Nr. 100.

Zwei englische Flugzeugkatastrophen. Ein Flug­zeug mit einem Beutnant und einem Offi­siers aspiranten als Bejagung stürzte wäh­rend des stürmischen Wetters westlich der Insel Malta   ins Meer. Tie Besatzung ertranf. Zwei Militärflugzeuge sind unweit East Greenstead in Susser sammengestoßen. Während sich der eine Bilot durch Fallschirmabsprung, retten konnte, kam der andere ums Leben. Beide Flug­zeuge wurden zertrümmert.

Mittwoch, 27. April 1932.

getätigten, Terrain- und Bildgeschäfte, die wesentlich| schäftstreises liegende Geschäfte zu machen. zum Zusammenbruch des Unternehmens beigetragen feiner Vernehmung am Montag bestritt der Haupt­haben, geprüft werden. Weber hatte eines Tages in angeklagte, sich strafbar gemacht zu haben. Erfahrung gebracht, daß eine Frau von Schwarzen- Räuber auf Sardinien  . Unweit Sassari   auf berg   auf einen in ihrem Besitz befindlichen Leonardo der Insel Sardinien   ereignete sich ein Raubüber­Da Vinci, den Wilhelm von Bede angeblich als fall, der an die Blütezeit des Brigantenunwesens echt bezeichnet haben soll, Geld suche: Weber reiste erinnert. Auf. der Straße zwischen Lodei und Sinis mit Frau von Schwarzenberg nach USA.  , um dort cola hielten drei maskierte Räuber bei das Bild zu verkaufen; er bevorschußte auch schon hellichtem Tage ein Automobil an, in dem ein In­das Geschäft, von dem der Aufsichtsrat der Beamten- genieur mit seiner Gattin fuhr, und beraubten sie. Eine Ohrfeigen- Wette. In dem serbischen Städt bank überhaupt keine Ahnung hatte, mit 137.000 inige Minuten später ereignete sich der then Kragujevac   famen der Schulpedell und der Ge- Mart; aber schließlich stellte sich das Bild als eine gleiche Fall. Während der Plünderung des meindediener, offenbar unter starkem alkoholischen Fälschung heraus... Auch durch andere Bildgeschäfte zweiten Automobils kam ein drittes Auto mit Einfluß, überein, ein Ohrfeigenduell auszutragen. ist der Beamtendant außerordentlich hoher Schaden zwei Carabinieris an, die einen Gefangenen esfor­Wer am meisten vertragen fönnte, sollte von dem zugefügt worden: 37 restlos übertagierte Gemälde tierten. Auch dieses Auto wurde von den Räubern Unterlegenen freigehalten werden. Zum Schluß wurden mit 548.000 Mark lombardiert. Weber wird angehalten; einer der Carabinieri erschoßz ohne lan­mußte ein Duellant mit einer schweren Gehirn- bauptsächlich vorgeworfen, daß er überhaupt nicht ges 3ögern einen der Räuber, so daß die anderen erschütterung ins Krankenhaus eingeliefert werden; berechtigt gewesen sei, derartige außerhalb des Ge- die Flucht ergriffen. der andere wurde wegen Körperverlegung einge­sponnen.

Der dreifache Mörder Větrovský vor den Geschworenen.

Die Bluttat in der Prager   Karlsgasse.

einmal sechs Wochen in Anstaltspflege zur Beobachtung.

Während der Mörder früher zugegeben hatte,

Genoffen!

In

Sette 5

Genoffinnen!

jeber Betriebsversammlung, jeber Gewerkschaftsversammlung. jeder Genossenschaftsversammlung jeber Wählerversammlung, jeber Frauenbersammlung. jeder volitischen Versammlung, jeder Bersammlung oder Sigung einer proletarischen Organisation follt Ihr für die

fozialdemokratische Parteipreſſe

intensivste Werbearbeit leiften

Nach der Mittagspause wurde der Polizei­fommissär Dr. Berkovic und mehrere andere Personen( meist Hausbewohner) über Details der Tat einvernommen, ferner das Personal Hrubys und eine ganze Reihe von anderen Zengen, deren Aussagen sich dahin zusammenfassen lassen, daß das Verhältnis des Chefs zu seinen Schwager

ein gutes gewesen sei. Von schlechter Behand lung sei keine Rede gewesen. Nach dem erwähnten Autounfall kam er zur Beobachtung in eine Ner­

venheilanstalt,

Sein

40.000 Teufelsanbeter! Die Wiener   Polizei ist einer seltsamen Religion" auf der Spur: ein gewisser Dr. Franz Sättler, der sich der größeren Würde wegen Oberpiester Musallam" nannte, gewann nach und nach in allen Teilen der Welt nicht weniger als 40.000 Teufelsanbeter" und ver- Prag  , 26. April. Heute begann vor dem hiesigen geworfen. Während der Angeklagte beteuert, das faufte ihnen zu beträchtlichen Preisen Talismane Schwurgericht( Vors. OGR. Sytora) bei stärkstem Geld sei ihm zufällig in die Hände gekommen, ver­und Horoskope. Als die„ Teufelsanbeter" trotz ihres Zulauf des üblichen Publikums die zweitägige Bermutet die Anklage in der fürchterlichen Tat einen fultischen Besizes zu feinem nennenswerten Glüd handlung gegen den 26jährigen den 26jährigen Schankfellner gemeinen, taltblütig und bestialisch weil er in einem plöglichen Wutanfall den tamen, erstatteten sie Strafanzeige. Die Polizei Johann Větrovsky, der in der Nacht auf den ausgeführten Raubmord. fonnte nur die Sekretärin des Oberpriesters ver- 4. März d. J. seinen Schwager, den Restaurateur Větrovsky behauptet, er habe sich lediglich schuldtragenden Chauffeur erstechen wollte. haften. Sättler- Musallam selbst ist über alle Berge. Hugo Hruby, dessen Frau Anna und zuletzt noch für schlechte Behandlung und Schimpf Sonst tamen aber keinerlei neue Tatsachen zum „ Segenjalbe" für 300 Mart. Das Wiener   die alte Mutter Hruby s durch Beilhiebe und worte vonſeiten seines Schwagers an ihm Vorschein. Man spricht davon, daß Větrovsky, der Sicherheitsbüro hat nach wochenlangen auf Grund Messerstiche getötet hat, so daß außer dem rächen wollen, und nur an ihm. Nur aus bis dahin Geschäftsführer gewesen war, ab­einer ausländischen Anzeige angestellten Erhebungen neun Monate alten Kind des erschlagenen Ehe Angst vor Entdeckung habe er dann die gesezt werden sollte. Auch habe er geplant. sich die Sekretärin Justine Schnattinger einer inter- paares buchstäblich ausgerottet wurde. Auch dieses Hand gegen die zwei Frauen erhoben. Auch selbständig zu machen und Kapital geju, nationalen offultistisch erotischen Geheimorganisa Kind ist verletzt, doch ist in dieser Richtung dem beruft er sich auf Geistestrantheit und stüht um ein Gasthaus zu eröffnen. Er selbst äußert tion, deren Zentrale sich in Wien   befand, verhaftet. Angeklagten teine dirette Mordabsicht nach sich dabei einerseits auf einen Autounfall, den sich in diesen Punkten sehr unbestimmt. Die Geheimorganisation hatte in allen Nachbarstaa- zuweisen, so daß die Anklage hinsichtlich des Kindes er vor einigen Jahren erlitten hat, wobei er am Privatleben weist teine Besonderheiten auf. ten, sowie fast in sämtlichen Kulturstaaten der Erde nur auf Uebertretung gegen die körperliche Sicher Kopf verletzt wurde, anderseits auch auf erbliche Die eintönig gewordene Verhandlung lebte auf, ihre Ziveigstellen. Der eigentliche Leiter der Orga heit lautete. Belastung. Schon sein Vater habe ins Jrals nach der Einbernahme der zahlreichen Neben­nisation, ein gewisser Dr. Franz Sattler, konnte im renhaus gebracht werden sollen. Er selbst war zeugen die leisten Augenblid flüchten. Die Geheimorganisation. Die Verantwortung des Angeklagten Haupt- und einzige Angenzeugin batte tausende von Mitgliedern und warf beträcht Nach Verlesung der Anklageschrist beginnt die der Tat Johanna Prucha liche Summen ab. Sie betrieb einen großzügigen Einvernahme Bětrovskys. Es ist ein schwäch­Sandel mit Geheimmitteln. Es wurden Amulette, licher, mittelgroßer, blasfer Mensch, der in sonder sich die ganz oberflächliche Brustverlegung selbst vorgerufen und vereidigt wurde. Sie bewohnte, Talismane und chemische Flüssigkeiten zur Verhübar gebeugter Haltung vor dem Gericht steht, den zugeführt zu haben, um einen Ueberfall vor wie erwähnt, das Nebenzimmer, und kam gerade tung der Schwangerschaft und zur Einstellung des Stopf auf die rechte Seite geneigt. Zu den Aus- 3utäuschen, erklärte er vor den Geschworenen, dazu, als Větrovsky sein Mordwerk an der alten Rindersegens, zur Erhöhung der Potenz usw. gegen führungen der Anklage bekennt er sich im wesenter habe tatsächlich selbstmord begehen Frau vollbrachte. Mit der Mordaxt, die the Beträge von 10 bis 50 Mart für die Flasche, eine lichen. Im allgemeinen spricht er ruhig und gefaßt, wollen, aber nicht tief genug gestochen, weil es der Vorsitzende reicht, stellt sie dar, wie der Mörder berensalbe" sogar um 300 Mart lange Zeit nur beim Anblick der Mordwaffe bricht er in ner- web tat". Er behauptet auch, während der sich angestellt hat. Sie schildert die Nacht der hindurch in tausenden Baketen das Ausland vöjes Schluchzen aus. Wie erinnerlich, erschlug er Tat nicht bei Sinnen gewesen zu sein und Todesangst, die sie hinter der verrammelten verschickt. Nachnahme war ausgeschlossen. Die Bezuerst seinen Schwager, dann die Frau, weil sich an nichts mehr zu erinnern. Diese Behauptung| Türe verbrachte, während der blusbefndelte Mörder träge mußten im Vorhinein eingesandt werden. er fürchtete, sie könnte durch die Beilhiebe er steht im Gegensatz zur feinen früheren Aussagen, bei sie hinausloden wollte, wobei er ihr einredete, es Eine Amerikafahrt in einem kleinen Rutter, wacht sein und ihn verraten. Dann fiel er über denen er große Raftblütigkeit bekundete und auch habe ein Weberfall stattgefunden. Die unge­welche drei junge Männer zu unternehmen im Be- die Matter des Gastwirtes her, schlug sie mit erklärte, feinerlei Gewissensbisse zu verspüren. griffe waren, hat knapp nach ihrem Beginn ein dem Beil so wuchtig auf den Kopf, daß es regisches Ende genommen. Bereits in einer Hand entglitt und brachte ihr noch Genua   war der Start, der drei Absolventen der mehrere tödliche Stiche in den Hals bet. Gruby Marineakademie   nicht glatt. Ihr Stutter stieß mit und seine Frau wurden erst nach tagelangem Rin einem anderen Schiff zusammen und mußte wieder gen vom Tode erlöst. Der Mörder und seine flott gemacht werden. Bei der Weiterfahrt nach Opfer schliefen in dem gleichen Raum, das an­Reapel wurde der Kutter vor Via Reggio   von einem stoßende Zimmer war dem Dienstmädchen starten Sturm überrascht, wobei der Initiator der Bru dha angewiesen. Die Brucha wurde durch Fahrt, der 22jährige Kapitän Rajdh i, von Bord das Gepolter der Schläge wach, öffnete die Türe fiel und erirant, während seine beiden Fahrt und sah Větrovsky mit dem blutigen Beil in der genossen so starte Verletzungen erlitten, daß an eine Band über die alte Frau gebeugt. Sie verbarri Fortsetzung der Fahrt nicht mehr gedacht werden fadierte sich in ihrer Kammer und ließ sich troß allem Zureden Bětrobstys nicht dazu bewegen, herauszukommen.

lonnte,

Das Beweisverfahren

Sto

künstelten Worte des Mädchens lassen doch das ganze Grauen dieser Mordnacht ahnen: das Krachen der Arthiebe auf die Schädel, der Opfer,

Normal oder nicht?

begann mit der Vernehmung des alten Königsaaler der dumpfe Fall der leblosen Körper auf den Arztes, Dr. S obližek, der vor zwanzig Jahren Boden, und dann die Schritte des Täters nach der den Vater des Angeklagten bei einem Anfall Tat treppauf, treppab, bald näher, bald ferner, Herr kann sich nicht mehr erinnern. Auch die alte Türe. geistiger Störung behandelt haben soll. Der alte das Rütteln des Mörders an der verschlossenen Muiter des Angeklagten wird über diesen Punkt einvernommen. Der Angeklagte ist das jüngste ihrer elf Rinder. Sie ist sehr ruhig. Sie sagt Nach nochmaliger kurzer Pause fam eine lange ihrer elf seinder. Sie ist sehr ruhig. Sie sagt babe erit mit vier Jahren gehen gelernt und Verwandten zur Einvernahme. Das Verhör aus, er sei als Kind schwach und hinfällig gewesen, Reihe von Bekannten, Ortsnach barn und noch in der Schule nicht ordentlich sprechen können. drehte sich um den Geistes zustand und das Dr. Roblizet fügte noch bei, er erinnere sich Vorleben des Angeklagten. Ein alter Oris dessen, daß die Větrovskys überhaupt Son- vorsteher bekundet, daß der Vater des Ange­derlinge waren. Tann wurde der Arzt der klagten in späteren Jahren zeitweilig nicht richtig Rettungsstation, der den Angeklagten zuerst wegen im Kopf gewesen sei. Větrovsky selbst habe nach dem seines Messerstiches behandelt hat, einvernommen, Autounfall angefangen zit pinnen". Beide um über seinen damaligen Geisteszustand auszu- Behauptungen wurden mit verschiedenen, teils sehr jagen und der Untersuchungsrichter, Dr. VII, über sonderbaren Beispielen und Gpisoden belegt. Die einige Punkte des Protokolls, die vom Angeklagten Gerichts ärzte greifen ständig mit Fragen bestritten werden.

Millionen vergendet. Vor der Straflammer des Landgerichts I Berlin   begann am Montag der auf Bekanntlich fand man dann Větrovsky mit etiva drei Monate berechnete Prozeß gegen die per­entwortlichen Beiter der vor einiger Zeit zusammen- einer blutenden Stichwurde in der Brust scheinbar gebrochenen ,, Bank für deutsche Beamie". Bei einem bewußtles auf, so daß man zunächst einen Ueber Gesamtverlust, der in die Millionen ging, dürften fall durch fremde Personen vermutete. Erst die civa jechzigtausend Beamte Geld ver- Aussage der Brucha gab der Untersuchung eine loren haben. Angeklagt sind Bankdirektor andere Richtung, doch leugnete Větrovsky noch Alois Weber, Prokurist Höpfner, Kaufmann volle 14 Tage die Täterschaft ab. Endlich brach er Freumann, Makler von Buchwald und Kunstmaler susamaren und bekannte sich zu der Tat. Bende. Die Antiage lautet auf Untreue, Bilanz verschleierung, Verstoß gegen das Genossenschafts­gejey und fortgejeyten Betrug. Außer dem Aufbau Dem erschlagenen Hruby hat der Mörder eine und der Geschäftsführung der Bank für deutsche Brieftasche mit 8400 K, die er in der Rod Beamte werden in der Verhandlung vor allen tasche fand, abgenommen, das Geld im Keller Dingen die unter Führung des Angeklagten Weber versteckt und die Tasche selbst in den Abort die Verhandlung.

Die beiden Intelligenten.

Raubmord oder Rache?

Die ärztlichen Sachverständigen weisen darauf hin, daß bei der psychiatrischen Untersuchung Be trovsky plump simuliert habe. So habe er die einfachsten Recheneɣempel stets falsch gelöst, obwohl er im Geschäft stets ein guter Rechner war. Dann unterbricht der Vorsitzende

ein und machen Notizen. Im übrigen wird dem Angeklagten durchaus das Zeugnis eines ruhigen, sanften, braven Menschen ausgestellt. Immer wie der kommen sie darauf zurück, daß seit dem Autounfall bei ihm geistige Störungen, Gedächtnisschwund, Kopfschmerzen und arge An fälle verschiedener Art zu bemerken waren. Spät abends wurde die Verhandlung vertagt.

Kavalieren, den Kazen und Spaßen und Hun- Herr an die Grenze, zeigt seinen Baß und öffnet| hinaus. Draußen erkundigt er sich nach der Zoll­derln? Müssen nicht längst alle Gesimse übervoll den Koffer. fommandantur und schlägt, argwöhnisch nachge sein? Warum schenkt er nit amal was anders?" Die Augen der beiden Grenzwächter werden schaut, den Weg dorthin ein. Bastl ist überwältigt von soviel beruflichem groß wie Aepfel, und sie tauschen einen einzigen Eine Viertelstunde später kommt er in Be­Von Hanns Roessint. Scharfsinn. Er nicht wohl zehnmal hintereinander, langen Blick. Unten im Stoffer liegen, roohl- gleitung des Oberzollfommandanten zurüd. Bast! weiß nit," murmelt der tschechoslowa- und sie beschließen, dem dicken Morawski, mag behütet, etwa ein halbes. Duyend winziger Por- und Mudi können sich nicht entsinnen, ihren Chef fische Zollwächter Nepomuk Chuzboret, indem er er noch so liebenswürdig sein, beim nächsten Mal zellanfiguren. jemals so toben gehört zu haben. Dem Lauf seiner gedankenvoll zusicht, wie einem dicken Reisenden auf den Zahn bzw. auf das Porzellan zu fühlen. Ich bin nicht genau darüber im Bilde, ob Donnerrede wortwörtlich zu folgen, ist ihnen in Gepäck revidiert wird, der Mann gefällt ,, Nein, weißt Mudi, sagt Bastl entschlossen, und wie hoch sie verzollt werden müssen," sagt der Aufregung nicht möglich; sie schnappen als mir nit mehr!" ,, überlisten lassen wir uns nimmer!" der Herr. Wichtigstes den Ausdruck kostbare Stücke" auf, Sein Freund und Amtsbruder Sebastian der häufig wiederkehrt und vermutlich dem Vor­sellan gilt, ferner einen zweifellos für sie be­Schaboret entläßt soeben den verdächtigen Polen  timmten Kraftausdruck von unbeleckten Star reisenden mit einem jovialen Abschiedswort, wie| pathenbären". Nach einem legten vernichtenden

das

Nach Monatsfrist kommt Seri Morawsti wieder. Düftere Amtsmienen empfangen ihn Sebastian oleh schweigend den Koffer auf, und Nepomuk schließt

Hammer.

Aber... ei nu... wie... was.

Er bekommt keine Antwort. Nepomuk wiegt die Figürchen in der Hand- Schöne Dinger!" denkt er anerkennend- und Sebastian holt den Sammer. Sklatsch, rollt der Kopf eines Rokoko­

fräuleins über den Revisionstisch. Blick auf seine Untergebenen wendet sich der ,, Oh... ah. au! Meine lieben Herrn, Kommandant an den Reisenden:„ Also, Herr ivas machen" stöhnt der Herr auf. Bitt' Prefeffor, für den Augenblick lassen Sie sich bitte '?" schön, um Himmelswillen... ich bitt' Sie um

Bergeblich; Bastl hält ein weißes Unschulds Schäfchen in der Hand und schlägt ihm kunstgerecht alles

Denn der dicke Herr Morawski aus Preßburg  | macht die Reise nach Polen   mindestens zum zwölften Male, immer über der kleinen Station, entseht sich der dicke Herr. bo Chuzborek und Schaboret ihres Amtes walten; jo ist er allmählich ein guter Bekannter geworden. Schaboret," sagt Chuzborek jedoch heute, da stimmt was nicht!"

Sebastian hält irritiert inne.

den Kopf ab. Das Ergebnis ist verblüffend: cine Bortion Kotain kommt zum Vorschein! Mudi Chuzborek sieht den Herrn aus Preßburg   vernich ihn an, und der Hammer tut seine Arbeit weiter. „ Laß dich nit verblüffen!" fnurrt Nepomut tend an, und dieser schlägt die Augen nieder. Aber, o Wunder, auch die zweite Figur erweist Sebastian aber schwingt den Hammer, vis alle Figürchen ihres Kopfes und Inhalts beraubt sich als vollkommen leer. sind, worauf Herr Morawski festgenommen und

Bastl wirft den Hammer hin; aber Nepo mut, mit mehr Mißtrauen begabt, schlägt noch ein drittes Mal zu. Das Ergebnis ist negativ wie

,, Was soll denn da nicht stimmen?" Das mit den Andenken." Sebastian schweigt. Mit den Andenken ver hält es sich so: Der dicke Herr Morawski, der jeden Monat seine Verwandten in Polen   besucht, der Gendarmerie übergeben wird. Pflegt als guter Sohn, Bruder, Onkel, Neffe und ,, Gut! Sehr gut, die Leute!" preist der ber Better stets eine Anzahl niedlicher Porzellanfigür zollkommandant, als es ihm gemeldet wird, und zuvor; es findet sich weder Kokain noch sonst chen mitzubringen, die zwar nicht viel Weri er erwähnt Chuzborek und Schaboret lobend in baben und deshalb nicht einmal verzolit zu wer- feinem Tagesbefehl. Sichst du," sagt Mudi ,,, man muß sich nit

den

brauchen, aber den Verwandten, wie Herr

Morawski mit strahlendem Wohltätergesicht ver verblüffen lassen!" lichert, sehr große Freude machen.

" Ich bitt'

dich, Bastl," sagt Mudi Chuzboref

Und Bastl nickt, selbstbewußt.

Ein paar Wochen später der dicke Mo­

etwas Verbotenes.

Muchi faßt sich aus Kinn und sieht den Herrn unsicher an. Basti tut desgleichen. Mit einem verlegenen Lächeln wollen sie ihm das Porzellan wieder in den Koffer schieben.

Aber der Reisende, der sich vorhin so erregt schließt die Bruchstücke in den Koffer und geht

an

meinen unendlichen Entschuldigungen ge nügen! Selbstverständlich kommt der Staat für den Schaden auf: ich werde mich persönlich dafür erledigt wird." einsetzen, daß alles mit größter Beschleunigung

Drei Wochen später zahlt der tschechoslowa­tische Staat dem Herrn Professor Pollaczet aus Wien   zweitausend Schilling Schadenersak für zer­schlagenes altes Sèvres  - Porzellan, bestimmt für ein Krakauer Museum.

Siehst du," knurrt Sebastian, als die Na­men Chuzborek und Schaborek wieder in Tages­befehl prangen, das fomnit davon, daß wir damals den Morawski...-Ich sag halt: alles laufen lassen das ist das Richtige!"

Und Nepomuk, gänzlich irre geworden an seinen zollamtlichen Qualitäten, stimmt ihmi

eindringlich ,,, wo bleiben die Verwandten mit all raiosti ist inzwischen zu drei Monaten verdonnert Lat, befommt jetzt auf einmal eine eijige Ruhe. mitde zu.

diesen Schäfchen und Rotkäppchen, Dirndln und worden

fommt ein sehr distingiert gekleideter Er