Nr. 151

Homosexuell ins Dritte Reich.

Sonntag, 26. Juni 1932

durch Nacht und Nöte" wache!"

,, Achtung, SA.- Berbot aufgehoben!"

-

"

Es

zog ein Hitlermann hinaus"- ,, Gebt Raum, des Hitlers tapfre Schar" ,, Seil mein lieb, der Morgen graut" Mein armes Preußen" - ,, Noch ist die Freiheit nicht verloren" ,, Trum, trunt" Bölkische Brüder"( Hafen­freuzschwur) Was wallest du stumm"," Heraus, verführte Bolfsgenossen"

Soffentlich fällt dieses Liederalbum nicht irgend einem denkenden Menschen aus dem kul­tivierten Ausland in die Hände! Sonst spricht sich in England oder den Vereinigten Staaten   Das etwa herum, Deutschland   sei ein brauner Kaf­Deutschland, auch fernfraal geworden!

" Deutschland   er­,, Was der deutsche   fingt." ,, Du fleiner Tambour" Der Standal um den Hauptmann Röhm. ,, Durch Groß- Berlin marschieren wir" Das Buchhändler- Börsenblatt in Leipzig  , Erdbraun ist unser Sturmgewand" München  , 24. Juni.  ( Eig. Drahtb.) Der also das höchst seriöse Organ des deutschen   Buch homosexuelle Hauptmann Röb mt, den Hit- handels hat fürzlich eine Anzeige aufgegeben, in ler als den Mann seines besonderen Vertrauens der unter der Schlagzeile neuerdings wieder mit der obersten Füh= rung feiner SA  - Bürgerkriegs­armee betraut hat, hatte am 9. März dieses ein Liederalbum empfohlen wird mit dem Titel Fahres gegen die sozialdemokratische Münas der Deutsche   singt". chener Post" eine einstweilige Verfügung er- Dantit der Zeitgenosse ja nicht übersicht, wirkt, durch die es dem Blatt unter Androhung was man heutzutage in Deutschland   singt, sei einer hohen Geldstrafe verboten ist, die befann im Folgenden eine kleine Ausleje daraus gege­ten homoje ruellen Liebesbriefe des ben: SA Stabschefs zu veröffentlichen. Das Gericht gab dem Ansinnen statt, weil nicht etwa die unsauberen Liebesbriefe, sondern deren Veröffentlichung gegen die guten Sitten ver­stoße". Die Redaktion der Münchener Post" legte gegen diesen Gerichtsbeschluß Beschwerde ein, über die am Donnerstag vor dem Münche­ ner   Amtsgericht entschieden werden sollte. Es tam aber nicht dazu, da Röhm alle Hebel in Bewegung sezte, eine Verschleppung der ihm bei den heutigen Verhältnissen besonders un­angenehmen Erörterung zu erreichen und in die­sem edlen Bestreben die Unterstübung des Rich­ters fand.

=

Braun sind die Hemden" alte Reich zerrissen"

1

"

Folterknechte des rumänischen Königs.

In den Krallen der Siguranza.

-

Grauenhafte Mißhandlungen.

Die Arbeiter- Zeitung  " veröffentlicht[ Man hat Braunstein die Nägel von den Fin­folgenden Bericht aus dem dunkelsten gern und Zehen abgerissen, ihm eine Ohrmuschel Rumänien  , der die Oeffentlichkeit mit entzweigerissen, man trampelte auf ihm here großer Verspätung erreicht. um. Er hat mehrmals das Bewußtsein verloren, man wartete jedesmal, bis er sich erholte, oder bewirkte es selbst und fing dann mit der Tortur wieder an.

In Rumänien   war heuer der 1. Mai für die Siguranza und Gendarmerie ein willkommener An­laß, den furchtbaren Terror noch zu verdoppeln. Schaudererregende Afte sind vor und nach dem ersten mai, insbesondere in den Kreisen Bendery  . Crechow

und Chotin verübt worden, die schauerlichsten im

Jezt erst wird die furchtbare Wahrheit über

die bestialischen Greuel von Edineti bekannt.

und nachher Tanz.

Nun löste man Braunstein die Fesseln, stellte ihn auf die Beine und verlangte, er solle mit den zerfeßten Fußstumpfen tanzen. Da er es nicht fonnte, schüttete man ihm Salz in den Mund und legte ihm auf die Wunden Lappen mit Salz und Effig.

Kuckuck

39 Grenchen 20 Pfennig 30 Rappen 1.60. K.

Seite 5

Die größte illustrierte Wochenschrij

Erscheint jeden Sonntag

überall erhältlic

Vom Prager Rundfunk

Die Jugendstunde mi: Musik am 18. Juni brachte Lebensbilder und Werke von Kublan und Clementi. Wohllautend und zierlich, aber doch zweite Garnitur einer Zeit, die uns nur noch in ihren überragenden Spigenleistungen etwas zu sagen hat. Ist es nicht verfehrt, an diesen netten Nichtig­feiten das Musikgefühl der Kinder des 20. Jahr­hunderts zu bilden? Man verlegt ihnen ja damit recht eigentlich den Weg zu der Musik der Gegen­wart. Hat diese denn nichts, woran Kinder ihre Fertigkeit üben und zugleich den Geist moderner Musit erfühlen könnten? Ueber diese Frage müßten einmal die Musikpädagogen ernsthaft nachdenken vergebens wird man mit Musikfesten und dergleichen für die Werke der Zeitgenossen werben, solange die große Masse der Musikliebhaber durch oie ersten und deshalb tiefsten, dauernden Eindrücke ihrer Erziehung im Rotofo und bestenfalls in der Ro­mantit festgehalten wird. In dem sonntägigen Absolvententonzert der deutschen   Prager Musikakademie hörten wir Beethoven   und Schn­mann, unter Leitung von Prof. Franz Langer spielte das Akademieorchester sein und präzise, E. Günthert Klaviertechnik, Marta Bils offenbarte einen wunder­entwickelte Straft und Glanz einer weitgediehenen schönen, hellglänzenden Sopran von warmem Timbre,

eine jener seltenen hohen Frauenstimmen, die auch im Radio gut flingen. In guter italienischer Schule müßte sich diese Stimme zu vollendeter Schönheit entfalten. Der Vortrag des Prof. Dr. Rzach über die kulturhistorische Bedeutung des antiten Münzwesens erweckte alle Schauer der Erinne­rung an die Stunden, da wir, noch im Vorkriegs frieden, in den muffigen Räumen der Prager Uni­versität Weisheit empfingen. Das war die Gründ lichkeit deutschen   Gelehrtenfleißes in der geschicht­

lichen Uebersicht, die wundervolle. Beschränktheit des

Spezialisten in der Anwendung des gewonnenen

geschlossen gegen die furchtbaren und schönen Pro­

Röhm machte geltend, daß der Streitwert mehr als 2000 Mart sei. Demnach wäre das Amtsgericht nicht mehr zuständig und die Ange­legenheit müßte vor das Landgericht. Im März, als er die Verfügung erwirkte, gab Röhm den Damit seine Schreie nicht gehört werden, wur­Streitwert mit 1000 Mart an. Die Ehre des den ihm in den Mund Lappen gestopft. SA  - Häuptlings ist demnach in einem Viertel­Als er um Wasser bat, setzte man ihm eine mit jabre um 1000 Mark teurer geworden. Tatsäch- Chotiner Kreis, in der Ortschaft Edineti. lich machte sich das Gericht die geänderte Auf diese Vorfälle zu erfahren. Man wußte wohl von mit Gelächter weg, so oft er an ihr nippen Bis jetzt war es schwer, etwas Bestimmtes über Wasser gefüllte Schale an die Lippen und zog sie fassung des Herrn Röhm zu eigen, erklärte fich jungen Mädchen in Telenesti, die so verprügelt wor- wollte. Nach mehreren Stunden wurden die für unzuständig und verwies die Angelegenheit ben sind, daß man ihnen Eiter aus den Gendarmen müde. an das Landgericht. Röhm hat also die beabsich- Brüsten auf operativem Weg entfernen mußte tigte Verschleppung erreicht. und daß der Zustand einiger von ihnen hoffnungs­In dem von der Verteidigung zur Vorbe- los ist. Man wußte von Menschen, deren Füße reitung des Verfahrens angefertigten Schriftsatz mit Brennspiritus behandelt worden find die Standalaffären des Herrn Röhm fein find. Aber von Schauplatz der schlimmsten Aus­säuberlich zusammengetragen. Hier wird die schreitungen fehlten die Berichte: die verschüchterte gange Gefährlichkeit des Mannes Bevölkerung wagte nicht zu sprechen. für die zahlreiche ihm unterstellte SA  - Jugend Diese Einzelheiten, die das Opfer allmählich aufgezeigt, ebenso aber auch die unerhörte Set erzählte, werden vollinhaltlich durch die Aussage des chelei der Hitlerpartei, die sich nicht geniert, Am 1. Mai fand man in Edineti auf der Gendarmen Chitiga bestätigt. Was kann ich einen solchen Mann an die Spitze ihrer Organi- Synagoge und auf der Kirche je eine rote dafür?" erklärte dieser dem Berichterstatter der in fationen zu stellen. Diese Heuchelei, heißt es, Fahne. Wer dieses Verbrechen" beging, war Chisinau   erscheinenden Unsere Zeit": Hauptmann werde noch dadurch unterstrichen, daß nach den unbekannt, aber drei Tage später traf aus Chotin Fanisora hat es mir befohlen; hätte ich es nicht Materials, eine Welt, vollkommen, bermetisch ab­Anweisungen des obersten SA  - Führers ge- eine Strafexpedition ein. Man verhaftete zunächst getan, jo hätte er mich selbst verprügelt, bleme der Gegenwart. Diesen Geiſt verpilanzen ich I ech 11 ch Abnorme vom Dienst der einen gewissen Nabolin, der wegen Geistesstörung wie er es mit dem Gendarmen Babej gemacht hat!" dann die klassischen Philologen in unsere Minel­I A austrüdlich ausgeschoffen seien. nus dem Priesterseminar in Edineti entfernt worden Schließlich bekamen die Gendarmen doch Angst, schule unter dem Motto: Non scholae, sed vitae Es sei ein Beweis höchster Heuchelei, wenn die war. Unter Schlägen und Foltern nannte er einige als sie saben, daß der Zustand Braunsteins bedroh- discimus!", was man in die gemeine Volfs prade gleiche Organisation, die diesen Grundsatz für die Namen von Stadtbewohnern, die verdächtig seien, lich wurde. Die Henter selbst holten einen Arzt, der nicht übersehen darf, weil sich die Leute ionit Mannschaft erlasse, einen geschlechtlich Abnormen der Kommunistischen Partei anzugehören. Nach Braunstein zwei Injektionen machen mußte und den wundern, müßten. Andererseits wieder ist es zu ihrem obersten Führer habe. Gegen Röhm weitägiger Saft und inquifitorischer Einvernahme Gendarmen erklärte, daß ihr Opfer kaum die Nacht bedauerlich, wenn der höchst zeitgemäße Inhalt eines -hätten in den letzten Jahren nicht weniger als wurden jedoch alle aus Mangel an Beweisen fret überleben dürfte: Darauf wurde Braunstein ins Vortrags durch dessen Form unwirksam wird. Prof. fünf Strafverfahren wegen widerna türgelassen. Wie diese Einvernahme vor sich ging, zeigt Krankenhaus gebracht. Deur das energische Ein- Dr. Josef Wante sprach über die Fortschritte licher Unzucht geschwebt. Aus den Akten am besten die Tatsache, daß, als sich ein Gendarm, greifen des Arztes hat Braunstein, der kaum noch des neuzeitlichen Stahlbaus, jeden von dieser Strafverfahren ergebe sich, daß Röhm ein Babes, weigerte, einen der Verhafteten zu schla- röcheln konnte, das Leben gerettet. uns interessant, der einmal so einen schwan'en von ihm gemietetes Zimmer für widernatürlichen gen, der Hauptmann Fanifora den Gendarmen Braunstein liegt jetzt im jüdischen Spital in Gitterfäfig aus Stahlschienen in die Luft wachsen Berkehr zwischen Männern namens Reif und ohrfeigte und selbst mit der größten Roheit Czernowis, ergraut, zum Stelett abgemagert, der ſah, als Gerippe für ein zukünftiges Riefenbaus. Gramminger zur Verfügung gestellt habe, um diese Arbeit" verrichtete. Todesgefahr noch immer nicht entronnen. Die Aber dem Fachmann hat der Vortrag wohl nichts sich an den Sandlungen dieser Männer zu er Aerzte halten eine Hauttransplantation auf die Fuß- Neues gegeben und für den Laien war er, durch die johlen für unbedingt erforderlich, aber es ist sehr vielen Fachausdrücke, schwer verständlich. gögen, daß er seine homosexuellen Liebesbriefe on Dr. Heismoth in Berlin   geschrieben habe, daß meifelhaft, ob er auch im Falle seiner Wiederher vielen Einzelheiten, Zahlenangaben uiw. gingen in er in Berlin   mit dem männlichen Prostituier­ftellung je wird gehen können. ten Siegesmund ein Hotelzimmer aufgesucht habe und von Siegesmund bestohlen wurde, daß er endlich des öfteren im Münchener Hauptbahnhof  die Bekanntschaft von Strichjungen gesucht und gefunden habe. Es sei ein Beweis größter politischer Unsauberkeit, einen Mann, von dem diese Tatsachen feststünden, an der Diese Folter bei der Siguranza ,, Mühle" Spike einer größtenteils aus Jugendlichent bestehenden Organisation zu belaffen genannt wurde jo lange angewendet, bis Braun und es läge dringend im öffentlichen Intereſſe ſein das Bewußtsein verlor. Darauf feste fich einer ein derartiges Verfahren einer politischen Bartei der Gendarmen auf seinen Kopf, so daß seine Beine die der Redakteure der Münchener Bost", son- Chitiga und Babei begannen nach dem Befehl dern auch der bürgerlichen Presse, die das Ver- oes Hauptmanns Fantora schwinden einer derartigen Persönlichkeit aus der Leitung der SA   ebenfalls als ein Gebot der Sauberkeit des öffentlichen Lebens bezeich net habe.

Lebendes Latein.

Eine Sprache, die nur in wenigen Tälern gefpro­then wird. Woher tommt das Ladinische? Menschen und Natur im Oberengadin.

Von Erwin Peschke.

Die Folter- ,, Mühle" der Siguranza. Der Schuldige wurde trotzdem nicht gefunden. Aber die Blut- Siguranza mußte ihr Opfer haben, und deshalb wurde blindlings am 7. Mai Genoffe Samion Braunstein verhaftet. Ohne Zeit mit Fragen zu verlieren,

feffelte man seine Hände mit Stetten, band die Hände an die ebenfalls gefesselten Beine, 30g ihm einen Holzpflock unterhalb der Kniekehlen durch

und und drehte ihn im Kreise.

-

waren, und die Gendarmen

auf seine natten Fußsohlen einzuschlagen. Die Fußsohlen waren bald blutüberquollen, Haut und Muskeln hingen in Feßen herab, aber der Haupt­mann rief immer: Stärfer, stärfer!"

-

die

der rasenden Eile des Sprechers rettungslos unter. Gleichzeitig mit Braunstein wurde eine Stu Wissenschaft allgemein- verständlich zu machen, ist dentin verhaftet, der man vonvarf, an einer tom- sehr schwer, eigentlich eine besondere Begabung: ein Sie erklärte sofort, daß sie an dem betreffenden sinnvoll zusammengebaut, ergibt hier ein Mehr an munistischen Versammlung teilgenommen zu haben. Weniger an Tetails, jorgjam ausgewählt und richtig Tage gerade einige Unterschriften von Professoren Belehrung. Auch die Arbeitersendung war in ihr Belegbuch bekam, also unmöglich am gleichen diesmal zum Septempo getrieben, weil man sie Tage in Edineti sein konnte. Man ließ sie aber natürlich wieder mit einem anderen Vortrag zu­ihr Belegbuch erst nach zwei Tagen holen und fuhr fammengequetscht hatte. Ich glaube nicht, daß vorläufig mit dem Verhör fort, wobei man sie mit schrecklich viele Stinder auf diese hübsche, aber gar Berliebe auf die Geschlechtsorgane schlug. nicht bedeutende Geschichte von Thoma so gezittert Nach Vorlage des Belegbuches wurde sie freigelassen. baben, daß man um ihretwillen die aufschlußreiche juchung, indem sie Braunstein und seiner Familie einengen mußte. Genoffe Dr. A. Schirokaner aus Geld anbieten, Versprechungen machen und sie Leipzig   betrachtete nämlich den Zeitungsroman mit Drohungen gefügig machen wollen, damit die soziologisch, den Zeitungsroman, der neben Angelegenheit vertuscht werde. Die Schuldigen laufen frei herum und bereiten sich für neue Hentertaten

bor.

dem Kino das Weltbild von Millionen entscheidend beeinflußt, ermißt man, welche wichtige geistige Macht er ist? In flarem, folgerichtigem Aufbait, in geistvoller Formulierung stellte der Vortragende lich von der einheimischen Bevölkerung einen rätoromanischer Sprache ist vorhanden und gegenüber, auch hier als frasse Gegenfäße: in der oie bürgerliche und die sozialistische Zeitung einander Sprache gesprochen, wie sie sonst nur noch in wird sehr viel gelesen; sie heißt: Il Fögl d'En- bürgerlichen Zeitung bis zum Strich Darstellung ber wenigen Gegenden des Alpengebiets lebendig ist: giadina". das Ladinische. Das Ladinische ist einer der drei Welt, unterm Strich himmelblaue Romantit mit Die Bevölkerung, die früher vielfach wegen happy end. In der sozialistischen   Zeitung dagegen Sauh dialekt des Ra'arema Nahrungsmangel auswanderte, nach Italien   und muß der Roman in die Gesamtrichtung der Zeitung svrache des Lateinischen, io wie es Französisch väter nach allen Teilen des Kontinents, verdient eingestellt sein, muß Wahrheit sagen, zum Kampf

Eines der berühmtesten Täler der ganzen Stalienisch. Spanisch. Portugiesisch und Rumä  - heute im wesentlichen ihr Brot durch den Frem erziehen. Unbedingt Recht hat Genosse Schirokauer, das vom Inn durchflossene Engadin  . Man be-/ fitchen, woher das Räteromanische Commnd fast unberührt geblieben. Ihr hervorstechendster überflüssig, antiquiert, wenn er nicht denselben Schweiz  , jenes tälerreichsten Landes Eurobas ist nich auch ist. Es würde zu weit führen, zu unter- denverfehr. Nichtsdestoweniger ist sie in ihrer Art wenn er sagt: Der Zeitungsroman ist unmöglich,

warum es heute auf diese wenigen Gegenden be- Charakterzug ist große Zurückhaltung und Ruhe. Zweck verfolgt, wie die vordere Seite der Zeitung." zeichnet mit dieſem Namen das Hochtal, das ungeschränkt it. Fest stebt jedenfalls, daß es eine un. Das ganze Weien der Oberengadiner drück: sich aber mir erscheint jene verlogene Kitschromanti! Jahr in der Mitte des often nach Südwesten verläuft. Das Oberennadin, mitfelbar aus dem Lateinischen der Rönterzeit auch heute noch in den Häufern aus, die sie be- oder unterhaltsame Sachlichkeit des bürgerlichen in dem der weltberühmte Badeort St. Moria abgeleitete Sprache ist, und zwar aus dem Latein, wohnen, teilweise Zeugen einer hochstehenden Zeitungsromans eben gerade sehr zweckvoll. Er soll Tiegt, ist eingerahmt von der gewaltigen Bernina./das die Legionäre. die in diefen Gebieten als Be bäuerlichen Architektur, und in der Liebe zur alle etwa auftauchenden Bedenken beruhigen, alle fette im Südosten und der Julierfette im Nord fabung lagen, orsprochen haben. Nur der frübe Natur und dent was da freucht und fleucht. In 3weifel an dieser besten, aller Ordnungen zerstveuen. westen. Dazwischen erstreckt sich ein Sochtal das ren, icbt natürlich längst dahingejchwundenen der Nähe von St. Morit befindet sich ja auch der foll beweisen, daß der wirklich Brave und Tüchtige. sowohl an landschaftlicher Schönbeit als auch Abgeschlossenheit des Oberengadins ist es zu ver- Schweizerische Naturschutzpart, der Nationalpark, die wahrhaft edle Maid eben schließlich doch durch ein sonniges und einheitliches Klinta begün- danken. daß die rätoromanische Sprache hier noch in dem sämtliche Tiere und Pflanzen unter Schutz usw. usw. Das ist Opium fürs Volt, wohlduftend

gen Anstieg der umrahmenden Berge bat Licht, wie es unter anderem im Engadin   gesprochen

Sonne und Wärnte im Oberengadin stets freien wird, existieren noch die Dialekte Surjettiich und mit seinen riesenhaften Hotels und seinem immer daß die naivgläubigen Gehirne fritisch zu denken

Zutritt, und durch die besondere Lage des Tals Surfelvisch. find Bewölkung und Nebel faft unbekannte Er

Es ist ein eigentümliches Bild: St. Moritz   von jenen, die um Alles in der Welt nicht möchten. wechselnden Strom von Fremden, und die Enga- beginnen. Das sind Injektionen zwecks Lähmung des Sämtliche Dialekte sind heute durch eine diner nebeneinander zu sehen, freundlich und zu- Kampfwillens, getarnte Schwergeschütze im Klassen scheinungen. Die Bergzüge verhindern auch Ries recht reichhaltige Literatur vor dem gänzlichen vorkommend, keiner vom andern beirrt. Und diese tamps, gefährlicher als die Sturmtruppen der Zei beridblane, io   daß das Oberengadin an Regen arm Aussterben bewahrt. Die Sprache ist nicht einfach, lateinische Raffe lebte jahrhundertelang zwischen artikel, die offen übers Gelände hüpfen. Und se ift. Dicie flimattichen Vorzüge kommen einem zumas das um St. Moritz   herumgesprochene Ladi Germanen. Kelten, zwischen Andersraffigen in find dieie Romane beileibe nicht antiquiert, sondern Kurorte wie St. Morik voll zugute, so daß sich nisch wieder in zwei Sprachgruppen verfällt, einem gemeinsamen Staatsgebilde. ohne das frischlebendig und höchft aktuell, harmonisch ein auf picier Grundlage vor allem der ehemals kleine nämlich das Oberengadinische und das Unter- geringste Gefühl von Nichtzufammengehörigkeit. acſtellt in die Tendenz, oberm Strich, unterm Ort in feiner heutigen Bedeutung entwickeln engadinische. Aber sie wird in verschiedenen Orten Sier enthüllt sich am lebenden Beispiel die ganze Strich, erite Seite, febie Seite, Geschäft maden sogar in der Schule gelehrt, und in St. Moriz Niedertracht eines Rassenschwindels, der in und Geschäft erhalten, das ist der Grundton, über Aber noch in anderer Sinsicht ist St. Morit kann der Schütler, wenn er will, am romaniſchen wirtschaftlich weniger beastnftigten Ländern als es dem alle diese scheinbar disparaten Melodien blühen und der Engadin   bemerkenswert. Hier wird näm, Sprachunterricht teilnehmen. Auch eine Zeitung die Schweiz   ist, heutzutage in so hoher Blüte steht.

Connte.

Fürstenau.