Sekte 2

Samstag, 27. Feber 1999

Nr. 80

Genossen!««»gesetzt f ft t dte Verbreitung unserer Zeitung«gitteren» Setzt euch überall für unsere Parteipressr ei». In da» Heim de» Arbeiter» gehört»i, Arbeiterpresse. Darum, Genosse»«.Genossinnen BB iiiiiiiiiiiiiiiininiiiiiiitinuiiitnniiaiiiiiiiiUNiiiiniinuiiHiuiiniinuiiiiiiiiiiinnHiunHiniiiiiiiiiiiii sind. Warum führt Herr Dubicky nicht gleich den Pranger für Arbeitslose ein? Das wäre, da wir uns nun einmal in der Gedankenwelt des Mittelalters befinden, jedenfalls stilge­rechter! Daß Bezirksbehörde, Gendarmerie und agrarische Dorfpaschas die Vollstrecker dieser Sozialpolitik jein sollen, versteht sich bei agra­rischen Anträgen von selbst und ist reiner Ausdruck der Gesinnung des gesamten Bür­gertums. Singen doch am gleichen Tage auch dieNLrodni Listy" ein Hohelied auf die so­ziale Funktion der Gendarmerie! Aber wir wollen den Herrschaften mit aller Deutlichkeit sagen, daß die Arbeitslosenunterstützung eine sozialpolitische Institution und keine Polizei­maßnahme ist und niemals ein« solche wer­den darf! Freilich, es ist schwer mit Leuten sachlich zu diskutieren, die wie dieNLrodni Listy" den Genossen Dr. Czech wegen unordentlicher Verwaltung anklagen, weil in irgend einem Dorf eine Handvoll Menschen, die einige Strich Grund besitzen, die Zuweisung von Lebensmittelkarten verlangt haben! Die Antwort auf solche Exzesft reaktionären Hasses können nur die Arbiter selbst geben, indem sie treu und fest zur Sozialdemokratie stehen und sie so in ihrem Willen und ihrer Kraft stärken, alle Anschläge auf die sozialpolitischen Einrichtungen restlos zurückzuschlagen und neue sozialpolitische Fortschritte zu schaffen. Die Sprache von Karlsbad und Neudek , der gleich kräftige Reden noch folgen werden, muß dem Bürgertum beweisen, daß diese Kraft in der Arbeiterklasse lebt!

Belriebseluftellungeu. Wie dieZukunft meldet, ist der Stan­ks u e r Spiegelbetrieb der Firma Soeietse ano­nyme des Glaceries de Charbonnages 1>e Boheme (Sitz Brüssel) am 22. Feber stillgelegt worden. Schon vorher hat die Firma Raschauer und Pollak ihr« Spieaelbetriebe in JosefSthal- Waldheim und Kriegern stillgelegt und sind die Glaswerke in H o l z s ch lag, Frauen- thal und Angelwehr eingestellt, die Arbei­ter entlassen worden. DiePreßburger Bolksstimme" meldet ein« ganze Menge von Einstellungen aus-er Slo­ wakei . Die Arbeit wird eingestellt durch die Ofa" in den von ihr gepachteten Sägen in Leutschau, Iglo und KeSmark . Außer­dem stell«» di« Sägewerke in Bondrisel, Hrabusic« und Markusovie di« Arbeit «in. Stark eingeschränkt wurde di« Erzeugung in den Sägen von Poprad , Spitka Bela und Podolnice. Weiter wird gemeldet, daß folgend« Betriebe die Arbeit einstellen: Die Scholtzfabrik in Matz­dorf, die Ringöfen in L« u t s cha u, die Textil- fabrik in K e s m a r k, die ManneSmannwerke in M l y n k a, Ag. Bersontheimer in S l o v i n k a usw. Die Arbeitslosigkeit in diesen Gebietsteilen nimmt einen erschreckenden Umfang an.

40' Jan lius/Der letzte Tag Ein ftesdiimiildier Roman i Oskar Wöhrle (tJeriaj.Der Vflttnttei**, V.*. d. H., Stdln em. 61.) Ich für mein Teil faste keinen Hundsdreck an, ich stoß ihn mit dem Fuße dahin, wo er hinge­hört, in seine Hundsecke! UebrigenS, Herr Mirka kennt diese Zierde der litauischen Ritter­schaft ebenfalls. Kepka, laß ihm doch morgen rechtzeitig Bescheid sagen! Schick Karel hin!" ,Mrel ist immer noch nicht hier!" sagt Kepka düster. Zum Teufel, ist die Hure gänzlich ver­rückt?" poltert 2iÄa. Was soll aus dem Jungen werden?" Bier Gchirne denken nach. Keines weiß eine Antwort auf Lacemboes Frag«. Nur der Esel, eine neue Kerze aufsteckend, murmelt still vor sich hin:WaS soll wohl auS ihm werden? WaS schon auS so vielen tausend andern vor ihm. Zeug, das den Dr«ckgraben füllt, damit die Ritterschaft sauberen Fuße» dar­über wegschreiten kann!" Der junge Sternberg zuckt mit seinen Glie­dern im Traum. Er hat HuS zu ichilden, der, als schweizer Söldner verkleidet, eben an einer Strickleiter über dir Stadtmauer klettert. Rasch, rasch, Jan. die Scharwache! Der Magister keucht. Latz ihn keuchen, es acht ums Letzte! Herz, noch«ine Minute stan-gehalten! Drüben, uberm Graben, sind schon die Stimmen der Frei­heit geboren. Sternberg vernimmt dar Getrap­pel mit entzücktem Ohr. Fort! Fort! Entwisch«! Der junge Sternberg lacht: Jetzt mögen hundert Scharwachen komm«». Ha, HuS ist in Freiheit! 18. Seit mehr denn«lf Jahren bin ich ge­lähmt, Eminenz. Seit mehr denn elf Jahren

Irland . Soweit man die Ergebnisse der Wahlen im Irischen Freistaat heute schon beur­teilen kann, brachten sie der bisher regierenden gemäßigten Partei eine Niederlage, der repu­blikanischen Partei De Baleras den Sieg. Die Republikaner werden also wahr­scheinlich die Regierung bilden. Damit beginnt vielleicht eine neue Epoche in der Geschichte dieses Landes, das trotz seiner Kleinheit in der Welt­geschichte eine nicht unbedeutende Rolle gespielt hat. Es ist kein Zufall, daß sich Marx, En­gels und später K a u t S k y S wiederholt ein­gehend mit dem irischen Problem beschäftigt haben. Irland war das erste Angriffsfeld des englischen Imperialismus, seine erste Kolonie. Als der englische Feudalismus im sechzehnten Jabrhundert die Rentabilität der Wollerzeugung entdeckte und mit der Verwandlung von Acker­land in Weide, mit dem großen Bauernlegen be­gann, erstreckte sich sein Appetit auch auf das grüne Eiland jenseits des St. Georg-KanalS. Der konfessionelle Gegensatz(die Iren sind Katholiken) bot eine willkommene Handhabe für die Expro­priierung der irischen Bauern. Nach der Nieder­werfung zahlreicher blutiger Ausstände zwang Cromwell die Katholiken sich in eine Pro­vinz, Connanghs, zurückzuziehen. Die künstlich er­zeugte Uebervölkerung dieses Gebietes schuf namenlose» Elend, zum Hauptnahrung-mittel der irischen Bevölkerung wurde dte Kartoffel. Mit dem beginnenden Aufschwung der englischen In­dustrie setzt ein gewaltiger Wanderstrom der rohen, bedürfnislosen irischen Arbeiter nach Eng­land ein, der um die Mitte des neunzehnten Jahrhunderts von der Auswanderung nach Ame­ rika abgelöst wird. Viereinhalb Millio­nen Iren sind von 1850 bis zum Weltkrieg über den Ozean gewandert; kein anderes Volk der Erde hat eine derartige Wande­rungsintensität aufzuweisen. Aber die beispiellose Entvölkerung Irlands nützte der zurückgeblie­benen Bevölkerung wenig; an die Stelle der ver­lassenen Bauerntvirtschaften trat der englische kapitalistische Großgrundbesitz, der durch die Ver­wandlung der Aecker in Weiden weit mehr Men­schen überflüssig machte, als wirklich auswander­ten. Die Auswanderung verstärkte also die Be­dingungen, die sie von neuem produzierten. Die herrschenden Klassen Englands hatten von dieser Entwicklung einen doppelten Vorteil: die Feudal­aristokratie hatte ein Interesse an der Reinigung Irland » von selbständigen Bauern, an der Ent­faltung des landwirtschaftlichen Großbetriebes, der Bourgeoisie brachte die irische Einwanderung nach England eine nationale Spaltung der eng­lischen Arbeiterklasse, die sie zur Ohnmacht ver­urteilte. Der fanatische Nationalismus der iri­schen Einwanderer in Amerika tötete ihr Inter­esse an sozialen Fragen, hinderte die Entstehung einer klassenkämpferischen Bewegung in Amerika . Darum sah die erste Internationale in der Lö­sung der irischen Frage eine Voraussetzung für die Schaffung klarer Klassenfronten, für oen Sieg des Sozialismus. Wenn also die Irenfrage die Entwicklung des Sozialismus lähmte, so hat sie doch eine gewaltige Kräfteverschiebung innerhalb des Kapitalismus bewirkt. Die Iren waren das wichtigste amerikanische Arbeiterelement des neun- »ehnten Jahrhunderts; ihre Arbeit ermöglichte den Vorsprung des amerikanischen Kapitalismus vor dem europäischen. Sie machten nicht nur durch ihre Arbeit Amerika zum gefährlichsten öko­nomischen Konkurrenten Englands, ihr Hatz machte es auch zu feinem politischen Gegner. Der durch Schaf und Och» beseitigte Ire enteht auf der anderen Seite deS Ozean» al» rebellischer

sitze ich hier an diösen Stuhl gefesselt. Seit mehr denn elf Jahren lebe ich vom Altar, kann aber dem Altar nicht mehr dienen. Will ich zum Dom oder zur Probstei, so muß ich mich wie ein hilfloses Kind schleppen lassen. Bier Gesunde sind an mich armseligen Krüppel gekettet! Oft habe ich mit Gott geadert über die Schickung, die er in seinem unerfovschlichen Rasschluß über mich verhängte. In langen, schlaflosen Nächten habe ich di« Hände gerungen und wider den All- walter geschrien. Wie Hiob hab ich gesprochen: Meine Seele verdreußt mein Leben! Und doch,! Eminenz, seit ich weiß, WaS morgen in der Ses­sion abgehandelt werden soll, segne ich mich da­für, daß ich der Gefangen« dieses Stuhles bin!" Hussen» wegen?" Ja, Hussens wegen, Eminenz! Ich möchte nicht teilhaben am Tode dieses Gerechten !" Wer sagt dir denn, daß er gerecht ist?" Ihr selber. Eminenz!" Irrtum. Irrtum! Wie käme ich dazu?!" Nicht jetzt. Eminenz, nicht heute, aber doch durch all die Wochen hindurch, da der Prozeß des Böhmen lauft. Wa» Ihr mir davon berichtetet, war gleichsam Verteidigungsrede. Ich habe Hu» noch nie gesehen, noch nie gehört, Eminenz, und doch kenn' ich ihn durch Euer Wort.so gut, ist er mir durch Euch in allen seinen Zügen so ge­wärtig, als wenn er hier neben mir im Zim­mer säße." Irrtum, Irrtum, Domdekan! Ganz kennst du ihn doch nicht. Heute mag er dir nah sein, wie das Gebirge nach einem Gewitter, morgen ist er verhüllt im schwankenden Nebel und kei­nem Auge zu greifen. Siehe, mir selber ver­ändert er sich von Stunde zu Stunde. Sein BiÜ> zerrinnt mir wi« Wasser unter den Fingern. Es schwanket, verdampfet. Wo ich ursprünglich nur Licht sah, und zwar Lichte» die Fülle, sehe ich heute nur Trübung und Schatten!" Da muß doch ein Anlaß da sein. Eminenz!" »Ist auch, ist auch! Zehn Anlässe an Stelle

Penier. Und gegenüber der alten Scekönigin er-" hebt sich drohend und drohender die junge Riesen­republik."(Marx.) Die Situation änderte sich, als infolge der steigenden amerikanischen Äetreideproduktion zu Ende der Siebzigerjahre über Europa eine schwere Agrarkrise hereinbrach. Nun erschien es vorteilhafter, den weniger ertragreichen Boden den irischen Pächtern und Landarbeitern ins Eigentum zu übertragen und sich mit den Ab­lösungssummen zu begnügen. Das Programm G l a o st o n e s, Irland eine Art Selbstverwal- tung zu geben(Home rule) und eine Agrarreform durchruführen, scheiterte jedoch an der mangeln­den Einsicht der Konservativen. Erst allmählich setzte sich bis zum Weltkrieg die Agrarreform durch, wodurch die Voraussetzungen für einen bescheidenen Wohlstand Irlands geschaffen wur­den. Inzwischen war jedoch dem Freiheits­streben des agrarischen Südirlands ein heftiger Gegner im industriellen Norden, im Zentrum der Leinenproduktion Ulster entstanden. Die protestantische Bevölkerung Ulsters fiirchtete unter die Botmäßigkeit de» fanatischen südlichen Katho­lizismus zu geraten. Die brutale Unterdrückung eines Ausstandes iw Weltkrieg, der von amerika­ nischen Iren und Deutschen unterstützt wurde, förderte jedoch die nationale Bewegung und führte nach Kriegsende zu blutigen Kämpfen. Damals begriff der englische Ministerpräsident Lloyd George , daß England kein Interesse an der Ausrottung der Iren hat und er bot ihnen den Status eines Dominions an(aller­dings unter Abtrennung UlsterS), also den glei­chen Rang wie Kanada und Australien . Die ge­mäßigte Partei unter Führung von Griffith und CoSgrave, welche die Bauern repräsen­tiert, nähme das Angebot an und am 6. Dezem­ber 1921 wurde der irische Freistaat geschaffen. Die extreme Sinnfeinervartei unter Führung D e BaleraS, deren Anhängerschaft sich auS den Intellektuellen und einem Teil der Arbeiterschaft rekrutiert, forderte vollkommene» Ausscheiden aus dem britischen Staatenbund. In den zehn Jahren seines Bestandes ver­zeichnete der irische Freistaat eine wirtschaftliche Blüte. ES entwickelte sich eine intensive Vieh­wirtschaft, die für ihr Rindfleisch, für Butter, Eier und Speck in England einen sicheren Markt besaß. Auch die spärlich entwickelte Industrie wuroe durch die Erbauung eines großen Kraft­werkes am Shannon gefördert. Die agrarisch­konservative Haltung der Regierung CoSgrave stärkte jedoch die Opposition und ihre Unter­drückung seitens der Regierung durs Ausnahme­gesetze gab ihr weitere Nahrung. Romantische Kampfioeale gegen das protestantische England erfüllen die Jugend, die Jungwähler, die bei die­sen Wahlen wohl den Ausschlag gaben. De Balera will den irischen Freistaat vollkommen vom britischen Imperium loslosen. Da» äußere Symbol dieser Trennung soll die Ab­schaffung deS Treueides gegenüber dem englischen König und. die Aufhebung de» Gouverneurpostens sein. Er will weiter die Zahlung der noch ver­bliebenen Bodrnzinsen, die vomManchester Guardian" aus etwa drei Millionen Pfund jähr­lich geschätzt werden, sowie die Zahlung der Pen­sionen an die früher in Irland stationierten Be­amten und Truppen einstellen. In der Wirt­schaftspolitik strebt er eine möglichst weitgehende Autarkie an. De Balera rechnet offenbar damit, daß die inneren Schwierigkeiten des Imperiums, die englische Wirtschaftskrise, das indische Pro­blem, die Verwicklungen im Fernen Osten seinen Plänen günstig sind. Diese Berechnung mag stimmen; aber andererseits hat Irland für daS Imperium an Bedeutung verloren. Die welt­politische Schlüsselstellung Irlands gehört der

von einem! Du weißt, welche Mühe ich mir! gegeben habe, ihn wenigsten» den Klauen seiner wütendsten Widersacher zu entreißen. Daß sie auf feinen Tod auswollten und nur auf seinen Tod und auf nicht» andere», da» war mir seit der ersten Verhandlung erkenntlich. Di« Kirch« hat aber kein Interesse daran, daß irgend einer falschen oder bestrittenen Lehrmeinung Märtyrer entstehen. Gott will nicht den Tod des Sünder», sondern daß er Buße tue und sich bekehre. Prak­tisch gesprochen: bei Blutzeugen kennt man immer nur den Anfang, den ihre Sache nimmt, nie aber da» Ende. Schon au» diesem Grunde habe ich, in meiner Eigenschaft als Vizekanzler, alles versucht, den Prozeß zu einem guten Ende, das heißt, Hus zu einem Widerruf zu bringen." Er widerruft nicht, Eminenz?" Er denkt gar nicht daran, und ich hab ihm die Formel doch wirklich leicht gemacht. Aber was schickt er mir statt seiner Unterschrift zurück? Eine Seite voller GowissenSbedenken. Ich, der Meinung, diese Skrupel feien zu zerstreuen, schicke ihm sofort einen neuen Brief zu den Bar­füßern. Allerliebster, schreib ich, zum ersten laß dir nicht die falsche Meinung ausdränyen, als ob du mit einem Widerruf etwa die Wahrheit ver­dammest. Denn nicht du, sondern diejenigen ver­dammen sie, die gegenwärtig deine und meine Oberen sind. Halte dich an vaS Wort: Du sollst nicht klüger sein wollen als andere. Auf diesem Konzilium sind fluge und gelehrt« Männer genug, die ebenfalls Gewissensbedenken haben, nicht nur du. JAenfallS: Mein Sohn, hör da» Gebot deiner Mutter! Zum zweiten: wegen deS Meineid «», den du befürcht-st. Selbst wenn dieser von dir verlangte Eid ein Meineid wäre, so liegt er nicht auf dir. sondern auf denen, die ihn von dir fordern. Augustinus , Origines, Magister Sententiarum und andere irrten doch auch; dennoch bek«hren sie sich mit Freuden. Auch ich vermeinte d«S öfter», ich verstünde ein Ding gar Wohl und fehlt« doch darin. Wurde ich darum

Dr. Neues verarbeitet Vie Abrkftuags- vorfchlilge. Genf , 26. Feber. Das Präsidium der Ab­rüstungkonferenz hielt heute vormittags eine Sitzung ab, bei welcher auf Antrag des spani­ schen Vertreter» der Berichterstatter der Haupt­kommission Dr. BeneS ersucht wurde, bis zur nächsten Sitzung des Präsidiums der Konferenz, die Dienstag stattfinden wird, ein Schema für di« Arbeitsweise in der Hauptkommission vorzube­reiten. Dr. BeneS wird einen Plan zur Geneh- migung unterbreiten, in welchem vor allem die einzelnen Artikel des Könventionsmtwurfes vom Jahre 1930 organisch verarbeitet und in den auch alle während der Generaldebatte im Konfe­renzplenum vorgelegten Vorschläge eingogliedert sein werden. Seuitt lehnt Wahlresorm ab. Pari», 26. Feber. Der Senat hat heute mit sämtlichen Stimmen die von der Kammer ange­nommen« Wahlreform abgelehnt. Der Bericht­erstatter, Senator ChSron, bezeichnete es als not­wendig, die zweiten Wahlgänge, die sich bewährt hätten, beizubehalten. iiiiiiiiiiiiifiiiiiiitiittiiiiiiiiiiiniiiiniiiiiiiitiiiiiiiiiiitiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiniiiininniTnri Vergangenheit an, in England dominiert nicht mehr die Grundaristokratie, der Klassenkampf wird an der klaren Front Bourgeoisie gegen Pro­letariat geführt. Auch in Amerika haben die Iren keinen Einfluß mehr; die Vereinigten Staa­ten haben ihre Führerrolle bereits erobert und England hat sich umer der klugen außenpolitischen Führung der Labour Party mit dieser Tatsache ausgesöhnt. Die Rivalität der beiden angelsäch­sischen Mächte wurde durch ihr Bündnis abge­lost. Gewiß vermögen Verwicklungen in Irland daS Gelingen der Heuer in Ottawa stattfindenden Empirekonferenz zu beeinträchtigen, aber eine entscheidende Bedeutung kommt ihnen nicht zu. Irland hat heute mehr zu verlieren als das Empire. Großbritannien ist zum Schutzzoll über­aegangen, den Dominion» und einigen befreun­deten Ländern, vor allem den europäischen Nord­staaten, werden jedoch Präferenzen gewährt wer­den. Die wirtschaftlichen Folgen einer Los­lösung Irlands vom Empire wären für Irland katastrophal, denn 94 Pro­zent seiner Ausfuhr gehen nach Großbritannien , Dänemark könnte aber mit Leichtigkeit die Funk­tion Irlands übernehmen. Die Entwicklung dürfte kaum diesen Weg gehen. De Balera verfügt nicht über die Majo­rität im neuen Parlament, er ist auf die Unter­stützung der zahlenmäßig nicht starken Arbei­terpartei angewiesen. Die Arbeiterpartei ist gewillt ihn zu unterstützen, weil sie in seiner Re­gierung einen sozialen Fortschritt gegenüber dem bisherigen Regime erblickt. Dir Angleichung der irischen Sozialgesetzgebung an die englische, die von CoSgrave abgelehnt wurde, wird von Te Balera wahrscheinlich durcbqeführt werden. Aber die Arbeiterpartei ist, laut den bisherigen Nach­richten, nicht bereit der Trennung vom Empire zuzustimmen. Sollten sich diese Nachrichten be- wahrheitcn, so würde die irische Arbeiterpartei ge­mäß den besten Traditionen der Internationale handeln, die den Imperialismus nicht durch rück­ständige Kleinstaatlerei und Autarkiebestrebungcn, sondern durch einen Bund freier Nationen er­setzen will. H. Hoffmann.

gerügt, kehrte ich wider mit Frohlocken. Item, ich schreib kurz und bündig, denn ich denke, ich schreib zu einem Verständigen: Mit einem Widerruf wirst du nicht abweichen von der Wahrheit, sondern im Gegenteil zu der Wahr­heit gehen. Mit einem Widerruf wirst du nicht falsch schwören, sondern du wirst bessern. Mit einem Widerruf wirst du nicht anderen AergerniS geben, sondern du wirst aufbauen. Martyrium ist herrlich. NichtSdestominder ward Paulu» in einem Korb über die Mauer gelassen, damit er leinen Feiichen entrönne und noch Bessere» und Nützlicheres ausrichte. Auch dir gebührt noch, um deS Glaubens Christi zu streiten." Mn kluger Brief. Eminenz!" Und ein leichter Brief. Konnte ich es Hus noch deutlicher in den Mund legen? Weißt du seine Antwort? Hier lieS. schwarz auf weiß: Ehe ich abschwöre, wäre mir nützer, daß mir ein Mühlstein um den Hals gchenkt würde! Irrsinn! Irrsinn! Und das heute, während die Kom­mission über dem. Urteil sitzt." Daher Eure Verdrießlichkeit, Eminenz?" Ich ärgere mich über mich selber, einem mittelmäßigen Kopf aufaesessen zu fein und einem halsstarrigen dazu!" Hör' ich recht: HuS ein mittelmäßiger Kopf?! Früher war Eure Meinung ander», Eminenz!" Früher, früher! Warum plagst du mich mit alten Sünden? Früher sah ich in Hu» nur den Bekenner. Ich wußte nicht, daß er auf Wolken segelte. Ich glaubte, er sei hieb- und stichfest und hielte Stand, am wirklichen Leben gemessen. Ich spürte den heiligen Funken in ihm, daS Christus- wort:Vater, der Eifer für dein Haus verzehrt mich! Ich meinte, er fei mit uns dazu berufen, den Tempel von den Wechflern zu reinigen." DaS tut er doch. Eminenz!" (Fortsetzung folgt.)