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Samstag, 2. April 1982

Mitteleuropäische Zusammenarbeit.

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machen.

Nr. 79

Die Wechsel des Fürsten , die in reicher tischen Machtfaktor ankündigt. Die bekannt| Demt längst offenkundig gewordenen morali- Gegenleistung in Form einer Kontrolle zu ver­Zahl umliefen, mußten immer wieder verlän- gewordene Verbindung des Führers" mit den schen Bankerott der Heimwehrbewegung und langen. Er fönnte eine solche Politik nicht mit­gert werden. Schließlich wurde es den Gläu- Wiener und Brünner Geldjuden wird diese ihrer Hintermänner ist nun auch der geschäft machen und wenn wir in eine derartige Lage ge­bigern zu bunt und sie stellten einen Kon Entwicklung beschleunigen. Ob es zu einem liche gefolgt. Ihr politischer Konkurs wird raten sollten, dann müßte ein anderer es furs Antra g. Dabei kam zutage.- und gerichtlichen Konkurse kommt oder ob sich der nicht mehr lange auf sich warten lassen. Er das ist das Pikante an der ganzen Sache--­Fürst mit seinen Geldjuden außergerichtlich wird die Welt endgültig von einer der ver- feiner Beziehung eine wie immer geartete Be Weiters erklärte der Minister, daß er in wer die Gläubiger des Heimwehrführers ausgleicht, ist nebensächlich. Die Firma logenſten und widerlichsten Erscheinungen einträchtigung der politischen Souveränität bei sind. Es befinden sich unter ihnen die stadt- Star hemberg und Kohn ist pleite. Ifascistischer Erneuerung" befreien. diesen Verhandlungen zulassen fönne. Er glaube, daß bekanntesten Geldverleiher Wiens, fast durch­dies die Bedingung irgendwelcher Mitarbeit wegs Juden. Aber nicht nur Wiener jü­unfererseits sei. Südslawien denke gerade so; auch dische Wechsler haben dem Starhemberg mit die anderen Beteiligten sind großen Geldbeträgen ausgeholfen, sondernt fich bewußt, daß eine politische Verbindung auch solche des Auslandes. Einen größeren Benes: Nüglich, aber für uns feine unbedingte Notwendigkeit. ungeeignet und unmöglich wäre. Betrag etwa 200.000 Schilling- gab eine Bezüglich der beiden Thesen von der Autar­Brünner Gruppe von mehreren Geldver- Prag , 1. April. Im Außenausschuß wurde| mächten sicher schweren Herzens zustimmt. leihern, die in Wien durch einen gewissen heute die Außendebatte abgeschlossen. Die wirtschaftliche Annäherung der fünf Donau - ie wie vom Freihandel müsse man sehr acht geben, daß sie nicht übertrieben werden. Wir Der Sprecher der tschechischen Agrarier Chlon- staaten könne handelspolitisch nicht die Endlösung leben in einem wirtschaftlich gerrätteten Europa und Josef Kohn vertreten wird. Es gibt da Wechsel, auf denen die Unterschriften Starhem- vet erklärte, feine Partei könne mur mit der sein; man müſſe so schnell wie möglich an eine müßten daher mit diesen Thesen sehr vorsichtig größten Vorsicht an an das mitteleuropäische gesamteuropäische Lösung gehen. Deren Hauptpunkt umgehen, denn wenn wir sie bis in alle Konsequenzen bergs und Rohns in trauter Eintracht neben Experiment gehen, denn unsere Landwirtschaft dürfe müßte die Frage sein, wie die südeuropäischen umgehen, denn wenn wir sie bis in alle Konsequenzen nicht das Opfer dieses neuen Projektes werden. Getreideüberschüsse auch auf die anderen Staaten strophe; unter den heutigen Umständen würde dies unserer Landwirtschaft müsse man im Inland um aufzuteilen seien. Auch heute noch hält Stramar nämlich weder die eine noch die andere Richtung jeden Preis Absatz für ihre Produkte zu den Ge- unverändert an der Unabänderlichkeit der Frie­stehungskosten sichern; der Preis müßte auf eine densverträge fest. Schwer gekränkt sind die Agravier darüber, daß Reihe von Jahren hinaus stabilisiert werden. Benes in diesem Zusammenhang von Maximal" preisen sprach, die eventuell festgesetzt werden müß­ten; von Marimalpreisen sollte man eher bei den 3ndustrieprodukten sprechen, die um mindestens 30 Brozent überteuert seien. Wenn die Großmächte den Donaustaaten schon eine Anleihe gewähren, so wer­den sie auch ihre Industrieprodukte in erhöhtem Maß absetzen wollen; unsere Industriellen hätten bann noch lange feinen Grund zu der optimistischen Erwartung, daß der mitteleuropäische Markt ihnen reserviert bleibe.

einander stehen.

Man sollte diese Wechsel photographieren und den bisherigen Anhängern des Starhem­berg mit Extrapost zustellen. Dem Einen oder dem Anderen würden beim Anblicke dieser Wertpapiere vielleicht doch die Augen über gehen, denn es ist nicht anzunehmen, daß sie sich mit diesen Belegexemplaren eines pratti­schen Antisemitismus jo ohneweiteres abfin­

den können.

Die Heimwehr Desterreichs war und ist nicht minder rassenantisemitisch eingestellt als der Nationalsozialismus, mit dem ja Star­hemberg die besten Verbindungen aufrecht hält. Es gibt keine Heinnvehrversammlung, in der nicht unter den wüstesten Beschimpfun­

gen ,, dar Jud" für alles und jedes Unglück verantwortlich gemacht wird. Und siehe da, jetzt stellt es sich heraus, daß der Führer der Heimwehren im trauten Kämmerlein mit den Kohn und Konsorten auf geschäftlichem Du Fuß steht. Nun kann sich jeder Heimwehr mann ausrechnen, wie viele der schmucken Uniformen vom Judengelde stammen.

Hajn( Nat.- Dem.) zeigt sich wieder als der alte unversöhnliche Gegner des Außenministers, den er beispielsweise sogar dafür verantwortlich zu machen sucht, daß im französischen Parlament die Linke nicht für unsere Anleihe gestimmt hat. Eine besondere Extratour leistet sich Hajn in der Abrüstungs frage, wo ihm die kaum nennenswerte Herab jetzung des Militärbudgets schon viel zu viel ist: dae sei eine vorzeitige Estomptierung der unsicheren Zukunft; auch in die Schulen habe man diese vorzeitige Estomptierung schon eingelassen was Starhemberg glaubte offenbar, dem gan- im Hinblick auf die Wehrhaftigkeit verderblich zen Dilemma seiner Verschuldung entgehen zu werden könne. Der Donauföderation steht er voll­können, wenn es der Heimwehr gelang, die tommen ablehnend gegenüber; er wittert Gefahr Macht im Staate zu ergreifen und festzuhal- für die staatliche Unabhängigkeit und eine Finanz ten. Deshalb sein freudiges Zugreifen, als tontrolle feitens der Großmächte. Gift und Galle ihm seinerzeit ein Ministerportefeuille ange- peit Sajn dann vollends gegen das heutige Ruß­ange- land, dessen zeitweise" Umwandlung in einen boten wurde. Deshalb steht er bei jeder Re- Sowjetstaat eine der Hauptursachen der Krise sei. gierungskrise auf der Lauer, ob nicht doch wie- Selbst wenn die deutsch - französische Verständigung der ein Pöstchen für ihn und die Seinen da- zustande komme, aber Rußland nicht wieder er­bei abfällt. Die Macht im Staate glauben die neuert" werde als Staat der nationalen Selbstbe­nationalen Regie­Heimwehren benüßen zu können, um ihre Stimmung und mit einer Söldnerscharen in den Staatsdienst zu über- rung, dann werde es immer noch schlecht um Europa führen. Die Schaffung einer staatlichen Heim- stehen. wehr- Miliz nach dem Muster der Fascisten- Hrušovsky( Nat. Soz.) gibt eine kurze Erklärung miliz Italiens würde in der Tat den Star- ab, in der sich seine Partei natürlich vollkommen mit ihrem Außenminister identifiziert. Hemberg von allen finanziellen Nöten bewah­ren. In diesem Falle müßte ja dann der Staat für die nicht geringen Kosten der Heimwehren aufkommen und möglicherweise auch die Schul­den des Führers als Gründungsspejen mit übernehmen. Das wäre ein Geschäft, das sich endlich einmal lohnte, für den Starhem­

berg nämlich.

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žilka( Rep.) sucht gegen die Angriffe von sozialdemokratischer Seite wegen der von den Agrariern verfochtenen Autarkie zu polemisieren. 3u der mitteleuropäischen Frage verweist er darauf, daß von dem Ueberschuß von 115.000 Waggons Getreide, den die Südoststaaten haben, die Tschecho­ slowakei und Desterreich nur etwa 54.000 aufneh

men können; der Rest müßte dann doch irgendwo anders abgesetzt werden.

Dr. Beneš konnte in seinem ausführlichen

Schlußwort mit Genugtuung feststellen, daß bis auf die Kommunisten im großen und ganzen alle Redner seinen Standpunkt zu Mitteleuropa ge­billigt hätten.

aushalten.

Heute sehe jeder Staat auf eine aktive Handels­bilanz und gestatte daher nicht, daß im Ausland mehr gekauft werde als der Partner wieder umge­lehrt im Inland abnimmt. Das sei für einen Staat, der in den letzten Jahren ein sehr beträchtliches Aftivum auswies, eine mörderische Politik. Sicher habe ein Teil der Bevölkerung von diesem Bustand Nußen , aber die übrigen und der Staat als solcher verarmen dabei. Aus diesen Gründen

fönnen wir nicht den vollen Standpunkt der land­wirtschaftlichen Autarkie vertreten, weil dies zu einer Katastrophe führen würde, Die Entwicklung dränge sicher von dieser isolierten irtschaft zur europäischen Vereinigung; eine solche Lösung dürfe man daher nicht a priori ablehnen. Man müsse eben eine Synthese zwischen land­wirtschaftlicher und industrieller Zusammenarbeit fuchen. Er glaube, daß dies im Rahmen eines mit­teleuropäischen Plans auf Grund bon Bräferenzen möglich sei.

Er widerlegt die kommunistische Behauptung, daß es sich um ein Diktat der Großmächte handle. Daß man ein Einvernehmen mit ihnen suchen müsse, sei selbstverständlich, da sie ja in der Frage der Meistbegünstigungsklausel Konzessionen machen müßten, wenn man die Präferenzen einführen wolle. Ihren Standpunkt hiezu müßte man von vornherein wissen. Auch könnte sonst der Glaube erweckt werden, daß wir eine Politik gegen die eine oder andere Großmacht führen wollen. Ob die Initiative zu der Zusammenarbeit vom Rhein oder von der Donau ausgebe, sei gleichgültig; wenn man einmal an einer Stelle mit der wirklichen und endgültigen Nachkriegspasifizierung beginne, so werde dies auto­matisch auch auf die andere Stelle Einfluß haben. Der Minister werde nichts unternehmen, Daily Herald gegen eine Finanz­

was zu einem Mißerfolg dieses Versuches der mitteleuropäischen Zusammenarbeit führen könnte; sollte man aber diese Bereitwilligekit falsch aus­legen, daß dieses Projekt nämlich unsere legte Rettung sei, und daraus irgendwelche Konsequenzen gegen uns herausschlagen wollen, jo erkläre er offen, daß wir stark genug jeien, um diese ganze Entwicklung zu überdauern und auf eigenen Füßen zu stehen. Andererseits verhehlen wir uns nicht, daß uns das Projekt Nußen bringen kann und daß es in unserem In­teresse liegt. Ebenso sehr liegt es aber auch im Intereffe der anderen Donaustaaten, der Groß­mächte und ganz Europa .

Wenn wir die Sache so betrachten, dann ist ein Erfolg möglich; wenn aber jemand daraus politisch oder wirtschaftlich Rapital schlagen will ohne Rüd sicht auf die anderen, dann kann es zu feinem Ergebnis kommen.

der einzelnen Redner ein, wobei er u. a. Hain Dann ging der Minister auf die Ausführungen gegenüber hervorhebt, daß die überwiegende Mehr­heit der Bevölkerung seine( Beness) Sympathie für diese Konzeption teile. Er werde selbstverständ­

lich

gegen jebe Finanzkontrolle der Großmächte über Mitteleuropa

Aber von diesem Geschäft ist. Oesterreich Für den erkrankten Dr. Kramar gibt Sajn weiter denn je entfernt. Die Heimwehrbewe- eine Erklärung ab, die dem Standpunkt des Außen­gung geht seit Jahr und Tag einen Krebs- ministers hinsichtlich des Ausschlusses jeder Politit sein. Wir verlangen von niemandem eine Hilfe gang, der ihr unvermeidliches Ende als poli- und des gemeinsamen Vorgehens mit den Groß- und daher hat auch niemand das Recht, eine

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Jan Hus / Der letzte Tag Ein geschichtlicher Roman v. Oskar Wöhrle

( Verlag Der Bücherfreis", G. m. b. S., Berlin S. 61.)

,, Was treibst du eigentlich, wenn du nicht am Klostertisch sizest?"

Ich mache Mausfallen!, sagt der Slowat. ,, Und wer kauft deine Fallen? Etwa die Mäuse?"

,, Das grade nicht!"

Siehst du! Prost, Mausfallenmann!"

28.

Als sich der Schlußakt der Tragödie des Prager Magisters abspielte, war ein Maler da, der, obwohl schon längst im Alter des Bartes, dennoch glatt gefchabt wie ein Stleriter ging oder wie ein Bischofsschreiber, und der darum in der Nation der Konstanzer Senasterbärte unangenehm

auffiel.

hilfe.

Wenn schon Bankrott, dann ein offener.

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London , 1. April .( Reuter.) Der diplomatische Korrespondent des Daily Herald" schreibt, daß absolut feine einheitliche Ansicht darüber bestehe, ob neue Anleihen an die Donaustaaten das beste Mittel zur Behebung der Krise wären. Der Pari ser Finanzausschuß habe seine Ansicht sehr flar dahin geäußert, daß weitere diesen Ländern ge­währte Kredite zusammen mit der Verpflichtung ,, von den bereits bestehenden Schulden die Zinsen zu zahlen, die Situation dieser Länder nicht nur nicht bessern, sondern im Gegenteil noch ver schlimmern würden. Diese Maßnahme würde ihnen in Wirklichkeit nicht helfen, sondern würde eigentlich nur ihren Gläubigern nützen und dies auch nur für einen Augenblic. Es würde den finanziellen Zusammenbruch der Länder nicht ver­Standpunkte aus wäre es entschieden besser, sich hindern, sondern blog verzögern. Von diesem gleich für die Bankrotterflärung zu entscheiden, den Bankrott zu überwinden und dann von neuem anzufangen. Genau so sei es,

nach Ansicht des Korrespondenten, in Wirklich­feit nicht wünschenswert, der Inflation der Zah lungsmittel vorzubeugen, die den Export unter stüßen und einen übermäßigen Import bremsen würde.

etwaige Ausschweifungen in puncto punkti, son- lauftragen. So feuerte er denn, wenn er in der und Ställen der Stadt nicht weniger als sieben­dern lediglich auf die Malart des Brabanters. Size des Schaffenseifers war, richtiggehende hundert gezählt wurden, ziemlich Geld in den Seine Farbgebung freilich war sehr stark für Farbklumpen gegen die zu bemalende Wand, wo Taschen der Konstanzer Bürger hängen blieb, solche, die nur zarte Lasuren gewohnt waren und sie flatschend auftätschten und dann hängen schoß unter manchen der vordem so bescheidenen erinnerte in der Grobheit und Wildheit mancher blieben. Leute sehr bald Uebermut und Zeigesucht auf. Binfelzüge tatsächlich an die charakteristischen Einer wollte den andern überstechen, und es Linien und Tupfen, die ein Schweinsrüffel ver­wurde Mode, das in den Trögen und Truhen ursacht, wenn er im weichen, schwarzen Wald­liegende und sich häufende Gut auch nach außen boden gierig nach Falleicheln pflügt. Daher der hin sichtbar zu machen. Name!

Wirklich, alles was recht ist: Schweinlinger trug die Farben seiner Bilder allzu progig und unordentlich auf!

Ihm war keiner der sieben Abschnitte des Regenbogens fräftig genug. In allem, was Far­ben anging, gefiel er sich als ein Uebertrumpfer seiner selber.

Am liebsten arbeitete er mit frischem Molten­täse, den er zuvor mit Farbmehl zu einer Art Paste gefnetet hatte.

Darum sahen die Schweinlingerschen Fresken von nahem aus, wie mit bunten Ostereiern ge­pflastert. Von weitem wurde jedoch, besonders wenn man die Augen ein wenig zutniff, ein ganz annehmbares Schauwerk daraus.

Dieser plöglich aufstiebende Prunkrausch des Dieser Meister Schweinlinger nun mit seiner Bürgers gründete Schweinlingers Glück. Sehr auffälligen und seltsamen Malweise hatte ein bald nachdem der Brabanter seine ersten Meister­Mundwerk, das dem Durcheinander und der stücke abgelegt hatte, gehörte es zum guten Ton, Wirkungskraft seiner Farben vollkommen ent- wenn ein Haus aufgefrischt und neu verpuzt war, sprach und das an Augenwirbligkeit nicht einmal sich von ihm die frischvertaltten Straßenseiten dem ständigen wippenden Schwanz einer Bach- mit seinen knallenden Fresten verzieren zu lassen. stelze etwas nachgab, wenn die über die Rhein - Aus diesem Grunde hatte der Schnellredner tiesel hüpft. und Schnellmaler immer Arbeit. Manchmal wußte Ständig waren diese glatten Unruhelippen er sich vor der Fülle der neuen Aufträge, die ihm damit beschäftigt, Worte zu formen. Worte in in die Ohren donnerte, überhaupt nicht mehr zu Dieses Material war gewiß merkwürdig, und beängstigender Zahl, Worte in Ueberfülle. Und retten. Sehr zum Aerger und Gallensteinſchütteln kein Mensch, am wenigsten einer vom Fach, da alle diese Worte sich auf nichts anderes bezogen, der andern der Malerzunft, insbesondere des würde geglaubt haben, daß sich damit Bilder als auf die Vortrefflichkeit und Einzigartigkeit Zunftmeisters Zwidel, der zwar kein Brabanter hervorzaubern liegen. feiner Bilder und seiner Art zu malen, die alles war, fein Zugelaufener", sondern ein Ein Schweinlinger bewies, daß man es dennoch überträfe und in den Schatten stelle, was je zuvor heimischer, und den es infolgedessen zinnober­konnte. Er bewies auch, daß die neue Farbe dagewesen wäre in der Christenheit, so war es mäßig wurmte, daß gerade dieser Hinein allerlei Vorteile habe, vor allem den der unbe- kein Wunder, daß sich der brabantische Malers- geschmeckte", dieser elende Maulaufreißer und grenzten Haltbarkeit. Denn wenn sich die Molten mann da oben am See sehr bald eine ganz Wortsprudler, überall, wo es für die edle Mal­Zwar hatten einige der Herren vom Rat paste erst mal in den Kalk der Mauer eingefressen ansehnliche Kundschaft zusammenredete. Denn kunst Aufträge gab, sich vorschob und den schön­besonders der Biersieder Bündrich- mächtig hatte und trocken geworden war, so hielt sie bei nichts erliegen die Kinder des Understands cher, sten und gelbiten und belömmlichsten Rahm gegen seine Einbürgerung losgedonnert, bemüht, nahe ewig und war feinerlei Abbleichung und als der Beharrlichkeit unablässig tröpfefnder abschöpfte. ihn nach Strich und Faden zu zerreißen und an feinerlei Abnüßung unterworfen. Weder durch Worte. Es heißt nicht umsonst: Im Anfang war 3widel wartete deshalb schon seit geraumer ihm und seinen Pinseln kein gutes Haar und Sonne, noch durch Wind, Regen und Sturmluft das Wort. Irgendwie liegt ein zwang oder Zeit auf eine Gelegenheit, dem Brabanter ein feine gute Borste zu lassen, und zwar lediglich verlor fie etwas von ihrer leuchtenden Kraft. irgendeine verborgene Verzauberung darin. Bein zu stellen. Zwar, was er ihm an abträg Da durch den gewaltigen Umtrieb des Kon- licher Rede nachschiden fonnte, das tat er auch des anrüchigen Namens wegen, den der Maler Durch keine Gewalt der Elemtente war sie wieder führte; denn die braven Pfahlbürger vom See von ihrem Untergrund abzubringen; es sei denn, zils, durch das unaufhörliche Zuströmen der geist- so, ohne große Vorbereitung, aus dem immer nannten ihn in ihrer derben, gradausen Sprech- die Handwerker hätten die Mauer zerschlagen. lichen und weltlichen Herren, durch den Glanz zum Ueberjieden gefüllten Zornkropf heraus. Die weise nicht anders als den Schweinlinger. Dieser ,, Käsfarbe" wegen, wie sie absprechend und die Pracht der einander jagenden Feste und Weinschenken und Bierstuben, wo er die leber Der Name war durchaus nicht so bös und und mißgünstig von Schweinlingers Zunft- Vergnügungen, vor allem aber durch die Verfülle feiner arbeitslosen Zeit totschlug, dampften pfläßig gemeint, wie er sich anhörte. Er bezog sich brüdern genannt wurde, mußte der Brabanter, ſchwendungssucht der vielen Stonzilshuren, von aur so von Zwickelscher Mißqunſt. feineswegs auf die Lebensweise des Malers, auf wenn er Wirkung haben wollte, ziemlich pastos denen öffentlich in den Frauenhäusern, Winkeln ( Fortsetzung folgt.)

Dieser Handwerker der Farben war aus Brabant zugewandert und hatte sich erst vor furzem gegen Erlag von jährlich sechs rheinischen Gulden als Bürger eingekauft.