Seit« 4 Freitag. 11. März 1932 Nr. Gl T agesneuigkeiten kiuem Toteutop^husaren zum Gevenienk Bei einer nativnalsoziali.stisch en Versammlung in Potsdam  , der der Erkro»Prinz als Versammlungsteilnehmer beiwohnte, um Prinz August von Preußen als Werbere-ner anzuhören, sagte der nationalsozia­listische Prinz: ,^ch weise darauf hin, daß Brüning im Namen des deut­ schen   Volkes Frankreich   zum Tode Briands kondoliert hat. Ist dies nicht eine Schande, wo doch Frank­ reich   unser Erbfeind ist und bleiben wird." Dieser Bemerkung sei entgegnet mit dem Hinweis, daß sich, unter den Zuhörern der'Ver­sammlung eben gerade jener Herr befand, der einmal, als sich die deutschen   Truppen im Feuer von Verdun   in ihrem Blute wälzten, und er den Frontabschnitt-vor Verdun   kommandierte, ver­anlaßt fühlte, seinem Gegner, dem französischen  Kommairdauten, aus Anlaß des Jahreswechsels eine Sendung Champagner zukommen zu lauen nebst herzlichen Glückwünschen. Daraus folgt erstens: Daß, wer in einem Glashaus sitzt, nicht mit Steinen schmeißen darf, und zweitens: Daß diese Herren nichts anderes können, als ihre Mitmenschen bis zur Siedehitze blöd zu machen durch Verhetzung, um für ihre eigene Person daraus Profit zu ziehen; die Not des einfachen'Plänklers sicht sie nicht an, sie gleitet an ihnen ab, sie betrügen die Menschheit mit dem äußerlichen Prunk ihrer ganzen Unpersönlichkeit und Eitelkeit? Während sie große patriotische Reden halten und Forderungen stellen und ge­stellt haben, verbergen sie hinter diesen Zielen die eigene Gier nach Macht und Ruhm! Macht und Ruhm sind aber für diese Herren sehr greif­bare Dinge und es sei nur daran erinnert, daß sich bis heute aus jenen Kreisen, welche dem Prinzen August von Preußen Gefolgschaft leisten, genau so wie im Krieg, niemand noch durch eine Tat seine Verbundenheit mit dem deutschen   Volk und seiner Not bekundet hat, was auö den be­harrlichen Ansprüchen auf die Fürstenabfindun­gen ersichtlich ist. Während sie einerseits gegen die Tribute wettern, die zum Teil ja durch ihre politische, und, im Kriege, auch strategische Un­fähigkeit bedingt sind, verlangen sie andererseits, daß die ihnen so verhaßte Republik   auf Grund uralter Vorrechte und daraus abgeleiteter neu­zeitlicher juridischer Drehs ihnen Summen in phantastischer Höhe als Abfertigung auszuzahlen- hat. Sind das keine Tribute? Tribute der Dummheit könnte man fast sagen! Für dieses Entgegenkommen wissen diese Herrschaften der Republik   keinen anderen Dienst zu erweisen und dem geduldigen Volk sich erkenntlich zu zeigen, als gegen Volk und Republik   zu Hetzen, Ver­sammlungen einer Partei, die die Not der Zeit durch Mord und Hohlköpfigkeit zu heilen versucht,^ zu zieren und hinter dem Wort sozialistisch das eigene Raubrittertum zu maskieren. Es wäre schon hoch an der Zeit, daß sich in Deutschland   endlich aller, was ehrlich und an­ständig ist, auf sich selbst besinnt und mit eiser­ner Energie unter diesen moralischen und politi­schen Desperados Ordnung schafft! Ein gewisser Totenkopfhusar aber soll sich ein wenig plötzlich daran erinnern, daß seine Beliebtheit" in der Republik  , welche ihm die Rückkehr gestattete, an die Bedingung geknüpft war, politisch in der Versenkung zu verschwinden! Statt auf Versammlungen zu sitzen, die gegen die Republik   gerichtet sind, wäre es vielleicht doch ratsam, am häuslichen Herd in Oels   zu verblei­be» und im stillen Kämmerlein darüber nach­zudenken, wie so es zu den herrlichen Zeiten kam, welchen man gemeinsam mit dem Herrn Papa das Volk entgegengeführt hat! Der Igel. llebersüllte Irrenanstalten  . Wie die Landesanstalt für Geisteskranke in Sternberg   verlautbart, ist die Anstalt mit Patienten überfüllt. Der ursprüngliche Belag von 780 Betten wurde um 120 vermehrt, er reicht «her nicht, so daß der Notbelag von 1070 Betten eingeführt werden mußte. Fachleute meinen, daß die durch die Krise verursachten Sorgen um die Existenz die Geistes- und Nervenkrankheiten stark vermehrt haben. Auch die anderen Anstalten Mährens sind überfüllt. Platzmangel ist auch in der Landeskranknanstalt in Olmütz  , wo in einzelnen AbteAungen die Kranken auf dem Boden oder zu zweien in«inen« Bett unter­gebracht werden müssen. Bund des Todes." London  , 10. März. DieTimes" bringt Enthüllungen ihres Berichterstatters in Tokio  über die Hintergründe der letzten politischen Morde in Japan  . Sie be­richten, daß die japanischen Behörden auf die Spuren einer geheimnisvollen Orga­nisation gekommen seien, die sichBund des Todes" nennt. Die beiden Mörder des ehe­maligen Finanzministers Jnouye und des Ba­rons Takuma Dan gehörten diesem politischen Geheimbund an, in dem, wie die japanische Polizei erklärt, unerfahrene j-u n g e Leute dazu überredtzt worden seien, für die Sache der Religion und der Vaterlandsliebe polittsche Attentate begehen, Das Treiben der Bande ist jetzt durch die Aussagen einer ihrer Angehörigen, namens Kurosawa  , der sich frei. Willig bei der Polizei meldete, aufgedeckt worden. DerBund des Todes" erhielt, wie der Berichterstatter weiter meldet, seine Waffen von dem Bruder eines buddhistischen Priesters und einem japanischen Flie­ger. Der Priester hatte auf einer Londoner Konferenz den Marineflieger kcnnengelernt und mit ihm, der die gleichen sadistischen Ideen hatte, wie er selbst, den Grundstock zu der Orga­nisation gelegt. In Japan   schloß sich den beiden ein Schullehrer an, der unter der ländlichen Bevölkerung für die Organisation warb. Der buddhistische Priester suchte unter den Gläubigen Anhänger. Der Marineflieger fand bei den Kämpfen um Schanghai   am 15. Feber den Tod. Bier Tage später erschoß eines der Mitglieder des Bundes den früheren Finanzminister Jnouye. Später wurde von einem anderen Mitglied der Bande Baron Takuma Dan getötet. Die Polizei fahndet nach dem Priester und dem Zehrer. Sie hat zwei Politiker verhaftet, die einer vaterländischen Organisation angehören und die demBund des Todes" nahegestanden haben. Kiner gegen hundert. Rew Orleans, 10. März.(Reuter.) Ein wegen Diebstahl verhafteter Neger, der auf das Polizeikommissariat geschafft worden war, ergriff dort einen auf dem Tisch liegenden Poli- zeirevolver und hielt über eine Stunde 100 Polizisten in Schach  . Zwei Polizisten, die eine verdächtige Bewegung machten, schoß er nieder; einen dritten verletzte er schwer. Schließ­lich gelang es einem Polizisten den Neger durch einen Schuß niederzuwerfen, worauf er gefesselt wurde. Der siebenfache Mörder. Wie«, 10. März. Die polizeiliche Unter­suchung gegen den vielfachen Mürber Leithgöb in Linz   wurde heute beendet und Leithgöb m die Haft des Landesgerichtes in Linz   eingeliefert. Durch das Verhör Leithgöbs würbe festgestellt, daß er sieben Morde begangen hat. Dem Täter welchen noch weitere vier Morde zuge­schrieben, die er aber nicht cingestanden hat. Diese vier Morde leugnet Leithgöb mit aller Entschiedenheit und die Untersuchung zeigte, daß Leithgöb die Wahrheit spricht. Widerspruche be­stehen bloß darin, ob Leithgöb die Verbrechen in räuberischer Absicht begangen hat, wie die Polizei behauptet, oder im Zustande sexualer Unzurechnungsfähigkeit, wie Leithgöb behauptet. BriandS Leich« ist gestern früh vom Sterbe- hmrs in der Avenue Kleber nach dem Außen­ministerium übergeführt und im Uhrensaal auf­gebahrt worden. Ministerpräsident Tardieu und mehrere andere Minister der Regierung waren bei der Ueberführung zugegen. In allen Stra­ßen, die der Zug passierte, wurde der Sarg von der Menge gegrüßt. Die ehemaligen Mit­arbeiter Briands am Quai d'Orsay über­nahmen die Totenwache. Sie werden von einer Delegation ehemaliger Frontkämpfer ab- gelöst werden. Ab gestern ist das Publikum zum Uhrensaal zugelassen. Zum Selbstmordversuch des Soldat«« Hrdina gibt das Landesmilitärkommando' in Prag   be­kannt: Mittwoch, den 9. d. M., schoß sich in Chlumec nad Cidlinou   der Soldat des Artillerie­regimentes Nr. 1, Matthias Hrdina in selbstmörderischer Absicht an. Der Verwundete wurde in das dortige Bezirkskrawkenhaus ge­bracht. Wie festgestellt wurde, bilden nicht mili­tärische Gründe oas Motiv der Tat, sondern es handelt sich in diesem Falle um rein private Be­weggründe. Die in der Donnerstagpresse ver­zeichnete Version, als ob Hrdina an einem schwe­ren Gelenksrheumatisnms litte und daß er trotz dieses Leidens eine Erleichterung bei der Erfül­lung seiner Wehrpflicht nicht erreichen konnte, entspricht keineswegs den Tatsachen. Im Gegen­teil, es kamen alle Vorgesetzten Hrdina in jeder Beziehung entgegen. Als Hrdina am 17. Feber l. I. wegen eines kleineren körperlichen Gebre­chens aus der Offiziersschule in Leitmeritz   zum Regiment zurückkehrte und bei dieser Gelegenheit um eine leichtere Beschäftigung ansuchte, wurde er sofort- in der Kanzler dem Rechnungsrott­meister der Kompagnie zugeteilt, wo er sich auch bewährt hatte. Schließlich müsse noch hervor­gehoben werden, daß Hrdina beim Milrtärprovi- antdienst« nach Ablauf seiner Dienstzeit zu ver­bleiben gedachte. Das Eisenbahnministerium hat, wie es uns mitterlt, für das Jahr 1932 den Bau von 16 Motorwagen, 70 Schienenautobussen und zwei Lokotraktoren sämtliche an inländische Firmen vergehen. Die Lieferungen müssen bis zum Ende dieses Jahres getätigt werden. Ist das nicht Gotteslästerung? Mit dieser Frage leitet unser KarlsbaderVolkswille" fol­genden Bericht und dessen Kritik ein: Das .^Kleine Kirchenblatt" für katholi­sche Kinder vom 6. März d. I. bringt unter der UeberschristZur Himmelsheimat zicht's mich hin" folgende Notiz: Ter hochwürdige Herr Pfarrer Remiger von Kapsch, Tschechoslowakei  , schreibt:Am 2. Dezem­ber 1931 starb in Gibian der kleine Schülknabe Sansl Krippnerim Alter von elf Jahren. Er war so bescheiden und lieb gegen all«, daß ihn jeder gern haben mußte. Seit er das Klein« Kirchcnblatt kannte, holte er es wöchentlich bei '^em Wind und Wetter ans dem entlegenen Pfarrorte und brachte es seinen MitschAern. Weil nn« der kleine Haust so gut war, wollte« ihn die Engel als Kameraden im Himmel habe« und der liebe Gott hat ihre« Wunsch etfiillt. Er schickte dem braven Knaben«in« tückisch« Hals ­krankheit und fern von seiner irdischen Heimat, ganz abgesondert von.seinen lieben Eltern und Schulkameraden, aber um so inniger vereint mit seinem lieben Jesus, ging er zu ihm in den Himmel hinauf." Rur   katholische Geistliche, denen niemals ein Weib wenigstens offiziell nicht ein Kind geboren, können so gotteslästerlich schreiben. Nach der Meinung dieses Herrn Paters hat derliebe Hott" den Engelcin zuliebe den kleinen Hansl sterben lassen, obwohl er wissen mußte, daß er damit den Eltern des Knaben nnsag- liches Leid zufügte. Wie werden da wohl diese schwergeprüften Eltern darüber denken? Diese Notiz ist ein neuer Beweis dafür, welch herzlose Menschen da oft im Priesterrocke stecken und welcher Unfug von solchenSeelsorgern" ge­trieben wird. Wenn Arbeitereltern es ablehnen, ihre Kinder noch länger in diesem Geiste erziehen zu lassen, so ist dies nur allzu begreiflich. Tas dritte Todesopfer des Mordes in der Prager Karlsgasse. Donnerstag nachts ist im Prager Krankenhaus auch der Gastwirt Hruby seinen Verletzungen erlegen. Der mutmaßliche Mörder Vötrovsky leugnet noch immer, obwohl mittlerweile der Fund der Geldbörse des ermor­deten Wirtes im Keller, wo am Lichtschalter Blutspuren festgestellt wurden, weitere schwere Indizien gegen Vötrovsky bringt. Er verantwortet sich noch immer dahin, daß er selbst Von einem großen Mann überfallen und gestochen Word«) sei. Der erste weibliche deutsche Rechtsanwalt in der Tschechoslowakei  . Die Gattin des che- maligen sozialdemokratischen Bürgermeisters von Saaz  , JUDr. Ambros Janka, Frau Dr. Phil  . Marflarethe Janka, legte, wie uns be­richtet wird, die Advokatenprufung mit Erfolg ad; sie ist damit der erste weibliche deuyche Rechtsanwalt in der Tschechoslowakei   geworden. Flughafen Karbitz  . Aus Karbitz bei Aussig  wird uns berichtet: Die Errichtung des Flug­platzes auf den Meierhofsfeldern zwychen Karbitz und Priesten in der Nähe der Eisenbahnlinien KomotauBodenbach und AussigKomotau Eger erscheint nach den nunmehr bezüglich der Grunderwcrbung posittv beendeten Verhandlun­gen gesichert. Der Besitzer der Grundflächen hat die für de« Landungsplatz erforderlichen Wiesen­fläche» an die Interessenten zu einem ermäßig­ten Preise verpachtet, so daß schon bei Eintritt günstigerer Wllterung mit dem Beginne der Planierungsarbeiten gerechnet werden kann. An dem Flugplatz führt auch die Staatsstraße Teplitz BodenbachDresden vorbei, so daß die Lage für den gedachten Zweck als geradezu ideal be­zeichnet werden kann. Aus der Landstraße vom Tode erestt wurde, wie. uns gemeldet wird; die 53jährige Anna Rytar aus Mestecko bei Kralowitz  , di« auf dem Wege zwischen Michelob und Saaz  , einen epilep­tischen Anfall erlitten hätte' und hilflöS liegen geblieben war. Erst nach Stunden wurde die Unglückliche tot aufgefunden. Man nahm vorerst ein Verbrechen an, doch hat die Obduktion ein­wandfrei ergeben, daß die Frau an den Folgen ihrer Krankheit auf der Straße gestorben war. Gegen das Erpvessernnwesen in Amerika  . Offerckar unter dem Eindruck der Entführung des Li ndbergh-Babys hat das Repräsen­tantenhaus sich zu einem energischen Schritt gegen das Erpresserunwesen in USA  . entschlossen. Es hat«in Gesetz angenommen, das die Ab- sendüng von Drohbriefen durch die amerikanische   Post zu einem Verbrechen gegen den Bund erklärt, welches mit 20 Jahren Gefängnis und 5000 Dollar Geldbuße zu be- strüftn ist. Die Reform der französischen   Schwurgerichte. Aus Par is wird gentelvet: Das Amtsblatt der '.französischen   Republik veröffentlicht den Text des' Regierungsentwurfes über die Reform des Schwurgerichtes. In Frankreich   hatte das Schwurgericht bisher nur eine passive Anteil­nahme hei der Urteilssällung. Die Geschworenen beantworteten nur die direkten Schuldfragen, und ein dreigliedriges Richterkollegium setzt« nach den Antworten der Geschworenen automatisch die Strafen(Todesstrafe, lebenslängliche Zwangs­arbeit, Zwangsarbeit für«ine Reihe von Jahren, schwerer Kerker) fest öder fällte einen Freispruch. Nach der Reform werden sich die Geschworenen nunmehr auch an den Beratungen der Richter über das Strafausmaß beteiligen und gleichzeitig mit den Richtern über die Fest­setzung der Strafe je nach den Umständen stimmen. Der Vorsitzende des Gerichts(der dritte Richter) wird als letzter seine Stimme abgeben und so bei Stimmengleichheit entscheiden. Man erwartet, daß diese Reform den bisherigen Automatismus der Geschworenen beseitigt, die einerseits allzuharte Sttasen festsetzten, anderer- seits Schuldige des öftern völlig frcisprachen. Die Advokaten nehmen zu der Reform einen günstigen Standpunkt ein, und auch die Presse bezeichnet sie als eine Wendung im französischen  Gerichtswesen. Die Reformvorlage wurde in der Vorwoche von: Parlament« angenommen. Piecards neu«. Plan. DieNeue Augs­burger Zeitung" berichtet, daß Professor Piccard einen zweiten Stratosphärenflug plant, d«r wiederum von Augsburg   aus seinen Ausgang nehmen soll. Die neue.Ballon­gondel wewe rn Lüttich   hergestellt und soll be­reits Ende Mai nach Augsburg   kommen. Pro­fessor Piccard und sein Assistent Kipfer werden an dem zweiten Flug nicht teilnehmen. Gerettet. Aus New-Hork wird gemeldet: Der britische DampferLago»dank" sand auf sicher See den amerikanischen   Kohlen- dampserBardeleben" auf, der machtlos ein Vom Rundfunk Empfehlenswertes ans den Programmen. Samstag. Prag  : 11.00 Schallplatten, 18:05 Literatur für die Jugend, 18.25 den sch« Sendun g: Schkeiß- ner: Die Instrumente der Orchesters. 19.20: Tam- burizzakonzert, 20.00 Konzert. Brünn  : 16.10 Orchesterkonzert, 18.25 deutsche   Sendung: Spanische Lieder, 21.00 Volksblasmusik.--- Berlin  : 16.00 Die Jugend spricht. 19.10 Mozart  . Breslau  : 19.00 Film im Funk. Königsberg: 20.30 Bunter Abend. Leipzig: 19.30 Mannerchöre, 20.30Boc­caccio", Operette von Supps. Mühlacker: 11.00 Chorgesang  . Wien  : 19.30 Emil Sauer  . 22.25 Johann und Josef Strauß  . Spiel der Wellen wär. Der amerikanische  Dampfer verlor während eines starken Sturmes durch einen Wellenschlag sein Steuer und trieb dann drei Tage lang auf offenem Meere umher. Die ganze Zeit hindurch beließ das Schiff jedoch seine Maschinen in Gang, um durch die Wellen nicht umgekippt zu werden. Der britische DampferLanganvank" nahm die Mannschaft desBordeleben" mit an. Bord. Die Grippe in Breslau  . In Breslau   waren am Donnerstag 102 Schulen und 283 Ein- zelklassen wegen Grippe geschlossen. Wie die Schulverwaltung mittellt, ist der Höhepunkt nun­mehr überschritten und ein Abflauen der Grippe im Gange. Eisenbahnstation Bad Schveckenstein. Laut liebereinkommen zwischen den tschechoslowakischen Staatsbahnen und der Gemeinde Schreckenstein wird bei den Thermalbädern ab 1. Mai 1932 eine Eisenbahnstation unter dem Namen Bad Schreckenstein" errichtet werden. Die ersten Schwalben werden aus Wien  gemeldet: Auf der Südbahnstrecke sind bereits die ersten Staffeln der zuruckgekehrten Schwalben beobachtet worden. Sie haben in Höfen und Stallungen Einkehr gehalten, und die Leute streuen chnen reichlich Futter, um die ermatteten Tiere bis zum Eintritt besseren Wetters zu erhalten. Der früher« italienisch« Ministerpräsident Paolo Boselli   ist gestern im Alter von 93 Jah­ren in Rom   gestorben. Boselli   entstammte einem alten Geschlecht seiner Vaterstadt Savona   und wuüde dort am 8. Juli 1838 geboren. Er war ursprünglich Rechtsanwalt in Turin   und später Professor der Finanzwissenschaft an der Univer­ sität Rom  . 1888 war er zum ersten Mal Mini­ster und zwar hatte er das Portefeuille des Unterrichts inne. Er war Anhänger Giolittis, vollzog aber während des Krieges eine Ab­schwenkung von ihm. Als Salandra 1916 zu- rucktrat, übernahm Boselli das Ministerpräsi­dium, von dem er im Oktober 1917 wieder zu- rücktrat. Seit dieser Zeit ist er nicht mehr aktiv hervorgetreten. Sonderzüge zur Mustermesse. Dir Stäatsbahn veranstaltet Sonderzüg« nrit Verpflegung zur Mustermesse, und zwar: am 15. März d. I. von Karlsbad   für K 98. und am 20. d. M. von Bodenbach für K 80.(d. i. beide Fahnen, Mittag- und Abendessen, Eintrittskarten zur Messe und Filmausstellung). Anmeldungen: sogleich an Kassa 13, Prag  -Masarykbchnhof oder an Sondcr- zngsrefenit Prag  -Ätoib(II., Brodovstä 7). Abfahrt von Karlsbad   etwa um 5 Uhr, von Bodenbach etwa um 6 Uhr, ab Komotau   um 6 Uhr früh. Ankunft in Prag   etwa um 9 Uhr, Rückkehr von Prag   etwa um 23 Uhr. Für größere Zwischenstationen Er­mäßigung.' Di« Staatsbahubircktion Prag-Nord macht dar­auf aufmerksam, daß, wenn sich bis Freitag den 11. ds. um 12 Uhr nicht mindestens 100 Teilnehmer ,zü dem Ausflngszüg nach Schmiede­berg und zum Keilberg   gemeldet haben werben, dieser nicht abgefrrttgt wird. Nach Meldun­gen vour Donnerstag liegt der Schnee in Schmiede­berg 60 Zentimeter hoch und die Temperatur beträgt minus 8 Grad bei ständigem Schneefall. Der Preis beträgt inklusive Hin- und Rückfahrt, Frühstück und Jause K 68.. Anmeldungen find sofort an die Kassa Nr. 13 auf dem Masarykbahnhof zu besorgen. Tod eines bekannten Seefahrers. Aus Genna wird berichtet: In Genua   starb im Alter von 85 Jahren der bekannte Seefahrer und k'lhentcurer Enrico d« Albertis, der als erster auf dem kleinen SchiffMaria Elotklde" den Suezkanal durchkreuzte und auf ähnlichen kleinen Booten dreimal die Welt umsegelte. Einmal begab er sich unter genauer Einhaltung der Fahrt­route Kolumbus  ' nach Amerika  . Mühlenbrand. In der Mühle des Alois Weisr in Olmütz  -Lazos brach gestern kurz nach Mitter­ nacht   aus bisher noch unbekannter Ursache«in Brand aus., An der Brandstätte waren zehn-Feuer- wehrmannlchasten erschienen, doch gelang es ihnen nur, das anliegende Wohngebäude zu rettet, wäh­rend die Mühle bis auf die Grundmauern aus­brannte. Die Deckendes dreistöckigen Ge­bäudes stürzten ein und behüben Maschinen und Vorräte unter ihren Trümmern. Erst in den Bormittagsstunden konnten die Feuerwehren, deren Anstrengungen durch den Frost sehr erschwert wur­den, den Brand zu löschen. Das Wohngebäude mußte gestützt werden, da die Gefahr bestand, daß di« durchnäßten Mauern einstürzen. Der Material- chaden wird auf über eine Million Kronen geschätzt und ist nur zum Teil durch Versicherung gedeckt, Di« Brandursache wird von den Sicherheits­behörden untersucht, da der Verdacht einer Brandlegung besteht»