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Die Steuereingänge in Frankreich
fast auf der Höhe des Vorjahres.
Paris , 26. Mai( Havas.) Im April 1. J. ourden in Frankreich an Steuern 3095 Millionen Francs eingehoben, das bedeutet gegenüber dem Vorjahre eine Abnahme von 207 MilMionen Francs.
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Freitag, 27. Mai 1932.
Die blutige Hakenkreuz- Premiere
im Breußenlandtag.
Wie es durch nationalsozialistische Provokation zur Gaalschlacht tam.
Rr. 125
Konzentrations oder Minderheitstabinett Herriot?
Paris , 26. Mai. Herriot hat die Vollsizung des Vollzugsausschusses der radikalen Partei zum 31. Mai einberufen. Der Vollzugsausschuß soll nunmehr darüber Beschluß fassen, ob die Radi
Die sozialistischen Abgeordneten Renau
Der vandalische Aft in der Mittwoch- Sitzung gegen die Rednertribüne vor, bis unmittelbar zu falen der Aufnahme der Sozialisten in ein KaHerstellungssprache über die Festtage und noch des Preußischen Landtags , deren Ende drei Pieck hin. Die Kommunisten, die ihren Redner binett unter radikalem Vorsitz zustimmen sollen, Tänger auszuschalten. Noch weniger paßte zu Schwerverletzte, eine Anzahl Leichtverletzte und in dieser Situation bedroht glaubten, gingen nun der Sozialisten und der Fraktion Marin verob sie die Konzentration unter Ausschluß einer angeblich unpolitischen Manifestation ein Trimmerfeld war, begann mit einer unge- gleichfalls auf die Rednertribüne und stellten sich der tschechischen Körperkultur der Versuch, da- heuren Provokation der National- um Bied auf. Soweit war ihr Verfahren durch suchen oder ob sie schließlich die Bildung auf der Basis eines Minderheitskabinetts fozialisten, und wenn auch das kommu- die Situation gerechtfertigt. Oben gab es dann mit eine Jagd auf die wenigen deutschen Auf- nistische Verhalten nicht ohne Mitschuld an der eine erregte Schimpferei zwischen Kommunisten übernehmen wollen, das mit den Sozialrepublischriften in der Hauptstadt zu verbinden. Von Entwicklung der Dinge gewesen ist, so zeigt doch und Nationalsozialisten, in deren Verlauf fanern und den anschließenden kleinen Mittelden Bestrebungen solcher Heißsporne sticht die das ganze Vorgehen der Nationalsozialisten, daß der Kommunist Kommunist Franfen- Rheydt gruppen gebildet werden soll. Haltung der offiziellen Festleitung wohltuend es von ihrer Seite von vornherein auf dem Nationalsozialisten Sinkler ,, Matin" greift der Entscheidung des Konab. Sie ist offensichtlich bestrebt, den Veran- Provotation angelegt war. einen Schlag verseßte. gresses der Sozialisten und der Radikalen über staltungen einen internationalen Nach der Erledigung der Präsidentenwahl Wären die Nationalsozialisten eine diszipli- die Stellungnahme zur Kabinettsbildung vor und Charakter zu geben und legt auch sehr behandelte der Landtag die Festsetzung der Mit nierte und parlamentarische Fraktion, so hätten spricht mit Bestimmtheit die Meinung aus, daß hübsch ausgestattete deutsche Prospekte gliederzahl einer Anzahl von Ausschüssen und die sie für diesen Uebergriff ohne weiteres parlamen- die Bedingungen der Sozialisten für den Eintritt sowie eine deutsche Informations- ueberweisung verschiedener dringlicher Anträge tarische Sühne verlangen können und auch erhal- in die Regierung unter den gegenwärtigen Verbroschüre über Geschichte und Wesen der zur sofortigen Behandlung an diese Ausschüsse. ten, zumal ihnen am Mittwoch das Präsidium hältnissen un annehmbar seien und daß die broschüre über Geschichte und Wesen der Gine völlig harmlose Angelegenheit, über deren zugefallen war. Statt dessen war für sie dieser Frage des Eintrittes der Sozialisten in die ReSofolbewegung auf. Warum sollte sie auch fachliche Erledigung um so weniger Differenzen Vorfall das Signal zur allgemeinen giering gegenwärtig nicht in Frage komme. gerade ihre Leistungen vor den Deutschen ver- bestanden, als sie am Vormittag im Aeltestenrat Schlägerei. Die gesamte nationalsozialistische stecken, die, zumindest turnerisch, auf dem zwischen allen Parteien vereinbart worden war. Fraktion von 160 Mann, fast durchwegs jüngere Die Besprechungen mit den Sozialisten ganzen Kontinent zu den strebsamsten Völkern Plötzlich meldete sich der nationalsozialistische und scheinbar hauptsächlich nach förperrein privat. gehören? Abgeordnete Roland Freisler zur Ge- lichen Qualitäten ausgesuchte Männer, setzte sich Petit Parisien" erfährt zu der gestrigen Wie die Dinge liegen, besteht für die schäftsordnung und verlangte die fofortige Kon- in Betvegung, stürmte über die Bänke der MittelBesprechung Herriots mit einigen Mitgliedern Deutschen dieses Staates zwar kein Anlaß, stituierung des von den Nationalsozialisten schon parteien hinweg auf die Kommunisten zu und des rechten Flügels der sozialistischen Partei, einigen Tagen beantragten Unter- schlug mit allen erreichbaren Gegenständen den Sokolaufzügen zuzujubeln, aber auch kein Herriot habe bei dieser Gelegenheit angedeutet, suchungsausschusses über die Grund, sich vor ihnen zu verstecken. Wenn die u st i z. Mit feinem Wont hatten die National auf die in hoffnungsloser Minderzahl befindlichen Kommunisten ein. daß er beabsichtige, den Sozialisten eine aufrichtschechisch- klerikalen Orelturner unlängst in sozialisten im Aeltesterrat das von Freisler mit Als es den Nationalsozialisten gelungen war, tige und ehrliche Mitarbeit auf Grund des Wien friedlich aufmarschieren konnten und so- wilder Pathetik vorgetragene Verlangen erwähnt! die Kommunisten aus dem Saale zu prügeln, vom Vollzugsausschuß der radikalen Bartei feftgar freundlich aktlamiert wurden, so muß es Freisler erklärte, er habe eben ein Telegramm sammelten sie sich und stimmten unter Führung gelegten Programmes anzubieten. Sollten sie auch hierzulande einmal möglich sein, solche erhalten, daß in dem Prozeß gegen die Tot - bes Abgeordneten Lohse( bekannt durch den Fall eine Mitarbeit ablehnen, würde Herriot wahrFeste ohne nationalistische Begleitmusik zu beschläger von Hückeswagen der Staats- Franzen) das Horst Wessel - Lied an und scheinlich ein nur aus Radikalen zusammengehen. anwalt Zuchthausstrafen von sieben bis neun brachen in Heilrufe aus. Die Mitglieder aller gesetztes Kabinett bilden. Jahren gegen die Täter beantragt habe. Dieser anderen Parteien hatten, von Scham und Ekel Diese Fragen mußten einmal mit kühler Antrag des Staatsanwaltes jei jo ungeheuerlich, über diese schmachvollen Vorkommnisse erfüllt, del, Frossart und Frot veröffentlichen Offenheit erörtert werden, denn die ganze Be- daß fofort dagegen das Parlament Stellung nach und nach den Saal verlassen. Besonders auf folgende Erklärung: völkerung dieses Staates fönnte nichts schlim- nehmen müsse. Dies trug er inmitten einer Flut das Zentrum machten die Vorgänge tiefsten meres treffen, als eine neue Periode der natio- von Beschimpfungen der Justiz vor. Eindrud. Vielfach hörte man Zentrumsabgeord nalen Kämpfe. Haben wir bei 600.000 Ar- Gegen diesen Antrag nahm der sozialdemo- nete untereinander die Frage aufwerfen, ob denn beitslosen vielleicht zu wenig Sorgen? Sind fratische Abgeordnete Heilmann das Wort. auch nur der Gedanke oder die Möglichkeit eines die Verhältnisse in Industrie und Landwirt- Obwohl er mit geradezu vorbildlicher Ruhe und Zusammenarbeitens mit dieser barbarischen Horde schaft, die Lage der Staatsfinanzen, der troft Sachlichkeit sprach und jede Schärfe des Aus- bestehe. Eins steht jedenfalls fest: Am Mittwoch lose Stand des Außenhandels nicht Grund drucks unterließ, wurde seine Rede von den Natio- hat sich nalsozialisten systematisch niederge- der Fascismus im preußischen Landtag in genug, alle Störungsmomente auszuschalten brüllt. Nach jedem Sah mußte Heilmann seiner nadten Gestalt der Brutaliät und alle Kräfte zur wirtschaftlichen und sozia- minutenlang pausieren. Er führte aus: Die Ange- gezeigt. Das von Gregor Straffer proklamierte len Selbstbehauptung zu mobilisieren? Wir lagten, von denen Freisler redete, hätten den" Faustrecht" ist von den Nazis dazu auserkoren, Sozialdemokraten laufen von der grundsätz- Tod von drei Menschen verursacht, das parlamentarische Recht und jede parlamenlichen Linie der nationalen Zusammenarbeit darunter den Tod des Bruders des hier anivesen tavische Gesittung zu ersehen. Weiten Kreisen des nicht seige davon, auch wenn diese Zusammen- den Fraktionskollegen Fries- Köln. Schon dieser preußischen Volkes dürften allgemach die Augen arbeit undankbar und vorübergehend vielleicht Umstand hätte Herrn Freisler zu etwas mehr darüber aufgehen, was sie mit dieser Wahl vom unpopulär ist. Aber die nationale Zusammen- Burüdhaltung veranlassen sollen.( Johlendes Ge- 24. April angerichtet haben! arbeit in diesem Staate kann nicht allein auf achter der Nazis.) Ueber die Schuld der Täter dem guten Willen und dem Heroismus der würde in den nächsten Stunden das Gericht entbeiden sozialdemokratischen Parteien aufgebaut Was aber die Nationalsozialisten hier vom sein. Auch das Bürgertum muß Farbe befenLandtag verlangen, sei ein ungeheuerlicher nen! Besonders jene staatserhaltenden ParEingriff in die Rechtspflege, in ein teien, die sozusagen den Patriotismus gepachschwebendes Verfahren. tet haben, sollten sich die Frage vorlegen, ob Der Nationalsozialist Kube ant die Tschechoslowakei bei der heutigen Europa - wortete in einer noch viel wüsteren Hezrede als situation und bei der gefahrdrohenden inter - fie Freisler gehalten hatte. nationalen Lage den nationalen Frieden Der nächste Redner war der Kommunist braucht oder den nationalen Kampf. Es ist ja Pied. Beim zweiten oder dritten Satz seiner schließlich ihr Staat, der von einer Politik Rede brach der Tumult los. Pied erklärte, daß Kommunisten viel härter bestraft würden als der popularitätshaschenden Verantwortungs- Nationalsozialisten. Uebrigens hätten die Natiolosigkeit das Risiko und wahrscheinlich auch nalsozialisten selber mehrere Arbeitermörder in den Schaden trüge. ihren Reihen. Hierzu viefen die Kommunisten Dies sei zur Feststellung der Verantwort- Femeschulz seines!" Darauf erhoben lichkeit gesagt! sich zahlreiche Nationalsozialisten und drängten losgeschlagen.
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scheiden.
Ueber unsere Unterredung mit Herriot sind in der Presse unrichtige Meldungen ers schienen. Die Unterredung war rein persönlich und privat und konnte auf keiner Seite zu irgendeiner Verdichtung eigener Vorschläge führen. Sie hatte ferner nichts mit Meinungsverschiedenheiten in der sozialistischen Partei zu tun. Alle Gerüchte in der Auslandspresse über eine drohende Spaltung in der französischen sozialdemokratischen Partei find vollkommen grundlos.
Zwei Jungfascisten verhaftet. zwölf nach dem Schuhgeseh in Untersuchung.
Prag , 26. Mai. Amtlich wird gemeldet: Bei der Untersuchung der gesetzwidrigen Tätigkeit der Der sozialdemokratische Landtagsabgeordnete Jungmannschaft der nationalen fascistischen Geund Fraktionssekretär Jürgensen ist an meinde wurden in der Zentrale sowie in den beiden Kiefern erheblich verletzt; eine Backen- Administrations- und Redaktionsräumlichkeiten mustel ist durchgeschlagen. Auch vier kommu- der Fašistické Listy" Hausdurchsuchungen durchnistische Abgeordnete sind erheblich verletzt; der geführt, da begründeter Verdacht bestand, daß eine von ihnen, Kramer, scheint einen Schädel sich dort Gegenstände betreffend die bereits er bruch erlitten zu haben. Alle vier wurden von wähnte Tätigkeit der Jungmannschaft( Junáci den Hakenkreuzlern von hinten auf den Kopf vo) befinden können. Außerdem wurden bei einigeschlagen. gen führenden Faktoren der Jungmannschaft Die tommunistische Presse behauptet, daß aussuchungen durchgeführt. Bei diesen Durch zunächst der Hakenkreuzler Sintler, den ein suchungen wurde ein umfangreiches MaGericht schon vor Jahren als unzurechnungsfähigterial beschlagnahmt, das dem Gericht überbezeichnet habe, einem Kommunisten einen Sieb geben wurde. in die Magengegend versetzte, worauf dieser mit Nach durchgeführtem Verhör wurden der einem Schlag in das Geficht des Angreifers ant- Staatsanwaltschaft 12 Personen gemäߧ 2 und wortete. Die Hakenkreuzler hätten Totschlä 17 des Gesetzes zum Schuße der Republik namger aus den Hosentaschen gezogen und damit haft gemacht, von diesen wurden zwei in Haft des Kreisstrafgerichtes in Prag eingeliefert.
Schicksale hinter Schreibmaschinen. unterwegs einen staffee, damit Sie nüchtern nach nicht fertig. Da find wieder Schulden aufgelau hauptsächlich ist, er gekommen. Ob Lichte nicht
ich
Bon Christa Anita Brüd. ,, Und wenn du mich totschlägst unterschreib' nicht... ich, Gründler... oho ... tein Schnaps mehr.. weg, jag ich tein Schnaps mehr", und trachend schlägt Gründlers Faust auf die Tombant. Wirr ist das schlohweiße Haar, von Wahnsinn entstellt das Gesicht.
hr sollt machen, daß Ihr nach Hause lommt", brüllt Lichte. ,, Seid Ihr denn taub geworden oder was ist mit Euch los?"
Nein", sagt Max und tritt vor. Seine Augen funkeln. Sein Kinn zittert. Er ist sehr blag, sehr aufrecht. Wir gehen nicht, ehe Sie nicht gegangen sind. Verstehen Sie, wir steben ihm bei, dem Mann da."
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Mensch, wenn ich Ihnen sage, Sie sollen machen, daß Sie hinauskommen, dann haben Sie zu verschwinden. Mijchen Sie sich hier nicht in meine Privatangelegenheiten, sonst können Sie morgen Ihre Papiere holen."
,, Das werden wir ja noch sehen, ob Sie mich deswegen rausschmeißen können", jagt Mar in verhaltener Drohung.„ Oder denken Sie viel leicht, ich wüßte nicht, weshalb Sie den da befoffen gemacht haben?"
„ Aber Max! Max, sei still! Um Gottes willen, Mar, tomm raus! Was geht es dich an. Du weißt ja nicht, was du sprichst." Salt's Maul."
zu sein. Richtig, da sind ja die Bierflaschen. Hier, Mar, haben Sie' ne Mark. Trinken Sie Hause tommen. Hier, Fräulein Tübel, Teisten Sie Ihrem Bruder Gesellschaft.
Walter friegt auch eine Mark. Mar schleudert ihm die Mark vor die Füße, daß es klirrt. Sie rollt unters Regal und legt sich klappernd nieder.
Lichte gibt sich geschlagen. Ein Wagen wird bestellt und Gründler ins Hotel gefahren.
Der Vertrag kommt nicht zustande. Lichte erscheint am kommenden Morgen in heiterster Laune. Kinder, was war blog los heute nacht? Sab' ich geträumt oder waren wir alle hier im Büro", fragt er scheinheilig.
mal
Keiner gibt Antwort.
Er schüttelt belustigt den Kopf. Da hab' ich's wohl endlich geschafft, auch besoffen gewesen zu sein."
Es scheint mir, als nähme er sich vor Mar in den nächsten Wochen etwas in acht.
*
Aber da ist nun Pieffe, der gute arme, franke Biefte. Wenn er tommt, geht er immer erft reibum und gibt jedem die Hand, dem Walter und der Martha Tübel, mir und zuletzt Max, unter dessen besonderer Obhut er steht.
„ Was schleppen Sie nun wieder die schwere Reklame mit rauf, Serr Piefte, wo immer einer bon uns nach der Bahn geht," schilt Max in so sanftem Tone, daß er selbst etwas rot und der
wirrt wird.
Martha läuft und holt einen Stuhl, gleich Mar schlägt der Schwester den Arm weg, dahin, wo Pieffe im Augenblick steht. Er sieht ftellt sich breit vor Lichte hin. Solche Verträge, Sie, die mache ich auch. auch aus, als könnte er nicht einen einzigen Dann ist es tein Kunststüd, Geld zu verdienen." Schritt mehr machen. Von Schein zu Schein Lichte ändert plöglich die Haltung. Er blasser wird seine Stirn. Ueberall tritt ihm der greift sich nach der Stirn. Schweiß aus. Er hustet anhaltend und wir Donnerwetter, ist das ein Schlamassel, und stehen in tiefstem Erbarmen alle vier um ihn der May scheint der Besoffenste von uns allen herum.
Er hat wieder ein paar Wochen liegen] müssen. Die Frau wird mit dem Wanderkino fen und es gibt nichts zu essen. Der Lichte wäre ja anständig, mahnte nicht. Aber wo nun das Geld hernehmen fürs letzte Programm? Es war fein Geschäft mit dem Film. Nein, solche Filme darf Lichte ihm nicht wieder geben.
Von seinem alten Rino in Wartenburg her hat er noch fünfzig Selappstühle stehen. Deshalb helfen könnte, die Klappstühle zu verkaufen? Er wollte sie auch ganz billig rechnen. Zwei Mark das Stück. Es wären ja alte Stühle.
Max ist empört, wie rücksichtslos Lichte mit dem zerbrechlichen Piefke umgeht. So laut zu lachen und zu sprechen, als wenn der nicht etwa auf den Tod krank wäre!
Er bekommt einen neuen Hustenanfall, daß die Adern an der gelblichen Stirn blau schwelln, frümmt sich, biegt sich, steht in der Angst seines Selbstverständlich nimmt Lichte sich der Körpers vom Stuhl auf, schlägt heftig abweh- Klappstühle an. Machen wir alles, m. w., rnd aus mit der Hand. Dann hält er sich schweiß- m. w. Am besten, Sie übergeben die Stühle bedeckt, zitternd an der Tombank fest, die Augen gleich einem Spediteur, dann haben Sie gar geschlossen. feine Schererei mit dem Handel. Um die fünfundzwanzig Mark Leihmiete, die Sie uns schulden, machen Sie sich nur feine Sorgen. Wir ver rechnen das später. Erst werden Sie man wieder gesund."
Der soll sich bloß unterstehen und Geld von Ihnen annehmen," droht Mag. Hol mal Wasser, du und gaff hier nicht so," schnauzt er Walter an. Der läuft schon zum Waschtisch und säubert ein Glas. Mag nimmt es ihm aus der Bieffes fleines, spizzes Gesicht ist ganz durchleuchtet vor Freude. Der liebe Gott hülfe Hand. Nun trinken Sie man hier erst, Herr doch immer noch. Wenn die Not am größten, Pieffe. Wegen der Leihmiete machen Sie sich wäre seine Hilfe am nächsten. Da hätte er sich feine Sorgen. Wir bewichsen das schon, das wär' nun so den Kopf zerbrochen wegen der Stühle. ia gelacht. Wo haben Sie sich bloß wieder so er- Man wollte schließlich mal wieder was Warmes effen. Die Steuer wäre ihm verdammt auf den tältet?" Bieffe über dies schonende Wort. ,, Nee, nee, Herr Der Lichte, der ist ein guter Mensch, der hilft Erfältet? Haha, erfältet!" Ganz glücklich ist Sacken. Da hätte er sich gedacht: geh zu Lichte. Tübel( nie nennt er ihn anders als Herr Tübel), schon dem armen Pieffe. ,, Na, sehen Sie, endlich mal ein guter Gemit erkälten ist das bei mir nicht mehr gesagt. ... bis zum Frühjahr danke, Herr Pieffe." Lichte flopft ihm brüderlich Ein paar Wochen noch vielleicht... ich hab' schon den Sarg gekauft die Schulter. Sie legen mir auch mal wieder ... aber nun möcht' man doch auch ein paar einen Stein in den Weg, wenn's mir dreckig Pfennig für die Beerdigung zurücklegen. Der geht." lichte ist wohl heute nicht da?" Da oben," zeigt Pieffe und hat ein verwischtes, wehmütiges Lächeln.
,, Nein, aber um zwölf will er fommen. Da ziehen Sie man erst Ihren Mantel aus, hier in der warmen Stube."
Alle drei helfen sie dem armen, schwindsüchtigen Pieffe aus seinem fadenscheinigen Mäntelchen. Er dankt, strahlt und ist ganz glücklich.
Erst gibt er mir die Hand und dann der Martha, dann Walter, der sich die Hand. erst umständlich am Hosenboden abwischt. Den Abfchied von seinem Freund Max spart er sich bis zuletzt auf.
( Fortsetzung folgt.)