Seite 2

Mittwoch, 24. Feber 1982

deutlichste. Zuerst soll den Agrariern selbst auf

warten, daß es, anders und beffer als der Die deutschen   Agrarier gegen Kosten der Allgemeinheit und zum Schaden der

Privatkapitalismus, sein Geschäft nach Bedürfnissen der großen Masse einzu­

Nr. 47

Arbeiterschaft geholfen werden. Die agrarischen Mein lieber Mann hat für mich

richten verſtünde und deshalb hätte ein moder die 40 stündige Arbeitswoche. Serrschaften, die jede halbwegs annehmbare Ar­

ner Finanzminister, auch ohne mit einem beitslosenfürsorge wütend bekämpfen, möchten die Tropfen sozialen Dels gesalbt zu sein, den Die deutsche Sektion des Landeskulturrates reizügigfeit der Arbeiter unters Mehrgewinn, den er aus den verteuerten in Prag   hat dieser Tage zu dem vom Minister binden und dieselben geradezu als Robot­Dr. Czech vertretenen Gefeßentwurf über die pflichtige behandeln. Es ist einfach lächerlich, Artikeln der Tabakregie herauszuholen hofft, 40stündige Arbeitswoche Stellung genommen. wenn man der Welt weismachen will, daß die an den teuren und Luxus- Sorten zu er- Wie es bei den Agrariern nicht anders zu er- Landwirtschaft einen erheblichen Teil der Arbeits­zielen versucht, statt auf seine Weise nicht nur warten war, geschah dies im ablehnenden Sinne. losen aufnehmen könnte. Für die Masse der Ar­erlosen aufnehmen könnte. Für die Masse der Ar­durch eine heute unanwendbare Schablone Nach den Land- und forstwirtschaftlichen ebensowenig in Frage wie eine Siedlungstätigkeit. beitslosigkeit kommt landwirtschaftliche Arbeit gerade die sozial Schwächsten unter den Rau- Mitteilungen" erstattete A.-M. Karl Unger­chern zu schädigen und zu erbittern, sondern mann hierüber ein sehr umfangreiches, wieder auch das Geschäft, das er sich verspricht, holt von Zustimmungskundgebungen begleitetes in Frage zu stellen! Denn im Augen- Referat und unterbreitete zusammenfassend fol­blick bleibt den Rauchern, nämlich den schlecht- gende Vorschläge zur Milderung der Arbeits­bemittelten, ja nur die Selbsthilfe, ent- losigkeit: weder noch billigere Sorten zu rau­chen falls sie nicht schon vorher bei der mindestwertigen angelangt waren- oder aber den Konsum einzuschränken. Und so dürfte es geschehen, daß die Tabakregie wohl am Massenkonsum weniger verdienen wird als bisher, ohne die Garantie zu haben, daß dieser Entgang durch den vielleicht gleichbleibenden Verbrauch der teureren Sor­ten wettgemacht werden wird.

-

Der Anschlag, der da auf die Raucher verübt wurde, scheint uns so ausführlicher Betrachtung nicht nur deswegen wert zu sein, weil es eben vor allem, wenn nicht ausschließ­lich, die wenig oder nichts Besitzenden hart trifft, sondern auch unt der symptomatischen Bedeutung willen, die darin liegt, daß sich da wieder ganz fraß der Mangel jeder Fähigkeit und Bereitschaft zeigt, dem Volfe dort, wo es trotz der beispiellosen Ungunst der Verhältnisse möglich wäre, materiell und seelisch ein wenig zu helfen. Vor wenigen Tagen war in reichs­deutschen Blättern zu lesen, daß in einer Stadt defretiert wurde, den Empfängern von Wohl­fahrtsunterstützungen, die man in der Deffent­lichkeit rauchend antreffen werde, würde das Almojen entzogen werden! Der Geist", der aus solcher Verordnung spricht, ist, wenn auch nicht so unverblümt, der Geist, der an der Art der Verteuerung der Tabakwaren bei uns sichtbar wird: hast du kein oder nicht genügend Geld, so laß' eben das Rauchen sein! Und wer arbeitslos ist, der braucht schon gar nicht zu rauchen! Ohne Verständnis und Gefühl ist man für den Unglücklichen, der weder Arbeit noch Verdienst hat, der nicht weiß, wie er diese Ewigkeit an freier Zeit totschlagen soll, und dem die Zigarette nicht nur über schreckliche Minuten hinweghilft, sondern für den sie biel­leicht zu dem Wenigen gehört, das ihm ein Hundeleben immer noch als erträglich erschei­nen läßt!

"

1. Hebung des Inlandkonsums durch Er­höhung der Kauftraft der Bevölkerung und Förde rung der Landwirtschaft und Industrie.

2. Einschränkung der Einfuhr landwirtschaft­licher Erzeugnisse aus dem Auslande und Förde­rung des Konsums einheimischer Erzeugnisse. 3. Produktive Arbeitslosenfürsorge durch Schaffung neuer Arbeit durch Inangriffnahme öffentlicher Arbeiten.

4. Beseitigung aller Doppelbeschäftigungen.

fräften bom Lande in die Stadt.

6. Einstellung von Arbeitslosen auch in jene Produktionszweige, in welchen sie bisher nicht gearbeitet haben, wenn sie in ihrem gelernten Berufe feine Beschäftigung finden.

7. Systematische Umschulung berufs­fremder Arbeitsfräfte für die Land­wirtschaft auf gut geleiteten landwirtschaft­lichen Umschulungsbetrieben.

Agrariern nicht das Mindeste zu erhoffen. Troß Die Arbeitslosen haben von den deutschen ihrem Schlagworte von der Dorfgemein­ich a ft" scheren sie sich einen blauen Teufel um die Arbeitslosen. Dafür ist der politische Bezirk Dauba, wo der Herr eine gewichtige politische Rolle spielt, der beste Beweis. Nichts, gar nichts hat die Bezirksverwaltung für die Arbeitslosen bisher getan. Agrarische Gemeindevorsteher haben dort sogar die Lebensmittelfarten als unbrauch bar" nach Prag   zurückgeschickt. Dafür handelt es sich um ein überwiegend agrarisches Gebiet, wo speziell unter der Aegide des Herrn Ungermann als Bezirksobmann eine schlimme Miß wir t- schaft herrschte.

Wie einstimmig gefaßte Beschlüsse zustandekommen.

bie unzufriedene", das Wochenblatt der Frau

bestellt!

jeder

Einzeln 60 Heller in Trafit erhältlich.- Bierteljahrs­preis mit Postzusendung 7'50. Berwaltung   Prag II. Nekazanka 18.

treter dieses Vereines, der fein Kommunist ist, zur Gaukonferenz zuzulassen sei. Dies alles vor Eingang in die Tagesordnung und über eine Sache, in der es überhaupt keinen Zweifel gibt. Nach den Statuten des Sängerbundes und der Sängergaue hat selbstverständlich jeder Verein, der Mitglied des Bundes ist, das Recht der Ver tretung bei der Gaukonferenz des zuständigen Gaues. Für die   kommunistischen Drahtzieher ist dies allerdings keine Selbstverständlichkeit, denn fie erblickten in dem einen Nichtkommunisten einen Feind, einen Außenseiter und so wurde denn nach abgeführter Debatte tatsächlich be­

Den Agrariern möglichst hohe Preise, aus Den Agrariern möglichst hohe Preise, aus­5. Bekämpfung der Landflucht durch Eingiebige Subventionen und Steuerabschreibungen schlossen, den Bertreter des angezogenen Ver­schränkung des Zuzuges von   Arbeits- den Arbeitern nichts: Das ist die agrarische eines zu den Verhandlungen nicht zuzulaffen. Politik der um Ungermann, Böhm, eller usw. Das sind die Prediger der Einheits­Werden sich die Arbeitslosen diese Tatsachen front, das sind diejenigen, die von Spal­unauslöschlich ins Gedächtnis prägen und dar- tungsabsichten anderer reden, die nach handeln? fich statutenwidriger Mittel bedie nen, um sich auch nur eines einzigen, ihnen nicht genehmen Vertreters zu entledigen. Der Vertreter hat hierauf selbst­verständlich das Konferenzlokal verlassen und nun waren sie, die Herren Revolutionäre unter sich, fonnten ihre sogenannten Verhandlungen" un­gestört führen und brachten auf diese Weise einstimmig gefaßte Beschlüsse, die sich natürlich gegen die Bundesleitung und die Sozialfajzisten" richten, zustande. Das klingt doch ganz anders, wenn man von einstimmig gefaßten Beschlüssen" reden kann, ſtait bekennen zu müffen, daß die Beschlüsse mit Mehrheit" gefaßt wurden. So sieht also die Einstimmigkeit" der gefaßten Beschlüsse in den Kulturorganisa­tionen, wo die Kommunisten tonangebend find, aus. Was sich aus dieser Sache entwickeln wird, bleibt abzuwarten.

8. Ansiedlung auf dem Lande durch Schaffung von Eigenheimen und Seßhaftmachung von um­geschulten Landarbeitern auf dem Lande durch Er­richtung von Landarbeitervohnungen.

9. Das Verbot der Verwendung

ersetzt werden fönnen.

Bei den Kommunisten natürlich. Aus Gablon; wird uns folgender Fall berichtet:

In einigen Organisationen sind die Kom jugendlicher Arbeiter in den Fa- munisten mit ihrer Spaltungsarbeit bereits fer briken und die Einschränkung der Verwendung tig. Nun wird die Art beim Arbeitersängerbund weiblicher Arbeitskräfte, fotveit sie durch männliche angesetzt, um auch hier die Spaltungsarbeit durch Nur durch solche Maßnahmen werde es möglich zuführen. In der Internationale" erschienen sein, der Arbeitslosigkeit zu steuern. Aber die Ein- icht in kurzen Abständen zwei Artikel, in denen führung der 40stündigen Arbeitswoche jei durchaus über den Verlauf einer Gaukonferenz der Arbei­nicht geeignet, die Wirtschaftsfrise zu beheben, nab ferjänger in Reichenberg berichtet und dabei be­es müsse daher der Gefeßentwurf über die 40stündige hauptet wurde, daß die Reichenberger Arbeiter­Arbeitswoche aus volkswirtschaftlichen Gründen ab- schaft mit Begeisterung für die Revolutionierung der Arbeiterfängerbewegung sei. Es wurden auch gelehnt werden.( Lebhafter Beifall.) Anträge angenommen, die zum Beispiel verlan gen, den Anschluß des Sängerbundes an die Mos­lauer Sportinternationale, die ferner eine Ergän­

Der aus dem Wegstädtler Bezirk stammende Referent Ungermann, der auch Obmann der Deutschen Landbant" in   Tetschen ist, hat sich die Sache verteufelt leicht gemacht. Niemand hat be- zung der Tagesordnung zum Bundestage verlan­bauptet, daß die 40stündige Arbeitswoche die gen: Ueber die Aufgaben der Arbeiterfänger in Strile behebt. Das kann nur durch U mit elber gegenwärtigen Zeit", zu welchem Punkte der Tagesordnung die Kommunisten ,, bereit seien, Iung der Wirtschaft im   sozialistischen Sinne den Referenten zu stellen."(?) Was die Kommu geschehen. Davon aber wollen der Sozialisten­feind Ungermann und seine Hörer nichts wissen, nisten in Wirklichkeit meinen, und welcher Mittel obgleich Zentraldirektor Hilmer- Brünn für eine fie fich bedienen, soll der eingangs erwähnte Fall Agrar   Planwirtschaft plädiert. Die Das hohe Finanzministerium, das ein- Verkürzung der Arbeitszeit hat doch nur den fach aus eigener Machtvollkommenheit die Sinn, die vorhandene Arbeitsmöglichkeit auf mög­Verteuerung dekretieren durfte, wird   vermut- teilen. Angesichts der technischen Errungen­Verteuerung dekretieren durfte, wird vermutlichst viel willige und fleißige Sände auf zu lich leider allen diesen Tatsachen und Erivä- schaften ist die Arbeitszeitherabsetzung eine unbe­gungen sich als nicht sehr zugänglich erwei- dingte soziale Notwendigkeit. Vielleicht erlebt sen. Was immerhin an Drud möglich ist, Herr Ungermann die Zeit, wo die gefeßliche sechsstündige Arbeitszeit absolut kein Phantom" wird voraussichtlich durch die Haltung jedes mehr ist.

einzelnen Rauchers und durch Zusammenfas­sung ihres Willens( und Unwillens) ausgeübt

werden. Jan  

Hus/ Der letzte Tag Ein geschichtlicher Roman v. Oskar   Wöhrle

von uns."

dartun.

Genossenschaftliche Tagungen.

Der VIII. ordentliche Verbandstag des Ver­

bandes   deutscher Wirtschaftsgenoſſenſchaften findet am Freitag, den 3. Juni und am Samstag, den 4. Juni 1932, in   Prag statt.

des ist für Sonntag, den 5. Juni 1932, feſtgefent; Die Generalversammlung des GEC- Berban­Tagungsort ist ebenfalls Brag.

Die diesjährigen Kreisverbandstage sind wie folgt festgesetzt worden:

24. April 1932, in Leitmerig. Kreis III,   Nordböhmen: am Sonntag, den 24. April 1932.

Streis IV, Ostböhmen: am Sonntag, den 3. April

Vor kurzem fand die Gaukonferenz der Ar- Kreis I, Westböhmen: am Sonntag, den 17. April 1932, in Falfenau. beitergesangvereine des Gablonzer Gebietes statt. dessen Mitglieder und Verwaltung nicht ins kom­In diesem Gebiete beſteht nun auch ein Verein, Streis II, Nordwestböhmen: am Sonntag, den munistische Horn tuten. Dieser Verein hat sich im vorigen Jahre beim Sängerbunde angemeldet und der Bundesvorstand hat die ordnungsgemäße Auf­nahme dieses Vereines durchgeführt. Selbstver­ständlich hatte auch dieser Verein einen Vertreter Aus den von Ungermann vorgeschlagenen zur Gaukonferenz nach   Gablonz entsendet. Das und vom Plenum der Geftion angenommenen pazte aber den Herren kommunistischen Draht­ganz einseitigen Richtlinien ersieht man die anti- ziehern nicht und so wurde eine, über eine Stunde foziale Einstellung der Agrarier aufs währende Debatte darüber abgeführt, ob der Ver­

1932, in   Braunau.

Streis V,   Südböhmen: am Sonntag, den 3. April 1932, in   Budweis.

Streis VI,   Schlesien, und Streis VII,   Mähren:

am Sonntag, den 10. April 1932, in Mähr.­Schönberg.

37[ so gespendet worden, daß er für mich die Er-... Gut, den Gmelin, und der hat ihnen drei guten Zügen Hambacher, hat er wieder die laubnis zu einem dritten Humpen vermöchte..." an ihren Zwetschenbaum einen Kruzifigus dar- Stimme frei: Gut, fein langes Gewinsel!" sagt der angeschnitzt, der sich trok   Barrabas sehen lassen ,, Noch am gleichen Tag ward der Schellen­Schaffhauser. ,, Wüst, fahr dem Pater noch einen tann. Landauf, landab gibt's keinen mit ver- tönig dem   Meßkircher Rat zur Sühnung be­Schaffhauser. ,, Wüst, fahr dem Pater noch einen tann. an, auf meine Röften!" zogenem Gesicht der Schmerzen. Vier Wochen handet.: Wie kommst du dazu, an unserm ( Berlag Der Büchertreis", G. m. b. S., Berfin SW. 61.) ,, Gott John's!" hat der Gmelin daran geschnitzt, und drei Ge- Heiland grußlos vorüber zu gehn? fragt ihn Donnerwetter!" jagt Stössi und prüft seine" Behalte deinen Pfaffentaler!" wehrt der fellen hat er bei sich gehabt, und der neue Heider Offizial. Wißt ihr, was der verrückte Hund Wadenmuskeln, ob sie auch hart sind. Von Schaffhauser ab. land hat darum den Meßkirchern einen ordent- für eine Antwort gab? Bielwerte Herren,  Meßkirch! Allerhand Hochachtung! Das macht Pater Pirmin läßt sich das nicht anfechten. lichen Bazen Geld gekostet. Doch es war gut fagte er, was sollte ich da erst noch groß meinen dir nicht einmal ein föniglicher Bot nach, ge- Wohlgefällig aus seinen Schweinsrißen blin- angelegt, dieses Geld für das Heiltum, denn Judenhut ziehn? Ich kenn ja euern Heiland schweige denn einer von der Stadt oder gar einer zelno, schaut er zu, wie das Sonnenblut strahlig taum sind sie zu dem neuen   Meßkircher Kreuz noch aus der Zeit, da er ein Zwetschenbaum aus der Kanne des Wirts in seinen hingeschobe- die ersten Wallfahrer getrochen gekommen, schon war!" Was hattest du in   Meßkirch zu tun?" fragt nen Humpen läuft. schmiß einer nach kurzem Gebet die Krücken weg, Hahaha! Hahaha!" neugierig der Blarer. Kommt dort der Teufel Ich hab es gleich gewußt, Volk der Kir- schrie: Geheilt! Geheilt!", und die Meßkircher Ihr lacht, obgleich ihr unjüdisch seid! Auf nicht selbst hin, daß er ausgerechnet dich als chenrenner, aber der schlechten Christen, es gibt läuteten   Laudes. Von da ab lag der Weg zu alle Fälle, das kannn ich euch sagen, ist dem Stellvertreter fandte?" doch noch barmherzige Samaritanen, die einen den Wundern frei. Von allen Seiten sah man Daß eine Säge deinen Hintern schände, du armen Reisenden, der unter euch Räuber fällt, die frommen Seelen ziehn, die sich Heilung ihrer Schellenkönig das Lachen bitter geworden. Heut in der Früh, eine Stunde nach Aufgang der unverschämter Wortauspelzer! Ich hatte   Gott nicht unschuldig verschmachten lassen! Prost, Gebresten erhofften. Die Doktoren wurden grün Sonne, mußte er hangen. Doch alles, was recht Sonne, mußte er hangen. Doch alles, was recht zu vertreten, nicht den Teufel! Dem höllischen meine Herren, prost! Also die Sache mit dem und gelb, so recht gallensüchtig über alles, was ist, er evivies sich gegen uns Christen als Schalt Leviathan hab ich eine Beute aus dem spitzzäh- Schellentönig. Wißt, die Meßkircher hatten auf sich da tat; denn die Bauern rundum im   Hegau bis zur letzten Sprosse der Galgenleiter. Bißt Segauit, er erivies sich gegen uns Christen als Schalt nigen Rachen geriffen. Einen armen Sünder ihren Bann,   Tiengen zu, einen uralten Zwetschwörten seitdem nur noch auf die   Meßkircher ihr, was er gefagt hat, als er zu oberst stand? hab ich zum Sterben vorbereitet und ihn, neben schenbaum stehen. Der war dick wie drei Kreuz- Medizin, und die Apotheke in Radolfs Jekt alles, nur feinen Fehltritt. Gangölschen!" der Kuhhaut hergehend, bis an den Galgen be- Mann Relle, die konnte schon drei Monate hernach ein aber da hatte ihn auch schon Meister Philipp gleitet." ,, Haha, wie du!" kräht der Stösst. Schloß vor die Tür legen. Da kommt eines am Wickel." Wen denn?" und trummaftig, wie's eines alten Tages der Wangener Gangolf gelaufen, der Du sagtest doch vorhin, er sei als versöhn­Das Jüdlein Gangolf; sie nannten ihn Zwetschenbaums Brauch ist. Er würd wohl Schellenkönig, schaut das Kreuz stracks an und auch den Schellentönig, weil er nicht mehr ganz beute noch stehen und der Schellenkönig noch un- geht dran vorbei, ohn sein verdammtes gelbester Christ zum Himmel gefahren?! Wie reimt recht war im Hirn. Nun hat seine Trübung gehenkt die Leute vegieren, wenn nicht vorigen Judenhütlein zu ziehen. Da war der Bien mit sich das mit seiner Schalkheit zusammen?" Als Christ ganz gewiß, denn im gleichen ein Ende, und er ist als seliger Christ zunt Fahrs bei einent graufigen Donnerwetter ein einem Hui aus dem Kasten. nichts als drauflos Himmel gefahren!" Bliz ihn von oben bis unten zerspalten hätte. auf den hinkigen, schieläugigen Juden. Ihr Augenblick, als ihm der Henker den Sack über Dieser Blizz hat sich nachher als ein guter Zim fönnt euch denken, daß die Schmach nicht unge- den Kopf zog, hab ich ihm die Nottaufe gegeben!" mermann eriviesen, und als ein frommer noch rochen blieb ,, Das heiß ich den Teufel geprellt!" obendazu; denn der Rest des Baums, der übrig ,, Schad für jeden Hieb, der daneben ging!" Das ist vernünftig geredet, Stöfsi. Teufel blieb von dem Schlag, hatte die Gestalt eines Sätt's wahrhaftigen Gotts hinter dir nicht und Welt will beschissen sein, wozu fäß ich sonst ,, Das ist nicht mit einem Zungenschlag er- Kreuzes. Schon das war ein Wunde. Nun, zählt, vielwerte, allhier lauschende Versammelte. umsonst sollte der Blik seine Zimmermanns gesucht, Schneizenhöfer, mich freut dein Eifer hier?!" Um diese Geschichte in aller Ordnung auszu arbeit nicht verrichtet haben, und, um sie voll für den christlichen Glauben!" breiten und sie euch mit vollem Nachorud ins auszunüßen, haben die Meßtircher den Herr­Gemüt zu legen, ist etwas Anfeuchtung notwen- gottsschniger aus   Schaffhausen lommen laf- mal!" dig. Sankt Franziskus ist zwar ein guter Sei- fen Tiger. Wie ich auch mit ihm teile, er schweigt Ich lenn ihn", unterbricht der Schaffhau still und sagt nichts. Aber es ist ihm heute nicht ser, den Gmelin."

,, Der Wangener Schellenkönig?"

"

" Eben derfelbe!"

"

freffen?"

Was hatte er bei den Meßkirchern ausge­

"

"

"

Brav, daß wir's wissen!" lacht der Schnei­Gegen Juden und Pfaffen allemal, alle- zenhöfer. Aber jetzt ruhig im Geist! Wirt tomm her, hier flingelt Geld!"

Pater Pirmin räuspert sich, irgendwie ist ihm etwas in den Schnaufhals, statt in den Schluchals gekonnten. Schließlich, nach zwei,

Jo. mer wend go!" sagt der Schauffhauser. ( Fortfehung folgt.)