Rr. 29.

Mittwoch, 3. Feber 1932.

Die anzeigepflichtigen ansteckenden Krankheiten verständlich Wrana als langjähriger Direktor sich gegen die„ Cooperativ- Union" befriedigt zu werden. im Jahre 1930 sind zusammenfassend in Nr. 236 insofern schuldig gemacht hat, als er die unhaltbare Die eingeleiteten Erhebungen werden restlose Auf­der„ Mitteilungen des Statistischen Staatsamtes" Situation der Genossenschaft den Mitgliedern gegen- flärung darüber zu erbringen haben, ob die Ge­( tschechische Ausgabe, die deutsche erscheint dem- über verschleiert hielt. Die 350 Genossenschafter, die schäftsführung der Genossenschaft reell geschehen ist, nädt) statistisch verarbeitet. Von diesen Krant immerhin mit recht beträcuchen Beträgen engagiert oder ob es von vornherein darauf abgesehen war, heiten waren im Jahre 1990 bei uns am ver- erscheinen, haben bei dem jetzigen Stande der An- die Genossenschafter um ihre Interesseneinlagen zu breitetften Dyphtherie( 23.556 Fälle), Sch ar gelegenheit nur wenig Aussicht, in ihren Ansprüchen bringen. Ta ch( 21.412) und Darm- und Paratyphus ( 7184). Davon waren tödlich 1514 Fälle von Diph therie, 524 von Scharlach und 513 von Darm- und Paratyphus.

Freitsd eines Piloten. Der bekannte Fallschirm­Springer Stod hat sich in dem hessischen Ort Obern.

U- Boot- Tragöd.en.

Der Untergang des U- Bootes ,, M 2" mit sechs] eingeschlossenen Mannschaft durch Telephonbojen sehr

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Ausgebeutete!

Die bürgerliche Breffe fteht im Solde Curer

Ausbeuter

3n die Hand des Ar beiters das Arbeiterblatt

firchen, ſeiner Heimat, das Leben genommen. Stod Offizieren und 48 Mann in der Nähe von Bort- gut verſtändigen. Bald funktionierte aber diefe Volkswirtschaft und Sozialpolitik

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Rettungsmöglichkeiten.

U- Boot- Alarm.

war durch den Konkurs einer Kölner Flugveranstal- land ist seit dem Friedensschluß die siebente Verbindung nicht, und von da ab fonnte die ein­tungsgesellschaft, für die er zulett arbeitete, mittel- U- Boot- Katastrophe. Der Untergang des 1475 Ton geschlossene Mannschaft nur durch Klopfzeichen Prager Produktenbörse.( Offizieller Be los geworden. nen- Unterseebootes Poseidon" am 9. Juni sich der Außenwelt bemerkbar machen. Verschollen. Ein amerikanisches Verkehrs- 1981 in den chinesischen Gewässern ist ja noch in Nach harter Arbeit konnte endlich der vordere richt vom 2. Feber.) An der heutigen Pro­flugzeug der Pacific Airways ist auf dem Flug von unserer aller Erinnerung. Teil des Schiffes soweit aus dem Wasser gehoben buttenbörse war, so weit es sich um die Hauptmarkt­Bakerfield nach Los Angeles über dem fast unzu- Schon seit der ersten U- Boot- Katastrophe in werden, daß es möglich war, durch ein Torpedorohr gebiete handelt, eine flauere Stimmung vorherr­gänglichen Berggebiet des Tehachapi verschollen. Rußland im Jahre 1904 vor Kronstadt sant das 25 Mann zu retten. Da sich aber im gesundenen schend. Am Getreidemarkte stand das Angebot start An Bord waren außer dem Piloten sieben Passagiere. U- Boot Delphi" mit seiner ganzen Belubung Boot noch immer zwei Offiziere und der Steuer- im Uebergewicht, zumal der Mangel an Rauf­Goldstücke in Fischnäulern. Die Hafenbehörden versuchte der Menschengeist Mittel und Wege aus- mann befanden, wurden die Rettungsarbeiten fort- interesse weiter anhielt. Von Mahlgetreide verlor in Alexandria haben in den Mäulern von Fischen, findig zu machen, um solche Unglüdsfälle zu ver- gefett. Am anderen Tage jedoch konnten diese drei Weizen von seiner Durchschnittsnotierung 2 K, in die zur Absendung nach Palästina eben eingepact hüten, um wenigstens die Besatzung des gesuntenen nur noch tot geborgen werden. Für gewöhnlich ist Roggen war der Rüdgang noch stärker, so daß in worden waren, zahlreiche Goldstücke entdeckt. Da Bootes retten zu können. jedoch der größte Teil der eingeschlossenen U- Boot- den amtlichen Notierungen bei Roggen ein durch­die Ausfuhr von Gold verboten ist, haben die Zoll­schnittlicher Preisrückgang von 5 K festzustellen ist. Mannschaft verloren. Auch auf den übrigen Marktgebieten war feine Behörden tros der Versicherung des Fischhändlers, Der Besatzung der U- Boote wind schon während bessere Stimmung festzustellen. Die amtlichen Notie­es handle fich offenbar um ein Naturwunder, der Uebungen eingeschärft, im Augenblid ber Kata- Im September 1925 sant das amerikani- rungen der Gerstenpreise weisen heute eine durch­die Fischsendung beschlagnahmt. strophe die luftdicht schließenden Türen zu sperren, iche Unterseeboot S51". Es wurde von schnittliche Ermäßigung um 4 K auf. Auch Hafer, damit in den Schiffsraum fein Wasser eindringt. Dem Dampfer City of Rome" gerammt und ging der bis zur letzten Woche fest tendierte, konnte heute Zusammenbruch der Cooperativ- Union" Nach dem Abdichten befindet sich die eingeschlossene mit 24 Mann Besayung unter. Nur drei Mann sein Preisniveau nicht halten, die amtlichen Notie­in Bodenbach. Mannschaft einige Stunden lang in Sicherheit und unten damals gerettet werden. rungen verzeichneten bei Hafer einen Rüdgang von hat die Möglichkeit, auf die Oberfläche des Meeres onnten damals gerettet werden. Der Funker der City of Rome" alarmierte 2 K, wobei naturgemäß die Verbilligung der schlech­Ueber eine halbe Million Passiven. Verhaftung zu gelangen. Zu diesem Zwed muß der den Deff die amerikanische Kriegsmarine. Es wurden sofort teren Sorten bedeutender ins Gewicht fiel, deren des bisherigen Leiters. 350 Mitglieder in mungen vorgelagerte Raunt, z. B. der Kommando Sebeschiffe und Tauchmutterschiffe bemannt und an Abschwächungen meistens 3-4 K betrugen. Die Mitleidenschaft gezogen. turm, unter einen Lustdrud gesetzt werden, der den die Unglüdsstelle geschickt. schwache Situation am Mahlgetreidemarkte übertrug Bedenbach, 2. Feber. Vor einigen Jahren Wasserdruck der jeweiligen Wassertiefe, in der bas Die Taucher stiegen sofort in die Tiefe und ver- sich auch auf den Mehlmarkt, wo Weizen- als auch etablierte sich in Bodenbach unter der Firma- Bezeich- U- Boot liegt, gleichkommt. Dieser hohe Luftbrud fuchten, ein Drahtseil an dem Boot zu befestigen, Roggenmehle heute billiger umgesetzt wurden und nang„ Cooperativ- Union" eine auf genossenschaft kann erreicht werden, daß man die im U- Boot be- uchten, licher Grundlage aufgebaute Gesellschaft zur Durch findlichen, komprimierte Luft enthaltenden Behäl- um es dadurch emporziehen zu können. Wer immer die Abschwächungen beider Kategorien betrugen bis riß das Tau. zu 5 K. Jm Einklange mit dem Rückgange er führung der verschiedensten Geldtransaktionen, Ver- ter öffnet. Sind diese Behälter infolge der Kata­Tagelang dauerte die Arbeit doch ohne Er- Getreide- und Mehlpreise verbilligten sich auch die mittlungen usw. Es gab Abteilungen für Kredit- strophe beschädigt, so besteht immer noch die Mög- folg. Man glaubte schon, daß die Besayung erstidt leie- und Schrottnotierungen bei denen Futter­gewährung, Heiratsausstattungen, für Geschäftsbetei- lichkeit, daß die Silfsschiffe mittels langer Gummi- fei, als die Taucher plöblich Klopfzeichen vernahmen, mittel einen Rüdgang von 2-3 K aufwiesen. Auf ligung u. a., und dank einer großzügigen Reklame schläuche in das versunkene U- Boot Luft pumpen. Die bejagten:„ Delft uns! Helft uns! Wir sterben!" den übrigen Marktgebieten tam es zu keinen bedeu­in den Tageszeitungen gelang es den Gründern der die Tiefe steigen und die Gummischläuche auf die Alle Versuche, dem Boot Luft zuzuführen, scheiter- gegenüber der letzten Woche unverändert. Nur Dazu sind natürlich Taucher notwendig, die in Noch zwei Tage dauerte die vergebliche Arbeit. tenderen Umsätzen und auch die Preise blieben Benossenschaft, in einem verhältnismäßig langen Zeitraum etwa 350 Mitglieder zu werben. Die Weit an den Seitenwänden des gesunkenen U- Bootes ten, und die eingeschlossene Bejagung starb einen amerikanisches Fett stieg um 10 K, frische böhm. und glieder mußten neben einem einmaligen Beitritts untergebrachte Ventile schrauben. Danach wird die langsamen, qualvollen Tod. mähr. Eier gaben dagegen um 1 K nach. Die Lüde geöffnet. Nun schiebt" das eindringende beitrag auch Anteile zeichnen, die nun, wie sich zeigt, wasser die hier eingeschlossene Luft heraus und reißt übrigen Eiersorten blieben heute überhaupt un­gls verloren angesehen werden müssen, denn die dcdurch auch den Mann, der sich in dieser Ueber­Mit Hilfe des„ Davis- Atmungsringes" wurden notiert. Die Börse war gut besucht, das Geschäft Cooperativ- Union" hat sich gezwungen gesehen, in dcdurch auch den Mann, der sich in dieser Ueber­breiten. per am 31. Jänner im Tetschener Dampfschiff- Hotel druckkammer" aushält, nach oben. Diese Rettungs- acht Mann der Besatzung des gesunkenen eng konnte sich jedoch nicht im gewünschten Maße aus­Es notierten in Ke: Rotweizen abgehaltenen außerordentlichen Generalversammlung sich. Nicht selten kommen die Geretteten tot an methode birgt natürlich auch manche Gefahren in Tischen U- Bootes Poseidon" gerettet. böhm., 81-83 g. 147-151, 79-80 Stg. 148-145, den Mitgliedern die Eröffnung zu machen, daß sie Weizen gelb böhm., 76-79 g. 139-142, Weizen die Oberfläche. beim Leitmeriger Streisgericht die Einleitung des Das U- Boot wurde von einem anderen Schiff slowat., 79-80 Stg. 125-126, jugoslaw, 80-81 Stg. Stonfursverfahrens gegen die„ Cooperativ- Union" in vor Weihaiwei an der Küste der chinesischen Provinz 136-138, Roggen böhm., 69-72 g. 139-142, die Wege leiten müßte, wenn es nicht gelänge, aus Schantung gerammt. 20 Mann, darunter sämtliche Auswahlgerste 120-122, Gerste Ia 113-118, mitt dem Kreise der Mitglieder selbst die zur Deckung des Offiziere, tamen hierbei ums Leben, und nur acht lere 111-112, Sinterindustriegerste 93-95, Hafer bisherigen Abganges in der Höhe von rund 500.000 auch Tauchretter" genannt, ausgerüstet. Dieses Mann gelang die Rettung aus dem Todesschiff. böhm. 110-114, fehlerhaft 97101, Donaumais 55 Kronen erforderlichen Gelbpittel bereitzustellen. Gerät hat die Funktion einer fünstlichen Bunge. Sofort nach dem Zusammenstoß ertönte das bis 56, rumän. Futtermais, fleinförn., neu 50 bis Schon vor der Generalversammlung waren die Ge. Der Tauchretter" besteht aus einer Kombination Signal: Schotten und Türen dicht!" Im Border- 54, Futtermais La Plata 53-54, Erbjen Vittoria nossenschaftsmitglieder in Rundschreiben davon unter, von Schwimmweste und Atmungsgerät. teil des U- Bootes befand sich der Torpedomaat Wil- 200-230, gelb 150-165, grün, großförn 210-240, richtet worden, daß die Fortführung der Geschäfte Er wird auf dem Rücken getragen und enthält eine lis mit dem Steward und noch vier anderen See- fleintörn. 175-195, Linsen großförn. mähr. 1981 auf Schwierigkeiten stoße, und dementsprechend war eine Sauerstofflasche zur Atemluftergänzung, so- leuten. Er ließ sofort die Tür des Abteils schließen 400-450, mittlere 290-330, fleinförn 250-270, für die außerordentliche Generalversammlung eine wie eine Kalipatrone zur Reinigung der verbrauch- und abdichten, sowie die ,, Davis- Rettungsringe" an Mohn blau 1931 450-480, filbergran 1931 480 bis starke Beteiligung erwartet worden. Die Versammen Luft. Die mit dieser künstlichen Lunge ausgelegen. Um den Druck im Innenraum dem äußeren 520, Daubaer 1931 550-600, Stümmel böhm. 420 bis lung war jedoch nur schr schwach besucht, und die rüsteten Mannschaften werden dann durch eine der Wasserdruck anzugleichen, wurden nunmehr die 445, holländ. 420-430, Hen böhm., ungepreßt, jauer erschienenen Genossenschaftsmitglieder zeigten so Deffnungen des U- Bootes ausgeschleust. Schotten geöffnet, so daß das Wasser einströmen 59-61, füß 66-68, gepreßt, fauer 61-63, jüß 63 fonnte. wenig Neigung, die zur Sanierung der Cooperativ­bis 70, Gersten- und Haferfutterstroh, gepreßt 48 Union " erforderlichen Summen bereitzustellen, daß Willis hatte ein Drahttabel spannen lassen, auf bis 50, ungepreßt 47-49, andere Strohsorten, ge der Vorsitzende schließlich erklärte, sofort den Antrag das sich seine Leute schwangen, während sich das preßt 43-45, ungepreßt 42-44, Weizengrich 253 bis auf Eröffnung des Konkursverfahrens beim Kreis­Abteil langsam füllte. Zwei Stunden nach dem 258, Weizenmehl OHH 235-240, Weizenmehl 0 215 gerichte in Leitmerip einzubringen. Vor einigen Untergang trieben bereits sechs Matrosen an der bis 220, Nr. 1 185-190, Nr. 4 155-160, Nr. 8 Tagen erfolgte die Verhaftung des bisherigen Leiters Im Jahre 1911 jant bei Kiel das deutsche Oberfläche des Wassers und wurden durch die 94-97, Roggenmehl Nr. QI 215-219, Graupen der„ Cooperativ- Union", Josef Wrana. Obwohl U- Boot, 3" Die Ursache des Unglüds war Kriegsschiffe aufgelesen. Weitere zwei Stunden Nr. 10-6 190-235, Bruchgraupen 190-195, Sirje sich heute noch nicht übersehen läßt, inwieweit Wrana eine Ventilationsschraube, die nicht genügend dicht später tamen noch zwei Mann zum Vorschein. Von 200-205, Reis Burma II 165-175, Moulmain 250 an dem Zusammenbruch der Genossenschaft eine war, so daß in das U- Boot Wasser eindringen den beiden zuerst emporgeschleusten konnte ein See- bis 270, Bruchreis 150-160, fanadisches Mehl 805 Schuld trifft, so steht es doch ganz außer Zweifel, fonnte. mann nur bewußtlos geborgen werden. Er starb bis 310, Weizenkleie 73-74, Roggentleie 74-75, daß die Geschäftsgebarung der„ Cooperativ- Union" Natürlich wurde mit den Rettungsarbeiten so- unmittelbar nach seiner Aufnahme. amerikanisches Fett 820-880, Eier, frische böhnt. feineswegs einwandfrei gewesen ist und daß selbst- fert begonnen. Zunächst fonnte man sich mit der Carl Cramon. und mähr. 34-36.

Wannschaften mit einem sogenannten In neuester Zeit sind die englischen U- Boot­,, Davis- Atmungsring"

Ganz ungefährlich ist natürlich auch diese Ret tungsmethode nicht. Die Rettung der eingeschlos enen Mannschaft ist immer eine Glückssache. So war es in früheren Jahren und so noch heute. Rettung von 25 Mann.

Rettung aus dem gesunkenen U- Boot.

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Das Bild der Eitern. sagen, während ihn Andreas anschaute mit gro- dies oder jenes für ihn. In den Feiertagen gin- Sofa hatte einen braunen Bezug gehabt. Mit Ben, blanken Augen, begierig auf em Lob. Zu gen sie zusammen über Land, und der Vater be- den Jahren hatte er sich verschlissen; es waren Andreas wurde in einer Mietstaferne ge- den Kollegen in der Fabrik sagte Andreas' Bater: gann zu erzählen. Von seinen Eltern und von dunkle Flecken ins Zeug gekommen. Aber die boren. In einem finsteren, meinandergeschach- Wenn mein Junge so weiter macht, wird mal der Mutter, wie er sich als junger Mann in sie beiden Menschen saßen sicher und ruhig auf dem telten Bau, in dem dreißig Familien wohnten. etwas aus ihm." Es war aber einer dabei, der verliebt und um sie geworben hatte. Andreas Sofa, als tönnte sie nichts von ihren Gedanken Sein Vater, der in einer Metallgießerei arbeitete, ihn ärgern wollte. Der antwortete: Ach wo, sagte dem Vater, daß er sich Geld gespart habe abbringen. war ein stiller, verschlossener Mann, und das wenn einer schon so früh träht, der fräht nicht und im Winter auf die Schule gehen wolle. Das Bild wurde Andreas' erster Erfolg. Es sind fürchtete fich manchmal vor seiner gefurch- lange." Ueber diese Antwort fränkte fich der Zeichnest du noch immer so viel?" fragte der kam in die große Frühjahrsausstellung. Die Zei ten Stirn und den Augen, die hinter buschigen Vater den ganzen Tag. Vater, Ja, natürlich." Und Andreas holte ein tungen erwähnten seinen Namen und lobten die Brauen verstedt lagen. Als der vierzehnjährige Andreas aus der Stizzenbuch aus der Tasche. Der Alte blätterte. entschiedene Realistik des Bildes, die sichere Pin­In den ersten Jahren seiner Kindheit spielte Schule entlassen werden sollte, starb die Mutter. Zum erstenmale lobte er ihn. Sieh mal an, das felführung, die große Fähigkeit der Stomposition. Andreas mit den andern Kindern des Hauses. Sie war in der letzten Zeit immer stiller gewor- haft du ja sein gemacht. Solche Straßen gibt es Andreas schrieb nach Hause, und an einem Im Hofe oder auf einem Schuttplatz, der hinter den. Sie faß wohl am Abend noch mit dem bei euch also?" Ja, Vater, viel länger als sonnigen Junimorgen konnte er den Vater von den letzten Häusern der Vorstadt lag. Kehrte er Bater auf dem Sofa, aber ihr gutmütiges Ge- hier sind sie, und die Leute halten auch viel mehr der Bahn abholen. Er war alt geworden, und am Abend heim, so war sein Gesicht rot und sicht wurde immer verschlossener. Zulegt lag sie zufantmen." Der Vater nidte und gab ihm das die große Stadt verwirrte ihn. Andreas führte schmußig, seine Stleider fledig und zerrissen. Nach im Bette, ohne daß ein Wort der Klage über Buch zurück. ihn in die Ausstellung, vor das Bild. Der Vater blieb lange stehen, schweigend. dem Essen setzten sich die Eltern auf das Sofa. ihre Lippen gekommen wäre. Dann stand mit- Im Winter wurde Andreas wirklich auf die Sie sprachen miteinander über den vergangenen ten in der Nacht Andreas' Vater vor dem Bette Kunstschule aufgenommen. Er hatte sich eine Nur um seinen Mund zudte es. Er sah auf dem Tag und die Sorgen, die er gebracht hatte. Oft des Jungen und weckte ihn: Sie gingen zur billige Kammer in einem großen, stillen Hause ge- Bilde das Gesicht der Mutter, wie es um ihn auch schwiegen sie, und der Knabe betrachtete sie Mutter, die mit einem heiteren Lächeln dalag; mietet. Den ganzen Tag lang stedte er in der gewesen war in all den Jahren. Es erschütterte neugierig, als feien es plöglich nicht mehr feine friedlich, weil nun alles vorüber war. Da beugte Schule, Sonntags in den Museen. Er hungerte ihn, denn da war etwas, das schon längst vorbei Eltern, sondern ein Bild; so feierlich und respekt sich der Vater hinunter, und seine Tränen tropf- oft, aber er hatte dafür den ganzen Tag zum und tot und unwiederbringlich dahin zu sein einflößend dünkte ihn der Anblid. ten dabei auf das Gesicht der toten Mutter. Und Malen und Zeichnen frei. Darüber vergaß er schien, wieder geweckt worden und auferstanden: Als er in die Schule ging, begann er, sich Andreas spürte zum erstenmal, daß sich hinter alles andere. Im Frühjahr erhielt er ein Sti- das Gesicht der Mutter und ein Stück von seinem die Gesichter seiner Kameraden aufmerksam ein- den ernsten Zügen des Vaters ein warmes Herz pendium und blieb weiter auf der Schule. Der Leben, das mit diesem Gesicht unzertrennbar ver zuprägen, den Hof mit den Fenstern und Türen verbarg, in das nun das Ungiüd eingefehrt war. Sommer tant, die Blätter wurden grün und fie- bunden war. Andreas konnte diese Nacht nie vergessen. Er len im Herbst welt von den Bäumen. Als der des Hinterhauses, die Pferde auf den Straßen, Die Sonne schien hell durch die großen, lich­die vor schwere Wagen gespannt waren. In der mußte alle die Jahre daran denken, in denen er Winter einfeßte, diesmal gleich mit strengem Frost ten Säle. Als Andreas langfant mit dem Bater Zeichenstunde konnte er bald von allen Schülern bei einem kleinen Malermeister in der Lehre war. und Schnee in Hülle und Fülle, spannte Andreas hinausging, blieb er plötzlich stehen und legte dem am besten die bunten Schmetterlinge und die ge- Als er ausgelernt hatte, wurde der Vater von Leinwand über einen Rahmen und begann, ein Jungen die Hand auf die Schulter:„ So im stil pregten Blätter nachzeichnen. Manchmal famen einem Unglüd betroffen. Ein herabfallendes Bild zu malen. Es war eine Sache, die er schon len hab' ich fa immer was von deinem Zeichnen die Kinder im Hofe zu ihm:„ Zeichne uns mal Eisenstück quetschte ihm die Schulter. Die Aerzte die ganzen Jahre mit sich herumgetragen hatte. gehalten. Weißt du noch, wie du mir dein Büchel was!" Und Andreas malte mit einem Stüd flickten ihn wieder zusammen, aber als er aus Die Züge der Mutter hatten sich ihm fest einge- gezeigt hast? Aber daß du uns mal so würdest Kreide an die Mauer: Allerlei Tiere und Ge- dem Krankenhause fam, fonnte er nicht mehr prägt. Nun malte er sie zusammen mit dem malen können, das hätte ich nie und nimmer ge­stalten; mal wurde auch ein Gesicht daraus, oder arbeiten wie früher. Man gab ihm die zufällig Vater, wie sie am Abend auf dem Sofa geseffen dacht." Andreas sagte nichts. Er spürte in fich auf das Pferd setzte er einen Reiter. Er zeichnete freigewordene Stelle des Hilfsportiers Andreas hatten. Den Vater in Hemdsärmeln, die Mutter plößlich das Gefühl, das er als sind gehabt hatte, auch in ein fleines Heft, das er immer in der arbeitete damals schon in der großen Stadt. Ein still neben ihm. Und er versuchte, in das Bild wenn er dem Vater das Heft zeigte und seine Tasche trug. Sin und wieder ließ sich der Vater mal fant er Pfingsten herüber, den Vater zu be- allen Frieden und alle Ruhe hineinzulegen, von Kinderaugen ein wenig ängstlich auf ein lobendes das Heft zeigen. Er setzte sich die Brille auf und suchen. Er fand ihn in einer fleinen Kammer, denen am Abend die Stube erfüllt gewesen war. Stopfniden des Vaters gewartet hatten. Alfred Prugel. jah es aufmerksam durch, ohne ein Wort zu ganz für sich allein; nur eine Nachbarin besorgte Deutlich sah er alles noch vor seinen Augen. Das