Nr. 45.

Sonntag, 21. Feber 1932.

PRAGER ZEITUNG.

,, Madame l'Archiduc". Operette von Jaques Offenbach ; Text nach Albert

-

Millaud von Karl Kraus .

das Gute nachgenießen wollen, was die große Oper 100 noch heute selbst in ihren veralteten Erscheinungen

Cette B

wwwwww

eben von der musikalischen Seite her übrig gelaffen Sozialdemokratische Bildungsstelle, Prag .

L. G.

Der Kurs ,, Einführung in den wissen­schaftlichen Sozialismus konnte infolge Verhinderung des Referenten noch nicht eröffnet werden. Wir beginnen mit dem bereits angekündigten Vortrag über die ,, Entstehung des Kapitalismus.

Referent: Genosse Dr. Emil Strauß , am Montag, den 22. Feber.- Be­ginn: 8 Uhr.

Ort: Heim der S. J. II- Odborový dům, Eingang von der Bartolomějsta, 1. Souterrain, rechts.

-

M

hat, würde sich an dem Rausch dieser Ensembles Fortunato Fee von Reichlins. Hier verzich begeistern und noch herzhafter als diesmal lachen man gern die Kleine Stimme, die nur bei ganz ge- und lächeln über die inhaltvolle Tollheit etwa des dämpftem Orchester durchdringt, denn alles andere A B C- Sextetts, das allein, einem halben Jahr­war bezaubernd und ließ die Wunder eines versun- hundert entzogen, eine ganze Bibliothek inzwischen fenen Theaters ahnen, das sein Repertoire aus aufgehäufter Operetten-( und etlicher Opern-) Par­Für jeden, der die Erneuerung Offenbachs in Offenbachs Schazkammer bestritt und vermutlich tituren aufwiegt. Karl Kraus ' Theater der Dichtung erlebt hat, wird keinerlei Schwierigkeiten hatte, Partien zu besetzen, Dem Ensemble in Prag , der musikalischen Let­die Wiedergabe der gleichen Werke auf der Bühne die musikalisch mozartische und dramatisch oft die tung durch Kapellmeister Wai gand, dem Regisseur problematisch bleiben. Der Vortrag der Operetten Ansprüche eines Shakespeare - Lustspiels stellen. Wollram, den Solisten, dem hörbar freudig durch Karl Kraus läßt die Szene in einem Reiche Ein Wort noch zu den Dekorationsent musizierenden Orchester und den frischen Chören ist der Phantasie erstehen, an das fein Regisseur und würfen Professor Birch ans, die für das vor allem nachzurühmen, daß sie im Stil waren. fein Deforateur heranreicht; nur der Phantasie- Arme Klassiferprogramm der kommenden Direktion Böses Gesanglich ausgezeichnet gerieten die Verschwörer­wird bemalte Leinwand und das Gewimmel der ahnen lassen. Die Szene des dritten Aftes war ein izenen( Klinger, Schönberg, Bertmann Figuren dem Bilde vorziehen, das nur vom Wort fach ein Greueleine Markthalle von der Grünen und Habietinet), Frau Bord bewies an vielen beschworen und von sparsamen Gesten umrissen, vor Woche statt eines Partes, eine ukrainische Dorfkirche Punkten ein für die Operettensoubrette sehr beacht­unserem inneren Auge ersteht, wenn Stari Straus statt eines Rototopavillons, Kakteen und abenteuerliches technisches Können, das sie sehr gut zu wirf- fchr gut in Ton und Auffassung, die tiefe Melan­das Ensemble verkörpert und ein Vortragspodium liche Herzen auf Safernenfenstern- man fonnte jamem musikalischen Ausdruck zu verwenden versteht. cholie, die kindlich naive Reinheit und Gläubigkeit ohne Requisiten die Bühne ersetzt. Das gilt über- Marietta die Furcht vor diesem Pavillon lebhaft und Fräulein Reichlin entschädigt reichlich durch der amerikanischen Negersklaven singt in ihnen, ein raschenderweise aber auch für den musikalischen Teil nachempfinden und ich glaube nicht, daß bei der an- Charme und Geschid für die Bartheit des Stimm- Slang aus Onfel Toms Hütte. Aber eine noch so bes selbstverständlich eine untrennbare Einheit gekündigten Tell- Aufführung der Landvogt in eine dhens. Dennoch muß gejagt werden, daß volle Wir- turze, orientierende Einführung hätte für die Mehr­bildenden Kunstverts. Star I Straus spielt die von Pirchan entworfene hohle Gasse zu bringen fein fung im Musikalischen und daher insgesamt sich zahl der Hörer den Genuß verdoppelt, weil sie dann Sänger, ohne selbst Sänger zu sein, ja selbst ohne wird, auch wenn fein anderer Weg nach Rüßnacht nicht einstellte und auch nicht einstellen konnte, weil erst, richtig eingestellt, mit vollem Verständnis ge Kenntnis der Notenschirts; eine erstaunliche Musikali- führt! Der tolle Kasernenbau verleitete obendrein es fast allen dennoch an der stimmlichen Straft und hört hätten. Stoff und Form sind uns doch fremd tät entfaltet sich, wenn er nicht nur Soprane und den Regisseur, den Chor der kleinen Soldaten von Schönheit mangelt, ohne die Offenbach eben eine und hätten uns erst nahegebracht werden missen. Bässe, sondern auch Terzette und Chöre singt"; es einer senkrecht zur Rampe stehenden Front sprechen halbe Sache bleibt. Wir mußten diese Lieder verstehen als die erschüt ist weit mehr als die von der Bühnenprobe bekannte zu lassen, was den Text zum größten Teil under­Markierung, ohne die Gesangspartei selbst zu sein. ständlich machte. terndste Anklage gegen die Verbrechen, von der geld­gierigen weißen Rasse an den wehrlosen Negern be Wiederum ist der Vortragende der Geburtshelfer Das Publikum war allem Anschein nach in der Phantasie, die aus seiner Stimme den Gesang Erwartung einer Operettenpremiere Lehar 'schen gangen. Dann hätte diese Sendung den Wert einer cufrüttelnden Stulturtat empfangen. Sehr dan­Cherubins und das Quartett der Verschwörer, die Stils erschienen und stand dem Phänomen anfangs tenswert ist die Wiederaufnahme der ärztlichen Vor­zartesten Liebesduette und die sieghafte Klangfülle fremd gegenüber. Später erwärmte es sich und ging der beleidigte Geschworene und der träge. Diesmal sprach Doz. Dr. Bruno Fischer, des Chores heraushört. Auf der Bühne werden die mit. Bei den Reprisen wird das wahrscheinlich bes­Mängel der Szene, des Spiels und der Stimmen fer sein; es wäre dem Theater jedenfalls ein Erfolg Brag, über nervöse Angstzustände, gab eine ausgezeichnete, allgemein aufflävende Uebersicht, die offenbar. Hier will man den leuchtenden, das Orche zu wünschen, der die anerkennenswerte Mühe lohnt wohl manche falsche Auffassung berichtigen konnte, ster durchdringenden Sopran, den reinen Ton, hier will man bel canto " im Opernfinne hören. Dazu unerklärlichen Zustände mit rein förperlichen Vor­besonders durch den Nachweis, wie diese scheinbar kommt, daß sich die Aufmerksamkeit, in der Vor. gängen zusammenhängen, also auch von daher an Lesung dem Vortragenden zugewandt, auf der Bühne greifbar sind. Trefflich wie immer Leo Schleiß­verteilt, wodurch die kleinen Kostbarkeiten des Ter­tes, so manche satirische Wendung und viel von dent ners Instrumente des Orchesters, diesmal die Baßklarinette und das Bassetthorn, belebt durch lyrischen Gehalt verloren gehen fehr hübsche, recht angenehmt zu hörende Beispiele, orchesters gespielt. In der Arbeiterfendung prach Gen. Karl Heizer, Erzieher im Arbeiterturn­und Sportverband Aussig, über das Problem Kind und Bühne. Er zeigte das Kind als Zuschauer und als Schauspieler. Das Spiel Erwachsener vor Rindern wird abgelehnt, das Puppentheater als ausgezeichnetes Mittel unterhaltender Erziehung gekennzeichnet, das Kind als Schauspieler vor Kin dern als Zuschauern als Idealzustand begründet. Es gab eine Menge Kluger, in Erfahrung erprobter

und die Direktion ermutigt, auf den schönen Anfang weitere Gaben folgen zu lassen, die einen die Schmach der modernen Operette vergessen und das Theater zur Stätte reiner Freude machen!

*

E. F.

Das musikalische Erlebnis.

Gerichtssaal

beleidigte Auffeher.

Nachtlänge zum Horal- Prozeß.

Friedrich Bill hatte sich heute vor dem hiesigen Prag , 20. Feber. Der Prager Advokat Dr. Bezirksgericht in zwei Angelegenheiten als Angeflag ter zu verantworten, die man, obwohl sie mit einander durchaus nichts zu tun haben, zu einem Verfahren vereinigte.

In einer Sache, die einen Diebstahl betraf

-

-

Wahrhaftig als ein Erlebnis durch Muſik dürfte und in der Dr. Bill als ex offo- Verteidiger bestellt von Herrn Josef Hönich des Prager deutschen Theater

Im großen und gangen hat die Prager Auffüh rung, sichtlich beeinflußt durch die Proben- Arbeit, diese Offenbach- Kraus- Premiere von jedermann der sich Karl Kraus durch zwei Tage unterzogen empfunden worden sein. Unterbewußtes, primäres hatte, und dank dem Bemühen des Regisseurs feelisches Erleben durch den Zauber einer Musik, die,

2. März( Städt. Büchereisaal)

wurde, hatte sich eine Entlastungszeugin für furze Beit entfernt, und zwar gerade in der Zeit, wo fie aufgerufen wurde. Sie lehrte erst zurüd, als sich nach vollendeten Plädoyers der Gerichtshof be­reits zur Beratung zurüdzog. Die Zeugin wurde

nicht mehr einvernommen.

Goethefeier

der tschechischen und deutschen Arbeiter

Wollram, auf die Absichten Karl Kraus einzu­gehen, den rechten Offenbach - Stil. Am stärksten wichen von ihm die beiden Herren ab, die während der Anivesenheit Starl Straus' in Prag erkrankt waren und denen darum das Verständnis der Welt Offenbachs noch nicht erschlossen scheint. Herr D'ör­ner zieht den Giletti in den Bereich moderner Rossini aus dem Felde schlagend, unwiderruflich auf Operettenfomit, läßt ihn ganz unbegründeterweise ihrer Bahn zum Ohr nicht dort Halt macht, sondern mehr als einmal den Slang Wiener Vorstädte spre in Erfüllung höherer und eigentlicher Berufung chen und gewisse Faren machen, die Karl Kraus zum Herzen bringt, das Gemüt aus allen Banden wahrscheinlich scharf verurteilen würde. Der zwei weltschwerer oder ichbetonter Fesselung befreit und es Der Angeklagte begann zu murren und wurde felhafte Spaß, nach dem unvergleichlichen ABC, Sex Freude, Freude, Freude atmen läßt. Wo dazu sich noch allmählich so aufgeregt, daß der Aufseher zu dem tett, von dessen zauberhafter Wirkung im Vortrags das bewußte, geistige Erleben gesellt, das Glücks. Der Berteidiger, Dr. Bill, warf sich ihm aber ent- Ratschläge und Anleitungen, besonders die War­sonst distret versteckten Gummik nüttel griff faal allerdings die Wiedergabe auf der Bühne nur gefühl über die Tatsache solchen übernationalen Der Berteidiger, Dr. Bill, warf sich ihm aber ent- Ratschläge und Anleitungen, wenig ahnen ließ, das Bild eines Esels zu Säupten musikalischen Besitzes und dessen Wiedereroberung gegen und suchte ihm angeblich den Senüttel weg- nung vor der Verbildung der Kinder zur Unnatur der Verschworenen zu halten, fleine Abweichungen durch Kraft und Beharrlichkeit eines fongenialen zunehmen, wobei von seiner Seite Aeußerungen durch falsches Theaterspielen erfreute das Herz des chen, die einen auch dort, wo der Text dem Buch- Suchers, Finders und Deuters, bort mündet dieses gefallen sein sollen, die den Tatbestand der Belet- Pädagogen. Wertvoll auch die Hinweise auf ein­chen, die einen auch dort, wo der Text dem Buch­slaben nach richtig gebracht wurde, an der Identität Gesamterleben in Dankbarkeit für die Tat und für bigung von Amtspersonen" erfüllen. Er schlägige Literatur, die Veröffentlichungen des mit dem Original zweifeln ließ, störten den künst- den Empfang der Hoffnung, daß solche und ähnliche dem einschlägigen§ 312 angeklagt. Dies ist die eine terkinder". Viel konnte man da lernen und es ist lerischen Gesamteindruck. Wenn aber die Bühne neben dem Vortragspodium bestehen will, so muß sie auf Stileinheit und Stilreinheit Wert Icgen, weil nur ein geschlossenes fünst lerisches Gesamtbild die Geschlossenheit der Vortragsleistung einigermaßen ersehen kann.

Horát,

-

Wiedergeburt dem demoralisierenden und entgeiști­Sache. zu hoffen, daß möglichst viele der in der Jugendfür genden Genre ein Ende machen werde, das seit Jahr­Die andere bestand in einer Privatklage forge und Jugendbewegung arbeitenden Genossen zehnten unter dem hier beleidigten Titel Operette" wegen Ghrenbeleidigung und Kläger war der Ob- zugehört haben. Denn zu sozial denkenden und emp­die Geschmacksverderbnis müßt und fördert. manti des Geschworenen! ollegiums findenden Menschen müssen wir selbst unsere Kinder Die Prager Aufführung der Madame im Morbprozeß Sor& t, welche Angelegenheit erziehen, gegen die Wirkung der Schule und der L'Archiduc" scheint zweierlei zu lehren: daß es Herr Dudek legt den Erzherzog, der doch etwas einerseits schwer ist, bei Stünstlern und beim Bu- unseren Lesern hinreichend bekannt ist. Dieser Ge- Umwelt, und das wundervolle Mittel des Kinder­von einem Ungeheuer haben, wirklich ein Drigi- blikum Bresche zu legen in ihre sehr vorgeschrittene fchworenenobmann, ein Lackierermeister namens theaters in jeder gesunden Form darf dabei nicht nal"' n seiner Art sein muß, zu sehr als den tra- Verbrauchtheit durch die Untermusik der modernen Treffa, soll während der Verhandlung ge- vergessen werden. Den Landwirten endlich ward schlafen haben und Dr. Bill machte diesen Um- über landwirtschaftliche Absaßwerbung, zu ditionellen Schwerenöter an, fommt auch nicht ganz Operette, daß anderseits dies aber sehr wohl möglich, stand nach Verkündung des Freispruchs geltend. Da- deutsch Reklame, erzählt. Gleich eingangs hörten um die Gefahr herum. einen Thaddädl nach Tauten- und durch nichts besser möglich ist, als durch die in rin erblidte Herr Třesla eine Ehrenbeleidi- wir wieder, daß an der Abfahtrise der lange Zeit hayn'schem Vorbild zu spielen. Sein Auftritts Erfindung, Empfindung und Gestaltung mozartisch couplet, bei Starl Straus von geradezu grandioser reine, in der Melodie und Harmonit entzückende, gung. Der Richter Dr. Kalfus hielt den Tat- mangelnde Schutz vor der Einfuhr billigerer Aus­bestand allerdings nicht für so unbedingt gegeben, landprodukte schuld sei, die Weltwirtschaftsfrise Wirkung, eine Beschwörung habsburgischen Ungei­wobei er sich auf den notorischen sanften Schlummer mit ihrer Auswirkung auf die Kaufkraft der städti­stes, verpuffte ohne Edho; wie bei allen Offenbach­höchst achtenswerter Persönlichkeiten bei Kon- schen Verbraucher existiert nicht. Was dann über zerten und Theatervorstellungen berief. das Werbewesen gesagt wurde, war alles sehr wissen­Dr. Hartmann als Zeuge bekundet bloß, daß er schaftlich und wirtschaftlich, aber was soll es helfen, Das zur Brust geneigte Haupt des wenn einfach ein Geld da ist zum Kaufen?! So. Serrn Třesta" gesehen habe; ob dieser wirklich lange furzsichtiger Agraregoismus den unlösbaren geschlafen hat, läßt er dahingestellt. Ein Mit Zusammenhang zwischen industriellem und länd geschworener bezeugt, daß Herr Třeska im lichem Wirtschaften, die Notwendigkeit neuer, Laufe der ganzen Verhandlung völlig frisch und meintvirtschaftlicher Erzeugungs- und Verteilungs­wach geblieben sei. Die beantragte Zeugenschaft formen aller Güter nicht einfieht, solange ist nicht des Staatsanwalts Dr. Urban in diefer su helfen, auch mit der allerschönsten Reklame nicht. Sache wurde abgelehnt. Schließlich erfloß ein Rollettivurteil für beide vereinigte Fälle, durch welches Dr. Bill schuldig erkannt und zu 500 K Geldstrafe, beziehungsweise 5 Tagen Arrest verurteilt wurde. Der Ankläger berief,

benützt

rellen kann man bei dieser stimmlich- musikalische Der Leidende Mängel bis zu einem gewissen Grade durch die Dar­stellung ausgleichen; Dudek erreicht darstellerisch leider nicht das Format, bei dem seine, durch In­disposition verstärkte, gesangliche Unzulänglichfeir hinzunehmen wäre, und man fragt sich nun doch. wie von allem Anfang an, warum man die Rolle nicht Herrn Bandler gab, der für sie wie geschaf fen erscheint.

nur

Togal

Das beste, wegen seiner schmerzstillenden Wirkung bei Erkältungskrankheiten und Rheuma anerkannte Heilmittel. Über 6000 Ärzte- Gutachten. Fragen Sie Ihren Arzt! Brauners Apotheke Zum weißen Löwen " Prag II, Příkopy 12. Palais Sylva Taroucca.

Am schwächsten erschien Frl. Szakmary, die allzu opernhaft unbewegt im fröhlichen Treiben des ersten Altes stand und auch im Duett ber schein- st baren Engländer im Gegensatz zu ihren ausgezeich reten Partner( Padlejat) undeutlich bis zur Unverständlichkeit jang. Dagegen wurde in den flet­neren Bartien Vortreffliches geboten. Die Verschivo rer( vor allen Schönberg) hatten ihre Aufgabe, zugleich die Kunstform der großen Oper und den Mummenschanz politischer Kazbalgereien zu parodie­ren, glänzend erfaßt, ihre Auftrittszene war die tünstlerisch beste der ganzen Aufführung. Gut waren auch die Minister, die Chöre, der Riccardo Rei ters, der Wirt Schaumanns.

Dr Bill meldete die Nichtigkeitsbeschwerde an. rb.

Vom Prager Rundfunk

Fürstenau.

Kunst und Wissen

ge­

Deutsche Musikakademie. Slawischer Abend am Montag, den 22. d., pünktlich um 20 Uhr int Urania Saal.

Goethe- Feier des deutschen Staatsrealgymna­fiums in Prag III, heute um halb 11 Uhr vor­mittags. Das Reinerträgnis wird zur Unterstützung armer Schüler verwendet. Restliche Karten an der Theaterkasse.

Wiederholung Madame L'Archiduc", Mittwoch ( 110- II) und Samstag( 113- I).

Sonntag, 28. Feber, Premierer Sput im

durch ihren Rhythmus hinreißende Offenbachsche Musit, die wiederum meines Erachtens selbst in den schon bisher weltberühmt gebliebenen Werken nir­gends in ihrer Anmut und Beschwingtheit, in ihrem Der geheimnisvelle Titel Botale Sam Die Marietta der Frau Lord von der Gefühls- und Geistreichtum und in ihrem Wis somermusit" des lepten Sonntagskonzerts ent­Stern oder Unstern der Aufführung abhängt- völlig spiegelblant unberührt von jedem leisesten puppte sich als eine Aufführung des Teplißer Kla­war trotz gesanglicher Mängel darstellerisch eine an- Hauch der Banalität blinkt wie in der Madame als Begleitung zu den Liedern der Frau Marianne viertrios( Herren Anton- Tscherny- Wittef), teils Donnerstag, neupinstudiert Der Marquis von genehme Ueberraschung. Man hätte von einer' Archiduc ". Soubrette, die jahrelang die Interpretin des schand­Möwald- Rotter, teils selbständig. Wir hörten wie- Keith", Schauspiel von Frank Wedekind . Regie: Würde Künstlerschaft und Publikum nun wieder der einmal die schönen schottischen Lieder Beethovens Bibl( 111- III), Anfang 7.30 Uhr. baren Operettenmistes der zeitgenössischen Produ!- tion war und an dem Genre Gefallen zu finden zu Offenbach erzogen und würde ihm im Gesang und ein sehr langweiliges Salve regina" von schien, diesen Grad von Einfühlung in den März bann auch mehr gegeben werden, was ſein ist, Lafitte, hernach ein Trio von Gretschaninow, rich- Schloß". Die komische Oper Sput im Schloß frien, Grab bat zugetraut. War es auch ließe sich eine Zeit denken, mo nach dem Theater tige Hausmusit, d. h. jedenfalls für die Spieler er von Jaroslav Krista, Text von Jan Löwenbach­nicht immer die Marietta, die der Hörer der Straus auch Haus und Straße wieder solcher Weusit sich gößlicher als für die Zuhörer, denn jene haben Budin, Bearbeitet von Max Brod , wird für Vorlesungen vor Augen hat, die Széll. Regie: Schuh. lerin auch an de lyrischen Höhepunkten und leider ethischer Wirkung würde dann der Froh- und Tief- endenwollende Hin- und Widerwogen der von lei Anfang 7.30 Uhr( 114- II). auch im ABC- Sertett zu viel schuldig, so blieb doch sinn bestridender Couplets, beispielsweise Dec Befte nem inneren Gesetz geforderten und dabei reichlich Montag, den 29., Repertoire- Aenderung: Tief­ber Gejamieinbrud der einer respettablen, durch bin ich von den Drein" oder das Nicht das..." füßen Tonfolgen. Gespielt wurde flott und tempera- tand." dachten und zu erfolgreicher Gestaltung gereiften lebendig bleiben; in dem übermütigen und prideln mentvoll. Interessanter waren schon die Neger( Sebastiano). Anfang 7.30 Uhr( 115-- III). Rayhofen Ganz entzückend und in Haltung, Spiel und der die Zartheit des Mozartschen Cherubins nach fungen. Ihre besonders in den tieferen Lagen wohl. Kleine Bühne. Heute Repertoire- Aenberung: Ausdrud dem Phantasiebild entsprechend war der erleben, im Quartett der Verschwörer durch Satire tuend schlichte, liebe Stimme singt diese Bieber sicher Wegen andauernder Erkrankung von Frau Meller

Künstlerischen Boiſtung.

den Fortunato Offenbachs würde man immer wie- lieder, am Dienstag von Marianne Melan ge­