Nr. 94.
Mittwoch, 20. April 1932.
etwa
Gelle#
Ursachen und Lehren des Streiks.
Generalabrechnung mit den kommunistischen Phrasendreschern und Verleumdern.
Man muß verstehen, was für eine Erregung] das Unglüc quf dem Kohinoor- Schacht unter den Borgleuten hervorgerufen hat. Diese Erregung hatte sich noch nicht gelegt, als plößlich die Kündigungen im Revier einsekten.
Mit 18 Jahren habe ich selbst als Bergmann begonnen und seit 42 Jahren bin ich als Funktionär der Bergarbeiterorganisationen tätig. Aber
ich muß gestehen, daß ich so ein verbrecherisches und niederträchtiges Spiel, wie es diesmal die Kommunisten aufgeführt haben, in diesen 42 Jahren noch nicht gesehen habe.( Sehr richtig! Was heute die Kommunisten in bezug auf Schädigung der Bergarbeiter treiben, das hat vor Jahren cin Agent provocateur im Revier besorgt, der unter dem Titel der sogenannten anarchistischen Bewegung gearbeitet und dafür von der Staatspolizei Geld bekommen hat.
Jedesmal, wenn die Bergarbeiter es für notwendig hielten, eine Lohnbewegung einzuleiten, hot dieser Provokateur die Bewegung durchkreuzt. Ceute bekommen die gegenwärtigen Agents provocateurs das Geld nicht von der Staatspolizei, sondern von einer ausländischen Ma ch t zunt Zwecke der politischen Auslandsagi
Die Kommunisten können sich drehen wie sic wollen, daß dieser Streik ganz spontan aus der Masse der Bergarbeiter heraus entstanden ist, ist cine unwahrheit, die man nicht oft genug unterstreichen kann.
Die Schuld der Bahnverwaltung.tation. Zu den unerquidlichen Verhältnissen in dem Revier hat aber auch die Verwaltung der Staatsbahnen ungemein viel beigetragen, die seit Jahren manches Steinkohlenrevier auf Kosten des Braunfohlenbergbanes favorisiert. So wurden gegen das Jahr 1931 heuer die Kohlenaufträge beim Braunkohlenbergbau von 2,756.445 auf 1,771.500 Tonnen herabgefeßt, das ist eine Rürzung um 36 Prozent!
Dagegen wurden die Steinkohlenlieferungen in der Vergleichszeit von 1,453.358 auf 2,157.000 Tonnen, d. i. um 48.4 Prozent erhöht. Durch diefe Benachteiligung bei der Bergebung der Eisen bahnlieferungen wurden im Revier
Zweifellos war die Erregung groß und die Massen leicht entzündlich. Aber die Massen waren sich dessen bewußt, daß man in dieser Zeit einen erfolgreichen Kampf nicht führen kann und daß man sich auf die Abwehr verlegen muß. Aber
In den 47 Bezirksanstalten für allgemeine unentgeltliche Arbeits- und Dienstvermittlung in Rordböhmen waren im März 9802 Arbeits- und Dienststellen und 205.214 Bewerber und Beinerberinnen angemeldet, wobei 7130 Vermittlungen erzielt wurden. Die größten Erfolge erzielten die Anstalten in Aussig a. E., Brür, Komotan, Rei- Prag, 19. April. Im Senat hielt hente[ chenberg und Raudnis( 1091, 872, 698, 518, Genosse Jarolim in der Bergarbeiterdebatte 369). Bei der Anzahl der zum Schlusse des cine einstündige, des ästeren von lauter Zustim Monats angemeldeten gänzlich Arbeitslosen zeigt mung unterbrochene Rede, in der er die lange sich, wie schon in einem Berichte am Anfang des zurüdliegenden Ursachen der tiefen Erbitterung Monats erwähnt wurde, im Bergleich mit den und Unzufriedenheit der Bergarbeiter des nord Die Nordvestböhmische Kohlenbergbaugesellschaft, Daten von Anfang des Monats nach einer lan westböhmischen Revieres und die Zuspigung der die auf dem Humboldt- 11- Schacht 380 Berglente gen Zeit wieder ein Rüdgang, allerdings noch Lage in den letzten Wochen schilderte und dar- gekündigt hat, hielt sich dabei nicht einmal an die gering, denn es handelt sich nur um 0.82 Bro- legte, wie es den Kommunisten endlich gelang, gejeglichen Vorschriften und wartete nicht einmal zent der Anzahl der angemeldeten Arbeitslosen. diejen lang angehäuften Zündstoff dank der Eng - die vorgeschriebene behördliche Neberprüfung ab. Von den 158.997 angemeldeten Arbeitslosen stirnigkeit der Unternehmer wie der Behörden Dazu kamen die Stündigungen auf dem Nelson( 105.990 Männer und Frauen) entfallen auf zur Explosion zu bringen und einen ausschließlich Schacht und die Provokation der Belegschaft Taglöhner und Hilfsarbeiter 35.524, auf Textil politischen Streit zu inszenieren, der in durch den Revierbergbeamten Sejl, der jid) weiarbeiter 29.678, auf Glas- und Tonarbeiter erster Linie die Sozialfajcijten entlarven sollte. gerte, in Anwesenheit der Vertreter der Organi26.592, auf Bauarbeiter 18.899, auf Metall- Genoffe Jarolim hat sich in der Verurtei- fationen zu verhandeln, und den Betriebsleiter arbeiter 15.881, auf Holzebarbeitungsarbeiter lung dieser kommunistischen Machenschaften, direkt aufforderte, die Leute hinaus zu 5620. Bei den ersten vier Gruppen fonnte ein dieser maklofen Berleumdung der sozialdemokra werfen. Derartiges hätte selbst im alten Sefter Rüdgang um 1034, 384, 428 und 1018 feft- tischen Gewerkschaften und des brutalen Terrors, reich lange vor dem Striege nicht passieren können! gestellt werden, bei den Metall- und Holzarbei- den die Kommunisten mit Hilfe von verzweifelten Dabei ist der Mann heute noch im Ami! tern handelt es sich jedoch um eine Erhöhung der Arbeitslosen im Revier ausübten, lein Blatt vor Anzahl der angemeldeten Arbeitslosen um 1161 den Mund genommen, dabei aber gleichzeitig der und 587. Bon den 158.997 angemeldeten gänzlich Arbeiterschaft auch die ungeheueren Gefahren Arbeitslosen erhielten nur 37.710, also 24 Bro aufgezeigt, die ihr drohen, wenn sie einem solchen zent, dic die gewerkschaftliche Arbeitslosenunter- Trommelfener von Phrasen und Berleumdungen, tüßung mit dem Staatsbeitrage. Diese Unter- wie es von fommunistischer wie von hakenkreuztüßung erhielten auch 20.967 aus der Arbeit lerischer Seite tage- und wochenlang über dem jeitweise wenigstens auf die Dauer einer Woche Revier lag, nicht widersteht und nicht ihren Haren ausgesetzte Arbeitslose. Die gewerkschaftliche Kopf behält in der Beurteilung des in der jeweiUnterstüßung mit dem Staatsbeitrag erhielten ligen Situation jeweils Erreichbaren. Der Streit ist inzwsichen beendet; gerade also zusammen 58.677 Personen, von denen 18.855 auf Textilarbeiter, 8411 auf verschiedene jest aber geht unser ständiger, aufreibender abrifshilfsarbeiter und Taglöhner, 8334 auf Rampf um die Erhaltung des sudetendeutschen den Kommunisten kom die Tatsache zu Hilfe, daß Metallarbeiter, 8280 auf Glas- und Tonarbeiter, Proletariats erit recht weiter, allerdings nicht mit es von Aussig bis Romotan rund 50.000 regi5139 auf Bauarbeiter und 2885 auf Solzarbeiter den Phrasen und dem Geschrei der Kommunisten strierte Arbeitslose gibt, die schon jahrelang ntfallen. Ohne Unterstüßung blieben eiva und Hakenkreuzler, sondern in ernster, berantarbeitslos sind und keine Hoffnung haben, in ab16.000 ausgejezte Arbeitslose und etiva 28.000 wortungs- und zielbewußter Arbeit. In dieser rund 1800 Bergleute überflüffig. sehbarer Zeit Arbeit zu bekommen, jonst verkürzt arbeitende Personen. Es tam Richtung soll der Schlußappell Jarolims für uns Dafür trägt die Staatsbahnverwaltung die die zumeist auch keine Unterstüßung bekommen und daher wieder eine ziemlich hohe Anzahl Arbeits- maßgebend sein: Verschärfter Kampf loser für die staatliche Ernährungsaktion in Be- r den Notfonds, gegen den alle Bürger- Berantwortung! Dabei befinden sich die Oftrauer lediglich auf die Ernährungsfarten ange tracht. Für diese wurden im nordböhmischen lichen derart Sturm laufen, verschärfter Steinfohlenrebiere und die nordwestböhmischen wiesen sind. Diese Menschen wurden nun Bereiche im März 6,494.975 K zur Verfügung Rampf für die Arbeitszeitberfür Brauntohlenrebiere hinsichtlich der Kohlen- und mobilisiert; das ist den Kommunisten buch gestellt. Mit der Einrechnung der Milch-, Karung, die heute allein imſtande ist, die Massen der Umsatzsteuer in derselben Steuergruppe. Das stäblich gelungen. Tagelang sind sie im Revier von der Arbeitslosen wieder in den Produktions - bewirkt bei den Staatsbahnlieferungen, daß die Aussig bis Komotan und von Komotau bis Aussig toffel- und Rohlenaktion käme ein Betrag von prozeß einzugliedern und so ihr Elend zu be- Braunkohle durch diese Steuern mit 13.73, bic gezogen, 500, 1000 und 2000 Wann. Starke Grupüber 7.000.000 K in Betracht. Zur Linderung feitigen. So fämpit die Sozialdemokratie in der Ostrauer Steinkohle aber nur mit 11.32 Prozent pen sind auf den Schachthöfen erschienen und haben der Arbeitslosigkeit sollten die öffentlichen Not Strifenzeit für die breiten Waffen! des Preises belastet ist. Solange die Bahnver- ben. Es waren dies hauptsächlich Arbeitslose. Sodie Belegschaften buchstäblich herausgetricstandsarbeiten beitragen. Bis jetzt wurden vom Ministerium für soziale Fürsorge unter dem waltung diese Differens nicht aufflärt, glaube ich ben. Es waren dies hauptsächlich Arbeitsloje. SoTitel der produktiven Arbeitslosenfürsorge die zu der Feststellung berechtigt zu sein, daß hier in weit Bergarbeiter drunter waren, so waren es ein Beiträge für 191 solche Arbeiten bewilligt, ei irgendeiner Form eine ungemein große paar Neugierige oder vielfach gut verteilte Stoßtrupps der fommunistischen Schiebung vorliegt! Denen 6227 Personen Beschäftigung finden können. Es handelt sich um einen Betrag von Weshalb wurde gestreift? Sofort als der 2,786.100 K. Durchgeführt wurden jedoch nur 69 Streik wegen der Entlassung auf dem HumboldtArbeiten, bei denen 2095 Bersonen Beschäftigung Schacht ausbrach, hat die Union der Bergarbeiter, fanden. Wanche von den Arbeiten, für welche der später auch der Svaz und die Jednota interveniert. Beitrag schon bewilligt wurde, werden kaum Am 23., beziehungsweise 24. März war alles erledurchgeführt werden können, weil die Gemeinden digt. Die Kommunisten aber wollten unbedingt Die nötigen Mittel nicht haben. Zu den besonjämtliche Bergarbeiter in Bewegung setzen. ders schwer betroffenen Berufsgruppen gehört Arbeiten hier bezüglich der Liquidierung des Rohenbergarbeiter, im Vorjahr nur noch 87.749. Was dann in Nordwestböhmen gemacht wurde, auch die Gruppe der Handels- und Industrie Streifes im nordwestböhmischen Braunkohlenrebier Ein erheblicher Teil wurde durch die Ratio hat man auch in anderen Revieren versucht, doch angestellten, wo die Anzahl der angemeldeten berichtet hat, nimmt unsere Fraktion zur Seennnalisierung überflüssig gemacht; so wurde der indi- gelang es nicht vollständig. In Mähr.- Ostrau hat Arbeitslosen von 2814 auf 3018, alfo um 214 nis. Ohne Vorbehalt wollen wir auch zugeben, viduelle Förderungsanteil des einzelnen Arbeiters man angeblasen und abgeblasen, wieder ange gestiegen ist. Die gewerkschaftliche Arbeitslosen- daß gleich nach der am 22. März erfolgten Stün- feit der Vortriegszeit um 28 Prozent gesteigert. Die blasen und wieder abgeblasen. Aehnliches hat man unterstützung mit dem Staatsbeitrage erhielten digung von 382 Mann auf dem Humboldſchacht der Auslandsmärkte schrumpfen immer mehr ein, und in kladno versucht und auch nach Falkenan 968 gänzlich und 63 zeitweise ausgesetzte Ber- Minister über Einschreiten der Union der Berg es besteht keine Aussicht, das Verlorene au hat man Stoßtrupps geschicht, um die Arbeitseins sonen. Die öffentlichen Arbeitsvermittlungsarbeiter dahin gewirkt hat, daß die Kündigungen nur anstalten ersuchen in Anbetracht der ungünstigen zurückgezogen wurden, und daß die von der Nord- zum Teil zurückzugewinnen. Die Hauptschuld stellung durchzusehen, allerdings ist es nicht ge daran trägt der seinerzeitige Arbeitenminister Dr. lungen. Lage der Arbeitslosen wiederholt alle Arbeit böhmischen Kohlenverfsgesellschaft beabsichtigte Ein- Vrbensky, der, wenn es nur auf ihn angekommen geber, ihnen Arbeits- und Dienststellen jeder Art stellung des Humboldschachtes auf seine Anordnung wäre, unseren ganzen Stohlenexport damals beinahe Widerlegte Verleumdungen. zu melden und den Arbeitslosen das Suchen auf unbestimmte Zeit rüdgängig gemacht wurde. vollständig demoliert hätte. Dieser Mann Der Herr Nedvěd hat heute hier gesagt, daß einer Beschäftigung dadurch zu erleichtern. Die Benn es trotz der erfolgreichen Intervention nicht wurde nun von den Kommunisien aus der Ver- sich die Reformisten, die Kapitalisten, die Regierung Vermittlung ist vollkommen un en te gelang, den auf dem Humboldschacht ausgebrochenen fenkung geholt und als Hauptredner bei einem und alles, was noch drum und dran hängt, zusamKonflikt beizulegen, wenn ferner dieser Konflikt kommunistischen Meeting in Brüg verwendet! mengefunden hätten, zur einheitlichen Front, uni zu einem Revierstreit ausgedehnt wurde, so liegt Sollte ein weiterer Abbau der Belegschaft nicht den Streit abzu würgen". Diese Absicht ha: dies auf einem anderen Blatte. zu umgehen sein, dann müssen andere Wege ten wir wahrlich nicht! Nachdem der Kampf mit eingeschlagen werden als bisher. Durch die Pro Hilfe der gewaltigen Massen der Arbeitslosen ent vifionierungen und Sterbefälle scheiben alljährlich facht war, chira 4000 Bergarbeiter aus; vielleicht ebenso viele gehen freiwillig weg. Durch Ausnügung dieses natürlichen Abganges hätte man Spielraum genug hir eine etwaige Herabjegung der Belegschaften, chne besondere Gewalt anvenden zu müssen. Die unternehmer aber werfen die Leute hinaus, nehmen aber auf der anderen Seite wieder neue, berg baufremde geute auf, anscheinend nur, um die Urlaubsentschädigung zu ersparen!
geltlich.
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Die Meldung der Arbeitslosen. Die staats
liche Ernährungsaktion. Als Hauptunterlage für die Beurteilung der Lage am Arbeitsmarkte und für die Entscheidungen zwecks Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, bzw. zur Linderung der Folgen derselben gilt die Statistik der öffentlichen Arbeitsvermittlungsanstalten. Es liegt daher im Interesse der Arbeitslosen, sich in den Bezirksarbeitsvermittlungsanstalten zu melden, und jar auch deswegen, weil die Aufnahme von Arbeitskräften zu den öffentlichen Notstandsarbeiten prinzipiell durch diese Anstalten geschehen foll. Die Weldung bei diesen Anstalten liegt daher auch im Interesse der durch die Gewert
Genosse Jarolim führte u. a. aus: Anläßlich der Zusammenstöße in Brüg wus den zwei Bergarbeiter erschossen und eine große Anzahl von Bergarbeitern und anderen Personen leicht und schwer verlegt. Es ist also wiederum Arbeiterblut geflossen. Das bersekt uns in Erbitterung, Erregung und tiefste Trouser. Deshalb gilt den Angehörigen der gefallenen Opfer unser tissites Beileid.
Das, was der Herr Minister für öffentliche
Furchtbare Lohnverhältnisse. In Nordwestböhmen sind schon seit langer In Nordwestböhmen sind schon seit langer Seit ganze Berge von Sprengstoffen angehäuft. Die andauernde Kurzarbeit von drei bis vier Die andauernde Kurzarbeit von drei bis vier Schichten in der Woche und keine Aussicht auf Besserung! bringt die gequälten Menschen für wahr in starke Verzweiflung. Siegu tommt noch die ständige Sorge und der ständige Kummer um den Arbeitsplak.
Wie das Einkommen der Bergleute des Reviers
Belegschaftsabbau.
Und nun zum Abbau der Belegschaften. Die Zahl der im Stein- und Braunkohlenbergban Beschäftigten ist schon über ein Jahrzehnt rüdläufig.
Im Jahre 1921 gab es bei uns 139.333
Partei.
haben die koalierten Bergarbeiterverbände erkläri, daß sie eine zuwartende Stellung einnehmen wer den. Sie haben keinen Streikbruch gemacht, Teine Streitbrecher gestellt, objchon ein Streiflbejchluß von den Belegschaften niemals gefaßt wurde. Der Herr Nedvěd soll sich seine Anrempelungeit also lieber ersparen.
Noch einen Vorwurf machen uns die Kommunisten, daß der Streit ohne unser Zutun nicht
beschaffen ist, dafür führt Redner geradezu un- Sturz, die gange Schwere der Wirtschaftskrise abgebrödelt" wäre. Wahrscheinlich deshalb, schaften unterstützten Arbeitslosen, die über fechs 8laubliche Daten an. Ein 18- bis 20jähriger wird den Arbeitern aufgelastet, während die Unter- weil wir und der Svaz die Streitunter und sich daher bei den regelmäßigen Kontrollen Kilometer weit von der Anstalt entfernt wohnen bas ergibt bei drei Schichten wöchentlich einen nehmer alles tun, um ihren Profit trop der Strije stung zahlen, die Kommunisten aber nicht! Wochenverdienst von 75.60 K, wovon noch 14 K 8 sichern. Aber trok der Erregung und Erbit- Dagegen hatten die Herrschaften während dieses in den Anstalten nach den geltenden Bestimmtun für die Bruderlade abgezogen werden. terung, die unter den Bergarbeitern angesichts die- Kampfes ziemlich viel Geld zur Bestechung von jer geschilderten Verhältnisse herrschen muß, war Vertrauensmännern; da haben sie nicht gen nicht melden brauchen. Jetzt bei der günür Von 61.60 K soll ein junger Bergarbeiter der Stonflikt auf dem Humboldt- und Nelson- gespart! Die kommunistische Partei ist befriedigt, ftigen Witterung werden bestimmt auch alle Schacht durchaus nicht geeignet, einen Revier- die Aktion wurde gemacht. solche Arbeitslose die Möglichkeit haben, fich streit hervorzurufen. wenigstens einmal monatlich gelegentlich zu melDie Meldung der Arbeitslosen im Zusammenhange mit der staatlichen Ernährungs altion erfolgt bei den Gemeindeämtern, die jedes mal spätestens fünf Tage vor der Beendigung des Unterstützungszeitabschnittes die neuen Berzeichniffe den Bezirksbehörden vorlegen follen. Die Arbeitslosen müssen sich daher rechtzeitig
den.
cine Woche leben! Auch die ledigen Arbeiter über 23 Jahre sind nicht viek besser daran; denen bleiben 82.35 K wöchentlich, also weniger als das Kostgeld, das sie zahlen sollen. Ein verheirateter Regiearbeiter mit zwei Kindern hat einen NettoWochenlohn von 92.75 K; diese Daten treffen anf 50 Prozent der Gesamtbelegschaft des nordwestböhmischen Reviers zu!
Der Schichtverdienst des Häuers ist allerdings melden. Der gegenwärtige Unterstübungszeit- wesentlich höher, doch bleiben ihm nach allen Ababschnitt endet mit dem 8. Mai und müssen sich sügen durchschnittlich etwa 220 K wöchentlich; wo die Arbeitslojen, die die Lebensmittelfarten aus nur drei Schichten verfahren werden, ist der Lohn In Nordwestböhmen und in den übrigen
Kommunisten am Werk.
Was wäre aber geschehen, wenn nicht in lchter Minute schließlich und endlich die Gewerkschaften, die den Kollektivvertrag abgeschlossen haben, ein gegriffen hätten? Der Kampf wäre einfach abGut 80 Prozent aller Bergarbeiter sind sich gebröckelt und die Unternehmer hätten das beabdessen bewußt, daß man gegen mangelnde Aufträge, gegen Feierschichten nicht mit einem Streit sichtigte Ziel auf der ganzen Linie erreicht. vorgehen kann, denn Aufträge find eben auch durch Es wäre nicht mehr darum gegangen, hundert einen Streit nicht hervorzuzaubern. Das wissen oder hundertfünfzig Arbeiter zu entlassen, sondern meines Erachtens auch die Kommunisten. Die sie hätten getan, was then beliebt hätte, und hätten Kündigungen waren aber nur der unmittelbare schließlich auch vor der Lohnfrage nicht haltgemacht. Anlag, um eine längst vorbereitete Aktion aus Die Forderungen im Streit haben die Kommuzulösen, die Lunte an die herumstehenden Pulver- nisten erst ein paar Tage später aufgestellt; fässer in Nordwestböhmen zu legen. darunter befindet sich auch die nach Verlängerung welche den Staatsbeitrag zu der gewerkschaft Industriegebieten ist eine furchtbare Not unter den Wenn die kommunistischen Führer eine Aktion des von uns abgeschlossenen ohit vertrages, lichen Arbeitslosenunterstüßung erhalten, fönnen Arbeitern fonzentriert, eine Rot, von der die machen, so denken sie ja nicht im geringsten daran, den sie seinerzeit wochenlang in ihrer Breffe und nach dent Wortlaute der Richtlinien für die Er- Agrarier feine Ahnung haben. Auch die bür ob diese Aktion den Arbeitern einen Erfolg bringen in Bersammlungern als unverzeihlich ent nährungsoftion, die vom Minifterium für soziale perliche Bresse weiß davon wenig zu berichten; es fan. Der kommunistischen Bartei geht es gut, Berrat" an den Bergarbeitern hingestellt haben. Fürsorge herausgegeben wurden und die auch sei dennut, daß über eine Ratastrophe wie am went es der Arbeiterschaft ichlet geht. Das ist 3wel Jahre später inszenieren die Kommunisten nötige Informationen wo sie mit ihren Methoden wirken einen Streif, um denselben Lohnvertrag, der gar enthalten, die Lebensmittelfarten nicht erhalten, werden. Rachher ist dann aber wieder alles erledigt. tönnen!
der staatlichen Ernährungsattion beanspruchen natürlich weit unter 200 Stronen. wollen, spätestens am 2. Mai melden. Personen,
nicht gekündigt worden ist, zu erhalten. Sie