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Spazierstoďtragödie.

Von Weare Holbrook( New York  ).

SPD  . Die Miffrets brachten wir von ihrer Reise nach Westindien   einen hübschen Spazier­stock aus Schlangenholz mit, von der Ort, wie ihn. vielleicht ein reicher Plantagenbefizer trägt, wenn er stolz auf seinem Besigtum einherschrei­tet. Sein Griff war mit Elfenbeineinjäzen ver­sehen, und eine silberne Schlange wand sich um feinen Schaft. Er war ein richtiges Erbstück so recht dazu geeignet, an fünftige Generationen weitergegeben zu werden, und zwar so rasch als möglich.

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Als ich zum ersten Male mit dem Spazier­stod öffentlich auftrat, fam ich mir vor wie ein Tambourmajor, der seine Trommel verloren hat. Um feine Aufmerksamkeit zu erregen, suchte ich

Freitag, 13. Mai 1932.

Das Sterben der Industrie im Schönhengstgebiet.

Wir erhalten von einem Vertrauensmann den, infolge der Kurzarbeit dezimierten Löhnen aus Zwittau   folgende Schilderung der pre- noch 15 Prozent einbüßen und so der Krise un­fären Lage der Industrie im Schönhengstgebiet, erträgliche Opfer bringen sollen.

Die ein getreues Spiegelbild der trostlosen

Situation auf dem Arbeitsmarkt in diesem Das Brüsauer Gebiet gleicht wirtschaftlich

Gebiete bildet.

einem Leichenfeld,

Der Vertrauensmann

liest die

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Tribüne

Monatsschrift

für Arbeiterpolitik und Arbeiterkultur.

Die Tribune" unterrichtet des sozialistischen   Ver­tranensmann über die aktuellen Probleme des internationales Sozialismus, der Oekonomie und der Kulturpolitik. Jahresbezug 40 Kč. vierjährlich 10 Kč, Einzelheite 4 Kč. 908. Volksbuchhandlung oder direkt durch die Verwaltung w Prag   II. Nekazanka 18.

Die Hoffnungen, welche sich an den Eintritt wo die trostlosesten Verhältnisse herrschen. Der des Frühjahrs knüpften, haben sich im Schön- bis vor kurzem noch teilweise beschäftigte Be- Bestellungen durch den Vertrauensmann, die Schriftenabteilun hengstgebiet leider nicht erfüllt. trieb der Firma Lurie und Bauer hat seine Ta­tigkeit vollkommen eingestellt, von den früher be­schäftigten 3500 Arbeitern sind nur noch einige Hunderte bei A. Freund in B.- Wiesen und J. A. Gott  , wie lange ist es schon her, daß er feine Löw- Beers Söhne in Elijental beschäftigt. Aber richtige Butter mehr gegessen hat? Er weiß nicht auch hier läßt die Krise und die Nationalisierung mal recht mehr, wie sie schmeckt. Und etwas für die Zukunft das Aergfte befürchten. Käse, Schweizerkäse dazu.

Die Bautätigkeit ist unansehnlich, Notstands­arbeiten werden mangels der notwendigen Mittel jast überhaupt nicht ausgeführt, Ge­meinden und Bezirke leiden an Abgängen in den Voranschlägen, die statt kleiner ständig größer werden. Die Industrie laboriert an einer schweren Beschäftigungslosigkeit und an Geldmangel.

Aehnlich sind die Zustände im ganzen be­nachbarten Gebiet, überall die größte Arbeits­

die einst so blühende Industrie stirbt lang­sam ab

Holl hat noch nicht zu Ende gedacht, da ist er auch schon im Laden.

Als Marie abends nach Hauje kommt, pfel Holl vergnügt vor sich hin.

Sie sieht ihn verwundert an. ,, Was ist

eine belebte Verkehrsstraße auf. Da gab es Die Drosselung des Exportes macht sich immer lojigkeit, Hunger und Elend, andere Spazierſtockträger in der Menschenmenge, die leicht und sicher einherschritten und bei jedem empfindlicher bemerkbar, so daß dieser für unser dritten Schritt im Takte mit der Eisenspiße ihres Gebiet fast vollkommen geschwunden ist. Aus der suchte, sie nachzuahmen. Aber der Rhythmus von drohenden Betriebseinstellun in absehbarer Zeit wieder zu beleben. Die staat mehr ein entstelltes Lachen. Sie fühlt sich so Spazierſtocks auf das Pflaster schlugen. Ich ver- ganzen Umgebung hört man Hiobsbotschaften und es besteht nicht die geringste Hoffnung, sie denn mit dir los, Paul? Saft wohl das große lichen Unterstübungseinrichtungen sind, so sehr lichen Straßenkehrer, der verstreute Zeitungen fein Arbeiter im Schönhengstgebiete jo glücklich auch die Fürsorgetätigkeit des Gen. Dr. Czech im schwach und elend heute. Es ist zuviel für fie, mit seinem Stocke aufspießen will. Zweimal sein wird, für die volle 48stündige Arbeitszeit Interesse der Arbeitslosen überall anerkannt übersteigt ihre Kräfte. Sie wird wohl eines Ta ftrauchelte ich über meinen Stod: beim dritten Beschäftigung zu haben. Die Zwittauer Baumwollindustrie, die schon steuerung sind die Arbeitslosen, die schon vorher werden! Alle Kräfte zusammen, immer wieder Mal entschloß ich mich, ihn wie ein Gewehr un­Die Zwittauer Baumwollindustrie, die schon wird, unzureichend, denn nach erfolgter Aus- ges zusammenbrechen. Aber um Gotteswillen, Zeit unter der Arbeitslosigkeit durch das vergebliche Suchen nach Arbeit zer­ter dem Arme zu tragen. Der nächste Zwischen- die längste Zeit unter der Arbeitslosigkeit steuerung sind die Arbeitslosen, die schon vorher nur das nicht! Nein, nein, fie darf nicht frant durch das vergebliche Suchen nach Arbeit zer­fall ereignete sich erst einige Minuten später, schmachtet, ist nur teilweise beschäftigt und es iſt ntürbt sind, einzig und allein auf die Ernah- susammengerafft, bis wenigstens die Kinder er­wachsen sind. Und dann?- Hier reizen ihre als ich mich mit dem Stockgriff in einem Kin- auch keine Hoffnung, daß auf diesem Industrie- rungsaktion angewiesen. Gedanken jäh ab, kommen nicht weiter. derwagen einhakte und das Gefährt etwa einen gebiet in der nächsten Zeit die Situation einerungsaktion angewiesen. Häuserblock weit mitzog, bis ich von einem wi- Besserung erfährt. Die Unternehmer versuchen tenden Kindermädchen gestellt wurde. In einer natürlich auch hier, die ganze Laft der Krise auf Zeit, da sich die Aufregung über das entführte die Arbeiterschaft zu überwälzen, sie haben Lindbergh- Baby noch immer nicht gelegt hat, fiel ab 1. April den Lohnvertrag gekündigt und es mir schwer, den herbeieilenden Polizisten von bestehen nun auf einem 15prozentigen Lohn­meiner Unschuld zu überzeugen. abban.

Kaum hatte ich das Kindermädchen und den Es ist eine starke Zumutung an die Arbeiter, Bolizisten besänftigt, als ich Pete Wudgeon be- deren Löhne ganz unzureichend sind, daß sie von gegnete, mit dem ich in Kabelshausen in die Echule gegangen war. Ho! Ho!" rief er aus,

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als er mich erblickte. Seth mal, wer da einen ficht, daß ich irgendeine Reklame vorführe. ,, Jch Spazierstod trägt! Das nächste Mal wird man habe schon von diesem Burschen gelesen", sagte dich sicherlich mit einem Monokel im Auge und ein Wissender. Er tut Kaugummi   auf die Eisen­mit einer Orchidee im Knopfloch treffen spite seines Stodes und fischt damit alles Geld ,, Aber nein", erwiderte ich schüchtern und heraus, das durch das Gitter heruntergefallen ist. begann plötzlich zu hinten. Ich habe eine Knie- Man jagt, daß er sich schon ein schönes Ver­verletzung; das ist das Ganze. Gestern hat man mögen damit verdient hat. mir erst den Verband abgenommen."

Ein Polizist verscheuchte schließlich die ange­sammelte Menschenmenge und half mir, nachdem Betes ehrliches Provinzlergesicht nahm einen er mich einem gründlichen Kreuzverhör unter­Ausdruck aufrichtigen Mitleids an. Entschuldige, worfen hatte, den widerspenstigen Spazierſtock alter Bursche", sagte er, ich dachte schon, du herauszuziehen. Nun aber keine solchen Spässe jeist auch so ein Snob geworden. Entschuldige! Ich hätte ja wiffen müssen, daß du für solche mehr!" jagte er im Weggehen.

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Aber die Arbeiter und die Arbeitslosen wis­ſen auch schon, wem sie dieses furchtbare Elend und diese Not zu verdanken haben, was die Schuld trägt an all dem Hunger und der Arbeits­losigkeit, einzig und allein diese brutale, anarche und fluchwürdige Gesellschaftsordnung, die heute mehr denn je reif ist zum Untergange, und alle jene, die diese Ordnung noch stüßen und halten wollen.

Ein Glückstag.

Marie muß sich erst mal seßen. Wie das so ist. Nur hezen und heßen, damit viel fertig wird. Es hat auch heute Marie besonders angegriffen, da sie ihre Zeit hat. Doch wer nimmt Rücksicht darauf? Sie kann doch nicht fortbleiben, man würde sich sonst eine andere Waschfrau nehmen, und sie brauchten das Geld doch so notwendig. Sie kann sich nicht ausruhen, nicht einen ein zigen Tag, auch dann nicht.

Holl übersicht vor Freude ganz das Unwohl sein seiner Frau. Er hat schon Staffee gekocht, deckt den Tisch. Bringt Tassen herbei und das Brot. Was ist denu nun eigentlich mit euch los?" wiederholt Marie ihre Frage durch einen Schleier vor den Augen. Ihr ist ganz schwindelig.

Im Verlag ,, Der Bücherkreis G. m. b. H.", Berlin   SW. 61, erscheint dieser Tage ein neuer Roman, der mit Recht Aufsehen erregen dürfte. Handelt es sich doch um Die Mädchen sagen nichts. Holl hat allen den ersten echten Arbeitslosenroman. eingeschärft, der Mutter nichts zu verraten. Otto Sein Verfasser, Albert Klaus, ist ein grinst. Seine Mutter nimmt ihn bei der Hand. deutscher   Arbeiter, der das Grauen der Du tust ja auch so wichtig, Sitochen? Weißt es Arbeitslosigkeit seit mehreren Jahren selbst wohl? Na, da jag's mir mal." durchlitten hat. Wir veröffentlichen aus Holl wirft Otto belustigt einen warnenden jeinem Buch„ Die Hungernden" Blick zu. Aber Otto muß doch irgendwas jagen. ( Preis RM. 4.30) mit Genehmigung des Er will erst nicht. Aber Marie nimmt ihn auf Berlages eine in sich abgeschlossene Episode. den Schoß, tibelt ihn, redet ihm gut zu. ,, Holl, der seine Frau aufsuchen gegangen Da playt Otto heraus.„ Es gibt heute was " Ja", jagt Holl und tommt mit Butter und feines", und lacht und grinst. Käse zum Vorschein, wir wollen heute mal Kapitalisten spielen."

werbsmäßigen Spazierstodträgers aufschwingen gen hinaneilen, als mir der Chauffeur, der mir um. Es ist noch immer niemand zu sehen. Dar chen haben es mir nicht gebracht und geschenkt

fönute?

Beschwingten Schrittes wollte ich die Stie­nachgelaufen war, auf die Schultern Klopfte. Einen Augenblid, mein lieber Herr", sagte er sierstock!"

ich eine anmutig- nachlässige Haltung ein der atemlos und wohlwollend. Hier ist Ihr Spa- unschlüssig stehen bleibt. Während er das Geld- nem begegnet und von den andern gönnt einem

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New Yorker Modefaren nichts übrig haft...." Ganz gebrochen rief ich ein Tari und fuhr Meine Lahmheit dauerte so lange, bis der nach Hause. Die Fahrt besänftigte meine arg her­gute alte Pete außer Sicht gekommen war. Dann genommenen Nerven, und als ich ausgestiegen ist, findet auf dem Nachhausewege auf der Pro­war, den Chauffeur bezahlt hatte und in den menade ein Zweimarkstück. Es liegt mitten auf blieb ich vor einer Kunsthandlung stehen, schein- Hausflur geeilt war, fühlte ich, daß ich wieder dem Weg und muß wohl gerade jemand verloren bar, um die Gemälde in der Auslage zu bewun­ich selbst war. Mir war so leicht und frei haben. Aber es ist kein Mensch weit und breit „ Ja, aber-", seine Frau, so schlecht ihr dern, in Wirklichkeit jedoch, um mein Spiegel- zumute. zu sehen. bild zu betrachten. Traf es wirklich zu, daß ich Holl hebt es auf, sieht sich wie ein Dieb ist, steht auf ,,, wo hast du denn das her, Paul?" mich niemals zu der einfachen Eleganz des ge­Beruhige dich, Marie. Die Heinzelmänn auf geht er eiligst davon. hat's mir auch keiner. Mit Jdealisten sind wir Er ist schon fast zu Hause, als er plöblich gerade nicht überreich gesegnet, ich bin noch kei­stück in der Manteltasche zwischen den Fingern feiner auch nicht mal das Schwarze unterm herumdreht, überlegt er, was er damit anfan Nagel. Also, um dich nicht länger aufzuregen, ich So bin ich noch immer der stolze Bejizer gen soll. habe zwei Mart gefunden." eines Spazierftods aus Schlangenholz mit einem Holl kehrt wieder um, ohne sich weiter ,, Ach, Paul, du bist ja ein richtiger Glücks mit Elfenbeineinfäßen versehenen Griff und schlüssig geworden zu sein. Geht eine Straße pil;." Ist das wirklich wahr?" Und Holl muß ihr einer sich. um den Schaft windenden filbernen herauf. An einem Bäckerladen vorbei. Bleibt alles genau erzählen. Marie macht derweil das Schlange. Und am Pfingstfonntag, wenn ich mit stehen, geht weiter. Kuchen, das ist nichts, nur Abendbrot zurecht, sie hat gan; vergessen, daß meiner Frau spazieren gehe, muß ich ihn wieder Leckerei. Er haftet weiter, denkt nach. Wie wär's, fie müde ist. Otto jist am Tisch die Hände vor­muß ihm ein paarmal auf die Finger klopfen, Bei diesem Gedanken steht er mit einem da er im Begriff steht, sich zu vergessen. Male vor einem Butterladen. Damit ist es ent- So vergehen wieder ein paar Stunden in bieden. Er würde ein Stück gute Butter faufen. Freude und Zufriedenheit. Wenige Stunden in Las Waffer im Munde läuft ihm zusammen. Ider endlosen Kette qualender Sorgentage.

Mich auf meinen Spazierstod stützend, nahm in Nachdenklichkeit versunkene Großstädter. Blös lich, ohne vorangegangene Warnung, versant der Stod buchstäblich unter mir, und ich saß auf dem Pflaster. Er war in das Gitterwert eines Luft schachts gerutscht; dort war er nun zwischen zwei Stäben festgeklemmt.

Nachdem ich mich mühjam' aufgerichtet hatte, versuchte ich vergebens, den Stock der Um tragen. Wir könnten doch die Milfrets treffen, wenn er sich von Haag ein Stück Roßfleisch Len gestreckt und sicht lüstern auf den Käse. Marie flammerung zu entreißen. Der Bejißer der und die wären doch mit Recht sehr beleidigt, denbraten holt? wenn sie mich ohne Spazierstock sehen würden, Kunsthandlung fam fam heraus und musterte nicht wahr? mich mit unverhohlenem Mißtrauen. Meh­rere Passanten blieben stehen, um mir zuzu­schauen. Die meisten unter ihnen waren der An­

Operiert.

Von Kurt Rudolf Neubert.

Ich will nicht mehr leben!" waren seine ersten Worte, als er nach der Operation er­wachte und an seinem Bein nieder jah. Er hatte nur noch ein Bein. Das andere hatten sie ihm abnehmen müssen. Vorgestern hatten sie ihn ein­geliefert. Er war überfahren waren.

Ich will nicht mehr leben!" schrie er und riz den Verband herunter. Fieber überfiel ihn.

( Einzig berechtigte Uebersehung aus dem Amerikanischen von Leo Korten.)• [ Patienten, Magenkranke richteten sich stöhnend auf, Blinddarmoperierte begannen wieder zu wimmern, zitternde Hände griffen nach den Wassergläsern. Ein Mensch schrie.

anderen,

Das ist der mit dem Bein!" flüsterten Manche zerbissen Flüche zwischen den pen. Einige dachten auch:„ Wenn es nur ein

die

Lip­

Bein bei mir wäre.

Ich will nicht mehr leben!" schrie der Krüppel.

nem Bett am Boden, er war hinausgeklettert, in der er sich von ihnen angesprochen fühlte. Und konnte aber den Weg zum Fenster, aus dem er als könnte er manches nicht verstehen, schüttelte sich hatte stürzen wollen, nicht bewältigen. Es er hin und wieder traurig den Kopf.. erfuhr weiter niemand davon, nur die Nacht- An Frauen, die er geliebt hatte, juchte er sich wache wurde in der nächsten Zeit für ihn ver- zu erinnern, indem er sich vorstellte, wie sie schärft und später noch, als er das Kranken- gingen. Nicht wie sie sprachen, lachten, wie sie haus verlassen hatte, erinnerte er sich, wie sich gingen. Wie sie schritten. Schwebten. in den Nächten ein Schatten über ihn bengte und im Halbdunkel vorüberhuschte: die nach ihm sehende Schwester.

Und niemand ahnte, daß er eine junge Schwester liebte, die manchmal durch sein Zim­mer ging. Ihren Gang liebte er. Ihr Gang Er wollte nicht mehr leben, aber er lebte, beglückte ihn, machte ihn elend und einsam und wie sie hier alle noch lebten nach Narkose und doch erwartete er ihn, wie andere auf die Poſt Dann gaben sie ihm eine Spritze und die Operation, ob sie ein Bein verloren hatten oder warteten, auf einen Brief von Hause oder auf die Blinddarmoperierten, die nur ein paar Finger der Hand oder das Besuch. Zuletzt lag er ganz still da, wie im Ster- Krebskranken, die Aber leise, wie ein Lied in den Korridoren, ben, wie zu schwach zum Sterben, ein erschöpf- Sterbenden und die Genesenden lauschten noch Augenlicht. Als man eines Morgens einen durch Ver- verklang diese seltsame Liebe. Der Arzt sprach ter, ausgeweinter Mensch. Dann fiel ver in tie- eine Weile in die dunkle Stille und schliefen fen, langen Schlaf, aber sein Schlug und sein wieder ein. Die Schwestern gingen auf Zehen- brühung Halberblindeten in einem Wagen an jezt von der Protheje. Und eines Tages wurde Atem wehte hauchstill den Arzt an, der sich oft spißen über die Korridore und die Türen fielen ihm vorüberführte, bekam das Gesicht des Krüp- sie ihm an den verheilten Beinstumpf geschnallt. über ihn neigte. leise, wie im Traum ins Schloß. pels einen anderen Ausdruck: es wurde hell. Es An diesen Beinstumps, den er gehaßt, vor dem

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Er lebte! Er aj taum und jazz stundenlang Wenn er nach solcher Nacht erwachte, war war, als öffneten sich plötzlich seine Augen, die er sich geefelt hatte. Er stand auf und probierie. im Bett aufgerichtet und blidte auf die weiße sein Gesicht weiß wie das Kissen, auf dem sein verschlossen gewesen waren. An diesem Tage Er machte vorsichtige Schritte und blieb manch Wand. Wenn man ihn fragte, blieb er die Ant blonder Kopf ruhte. Und er ließ alles mit sich fragte er die Schwester zum ersten Wal, von went mal aufatmend stehen. Dann sah er sich um, als wort schuldig. Post öffnete er nicht. Blumen jah geschehen, die Schwester konnte ihn behandeln die Blumen kämen, die sie ihm immer hinstellte. wollte er von den Gesichtern der Schwestern, der er nicht. Manchmal spudte er verächtlich auf fei- wie ein Kind, das ratios vor zerbrochenem Und die Schwester nannte einen Namen, den er anderen Batienten lejen. Alle lächelten ihm zu. Er wußte Augenblide lang nicht, wie er sich nen Beinstumpf, der noch in einen Verband ge- Spielzeug steht, er weinte nur stumm und füg- nachsprach und zu begreifen versuchte. hüllt war und schlug seinen Kopf gegen die Bett- fam. Er ließ sich waschen, verbinden, ernähren. Er nahm jest abends fein Schlafpulver mehr. diejem aufmunternden Lächeln gegenüber verhal tante, bis er bewußtlos zurückfiel oder der Wär- Aber immer noch sah er die Blumen nicht, die In ruhigen Nächten erschlief er sich die Kraft, die ten sollte, vielleicht treuzte noch einmal, fern wie ter hinzueilte. für ihn abgegeben wurden, öffnete er die Briefe er für die stillen Kämpfe des Tages brauchte, ein Schiff am Horizont, die Verzweiflung seiner Es kam auch vor, daß er den ganzen Tag nicht, und seine Antworten waren gewöhnlich: Er jag oft im Stuhl und konnte durch das Fenster ersten Nächte durch sein Gehirn, und er hätte in in den Park jehen, der sich frühlingshaft heraus der nächsten Sekunde den Stock hinwerfen, mit ruhig verbrachte und die Schwester und der Arzt Ja, Schwester!" oder„ Nein Schweiter!" Man las nur noch auf seinem Geficht: Jch gemacht hatte. Wenn er so faß und mit seinen dem künstlichen Bein aufstampfen und laut los­u hoffen wagten, der Stranke hätte sich endlich Gedanken beschäftigt war, hatte er manchmal eine schreien müssen: Ich will nicht mehr leben!", mit seinem Schidjal abgefunden. Aber dann zer- will nicht mehr leben!" rig in der Nacht ein furchtbarer Schrei die Einmal nur noch machte er einen ernstlichen besondere Art, den Menschen nachzusehen. Er aber da lächelte er die andern an, griff den Stod Stille. In den andern Zimmern erwachten die Versuch. Die Schwester sand ihn nachts vor sei- studierte ihren Gang. Ihr Gang war die Sprache, fester und humpelte vorwärts..

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