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Mittwoch, 25. Mai 1932
Die Lage bleibt schwierig Eine Frage an den Innenminister: und unübersichtlich".
Aus dem Bericht des Bankrates.
Brag, 24. Mai. Der Baufrat der Nationalbent hielt heute seine ordentliche Monatsfigung ab. In dem Geschäftsberichte für den abgelaufenen Zeitabschnitt wurde u. a. fonstatiert:
Im Stande der Weltwirtschaft traten feine wesentlichen Aenderungen ein. Die Lage bleibt schwierig und unübersichtlich. In der Tschechoslowatet erfuhr die Wirtschaftsdepression in den letzten Wochen aus Saifongründen eine gewiffe mäßigung, vor allem infolge der etwas regeren Baubewegung. Das Niveau der Großhandelspreise fant im April mäßig, der Gesamtindex befand sich am 1. Mai zum erstenmal unter seinem Ausgangspunkte vom Juli 1914.
Gilt noch das Koalitionsrecht für Arbeiter?
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Komplizierte Demission!
Der Teplitz- Schönauer Anzeiger" und mit ihm ein Teil der Provinzpresse druckt den flerifalen Lidové Listy" die Meldung nach, daß die deutschen Sozialdemokraten entschlossen seien. durchzusehen, wenn dieser allzu bereitwilmungsfrage cinginge.
Sozialdemokratische Interpellation wegen des empörenden Vor- die Demission des Ministers Dr. Czech gehens der Sicherheitsorgane gegen die streikenden Bauarbeiter. fig auf die agrarischen Forderungen in der Woh
Prag, 24. Mai. In der heutigen Parlamentsfißung haben die Genossen Kremser und Kaufmann eine Interpellation an die Gesamtregierung überreicht, in der das auch in unserem Blatt bereits mehrfach schärfstens kritisierte Vorgehen der Polizei und Gendarmerie gegen die ftreifenden Bauarbeiter in Teplik und anderwärts unter Anführung einer Reihe empörender Details auf das entschiedenste beurteilt und gleichzeitig von der Regic rung entsprechende Maßnahmen gefordert werden, um eine Wiederholung der geschilderten Ereignisse unmöglich zu machen. Die Interpellanten erflären u. a.:
Bisher haben wenigstens jeden zweiten Tag die tschechischen Agrarier, die Nationaldemokraten, dann die Kommunisten und die HakenkreuzTer die Demission Dr. Czechs verlangt. Das var noch verhältnismäßig einfach und mit dem Wunsche zu erklären, den Mann zu beseitigen, der am entschiedensten die Intereffen der Arbeiterschaft vertrat und Fortschritte selbst dort erzielte, Das Lohnschiedsgericht in Prag , also eine auffiritten trattiert wurden. Eine Intervention wo die bürgerlichen Parteien den hartnädigsten Die gesamte Arbeitslosigkeit ist im April mit seinem Schiedsspruch die Löhne der im Bau- Achnliche Vorfälle ereigneten sich, wie wir in tion, daß die eigene Partei die Demission des Ge geseglicher Grundlage bestehende Behörde, hat beim Regierungsrat Heßlowa blieb. ergebnislos. Widerstand leisteten. Der Sprung zu der Senjaund in den ersten Maiwochen gesunken, gewerbe beschäftigten Arbeiter des Handelskammer- unserem Blatte bereits ausführlicher berichteten, noffen Dr. Czech verlangen würde, ist jedoch so hauptsächlich als Folge des Bedarfes von Ar- bezirkes Reichenberg in gleicher Höhe wie im auch ani 19. Mai in der Graupnergasse, wo der grotest, daß er jetzt nachdem die ersten Sunds beitsträften für Bauten. In den übrigen Vorjahre festgesetzt. Das Gesetz(§ 24 des Bau- bekannte Baumeister Stunert streifenden Bau- tage vorüber sind vielleicht sogar in den ReSaisonbranchen trat eine Saisonbelebung bloß bewegungsgesetzes) bejagt ausdrüdlich, daß das Er arbeitern gegenüber die Aeußerung gebrauchte: daktionen der betreffenden Blätter einiges Kopfin beschränktem Umfange ein und wurde fenntnis alle beteiligten Arbeitgeber und Arbeit Der Qumpengesellschaft hauptsächlich durch inländische Nachfrage verurwerde ich schütteln erregen wird. facht, während der Absatz nach dem Auslande nehmer bindet, wenn nicht besonders abweichende, fchon helfen!" Als sich die Angerempelten dies ständig äußerst schwierig bleibt. Es scheint, für diese günstigere Bestimmungen vereinbart nicht gefallen lassen wollten, war gleich Polizei und daß die Entwicklung des Außenhandels bisher Gendarmerie zur Stelle und schlug auf die nicht im Einklang mit den geänderten EinTroß dieser ausdrücklichen gefeßlichen Bes angesammelten Arbeiter los. Ein Bursche tommenverhältnissen steht. stimmung halten sich die Unternehmer und ihr namens Lachner wurde von einem Polizisten in ein Verband, der seinen Siz in Reichenberg hat, an Geschäft geschleppt und dort mit dem Gummiden Schiedsspruch nicht. fnüttel geschlagen, der intervenierende Sekre tär Röder wurde von der Gendarmeric, die wie wahnsinnig herumbrüllte und auf die einzelnen einschlug, ebenfalls grob behandelt und mit Ge wehrkolben geschlagen; ein Gendarm setzte ihm sogar das Bajonett auf die Brust und rief ihm, bekannte Göz 3itat in der Staatssprache zu. als er sich nochmals zu legitimieren versuchte, das
Berufs
Die Borlage über die Berufsfrankheiten
im Plenum des Parlaments. Prog, 24. Mai. Jm Abgeordnetenhaus wurde heute die Vorlage über die Berufsfrankheiten und die diesbezügliche internationale Konvention in gemeinsamer Debatte in Berhandlung gezogen.
Der Referent Genosse Klein drückt den Wunsch des sozialpolitischen Ausschusses aus, daß fünftig internationale Vereinbarungen über sozia politische Fragen in einem rascheren Tempo ratifiziert werden, damit die Tschechoslowakei nicht wieder erst an 25. Stelle glänzt. Die Vorlage ist ein Kompromiß mit den Trägern der Unfallversicherung, sie soll aber fein Bräjudiz für eine tommende gesetzliche Neuregelung dieses ganzen Fragenfomplexes sein, namentlich nicht die 27wöchige Karenzfrist für den Anfall der Rente. Der Senatsresolution, die die Unifizierung der gesamten Sozialversicherung fordert, habe sich der Ausschuß nicht anschließen fönnen; eine derartige Unifizie rung, so wünschenstvert sie an sich sei, lönne erit nach sorgfältigen Vorbereitungen im gegenseitigen Einvernehmen mit den Trägern der Versicherung borgenommen werden; man müsse gerade in diesen Fragen sehr umsichtig vorgehen.
Mit besonderer Genugtuung habe es der Ausschuß begrüßt, daß er damit sein vor wenigen Monaten den Joachimstaler Bergleuten gegebenes Versprechen habe einlösen können. Der zweite Referent Genosse Svoboda betonte, daß die Vorlage den Krankenversicherungsanstalten eine beträchtliche Erleichterung bringe, da ein Teil der Lasten nun auf die Unfallversicherung abgewälzt werde; diese könne sich vorübergehend dadurch helfen, daß sie die betreffenden Unternehmungen in eine höhere Gefahrenklasse einreihe.
In der Debatte verwies der tschechische Genoffe Nový darauf, daß die Zahl der Unfälle ständig im Wachsen begriffen ist. 1929 gab es in der Tschechoslowakei 55.646 Unfälle, im Jahre 1930 bereits 75.366, obzwar die Zahl der Beschäftigten wesentlich geringer war. Redner setzt sich für eine durgreifende Reform der Unfallversicherung und für entsprechende Erhöhung der Leistungen ein.
Dr. Schollich fritisiert das Interview des Außenministers in einem Lausanner Blatt und wird breimal zur Ordnung gerufen, weil er die Redezeit
beträchtlich überschreitet.
Die Debatte geht morgen vormittags weiter. Nach den Dispositionen des Bräsidiums dürfte die nächste Sigung erst Dienstag oder Mittwoch der nächsten Woche stattfinden.
wurden.
Sie haben den einzelnen Arbeitern Reverse vorgelegt, wonach diese sich verpflichten sollen, zu gelegt, wonach diese sich verpflichten sollen, 8 wesentlich( 10 Prozent) niedrigeren Löhnen zu arbeiten, als sie der Schiedsspruch festgelegt hatte, widrigens sie entlassen werden.
Sie üben aber auch auf die Unternehmer, melche den Schiedsspruch einhalten, einen unterhörten 3wang aus, um sie zur Nichteinhal tung des Schiedsspruches an zwingen. Insbeson dere der Sekretär des Unternehmerverbandes, Dr. Bettera, scheut sich nicht, mit Drohungen aller Art gegen vertragstrene Bauunternehmer vor zugehen.
Infolge dieses terroristischen Berhaltens der Unternehmer ist es in einer Anzahl von Bezirlen Nordböhmens , wie Teplih- Schönau, Aussig , Tetschen usw. zu Arbeitsniederlegungen де lommen.
Man sollte glauben, daß die Behörden alles tun werden, um den Schiedsspruch des LohnSchiedsgerichtes zur Geltung zu bringen, daß sie aber zum mindestens dem Lohnkampfe neutral gegenüberstehen werden. Das ist aber durchaus nicht der Fall. Insbesondere die städtischen und ftaatlichen Behörden in Teplik- Schönau nehmen öffentlich Partei für die Unternehmer. Die im Ausstande befindlichen Arbeiter haben ein begreifliches Interesse daran, jene Arbeiter, welche sich dem Terror der Unternehmer beugen und zu niedrigeren Löhnen arbeiten, aufzuflären und zur Niederlegung der Arbeit zu beranlassen. Solange sie sich hiebei feiner Gewaltmittel bedienen, darf ihnen tein sin dernis in den Weg gelegt werden, was ihnen durch das seit mehr als 60 Jahren bestehende Gesetz über die Roalitionsfreiheit gewährleistet ist. Polizei und Gendarmerie hindern sie aber an der Ausübung diefes ihnen gesetzlich zustehenden Rechtes.
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Die Interpellation schildert nun im Detail, wie die städtische Polizei und die Gendarmerie in Teplig die streifenden Bauarbeiter und besonders die Streifpoften verfolgt und ständig provosiert, und wie namentlich am Mittwoch, den 18. Mai, Streifposten auf der Turner- Straße von zwei Gendarmen mit Gewehrkolben und Fuß
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Gendarmerie Baustellen direkt besetzt hat, auch wo Die Interpellation stellt weiters fest, daß die es überhaupt keine Arbeitswilligen gab, ja, daß sich die Gendarmerie in einem Falle sogar dem Bolier Siegmund anbot, er solle sich Arbeitswillige ver schaffen, fie stelle sich ihm zur Verfügung, um ihm Schuh zu bieten, damit er weiter arbeiten tönne.
„ Würdiger" Einzug der Nazis
in den Wiener Gemeinderat. Wien , 24. Mai. ( Eigenbericht.) Heute wurde der neugewählte Wiener Gemeinderat eröffnet. Die fünfzehnt neuen Nazivertreter feierten in der üblichen Beise ihren Eintritt. Sie waren sehr erstaunt, als sie von der Galerie mit stürmischen Pfui- Rufen, von den Sozialdemokraten mit lautem ,, Nazdar!" empfangen wurden. Das be zieht sich darauf, daß die Mehrheit der Nationalsozialisten urtschechische Namen hat. Sie nahmen erst sehr spät, durch einige Strawalle sich wieder daraufhin ziemlich bedrückt Plaz und versuchten bemerkbar zu machen, wurden aber jedesmal von den Sozialdemokraten niedergeschrien.
Antisemitische Exzesse.
Dafür frawallierten sie nachher ausgiebig auf der Straße. Einige hundert Halentreugler Aus dem Angeführten geht hervor, daß Boli- batten sich vor dem Rathaus versammelt unb ziften und Gendarmen einseitig zugunsten der ogen dann in die innere Stadt, wo sie in der Unternehmer Partei ergreifen, daß sie sich schwere Judengasse einige kleine jüdische Geschäfte demolierten. Es wurde schließlich die Uebergriffe gegen die Arbeiter aufchulden lommen lassen und mithelfen, einen von einer staatlichen durch einen falten Wasserstrahl zerstreute. Sie Feuerwehr gegen sie aufgeboten, die sie Behörde gefällten Schiedsspruch zunichte zu machen. zogen dann wieder auf die Ringstraße, beschimpfDieses Verhalten der Schiedsorgane hat unter hen und mißhandelten Juden und hielten auch der Arbeiterschaft des Teplizer Bezirkes unge- einige Straßenbahnivagen an, in denen sie die heuere Empörung und Erbitterung Juden beschimpften. Schließlich wurden sie von hervorgerufen, so daß zu befürchten ist, daß es zu der Polizei, die sich anfangs sehr zurückhaltend neuerlichen Zusammenstößen tommt, wenn wenn das benahm, zerstreut; auch einige Verhaftungen probotatorische Berhalten der Gendarmerie und das wurden vorgenommen. paffive Berhalten der Behörden andauert. Geig wiedergewählt..
Es scheint, daß es darauf abgesehen ist, daß neuerlich, zum zweitenmal innerhalb weniger In der konstituierenden Sizung wurde Ge Wochen, Blut fließen soll, während es unserer An- noffe Seit mit 65 von 81 abgegebenen sicht nach Sache der Behörden wäre, unparteiisch Stimmen zum Bürgermeister von Wien wiedervorzugehen, im übrigen aber jene Seite zu unter- gewählt. stüßen, welche dem Schiedsspruch zur Geltung verhelfen will.
Wir fragen die Regierung:
1. Wie rechtfertigt sie das Berhalten der Gendarmerie und der Bezirksbehörbe in TeplitSchönau?
Borah gründet eine neue Partei?
New York , 24. Mai. New York Times " 2. Welche Mittel hat sie angewendet, um widmet der Nachricht erheblichen Raum, Borah einerseits dem Schiedsspruche des Lohnschieds- werde an dem republikanischen Nationalfonvent gerichtes in Brag Geltung zu verschaffen, anderer in Chicago nicht teilnehmen, sondern möglicherseits die Arbeiter in Ausübung ihres Roalitionsweise die Führung einer dritten Partei rechtes gegen die Nebergriffe der Unternehmer und mit ungefährem Brogramm der ProgreffiGendarmen zu schüßen? sten von 1912 übernehmen.
Nestroys Erlebnisse mit der schwarz- barüber in seinem Tagebuch. Ich wurde nach lesten entscheidenden Serach mit den Brünner
gelben Brünner Bolizei.
Tag lubt man den jungen Nestroy zur Polizei, I parieren" in gewissen Rollen nicht vermeiden um ihn Vorbehalte zu machen. Nestroy berichtet fönne, weil es einfach unerläßlich sei. Ueber den der Arie im ersten Aft und am Schlusse hervor- Polizeigewaltigen berichtet der Biograph Friedrich gerufen, mußte aber den folgenden Tag auf der Saiser: Die gefährliche Aufmerksamkeit, die Zum 70. Todestag Johann Restroys am Bolizei erscheinen, wegen neuen zensur- die hohe Polizei und Zensurhofftelle jeder 25. Mai. widrigen Tegtes in meiner ersten Aric. Aeußerung des Komilers zuwendete, batiente Ueber diesen Punkt wurde noch ein paar Tage schon von seinen früheren Engagements in Johann Nestroy , der am 25. Mai 1862, alfo hintereinander Protokoll aufgenommen." Eine Brünn , wo Hofrat Muth on der Spitze der Arbeiterentlassungen in Karlsbad . vor genau 70 Jahren in Graz gestorben ist, fam Woche später spielte Nestroy den Kasperle in Sicherheitsbehörde stand. Dieser, in jeder Be im Verlaufe feines sehr bewegten Lebens wieder der Teufelsmühle" und auch an dieser Aufziehung ein höchst intoleranter Bürokrat, hatte richtet, hat das Bauamt der Karlsbader Stadt- holt mit den Gewalten des Vormärz in unan- führung nahm die Polizei neuerdings Anstoß". Westroy wegen manchen extemporierten WithStadtgenehme gemeinde 230 städtischen Arbeitern gekündigt. Denehme Berührung. Die ersten derartigen Erleb- Darüber erzählt Nestroy :„ Einiges Nachzischen wortes zur Verantwortung gezogen und ihn auf Unter den Gekündigten befinden sich Familien wille mit der Polizei und der Zensur hatte beim Applaudieren disgustierte mich so, daß ich alle mögliche Weise mit seinen fleinbürgerlichen Nestroy als 24jähriger in Brünn , wohin er den dritten Akt durchaus schlecht und taum hör- Anschauungen gequält, wofür letzterer dadurch bäter, die schon seit mehr als 16 Jahren bei der nach Absolvierung eines Gastspieles in Amster- bar spielte. In vierten Att fing ich wieder mit Revanche nahm, daß er in dem Boltsstud„ ,, Die Stadtgemeinde in Arbeit stehen. Die Kündigung dam am 23. Oftober 1825 fam und als Opern- Eifer an zu spielen, hatte Beifall und wurde am Teufelsmühle am Wienerberg" den Seasperi" dorbat unter den Betroffenen selbstverständlich die grögte Erregung ausgelöst. Jusbesondere find länger am Theater mitwirfte, das damals unter Schlusse hervorgerufen. Wegen der Gering- stellend, auf den Zuruf des Ritters ein bie Arbeiter darüber empört, daß das Bauamt Schon bei seinen ersten Auftreten als Jacob in behandelte, mußte ich um neun Uhr vormittags mal aus mit dem Muth. Mir geht ber ohne Befragung des Stadtrates vorging. Mehuis Josef und seine Brüder" eroberte in den Polizeiarrest, ging dann in die Muth schon bis an den Hals!" Jufolge
Wie der Karlsbader Bolfs mille" be
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Rabensperre in Handels- und verwandten Ge/ daß die Direktion bald mit ihnt einen Rontraft Borstellung wieder heraus. Am Schluffe wurde tät hatte Nestroh unmittelbar nach der Bor Ein Gefeßentwurf über die Regelung der er sich die Gunst des Brünner Bublifums, so Probe, nach der Probe in den Arrest und zur dieses Verbrechens" der verletzten Polizeiautori werben wurde dieser Tage von den Genossen auf 17 Monate abschloß. Die Polizei aber war ich herausgerufen. Den folgenden Tag mußte ich stellung die Weifung erhalten, binnen 24 Alein und Macoun als gemeinsamer Ancs, die schon nach einem halben Jahr ein weiteres um neun Uhr vormittag in den Arrest bis vier Stunden Brünn zu verlassen und seit trag der beiden sozialdemokratischen Fraktionen luftreten Restroys verhinderte und schon am Uhr nachmittag und somit war die Sache abge jener 3eit wurde er als ein höchst staatsgefähr 30. April 1826 mußte der Schauspieler Nestroy tan." Aus dieser Tagebuchnotiz geht hervor, daß liches Individuum mit den schärfsten Augen im Barlament überreicht. Wir werden den An- unter dem 3mang der Polizeireaktion die Stadt sich die Brünner Polizeioberen damals sogar das überwacht." trag in unserer morgigen Ausgabe noch aus- verlassen. Restroy hat sich in Brünn sehr glück Recht armaßten, einen Schauspieler wegen Tatsächlich verste der verbitterte Nestroy von führlicher besprechen. lich gefühlt und hier vollzog sich in seiner fünft geringschäßiger Behandlung des Publikums" in Brünn veg, gastierte einige Zeit in Breßburg, lerischen Entwicklung ein Wandel, der für seine den Arrest zu stecken. wandte sich dann nach Graz, un fich schließlich Die Polizei behielt Nestroy seither ständig später ständig in Wien niederzulassen, verehrt Nationale Konzentration in Japan . weitere Laufbahn von ungeheurer Bedeutung war. In Brünn sagte sich Nestron von der Oper und sehr aufmerksam im Auge", aber der zu vom Publikum, aber noch immer angefeindet von Tokio , 24, Mai.( Reuter.) Die neue Regie: los und wandte sich der Boffe zu, in der er es allen Späffen aufgelegte Komiter wartete nur der vormänglichen Polizei, mit der er noch so rung hat nunmehr bereits die Mitarbeit später zu vollendeter Meisterschaft als Dichter auf den Augenblicken, um den intoleranten Ver- manches Duell auszutragen hatte. Jit der„ Freider fonserbatiben und der liberalen und Darsteller bringen sollte. Aber schon einen tretern der Kommißmoral eins auszuwischen. heit im Strähemminkel" dieser unsterblichen Partei gesichert, denn Suzuki hat, obwohl er Donat nach seinem ersten Auftreten geriet Am 18. April 1826 zitierte man ihn neuerdings Satire auf das Metternichsche Syſtem, hat bas Angebot, in bas Rabinett einzutreten, abge Restron mit der schwarzgelben Brünner Polizei zur Polizei und machte ihm Vorwürfe, weil er bestroy mit feinen Todfeinden Sefur und lehnt hat, der Sejutai- Partei seine Unterstüßung in Ronflikt. Am 3. Dezember 1925 spielte er sich auf der Bühne einige Stegreifmige erlaubt Bolizei gehörig abgerechnet. Augejagt.
den Adam in ,, Der Dorfbarbier" und am nächsten hatte, aber Restron betonte, daß er das Ertem
Ludwig Elberich.