Rr. 121

Ban einer Stahlbrücke über die Elbe in Auffig. Die Stadtgemeinden. Aussig   und Schret­tenstein haben sich angesichts der Tatsache, daß die alte Elbe  - Brücke dem steigenden Verkehr nicht mehr genügt, zur Errichtung einer neuen Elbe­Brüde entschlossen. Lange Zeit schwebte die Ent­scheidung, ob eine Eisenbetonbrücke oder eine Stahlbrüde gebaut werden solle. Für die Eisen­betonbrücke, deren Projekt von dem bekannten Brückenbauer Tech.- Prof. Melan stammt, sprach vor allem der niedrigere Herstellungs­preis, doch scheint in letzter Zeit die Entschei dung zugunsten des Stahlbaues getroffen wor­den zu sein, da sich der von beiden Stadtgemein­ben eingesetzte Ausschuß für die Stahlbrücke ent­schieden hat. Der Aussiger Stadtrat hat einen Antrag bereits angenommen, der nunmehr auch der Genehmigung durch die Schreckensteiner Ge­meindevertretung bedarf, worauf das Ministe­rium für öffentliche Arbeiten, das den Bau der neuen Brüde zum Teile subventioniert, das Brojeft nochmals überprüfen wird. Mit dem Bau der Brücke ist somit noch im heurigen Jahre aut rechnen.

Die Warschauer Gemeindeangestellten wollen treiken. Die Beamten und Funktionäre des War. schauer Magistrats beschlossen, ant Montag, den 23. d. M. den Streit zu proflamieren, falls bis zu dieser Zeit der Magistrat die rückständigen Gehälter und Löhne für April und Mai nicht auszahlen fellte. Dem Streit sollen sich auch die Arbeiter und Angestellten der städtischen Unternehmungen und Anstalten anschließen.

Der Prinz von Wales als Rellamefachmann.

KALKBODEN

ST. BOLESLAV

PRAG  

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N.BENÁTKY

KARANÝ

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Sonntag, 22. Mai 1932

658 BRUNNEN SPEISEN DIE WASSERLEITUNG VON

KARANY

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Das Wasser der Trager Wasserleitung ist hart

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Seite 5

Nummer 24-32 der Außerordentlichen Mit­teilungen des Statistischen Staatsamtes" enthal ten, wo auch diese vorläufigen Daten mit den Daten der letzten österreichischen Betriebszählung ( vom Jahre 1902) verglichen werden. An Sand der beigefügten Startogramme tann die Vertei lung der Heimarbeit überhaupt und ihrer wich­tigsten Gebiete( Glas-, Tertil, Hols-, Beklei dungsindustrie und Schuherzeugung) in der Tschechoslowakischen Republik verfolgt werden. Die Mitteilungen" sind für- 9 K durch alle Buchhandlungen bei der Firma Burfit& Kohout in Brag II., Vaclavské naměsti, erhältlich.

Vom Prager   Rundfunk

Bei der Freitagigung der Kaufmannsvereinigung Volkswirtschaft und Sozialpolitik vordringende Weltwirtschaftskrise bedeuten, iſt ja ichs dann leicht:„ Dem Tüchtigen freie Bahn!"

"

Das war eine schöne Arbeitersendung diese Woche! Genosse Abg. Engelbert Graf, Ber­fasser vieler ausgezeichneter Bücher der Volksbil­dung, erklärte uns, wie man ein wissenschaftliches Buch lesen müsse. Er gab eine Mare Definition des Begriffs und eine Menge praktischer Finger­selge, wie man sich mit Nußen den Inhalt eines solchen Werks einverleiben fönne. Sehr richtig be­merkte er, daß wir in den Schulen nicht Bücher, nur Lesestücke lesen lernen. Dieser Unfug reicht ja bis in die Mittelschulen hinauf, wo man sich bestenfalls zur Lektüre schöner Literatur, faum aber zur Durcharbeitung wissenschaftlicher Werke auf­schwingt. Die Folgen sind, daß sich die Hochschüler eist mühsam die Arbeitstechnik aneignen müssen, während diejenigen, denen nur Voltz- und Bürger­teinen Schutz der Inlandswirtschaft gegen die schule vergönnt war, gan; hilflos bleiben. Da jagt hielt der Prinz von Wales eine Eröffnungsrede. die Tatsache, daß das Heer der Arbeitslosen in und„ Das Talent bahnt sich seinen Weg!" und wie in der er die Kaufleute aufforderte, ihre alten England zu gleicher Zeit nicht unbeträchtlich ge- die Trostsprüchlein der gebildeten Oberklasse für die emporstrebende Menge alle lauten mögen. Aber die Geschäftsmethoden aufzugeben und auf aggref Weltwirtschaft in Fesseln. stiegen ist. fivere Art in das Weltringen um die aus­Die Außenhandelsziffern fast aller Indu- freie Bahn und der offene Weg sind mit den ländischen Absatzmärkte einzugreifen. Der Prinz Rückgang des deutschen   Außenhandels. striestaaten zeigen eine parallele Entwidlung. Dornen der Unbildung und den Fallgruben zünft­forderte die Kaufleute und Industriellen auf, mit Deutschlands   Außenhandel widerspiegelt im Auch der Außenhandel der Vereinigten lerischen Berechtigungswesens so verbaut, daß sie usammengebissenen Zähnen" dem Auslande zu leßten Monat sehr scharf den Verfallsprozeß, der Staaten entwickelt sich nach derselben Rich der begabte und strebsame Proletarier eben doch nie berkaufen, was es bedürfe, und sich nicht künstlich im Welthandel unter dem Drud der Autartie- tung. Das Aktivum der amerikanischen   Han beschreiten tann. Wenn aber die verzwickte Organi nur auf den Verkauf von Waren zu beschränken, bestrebungen eingesetzt hat. Bemerkenswert ist delsbilanz wird immer kleiner. Im März 1932 fation unfever Klassenschule auch nur ganz vor­die sie selbst zu verkaufen wünschten. so wie in anderen Ländern der starte Rüdgang führten die Vereinigten Staaten   noch für 25 Mil- sichtig vereinfacht werden soll, um der Idee jener Beim Festbankett gestorben... nämlich ein der Ausfuhr von 527 Millionen Mark im März lionen Dollars mehr Waren aus als ein, im Schlagworte zur Realität zu verhelfen, dann er­Kellner. Bei einem Festbankett in Karlsbad   auf 481 Millionen Mark im April d. J. Im April war die Ausfuhr nur noch um 9 Millionen beben die demokratischen Vertreter eben dieser Idee ein Zetergesch rei um die Verwässerung der heiligen stürzte der dort als Aushilfstellner be April vorigen Jahres hat Deutschland   noch Dollars größer als die Einfuhr. schäftigte 62jährige Franz Lerch   aus Waren für 818 Millionen Mart exportiert. Der Die Erfolglosigkeit der Absperrungspolitik lajjijchen Bildung. Seuchelei hier wie überall! Wir Drahowitz plößlich lautlos zu Boden, Wieder- Rückgang innerhalb Jahresfrist beträgt also fast der fapitalistischen Zänder hat noch immer nicht aber danken unserer Arbeitersendung für so förder­belebungsversuche blieben erfolglos; ein Herz- 50 Prozent. Der Exportausfall betrifft vor allem die Ueberzeugung hervorgerufen, daß alle Autar- liche Belehrung und bitten sie, nur getroit in dieser schlag hatte dem Leben des Mannes ein schnel- solche Waren, deren Einfuhr England mit Schuß fiebestrebungen nicht zur Rettung des Wirt Richtung fortzuschreiten. les Ende gesetzt. zöllen belegt hat. Der Absatz deutscher   Waren schaftslebens, sondern zu seiner weiteren Zerrüt­Ehedrama. Budapest  , 21. Mai. In einem in England dürfte infolge der englischen   Schuh- tung und Untergrabung beitragen. Der Frrsinn für Tierfreunde: Svend Fleuron  , Sigurd Sants im zweiten fener Bezirk geriet der Vize- zölle sehr start gesunken sein. Deutschlands   der systematischen Zerreißung aller weltvirt- Tolnäs, Bengt Berg, Paul Eipper, Friedrich Schnaf hausmeister Bolyos mit seiner Frau in Streit Außenhandel ist noch aktiv, aber das Aktivum schaftlichen Bindungen feiert jeden Tag Triumphe. und J. Andrews alles wirklich ausgezeichnete und durchschnitt ihr mit einem Rasiermesser die schrumpft von Monat zu Monat zusammen und Erst in den letzten Tagen hat Griechenland   Bücher, geeignet, auch dem naturfernen Städer Rehle. Er eilte jodann auf die Straße, wo er betrug im April 54 Millionen Mart gegen 163 neben Rumänien   jeine Maßnahmen zur Einfuhr- Verständnis und Liebe für das Tier wiederzug.ben von einem Polizisten verfolgt wurde. Als der Millionen im März und 139 Millionen Mart im tontrolle neuerlich so verschärft, daß sie praftisch aber leider fast alle sehr teuer, also nichts für einem Einfuhrverbot gleichkommen. Für fauf- uns. Diele hoben Bücherpreise find immer noch ein Mörder sah, daß er nicht entkommen könne, zog April 1931. er den Revolver und wollte auf den Polizisten Eine unter der Auswirkung der Schutzölle männische Schulden werden in Griechenland Kulturproblem für uns Teutsche. Troß Reklams Schießen. Die Stugel blieb aber im Lauf steden. anders geartete Entwicklung weist der Außen- halbjährlich nur noch zehn Prozent der Schuld- Universalbibliothef, trop billigerer Ausgaben der Als der Polizist bemerkte, daß der Mann auf handel Englands auf. Hier zeigte sich im jumme in Devisen zur Bezahlung zugeteilt. Wie Dichtung ist gerade das aktuelle gute Buch immer ihn schieße, gab er seinerseits einen Schuß gegen April zum ersten Mal die Droffelung der Ein- überall so hat auch hier die Devisensperre ine noch unerschwinglich für die Unterschichte. Die ver ihn ab und verletzte ihn schiver. Bolyos und seine fuhr in vollem Umfange. Die Einfuhr ist von Verteuerung der lebenswichtigen Güter, vor schiedenen Buchgemeinschaften müßten noch viel Frau wurden in schwer verletzten Zustand ins 70.2 Millionen Pfund im Feber auf 53.2 Mil- allem der Lebensmittel herbeigeführt. Wenn sich mehr Ausbreitung gewinnen, um die Gewinnium: Strankenhaus gebracht. lionen Pfund Sterling   im April zurückgegan- die Regierungen nicht bald zu einer Abkehr von der Verlage matizujeßen gen. Einzelne Waren zeigen einen für die euro  - dieser Wirtschaftspolitit entschließen, wird man nennenswertem Umfange nicht mehr sprechen fönnen.

päischen Exportſtaaten geradezu erschreckenden in absehbarer Zeit von einem Welthandel in trudgang So sant die Einfuhr ferami­

Archivrat Dr. A. Mouch a nannte Bücher

beschreibend und in gesprochenen und gesungenen

Univ  . Prof. Dr. Gustav Jungbauer   führte Stlavenjagden und Kannibalismus Beispielen deutsche Pfingstbräuche vor. Mitglieder des Seminars für Volkskunde der in der Negerrepublik! scher Waren innerhalb Jahresfrist( April 1931 Prager   deutschen   Universität und der deutschen  im Vergleich zu April 1932) von 784.000 auf Musikakademie sprachen und sangen sehr gut, schlicht Genf  , 21. Mai. Am Freitag legte der Aus- 282.000 Pfund, von Wollwaren von 1,208.000 Heimarbeit in der Tschechoslowakischen Re­schuß zum Studium der Lage in der Neger- auf 82.000 Pfund, von Chemikalien von publif im Jahre 1930. Das Statistiche Staats- und lieb, das Ganze war abwechslungsreich, anmutig und befehrend zugleich, eine durchaus gelungene republik Liberia   dem Völkerbundrat seinen Bericht 1.142.000 auf 568.000 Pfund. Die Einfuhr von amt legt der Deffentlichkeit die vorläufigen Daten Veranstaltung im Sinne des Rundfunks: Bild in vor, in welchem Beweise dafür erbracht werden, Eisen- und Stahlwaren wurde halbiert, der über die Zahl der Heimarbeitsbetriebe vor. Nach eine dahinschwindende Welt, die der Industrie­bag in abgelegenen Gegenden dieser Republik an Import von Baumwollwaren ist im April auf seinen Angaben gab es im Jahre 1930 in unfe- fapitalismus mit dem Rauch der Fabriksessen und der westafrikanischen Küfte noch Rannibalis- ein Neuntel des Betrages vom April 1931 ge- rer Republik im ganzen 65.804 Heimarbeitsdem Gestank der Proletariewviertel vertrieben hat. mus herrsche. Der Ausschuß empfiehlt in seinem funten( von 757.000 auf 88.000 fund). usw. betriebe, von denen 7958 auf die Glasindustrie Solche Bräuche halten sich, wo noch natürlich länd Bericht strenge Strafen für die Menschenfresserei, Dagegen ist der Export Englands, begünstigt entfallen. 2034 auf die Metallindustrie, 29.634 liche Lebensverhältnisse herrschen; sie künstlich er­die besonders in Maryland   und in der vom durch die Pfundentwertung, welche die Konkur- auf die Textilindustrie, 367 auf die Papierindu- balten zu wollen, wo diese Bedingungen nicht mehr Stamme der Sinoe besiedelten Gegend verbreitet rensfähigkeit englischer Waren auf dem Welt- ſtrie, 133 auf die Leder- und 3202 auf die Holz ift. Der Bericht befaßt sich auch mit anderen markte erhöht hat, von 30 auf 34.8 Millionen industrie, 726 auf die Drechslereiindustrie, 209 schwierigen Problemen der Negerrepublik, in der Pfund gestiegen. Es ist allerdings sehr zweifel auf die Bürstenindustrie, 1457 auf die Musik türzlich ernstliche Unruhen wegen der Jagd nach haft, ob dieser nicht unbeträchtliche Anstieg von instrumentenindustrie, 180 auf die Spielwaren­Eingeborenen, die in die Sklaverei geführt längerer Dauer sein wird, zumal wichtige eng industrie, 15.206 auf die Bekleidungsindustrie, wurden, ausgebrochen sind, sowie auch wegen der lische Exportgüter, wie Woll- und Baumwoll- 4567 auf die Schuberzeugung und 131 Betriebe brutalen Polizeimethoden, auf Grund deren viele waren, einen erheblichen Erportrüdgang zu ver- auf andere Industrien. Die Angaben über die Angehörige des Stammes Kru mit ihren Hütten zeichnen haben. Charakteristisch für die Wirt Heimindustrie für die einzelnen Bezirke bez. lebend verbrannt wurden. schaftslage Englands und dafür, daß Zölle heute autonomenn Städte unseres Staates sind in

Hoppla, so leben wir!

Ein Mann tritt in den Laden. Die alte Frau blickt auf.

Ich bekomme ein halbes Brot. Und dann auch Zucker." Er sagt das ganz leife. Auf seinen Wangen liegen blaue Schatten.

,, Wie geht es Ihnen denn, Herr Hanter?" Der Mann nicht stumm. Dann jagt er: Gestern bin ich aus dem Spital gekommen. Sie wollen mich nicht operieren. Sie sagen, es ist noch nicht notwendig." Und wieder nicht der Mann ftumm.,

,, Und wo ist denn Ihre Frau?" Ich habe sie aufs Land geschickt mit dem Rind, Zur Schwiegermutter. Sie haben es beffer draußen." Die alte Frau legt das Brot auf den Ver­Laufstisch und ficht den Mann fragend an. Diefer lieft die Frage aus dem Blick und antwortet: Sie haben mir diese Woche die Arbeitslosen­unterstübung eingestellt. b frieg ich: gar nichts

mehr."

Stille lastet im Raume. Der Mann blick: bor sich hin ins Leere und umfängt dann den halben Laib Brot mit den Bliden. Die alte Frau weiß auch nicht weiter. Um einen Aus­weg zu finden, legt sie wieder eine Frage vor. Aber der Vater ist gesund, was?"

,, Der liegt seit Samstag. Er hat die Füße geschwollen und tann gar nicht gehen."

,, Es wird doch nichts Ernstes sein?" Ich glaube, daß er überhaupt nicht mehr aufstehen wird. Der Arzt hat den Kopf geschüt telt und ist fortgegangen. Er hat nichts gejagt. Er wird wiederkommen, hat er dann gemeint."

Furchtbar!" sagt die alte Frau leise. Der Mann nickte stumm. Dann murmelt er: ,, Jaja. Ich weiß nicht, wie man da leben joll."

-

Als ob er sich noch entschuldigen müßte! Die alte Frau schneidet und geht zur abseitigen Waage, wo der Herr Santer nicht hinjehen kann; denn er soll nicht wissen, daß sie doppelt wiegt. Er fönnte böse werden und es gar nicht an nehmen. Und gar nicht mehr wiederkommen. Gs ist ihr nicht um seine Kundschaft; nein, dieses Brot und der Zucker und dann etwas Fett. aber sie hat ihn schon als Buben gekannt, hat ihn ins Leben und in die Arbeit hineinwachsen sehen. Dann aus der Arbeit herauswachsen und in die Not hineinwachsen. Er darf nicht böse werden, der Herr Hanter, und sie möchte ihm ja so gern sagen, daß er nur immer kommen soll, wenn er etwas haben will. Er wird es dann schon ein mal bezahlen; es ist ja da, und

gegeben sind, bedeutet Reaktion und Romantik. gegeben sind, bedeutet Reaktion und Romantik. Nicht unviederbringlich Vergangenes gewaltsam zurückhalten, sondern aus neuen Verhältnissen neus Kulturformen entwickeln, das ist die Aufgabe und das Proletariat hat sie mit seiner Maifeier zu

lösen begonnen.

ein

Genosse Edwin Janetschet brachte wieder Stüd musitalische Begeschichte, diesmal sehr glücklich mit Schallplatten das Wort untermalend. Er stellte Abwendung von der Neuen Sachlichkeit in der Mujit, Vorliebe für die klassische und romantische Gefühlsmusit fest; das liegt wohl daran, daß diese neue Sachlichkeit vorwiegend ein technisches Problem war und mit den Tendenzen der Zeit eigentlich keinen Zusammenhang batte. Dort, wo sie fräftig zeitgemäße Gefühls- und Willenskomplege ausdrückt( Weill  , Berg u. a.), kann sie sehr wohl volkstümlich sein, freilich nicht bei den Familien Spießer, Kasmader und Blaublümelein, denen ewig nur mit Vergangenheit zu helfen ist, weils da so viel gemütlicher war! Die Not der Musiker und Musikinstitute aber ist ein Teil der Krise des Kapitalismus, in die natürlich auch die Kultureinrichtungen des Systems verwickelt werden müssen. Erwähnenswert ist endlich noch die sonn­tägige Wilhelm Busch- Feier, in der Prof. Ehm und Marianne Mislap- Kapper Lieder auf Buschterte angen. Es ist sehr schaver, Musik zu machen zu diesen Worten, deren Wirkung vorwiegend satirisch ist und den Weg sum Gefühl durch den Verstand nehmen muß. Die Kompofitionen sind denn auch nur zum Teil gelungen, zum Teil müßte die Vor­Dann legt er, sich besinnend, Geldstücke auf tragsweise auf diese Gedankenlyrit umgestellt wer den Tisch für Brot und Zuder. Die alte Frau Und fort ist er. Die alte Frau steht hinter den. Die von Frau Lida Jentschet Frans in gibt ihm einige zurück. Der Mann zählt sie ab dem Ladentisch und denkt nach, weshalb der Herr reicher Zahl gefangenen Wiegenlieder erfüll fleinen Bafete von Brot und Zuder aufgenom- Santer eigentlich so schnell fortgegangen ist? Hat en ihren 3wed, in sonsten Schlummer die tinblich men bat. Doch er wendet sich nochmals zurüder ihre Gedanken erraten? Hat er sich geschämt? frohe Seele einzulullen. Amen. und meint rasch: Für das da geben Sie mir und hat er ihr gar gedankt für ihre gute Absicht? Ein Fremder betritt den Laden und zerreißt Berbreitet die Arbeiterpreffe. etwas Wurst. Von der billigsten. Es wird dem

Und wieder Stille im Raum. Ein Mann sieht in das Nichts vor sich. Eine alte Frau steht ratlos dabei. Plöblich stößt der Mann rasch her vor, als würden die Worte gejagt: Und ich weiß gar nicht, wo ich Arbeit kriegen würde. Nichts. Der Vater Aber schon gar nichts. Nein!!! liegt; ich bin auch noch nicht recht auf den Füßen. Frau und Kind sind fortes ist ja gut, denn und so das ist ich hätte doch nichts für sie ein elendes Leben, Frau!"

-

zaudert. Er will sich umdrehen, nachdem er die

Der Mann blidt die alte Frau an, wie jie die Wurst einpact. Er lieft in ihrem Gesicht und Blick, da sie ihm das kleine Paket gibt. Tiefer fallen ihm die Schatten über die Wangen. Rasch wendet er sich um, und ganz leise sagt er unter der Tür: Dante, Frau Frimmel!"

"

Vater vielleicht schmecken, und ich hab auch für die Gedanken der alten Frau. mich ein paar Scheiben."

Per Boll.

Fürstenau.