Nr. 96.

Freitag, 22. April 1932.

Bolkswirtschaft und Gozialpolitik.

Hula über sein Programm.

Gigung des Zentraleisenbahnrates.

Seite 5 Entwicklung müsse dadurch auf das nachhaltigste wie Gerste und Mais, herangezogen werden. Fer­verstärkt werden, daß man den Binnenmarkt leiner sei sobald wie möglich einte, Ermäßigung stungsfähiger gestaltet. der Zuckersteuer erforderlich.

Prag , 21. April. Heute vormittags fand| Zur Bewältigung dieser Aufgaben wird eine der Lage seien, Arbeitskräfte zu binden. Dies jei falle nur die Arbeitslosigkeit von etiva 1.5 Mil­die 23. Sigung des Zentraleisenbahn- Art

rates im Repräsentationshaus der Stadt Prag Generalstab für reorganisatorische Tätigkeit statt, die der neue Eisenbahnminister Ing. Hula geschaffen werden.

einleitete.

Minister Ing. Hula erstattete sodann ein Beschlüsse des Zentraleisenbahnrates. Exposee über die gegenwärtige Lage der tschecho­flowatischen Eisenbahnen. Nach Erledigung von Angelegenheiten admi­nistrativen Charakters erstatteten die Bericht­erstatter der Sektionen zu den eingebrachten An­trägen ihre Referate, auf deren Unterlage u. a. folgende Anträge angenommen wurden:

Die Ursachen der gegenwärtigen ungünstigen Finanzlage fragen teils vorübergehenden, teils stän­digen Charakter. Der vorübergehende Faktor, der beinahe fatastrophalen Charakter trägt, ist die Wirtschaftskrise, die hauptsächlich im Frachten berkehr zum Ausdruck kommt.

Bei den Staatsbahnen sind die Transportein­nahmen im Jahre 1930 gegenüber 1929 um nahe­zu 600 Millionen Kronen, im Jahre 1931 um weitere 300 Millionen Kronen zurückgegangen, so daß sich der Einnahmenrückgang während der leg­ten zwei Jahre einer Milliarde nähert. Dieser Stand der Dinge erfordert größte Sparjam­feit. Es bleibt nichts anderes übrig, als zu weiteren Sparmaßnahmen sowohl im Personal wie im Sachaufwand, zu greifen. Bei den Maßnahmen zur Verringerung des Personalaufwandes wird es sich allerdings nur um vorübergehende Maß­nahmen bis zur Wiederkehr besserer Verhältnisse handeln. Jedenfalls müssen alle diese Maßnahmen unter Berücksichtigung jozial Schwäch st en gerecht aufgeteilt werden. Keines­falls kann es sich um eine Reduktion der ständigen Bezüge der Eisenbahnangestellten unter das Niveau der übrigen Staatsangestellten handeln.

der

Die dauernden Maßnahmen, die sich allerdings erst in der Zukunft positiv auswirken werden, sollen die Regie und die eigentlichen Ausgaben der Eisen­bahnen herabjeven. Siezu gehört u. a. der Plan, die

Stentsbahndirektion Prag - Nord aufzuheben, nzu jetzt mit den Vorbereitungsarbeiten begonnen wird. Die rentablen Investitionen, die it einer Herabsetzung der Verkehrsausgaben führen sollen, müssen auf Kosten weniger ertragreicher und aufschiebbarer Investitionen beschleunigt wer­den.

Durch den Aufschwung des Automobil­und Autobusverfehrs sind die Eisenbahnen in eine Krisenfituation geraten, die eine Neu­orientierung erfordert. Während unter der Herrschaft des Eisenbahnmonopols die Transporteure Sur Eisenbahn kommen mußten, muß jeßt die Eisen­bahnverwaltung ihnen entgegenkommen. Vorarbeiten sur Konzentration des bisher zwischen dem Post ministerium und dem Eisenbahnministerium aufge­teilten staatlichen Automobilverfehres find im Gange.

Die Lotalbahnen, die zum größten Teil ftets passiv waren, bilden für die tschechoslowakischen Staatsbahnen überwiegend einen sehr passiven Posten.

Der passive Lokalbahnverkehr muß durch den bil­ligeren Straßenautomobilverkehr ersetzt werden, ohne daß hieber die wirtschaftlichen Interessen der Lokalen Interessenten zu furz fommen. Wo das nicht möglich ist, muß die Motorisierung der Lokalbahnen beschleunigt werden.

Die neuen Aufgaben im Verkehrswesen erfor­dern gewisse A en derungen in der inneren Organisation der Eisenbahnen, insbesondere eine den neuen Verhältnissen angepakte elastische Lösung des kommerziellen Dienstes, dem auch ein

Werbedienst

zur Seite gestellt werden muß, der gewisse Befug nisse für Verhandlungen mit den Kunden hat.

1. daß eine einfachere Handhabung bei der Bestätigung einer Fahrtunterbrechung eingeführt werde,

Da der Kern jeder Binnenmartipolitit eine Die entscheidende Ursache unserer Arbeits intensive Agrarpolitik sei, müßten diejenigen losigkeit sei auch nicht die Schrumpfung der Aus Zweige der deutschen Landwirtschaft besonders de- fuhr, sondern das Versiegen des Binnen günstigt werden, die in besonders hohem Maße in marftes. Auf den Rückgang der Ausfuhr ent vor allem bei der Zuckerwirtschaft der lionen Menschen. Das Versagen des Binnen Fall. Ohne Zollschutz und Kontingentierung wür- marties habe Millionen Menschen arbeiis den die Rübenpreise nur etiva die Hälfte oder los gemacht. Die Ursache dieser Tatsache ei ein Drittel der gegenwärtigen Zuckerrübenpreise wiederum die nunmehr seit Jahren andauernde betragen. Wenn trotzdem die Lage der Zucker Verlustwirtschaft der Landwirtschaft. Als neue wirtschaft unbefriedigend sei, so wäre dies eine Wirtschaftsgesinnung, so schloß Schiele, sei die Folge der hohen Bestände aus den Vorjahren. Erkenntnis im Wachsen, daß immer mehr der Die Zuckerwirtschaft müßte stärker zum Ersatz der Say gelte: Deutschlands Zukunft liegt auf dem ausländischen fohlenhydrathaltigen Futtermittel, deutschen Acker!"

PRAGER ZEITUNG.

Deutsche Kultur in Prag .

2. daß auf großen Bahnhöfen, in welchen sich Repräsentanten des Prager Denischtums vorbehalten, zwei Garderoben( bei der Abfahrt und Ankunft) jein Versprechen zu vergessen oder zu brechen, seinen befinden, dafür Sorge getragen werde, daß die in Degout an den Verdauungsbeschwerden des Kuh zu Die Urania und ihr Anton Kuh. der Garderobe auf der Ankunftsseite abgelieferten überwinden, und den deutschen Schriftsteller" von Gegenstände über Ersuchen des Passagiers in die Wie zu erwarten war, hat Anton Kuh , dem Betessys Gnaden neuerlich in der Urania auftreten Garderobe auf der Abfahrtsseite gebracht werden, die Prager Urania ihre Räume geöffnet und zu lassen. Daß dabei der Namen Goethes 3. daß bei einer Rekonstruktion der Strecken, ihren Namen geliehen hatte, diese Gelegenheit mio raucht wurde, machte die Sache vollends zu welche auch die Notwendigkeit einer Reton benußt, um sich, ausgehend von der Notiz, in der einem Standal, der mit aller Druckerschwärze des struktion der Schleppbahnen bewirken, wir die Schande der Urania angeprangert hatten, Prager Tagblatt" nicht abzuwajchen ist. Wir über­die Eisenbahnverwaltung die Kosten der Refon- in faum wiederzugebenden Schimpfereien und Sude laffen nach diesen Darlegungen die Urania uno struktion der Schleppbahnen in jenen Fällen selbst leien, die eben nur als Trunkenheitserzeß verständ ihrem Kuh dem Urteil der Deffentlichkeit, die viel­regle, in denen diese Arbeiten einzig und alleinlich sind, über den Sozialdemokrat" auszulassen. leicht über den Stuh bisher nur durch das Prager zum Vorteil der Bahn selbst und ohne irgend so wenig uns der Kuh irgendeiner kritischen Be Tagblatt", also falsch. unterrichtet war. Wer auch welchen Nutzen für den Besitzer der Schleppbahn handlung wert erscheint, so nötig ist es nun doch nach dieser Aufklärung an die fulturelle Weiffto verursacht wurden, geworden, der Oeffentlichkeit eine Porträtskizze des der Urania glaubt und den Anton Ruh weiter für 4. daß die Vergütung für das Ver- Burschen zu liefern, der alljährlich im Prager Bolts einen geistreichen deutschen Schriftsteller hälf, würdig und berufen, in einem Volfsbildungsinstitut zu ber schieben sich im Verhältnis zur Zeit des Verbildungsinftitut Urania auftreten darf. schiebens so abstufe, daß als Zeiteinheit des Ver- Anton Kuh gehört zu den übelften Spaßmachern fünden, was Goethe dazu sagen würde"( nämlich schiebens ein niedrigerer, abgestufter Tarif bei der Bourgeoisie: er verkündet mit einem gewissen nicht zu ihm und Herrn Frankl, welchselber Mitgliso Geusenstolz bei jeder Gelegenheit, daß er keine des Sudetendeutschen Goethe- Ausschusses ist, sondern einer längeren Verschiebung in Anrechnung ge- Gesinnung habe und daß Gesinnung eine su den 13 Millionen hatenfreuzlerischer Wähler, die bracht werde. Belastung sei. Zwischen Schnorrer und Bohemien als die einzige stichhältige Vegründung ihrer Wahl 5. daß gefährliche Straßenübergänge festge- ließe sich der Typus Stuh am ehesten soziologisch doch das Vorhandensein von Kuhbuben in der deuts stellt und im Uebereinkommen mit den Automo- cinordnen, täme nicht in dem Einzelfall eine hemischen Literatur anführen könnte), wer also auch jetzt bilkorporationen eine Remedur gesucht werde, mungslose Bereitschaft zur Prostituierung des Intel - noch unbelehrt und unbelehrbar bleibt, der hat wirt­daß den Verhältnissen auf den Lokalbahnen sowie lefts im Dienste beliebiger Auftraggeber hinzu, die lich nur verdient, als geduldiger Zuhörer dabeizu­dem beschleunigten Ben von Ueberführungen und ihresgleichen in den unteren Regionen der Literatur fihen, wenn ein angetrunkener Clown sich verbis Unterführungen Aufmerksamkeit gewidmet werde. jucht. Ruh war jahrelang der Söldling des Wiener cxpresjis ntit Goethe vergleicht:

6. daß an Feiertagen und an GeExpressertönigs Bekessy . Als der Kampf Karl denktagen, an denen die Industrie normal Kraus' gegen Betessy seinen Höhepunkt erreicht hatte, Eine Ausstellung alpiner Flora wird Samstag, arbeitet, in den Vormittagsstunden Waggonjen trat Kuh mit einem ,, Vortrag" über Karl Kraus in den 23. d. M. im Botanischen Garten in dungen auf und ausgeladen werden können, die Arena und wurde von den Blättern Bekessys Prag, Na Supi, eröffnet. Gleichzeitig wird dem 7. daß die Preise der Jahreskarten 2. Klasse zum Satiriker ernannt. Selbstverständlich ist er Publikum das Alpinum seibst zugänglich sein. Die mit dem eineinhalbmaligen Betrag des Preises für für die Beleidigungen, aus denen sein Pamphlet den ganzen Tag hindurch zugängliche Ausstellung die Jahreskarie 3. Klasse festgesetzt werden; bestand, gerichtlich abgestraft worden. abgestraft worden. Welcher wird nur furze Zeit geöffnet sein. Eintritts­8. daß Rückfahrkarten zu ermäßigten Preisen Achtung sich der Kuh in Berlin erfreut, erhell: eld wird feines eingehoben; nur für die Ve in allen Verkehrsrelationen eingeführt werden, in am besten aus der Geschichte feines Sinduswurfsichtigung des Gartenis beträgt der Regiebeitrag 1 K. aus dem Restaurant d to annede. Ruh hatte Sonderausflugsziige. Die Staatsbahnbirektion Prag denen der Automobilvorkehr festen Boden gefaßt die Freundin eines Schauspielers beleidigt; der Süd fertigt vont 21. bis 30. Mai einen Ausflugszug hat; junge Künstler erklärte hierauf, er werde an einem zum Preise von 538 K, in dem die Fahrten und bestimmten Tage dem Kuh eine abgezählte Reihe die Verpflegung inbegriffen sind, nach den slowa Chrfeigen versezen. Er vollzog dieje Eyefution fsschen Bädern ab. Die Teilnehmer werden termingerecht, Ruh hielt bei allen Ohrfeigen stiff Gelegenheit haben, die Hohe Tatra , das Bad Lu­und wurde dann vom Besizer des Restaurants hin- bochňa, Bijnice, Štubňanite Teplice , Korytnice, Tren­ausgeworfen. Das Kulturblatt der Brager deutschen čanské Teplice, Pieštany und die Hauptstadt der Bourgeoisie meldete diesen Hinauswurf in der Slowakei Preßburg zu sehen. Anmeldungen mit Sunstrubrif: Anton Kuh aus Schwannecke aus einer Anzahlung von 100 K und Informationen gewiesen." E fällt in Berlin natürlich nie- bei der Kassa Nr. 13 auf dem Wilson Bahnhofe. mandem ein, den Kuh als Literaten ernst zu nehmen. Die Staatsbahndirektion Prag - Süd fertigt am Er spielt die Rolle eines Fattotums, dem die einen 8. Mai einen Sonderausflugszug nach Piief zu Beifall und Geld, die andern Verachtung sollen. den Feiern des Meisters Sevčit um den Preis von

9. daß die Jahrestarten vor allem jedoch die Halbjahreskarten auch zum 1. April und zum 1. Oftober jeden Jahres zur Ausgabe ge­langen;

10. daß den Lieferanten beschleunigt die Be nüßung von Waggons für die Aufladung von Sendungen im Gewichte von mindestens 2000 Kg. bewilligt werde;

11. daß die Beförderung von Frachtgut franko Haus eingeführt werde;

12. Antrag für die Gewährung von Not­Nachlässen für den Beförderungspreis bei Silfsaktionen für die Landwirtschaft im Falle von Elementartatastrophen und schweren Elementarschäden.

In Prag hat Anton Kuh dant der Kultur- 86 K, worin Verpflegung und Führung enthalten gefinnung des Prager Tagblatt" den Ruf sind, ab. Anmeldungen mit einer Angabe von 20 K eines radikalen deutschen Schriftstellers. Als er vor und 2 K Einschreibgebühr nimmt die Kafia Nr. 13 Jahr und Tag in der Urania auftrat, erlaubten auf dem Wilsonbahnhof entgegen wir uns die Bemerkung, daß ein Volksbil­

Die Verhandlungen wurden in den Nach- dungsinstitut damit zum Zirkus erniedrigt mittagsstunden abgeschlossen.

Herr Wilfert als Führer der Bauunter­

Kunst und Wissen

"

werde. Damals hat Kuh, der nur in angetrun­tenem Zustande, nach Genug beträchtlicher Eligier genommen. Er stand buchstäblich volltrunken dem Volksbildungsverein Urania", der tags zuvor Mengen Rognaks, reden fann, zuviel von seinem Goethe- Feier der Concordia". Gemeinsam mit auf dem Bodium und gebrauchte ungezählte Male Goethe zum Spudnapf eines Libertiners gemacht die Redewendung, die in den Kreisen der gebildeten Bourgeoisie als das bestbekannte Goethe- Zitat fur hatte, veranstaltete die Concordia" eine Goethe­fiert; als er den Saal für einen Augenblick verließ, Feier, die gut gemeint, aber nicht ganz gelungen fündigte er dem Publikum den Zwed des Abstechers war. Verdienswoll ist der Gedanke, Goethes wun­mit der denkbar ordinärsten Worten an: Ich geh' derbarstes Wortjuwel, die Pandora", einem

jetzt br... et.

Unsere Verhandlungskommission jette dann Der Bauarbeiterftreit in Mies und die Verhandlungen fort, jedoch fonnte trotz zu Staab geht unverändert weiter. geständnisse der Unternehmer ein Abschluß nicht Am Dienstag, den 19. April 1. J., fanden getätigt werden, da die Differenz noch immer bei der Bezirksbehörde in Mies Verhandlungen 30 Seller pro Stunde beträgt. Es zeigte fich zur Beilegung des Bauarbeiterstreites statt. Der auch, daß die deutschen Baumeister ihre Arbeiter Dberrat der Bezirksbehörde hat sich durch Unter- im Lohn schlechter behandeln als ihre tschechi­Publikum zu vermitteln, das gerade von dieser Dich­stützung des Gewerbeinspektors aus Pilsen be- fchen Kollegen. müht, einen Ausweg zu schaffen. Im Herbst vorigen Jahres sprach Kub wieder tung meist nicht mehr weiß, als daß sie eriſtiert. Zu den Verhandlungen erschien auch unternehmer hat ja bei dieser Verhandlung manches in der Urania . Der Sozialdemokrat" ignorierte Weniger glücklich war schon der Einfall, der Pan­Führung eines gewissen Egerer eine Deputation verraten, was beweist, daß sich die Herren wahr den Standal. Kuh leistete fich trotzdem in seinem dora" das Prometheus" Fragment vor­der Kommunisten und Hakenkreuzier. Die Saken- cheinlich von Dr. Pettera oder einem ähn Vortrag einige Anflegelungen des Sozialdemokrat" anzustellen; der rein ſtoffliche und der von dem kreuzler standen diesmal unter dem Kommando lichen Lohnpolitiker beraten ließen und rechneten Daraufhin teilte der Redakteur des, Sozialdemokrat", Festredner des Abends, Ferdinand Demt, der Kommunisten. Kollege Müller- Prag er daß die geduldigen Bauarbeiter sich auch Genolle Tr. atau sel, sem Direttor der Urania prägnant herausgearbeitete ideengeschichtliche Zusam Franzel, flärte, daß wir auf Grund der Vorfälle, die sich heuer das Lohndiktat gefallen lassen werden. mit, daß wir zwar nicht daran dächten, mit einem menhang besteht natürlich; aber die Pandora" mit den Kommunisten bei allen bisherigen Ver­Für die Bauarbeiter der Bezirke Mies und Kuh zu polemifteren, daß wir aber jedem weiteren will doch vor allem als Sprachschöpfung ge­handlungen ereigneten, jede gemeinsame Berhand- alles aufzubieten, den Kampf fortzuführen bis griff auf das famose Kulturinstitut begegnen wir- trennt sein. Wäre man sich der abseits des Szeniſchen Verhand- taab gilt es auch weiterhin auszuhalten und Auftreten des Kuh in der Urania mit einem An- nossen und darum von der Jugend- Dichtung ge­ablehnen. Dies erregte nicht nur Widerspruch bei den

Unternehmern, sondern auch bei Egerer, dem|

Führer der

tommunistisch- hakenkreuzlerischen

Deputation. Dieser erklärte, er wolle dableiben,

zum siegreichen Ende.

den, das sich zum Schauplatz derartiger Stanbaie bestehenden dichterischen Größe der Pandora" be­macht. Wir ließen schon damals feinen Zweifel wußt gewesen, dann hätte man sie auch nicht mit Schiele über die Wirtschaftslage. darüber obwalten, daß es sich uns nicht um den unzureichenden Mitteln gespielt, sondern sie leien Kah, sondern um die Urania handelt; lassen. So aber gab man statt der weiten und Propaganda für die Autarkie. um zu hören, was gesprochen werde, Unterstützt| den Einwand des Leiters der Urania, daß der Kuh leuchtenden hellenischen Landschaft das düstere Sze­Berlin, 21. April. Reichsminister für Land- eben, wenn ihm die Urania versperrt bleibe, in nenbild im engen Raum der Kleinen Bühne und wurde der Herr vom Baumeister Süß aus wirtschaft Schiele hielt heute in Halle eine einent anderen Saale sprechen werde, wurde von brachte mit dem Versuch, Götter und Helden im Staab, der ein Führer der deutschen national Rede, welche den Standpunkt der agrarischen unserer Seite entgegengehalten, daß der Vortrag Kostüm zu zeigen, die Dichtung oft an den Rand sozialistischen Arbeiterpartei sein soll, die angeb- Streise zur Wirtschaftsfrise lich auch für Erhöhung der Löhne eintritt. prägnant zum Kuhs in diesem Falle eine Privatangelegenheit seiner der Farce. Die sicher große Mühe des Herrn Ausdruck bringt. Jede Betrachtung der Situation Besucher, also des Publikums bleiben würde, das sich hölzlin war doch so gut wie umsonst vertan, Auch bei dieser Verhandlung zeigte sich die Deutschlands führe notwendigerweise zu der von ihm amüsieren und erheben läßt und das seiner denn von der Dichtung blieb nicht der überwäl­Einheitsfront der Unternehmer, eine start binwahrscheinlich wert ist. Nun versicherte Herr tigende Eindruck, den die Lektüre vermittelt, son­und Hakenkreuzler gegen den freigewerkschaft- n en marftorientierte Wirtschafts- Direktor Frankl dem Genossen Dr. Franze! dern ein peinliches Gefühl. Ter Prometheus des lichen Verband. Als die Verhandlungskom- politit zu treiben. Die drückende Last der ehrenwörtlich und feierlich, daß der Kuh Herrn Ballabene war sprachlich überraschend mission ernit machte und das Beratungszimmer Arbeitslosigkeit babe bereits bei ernsten nie mehr in der Urania sprechen werde, ja daß er, gut, auch in der Erscheinung stilgerecht, aber auch berließ und es den Unternehmern überlassen Männern des Ruhrgebietes zu dem gigan- Prof. Franki, das schon darum für ausgeschlossen an ihm wirkte durch die Intimität des Raumes wurde, mit den Kommunazis zu verhandeln, tischen Plan geführt, 500.000 Arbeitslose aus erachte, weil Kuh sich wiederumt ganz unqualifiziert manche Geste theatralisch und unreif. Von den war ihr Latein zu Ende. Nach wenigen Minuten dem Ruhrgebiet umzusiedeln und in die dünner benommen habe, so z. B. er litt gerade an Durch übrigen Sprechern fiel Grete Just angenehm tamen fie ebenfalls, ohne verhandelt zu haben bevölferten Gegenden des deutschen Ostens zu fall feine Notdurft im Künstlerzimmer vor den auf, nächst ihr die Epimeleia der Frau Loni und ohne den Unternehmern zu zeigen, wie man bringen. Tatsächlich habe auch eine Menschenwan- Augen des Leiters der Urania auf dem Kübel ver- uchs, in weiterem Abstand folgen diesen Lei­stungen die Pandora Julia Kraus Kauders, höhere Löhne erzielt, aus dem Lokal, um abzu- derung in umgekehrter Richtung von der richtet habe! warten, was jetzt geschieht. Stadt aufs Land eingesetzt. Diese gesunde| Es blieb dem Zeiter der Urania und Kultur die Eos Helene Scharfs und die Elpore Mimi