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Brände.

Dienstag, 24. Mai 1932

unt

Türkische Bluturteile. Ant gora, 23. Mai. Der Gerichtshof in Adana hat heute in dem Massenprozeß gegen die Anführer aus dem Pardubis, 22. Mat. Heute gegen 5 Uhr früh Araratgebiet das Urteil gesprochen. 34 Angebrach im Turme der hiesigen. De tan altirde ein Detanaltira klagte, darunter drei in Abwesenheit, wurden gefährlicher Brand aus. Das Dach des Turmes zum Tode verurteilt. 179 Angeklagte, von wurde schwer beschädigt. Gegen 8 Uhr gelang es der denen 88 nicht erschienen waren, wurden freige Feuerwehr, das Feuer zu bewältigen. Es war not­sprochen. Die übrigen 58 Angeklagien wurden wendig, verschiedene Vorkehrungen, zu treffen, um in der Mehrzahl zu 10 Jahren, in einzelnen dem drohenden Einsturz des Turmes vorzubeugen. Fällen zu 15 und 24 Jahren Zuchthaus ver- Der Turm, der aus dem 16. Jahrhundert stammt, wurde bereits am 4. Juli 1929 durch einen Sturm schiver beschädigt. Das Feuer war durch Kurzschluß in elektrischen Antrieb des Glockengeläutes entstan­den. Der Schaden beträgt 60.000 K. Samstag abends unt halb 12 Uhr brach in der Gemeinde Chraženice ein Brand aus, dem ein Gemeindehaus zum Opfer fiel, in dem Haupt­sächlich Lehrer wohnten. Auch die Wirtschaftsgebäude brannten aus.

urteilt.

Geld wie Mist. Die Polizei hat ermittelt, daß der Besizer eines Stoffers, aus dem 130.000 Schilling( 650.000 K), die in die Schweiz geschmuggelt werden sollten, be­schlagnahmit wurden, in lagenfurt auge­Tommen ist. Der Besizer hat den Koffer durch eine Mittelsperson zum Hauptzollamt bringen lassen. Wer der Besitzer des Koffers mit dem großen Geldbetrag ist, fonnte noch nicht festgestellt werden.

Unglückliche Heimfahrt. Ein La fttraft wagen, in dem sich eine Fußballmannschaft aus Münchberg ( Oberfranken ) auf der Heimfahrt bon einem Wettkampf befand, fuhr beim Aus­weichen vor Fußgängern auf einen Gartenzaun. Der Wagenführer wurde so schwer verletzt, daß ibm im Krankenhaus das linke Bein amputiert werden mußte. Außerdem wurden vier Personen schwer und 11 leicht verletzt.

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Hamburg , 22. Mai. Im Hamburger Hafen brach heute nachmittags in den Staatssim mereibetrieben am Beddcle- Damm und

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Bory eine Strafe abgebüßt hatte und dann nach!( Gericht erkennt in der Urteilsbegründung

Das Desterreich ausgewandert war, woselbst er nunmehr den Geklagten zu, ihre Nachricht habe int öffent verhaftet wurde. Nach längerem Lengnen geftandlichen Interesse" gelegen und Beru h Pascher, mit Josef Ptak an der Ermordung des gung der Oeffentlichkeit" hervorgebracht! Segers Dolansky beteiligt gewesen zu sein. Den Daß Familienväter durch Pressetratich brotlos tödlichen Schuß habe Ptat abgefeuert. Nach wurden, fällt ja weiter nicht ins Gewicht. Aller diesem Geständnis wurde die Verhaftung des in dings wurde den beiden Blätteren auferlegt, eine Romotan wohnhaften Piat vorgenommen, der jedoch Ehrenerklärung abzugeben und die Kosten vorerst entschieden leugnete. Bei der Esforte ins der rechtsfreundlichen Vertretung zu ersehen. Egerer Kreisgericht gestand er den Gendarmen, bei In den übrigen Redaktionen der Bürgerpresse der Ermordung Dolanffys dabei gewesen zu sein, aber wird anläßlich dieses Urteils Heulen und doch habe den tödlichen Schuß nicht er, sondern ein Zähnefnirschen sein und die Chefs werden nicht gewisser Spitalsky aus Bruch abgefeuert. fänftiglich verfahren mit den leichtsinnigen Vertre Die Untersuchung ergab, daß Ptak dem Spitalsfy, tern, die sich zur Zahlung einer Geldbuse an die der sich mit ihm seinerzeit in einer gemeinsamen durch ihre Sensationsinst vernichteten Familienväter Gefängnisselle befand, einen Betrag von 16.000 K herbeigelassen haben. versprochen hatte, wenn er, Spitalsky, die Mordtat auf sich nehme.

Volkswirtschaft und Sozialpolitik

Dreißig Baterunser. Verhängnisvolle religiöse Wahnideen.

rb.

Prag , 23. Mai. Diese Sache spielt in einer beder- Ufer ein Brand aus, der sich dann zum Waggontolonie der Prager Peripherie un Großfeuer entwickelte. Das Feuer vernichtete außer Sozialstatistik für November und Dezember 1931. der mehr als eigentümliche Sachverhalt ist Gegen­einem Schuppen der Staatszimmerei und Holzvor das Statistische Staatsamt hat soeben für diesen stand einer Schadenersantlage beim hiesigen räten auch den für die Annahme der Zelluloid Beitraum zahlreiche Daten aus allen Gebieten der Zivilgericht. Ein Bewohner dieser Notkolonic ver Durchgangsgüter bestimmten Lagerschuppen beim Arbeitsstatistik mit einer Uebersicht der wichtigsten fiel religiösen Wahnideen, die sich allmählich derart Bremer Quai vollständig. Man kann annehmen, Wirtschaftszahlen für September- Dezember 1930 und steigerten, daß der Frau des Kranken das Leben daß das Feuer dort entstanden ist. Eine gewal 1931 veröffentlicht. Die Angaben aus der Arbeits- unerträglich wurde. Es begann mit stundenlangen tige Stich flamme, die plötzlich aus dem Ge- statistik beziehen sich auf die nicht untergebrachten Gebeten des Mannes, die von unzusammenhän bäude schoß, setzte alles im Umkreis von Bewerber, die gemeldeten freien Stellen, die Arbeits- genden kirchlichen Redensarten und ekstatischen Aus nahezu 100 meter in Brand. Sogar ein losenunterstützung, ferner auf die Tätigkeit der Ar rufen unterbrochen wurden. Ruderboot, das 60 Meter vom Ufer entfernt lag beitsvermittlungsanstalten, die Ueberstundenarbeit, Später wurde es ärger. Der Frrsinnige hiek und Pfahlgruppen in Wasser haben Feuer gefangen. Sireits und Aussperrungen. Diese Angaben sind in Der Feuerwehr, die mit 5 Zügen und zwei Feuer- Nr. 16-17 der Mitteilungen des Statistischen löschbooten anridie, gelang es in verhältnismäßig Staatsamtes" enthalten, die für 2 K durch alle Buch furzer Zeit, den folossale Rauchwolten entwickelten handlungen bei der Firma Bursit u. Kohout, Prag Brand einzudämmen. II., Vaclavske nam., erhältlich ist.

Gerichtssaal

Für einen Augenblick aus der Versenkung aufgetaucht. Aus Berlin wird gemeldet: Einige vaterländische deutsche Vereine veranstalteten gestern in einem Berliner Restaurant eine Feier anläglich des 60. Geburtstages des Führers der Sudetendeutschen " Dr. Baeran. 11. a. beglüd wünschte dem Jubilanten auch Konsistorialrat Dr. Luther, der jagte, man könne Dr. Baeran Berlin , 22. Mai. ( Wolff.) Ein Riesenbrand mit Recht als Mitarbeiter an dem fünftigen ist in der vergangenen Nacht in Spandau bei den deutschen Einheitsreiche" feiern. Der Führer der Deutschen Industrie- Werken" auf dem deutschnationalen Partei Sugenberg richtete Gelände der früheren Artilleriewerkstätte entstanden, an Baeran, ein Glückwunschtelegramm, worin er wo die Aluminiumgießerei und die Schmiedewerk. Im Interesse der Deffentlichkeit." den Wunsch ausspricht, daß das Lebenswert stätte völlig ausgebrannt sind. Der Brand hat in Dr. Baerans ,, den Sudetendeutschen und dem kurzer Zeit so große Ausdehnung angenommen, daß grogen Vaterlande" bon Nutzen 13 Feuerwehrzüge und zwei Feuerlöschboote erschei­fein möge." Ein freundlicher, aber völlig vernen mußten. Es wurden 16 Schlauchleitungen ver­geblicher Wunsch! wendet. Fünf Feuerwehrleute wurden er heblich verletzt. Der Betrieb erleibet feime Störung.

gangent

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Ein nach elf Jahren aufgeklärter Mord.

Reisender Betrüger. Ein Mann, der sich In genieur Friedrich Weiser nennt und sich als General­bertreter einer Reichenberger Firma ausgab, nahm bei veschiedenen Geschäftsleuten in Saaz , Komotau usw. Aufträge auf Lieferung von Glühlampen ent­gegen, ließ sich entsprechende Anzahlungen leisten In Hajtau bei Subenz in Westböhmen war und verschwand damit. Anfragen bei der Liefer- in der Nacht zum 23. Feber des Jahres 1921 der firma ergaben, daß es sich um einen Schwindler seger Josef Dolansky vor der Tür des handelt. Der Aufsiger Polizei gelang es nunmehr, Hegerhauses erschossen worden. Dolanjty hatte sich den Ingenieur Beiser", der richtig Karl Sainisch auf mehrere Rufe hin vor das Haus begeben, heißt, festzunehmen und dem Gerichte einzuliefern. um nachzusehen, wer nach ihm verlange, aber faum hat in ganz Nordwestböhmen Schwindeleien hatte er die Schwelle übertreten, als aus dem verübt. Dunkel heraus ein Schuß aufblikte und Do lansky, von dem Projektil in den Kopf getroffen, Meister im Betrug. Aus Neapel wird be tot zusammenstürzte. Unter dem Verdachte der richtet: Ein gewisser Paolo Ferrari , ein italie Täterschaft wurde seinerzeit Bergmann nischer Refordbetrüger, der in zahlreichen italie- pjef Biak aus Bojchovih bei Rotiyan ver­nischen Städten etwa 2300 Betrügereien berübte und gegen den 15 Stedbriefe ausgegeben haftet, der in der Gegend als Schafhirte angestellt berübte und gegen den 15 Steckbriefe ausgegeben war, doch mußte er nach mehrmonatiger Unter wurden, wurde hier verhaftet. suchungshaft wieder auf freien Fuß gesezt werden, Achtung, Wohnungsdiebe! Sonntag nachmittag da ihm eine Schuld nicht nachgewiesen werden wurde in Mahr.- Ostrau, als der Beam: konnte. Die Gerüchte, daß Ptak dennoch der Täter Bruno Kulta mit seiner Familie in der Badeanstalt set, wollten nicht verstummen, und als es zwischen in Sulvafy weilte, aus dessen Wohnung Wäsche und dem Verdächtigen und seiner Frau im Jahre 1930 Geld im Betrage von 7450 K gestohlen. Die Diebe zu dauernden Auseinandersetzungen und Streitig entwendeten außerdent zwei Einlagebücher und ver- feiten fam und die Gattin des Ptak verschiedene schiedene Wertgegenstände im Werte von 5700 K Andeutungen auf die Mordschuld des Mannes Dem Dienstmädchen wurde ein goldenes Halsband machte, wurde Piak neuerlich verhaftet und in Un­entwendet. Ein ähnlicher Diebstah! wurde Sonntag tersuchung genommen, doch gelang es auch diesmal nachmittag in Witkowitz in der Wohnung des Auf nicht, ihn der Tat zu überführen, so daß er abermals chers der Witkowitzer Eisenwerfe Maximilian freigelassen wurde. Die nichtsdestoweniger von der Jindra verübt. Während der Abwesenheit Jindras, Gendarmerie fortgesetten Erhebungen ergaben der mit seiner Familie baden ging, wurden ihm schließlich Verdachtsmomente gegen einen Mann Wertsachen im Werte von 2400 K gestohlen. namens Johann Pascher, der seinerzeit in

Der Polizeihund.

Sie waren ihrer fünf, lauter Freunde des Polizeihundsports, die an jenem Sommerabend auf der Terrasse des Partvestaurants beisammen faßen und, wie so oft, über die Leistungen ihrer vierbeinigen Freunde sprachen. Je weiter die Beiger der Uhr vorrüdten, desto mehr näherte sich das Gespräch typischem Jägerlatein.

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seine Frau dazu an, diese Andachten" in seinem Namen zu verrichten. Er legte sich aufs Bett und seine Lebensgefährtin mußte nun Abend für Abend dreißig Vater unser herunter feiern, wobei er sorgfältig zählte, daß die Zahl der Gebete eingehalten wurde. Schließlich wurde es der Geklagten zu bunt. Sie versuchte ihm begreiflich zu machen, daß sie die Hauswirtschaft doch nicht liegen lassen könne, und bat ihn, es bei zehn

4 Vater unser ex venden zu laſſen. Der fromme

Arbeiter verlieren durch Sensationsmeldungen die Existenz. Redakteure freigesprochen. Prag , 23. Mai. Wir haben seinerzeit über diesen bemerkenswerten Bresseprozeß bereits berichtet. Am 7. März v. J. wurde ein

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Rare bestand indessen auf seinen dreißig Gebeten und als die Fran sich eines Tages kategorijch weigerte, nach Absolvierung von zehn Baterunjer weiterzubeten, begann er zu toben, ergriji ein Messer und wollte seiner Frau damit zu Leibe

geben. Die Polizei fchritt ein und der Irrjinnige tam ins Irrenhaus.

und die

Anschlag gegen den Reichenberger Schnellzug Nun aber begann sich in seinem Bruder ein unweit der Station Satalig versucht( auf sehr sehr unangebrachtes Witgefühl zu regen. Ohne primitive Weise). Die Bürgerpresse wetteiferte Wissen der Gattin des Patienten bemühte er sich um burch in offigiöse Berichterstatter" in die Entlassung des gefährlichen Narren aus der formiert die Sensation in die Welt zu schreien. Anstalt und unterschrieb den notwendigen Revers. Diese Presse wußte aber auch zu berichten, daß daß er den Kranken auf eigene Gefahr aus die Täter" bereits verhaftet seien. Sie veröffent der Anstalt nehme. Diefer blieb zunächst bei dem lichte die Namen der fünf Arbeiter, deren Bruder, wo er indessen alsbald wieder seinem Wahn Unschuld zwar sofort zutage kam, von denen verfiel und, kategorisch seine dreißig Vater aber dessenungeachtet die meisten sogleich ihre unser pro Abend verlangte. Das war unit auf Stellung verloren und als verdächtige die Dauer ein unhaltbarer Zustand. und so bewog Subjekte" natürlich auch keine andere fanden. Die der Bruder seine Schwägerin, der er zuvor ärgste solcherart schwer Geschädigten strengten gegen alle Lieblosigkeit und Hartherzigkeit vorgeworfen hatte. Redaktionen, die die Sensation" veröffentlicht den Kranken wieder zu sich zu nehmen. hatten, die Ehrenbeleidigungsflage an. Die Frau gab widerstrebend Die meisten Blätter ließen sich zu einem Ver Folgen stellten sich prompt ein. Als sie sich wieder gleich herbei und zahlten den durch journalistische einntal gegen diese Andachten" sträubte, erfolgte ein Firigkeit ums Brot Gekommenen Entschädi- noch weit ärgerer Iobju chtsanfall, in dessen gungen" von 400-500 Kronen. Sierbei fam Verlauf der Krante die brennende Petroleumlampe zutage, daß die Informatoren dieser Blätter zu Boden schmetterte, so daß die Wohnung( nämlic den Behörden nabestehen", so daß die der ausrangierte Waggon, in dem sie hausten) geklagten Redakteure behaupteten, die Wahr- Feuer fing und ein großer Teil des ärmlichen cheinlichkeit der Information für sich zu Hausrates vernichtet wurde. Auch diesmal bedrohte haben. Leider ist bis heute nicht bekannt, wie diese der Irrsinnige seine Frau am Leben und sie ent­Informatoren heißen. Jedenfalls wohnen sie nicht rann nur mit knapper Not dem Rasenden. Er weit von den betreffenden Gendarmerieſtationen. wurde nenerlich interniert. Der agrarische Venkov" und sein berüchtigter abendlicher Ableger Ve& er" weigerten sich jedoch, einen Vergleich zu schließen. Heute erging vor dem Schöffengericht unter Vorsitz des OGR. Sykora ein freisprechendes Urteil gegen die ge­flagten Redakteure, da der Wahrscheinlich feitsbeweis gelungen sei.

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Die Frau aber strengte gegen ihren Schwager, der ohne ihr Wissen den gemeingefährlichen Bahn­sinnigen aus der Anstalt geholt und den Revers unterschrieben hatte, eine Schadenersaßklage für ihre zerstörten Möbelstüde an, wobei sie ihren Schaden mit 5000 K bezifferte. Die Verhandlung wurde bertagt.

rb.

sich trotz der nächtlichen Stunde über den Markt- uns noch eine Belobigung. Die Einbrüche hör­play. Tie eingeschlagene Richtung schien einen ten auf. Tie eingeschlagene Richtung schien einen ten auf. Der Sensationsfall war nach einem von uns im Stillen gehegten Verdacht zu bestäti- halben Jahre vergessen.

Unser guter Ruf war in Gefahr. Der Mei- im Verdacht, ein Lebejüngling zu sein.

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Berlauf dreier Monate vier Ladeneinbrüche er lebten, ohne daß es uns auch nur annähernd ge­lang, die Diebestaten aufzuklären. Offenbar fam für alle Einbrüche nur eine und dieselbe gen. Die Naje am Boden lief der Hund kreuz Daß der von dem Handelsmann gekaufte Person als Dieb in Frage. Kaum jemals hin und quer, durch diese und jene Straße. Der Hund manchmal auf dem Dressurplaze versagte, ferließ sie Spuren. Routiniert war der Mensch; Einbrecher schien sehr vorsichtig gewesen zu sein. wurde ihm verziehen. Aus allen Wolken fielen das merkten wir bald, denn unsre Hunde wollten Vor einem uns bekannten Hause wollte der Hund wir aber, als eines Tages ein Schreiben der die Spur nicht aufnehmen. Beim zweiten Fall nicht weiter. Vom Vorgarten aus steuerte er Generalstaatsanwaltschaft in unser Dienstzimmer entdeckten wir die Ursache: Der Einbrecher wußte auf einen jeparaten Nebeneingang zu. Wir hat flatterte. unt Polizeihundarbeit und hatte zur Abwendung ten den Täter! Zwei Reinfälle auf einen Schlag deckte es Diesmal brachte jedoch Landjäger a. D. der gefährlichen Nasen Pfeffer gestreut. Rüd Schon lange war uns ein hier in Unter­auf. Riege eine ernstere Note in den Distussionsstoff. fragen bei Händlern und sogar in der achtzig miete wohnender Stadtsekretär ob seines groß- Ein in H. verhafteter Schlachtergeselle hatte Jit ja alles ganz schön und gut, meinte er, stilometer entfernten Stadt B. zeitigten aller- tuerischen Wesens verdächtig vorgekommen. Da gestanden, die sämtlichen fünf Einbrüche in aber Ihr wist doch ganz genau, daß die Anta, dings auch keine Spur von dem Pfefferkäufer. der junge Menich auch oft nach B. fuhr, stand er unserm Revier begangen zu haben. Und der in Asta, Ari, Sektor oder Wolf uns auch mal im Stiche lassen tönnen. Und nicht nur das: Man- fter" fluchte wie wild. Daß auch das nichts half, Auf der Wache beteuerte er unter Träner der Landesstrafanstalt gewesene Stadtjekretär hatte den Handelsmann ausfindig gemacht, von ches Tier hat seinen Herrn schon derart irre- versteht sich. Zu allem Unglück starb in diesen seine Unschuld. Da der Hund ihn aber auch dem wir den Hund hatten. Der Verkäufer hatte geführt, daß der schlimmste Konfliktsstoff daraus Tagen der Rüde meines Vorgesezten. Drei Tage berbellt hatte, blieb der aus dem Bette heraus dabei angegeben, der Hund könne gar nichts, on­später bekam er von einem durchreisenden Han- Berhaftete in Polizeigewahrsam. Daß sein Fall dern tue stets nur das, was er abspioniere. Tat­ertouchs. Ein Beispiel dafür!" Riege nahm zuvor einen fräftigen Schluck delsmann eine prächtig gebaute Schäferhündin Stadtgespräch wurde, war verständlich. Sein dern fue stets nur das, was er abspioniere. Tat­nud erzählte seinen näherrückenden Freunden angeboten, deren Stammtafel beste Herkunft und Alibi bestand in der Angabe, an diesem Abend sächlich hatten wir einen Hund, der aus der Lei­dann: Es ist jetzt acht Jahre her. Die Polizei- vorzügliche Ausbildung angab. Der Hund wurde um 9 Uhr ins Bett gegangen zu sein und bis Abfichten feines Führers heraus immer so ,, ar aus nur geringfügig erkennbaren hundeausbildung stand damals bereits auf be- gekauft. Daß seine Papiere gefälscht waren, zur Verhaftung geschlafen zu haben. achtlicher Höhe, und es war daher fein Wunder, ahnten wir nicht, zumal da eine Durchprobung Auch vor dem Richter blieb er bei seiner beitete", wie sein Herr es wohl wünschen mochte. Der Hund war so gerissen, daß er hervorragende daß unser sehr fierliebender Landjägermeister die guten Eigenschaften nahezu bestätigte. Behauptung. Nicht, aber auch gar nichts wußte Sundekenner hereinlegte. Die Fachpresse hat da­In einer Sonntagnacht wurde der Lander zu seiner Entlastung anzuführen. Der au mals den Fall totgeschwiegen. Er flang zu Roch seinen Ehrgeiz darin sah, immer einen der borzüglichsten Sunde zu besisen. Dabei waren jägermeister verständigt, es sei diesmal beim und für sich unbescholtene Mensch wollte genüg­grotest, und er war zu tragisch. die Fälle verhältnismäßig felten, in denen wir Uhrmacher eingebrochen, und es feien Werte für lam gelebt und sich nur gelegentlich in der Nach­Obwohl der irrtümlich Verhaftete und Ver­in der fleinen Kreisstadt einen Hund einseßen siebentausend Mark geklaut worden. Zur zweit, barschaft dafür gut amüsiert haben. Das Ver­lonnten. Geflügel- und gelegentlich auch Bich mit dem neuen Hunde, ging's hin. Nach sorg- steck des Diebesgutes und seines Einbrecherwerk urteilte, so gut es ging, gerechtfertigt wurde, kam diebstähle tamen hauptsächlich vor. Ward einem fältiger Bohrarbeit war der Einbrecher durchs er doch nicht in feinen Wirkungsfreis zurüd. Die Stadtbewohner einmal ein Starnickel aus dem Fenster in einen Werkstattraum und dann in den abgesessene Gefängnisstrafe lastete so schwer auf Stall geholt, nunt; unfre Tiere brauchten taum Laden gelangt und hatte hier in aller Ruhe ein­ihm, daß er wenige Wochen nach der vollständi in Wittsamkeit zu treten, so rasch gelang es uns, gepact. Uhren. Armbänder, Ringe, Zigaretten­gen Aufklärung dieses Falles seinem Leben selbst der Täter habhaft zu werden. Im übrigen er Etuis und dergleichen mehr waren weg. bielten die zwei Diensthunde fleißig weitere Aus­bildung auf dem Dressurplatz.

Es kam dann aber eine Zeit, in der wir im

zeuges gab er nicht an. Unter Freisprechung in den vier vorhergegangenen Fällen erhielt er für den Goldwarengeschäftseinbruch zehn Wochen Ge­fängnis. Dag er feine Berufung einlegte, ließ auch die letzten Zweiffer verstummen. Eine dem Einbrecher gehörige Taschenmesser- Was waren wir stolz auf unsern neuen hülle lag auf dem Boden. Zu unsrer Freude Polizeihund! Sein Bild erschien im Kreisblatt, nahm der Hund die Witterung an und arbeitete und für die schnelle Aufklärung der Tat gab's für

nenführung,

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ein Ende machte.

Mit ihm starb durch einen yangichuß unser schöner und doch so gefährlicher Diensthund May Dutte.