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Samstag, 6. Feber 1982.

Vertragsabschluß für die nord­böhmische Textilindustrie.

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tätigt die Republik dem Köpferoller gegen- brüderchen ist jede Schiebung, jeder Betrug, Der Herr Präsidentschaftskandidat der genommen werden und daß ein großer Teil über so viel Toleranz, daß sie ihn duldsam jeder Amtsmißbrauch erlaubt. Das ist die Nazis bleibt also vorläufig noch Ausländer; Verantwortung für solche Zustände konnten und überhaupt draußen bleibt, lag sehr nahe. Die seine Landsknechtscharen organisieren und die Auffassung dieser ,, Reiniger" ind ,, Erneuerer" was von der mißlungenen Schiebung übrig wollten die Vertrauensmänner nicht auf sich Vorbereitungen zum Bürgerkrieg treffen läßt. Deutschlands und wer im Dritten Reich über bleibt, das ist nur das Bild des saf" in der nehmen und deshalb sind aus diesen Gründen Immerhin bezeugt die Republik wenigstens so bas von ihnen schon jetzt betätigte forrupte viel Nackensteife, daß sie ihn nicht Staatsbür System etwa ungehalten sein sollte, der muß die Verträge abgeschlossen worden. Uniform eines Gendarmeriewachtmeisters. Die Bolschewilen empfehlen nun den Textil­ger werden läßt und so hat, wie sich jetzt sich darauf gefaßt machen, daß sein Kopf ins Der Abgott der Nazis, er ist dem Ruhm arbeitern zur Abwehr dieses Lohnabbaues einen herausstellt, der in amtlichen Schlichen wohl- Rollen" gebracht wird. ider Lächerlichkeit für immer verfallen! allgemeinen Textilarbeiterstreit. erfahrene Frick den Versuch unternommen, Ein solcher Streit bedeutet bei der heutigen Adolf Hitler auf dem Wege über eine Be­großen Wirtschaftskrise, bei der ohnehin die amtenernennung als Staatsbürger Gefahr besteht, daß noch weitere Textil­einzuschmuggeln. Der freche Betrug wurde betriebe von selbst ihre Tore schließen werden, natürlich in aller Heimlichkeit durchge­eine große Gefahr und ist darum ein under­antwortliches Beginnen. führt. Frick benüßte die Gelegenheit, als der thüringische Finanzminister auf Urlaub weilte und er ihn vertrat, um die Schiebung in Szene zu setzen, nur zwei Beamte wurden eingeweiht, denen strengstes Schweigegebot auferlegt wurde. In den letzten Tagen sind Gerüchte aufgeflattert, es sei von den Nazis beabsichtigt, in Braunschweig , wo sie gegen wärtig an der Regierung sind, Hitler eine Professur an der dortigen Technischen Hoch­schule zu übertragen, aber so hoch gingen die Ambitionen Hitlers und Fricks gar nicht Man begnügte sich mit der ersten besten Stelle und da zu dem Frick geeignet erscheinenden Augenblicke gerade die Stelle eines Gendar meriekommissärs in Hildenburghausen frei war, so wurde Hitler eben diese Stelle über tragen. Man stelle sich vor: Frick, der doch nur eine Kreatur Hitlers ist, ernennt den Chef der Nazi- Heerscharen, seinen obersten Kriegsherrn zum- Gendarmerie­to a cht meister! Zum Kommandanten

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Gelungen ist die Lumperei nicht und sie

Wie wir bereits berichteten, haben die Unter- Der Vertrag wird auf sechs Monate abgeschlossen. nehmer der nordböhmischen Textilindustrie durch Die Unternehmer werden außerdem in der Oster­den Kreis Reichenberg des Deutschen Hauptver- woche eine einmalige Aushilfe in der Höhe der bandes der Industrie die Lohnverträge für die Hellerzulage für zwei Monate auszahlen, aufge Vertragsgebiete Reichenberg, Tannwald und rundet nach oben auf ganze 5 und 10 Kronen­Durch dieses Verhandlungsergebnis wird der Friedland mit 1. Jänner gekündigt und einen Lohnabbau, wenn man die einmalige Aushilfe zehnprozentigen Lohnabbau gefordert. mit in Rechnung stellt, an Stelle der geforderten 10 Prozent nur 4 Prozent betragen.

Es gab wohl bisher im Reichenberger und in den ganzen nordböhmischen Vertragsgebieten noch keine Lohnbewegung, die unter so ungünsti gen Vorbedingungen für die Arbeiterschaft und die Vertragsgewerkschaften geführt werden

mußte, wie diese.

Die schwere wirtschaftliche Krise, die mit unerhörter Wucht auf der nordböhmischen Textil­industrie lastet, kennzeichnet sich durch einen in diesen Gebieten bisher unbekannten Höchststand an Arbeitslosen und Kurzarbeitern.

haben

Zu diesem Verhandlungsergebnis nun in den letzten Tagen die Vertrauensmänner und Mitglieder der Vertragsgewerkschaften in großen Konferenzen und stark besuchten Ver­sammlungen Stellung genommen.

Die Entscheidung ist mit überwältigender Mehrheit( 98 Prozent) für den Abschluß des Vertrages auf der Grundlage des Berhand­lungsergebnisses gefallen.

Ein solcher Streit tönnte nur mit einer Nie­derlage enden, ähnlich wie im Jahre 1929. Die Bolschewiken behaupten weiter, daß die Ver­tragsgewerkschaften fein Recht haben, für die Textilarbeiter Kollektivverträge abzuschließen. tragsgewerkschaften kein Recht haben, für die Textilarbeiter Kollektivverträge abzuschließen. Tie Vertragspartner haben 90 Prozent der organisierten Textilarbeiter in ihren Reihen und sind daher sehr wohl zu einem Vertrags­abschluß berechtigt.

Uebrigens ist es ja so, daß die Vertrags­unterzeichnung durch die Vertragsgewerkschaften für niemand anderen unter den Textilarbeitern eine feste Bindung bedeutet als für die eigenen Mitglieder dieser Vertragsgewerkschaften. Die Bolschewilen sowie auch die indifferten Arbeiter haben also troß dem Vertragsab­schluß immer noch die Möglichkeit, ihre eige nen Wege zu gehen.

Alle denkenden Tertilarbeiter und vor allem die Vertrauensmänner und Mitglieder der Freten Die Tatsache, daß diese Entscheidung fast Gewerkschaften werden, wenn sie alle während Durch die Stillegung von 45 Betrieben einstimmig von den verantwortlichen Ver- der Lohnbewegung entstandenen Umstände klar mit 7000 Beschäftigten im politischen Bezirke trauensmännern und Mitgliedern der Vertrags- und nüchtern überlegen, zu dem Schluß kommen, über sieben Gendarmen und drei Landjäger! Reichenberg und durch die Einstellung von 8 Betrieben mit 2000 Beschäftigten im Bezirk gewerkschaften getroffen wurde, spiegelt sehr deut- daß ein anderer Weg unter diesen Verhältnissen 8 Betrieben mit 2000 Beschäftigten im Bezirt lich die gegenwärtige Situation wider, in nicht gangbar war und daß die Entscheidung der Das ist an sich kein unehrenhaftes Amt, aber Gablonz , sowie durch die Stillegung von welcher sich die Arbeiterschaft befindet. so war es bestimmt Hitler sollte nie 8 Betrieben mit 1500 Beschäftigten im Bezirk Vertrauensmänner der Vertragsgewerkschaften sein Amt antreten, der Posten sollte nur vor­Keiner von den Vertrauensmännern der die einzig richtige ist. Es liegt nun einmal im Friedland sind Tausende von Textilarbeitern Bertragsgewerkschaften würde auch nur einen Wesen des gewerkschaftlichen Kampfes, daß alle, übergehend mit ihm besetzt werden, und diese aus dem Produktionsprozeß ausgestoßen. In Augenblick gezögert haben, den Vertragsabschluß, auch die schwierigsten Situationen, nicht mit dem Besetzung sollte nur zu dem Zwecke erfolgen, Reichenberg arbeiten gegenwärtig 35 Betriebe der ja mit einem Lohnabbau verbunden ist, ab- Gefühl, sondern mit dem Verstande er­um Adolf Hitler die Einbürgerung zu ver- mit 7000 Arbeitern und in Friedland 7 Be- zulehnen, wenn dadurch der Lohnabban hätte faßt und beurteilt werden müssen und daß dann schaffen, die durch die Ernennung zum Beam- triebe mit 4000 Arbeitern verkürzt. wirklich verhindert werden können. Ebenso ein einmal als richtig erkannter Weg auch fon­ten automatisch erfolgt wäre. Man stelle Die katastrophalen Auswirkungen der Wirt- wenig hätten die Vertrauensmänner gezögert, sequent zu Ende gegangen werden muß. sich vor, es wären Sozialdemo- schaftskrise in Verbindung mit der durch die der Arbeiterschaft den offenen Kampf anzu- Die Unternehmer, die die ungeheuer schwere fraten gewesen, welche sich dieses Be Kommunisten verursachten schlechten organisato- empfehlen, wenn auch nur die geringste Aussicht Situation, in welcher die Arbeiterschaft jetzt lebt, truges schuldig gemacht hätten, was es da in rischen Lage der Gewerkschaften, haben die Mög- auf einen Erfolg dieses Kampfes vorhanden geschickt und rüdsichtslos ausnüßen, um die Löhne der Nazipresse und auch in der ganzen bür- lichkeit, die ungerechtfertigten Lohnforderungen wäre. zu fürzen, haben wohl einen fleinen Erfolg Weil ein solcher Kampf teine Erfolgsmög errungen. gerlichen Presse für ein Geschrei gegeben der Unternehmer erfolgreich abzuwehren, start hätte! eingeschränkt. lichkeiten hatte und weil die Unternehmer bru Wirtschaftlich und sozial betrachtet, ist aber Die Vertragsgewerkschaften mußten sich da- tal und rücksichtslos auf ihrer Forderung nach das Verhalten der Unternehmer nach keiner Seite wäre auch nie gelungen, denn was da voll- her entscheiden, entweder durch Verhandlungen Bohnabbau bestanden, erkannten die erfahrenen hin zu rechtfertigen. Die Unternehmer werden den angedrohten Lohnabbau zu verringern oder Vertrauensmänner, daß eine vollständige Absicher die ganze Oeffentlichkeit gegen sich haben, zogen wurde, das war fein amtlicher Aft, durch Ablehnung von Verhandlungen einen ver- wehr des Angriffes der Unternehmer unter den weil niemand glauben und begreifen wird, daß dem Rechtsgültigkeit zugekommen wäre, son- tragslosen Zustand herbeizuführen. Ein vertrags- gegebenen Verhältnissen nicht möglich ist und dieser Lohnabbau, den die Arbeiterschaft nur dern ein Schein alt. Wenn Hitler jetzt er- lofer Zustand unter den heutigen Verhältnissen Daß aus diesem Grunde der Vertragsabschluß unter dem Drud der Verhältnisse hinnehmen flären läßt, er habe die ihm von Frick ange- würde aber nur dazu führen, daß die Unterneh- mit einem kleineren Lohnabbau dem vertrags- mußte, ein Ausweg aus der schweren Krise in tragene Stelle des Gendarmeriewachtmeisters mer nicht nur den 10prozentigen Lohnabbau losen Zustande, der ein Lohnabbaudiktat der der Textilindustrie sein kann. Der Umstand, daß von Hildenburghausen nicht angenommen und bilti ren, sondern daß in vielen Betrieben be- Unternehmer von zehn und mehr Prozent zur die Unternehmer mit diesem Lohnabban die er habe damit die ihm auf diese Weise von stimmt noch mehr als 10 Prozent von den Löhnen Sie Hauptgründe, warum dem Vertragsabschluß und dadurch einen Teil der Kaufkraft der Bevöl Folge gehabt hätte, vorzuziehen war. Dies waren Lebenshaltung der Arbeiterschaft weiter senten Frick gebotene Gelegenheit, die Staatsbürger- abgebaut würde. Diese Tatsache hat die Vertrauensmänner zugestimmt wurde. Aber es sind noch andere terung in Nordböhmen vernichten, wird von schaft zu erlangen, abgelehnt, so ist das eine höchst billige Geste. Adolf hat offenbar im der Vertragsgewerkschaften dazu bestimmt, mit Umstände, die ebenfalls beachtet werden mußten. allen wirtschaftlich und sozial denkenden Men­Es ist einer der dringendsten Unternehmer- schen verurteilt werden. legten Augenblick noch erfahren, daß der den Unternehmern zu verhandeln. Nach wieder- wünsche, die Sturzarbeit in den Betrieben Die Arbeiterschaft in der Textilindustrie, die a Schwindel doch nicht gehen werde. Das Miß mer sehr deutlich zum Ausdruck brachten, daß es berten Arbeiterzahl die Betriebe oder fie fich befand, nicht ganz abwehren konnte. wird holten Verhandlungen, bei denen die Unterneh- eingu stellen und mit einer vermin- diesen Lohnabbau infolge der Zwangslage, in der lingen der Schiebung ändert natürlich nicht ihnen lieber wäre, vertragslos zu bleiben, um wenigstens einzelne Abteilungen der Betriebe fich vorläufig erbittert mit dieser Tatsache abfin­das mindeste an der Einschätzung dieses Ver- Freiheit zum Lohnabbau zu haben, wurde zum voll arbeiten zu lassen. Die Gefahr, daß durch den, aber die Zeit wird und muß einmal kom suches als eines Amtsmißbrauchs skandalöse- Schluß doch noch folgendes einen vorübergehenden Betriebsstillstand, ob men, in welcher die Arbeiterschaft wieder stärkeres ster Art. Der Fall gibt einen Vor, erzielt. nun durch einen Streik oder durch eine von den wirtschaftliches Gewicht bekommt und geschmack davon, wie die Nazis Unternehmern vorgenommene vorübergehende tommt auch die Zeit, in welcher das Verlorene ihr sagenhaftes Drittes Reich Betriebseinstellung ähnlich wie bei Ginzkey wieder eingeholt werden wird. einzurichten und zu verwalten Mit 1. Feber werden nicht 10 Prozent vom in Maffersdorf die Arbeiter einzeln und zu gedenken. Zugunsten der eigenen Banden- Lohn, sondern wird die Hellerzulage abgebaut. verschlechterten Arbeitsbedingungen wieder auf­

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Jan Hus / Der letzte Tag Ein geschichtlicher Roman v Oskar Wöhrle

( Verlag Der Büchertreis", G. m. b. G., Berlin SW. 61.) Eben kommt die Schlupfwespe am Fenster mit einer neuen Raupe. Sigmund sieht, wie die Gelbbeinige sich müht, ihr widerstrebendes Opfer in die Röhre zu winden.

lebendigen Leibe haben!"

Laut aber sagt er, seinen Blick voll auf die Böhmen wendend:

Ergebnis der Berhandlungen.

Wollt ihr? So hätte eure Fürsprache wenigstens einen Sinn gehabt."

"

Die Unverschämtheit dieses letzten Sayes geht an den Böhmen vorbei. Sie hören nur Sigmunds glänzend berechnetes Wollt ihr?", das aussieht, als ob es die Entscheidung in ihre Hand legte, während in Wirklichkeit der König damit nur den letzten Rest von Verantwortung von sich abschiebt.

mit

Den gelbwamsigen Knappen hat eine Dame in ihre Sänfte genommen." ,, Eine Dame?" wundert sich Repta. " Ja, die Königin."

Der Beschließer trabt zurück zur Tür. Dort hat sich bei dem Posten eines Eintretenden wegen Gestieb erhoben.

Die Königin?" fragt Zižta. Wozu braucht die deinen Knappen in der Sänfte?"

tenen Bettel.

verwenden

die

Die Tertilarbeiter müssen trotzdem gerüstet bleiben, gestützt auf die Vertragsgewerkschaften

Eine Stinkwut, daß ich alt werde, Bruder! Ich habe vergessen, dem Roten den Brief aus Prag zu behanden!"

" Hat Zeit!" fagt Repla.

Der Pfalzgraf hat ein paar de cöhmischen Brocken aufgefangen. Aber er kommt nicht dazu, sich über ihren Sinn klar zu werden. Denn eben, als er mit dem Uebersetzen beginnen will, schlägt Keptas Pferd einen Trab an.

Es wäre eigentlich gar nicht vonnöten ge­wesen. Da liegt schon das Kloster.

7.

Ohne ein Wort zu sagen, mit dem bloßen

Wink der Augen, hat die Königin ihre Frauen­zimmer aus der Remenate gefchidt. Selbstbeherrschung zu Ende. Ehe der Knappe an Nun, mit Ravel allein, ist es mit ihrer mit beiden Händen hält sie seine Hüften umfaßt Abwehr denken fann, hat sie ihn überrumpelt, und zieht ihn zu sich heran.

Natürlich wollen sie. Es braucht da nicht Stepta und Duba schauen sich an. Žižka ver­Sein Lächeln verstärkt sich. Wespe oder erst eine lange Festlegung. Die Gesichter aller steht und holt aus zu einem lästerlichen Fluch. Wurm!" denkt er nochmals. Wehre dich, drei sprechen unverhohlene Zustimmung aus. In diesem Augenblick reißen befliffene Hände die dummes, feistränziges Räuplein, binnen wenigen Der König steht auf, für die Herren das Kanzleitüre auf. Herr Pfalzgraf Ludwig tritt Minuten wirſt ou die feindlichen Eier im Zeichen, sich ebenfalls von den Stühlen zu er- lärmend heraus, in der Hand einen pergamen­heben. Schlechten Streusand Ich bitte euch, draußen einen Augenblic zu säumen, meine Kanzlei wird euch auf der Schreiberseelen", schreit er, immer wieder den Zettel schwenkend, flitschnaß wird einem ein Recht hast dut, Ritter Kepka. So hab ich in Stelle einen Passierschein behanden!" Die böhmischen Herren empfehlen sich solches Instrument behandet!" der Tat damals geredet, kein Wort stand anders. Und doch, du vergißt eines, und das scheint mir Zižta als Letter. Diesmal vergißt er das vor­das Wichtigste zu sein, seit dem Damals und geschriebene Zeremoniell nicht. Sigmunds Lip­seit dem Heute liegt eine volle Mondreise. Stein pen fräufeln sich unmerklich, als der schwarzge­Mensch ist geboren, ewig der gleichen Meinung panzerte Rücken zum Abschied sich tief vor ihm zu sein. Auch ich nicht. Mich hatte damals der beugt. Doch als der Böhme aufschaut, ist diese Zorn überrannt. Ich gebe offen zu, wer will mich drum schelten, die Rede war eine unbeson Welle des Spottes verflogen; das Antlitz des nene Heftigkeit von mir. In ruhiger Stunde, bei Königs, der den Gruß erwidert, strahlt eitel Rappe lahmt", stellt Sigmund fest, der muß an der breiten Wand im schönsten Zimmer des vernünftiger Ueberlegung hat sie mich gereut. Gnade. Aber ich habs nicht bei der Reue bewenden lassen.

Stepla hebt zweifelnd die Schultern.

Die Herren verlassen miteinander die Pfalz Senechte tommen gerannt und bringen die Pferde. Es gibt die Unruhe des Aufstiegs Starel weiß teine andere Antwort, als daß Am Fenster steht Sigmund und schaut zu, er sich in heißem Kampf frei macht aus der Um­wie die Reiter die Richtung aufs Franziskaner- flammerung und vor der aufgeregten Frau kloster zu nehmen. Kepta und Wenzel flantieren Schritt um Schritt zurückweicht. den Pfalzgrafen . Zižka reitet als Zepter. Der einen ordentlichen Ritt hinter sich haben."

Leise schüttert sein rötlicher Bart. Der Stönig lacht. Bautlos lacht er, wie ein Kobold, der einen Schacht des Trugs und des Verderbens gegraben.

Unvermittelt wird er ernst.

Ob wir dem Luxemburger im Grund un In meinem Auftrag zu einem Teil und mit mei- ferer Herzen doch nicht Unrecht getan haben?" ner Billigung zum anderen ist in der Zwischen- fragt braußen, auf der Diele, Zizka die anderen. zeit verschiedentlich versucht worden, den Magi­ster umzustimmen. Ich muß gestehen, leider ver- Wenzel von Duba, der Klop, klemmt ver­geblich. Nun aber, Herren, wie wäre es, wenn legen ein Aug ein; das kann so gut Zustimmung zu sein. ihr einen legten Versuch machtet, heute, in bedeuten, als auch das heftigste Nein. Eine zwolfter Stunde sozusagen? Ihr seid seine Weile bleiben die Herren nachdenklich und stumm. Landsleute, zum Teil seine Freunde, euch kann Da fällt es Herrn Repka ein, nach Karel zu er also nicht vorwerfen, daß ihr ihn fangen, rufen..

übertölpeln oder sonstwie verstricken wolltet. Statt seiner tommt der Beschließer gelaufen. Ich geb euch, damit ihr ungesäumt Einlaß fin- Dienstfertig flüstert er, die Hand zur Abschir­det, unseren Oheim, Pfalzgrafen Ludwig mit. mung an den Mund haltend:

Jezt scheint sein Bart aus starrem Kupfer Der Blick des Königs hat sich wieder zur Wespe gewendet. Die ist eben dabei, die Gruft der Raupe abzudeckeln.

Zweihundert Schritte weiter flucht Zižka und will mit Gewalf umkehren. ,, Was hast du nur, unruhiger Geist?" knurrt

Repta.

Run steht er, unbeweglich wie eine Statue, Bündrichshauses und starrt aus großen, halb erschreckten, halb benommenen Augen unverwandt feine Bedrängerin an.

Das Herz schlägt ihm hoch hinauf bis zum Halse. Sein Brustkasten hebt sich hart und gewalt­fam. Streng und pfeifend geht sein Atem. Das ist das einzige Lebendige an ihm, alles andere ist Lähmung und Starre.

Die Verführerin weidet sich an seiner fnaben haften Hilflosigkeit. Räßisch rennt es ihr über die Nerven. Wie alt bist du gentlich?"

( Fortegung folgt.)