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Vom Rundfunk Mittwoch.

Prag  : 11: Schallplatten. 15.30: Sieder bon Smetana. 17.10: Marionettentheater. 18.35: Deutsche  Sendung: Märchenvorlesung. Arbeitersendung: Abg. Wenzel Jaksch  : Das Wirtschaftsproblem Mittel­ europas   und die Arbeiterschaft. 19.20: Balalaita fonzert. 20.30: Mein Vaterland  ", Tondichtungen

Dienstag, 1. März 1982

Agrarische Sozialpolitit.

Wer gehört an den Pranger? Wie steht es mit der Arbeitspflicht?

Nr. 52

[ denn, daß ihm die Fahrtkosten vergütet werden. Selbst wenn alle diese sozialen Garantien ge­schaffen werden sollten, bliebe immer noch der entscheidende Unterschied zwischen einer Arbeit, die dem Arbeitslosen von einer öffentlichen oder

Unsere Kritik an den Anträgen, mit denen frischen Sozialpolitikern den Unterschied zwischen fachlichen Arbeitsvermittlungsanstalt bermit Serr Dubicky die staatliche Arbeitslosenfürsorge einen gesehlichen Anspruch und einer Wohl- telt wird und einer Arbeit, zu der er von umbringen möchte, hat den Venkov" in Erman- fahrtsunterstübung flarzumachen, obwohl dieser der Behörde einfach kommandier gelung fachlicher Argumente zu einem neuen Unterschied an sich hinreichen müßte, um Bedin- wird. Solche Methoden haben wir abgelehnt voit Smetana." Brinn: 18.25: Deutiche en b. Sen-( dent wievielten?) Wutanfall veranlaßt. gungen, wie sie obligatorische Arbeitslosenver- und stellen noch einmal mit aller Deutlichkeit sicherungen, wie sie auch unser Genter System fest, daß wir uns von dieser Ablehnung durch borsieht, für den Notfonds abzulehnen. Aber die keinerlei Belehrungen des Venkov" abbringen Agrarier übersehen einen anderen, noch wesent- lassen. Wir sehen den neuerlichen Beschimpfungen, licheren Unterschied. Das Genter Systent macht

dung: Schulj: Das heutige Konstantinopel  . Mähr.- Ostrau: 18.25: Blasmusi!. 19.20: Leichte Musit. Berlin  : 19.25: Orchesterkonzert. 20.10: Dichterjchidjale. Leipzig  : 19.30: Aus Operetten von O. Strauß. München  : 19.15: Chorgefänge. -Wien  : 17: Musikalische Kuriositäten.

Wir haben keine Ursache, uns mit dem ,, Venkov" in ein Gezänte einzulassen, wir gestehen neidlos, daß er uns im Schimpfen überlegen ist.

Wir wollen lieber noch einmal aufzeigen, wie den Unterstüßungsanspruch davon abhängig, daß die wir uns durch diese Ausführungen vomi die sozialpolitischen Auffassungen beschaffen sind, der Arbeitslose sich nicht weigert, eine ihm von Blatte des Ministerpräsidenten zuziehen werden, Aber die Jugend, die hungernde und deren Geltendmachung sich die Agrarier nicht der öffentl. Arbeitsvermittlung angebotene Arbeit mit Seelenruhe entgegen. Wir sagen dent ,, Ven­anzunehmen, die seinen Kräften entspricht, seine kov" jetzt schon, daß wir zur Abwehr un­frierende Jugend, wird und muß dafür sor- nehmen lassen wollen. gen, daß sie das Stück Brot bekommt, auf bereits berichtet haben, daß die Namen der Ar- lohn bezahlt wird, keine Streikbrecherarbeit ist von schlagenben Argumenten und Die agrarischen Anträge verlangen, wie wir beruflichen Fähigkeiten nicht schädigt, zum Tarif- fachlicher Angriffe noch eine Fülle beitslosen an den Anschlagstafeln der Gemein- und an seinem Wohnort zu verrichten ist, es sei Tatsachen bereit haben!

den veröffentlicht werden sollen. Wir haben mit unserer Meinung über diesen Einfall nicht hin­ter dem Berge gehalten. Aber wie wäre es, wenn Herr Dubicky aus seiner Begeisterung für den

Genser Wort: Nie wieder Gastrieg!

das sie das gleiche Anrecht hat wie jeder an­dere Arbeitslose. Und bei diesem Kampf um das Stückchen Brot, den nun die arbeitslosen Jugendlichen unter der Führung des Soziali­stischen Jugendverbandes beginnen, müssen sie von der gesamten proletarischen Oeffentlich- Grundsah der Publizität die Konsequenzen zöge? keit, von allen Parteigenossen und-Genoffin- Wenn Veröffentlichung, dann möchten wir, daß Prager   Appell: Zivilbevölkerung, Gasmasken heraus und in die Deckungen. nen, von allen Gewerkschaftern, von allen Arbeitern unterstützt werden.

alles, aber auch wirklich alles veröffentlicht wird, was mit dent Interesse der Staatskaffe zu­sammenhängt! Wenn so z. B.

Gedanken,

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die Subventionen des Landeskulturrates öffentlich zu verlantbaren?

Während in Genf   die Abrüstungskonferenz| torium   aus. Dieser Gefahr und des daraus ent tagt Hauptberichterstatter ist Herr Dr. Beneš stehenden Schredens ist sich die ganze Welt bewußt. Die großen Kundgebungen, die in der die Steuerbekenntnisse publiziert arbeiten in Prag   das Beratungskollegium für Das Verbot des Luft- und Gastrieges, worüber nächsten Zeit von unserer Partei veranstaltet den Schuh der Bevölkerung, arbeiten die Gene- gerade auf der Abrüstungstonferenz verhandelt wird, werden, müssen auch für die Unterstüßung der würden, wie müßte die Oeffentlichkeit staunen, räe, arbeitet das Rote Kreuz, der Aeroklub, die wurde bisher nicht Tatsache. Es ist daher notwen Jugendlichen eintreten. Die Jugendlichen Ben muß, daß sie jährlich Hunderttausende ver- paar Abgeordnete, denen das Volt am meisten Gefahr eines solchen Krieges aufmertjant zu machen daß Leute, aus deren Lebenshaltung man schlie- Masarykflugliga, arbeiten schließlich auch ein dig, ohne Uebertreibung die Bevölkerung auf die werden selbst Kundgebungen durchführen und brauchen, eigentlich arme Teufel sind, die ganz ans Sers gewachsen ist, arbeiten ja woran piebei betonte Redner, daß der tschechoslowakischen rechnen mit der Unterstützung aller Jugend- bescheidene Jahreseinkommen Herz versteuern. Wie denn? Wie sie die Abrüstungskonferens unter- Staat feine Angriffsabfichten hat. Zur Abwehrid freunde. Alle arbeitslosen Jugendlichen müs schön würde sich auf einer öffentlichen Ankündi- ftüßen könnten? Arbeiten vielleicht an einer eines Fliegerangriffes sei die Mitwirkung der sen verlangen, daß sie in die von den Ge- gungstafel der Name jenes Advokaten ausneh- Aktion, durch die das ganze Volk der Tschecho- bretten Schichten der Bevölkerung notwendig, meindeämtern zusammenzustellenden Listen men, von dem das Právo Lidu" am 27. Feber slowakei   aufgerufen werden soll gegen Krieg und die Gefahr auf ein Minimum zu rebuzeren. aufgenommen werden, in die die Namen der erzählen konnte, daß ihm zwei Automobile gefür Abrüstung? nein, die Herrschaften haben Es fann ja sein, daß Frau Dr. Alti Ernährungskarten- Empfänger eingetragen wer- pfändet wurden, weil er nicht einen Heller wichtigeres," Positiveres" su fun! Man lese nur Masaryk  , von guten Eltern stammend, wirklichen Steuern zahlte! den. Und bei diesem Verlangen müssen sie die Oder, wie stellt sich Herr Dubicky zu dem nachstehende, vom Tschechoslowakischen Pressebüro den Frieben will und an ihn glaubt. Aber noch in den Gemeinden maßgebenden Genossent un pflichtschuldigst apportierte Meldung: sicherer ist, daß dieses würdige Beratungs terstützen. In den sozialen Kommissionen der Prag.( Tsch. Pr.-B.) Im Sigungssaal des follegium mit seiner Propaganda die Bevöl Stefanithaufes fand gestern vormittags bie zweite ferung an den Krieg glauben macht, an Bezirke müssen und werden unsere Genossen Plenarversammlung des des Beratungstolle- die Berewigung, an die Unausrottbarkeit des um die Zuteilung der Ernährungskarten an Das müßte doch eine Freude für die Arbeits- glums für den Schutz der Bevölkerung statt, das Krieges und an die beispiellose Verschärfung die Jugendlichen kämpfen. Alle Partei- und losen seint, wenn sie erfahren, daß diese agra- fich als Ziel die Organisierung der Berteidi- der Kriegsmethoden. Wir sind durch eine viel Geiverkschaftsveranstaltungen müssen Ent- rische Genossenschaft zehntausende für Pferde- gung gegen den chemischen und Luft zu harte Schule gegangen und kennen unsere schließungen fassen, in denen von der Regie- zucht, daß jener wohlhabende Landwirt Taufende rieg gesezt hat. Pappenheimer gut gut, als daß wir annehmeng rung das Bewilligen der zur Einbeziehung für einen Schweinestall erhalten hat! Daß die An der Versammlung nahmen zahlreiche Mit- tönnten, alle diese Herrschaften entschlössen sich der Jugendlichen in die Ernährungsaktion Selita Jizda", daß die agvarische Jugend, also glieder des Kollegiums, mehrere Generäle mit etwa nur schweren Herzens für eine unabweist notwendigen Mittel gefordert und das Besei- reine Parteiorganisationen, aus öffentlichen Mit dem Prager   Divisionär General Klecanda liche Pflicht, die ihnen sauer fällt, da sie doch d teln subventioniert werden! tigen jener Bestimmung des Erlasses, die den an der Spize. Vertreter des Roten Kreuzes, eigentlich allesamt den Krieg verabscheuen! Mag Nachweis eines Arbeitsverhältnisses auch von würde fürs Leben gerne wissen, Oh, die Deffentlichkeit ist neugierig. Sie bes Aeroflubs, ber majarytflugtig a, des sein, daß da einige Gutgläubige und Edle drunter Nationalrates usw. teil. find aber so naiv sind wir doch nicht, um den Jugendlichen verlangt wird. Die Vorstpende des Tschechoslowakischen Roten anzunehmen, daß da nur so eine Art patriotischen Strenges, Dr. Alice Wafatyt, führte aus, daß das Bazifismus, gemischt mit Sorge um die Zivil Rote Streus im Frieden und für den Frieden bevölkerung walte! Vielmehr würde es uns un­arbeitet, aber für alle Glementartatastrophen und geheuer interessieren, durch wen und wie in den Strieg vorbereitet sein muß. Es ist für diese diesem Beratungskollegium die Kriegslieferanten Aufgabe entsprechend vorbereitet. Es ist auch für vertreten sind. Denn, nicht wahr?, es fommen die Spezialaufgaben des Schutzes gegen den Gas- doch gute Beiten für Gasmasten- Euzeuger, wenn und Luftkrieg vorbereitet. Es wird sich um den ein paar Millionen Bürger mit jenem Ding jich Ausbau von Dedungen fümmern, und ausstatten sollen, das man wahrhaftig als die militaristerten seine Mitglieder bazu bringen, daß jeder kennt Barve unseres nis von der nächsten Dedung und gute Fahrhunderts bezeichnen kann! as masten bereit hat. Die Mitglieder des In Genf   tat die Abrüstungskonferenz, m Samariterdienstes, mit denen das Rote Kreuz zu Genf   der Völkerbund  ; aber an der japanisch­sammenarbeitet, werden für die Behandlung der chinesischen   Front fallen täglich ungezählte Opfer eines Gasangriffes ausgebildet. Am Schlusse Soldaten und in Prag   wird die Zivilbevöl sprach Dr. Alice Mafaryt die Ueberzeugung aus, ferung mit Gasmasten ausgerüstet und wird daß der Frieden gewahrt werden wird. instruiert, wo die bombensicheren Unterstände find, in denen sie sich vor dem Frieden unferer Beit schützen können.

wie die Entschädigungen für Univetterkata­Der Kampf unt das Stückchen Brot, das strophen verteilt werden, das Bürgertum in engstirniger Weise der her- welche Beträge Großbanten und welche Beträge anwachsenden Jugend verweigert, ist wichtig wirklich notleidenden Kleinlandwirten zugeflossen und wird gewonnen werden, wenn er mit dem find. Publizität, Herr Dubicky, in allen ihren entsprechenden Nachdruck geführt wird und Stonsequenzen und bis zu den Einfuhrscheinen! wenn sich alle, denen der Schutz der heran- Die Stráž Pojizeri" berichtet sogar, daß auch wachsenden Jugend am Herzen liegt, in ihm ein Minister eine Katastrophenunterstüßung finden. erhalten habe. Aber das können wir gar nicht glauben. Es ist Das Bürgertum, das immer Jugend- doch unmöglich, daß ein Minister sich nicht freundlichkeit heuchelt, das seine Feindschaft scheuen würde, aus der Staatskaffe eine Unter­gegen die Arbeiterjugend hinter einer Schein- ftüßung zu empfangen, während seine Partei wohltätigkeit versteckt, beweise einmal, daß den Saisonarbeitern oder Besitzern einer halb dieser Vorwurf ungerechtfertigt ist.-Aber verhungerten Kuh die Lebensmittelanweisungen die Arbeiter, die da sehen, wie es weiter gegen von zehn Stronen wöchentlich nicht gönnt! den Fürsorgeminister heßt, weiter die Arbeits- Unbestreitbare Tatsache ist es dagegen, daß losen herausfordert, werden sich auf ihre die Agrarier, die ihrerseits die materielle Hilfe eigene Straft verlassen. Sie wird zurei- des Staates so ausgiebig in Anspruch nehmen, barauf beharren, daß chen, den arbeitslosen Jugend­lichen das Stückchen Brot aus der Ernährungsaktion zu er=!

fämpfen.

Jan Hus  / Der letzte

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Ein geschichtlicher Roman v. Oskar Wöhrle  

( Verlag Der Büchertreis". G. m. b. C. Berlin   ew. 61.)

Und auf diese kommt es hauptsächlich an, auf die armen, erdverängstigten, lebensgefcheuch ten, von Konflikten zerrissenen Herzen. Deshalb wird die Kirche ewig an der Macht sein!" ,, Ewig, Eminenz?"

,, Ewig, ewig! Das heißt, solange es Men­jchen gibt! Wo anders soll die Kreatur sich hin wenden als zur Stirche? Keinen anderen Ausweg hat die Erde. Wir sind ihre Gefangenen. Die Kirche ist die einzige Pforte, die sich ins Jenseits öffnet. Darum wird sie ewig gestürmt werden." ,, Und Hus bei diesem Sturm, Eminenz?" Sein Urteil ist gesprochen. Er hatte alles für Gott übrig, nichts für die Kirche!" Das ist fein Verbrechen, Eminenz?" Ja!"

"

14.

Die Humpen sind umgestürzt; der Wein ist in Lachen über die breiten, zirbelholzenen Tafeln verschüttet.

Bängst sind die letzten Funken der Fadeln verstiebt, die Stimmen der Heimkehrenden ver­stummt. die Bustschreie der getauften Dirnen berklungen.

Die Stadt des Krames schläft und träumt Gewinn.

Für den Minister für Nationalver teidigung Dr. Bistovsky sprach General Nettt,

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der u. a. ausführte: Eine tragische Komödie, der nur eine die Gewährung von Unterstüßungen aus Der leste Krieg zeigte flar, daß den Krieg Macht ein gutes Ende bereiten fann: das Welt dem Notfonds von der Einführung einer ganze Nationen führen. Die technische Ausrüstung, proletariat, das aufräumen muß, ehe die Arbeitspflicht abhängig gemacht und hauptsächlich die Entfaltung des Flugwesens Stontinente in Gas und unter Gasmasken et wird. Wir verzweifeln an der Möglichkeit, agra- dehne das Kampfgebiet auf das ganze Staatsterri- ftiden!

himmelwärts gewandten, scharfgeschnittenen Ge-| reben, ein" r", ein gerolltes, nur sagen fönnen, I ist es nur der Speichel der Gier, der ihm unver sichtern scheinen aufglühendes Metall zu sein. indem sie ein oder zweimal mit dem Halezapfen mutet in den unrechten Hals gekommen ist. Noch ein zweites, riesenhaftes Gebäude steilt wackeln, und wo sie einen ausgewachsenen ehre Auf dies Husten hin hört der Schwab in ich im sommerlichen Mondlicht. Das ist unten lichen Katarrh nicht anders als Chudri und feiner Unterweisungsrede auf, sest die bauchige am Hafen der ungefüge Block des Kaufhauses. Schnudri" benamsen, was zwar anschaulich Gutter an und nimmt einen tiefen Schlud. Doch da glänzt kein Bierat. Da unterbricht fein flingt, breit und pflätschig, wie aus dem Rachent Dann streicht er sich schmaßend den dünnen Ornament, feine mutvillige Abblegung ben geförderter Roz, aber nicht fein. Und so, wie Schnauzbart, der ihm gelb, wie eine abgedörrte schweren, waagerechten Fluß der Linien. Da ist eine Sprache, ist der Art auch in seinem Wesen. Petersilie über den Mund hängt, jagt: vaft alles starrer, nur durch baumeisterliche Maße In allem, durch und durch, ein Kind feiner recht geraten, langes Elend,' 3 ist wirklich Kirsch gebändigter Klotz, der aussieht wie eine Truhe Heimat, ungeschliffen, ungehobelt, knorrig, wie wasser darin, sogar vom Vorlauf!" und gibt den oder wie ein gigantischer Sang, in welchem sein ber Wurzelstorz eines Waldbaums. Dazu hat Feuertrunt dem Sundgauer hinüber. Erbauer ausruht. Meister Arnold  , vor zehn ihn der Gott der Landsknechte mit einer Stimme Jahren in der Schlacht am Stoß gegen die Appenzeller gefallen.

Der Art läßt sich nicht nötigen. Wie ein von solcher Fülle gesegnet, daß neben ihr das faufendes Huhn legt er andächtig den Kopf ins Brüllen der jüdischen Jungmannschaft weiland Genid und schaut die Sterne an. Seine Eisen Der See ist wach. Obwohl kein Wind geht, vor den Mauern und Türmen Jerichos nur wie tappe stößt hinten ein paarmal merkbar auf den auch nicht der allerleichteste, schlagen dennoch die ein sanftes Gelispel und Flüstern sich ausnimmt. blechenen Halskragen. Das verrät Schlücke von Wellen in einemfort aufpatschend an die lang Aber als Ausgleich hört er etwas schwer auf solcher Güte, daß der Sträubele schleunigst mit gezogenen Festungsmauern am Ufer. Kurz und beiden Ohren, weshalb Sträubele, der Schwab, einem Domndersblechle!" zugreift, aus Angst, brängend flatschen sie, im Rhythmus des Un- gezwungen ist, seine Behauptung von vorhin der lange Lattenheiland gießt, wenn man ihm willens, und doch ist teine Straft erkennbar, die ein zweites Mal in die Nacht hinauszutrom- nicht Einhalt tut, alles in feinen unerfättlichen fie bewegt, die sie aufrührt. Weiter draußen, dem peten. Damit seine Strähstimme gesammelter an funbgauischen Schlund. Schnaps ist bei alten Wachtsoldaten eine Horn zu, sind die Waffer sanfter. Dort ist die das Trommelfell des Sequaners tönt, hält er die flachgeschwungene Schüssel des Sees gefüllt mit eine Hand wie ein Schallrohr an den Mund, die angesehene Sache. er kommt noch ein gutes gefchmolzenem Gold. Es glänzt und glibert. aloft andere aber stredt er deutend und gleichsam be- Stid vor der Pritschenbirne. Er soll ihnen und gleikt, als ob's aus dem Schabhaus Munt- träftigend nach dem Meersburger   Ufer hinüber. helfen, die Nacht hindurch die Augen offen zu prats wäre; selbst des Bischofs Münze hat kein Der Sundgauer ist auf einmal quid gewor- balten; denn der Posten an den sie gestellt sinb, hefferes. den. Und diese plögliche Lebendigkeit trop den ist der wichtigste in der ganzen Stadt, viel wich Die Sicht ist flar. steifen, verwachten Knochen hat triftigen Grund. tiger, als die simple Stubenwache an einem der Auf Meilen in der Runde bis an das jenni Gegensatz zu seinen schlechten Ohren hat er Tore. Der Schwab und der Sundgauer regieren feitige Ufer. liegt die Gegend to hell wie am qute Augent. Am Tag sieht er scharf wie ein heute nacht die Sperrkette, die bis Sonnenauf Tage, von keinem Nebel, von keiner Trübung Sperber, in der Dämmerung wie ein Luchs. in gang, bis die ersten Marktschiffe fahren, die behindert. der Nacht gar wie eine maufende Haselnußeule. Hafeneinfahrt abriegelt und so die Stadt gegen So ist ihm nicht entgangen, daß in Sträubeles unerwünschten Besuch von der Seefeite ber hinweisender Hand furs wie ein Blizz eine grün- sichert. Auch diese Nacht zeigt sich, daß Vorsicht ant lechte Buddel aufleuchtet. Er denkt: Bei Sankt Josephs Hofenladen! Wo eine Buddel ist, ist Play ist. Kaum hat der Sundgauer den letzten auch chivas Bebranntes, zumindest bei Leuten Tropfen drunten und Tedt sich eben mit der in Wehr und Harnisch  . Laut sagt er: Hol mich Zunge nachgenießend die Mundwinkel aus, da der Teufel übersierch und schwanzlos, wenn da tneift er auf einmal bie Augen rißig zusammen, fein Kirschwasser drin ist!" Dabei buftet er so als iei Scheibenschießen und er visiere die Arm­mordsmäßig, als ob ihm die Gräte eines brust über die Bügelfimme ja nicht neben Stregers im Nachen stedengeblieben wäre. Doch den Zweck zu bolzen. ( Forthegung folgt.)

Die Rebsteden auf dem Meeresburger Ufer Ueber den hochgegiebelten Dächern hängt scheinen sogar mit der Hand zu greifen zu fein. als tühles. Klares Rad der Julimond. Meniastens behauptet das der Stadtknecht Sträu­Breitflächig streut er das Licht, tief und ein- bele, der Schwab, in unverfälschtem buchhornisch dringlich malt er die Schatten. feinem Rottmann Andreas Art gegenüber, mit Das doppeltürmtige Münster hat eine feier- bem er genteinfant die Mitternachtswache am fiche, silberne Front, wie aus der ungeheuren Budenhäusle schiebt. Werkstatt eines Goldschmiedsriesen hervorgeganDer Art fit ein Sundgauer, int oberen Elsaß gent. Die efftatisch verzüdten Steinfiguren mit dabeim, bei Bafel, in iener Gegend. in der die Sen segnend ausgeftredten Händen und den Bauern ganz raurachisch aus dem Halse heraus­