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Sonntag, 5. Juni 1932
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Vorläufig ist im Nazilager allerdings| Anwendung nötig werden sollte. Die Be- swurde, wird auch schließlich über Das müssen wir immer wieder bei der Propagandacitel Freude und Wonne und Herr Hitler , wegung, die mit dem Sozialisten die Schleicher und seine Helfers- arbeit hervorkehren. Wir müssen stets auf das nunmehr wieder ganz die eitle Primadonna, gesetz eines Bismard fertig helfer triumphieren.
als die ihn der ,, Tag" einst bezeichnete, fühlt sich schon als Lenker der Geschicke Deutsch lands . Dessen Schleicher wird jedoch zunächst die SA umorganisieren und sich dann ins Fäustchen lachen. Er scheint nicht der Mann zu sein, der zum Diener eines Hitler werden möchte.
Der Verbandstag der Genossenschaften.
Bericht über
Zweiter Verhandlungstag.
lebendige Ergebnis unserer Arbeit hinweisen. Wir müssen immer wieder sagen, daß wir nicht den Brofit, sondern den Bedarf in den Mittelpunkt des wirtschaftlichen Lebens der Menschen stellen wollen. Auch im Kleinen müssen wir immer an unsere Propaganda denken. Die beste Propaganda find in dieser Hinsicht starte Abgabestellen in jedem Orte. In jeder Genossenschaft muß eine Propagandaftelle Samstag, um 9 Uhr früh, wurden die Ver- welche vom Vorsitzenden der Tagung und von errichtet werden. Die Hauptträger der Propaganda Die Kundgebung, mit der die neue Re- handlungen des Verbandstages, über dessen Er- den Versammelten herzlichst begrüßt werden. müssen die Mitgliederausschüsse sein. Wir haben öffnung wir gestern berichtet haben, fortgesetzt. In der Debatte zum Referat des auch auf diesem Gebiete schon Erfolge erzielt. Bei gierung vor das deutsche Volk tritt, ist erfüllt Zunächst erstattete Genosse Anton Diet I seinen Genossen Diet! sprechen die Kommunisten uns werden immer mehr und mehr die Frauen zu von den Schlagworten, die man bis nun in Köhler- Reichenberg, Strauß- Reichenberg, Trägern der genossenschaftlichen Bewegung. Allernationalsozialistischen und deutschnationalen und Baie r- Raspenau, welche sich insbesondere dings ist Blättern lesen konnte. Herr von Papen, der Konsumgenossenschaften und Krise. gegen den Gesetzentwurf betreffend die Inter - ohne gute Geschäftsführung leine Propaganda einstige Freund der früheren Gewerkschafts- Genosse Dietl ging davon aus, daß die Genos effenzentrale der Genossenschaften wenden und möglich. führer Brüning und Stegerwald, senschaften im letzten Jahr einen wertmäßigen, von der Gesetzwerdung der Vorlage eine Ein- Grundsäßlich muß unsere Arbeit gegen die verkündet, der Staat sei keine Wohltätigkeits- aber nicht mengenmäßigen Umfagrüdgang zu verschränkung der Autonomie der Genossenschaften heutigen Besitzverhältnisse eingestellt sein. Freilich anstalt und die Arbeitslosen horchen hoffent- zeichnen haben, dagegen sei die Mitgliederzahl befürchten. Ihnen entgegnen die Genossen dürfen die Genossenschaften nicht zum Tummelplatz lich auf. Er tadelt die Kompromisse, zu denen gestiegen. Der Gütervorrat hat sich auf den Had 1- Haida sich auf den Had l- Haida und Zinner- Chodau. Der politischer Meinungsverschiedenheiten gemacht werdie christlichen Kräfte des Staates bisher vierten Teil der Bilanzsumme ermäßigt, was ein erstere erklärt, daß die Kommunisten am wenig- den, denn dadurch wird die Werbetraft geschwächt. allzu bereit gewesen seien, er spricht von der Zeichen guter Verwaltung ist. Die Liquidität der sten geeignet sind, von der Autonomie der Mit Wir müssen in den Massen Begeisterung erwecken Mizwirtschaft der Parlamentsdemagogie und Spareinlagen beträgt 45 Prozent. Wir müssen alle glieder der Vereine zu reden, weil sie diese für die Genossenschaft, dann wird es uns gelingen, Anstrengungen machen, um die Umsätze zu steigern Autonomie seiber am wenigsten achten, der die Menschen einer lichteren Zukunft entgegenzu will damit die Demokratie treffen. Und wenn und dadurch die Regie herabzumindern, damit die zweite sozialdemokratische Redner führt aus, daß führen, wo sie frei über ihr wirtschaftliches Schickman noch aus verbürgter Quelle hört, daß Kalkulationsgrundlagen nicht geändert werden der Unterschied zwischen kommunistischen und al entscheiden werden.( Beifall.) Herr von Schleicher die Aeußerung gesozialdemokratischen Genossenschaftern darin be- Genosse Emil Fischer führt aus, daß die tan hat, er wolle etwa vier Jahre MiniDie Tätigkeit des Sekretariates bestand u. a. steht, daß die letzteren die Arbeiterschaft organi- genossenschaftliche Presse eine große Mission zu ster bleiben, dann kann man sich schon vor- darin, Gutachten zu erstatten. So geschah dies beim sieren, die ersteren aber diese spalten. erfüllen habe. Auch die Genossenschafter ringen stellen, wem die Bewegung Hitlers den Weg Bankengesetz, in dem Bestimmungen enthalten In seinem Schlußwort stellt Genosse um die Seele der Menschen. Der Genossengeebnet hat. waren, die uns die Möglichkeit genommen hätten, Diet fest, daß bis auf seine Ausführungen schaftsgedante hat mit Vorurteilen zu ringen, Für die Sozialdemokratie ist die Entwick den Sparverkehr unserer Mitglieder weiterhin zu über die Interessenzentrale der Genossenschaften die den Menschen jahrhundertelang eingegeben worden Einwand erhoben sind. Wir fämpfen mit dem EwigYung der politischen Verhältnisse in Deutsch - pflegen. Unserem Eingreisen ist es gelungen, diese gegen sein Referat kein land eine Rechtfertigung der Tole- Gefahren zu überwinden. Zum Entwurf eines vurde. Der Revision der Interessenzentrale gestrigen. Die Genossenschaftspresse muß sich des Wirtschaftslebens berierungspolitik. Nun, da Herr von neuen Genossenschaftsgesetes haben wir die Stel- müssen sich nur diejenigen Genossenschaften mit allen Dingen des Schleicher regiert, sieht man, wie wichtig und lung eingenommen, daß wir mit dem heutigen unterziehen, welche bei der Zentrale Kredite däftigen, fie darf auch nicht vorbeigehen an Gesetz unser Auslangen finden und fein neues aufnehmen. Wenn die kommunistischen Genos den Geschehnissen des Tages, sie muß Kampfrichtig es wahr, die Regierung des Herrn brauchen. Dagegen haben wir uns für das Gesetz senschafter diese Revision nicht wollen, dann organ sein. Unsere Bewegung kann nur vorBrüning zu stützen. über die Schaffung einer Genossenschaftszentrale brauchen sie bloß das eine zu tun, nämlich wärts gehen, wenn wir das Wissen um die ausgesprochen, wir werden auch da noch versuchen, keine derartigen Kredite aufzunehmen. Darin, Grundlagen unserer Bewegung verbreiten. Wir Verbesserungen durchzusetzen. daß im übrigen feine Einwendungen gegen sein müssen auch darnach streben, daß die übrige Referat erhoben wurden, sieht der Redner mit Presse den Genossenschaften Beachtung schenkt.
müssen.
Jezt hat die Sozialdemokratie ihre HandTungsfreiheit wieder und sie geht in den Wahltampf mit dem festen Willen, die Absichten Die Genossenschaftsbewegung stand die ganze der Reaktion zu durchkreuzen. Die deutschen Zeit unter dem Druck der Krise. Der Güterabsatz Arbeiter würden die Reaktionäre zu Baaren schrumpft ein, schaudernd find wir Zeugen eines nie treiben, wenn sie einig wären. Hoffentlich erlebten Zusammenbruchs: Das gewaltige Milwird das Gewitter dieses Wahlkampfes und lionenheer der Arbeitslosen fann seinen Güterdas Präludium, das ihm die neue Regierung bunger nicht stillen und muß verelenden. boransgeschickt hat, wenigstens viele unter jenen Arbeitern zur Besinnung bringen, die bisher den trügerischen Worten der auch heitte noch nicht zu belehrenden kommunistischen Führer glaubten.
Bolle Speicher menig Brot; viele Baum wolle wenig Kleibung; viel Kapital wenig Kredit; der kapitalistische Kreislaf stoďt. Es bleibt nichts anderes übrig, als daß der Staat eingreift, un die Krise zu mildern: öffentliche Arbeiten müssen in Angriff genommen werden. Die Krise hat auch eine furchtbare Wirkung auf die Staatsfinanzen, und vielfach wird heute mit Standpunkt der Konsumenten haben wir ein leb dem Gedanken einer Inflation gespielt. Bom haftes Interesse an der Erhaltung der Währung und
weifen jede inflatorische Absicht von uns.
Recht die Anerkennung, daß der Verband die( Beifall.) In der Debatte spricht zunächst BaierInteressen der Genossenschaften wirksam ver- Reichenberg, der gegen die politischen Auffaftreten hat.
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Nach dem Schlußwort des Genossen Dieff werden nun zwei Anträge angenommen. In dem einen wird gesagt, daß eine Rüd. bergütung in einem Verein nur beantragt werden soll, wenn nach Dotierung des Reservefondes und entsprechenden Abschreibungen der nothwendige Betrag aus der Jahresgebarung erübrigt wird, in dem zweiten Antrag wird empfohlen, durch die Mitgliederausschüsse regelmäkige allmonatliche Einlaufskontrollen durchder Außenstände Sorge zu tragen. zuführen, ferner für einen planmäßigen Abbau
Darauf wird der nächste Punkt der Tages. erdnung:
Bropaganda und Presse
sungen der sozialdemokratischen Funktionäre der Genossenschaften polemisiert. Ibm antwortet treffend und schlagfertig Genosse 3innerChedau, der unter anderem darauf hinweist. daß
die Kommunisten in Chodau zwar eine Demonstration gegen den Konsumversn veranstaltet haben, aber sich davor hiller. einmal gegen die privaten Karist demonstrieren.
Redner zeigt die Photographie einer Bertaufsstelle des Konsumvereins Chodau in Bechöfen, wo die Kommunisten die Wände des Sauses, in dem sich die Verkaufsstelle befindet, beschmiert haben. So stellen sich die Kommunisten die Werbearbeit für die Konsumvereine vor!
Tarauf tritt die Mittanshane in
Dieser Wahlkampf leitet für die deutsche Sozialdemokratie eine Periode neuer Kämpfe ein. Nach seinem Abschluß wird die eigentliche Arbeit erst beginnen. Wenn er auch nicht jene Klarheit schaffen wird, die sich die nationalsozialistischen Träumer erhoffen, so wird sein Ergebnis doch zur Ernüchte= rung breiter Volksmassen beitra Inflation bedeutet Lohnabbau und Schwinden der gen. Die nicht zu vermeidende Kazbalgerei Rauftraft. Das würde die Entwicklung der Genos zwischen dem Hitlerfaschismus und den Reak- senschaften noch mehr hindern als heute, wo nach tionären Seiner Majestät, des Kronprinzen, einer von uns vorgenommenen Statisti wird der Sozialdemokratie feine allzu ungün- nur 48 Prozent der Mitglieder voll beschäftigt stige Kampfposition verschaffen. Freilich handelt es sich vorläufig darum, find, 23 Prozent sind Kurzarbeiter und 29 Pro wirtschaft durchlebt, die Zusammenbrüche der Groß rend andere Konsumvereine es viel billiger verdie Demokratie überhaupt zu sichern, die eine gent sind vollkommen arbeitslos. Wir müssen dafür betriebe zwingen die Menschen zu wirtschaftlichem taufen. Die unter sozialdemokratischer Leitung Boraussetzung für die volle Entfaltung aller furchtbare Krise hinwegbringen und unseren NachKräfte der Arbeiterklasse ist. Die deutsche Ar- folgern ein kostbares Erbe ungeschmälert hinterbeiterschaft wird ihre außer parlamen-| lassen.( Beifall.)
sorgen, daß wir die Genossenschaften über die
tarischen Kampfmittel in Bereitschaft hal- Inzwischen sind Minister für soziale Fürten müssen. Sie wird sie, wie im Rapp- forge, Genoffe Dr. Czech, und der Sekretär Butsch, zu gebrauchen wissen, wenn ihre unserer Partei, Genosse Taub, erschienen,
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in Beratung gezogen. Erster Referent ist Genoffe Rudolf Fischer. Er führt u. a. aus: Die Zeit für die Propagandaarbeit ist gerade jetzt günstig. Die Erschütterungen, welche die Profit
Denken.
Wenn etwas die Richtigkeit der genossenschaftlichen Theorie bestätigt, ist es die Tatsache, daß die Konsumgenossenschaften auch in jenen Län dern, die am härtesten von der Krife betroffen sind, sich wirtschaftlich behaupten, während bie Privatwirtschaft rings um fie zusammenbricht.
Schicksale hinter Schreibmaschinen. Sebi. Alles, was er ſagt, trägt den Charakter Sache
Bon Christa Anita Brüd.
Jch laffe mir wohltun von der Erwägung, dak Menschen mit starkem Schlafbedürfnis nicht zu den bösesten zählen.
Die Rothaarige öffnet eine Flügeltür und flüstert etwas durch den Spalt.
spricht als eriter Gen. Ha de 1- Saida, der darauf, Nach Wiederaufnahme der Verhandlungen hinweist, daß der kommunistische Reichenberger Berein bas Brot um 2.50 für 1 Kg. verfauft, wäh
stehenden Vereine haben den Arbeitslosen 10 Brozent zu den Arbeitslosenunterstüßungen gewährt. Was ist dagegen die Suppenaktion in Reichen berg, welche den Konsumverein nicht so viel Hunderte fostet wie z. B. den Saidaer monatlich Tausende Kronen. Gen. Schalet- Komotau be. faßt lich mit einigen fommunistischen Verleum
durch die Dörfer, neugieriger, schwatzhafter als ein Weib. Aus den Klatschgeschichten, die er durch die Verleihbüros trägt, sucht er noch Rapital zu schlagen. Manchmal gelingt es. Lichte wird ihn für seine Neuigkeit fürstlich belohnen. Ich eile, um ihm zuvorzukommen.
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die Höhe und ich starre nicht ohne Entsetzen auf der ganzen Disposition nicht behelligt werden. das breitklaffende, von Goldplomben durchsetzte Er mache Verträge. Alles andere sei meine des plumpvertraulichen Beschwatzenwollens. Wir tommen auf das Gehalt zu sprechen. Er spricht unangenehm nah, dreht sein Ge- Er bietet mir zweihundert Mart Fixum und eine sicht mit äffischer Rofetterie unter dem meinen Provision, die je nach Geschäftsgang monatlich hin und her, während er mir mit vielen Wis- nochmal hundert bis zweihundert Mark aus Als Lichte zwischen drei und vier von Tisch sense und Heernse" auseinanderzusehen sucht, macht. Ich kann nicht leugnen, daß ein leichter wer sich bei Lichte bewährt hätte, von dem wäre Schwindel dahinrafft, was sich im Laufe der zurückkommt mit einer Kundenschar, die er unterwegs aufgelesen hat, sehe ich ihm sofort an, daß noch lange nicht heraus, daß er auch für Muraw- Unterhaltung an Mißbehagen ergeben hat. Ein zahlreiches Personal ist anzuleiten. Mir es Werner gelungen ist, seine wertvolle Neuigkeit Was sie will?" ruft drinnen eine Stimme. iti taugte. Im Gegenteil. Was Sie wollen?" wendet die Rothaarige ,, Ueber Euern Verleih da lachen ja die Hüh wird ein wenig bange, als er mir die Umsatz- anzubringen. Er geht ohne Gruß mit erbitterden Kopf zu mir zurüd. geschrieben sind. Der Umfang des Geschäftes Die neue Saison steht jetzt unmittelbar beIch denke, wie schade, daß ich mich nicht als ner. Ihr seid bekannt in der Branche, daß Ihr zahlen nennt, die für die einzelnen Monate vor- tem Lachen quer durch das Zimmer. die Perforation extra liefert." wird mir nun flar. Das Verleihprogramm ist vor. In Königsberg wimmelt es von TheaterInhaberin eines prominenten Theaters vorstel Nicht mehr, Herr Murawski. Der Lichte- entsprechend, fast ausschließlich Filme von Ruf besizern, die ihre Fühlhörner ausstrecken. Verlen tann. Der Empfangston im Hause Muraw- Berleih Ich sehe Möglichkeiten, wie Lichte sie einst träge werden aufgestellt, aber noch nicht untersti wird einer Korrektur bedürfen. Das soll Verleih ift fonkurrenzfähig geworden. Lichte ist ein geschickter Kaufmann. Ich habe gut bei ihm meine erste Aufgabe sein, wenn ich hier wirken gelernt. Glauben Sie mir: Ich kenne die KundIch möchte mich als Disponentin be- chaft. Da macht mir so leicht keiner was vor. Ich weiß, wie jeder angefaßt sein will, was er spielt, was er zahlt, ob er zuverlässig ist, ob er
darf.
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merben."
Schritte gehen
versprach: Eine leitende Stellung, eine verantWortliche Arbeit, ein Verdienst, der mich aller
Sorgen enthebt.
Fast bin ich glücklich. Während wir noch verhandeln, öffnet sich
und dieselbe tatarrhalische Stimme von vorbin Pendelt, wie er die Filme behandelt und wie es die Tür und wird sofort wieder leie geschlossen.|
ruft: Soll reinkommen!"
In der Tür erscheint das verdrießliche Geficht eines kleinen untersetzten Mannes im weiBen Bürokittel. Wie ein Dottor ficht er aus. den eine Kassenpatientin nach der Sprechstunde aufsucht.
Er begrüßte mich ablehnend und mig
trauisch
Ich hatte ihn mir aus weiß Gott welchen Gründen groß und dunkel, bärtig und finsteren Blides gedacht.
Nun hat er weiße Haus wie ein Mädchen, rote Bädchen, fleine verschwollene Aeugelchen, die mich neugierig belauern, spärliches, blondliches Haar.
Ich bin einen Kopf größer als er. Er taut auf, als wir allein sind.
Wenn er lacht, verschwinden die lauernden Aeuglein. Seine Hängebaden schieben sich in
um seine Kreditfähigkeit steht. Bei dieser gründlichen Kenntnis des Kundenkreises wird es kaum eine Rolle spielen, wo sie erworben ist. Hauptfache: fie funktioniert."
Er sieht mir fortgesetzt auf den Mund, wenn
ich spreche.
" Ich glaube Fräulein. Sie haben nicht einen plombierten Zahn. Kann schon sein daß Sie tüchtig sind. Donnerwetter, haben Sie Zähne! Kein Wunder, wenn sich die Kunden einwideln lassen von Ihnen."
Ich finde ihn einfältig und aufdringlich. Man wird sich diesen geschwätzigen Gerne groß vom Halse halten müssen.
Ich habe den Blick eines Fremden im Rüden gespürt. Murawifi eilt hinterher.
Ein feldgrauer Mantel entschlüpft, der mir befannt vorkommt.
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Wer war das?" fragt Murawski die Rote. schon wieder der Werner?" Werner. Und das ist ein bißchen fatal. es war
schrieben. Paul hat den ganzen Nachmittag Plakate auszubreiten und Broschüren vorzusuchen. In Lichtes Zimmer steht der Zigarettenqualm in dicken Schwaden. Aber es wird nicht nur von Geschäften geredet.
Da ist zum Beispiel der fidele Blau aus Marggrabowa , einer der Unverwüstlichen dieser Erde. Vor knapp einem Jahr tam dessen Frau noch zu uns im Persianermantel, die Sände übersät von Brillanten. Jekt liegen die Ringe als Pfand in Lichtes Geldkassette, und Blau fämpft seit einer vollen Stunde um zehn Mark Nachlaß auf die letzte Leihmiete. Mit seiner Bergnügtheit hat das nichts zu tun. Ueber alle erhebt sich sein dröhnendes Lachen.
Er ist ein Produkt der Landstraße, dieser tomische Alte, trotz oder vermöge seiner Schläne... wie alt fann sie gewesen sein?" höre im Besitz eines Dummenscheines wie der Volks- ich ihn erzählen, jiebzehn vielleicht. Ich stehe mund es nennt. Seine geistige Minderwertig- daneben. Sie rechnet und schreibt und merkt gar feit pflegt sich in Geschäften zu einer erstaun nicht, wie er ihr hinten ganz vorsichtig die Bluſe lichen Gerissenheit auszuwachsen. Er sucht auffnöpft. Plöglich steht sie da. Die eine HemdEr gibt zu, daß er von dem ganzen techni- Ahnungslose, die von seiner Entmündigung achiel ist noch mit einer Sicherheitsnadel festgeschen Bürokram nichts verstehe( wie sym- nichts wissen und ihm Kredit gewähren. Mit stedt... Jest spricht der Schöppe von pathisch!). Die Hahne bleibe noch acht Tage hier, einem Vorführapparat, dessen Herkunft unge- Thalia- Theater. jei lediglich heute beurlaubt. Die müsse mich wisser ist noch als das Alter der Filme, die er einfuchien, ehe er sie gehen ließe. Er wolle mit gegen fünf Mark Leihmiete erbettelt, sieht er
"
( Fortlegung folgt.)