Geite 2

Samstag, 9. April 1932.

Mr. 85.

unausdenkbarste Verkommenheit dazu, einen sanstrebt, ihr auch noch die politische, wirt- Lohn finden und er strömt in reicher Fülle Idee gekommen wäre, es könnte sich um Hand­Menschen, der so von den Proleten denkt, daß schaftliche und kulturell- geistige Knechtung an- aus den Gepanzerten der Schwerindustriellen granaten handeln. Dann werden die Lieferungen er sie als niedrige Rasse ansieht, als Sozia- zufügen, die sie sogar unter das rechtliche und Großagrarier auf den Sozialisten" Hit- von Schmierbüchsen, für welche auch die listen" gelten zu lassen. beschlagnahmten Hülsen bestimmt waren, geschildert, Niveau von Kulis herabdrücken würde. ler nieder. Erst in den letzten Tagen waren welche von der Osenfabrik Stiepat und Zipfel Ein sauberer ,, Sozialist" auch, der ebenso An die Abhärtung durch größere Ver- es wieder 3 Millionen Mark, das sind 24 geliefert wurden. An demselben Tage, an dem die wie seine Unterführer es wiederholt gestanden elendung und härtere Entbehrungen denkt Millionen Kronen, die der berüchtigte Herr Hülsen beschlagnahmt wurden, hielt ein Wachmann hat, welche Rolle den Arbeitern und auch den Hitler natürlich nur beiden Proleten, Thyssen als Munition für den zweiten Wahl- in der Nähe des Ottakringer Arbeiterheims   ein Beamten in dem sagenhaften Dritten Reich die Oberen, die Kapitalisten und auch er und gang beizustellen so gütig war, und auch der Pferdefuhrwert an, auf welchem sechs Pakete mit zugedacht ist! Hat nicht der Hauptmann Dr. sein Stab sollen davon ausgenommen werden, Exkaiser Wilhelm läßt sich nicht spotten und 60 Manlichergewehren lagen; sie wurden Otto Wagener   im Auftrage der Reichs- von ihren Prunfautos, ihren Freuden, ihren glaubt auf das richtige Pferd zu sehen, wenn beschlagnahut. leitung der Hitlerpartei vor einigen Monaten Schmausereien und ihrem Luxus soll ihnen er sein Geld in die Hitlerbewegung hinein­Der Waffenraub. auf einer wirtschaftspolitischen Sondertagung nichts entgehen und wie sie sich ihr Leben im steckt. Darum tritt sein Sohn neben den Am 11. Jänner durchsuchte die Polizei das ,, für führende Persönlichkeiten der Wirtschaft" Dritten Reich einzurichten gedenken, davon Stahl- und Eisenkönigen für die Wahl Hitlers Arbeiterheim vom Dachboden bis zum Keller: das in Düsseldorf   eine Rede gehalten, in der er geben wir an anderer Stelle bildhaft und ein, nachdem dieser längst schon vordem Lieb- Ergebnis war gering, hinter einem Bodium wurden ganz im Sinne Hitlers   versicherte, seine Par- dokumentarisch einen kleinen Beweis. ER, der ling der deutschen Großkapitalisten, der ost zwei Sturinmejser und zwei Bajonette gefunden. tei beabsichtige, wenn sie zur Herrschaft Sozialist, zählt sich eben auch zur ,, besseren elbischen Großgrundbesitzer und der franzöſi- Am Tage darauf erschien die Kommission wieder komme, die Arbeitsdienstpflicht ein- Rasse", für den die niedere Rasse, von der schen Rüstungsindustrie geworden ist. im Arbeiterheim. Eine große Anzahl von Kriminal­zuführen, was so viel heißt, als daß der ,, So- fascistischen Hungerpeitsche angespornt mit Es wird sich am Sonntag zeigen, daß beamten begleitete sie. Die Polizisten verlangten zialismus Hitlers   nichts geringeres anstrebt, Bienenfleiß den Honig sammeln muß. Für dem Fascistengeneral alles nichts nützt und vom Verwalter des Arbeiterheims, Philipp Kütt, als aus immerhin freien Arbeitern Arbeits- eine solche Art von Sozialismus haben die da ihm der zweite Fußtritt nicht erspart bleiben in den Kesselraum des Kellers geführt zu werden. Sie brachen dort eine Mauer durch und soldaten, nein, regelrechte Arbeits- Oben selbstverständlich volles Verständnis, wird: Ich bin Sozialist!" Die gemeine tamen in einen Raum, in welchent eine Leiter zu sklaven zu machen, damit, wie es Dr. nicht so wie für den verruchten Marxismus, Schmähung des Begriffes Sozialismus, wie einer Falltür an der Decke führte. Durch diese Fall­Wagener ausdrückte ,,, unserer Jugend zunächst gegen den Hitler zu Felde reitet und der so er von diesem politischen Schwindler verübt tür gelangten sie in einen Raum, in dem Waffen wieder einmal beigebracht werde, daß es noch vermessen ist, an der heiligen Eigentumsord- wird, durch eine solenne Niederlage des natio- und Material gefunden wurden. nung zu rütteln und aus den Getretenen und nalsozialistischen Humbugs zu vergelten, das Elenden auch Menschen machen zu wollen. Ein wird morgen, so hoffen wir, von der deutschen solches Mühen wie das Hitlers   muß seinen Arbeiterschaft besorgt werden!

-

Ottakringer Waffenprozeß- vertagt!

-

Die Antläger werden zu Angeklagten. Heimwehr  - Giftgasfabrikant Rößler gestern verhaftet.

Beschlagnahmt wurden 717 Gewehre, 8 Ma­schinengewehre, 131 Bajonette, 45.000 Stüd Gewehr­munition, 519 Spaten, 960 adjustierte und 102 leere Handgranaten, weiter zwei Holzkisten mit elf Kilo­gramm einer Sprengladung, Zündschnüre un Chemikalien, von denen die Anklage behauptet, de sie zur Anfertigung von Gastampfmit. teln dienen sollten. Die Handgranaten waren zum Teil aus Schmierbüchsen, zum Teil aus Gasrohrfnien hergestellt.

"

Außerdem fand sich in dem Raum eine Blech­helm Röhler gemieteten Laboratorium gefähr- doje, in der verschiedene Dokumente verwahrt waren. gefähr- Als' den in den Schriftstücken wiederholt genannten liche Sprengstoffe oder Giftgase hergestellt wer­den. Es wurde daraufhin die vorläufige amt- Pfeifer" verhaftete die Polizei den Beamten der liche Versiegelung des Laboratoriums bis Gasiverte Leopold Pfeifer unter dem Verdacht, zur weiteren polizeilichen und fachmännischen daß er den Sprengstoff für die Handgranaten er Untersuchung verfügt. Dr. Rögler hat bei Bengt habe. feiner Einvernahme in Abrede gestellt, Spreng­Das Verhör stoffe oder Giftgase erzeugt zu haben, jedoch zu war für den Staatsanwalt nicht befriedigend. Die gegeben, gewisse Mengen Blechbüchsen mit Reiggas gefüllt zu habens Die sonstigen Er. Angeklagten antworteten ruhig, einige mit Sumor, so daß die Verhandlung stellenweise durch Heiterfeit hebungen dauern fort. der Zuhörer unterbrochen war. Philipp Kütt, der

ein Oben und Unten gebe". Die Unten sind, haben es zu bleiben, zu tuschen und für einen Lohn zu dienen, den ihnen die, die Oben sind, gnädigst zugestehen. Knecht hat Knecht zu blei­ben das ist der Sozialismus, mit dem die Nazis den Arbeitern Brot und Freiheit" bringen wollen! Aber halten wir uns an Sitler selbst. In derselben Rede, in der seine Dreistigkeit sich dazu verstieg, sich als ,, Sozialisten  " zu erklären, gab er gleich eine Kostprobe seiner sozialen und sozialistischen  Schon am zweiten Verhandlungstage wurde Gesinnung. Parlamentarismus? Herrschaft der Prozeß gegen die Mitglieder und Funktionäre der Masse? Das ist ihm die Herrschaft der ber sozialdemokratischen Partei, welche im Zu­Dummen und er sieht durch sie die Zukunft sammenhang mit dem Waffenraub im Ottakringer unferes Volkes für schwerstens bedroht". An Arbeiterheim   vor Gericht gestellt wurden, vertagt! Stelle des Parlamentarismus, der dem Volte Bereits der erste Verhandlungstag hatte ergeben, die einzige Möglichkeit gibt, auf seine Geschicke daß es höchft bedenklich für die amtlichen Stellen war, die Heimwehrrüstungen zum Einfluß zu nehmen, will er ,, eine starke Auto- Bürgerkrieg in aller Oeffentlichkeit durch vität der Führung" jeßen. Brot und Freiheit die Sozialdemokraten vor Gericht aufrollen zu heucheln die Nazis. Herr Hitler   aber erklärt, lassen. wie er sich das vorstellt: Ich halte es für not- Am Donnerstag hat der Verteidiger der wendig, daß ein Volt zur Besiegung der Angeklagten, Genosse Nationalrat Dr. Eisler, Anklage nach dem Sprengstoffgefeh. Berwalter des Arbeiterheimes, erklärt, nicht zu wissen, wie die Waffen in das Verstec tamen, da Die Anklage wirft allen sechs Beschuldigten, feine Aufgabe in der Geschäftsführung des Restau­Widerstände des Lebens planmäßig ge- die sensationelle Enthüllung gemacht, daß der härtet wird, genau so wie der einzelne Stör ehemalige Assistent der Grazer Universität Dr. Leopold Pfeiffer, Philipp süti, Johann rants und des Theatersaales bestand. Die Anklage per sich stählen muß, zum Widerstand gegen Wilhelm Rözler in Graz eine Fabrik leitet, Stiepat, Sedwig 3ipfel, Josef Span gegen ihn stüßt sich auf Mutmaßungen. Spanner aus welcher er die Hahnenschwänzler mit tausen- ner und Hedwig Jordan das Verbrechen nach und Jordan, die den Transport der Schmier­die Unbilden der Natur". Ist das nicht präch- ben Handgranaten, Sprenggranaten§6 des Sprengstoffgefehes vom Jahre büchsen vollzogen, glaubten, daß es sich um Ma­tig? Da glauben jene Arbeiter und Ange- und Giftgasgranaten beliefert. Nach der 1885 vor, welches mit schwerem Kerker schinenbestandteile handelte. Den Auftrag zum stellten, die verblendet genug sind, auf das Einvernahme der Angeklagten legte Dr. Gisler von fünf bis zehn Jahren bestraft wird. Transport bekamen sie von einem Manne, der Phrasengedresche der Nationalsozialisten zu me u ster dieser Waffen und Photo: Dieses Gesetz ist ein Ausnahmegesetz aus der Spanner aus dem Arbeitslosenasyl fannte und der vertrauen, im Dritten Reich, von dem die graphien des Laboratoriums dem Anarchistenzeit. Drei der Angeklagten sind auch Pinker!" genannt wurde; diesen konnte die Jung und Krebs bei uns wohl eine Filiale Gerichtshof vor. wegen Ueberiretung des Waffenpa- Polizei nicht ernieven, Spanner antwortet dem zu errichten gedenken, werde ihnen ein bes- Die Enthüllungen Dr. Eislers haben buch- tents angeklagt. Staatsanwalt, der wissen will, to" Pinfert" ist feres Los bereitet werden, als sie es unter dem stäblich wie Bomben gewirkt. Der Gerichts­wir haben doch eine Polizei, die alles ,, berrotteten System" der Demokratie bisher hof zog sich zu einer längeren Beratung zurück; weiß, die wird ihn schon finden" fanden; nichts da, sagt der Gottsoberste der nach der Beratung erklärte der Vorsitzende, er Nazis, wenn wir siegen, werden wir euch werde jedenfalls genötigt sein, den Prozeß zu vertagen. ,, abhärten" und planmäßig" noch dazu, damit ihr gegen die Widerstände des Das erste Ergebnis des Prozeffes- die Lebens gerüstet seid. Also vermehrten Berhaftung eines Hahnenschwänzlers, Hunger und gesteigerte Not! Dazu eine Folge der Enthüllungen, lag gestern bereits also das Dritte Reich! Nun, denkfähige Ar- vor. Die Grazer Polizeidirektion hat die Heim beiter werden da der Meinung sein, daß die wehrwaffenfabrik ausgehoben und den Leiter Abhärtung" schon heute von den Kapitalisten verhaftet. Sie gibt darüber folgenden amt in durchaus ausreichendem Maße betrieben lichen Bericht heraus: wird und daß es nicht gerade ihr höchstes Lebensideal sein kann, diese Abhärtung zu steigern und wie es der Nationalsozialismus

74

Stiepat und Fran; 3ipfel, die Fabrikant­

Die Anklage beginnt mit der Feststellung, daß es in Desterreich politische Selbstschusorganisationen gibt, von denen einige infolge ihrer gegenteiligen Richtung wiederholt aneinandergevaten". Zu ihnen ten der Schmierbüchsen, erhielten den Auftrag von gehört auch der im sozialdemokratischen Lager stehende einem gewissen Eichler, den sie nicht näher kennen Republikanische Bundes­baniſche Schutzbund. Die Anklage schildert und der angab, die Büchsen feien für die Dimoc dann die Erhebungen, welche die Polizei vor der behnen bestimmt. Hausdurchsuchung im Ottakringer Arbeiterheim ge- Als nächster wird der Angeklagte Pfeifer ver­welchem elf Kisten gußeiserne Hülsen mi: führt hat, die Anhaltung eines Lastwagens, auf verfchlußbedeln enthielten, welche der Form nach Handgranaten glichen, die in wenigen Sekunder scharf adjustiert werden können".

Die Bundespolizeidirektion Graz hat in Er­fahrung gebracht, daß in dem vom ehemaligen Universitäts  - Assistenten Dr. Wil­

Kopfs und, gottlob, in vollem Straft und Saft meines Mundes! Wir hatten uns doch auf heute nachmittag

fundenen Rebeltopf angeboten hat, jedoch ohne hört, welcher dem Schutzbund einen von ihm er­Erfolg, da die Proben miglangen. Der Staats­anwalt stellt die komische Frage, warum sich Pfeifer eigentlich für den Schutzbund interessiere, woher seine Sympathie für ihn stamme.

Während der Verhandlung stellte es sich heraus daß die Hülsen von allen möglichen Leuten, darunter Angell.: Ich bin doch Sozialist. Warum auch von dem Sohn des Polizeileiters in Favoriten sollte ich da nicht Sympathie für die Wehrorganisa-" gesehen worden waren, ohne daß jemand auf die tion der Sozialdemokraten haben?"

Jan Hus  / Der letzte Tag mit verabredet! Wenn wir auch nicht Urteil und Vollzug klemmen. Deshalb fucht sie Gekreisch sind sie auf ihn eingedrungen. Ihre

Ein geschichtlicher Roman v. Oskar Wöhrle

( Verlag Der Büchertreis", G. m. b. S., Berlin   G.( 1.)

Bei diesen Worten ist sein Antlitz breitflächig zur Sonne gewendet. Wie ein verflärter Mär­tyrer, schon hinausgehoben über Peinigung und Schmerzen, steht er da.

Der Marschall ballt die Zügelfauft und zer tmüllt wütend den pergamentenen Zettel.

Brüderschaft vom irdischen Jammertal fürchtet, I wohl, das haben sie weidlich versucht mit dem Gottes Finger fönne sich in die Spalte zwischen Widerruf. Mit spißen Schnäbeln und speichlichem fie möglichst schmal zu halten! Sie traut ihrem obersten Sachwalter nicht über den Weg. Darum die geistliche Eile! Sie legen an Geschwindigkeit das zu, was ihnen vielleicht an Rechtsgründen mangelt. Allen Respekt vor deinem Magister, Herr! Der hat sich ordentlich mit der jaulenden Meute herumgebissen! Wenn jeder von uns rechts der Memel nur den fünften Teil seines Kampfgeistes hätte, diese Ordenshunde würden längst eine gezogen haben und wären abge­schweicht aus der zubißluftigen Badenzahngegend! Aber uns in Schamaiten und in Autschtaiten

immer tommen, wozu wären wir Litauer?! Manchmal kommen wir. Heute war so ein Fall. Pünktlich nach dem Schattenstab standen wir da vor der steinernen Arche, mühsam durchgefragt. Wer aber nicht da ist, seid ihr, die böhmischen Herren. Wir müssen uns wundern, das Haus steht offen. Sperrangelweit klaftern alle Türen. Wir hätten euch in großer Gemächlichkeit den ganzen Kram forttragen können, kein Hund würde sich So brenne den, halsstarriger Schurke!" gemudit haben, kein Hahn hätte danach geträht, Er wendet brüst und reitet in den freien keine Hähnin. Aber wir Litauer, wir stehlen Play im Kreis zurück, dichtauf gefolgt vom Pfalz  - nicht, haben wir nicht nötig, wir nehmen nur, grafen Ludwig, der sich noch immer die Lippen was uns von allein in die Hand geflogen kommt. wachsen die Muskeln meist erst beim Schnaps, zerbeißt und vor sich hinknurrt: Was sagst du, Herr, Geld mußt du holen? Daber fag selber, Herr, wären wir sonst Litauer?! So Sigmund hat doch recht gehabt. Wahrhaffo eilig? Was, der Rat hat euch festgesezt? Was ein Honigschnaps, in der Tat, der erklärt vieles! tigen Gotts, an dieser Kezertöle ist Hopfen und will er an Bön? Fünf Schillinge Pfennige für Was, ob ich dabei war? Will ich meinen, von Malz verloren! Schad um das schöne Kienholz!" jeben? Ja, soviel Geld hat Vitolds Gesandtschaft der ersten Minute an. Hier, mein Herr Brogen­Nun zögert Ammon Weifli nicht länger. noch, das wäre gelacht. Das schüttelt sie aus dem wischgi war auch dabei. Keine zwanzig Schritte Er nimmt die schwelenden Fackeln aus dem Hemdärmel raus, mag fie auch tonnenweise ein- jaßen wir ab. Ich kann dir versichern, Serr Feuer, verteilt sie an seine drei Gesellen, wartet gepökelte Wisente mit sich führen! Ich helfe dir Peter, das war ein Gemächt und Theater! Für ein paar Augenblicke, bis jeder an seinem Plak gern aus. Was, morgen zurückzahlen? Nein, teures Geld kriegst du kein besseres zu sehen! ist und schreit dann: Feuer herfür!" Herr Peter, das hat Zeit! Unsere Sache mit den Was er alles gesagt hat? Das schreibt sich in Deutschordenern wird, wenn nicht alles täuscht, zwanzig Büchern nicht aus! Weißt du, ich habe den bekannten Schneckenweg gehen. Wir werden gestern etwas allzu sehr in die Kanne geblinzel, also Gelegenheit haben, uns diesen niedlichen daher brummt mir heut noch ein wenig der Ort, dieses gelvänzte Neujerusalem, von innen Julluk- Kopf vor all der Lateinischkeit. Ich hab bis in den letzten Ziegelstein hinein zu betrachten. das Pfaffengespeichel mur zum allergeringsten Eilt darum nicht mit dem Wiedergeben! Keinen Teil verstanden. Aber gesehen hab ich, Herr Dank, teine Ursache! Zahle zurück, wenn es dich Peter, gesehen, und diesen lezten Auftritt, Ber­drückt, eher nicht! Was, du willst schon weiter, funas mög mich zerspalten, fann ich nicht ver­Herr? Was, des Ketah, des Magisters geffen und sollt' ich zehnmal älter werden als wegen?! Hat feinen Zweck mehr, Herr Beter. Methusalems allerälteftes Hühnerauge. Weißt Da tannst du eilen, soviel du willst, all deine du, Herr Peter, mitten im Chor ein Gerüst, Eile kommt zu spät! Vor qut zwei Stunden darauf stand er zum Schluß und sieben Bischöfe Seh, nicht so stürmisch, Herr Peter! Heh, haben sie ihn ausgeführt. Du wunderst dich standen um ihn herum und staffierten ihn aus tennit de uns nicht mehr? Hier, Herrn Jan Pro- über diese Haft? Ich wundere mich nicht. Oh, mit Priestergewändern. Ganz recht, genau fo, genivischgi, Ritter und ehrenfest, Gesandter Her- die Pfaffen haben es eilig, daß ihre Sentenzen als ob er an den Altar sollte, um Messe zu hal­zog Bitolds, und hier daneben mich selber, des möglichst ungefäumt ausgeführt werden. Das ist ten. Sogar die Stola hatte er an und den Gesandten Gesandten in voller Größe, nüchternen eine pfäffische National- Eigentümlichkeit! Die Abendmahlstelch in den Händen. Jawohl, ja

In diesem Augenblick wird von allen vier Seiten der Holzstoj entzündet.

Rauch wallt, eine Flamme steilt auf, gleich zeitig mit ihr ein befreites ,, Ah!" von zehntausend Stimmen.

Mag der Haufen hoch flammen! Er verbrennt eine Unzahl von Sünden mit; denn jedem der Zu­schauer am graufigen Kezerbrand ist von der Kirche ein vollkommener Ablaß verkündet.

31.

Säße haben sie gegen ihn ausgespien, wie über fressene Reiher ihre Gräte. Nein, genützt hat es nicht. Er hat ihnen widerstanden wie ein Kreuzfahrer den Sarazenen. Da haben sie ihn vom Gerüst gezerrt, wütend; eins zwei hopps, war er herunter. Da ging's erst recht los, Herr Peter, das solltest du gesehen haben! Einer der sieben nahm ihm den Kelch aus den Händen und schrie durch die Kirche: du vermaledeiter Judas, warum hast du verlassen den Rat des Friedens und dich mit den Juden vereinbart? Wir nehmen dir diesen Kelch der Erlösung, gefüllt mit dem Blut Jesu Christi  ! Das war das Stichwort für die andern. Auch die sind mit scharfen Worten und scharfen Klauen über ihn hergefallen und haben ihm das priesterliche Ornat vom Leibe gerissen. Was? Ja, zu Fezen ging's, sag ich dir, es blieb kein Faden davon ganz! Aber als sie baran gingen, ihm die Tonsur zu zerstören, da haben sie einen Zant und ein Zähnefletschen daraus gemacht, wie Hunde um den blutigen Knochen. Sie waren uneins, sollten sie ihm die Platte mit den Schermeffer' virren oder mit der Schere beschroten. So laut wurde der keifige Streit, daß der König vom Stuhl aufstand und herzutrat zum Schlichten. sichſt', hat da dein Magister zum König gefagt, sie sind alle gleich grausam gegen mich, tönnen aber nicht darüber einig werden, wie sie ihre Grausamkeit an mir verüben wollen! Und der König, meinst du? Nein, eine Annvort hat er nicht gegeben. Es sei denn, daß du sein Not­werden als eine Antwort nimmit. Er hat, als Sus ihn anblickte, sich abgewendet und ist wieder zurüd, jeinem Stuhl zu. Die Bischöfe? Die haben schließlich zur Schere gegriffen, ducten hem Magister den Kopf recht schinderlich tief, wusher­ten ihm einen großen Stern ins Haar und zer­störten ihm auf diese Weise die Priesterplatte. ( Fortsegung folgt.)

Du