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Das Mädchen von huon.

Von Agnes Smedley .

Sei stille, mein Kind, und ich erzähle dir von Shan- fei, der Tochter eines reichen Guts­Herrn aus Huan. Einst ging sie zur Schule und war in Seide gekleidet und befaß eine Füllfeder. Später heiratete sie einen Bauernführer, die Jahre weckten sie auf... aber ich will die Ge schichte von Anfang an erzählen:

-

Ihre Mutter ist der Anfang. Eine seltsame Frau. Sie gehörte der alten Zeit an, hatte ver­früppelte Füze und fügte sich scheinbar jedem Wunsche ihres Gatten, der völlig an den über­tommenen Jdealen hing. Dennoch muß sie wohl cusjässig geworden sein. Ihre Söhne nämlich wuchsen heran, gingen zur Schule und lehrten mit neuen Ideen heim, von denen einige auch die Frauen betrafen aber Frauen, deren Füße nicht verunstaltet waren. Frauen, die gleich den Männern studierten und heirateten, wann und wen sie wollten. Wenn ihre Söhne sich also unterhielten, saß die Mutter immer still dabei und hörte zu, und ihre Augen lagen auf der fleinen Tochter Shan- fei, die in der Wiege ftrampelte. Und tiefe Gedanken bewegten sie Was für Gedanken das waren, wissen wir nicht - aber wir wissen, daß sie schließlich für die Freiheit ihrer Tochter starb.

Immerhin, die Bandagen waren beseitigt und mit ihnen das Symbol der einen Art Ver stlavung. Noch blieb das Eheversprechen an eines reichen Mannes Sohn. Solche Verlöbnisse baben in China gefeßlich bindende Kraft und Eltern, die sie nicht einhalten, können vor Ge­

Sonntag, 6. März 1952

Die Taufendbollarnote.

Chicago . Eastend. Um Mitternacht. In] einer dunklen Gasse schleicht einer an den Häu­lern entlang. Eine Taschenlampe zudt auf, be­leuchtet eine Hausnummer. Der Dunkle flopft ein geheimes Morsezeichen an die Tür. Die Tür öffnet sich lautlos.

Jit der große Mahala zu sprechen?" fragt der nächtliche Besucher.

Statt aller Antwort öffnet sich eine Tür. Der Besucher betritt das Zimmer; es ist niemand

darin.

Eine Stimme von unsichtbarer Herkunft fragt: Was wünschen Ste?"

Der Besucher zieht eine Zehndollarnote her­aus und legt sie auf den Tisch. Ich möchte diese Banknote vorlegen."

Das Zimmer verdunkelt sich und wird gleich darauf wieder hell. Die Banknote ist ber

schwunden.

Selbst gemacht?" fragt eine Stimme, mit wem spreche ich? Mit dem großen Ma­ Selbst gemacht", erwidert der Besucher. bala selbst?"

Ohne Zweifel!"

Warum tun Sie es dann nicht?"

Ja, ich getraue mich taum, das auszu sprechen."

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Reben Sie! Ich befehle es!"

" Nun gut: Ich habe überhaupt noch nie einen Tausenddollarschein gesehen."

Ein Lachen ertönt. Wieder wird das Zim­mer dunkel. Beim Hellwerden liegt eine Tau­senddollarnote auf dem Tische.

Legen Sie uns eine Druckplatte für Tau­senddollarscheine vor! Das wäre uns lieber als Ihre Zehndollarplatte. Nehmen Sie diesen Schein als Muster! Wieviel Zeit brauchen Sie zur Herstellung der Platte?"

,, Acht Wochen."

hier." Auf Wiedersehen!" ,, Gut. In acht Wochen erwarten wir Sie

,, Hm, tönnte ich nicht etwas Vorschuß be fommen?"

Sie haben doch die Tausenddollarnote." " Ja, aber die brauche ich doch als Muster. Wovon soll ich bis dahin leben?"

unserm Banksachverständigen vorlegen. Antwort Zwei Minuten später hat der Besucher wei­

,, Eine Million und mehr."

" Was sind Sie im Privatberuf?" ,, Stupferstecher." " Ausgezeichnet. Wir bieten für die Platte einen noch zu bestimmenden größeren Betrag. Aber zunächst eine Frage." Ich bin ganz Chr, großer Mahala." " Warum stellen Sie ausgerechnet Zehn­

dollarnoten her?"

hätten sie ein schlimmes Verbrechen begangen. Shan- feis Mutter nun schien Gedanken zu hegen, Es würde sich doch zweifellos sehr viel mehr loh­die von einer mittelalterlichen Vorstellungswelt nen, wenn Sie Tausender herstellten!" als verbrecherisch bezeichnet werden mußten.

det in einem Hause. Gleich darauf kommt er

Kurt Miethte.

Kind zu suchen. Die Soldaten hatten es in einen Wassereimer geworfen, um es dort einem lang­femen Tode zu überlassen. All ihre und ihres Mannes zarte Sorgfalt vermochten nicht, das fleine Wesen ant Leben zu erhalten. Shan- sei weinte schmerzlich an der Seite ihres Gatten und ging dann wieder an ihre Arbeit.

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nicht sein.

Rührender Unsinn.

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Von Rhedo. Ja, ich bin es. Ich werde die Note sofort in zehn Minuten." tere hundert Dollar in der Hand. Dann schlüpft Menschen mit annähernd normalen Hirnwin­Es gibt Dinge im Leben, die für einen Das Zimmer wird wieder dunkel. Ein Sur- er aus dem Hause. In ein Auto. Während der dungen schlechthin unbegreiflich sind. Und das ren hebt an. Eine Leinwand senkt sich herunter. Fahrt springt er heraus, will etwa nachkommen nicht einmal, weil sie besonders sinnlos und Bis Shan- fei elf Jahre alt war, herrichte Gin Film erscheint: Wie öffne ich einen Trefor? den Berfolgern entgehen. Er springt in eine überflüssig sein mögen. Ein Dauertanz, dessen nicht ihr Bater nach Despotenart. Dann aber starb Ein Kulturfilm der Chicagoer Einbruchsgenoffen- Straßenbahn. Von hier aus bemerkt er in der schweißtreibende Eintönigkeit acht Tage lang von überflüssig sein mögen. Ein Dauertanz, deffer er plöglich. Vielleicht war es ein natürlicher schaft. Manuskript Al Capone . Drehbuch Jimmy Tat einen Berfolger. Alfo springt er abermals schweißtreibende Eintönigkeit acht Tage lang von Tod, vielleicht vergoß Shan- feis Mutter aufrich Bloody. Aufnahmen Peter Pock." während der Fahrt ab, springt in einen Autobus, nossen wird, hat letzten Endes nicht weniger den angenehm erschauernden Zuschauern ge tige Tränen. Jedenfalls waren, bevor noch die Der Film surrt herunter, und der Besucher springt auch von dort nochmals ab und verschwin Sinn, als ein Sechstage cennen, und der Mann, Begräbnisfeierlichkeiten zu Ende gingen, die Bandagen von den Füßen des kleinen Mädchens langweilt sich nicht dabei. Nach zehn Minuten aus einem andern Ausgange wieder heraus. Mit der Tage und Nächte lang im Fenster saß, weil entfernt, und die Erde über dem Grab war noch wird das Zimmer wieder in helles Licht getaucht. einem angeklebten Vollbart. der Rekord, den er zu brechen gedachte, es ver­langte, hatte nicht weniger Recht, als der be­feucht, als man Shan- fei bereits in eine moderne Die Stimme des großen Mahal ertönt: Mein Gemütlich geht er bis zum nächsten Bahn flügelte Läufer, der seine Lunge bis zur letzten Schule gegeben hatte, hundert Li vom Hause fort. Bankfachverständiger erklärt, die Fälschung sei Aber obgleich die Bandagen sofort abgenommen ausgezeichnet gelungen. Wieviel derartiger Roten of und fest sich in den Zug nach New York , der Alveole mit Luft füllt, damit er um den Bruch­gerade abfährt. Auf Nimmerwiedersehen. Und teil eines Sekundenzehntels schneller am Ziele wurden, waren die fleinen Füße in den fünf können Sie besorgen?" zwischen Chicago und New York reibt er sich, ob- sei, als ein anderer um für sein Vaterland, das Jahren doch bereits verkrüppelt, und die unbe­wohl das eine lange Fahrt ist, ununterbrochen er stets nötig hat und sich den Lorbeer zit weglich- nuslosen Zehen, die gleich Steinen unter die Hände. Denn wenn es einem Spizbuben ge- pflücken, der am Wege wächst. Ein jeder ist die Füße gebogen waren, blieben diesem Mädchen ingt, den großen Mahala hineinzulegen, dann feines Ruhmes Schmied. Wie er ihn schmiedet, zeitlebens ein Hindernis. ist seine Sache. darf er sich wahrlich die Hände reiben. Nämlich: Erstens war die Zehndollarnote Es gibt einen Unsinn, über den man lachen gar nicht gefälscht, sondern echt gewesen; deshalb kann. Aber dann gibt es noch einen anderen, fand sie auch der Banksachverständige des großen über den man nicht mehr lachen kann, denn er kann. Aber dann gibt es noch einen anderen, Mahala so gut nachgemacht. Und zweitens waren ,, Na, das ist doch ein handlicher Schein." die elfhundert Dollar, die unser Freund in der ist zwar mindestens ebenso unverständlich aber richt verklagt und schwer bestraft werden, als sie Rehn- oder Tausenddollarnoten herstellen. schloß er, in New York einen Zigarettenladen rend naive Aeußerung einer Seele, in der ein Gewiß. Aber es wäre doch gleichgültig. ob Tasche hatte, genau so echt. Und mit denen be- im Grunde gar kein Unsinn, sondern die rüh aufzumachen, um ein ehrlicher Mann zu werden. schöpferischer Funke schlummert, der irgendwie daneben geraten, sozusagen halb göttliche Flamme, halb Brausepulver geworden ist. Wieviel Grad Jod, Chlor oder eines der Denn sie stand im Verdacht, mit tausend Listen jener Nacht ritt sie mit ihren Freundinnen beim Danach lernte Shan- fei schriftsetzen und übrigen 87 Elemente ein Genie von einem auf einen Bruch des Verlöbniffes hinzuarbeiten. Sternenlicht gegen Wutschang. bruden. Sie legte ihr Kind neben sich auf den Durchschnittsmenschen trennen, hat die Wissen­Und was noch weit schlimmer war: man mun- Dies war im Spätsommer 1926, und China Tisch und sang ihm bei der Arbeit leise bor. fchaft bis heute noch nicht festzustellen vermocht, telte, daß fie Shan- fei nicht riet, sich nach guter par von den Stürmen der Revolution beregt. Da wurde ihr Haus eines Tages von Soldaten fo gern die Gelehrten, die zu diesem Zwed er­Mädchenart demutsvoll zu fügen, sondern sie er Bald darauf belagerten die Südtruppen Wu- durchsucht. Ihr Gatte war fort, und sie war funden wurden, ihren Verstand an dem Problem mutigte, frei und auffässig zu sein. Dieses Geschang. Shan- fei gab ihre Studien auf und gerade für einige Minuten hinausgegangen. Bon reiben, dessen Lösung einen Geheimrat zum rücht verbreitete fich wie ein Lauffeuer, als begliederte sich den Massen ein. Sie lernte dort weitem fah fie die Soldaten ihr Haus bewachen. Genie machen wird. Aber viel werden es wohl fannt wurde, daß Shan- fei zum Protest gegen bei ihrer Arbeit einen Bauernführer kennen, den Einige Stunden später schlich sie zurück, um ihr die korrupte Verwaltung ihrer Schule, einen sie liebte und der von den Bauern geliebt Schulftreit angezettelt hatte. Sie wurde damals wurde. Sie zerbrach das alte Sittengefeß, das In Schönbrunn , dem verwaisten Wiener gerade sechzehn Jahre alt, erreichte also das sie an den Sohn des reichen Gutsbesigers band, Sanssouci , steht neben vielen anderen unnüßen normale Heiratsalter. Aber sie wurde mit und verkündete ihre freie Seirat mit dem Manne, Dingen, die viel wert sind, eine nette, zierliche, Schimpf und Schande aus der Schule gejagt und den sie liebte. Selbst während sie ihr Kind unter allerkleinste Uhr, die sogar geht. Ein Uhrmacher, tehrte stolz und gar nicht niedergeschlagen nach dem Herzen trug, hat sie all ihre grenzenlose der in seinem Hauptberuf Desterreicher war, Hause zurück. Ihre Mutter, statt ihr eine Szene Energie der Revolution geschenkt, und als das nahm seine ganze Liebe zum regierenden Herr­zu machen und sie zu duden, sprach sich still mit Stind geboren war, nahm sie es auf den Rücken Zuweilen geschehen seltsame Dinge. Eines scherhaus, die so groß war, daß sie unter ge­ihr aus und schickte sie einfach in eine größere und ging wieder an ihr Werk. Tages erlebte Shan- fei folgendes: fie hatte den wöhnlichen Umständen für ein Dußend Exent­und noch fortschrittlichere Schule, weit weg nach Als die Revolution zu einer sozialen Um Direktor ihrer früheren Schule besucht und be- plare erwachsener Staatsbürger genügt hätte, Butschang am Jangtse von wo dann Gewälzung wurde, begann der furchtbare Terror, schlossen, bis zum nächsten Tage dort zu bleiben. umgab fie mit einer Hülle aus Gold und Email rüchte kamen, daß sie allmählich zur Führerin der zehntausend aufständische Bauern und Arbei- Beim Morgengrauen wurde sie von vielen und machte daraus im Laufe einiger Jahre die unter ihren Kameraden würde. Und weiter ter als Opfer forderte. Die Militärs und die Schreien und Rufen geweckt; sie bildete sich ein, fleinste Uhr der Welt daraus, die er seinem, ge­dort sollten jogar Schüler und Schülerinnen zu feudalen Gutsherren tamen wieder an die Macht. ihres Gatten Stimme darunter zu erkennen. rade regierenden Kaiser nicht etwa verkaufte, fammen leben und lernen! Shan- feis Familie und die Familie ihres Ver- Sie richtete fich auf, lauschte und hörte deutlich solche Dinge, die aus einer Hand kommen, in der Die Dinge wurden so schlimm, daß der lebten beantragten ihre Verbaftung. Ein ent- die Rufe: Es lebe die Revolution!" Mehrere das Herz ruht, verkauft man nicht, sondern, die reiche Gutsherr sich schließlich zum Prozeß entsprechender Befehl wurde erlassen. Das bedeutete Salven trachten und ließen die Rufe verftum er ihm, weil er als kleiner Uhrmacher abnorm schloß und eine Klage gegen Shan- feis Mutter den sicheren Tod für sie und ihr Kind. Zwei men. Shan- fei stand auf und ging blindlings großzügig war, in edler Bescheidenheit schenkte. einbrachte mit der Begründung, sie täte alles, um Frauen und drei Männer, die mit ihr gemein- ihren Weg zu dem Hinrichtungsplatz. Die Sol- Nicht daß er sie schenkte, sondern, daß er sic die Heirat zu hintertreiben. Als Shan- fei in fam gearbeitet hatten, wurden ergriffen, den daten marschierten gerade wieder ab, und nur eigens zu diesem Zweck herstellte, ist das Unbe­jenem Jahr zu den Ferien heimlam, machten sie Frauen die Brüste abgeschnitten und alle fünf eine kleine Schar Zuschauer stierte dumpf auf greifliche daran. Aber die Tatsache besteht mun den Versuch, sie mit Gewalt einzufangen. Es auf offener Straße hingerichtet. Da bohrten die lange Reihe der toten Körper. Shan- fei einmal in Gestalt der zu Materie verdichteten mißlang, Shan- fei blieb noch ein Jahr in einige Arbeiter Luftlöcher in einen Sarg, legten schritt schwer und taumelnd die Reihe entlang und zu einem Miniaturuhrwerkchen verarbeiteten Wutschang. Als sie dann wieder nach Hause fam, Shan- fei und ihr Baby hinein und fuhren sie und warf sich über den warmen Körper ihres Liebe eines Staatsbürgers, der dafür nicht ein bersuchte man es abermals. durch die streng bewachten Tore der Stadt hin- toten Gatten. mal Hofuhrmacher wurde. Ihre Schulkameraden versuchten, ihr von der aus zum Friedhof jenseits der Stadtmauer. Das Netz des weißen Terrors zog sich immer Einer der sechs Millionen Arbeitslosen, die Heimkehr zum Begräbnis ihrer Mutter abzu- Kaum war sie in Wutschang angelangt, als dichter um Shan- fei zusammen, bis sie den das Unglück haben, ihr deutsches Vaterland be­raten. Aber hier ging es ja nicht nur um den sie in das Kampfgebiet im Westen der Provinz Befehl erhielt, Wutschang zu verlassen. Eines völkern zu müssen, setzte sich, statt einem Ring­Tod einer Mutter, hier ging es um den Tod Huan entiendet wurde, wo zur Zeit der Ernte Tages wurde sie mit zwei Bauernführern in oder sonstigen Verein beizutreten, zweieinhalb einer Borkämpferin für die Befreiung der Frau. die Bauern sich selbst bewaffneten, die Zahlung Tichangtscha verhaftet. Sechs Monate faß sie im Jahre lang auf einen Schemel, nahm 285.000 Jung und furchtlos und ein wenig stolz, daß fie aller Abgaben und Steuern verweigerten und die Gefängnis und kam nur frei, weil einige neue( bitte, die Zahl ist verbürgt!) hölzerne Schuster­den alten Mächten zweimal entronnen, glaubte Beschlagnahme der großen Güter begannen. Die Militaristen die alten Wachthaber vertrieben stifte zur Hand, einen jeden gesondert und machte Shan- fei ihnen abermals troben zu können. Bauern unterlagen. Tausende wurden erschlagen hatten und aus Rache viele Gefangene befreiten. eine Turmuhr daraus eine richtige Turmuhr Sollte ihr aber dennoch etwas zustoßen, verab- und der Rest entwaffnet. Wieder kehrte Shan- fei Den einen Bauernführer aber ließen sie nicht von der Höhe eines mittleren Mannes, mit rebete fie mit einigen Kameraden, so möchten sie nach Wutschang zurück. Und wieder wurde fie frei. Shan- fei bestach einen Gefangenenwärter Türmchen und Fenstern und allem, was zu einer fich um ihr Schicksal fümmern und ihr zur in das Kampfgewühl geschickt. Diesmal ging fie und erhielt die Erlaubnis, ihn vor ihrer Ent Turmuhr gehört versehen, die zwar vermutlich Flucht verhelfen. falls sie in einer bestimmten in eine Stadt, die in der Hand der Militaristen laffung noch einmal zu sehen. Um Hals und nicht geht, aber ihrerseits, getreu dem Sprich­Zeit nicht nach Wutschang zurüdgekehrt sein war. Jeniets der Stadtmauer standen Bauern Süfte, Hand- und Fußgelenke lagen eiserne Bän- wort von der Tücke des Objektes jetzt im Begriff armeen. Nach außen hin wirkte Shan- fei als der, die durch eiserne Ketten verbunden waren. ist, ihren Schöpfer. wie er es verdient, berühmt Raum war die alte Mutter zur Ruhe ge- Leiterin der Frauenorganisation; insgeheim aber Solche Gefangene leben in China etiva zweit, ihren Schöpfer. wie er es verdient, berühmt git machen. tragen, als Shan- feis Elternhaus von bewaff trieb sie Propaganda unter den Soldaten und Jahre, Shan- fei felbst hatte nicht in Retten Man denke: 285.000mal mußte der unent­neten Männern umstellt wurde. Sie wurde mit Arbeitern. In dieser Stadt lernte der Präsident gelegen. Aber sie fam aus dem Gefängnis mit Gewalt ergriffen und in das Haus ihres Schwie der Justizbehörde sie kennen und verliebte sich in einer Hautfrankheit, einem Magenleiden, einem wegte Bastler nach einem Schusterstift greifen, gervaters gebracht, wo man fie, mit dem Braut fie. Er war ein reicher Militarist, und sie lauschte Geschwür und war kreidebleich infolge Blut- diejenigen, die er trop aller Geschicklichkeit zer­fleid angetan, gefangenhielt und fich selbst über aufmerfiam feinen Liebesbeteuerungen, vergaß armut. In solcher Verfassung kehrte sie zu den brach, nicht gerechnet, und zwei und ein halbes ließ. Die Freiheit, die der Gutsherr zugestand, aber nicht, ihn über die Pläne zur Bernichtung Bauern zurück und nahm ihren Stampf wieder Jahr lang brachte er die dazu nötige Geduld auf und tam so darüber hinweg, an Deutschland zu bedeutete mir das Recht. innerhalb des Hauses der Bauern auszufragen. Er erzählte ihr davon auf. und in deffen nächsten Umgebung frei umbers und sie schickte die Nachrichten zu der Bauern ,, Sprich leise, mein Kind, damit uns nie- perzweifeln. Wenn das nicht unbegreiflich sein gehen zu fönnen, erstreckte sich aber nicht über armee vor der Stadt. Einer der Führer dieser mand hört." hohen Umfaffungsmauern hinaus. In Armee dort drüben war ihr Gaite. Endlich Safag': ist Shan- fei hübsch und jung?" Genie ist Fleiß mit einem i- Punkt, der den China jedoch ist es schwer, ein Geheimnis zu begriffen die Bauern die Stadt an. Shan- fei aber" Sie ist fünfundzwanzig Jahre alt, liebes beiden Uhrmachern, diesem sowohi, wie seinem wahren, und Nachrichten reifen mit dem Wind. war in ihrer Propaganda unter den Soldaten fo Kind. Thre Haut ist dunkel, und in dem breiten österreichischen Vorgänger, man muß wohl fagen, Vielleicht war es auf solche Weise geschehen, daß dreist geworden, daß man sie verhaftet, ins Ge Gesicht fizen hohe Badentnochen und sehr glän- zu ihrem Glück, fehlte. Sonst hätte dem Kaifer eine Freundin und zwei Kameraden aus fängnis geworfen und zum Tode verurteilt hatte. sende icharze Augen. Sie ist fest gebaut wie von Oesterreich , der sich doch ein ganzes Dugend Wutschang zufällig hierher in die Nähe, tamen Sie ließ den hohen Justizbeamten rufen, der in eine Bäuerin, und man sieht es ihr wohl an, der größten Uhren auf einmal faufen konnte, und einen Diener bestachen, um Shan- fei zu ver- fie verliebt war. Er hörte ihre ableugnenden daß sie nicht leicht von dieser Erde fortzustoßen niemals jemand die kleinste geschenkt und die ftändigen. Wie dem auch sein mag, eines Abends Aussagen an, schenkte ihr Glauben. ließ fie frei ist. Sie gleicht der Erde selbst. so start, so ur- Schusterstifte hätten sich bestenfalls zu Schuhen, letterte hon fei über die Maner und verschwand und gab ihr die Möglichkeit, die Stadt zu verwüchsig ist sie. Ob sie schön ist? Ich weiß aber kaum zu einer Turmuhr zusammengefügt. drüben in das Dunkel der Dämmerung. In lassen. es nicht... aber sage mir: ist die Erde schön?"

würde.

-

foll!