worten zwölf Kronen), wozu man die 240

Kronen Diäten rechnen muß, dreimal den Fahr: Marr und seine Geschwister

Falschmünzer Salaban.

preis zweiter Klasse hin und zurück, Papier und Tinte, Zeitverlust für die Abfassung des Proto- Der nachstehende Brief von Marr' Schwester folls und das alles für eine Petroleumfanne an ihren Bruder Karl wird, soweit ich feststellen um 12 Stronen. Das Märchen ist nicht aus grauer konnte, hier zum ersten Male veröffentlicht. Vorzeit. Nein! Es ereignete sich im Jahre 1931 Marg Schwester Sophie war mit dem hol­in der Tschechoslowakischen Republik. Der Att ländischen Rechtsanwalt Robert Schmalhausen trägt die Zahl 17893-31.inall in Maastricht   verheiratet. Der Brief ist im September 1846 an Starl Marg, der damals in Brüssel   lebte, geschrieben worden. Das Doku­ment bestätigt, was wir schon aus anderen Quellen, wenn auch kaum in dieser Unmittel barkeit, wissen, daß Marg ein Mensch war, der tro großer innerer menschlicher Wärme sich nach außen hin fühl obschloß. Der Brief be­richtet von einemt Besuche von Marg' Mutter in Maastricht   in Begleitung seiner jüngeren, offen­bar schwer franken Schwester Caroline. Alle anderen biographischen Beziehungen bedür­Alle anderen biographischen Beziehungen bedür­

fen wohl keiner weiteren Erklärung.

Bieber Starl!

J. P. Mayer.

Berlin  , 28. Jänner. Das Verhör mit Sala­ban ist jetzt von der Falschgeldstelle zum Ab­schluß gebracht worden. Bekanntlich hat Salaban gleich nach seiner Festnahme behauptet, daß er sich erst seit vier Monaten mit der Herstellung von Falschgeld beschäftigte. Es ist ihm jest nach gewiesen, daß er auch Falschstücke mit der Jahres bezeichnung 1925 und 1927 angefertigt hat. Kriminalbeamte hatten nämlich die Villa des Verbrechers in Lichterfelde   nochmals genauestens durchsucht. Die Schornsteine und die Wände wurden abgejucht. Schließlich wurden die Die­Ien aufgerissen. Auf dem Boden wurden Du wirst erstaunt sein, noch keinen Brief zwei Stellen entdeckt, die das Versteck für von Carolinchen und statt dessen einen von mir Sie noch fehlenden Prägestö de bil zu empfangen; schon früher hättest Du diesen beten. Hier wurden vier Sapprägestempel zit je empfangen, wenn nicht Wäsche und andere häus­zwei Stück gefunden. Damit war Salaban trot liche Beschäftigung nach Mütterchens Abreise aller Lügen endgültig überführt. Unter fingier mich abgehalten hätten. Dein Brief kam einige tem Namen hat er bei einer chentischen Firma Stunden nach Mütterchens Abreise an, glid fortlaufend das Metall bezogen, das er zur Her licherweise; denn Carolinchen wäre so gern mit ftellung des Falschgeldes brauchte. Auf gleiche ihr nach Bommel   und wartete täglich auf Briese. Art besorgte er fich auch die Prägepreise. Eine Doch das arme sind fühlte sich so schwach, daß zweite Bragepreffe faufte er in einer Schlosserei der Doftor es stark abriet, und wirklich wären im Feber 1931. Da dieses Stüd nach seinen Deine Pläne, lieber Karl, unausführbar ge­Angaben aber schlechter arbeitete als die erste, weien; das liebe Binchen fühlte sich ungeachtet der zerlegte er sie in einzelne Teile, verpackte die größten Ruhe und Schonung jo unendlich müde, Stücke in mehrere Stiften und gab sie unter Saß das Wünschenswerteste war, fie ruhig zu falschent Absender an fingierte Abreffen auf. Sie Hause zu wissen. Ach, so gern hätte ich sie hier find also niemals an ihrem Bestimmungsort an- gehalten und den lieben Engel verpflegt, boch Mütterchen wollte ungeachtet ihrer Bitten nicht; gekommen.

fament.

Flugzeugführerinnen in Ameriin.

Auch eine ganze Reihe von Fliegerinnen­tlubs gibt es in Amerika  . Am bekanntesten ist der Klub der 99", der Fliegerinnen aller Länder auf­nimmt. Eine ältere Fliegerin in den Vereinigten Staaten  . Katherin Stinson, die schon vor dem Kriege flog, hat sogar während des Krieges Mili­tärflugzeugführer ausgebildet.

Flieger und Fliegerinnen heiraten einander oft, und meist ist dann das gemeinsame Flugzeug auch die Dauerwohnung für das Ehepaar. Einen aus. führlichen Bericht über die Flugzeugführerinnen in Amerika   enthält die Nummer vom November- De­zember 1931 des Flugkapitän", des Organs der Berufsvereinigung deutscher   Flugzeugführer, aus der Der Luftsport ist in Amerika   bei Frauen weit Feder der deutschen   Fliegerin Antonie Straßmann  , allgemeiner verbreitet als bei uns. Im Jahre 1931 die eine Reihe von Jahren in Chicago   gelebt hat gab in Washington   das Departement of Commerce und auch wieder dorthin aus Deutschland   zurid H. 2. Handelsministerium) nicht weniger als 445 Pilo- tehrt. finnen an. die verschiedene Scheine zur Ausübung des Luftsports je nach ihrer Fähigkeit erhalten hat­Am leichtesten erhältlich ist die sogenannte tent. Privatligenz, die jeder erhält, der 10 Stunden Alleinflug nachweisen fann, bestimmte Prüfungen abgelegt und gewisse Vorbedingungen erfüllt hat. Wer eine Transportligen haben will, muß 200 Stunden Alleinflug nachweisen fönnten. Die Vorschriften sind überall die gleichen für Frauen wie für Männer; es gibt also teine Beschränkungen für die Frauen. Privatlizenjen fönnen auch Aus

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auch ist's besser so, denn wäre sie bettlägerig ge-| fagen, die ihr liebstes sind, den besten Enge! trotz worden und hätte Mütterchen gemißt, hätte das allen Sorgen und Mühe hinsterben sieht, die arme Kind sich doch wohl unglücklich gefühlt. Von hattest( Du) in Deinem Briefe nicht nur nicht Deinem äußerst liebevollen Benehmen gegen sie beglückwünscht, sondern ganz ignoriert; schon des vermochte sie mir nicht genug zu jagen, und mit balb war ich froh, daß der Brief zu spät anfam; dem größten Vergnügen sprach sie von Deinen E. fonnte Deine Herzensgüte, Dein zartes Ge­Luftschlössern; Dein Brief hätte ihr gewiß vie fühl nicht genug leben und meint, daß Du einent len Kummer gemacht, da Mütterchen durchaus Fond Zärtlichkeit befigt, wie wenige Männer; nicht riskieren durfte, sie von sich zu lassen; daß dies bei Deinem übrigen Eigenschaften selten mein Brief bezweckt daher einerseits, Dich zu und vorzüglich ist, ist gewiß; nur wünschte ich, bitten, Carolinchen zu schreiben, daß Du ver- daß Du Dein Herz nicht dermaßen verleugnetest hindert worden seiest, Deine Pläne auszuführen und die gute Mutter und Deine drei übrigen Ge und sie auf spätere Zeiten zu verschieben; daß ich schwister ganz ignorierst; wie ist's auch möglich Deinen Brief erbrach, wirst Du leicht vergeben, nach all den traurigen Unglüdsfällen, die wir hat lieber Karl, da ich nur 2. Ruhe dabei vor Augen ten und die uns noch bevorstehen. Weberivinde hatte und Neugierde mich durchaus nicht dazu Dein störriges Herz, lieber Karl, und glaube, alle Philosophie kann die Erfahrung nicht weg­antrieb. raisonnieren, daß das Verhältnis schlechter oder guter Kinder zu ihren Eltern oft hier schon ver­golten wird. Beweise mir, lieber Starl, daß meine wohlgemeinte Aufrichtigkeit Dich nicht be­leidigt hat, und fomme uns recht schnell besuchen; sollte Deine liebenswürdige Jenny abkommen fönnen, würde sie mir auch viel Vergnügen machen. Sehr erfreuen würdest Du mich, wenn durch einige Zeilen Du mir die Ankunft dieses Briefes mitteilen würdest, damit ich weiß, ob hr Carolinchen schon nach Empfang dieser Zeilen schon geschrieben habt, da das liebe Lin­chen sonst Guer Stillschweigen beleidigend finden würde. Bugleich, lieber Starl, melde mir, ob und wann Du gedenkst, uns hier zu besuchen. Mag tung von Dir und Robert verschieden sein, mir die Erziehung, die Ansichten, kurz die ganze Rich dünft, ein paar edler, guter Menschen, die noch durch Verwandtschaftsbande liiert sind, fönnten sich darum doch recht gut sein. Grüße mir Jenny recht herzlich, füsse die süßen kleinen Engelchen und halte( doch das ist kein richtiger Ausdruck mehr), sondern suche lieb zu gewinnen

Wie geht's Deiner lieben Frau; die arme Jenny wird bei der Krankheit ihrer lieben Kin der viel ausgestanden haben, denn es ist nichts trauriger, als so zarte, hilflose Geschöpfchen traurig und leidend zu sehen, das geistige tief­fühlende Jennychen und das schöne, strahlende Baurachen, mir scheint, Ihr seid recht ungenüg sam und müßt alles ganz extra haben; füsse mir die lieben Kleinen Wesen von ihrer ihnen ganz fremden Tante; denn so lieb und gut Du eine Schwefter behandelt haft, scheint Dir alles übrige entfremdet, und mir scheint, lieber Start, daß Du die Junigkeit der Verwandtschaftsbande( und noch gar so naher) wegzuraisonnieren fuchst: jedenfalls bin ich überzeugt, daß Du Dir in die fem Punkte nicht fonsequent bleiben und Deinen Stindern andere Prinzipien einprägen wirst. Verzeihe mir, mein Bruder, daß Deine ältere Schwester Dir noch, ganz unberufen zwar, eine Bemerkung macht. Jenny gratuliert Mütterchen in ihrem Briefe an zu ihrem Geburtstage und schrieb einige herzliche Worte. Du, der eigene Sohn, für den M. gewiß mehr tat, als sie mußte, die arme Schmerzens- Mutter, fann man wohl

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Deine Sophie.