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Donnerstag, 24. März 1982.

Nr. 72.

erscheint unser Blatt in verstärktem Umfang zur gewohnten Stunde. Da nach dem Tarifvertrag der Buchdruder am Ostermontag im Zeitungsgewerbe nicht gearbeitet werden darf, erscheint die nächste Folge unseres Blattes erst wieder am

hinausgestellt sieht, die alle Schrecken der zweifeln nicht, daß sich für die Schuld" der kreuzjungen. Für diese zur Schau getragene Weltwirtschaftskrise erlebt, einer Krise, die dem Arm der Gerechtigkeit Verfallenen Para- Entrüstung ist es bezeichnend, daß just in dem auch zehntausende geistiger Arbeiter brotlos graphe finden lassen, denn dank dem Schutz- Augenblick, da der Schlag gegen die ,, hochver­macht und ihre Zukunft trostlos gestaltet. In geſetze verfügen wir über ein so wohlafsortier- räterischen" Studenten geführt wird, zwischen Am Dfterionntag dieser wankenden Welt des abbröckelnden Ka- tes Arsenal von Paragraphen, daß mit ihrer den Herren Dr. Kramar und dem Mini­pitalismus, in dieser die Geister verwirrenden Hilfe schon jedwede oppositionelle politische sterpräsidenten Udržal ein Streit darüber Zeit des Uebergangs, da auch alle Geistes- Tätigkeit bestraft werden kann, aber man sollte ausgebrochen ist, wer nach der Niederlage der werte und Moralbegriffe fragwürdig gewor- doch mit sich ins Gewissen gehen und prüfen, Russen bei Gorlice mehr oder weniger loyal, den sind, haben sich die nationalsozialistischen ob die politische und die Staatsräson ein zu mehr oder weniger hochverräterisch" gewesen Medizinmänner mit ihren Verheißungen von starkes Anspannen des Bogens ratsam erschei- ist. Nicht zu vergessen ist, daß die Akteure der Wunderkur durch ihr Drittes Reich" nen läßt. Und wenn man schon glaubt, gegen jener nicht so lange zurückliegenden Zeit er­etabliert und die von der Sorge um ihr Fort- ein paar jugendliche Studenten mit der gan wachsene, politisch bewußte Menschen waren, kommen im Leben, vielfach auch direkt von zen Staatsmacht losgehen zu müssen, dann während es sich heute, man mag jagen was bitterer Not gepeitschte studierende Jugend verschone man uns wenigstens mit der dick auf- man will, doch nur um eine aus dem materiel Mittwoch, ben 30. März. wird eine leichte Beute der Gesundbeter vom getragenen Entrüstung über das berbrechelen und seelischen Geleise geratene und infam Hakenkreuz. Was aber in Deutschland noch rische" Tun der nun glücklich in die Hände betrogene Jugend handelt. wie eine Hoffnung aussieht, das ist bei uns der strafenden Gerechtigkeit gefallenen Haken­vollendeter Wahnwitz, oder um es richtiger zu bezeichnen: kaltberechnender schuftiger Betrug. Sich einzubilden, der Hakenkreuzfascismus werde hier einmal so mächtig sein können, demt Geschehen seinen Willen aufprägen zu können,

annehmen, daß den unreifen Jungen der

wird dies niemand glauben fönnen.

Arbeiter- Hilfe aufgelöst.

,, Antistaatliche Ziele."

Wilhelm Nießner.

usw.

Die Verwaltung.

berbreiteten

Stevenson. Beide Gesuche wurden abschlägig beschieden, unsere Valutensituation erlaubt nicht wird die tschechoslowakische sozialdemokratische Die Leichenfeier für den Genossen Habrman. die Anspannung von 3900 K, damit dem Volle Arbeiterpartei Freitag um 15 Uhr nachmittags in wieder einmal etwas wertvoller Pazifismus Prag veranstalten. Namens der Partei wird sich ist hirnrissigste Phantasterei. Man kann wohl Die Enthüllungen über die agrarische gezeigt wird, den Riesenbetrag darf der Staat von dem Toten Genosse Tomáš ef verabichte­Hakenkreuzkaders der Wirklichkeitssinn abgeht Schandwirtschaft in Karpathorus- nicht bewilligen, trobent er 3. B. in einem der den. Die sterblichen leberreste werden nach Pilsen Hakenkreuzkaders der Wirklichkeitssinn abgeht land haben die Schuldtragenden zum Gegen hägungsiveise an einem Sonntag fünfmal umge der Trauerfeier in Pilsen spricht Minister land haben die Schuldtragenden zum Gegen- Prager Premierentinos bei nur mäßigem Besuch überführt, wo die Einäscherung stattfindet. Be: und der Maßstab dafür, was möglich, durch angriff auf den Verein Arbeiter- Silfe" jezbar und erreichbar ist, von den Führern veranlaßt, welcher die bekannte Journalisten- scht würde, was für die Stadt Brag allein die Bechyně. Beim Sekretariat der sozialdemo­Exkursion nach Karpathorußland organisiert hatte. an Abgaben bedeuten müßte. von den sonstigen fiche und telegraphische Beileidskundgebungen doppelte Summe des zu bewilligenden Betrages fratischen Arbeiterpartei laufen fortgesetzt schrift­Man braucht für die Hakenkreuzjüng- Nicht anders wird die amtliche Nachricht ver- Steuern gar nicht zu reden. Während sich natür ein, darunter vom Präsidenten der Republik, den linge, welche in ihrer ihnen eingeimpften Tor standen werden, daß die Arbeiter- Hilfe" auflich die zahllosen Stitschoperetten und sonstigen Mitgliedern der Regierung, den Präsidien beider beit glaubten, die Welt nach Hitlerschen gelöst wurde, da sie auf dem Gebiete der Sofapitalistischen Roten immerhin noch in genügen Stammern, den Abgeordneten- und Senatoren­Muster regenerieren zu können und nun, von kei und Karpathoruhlanos keine genehmigten der Anzahl ins Land drängen können, wird durch kimbs ul. ihren geistigen Vätern preisgegeben, hinter Vereinsstatuten besaß." Der Bericht knüpft daran solche Engstirnigkeit wirklich wertvollen Stultur­Gefängnismauern jizen, feine Sympathie zu die Mitteilung, daß bei den Vereinsfunttionären gütern der Eintritt ins land verwehrt, die Falsche Gerüchte über eine Zuderverwertung. empfinden, dennoch kann man sie nur als Hausdurchsuchungen vorgenommen wurden und Devisenritter maßen sich an, das Kulturleben ent- Das Ernährungsministerium verweist auf die Verführte gerissener und schamloser politischer der Stand des Vereinsvermögens werde sicherge- bezter Zeit der Usa teine ihrer wirklich wertvollen Gerüchte über eine Verteuerung des Zuckers, die Betrüger, als Opfer ihrer unerfahrenheit und stellt. Der genannte Verein habe in der legten wissenschaftlichen Sturzfilme und Grotesken zur mancherorts eine erhöhte Nachfrage und in ein der heutigen Ordnung einschätzen. Wir haben Beit offensichtlich antistaatliche Ziele Einfuhr freigegeben, so daß die Kinos tatsächlich zelnen Fällen sogar eine Verteuerung des Zuckers daher mit unserem Ürteil darüber, daß die verfolgt. mit einer faktischen Programmkrise zu kämpfen zur Folge hatten. Das Ministerium fann im Ein­ganze Wucht und Kraft der Staatsmaschinerie Ueber diese Auslegung wird man noch pre- haben und nicht wissen, was sie spielen sollen. bernehmen mit den Finanzministerium authen­gegen ein paar Dußend studentischer Jüng- chen müffen. Dringend notwendig wäre es ge- Würde es sich nicht um so lächerliche Beträge tisch erklären, daß die Regierung an linge entfesselt und das Vorgehen gegen sie zu wesen, daß der agrarische Junenminister mitge- handeln, dann ließe sich das Vorgehen der eine Verteuerung des Buders nicht Haupt- und Staatsaktion ersten Ranges auf teilt hätte, was er gegen den ihm unterstellten Devisenzuteilungsämter vielleicht rechtfertigen, denkt, ebenso nicht an eine Erhöhung der gebauscht wird, von allem Anfange an nicht Landespräsidenten Roszypal unternommen bei der gegebenen Sachlage aber wird man diese Zuckersteuer. Soweit die Gerüchte durch Befürch zurückgehalten. Jeder tschechische Patriot wäre hat, deffen Tätigkeit durchaus nicht als ft a at Art von Bevormundung sehr energisch zurüd tungen motiviert wurden, daß der Verlauf der weisen müssen. Die entscheidenden Referenten Berhandlungen zwischen den Zuckerfabriken und in der Seele empört, wenn man behaupten fördernd" bezeichnet werden kann. pflegen bei dringlichen Interventionen die Weis- den Rübenbauern über den Preis der Nüben sich wollte, der tschechoslowakische Staat stünde auf heit von sich zu geben, daß man ja im Inland auf den Zuckerpreis ungünstig auswirken fönnte, so schwachen Beinen, daß er durch die verstie­auch solche Filme" erzeugen fann, eine Ansicht, sind diese Befürchtungen gegenstandslos, weil eine gene Romantik der Hakenkreuzjugend bedroht die in letzter Zeit mit Vorliebe auch auf Attuali- Erhöhung des Zuckerpreises aus diesem oder oder jemals ernstlich gefährdet werden könnte. täten aus aller Wel. ausgedehnt wird; darauf irgend einem ähnlichen Titel nicht zuge Man wird uns nicht davon abbringen, zu be­Seit der Drosselung der Valutemvirtschaft muß vor allemt hingewiesen werden, daß das Kul- lassen werden könnte. Das Ernährungsmini haupten, daß den Urhebern der Altion als muß für jede aus dem Ausland einzuführende turleben der Völker nicht in der gegenseitigen sterium hat Vorsorge getroffen, um gegen die Motiv weniger ehrliche Angst, als andere Ab- Ware eine Sonderbewilligung der Nationalbant Abschnürung, sondern im Gegenteil in wechsel- Verbreiter diefer Gerüchte mit aller Strenge eine sichten und zwar solche politischer Art vor eingeholt werden; dabei unterscheiden die Ver- seitiger Befruchtung zu sehen ist und daß diese zuschreiten; Fälle einer ungerechtfertigten Zuder­schwebten, was sich schon an der strupellosen ordnungen nicht, ob es nur um Dinge geht, die Folgen der Finanzwirtschaft des Staates über- verteuerung werden mit aller Strenge verfolgt Ausschrotung der polizeilichen Entdeckungen" lediglich einen Materialwert haben oder auch um füffige und schädliche sind. Nur im Hirn eines werden. durch die tschechische nationalistische Presse un- Sachen von gewiffer fultureller Bedeutung. Bei Bürokraten kann sich der Gedanke sestießen, daß schwer erkennen läßt. Alle diese Entdeckun- diesem jogenannten Rechtszustand ergibt sich wir hier soběstačni", wie der jetzt beliebte Fac Zum 100. Todestag Goethes: natürlich die nicht jedem einleuchtende Tatsache, ausbrud heißt, in einigen Tagen die wissenschaft­gen" waren nicht nur der Polizei, sondern daß Bücher, Noten, Filme ebenso behandelt wer- liche Schule der Ufaateliers, die Arbeit der aus­auch der ganzen Bevölkerung längst bekannt den wie Schweizer Käse und daß Beamte über die ländischen Tricktonfilmer oder die geistige Stapa

Devisenwirtschaft und Kulturcinfuhr.

Goethe- Gedenkschrift

( Sonderdruck des Arbelterjahrbuches)

und wenn jetzt der Innenminister mit der hier notwendige Einfuhr entscheiden, die zwar zität ausländischer Autoren und Regisseure wer­Enthüllung aufwartet, der Volfssport hätte versierte Geld aber wohl faum Stulturmani- den nachholen fönnen; was sich hier unter dem Geländeübungen nach militärischem Muster putanten sind. Um die Unhaltbarkeit des jetzigen Schlagwort des Schuzes heimischer Produktion Herausgegeben vom Barteivorstand der Deutschen gemacht und was dergleichen nur für ihn auf- Bustandes darzulegen, sei auf zwei Tatsachen ver- breit macht, ist nur Augenauswischerei, weil von sozialdemokratischen Arbeiterpartei. sehenerregendee Dinge mehr sind, so waren wiesen: die Prager Paramount Gej. m. b. S. er- vornherein feststeht, daß davon in erster Linie Beiträge von Alfred Kleinberg, Emil Franzel , dieje ,, militärischen Geländeübungen" und das suchte um Bewilligung der immensen Summe nicht der fremde Schmutz und Schund, sondern Bui obler von 483 RM( zirka 3900 K) zivecks Einfuhr des wieder nur das wahre Kulturgut getroffen wird, übrige Getue der Boltssportorganisationen Filmes Der Mann, den sein Gewissen das ohnehin immer ein finanzielles Risiko im Nachdrucke aus Goethe , Mehring, Mary, Karl jedem Sehenden schon seit Jahren bekannt, trieb", nach dem ausgezeichneten pazifistischen tapitalistischen Kulturleben ist. Wenn sich die Kraus. auch die Behörden wußten von ihnen, nur Theaterstück von Maurice Rostand ( Regie fremden Großkonzerne hie und da das Experiment daß auch diese sie wie jeder vernünftige Mensch ubitsch) und von ganzen 618 RM( sirta eines Kulturfilms erlauben, so soll seine Einfuhr richtig als das bewertete, was sie waren: find- 14900 K) zwecks Einfuhr des Filmes Dr. Jekyll nicht erschwert, sondern mit allen Mitteln geför­W. Lg. liche und findische Soldatenspielereien. Wir i& Mr. Hyde, nach dem berühmten Roman von dert werden.

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Jan Hus / Der letzte Tag Ein geschicillicher Roman v. Oskar Wöhrle

,, Erst muß etwas zum Sprechen da sein!"

" Sab teine Sorge, Meister Bhilipp wird dich

Preis 260, für Organisationen 230. Bestellungen an die Bildungszentrale, Prag II., Retazauta 18.

rufs, zählt grinsend auf, wieviele er schon aufs Rad geflochten, wieviele er gebrandzeichnet, wie­viele er gestäupt, wieviele er in Del gesotten, wie­viele er mit glühenden Zangen gezwickt, wievielen er mit Keulenschlägen splitternd die Knochen zer­

das sandsteinene Münster lädt, robottet der Hen- die Zeit hindurch nur den Geruch von warmem, fer mit seinen Knechten auf dem Brühl draußen dampfendem Kuhdung in der Riechfalte gehabt. vor dem Geltinger Tor und trifft die zur Ver- Sie wisse vor lauter Entwöhnung gar nicht mehr, brennung notwendigen Vorbereitungen. Denn wie zischendes Ketzerfett eigentlich röche. ein Steger schmort sich nicht so einfach mir nichts, ,, Aber ich werd's ihm schon besorgen!" meint ( Verlag Der Büchertreis", G. m. 6. S., Berlin SM 61.) dir nichts aus dem Handgelenk! Das braucht er dann und schneuzt mit zwei Fingern so derb brochen, wievielen er den widerstrebenden Hals ,, Soll ich weiter leuchten?" fragt Petr. Kunst und Verstand, Erfahrung und Umsicht, aus, daß der Slowat mit den raschelnden Mause- in die hänsene Schlinge gelegt, wievielen er auf Der Waibel wird wütend über den under gutes Material und Zeit, vor allem Zeit, wie fallen schnell einen Schritt zur Seite springt, um der Folter die Daumen und die Schienbeine zer­hüllten Hohn. jede anständige Arbeit, die nicht Pfusch sein soll. nicht in die entehrende Rozbahn des Henkers zu quetscht, wieviele er mit dem nackten Rücken über Jawohl, leuchte weiter!" jagt er. Leuchte So sind denn die vier Männer mit den not- kommen. Ja, bei Sankt Veit und Herrn Bas- den gespickten Hasen gewunden, wieviele er ein­dich vorläufig mal in den Turm hinein! Morwendigen Handreichungen beschäftigt, und wenn fenschummel, ich werd's ihm besorgen, diesem gefäßelt den Berg hinunter rollte, wieviele er in gen ist auch ein Tag. Fliegen kann dein Freund mal einer den Blick gegen die Sonne hebt, die verstockten hochnasigen Magister aus der fremden die Dornen steckte und lebendig begrub, wieviele Einauge nicht, auch nicht, sich in ein Mausloch unermüdlich ihr Feuerrad vorwärts dreht, so Böhmei! Die ehrwürdigen Väter haben mich be- er mit Brennesseln gestrichen, wieviele er mit dem verkriechen. Finden wir ihn nicht, um so schlim sagt er und wischt sich mit der borkigen Hand- reits einmal bei ihm drunten gehabt, als er noch Beil geköpft, wieviele mit dem Schwert, wieviele mer für dich! Die Stadt hat Mittel, dich zum fläche die Schweißtropfen von der Stirn: Santim Turm des Gottliebener Schlosses lag. Ich war er mit glühendem Eisen geblendet, wieviele er ge­Sprechen zu bringen!" tus Beschiß! Der Bündrich hat Glück! Wenn das da anbefohlen mit allen meinen Instrumenten vierteilt, wieviele er gewippt, wievielen er den Wetter so bleibt, ist heut Fangtag für die Bier- und sollt ihn zur Aussag und zum Widerrufstählernen Haken in die Seite geschlagen und sie siederei!" schrecken. Er hat sich aber damals nichts von einem daran an der Galgenjäule hochgezogen, wievielen schon an der rechten Stelle zu fibeln wissen!" Indessen werden die letzten Hippen zum Schrecken anmerken lassen, sondern hat trozig die er die Zunge hinten zum Nacken ausgerissen, wie­Trotz dieser Drohung mit Henter und Fol Brandstoß gesponet, mit Bech beträufelt und mit Sippel gegen mich geworfen und hat ein fremd- viele er geteert und gefedert, wieviele er vergalzt, ter ist es Petr fröhlich zu Mut. Žižka iſt den biden Broden schönen gelben italienischen Schwe- ländisch Gefäßlein wider mich dahergesagt, als sei wievielen er die Nasen und Ohren abgeschnitten, Schergen entkommen, soll er nun für ihn in den fels durchgelegt, dessen Farbe so leuchtend ist, daß ich rändig und hätt den bösen Blic, und er woll wieviele er gepfählt, wievielen er die vierzehn Kerler, mit Freuden! Wie die Flamme dem er eher, zu schmucken Kugeln gedreht, an einer ihn mit seinem Hockspocks bannen. Aber diesmal Ulmer Ellen Darm aus dem Nabel oder aus dem Wind strebt sein Herz dem Leiden entgegen Dem abziehenden Trupp, den der Schein vollbusigen Dirne Hals pazt, als in eines fremd- soll ihm das Lippelwerfen bergehen, unter Ge- After gewunden, wievielen er mit der Schöpftelle währ! Diesmal soll er das Knieschlottern und das durch Einschlagen der Zähne den eigenen Dreck der Fackel wie ein Kobold umspringt, starrt ausländischen Kezers Sudtopf. Ammon Weikli, dick aufgedunsen, im Gesicht Knochenklappern bekommen, vorn und hinten! zu fressen gegeben, und alle diese Schrecklichkeiten der Kammer Luzia nach, die Hände wehrend aufs über und über mit roten Flecken geziert, trifft die Diesmal wird's Ernst! Er soll von mir bedient und Scheußlichkeiten seines verruchten Amts und jagende Herz gepreßt. Mädchen!" klingt da die Mannesstimme, Vorkehrungen zum graufigen Brandschauwerk werden gut graubündisch und nach allen Regeln Sandwerks tnurrt und spuckt er daber mit der deren Klang jeden Nerv in ihr aufreißt ,,, warum mit viel Sachkenntnis und großem Aufwand an der Kunst! Und schon wenn ich ihm die Kette um gleichen Ruhe der Nerven, mit der eine brave rauhrachiger Sprachkraft. Das Handwerk macht den Hals spann und ihn an den Brandpfahl hin- Bürgersfrau der andern vom Abschuppen der baft du das getan?" ihm sichtlich Spaß, sagt er doch von ganz allein, anzieh, soll er die Sterne Schivänze friegen sehen, Silberfelchen erzählt, vom Häuten der Aale, vom ohne angesprochen worden zu sein, zu einem der trotzdem noch kein Zundel heiß ist! Und der Brand Sieden der Krebse, vom Mürbepeitschen der Na­fremden Maufefallenhändler, der unter den paar gar soll so sein, daß alles Wasser im Bodensee paune, all welche Kreaturen ja besonders gut frühaufgestandenen Neugierigen eingezogenen Ge- nicht ausreichen wird, ihn zu löschen!" munden, wenn sie zuvor lebendig geschunden wer­den. nics den furchterregenden Hantierungen des Mei­sters zuschaut, es sei schon Jahre und aber Jahre her, daß er keinem Malefikanten mehr die Schwarte gesengt habe. Seine Nase, das arme Noch längst bevor das dumpfe Dröhnen der Tier sie sieht wirklich tierisch aus, eine breit Glocken die Fürsten und Herren, Pfaffen und getätschte, häßliche rotbraune Kröte, die Schleim Laien, zur fünfzehnten Generalfongregation in fdymißt und auf den Abfprung wartet habe all

,, Weil ich dich liebe!" Luzia weint.

24.

Schön und klar, als Gottes gutgeratenster Tag aus allen Nebeln herausgehoben, bricht der Morgen dieses denkwürdigen Samstages über der guten und getreuen Stadt Konstanz an.

Der Maufefallenhändler macht schnell und verstohlen das Zeichen des heiligen Kreuzes auf diese henkerlichen Aussichten hin.

Ammon Weikli läßt sich jedoch nicht beirren und aus dem Fluß seines Gespräches bringen, sondern schwazt ruhig weiter von den Zufälligkei­ten und Absonderlichkeiten seines verruchten Be­

Inzwischen sind die Knechte mit dem Aufbau des Scheiterhaufens fertig.

( Fortsegung folgt.,