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Sonntag, 17. Juli 1932.
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Nr. 168.
Emil Kirdorf hat jahrelang diesen Schatz,| ,, Deutsch e " Partei, die Nationalsozialisti-[ dorfs zu zerstreuen. Der Judas Ischariot von Die tschechische Preffe zu den Borfällen den man oft den Ruhrschatz nennt, wie ein sche Arbeiterpartei, in ihrer Firma sofort heute hat es fertig gebracht. Nach seinem BeLindwurm gehütet und gehortet. Kirdorf zwei Fremdwörter einführte. Das schien aber such bei Keirdorf im Senat. -beide Männer haben selbst zog sich nach dem Zusammenbruch im nur Vorwand gewesen zu sein. Später soll innige Freundschaft geschlossen wurden die Während die Agrarier beleidigt tun und sich Jahre 1918 von seinen Geschäften zurück. Er, Kirdorf lediglich bemängelt haben, daß Ar- sogenannten Kirdorf- Millionen der Natio- bemühen, ihre Blamage dadurch wettzumachen, der Gründer der Gelsenkirchener Bergwerks- beiter mit Politit nichts zu tun nalsozialistischen Bewegung zur daß sie längst gefaßte Beschlüsse des Ministerrates A.-G. und der Schöpfer des rheinisch- west- hätten und daß eine Arbeiterpartei Verfügung gestellt. So find sie dem struktion darstellen, heben fast sämtliche anderen als Ergebnis ihrer freitägigen mißglückten Obfälischen Kohlensyndikats, konnte es z. B. Unsinn sei. Weiter nahm der Alte in höheren Zweck" zugeführt, den der alte Aus- Blätter, vor allem die sozialistischen und unab Hugo Stinnes nicht vergessen, daß er seinen Mühlheim an dem Sozialismus Anbeuter Kirdorf immer im Auge hatte: Sie hängigen, die Niederlage der beiden agrarischen ,, Spezialfrieden" mit der verrückten Zeit", ito B. dienen der Finanzierung der sozialen Re- Parteien hervor und begrüßen es, daß die Ueberwie Kirdorf die Entwicklung seit 1918 nannte, Da man die Abneigung Kirdorfs gegen aktion, der Niederknüttelung der deutschen At- heblichkeit der Agrarier endlich eine unzweideutige gemacht hatte und sich sogar in den Reichstag jeden Sozialismus kannte, holte man it- beiterbewegung und der deutschen Arbeiter- Antwort bekommen hat. wählen ließ. Grollend und fluchend auf die ler nach Mühlheim , um die Bedenken Kir- schaft. neue Zeit mit Betriebsräten und Lohntarifen zog sich der alte Schwerindustrielle, der jetzt im 85. Lebensjahr stehen dürfte, nach seiner Luxusvilla in Mühlheim zurück, wo, wie die Bergarbeiter sagen, die Hunde und die Pferde besser wohnen und essen als sie. Die Verivaltung des oben geschilderten Kampffonds blieb jedoch bei Emil Kirdorf .
Jnrmer wieder haben es Schwerindustrielle, die der politische Ehrgeiz plagte, unternommen, aus diesem Fonds Gelder flüssig zu machen. Vergebens! Emil Kirdorf hielt ,, seine Zeit" noch nicht für gekommen. Anders wurde es, als die Maiwahlen im Jahre 1928 einen überwältigenden Erfolg für die Sozialdemokratie brachten. Diese Wahlen müssen auf Kirdorf ungefähr so gewirkt haben, wie der Verlust des Reichstagsmandats Bochum- Gelsenkirchen an die So= zialdemokratie im Jahre 1903. Er zeigte sich seit der Maiwahl 1928 Vorstellungen gegen über, endlich den Ruhrschaß flüssig zu machen, empfänglicher als früher. Kreise, die an der Reorganisation der Nationalsozialistischen Arbeiterpartei nach dem Debakel im Jahre 1923 mitgearbeitet hatten, unterbreiteten ihm um jene Zeit ein Programm, das in der Hauptfache folgendes besagte:
Der belgische Streik siegreich beendet.
Stabilisierung der Löhne/ Arbeitsaufnahme Montag.
Brüssel , 16. Juli. ( Eigenbericht.) Der große Kampf der Arbeiterpartei im belgischen Streit hat mit einem bollen Sieg geendet. Lange wehrte sich namentlich die Eisenindustrie gegen die von der Regierung und vom Parlament befchloffene Stabilisierung der Böhne. Erst am heutigen Abend hat die Schwerindustrie ihren Widerstand aufge geben.
Die Vereinbarung, die getroffen wurde, besagt, daß eine weiteren Lohnher. abjegungen vorgenommen werden dürfen und die bereits vorgenommenen einer paritätischen Kommission zur Ucberprüfung vorgelegt werden müssen.
Um 4 Uhr nachmittags beschloß daraufhin der Generalrat der Arbeiterpartei und der Gewerkschaften, den Arbeitern die Wiederaufnahme der Arbeit für Montag früh zu emp fehlen.
In einem Manifeft wird der glänzende, nach heißem Kampf erfochtene Sieg unter. ftrichen. Die belgische Arbeiterpartei dürfe einen Sieg feiern, der auf die weitere Entwicklung nicht ohne Einfluß bleiben wird.
Keine Mehrheit für das Anschlußverbot.
Schilling.
„ Právo Lidu" schreibt:„ Herr Donát hat persönliche, politische und andere Ambitionen, welche wir mit Rücksicht auf das Preßgesetz nicht aufzählen wollen. Herr Donát hatte teine Angst vor den anderen Koalitionsparteien im Senat und dachte, daß diese Parteien nicht wagen würden, für Staatsnotwendigkeiten zu stimmen, wenn die agrarischen Senatoren gegen sie sind. Er unterschätzte die Mauer, welche gegen diese Böswilligkeit sich bildete, nahm einen Anlauf und zerschlug sich, Gott sei Dank, gründlich die Nase... Bei den Verhältnissen in der Agrarpartei ist das sicherlich nicht der letzte Fall mit der agrarischen Rechten. Fügen wir noch hinzu, daß wir die Beschuldigungen nicht auf die ganze agrarische Partei beziehen. Auch in dieser Partei find Leute, welche für Staatsnot» wendigkeiten Verständnis haben und mit denen man verhandeln kann. Nur müssen sie in ihrer eigenen Partei schwer fämpfen. Das ist die Tragödie unserer Innenpolitik, daß die sogenannte Premier partei in einem Zustand der Dissiplinlosig feit und der Zerrissenheit ist, daß es u jolchen Vorfällen fommen fann.
Auf die Zustände in der agrarischen Partei weisen auch bürgerliche Blätter, am entschieden ften die flerifalen idové List y" hin, welche bereits am Freitag schrieben:
,, Wer wehrt sich gegen de Herabjezung des Zinsfußes? Wer wehrt sich gegen eine sparsame Wirtschaft im Staate? Wer gefährdet am meisten die Kredithilfe für die Landwirte durch die For. derung, daß eigentlich die Restgutbejißer und ver frachten Genossenschaften saniert werden sollen? Wer wehrt sich gegen eine sachliche und richtige Lösung der Versicherung gegen Elementarfatastro phen? Warum gehen die Arbeiten nicht vorwärts? weil keine Politit vom Standpunkt des Staats. ganzen gemacht wird, sondern eine Politik der täuscher wird im Wolke den letzten Rest von Erpressung... Die Politik der RoßAchtung zu den gesebgebenden Körperschaften er
schlagen. Sind sich die Herren Stanět, Beran, wird?"
by usw. dessen bewußt, was dann sein
Kampfabstimmung im österreichischen Nationalrat bevorstehend. Die nationalen Kreise Deutschlands wer- Wien , 16. Juli. Die Regierung Dollfuß Sindernisse des internationalen Warenverkehres. den in einer großen Deutschen Partei gejam- wird in den nächsten Tagen eine schwere Probe Schließlich verpflichtet sich die österreichische zu bestehen haben. Die Regierung hat sich in Regierung mit den ausländischen Gläubigern der melt, die ausschließlich den Kampf gegen die Lausanne verpflichtet, daß sie im Nationalrate Kreditanstalt ein Abkommen zu treffen, die Gewerkschaften und die Sozialdemokratie zu das Protokoll über die neue Anleihe auch mit Schulden der Credit- Anstalt an die Nationalbant führen hat. I'm Trommelfeuer zwischen den feinen Bedingungen vor allem hinsichtlich des zu regeln und in einer möglichst kurzen Frist Kommunisten und der Nationalsozialistischen Anschluß verbotes erledigen werde. Dr. eine oder mehrere innere Anleihen zu begeben, Arbeiterpartei werden Gewerkschaften und Dollfuß hat aber bekanntlich im Parlamente eine deren Gesamterlös nicht unter 200 Millionen Sozialdemokratie bald ausgeschaltet und zur Mehrheit von bloß einer Stimme. Dabei ist ein Schilling betragen foll und zur teilweisen Rüd RückDer Mitglied der Regierungsmehrheit- Dr. Sei- zahlung des Staates an die Nationalbank beOhnmacht verurteilt sein. Das wäre Augenblick, um eine radikale Neuord- pelschon lange Zeit ans Bett gefeffelt, wäh- ftimmt ift. rend einige Abgeordnete des Heimatblodes schon nung durchzuführen. Politiſch müsse eine früher bei einer Kampfabstimmung gegen die Frankreich übernimmt 100 Millionen schwerindustriell konservative Regierung gebil- Regierung Front gemacht haben. det werden, mit entsprechender Reichsreform Dr. Dollfuß fann daher leicht in die Minund entsprechender Verfassung. Die Löhne derheit geraten, und zwar um so cher, als Paris , 16. Juli. Die Regierung hat in der seien um 30 Prozent unter Friediesmal die Opposition alle ihre Abgeordneten Kammer einen Gefeßentwurf eingebracht, durch densstand zu fürzen, weil die„ Nation mobilisiert hat, insbesondere wollen die Groß- den der Finanzminister ermächtigt werden soll, arm geworden" sei und im„ Interesse der in- deutschen, die bei der letzten Kampfabstimmung die Staatsgarantie für die französische Tranche dustriellen Kapitalbildung"." Die Schichtzeit der Regierung aus der Bedrängnis geholfen von 100 Millionen Schilling der österreichischen die Tatsache, das die Regierungskoalition in ihrer werde auf den Stand von 1889 zurückgeführt, haben, über das Lausanner Protokoll über- Anleihe zu übernehmen. haupt nicht verhandeln, weil es die Aufmarschberbot in Oberösterreich . Arbeitsfähigkeit durch die Renitenz und Analso der Acht stundentag im Gruben- Anschlußidee verrate. archie in der Partei des Ministerprä betrieb abgeschafft. Dazu sicht das ProWien, 16. Juli. Der Landeshauptmann von sidenten bis auf den Grund erschüttert ist. granum die Beseitigung der Lohn- Wien , 16. Juli. Das gestern dem Haupt- Oberösterreich erließ auf Grund von Anträgen Andererseits ist es nicht ohne politische Bedeutung. tarife, des gesamten Arbeitsrechts, ausschuß vorgelegte Lausanner Anleiheprotokoll einiger Bezirkshauptleute und von Ersuchen daß die Koalition ihre Tragfähigkeit auch Verbindlichkeitserklärung, betont von neuem die bereits im Jahre 1922 vieler Gemeindevertretungen im Interesse der ohne Agrarier bewährt hat... Eines ist seitens Oesterreichs akzeptierten Bedingungen und öffentlichen Ruhe und Ordnung sowie im Inter - ficher: wenn es dem Ministerpräsidenten nicht geder Betriebsräte usw. vor. Im großen und ganzen zielt dieses Pro- verpflichtet weiter die österreichische Regierung esse des Fremdenverkehres ein neues Verbot von fingt, in seiner eigenen Bartei die Ursachen ber zur Herstellung des vollkommenen Budgetgleich Umzügen und Versammlungen sowie von Ver- dauernden Bedrohung der Arbeitsfähigkeit der Roagramm darauf hin, die Kirdorfschen Zeiten gewichtes bei Bund und Bundesbahnen, zur Be- fammlungen in geschlossenen Räumen, welche zur lition und der Nationalversammlung zu beseitigen, vor dem Krieg neu erſtehen zu lassen. Kir- feitigung der bestehenden Unterschiede im Werte Störung der Ruhe führen könnten oder fost wird es notwendig sein, eventuell Personen dorf verhielt sich dem Programm gegenüber des Schilling im Inlande und im Auslande, spielige Sicherheitsmaßnahmen erfordern wür auszutauschen oder die Regierungslängere Zeit skeptisch. Zunächst soll er sich weiters zur Aufhebung der Beschränkungen des den. Das neue Verbot gilt vom 18. Juli bis mehrheit auf einer anderen Arbeitsbasis zu daran gestoßen haben, daß die neue große Devisenverkehres und dann zur Beseitigung der zum 30. September. reorganisieren."
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Schidfale hinter Schreibmaſchinen.
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wahl ist.
,, Meldeschluß ist am einunddreißigsten März. Das Protokoll werde ich gleich bringen."
Als das Gespräch beendet ist, fühle ich irgendwie ein schwaches Mißbehagen.
Diese Kritik setzen die Lidové Lism" in ihrem gestrigen Leitartikel fort:" Es geht nicht an aus der Koalition einen Taubenschlag u machen, daß ein und dieselbe Koalitionspartei anders im Abgeordnetenhaus und anders im Senat stimmt. Diese Abstimmung war ein schreiender Beweis für
Auffallend wenig geht in Dr. Maßmanns Abwesenheit ein und meistens nur Sachen, auf die sich eine Rüdäußerung erübrigt oder die er persönlich entscheiden muß.
So ist es nichts mit der erhofften Gelegenheit, meine Befähigung für eine Korrespondenz zu beweisen, die über die bescheidenen Anforde rungen der täglich einlaufenden schematisch zu beantwortenden Anfragen hinausgeht.
Fräulein Hulßsch weiß aus Erfahrung, daß
Ich wage zu behaupten, daß Dr. Maßmann[ wann Bewerbungsschluß für die neue Ausein zartes Gewissen hat. Und da das zartefte Gewissen immer gleichzeitig das tyrannischste ist, so macht es ihm zu schaffen, so oft er mich sieht. Von Christa Anita Brück . Hier liegt die Ursache zu der Krampshaftigkeit Obwohl in schonendster Weise hierauf auf des Lächelns, der Fremdheit im Gespräch, dem merksam gemacht, bekommt Fräulein Sulzsch Aneinandervorbeistreichen, Umgehen und fünst Was wollte ich doch gleich tun? Etwas sinft einen Weinkrampf, der bedenkliche Schlüsse auflichen Wiedereinbeziehen. Mißbehagen steht pein- tiefer und tiefer in mir, ist bereits verloren. den Grad der Ueberreiztheit zuläßt. Unter Schluk gend zwischen uns, wann immer wir allein sind. Das Protokoll ist gerade zu Ende gefchrie len und Zucken bringt sie eine Kündigung vor. Einmal werde ich ihn stellen mit einer glatten ben. Die Bogen liegen noch auf dem SchreibSie wisse schon lange, daß Dr. Maßmann Frage, die eine glatte Antwort verlangt. Er tisch. Ich stelle einen Satz zusammen. Was habe nicht mit ihr zufrieden sei. Aber ehe sie sich von weiß es so gut wie ich. Immer spüre ich die ich denn nur vergessen? ihm fortschicken laffe, gehe sie lieber selbst. Sie leberwindung, die es ihn tostet, mich ins Zim Dr. Maßmann ist in sein Zimmer zurüd- wisse Ruhezeit eintritt. Die Arbeit häuft sich erst fühle sich überhaupt schon seit Wochen überflüssig. mer zu rufen, die Erleichterung, mit der er mich gegangen. Andere arbeiten ja zehnmal schneller und beffer hinausgehen sieht. Pausen im Gespräch werden Ich eile, Herrn v. Killar das Gewünschte als fic. Das beste sei überhaupt, sie ginge ganz baftig zugestopft. Abivehr und Mißbehagen stehen zu bringen und fühle unterwegs, die Gefahr um aus der Welt. Nirgends werde eine Lücke ent- starr in seinem Gesicht, wenn ich unerwartet ein mich ist größer geworden, ein vielmaschiges Netz stehen und kein Mensch werde sie vermissen. trete und er nicht von vornherein sicher ist, daß wird fangend über mich gehalten. Jede Sekunde Dr. Maßmann steht mit gerungenen Händen eine dienstliche Angelegenheit mich zu ihm kann es niederfallen. vor diesem Ausbruch, hellrot angelaufen bis unter führt er kann aljo, da er weiß, daß er mir Un- ergreifen und mit v. Stillar über meine mißliche will mir tommen, aber auch das Mißbehagen Ob es nicht tlug wäre, die Gelegenheit zu Er Behauptungen. recht tut, sich nicht dazu überwinden, mich ganz Lage zu sprechen? Vielleicht ließe sich in den vie„ Aber Fräulein Sultsch, aber Kind, aber beiseite zu lassen. Umständlich tommt er aus feilen Abteilungen des Hauses ein anderer Posten, Mädchen! Sie sind doch die Seele vom J. A. A. J. nem Zimmer heraus, die Hände in den Hosen fern genug von Dr. Maßmann und Fräulein Ohne Sie wären wir doch einfach aufgeschmissen. taschen, pfeifend, dennoch geniert. Umständlich Sulßsch, für mich finden? Ich weiß, dies ist nur Was reden Sie denn da bloß? So beruhigen Sie pirscht er fich an meinen Platz, sieht, was ich möglich, solange sich nichts für mich Nachteiliges sich doch um Gottes willen. Ich kann doch nicht arbeite, lehnt sich bei mir gegen die Wand. ereignet hat. mehr tun, als Ihnen jeden Tag immer wieder von neuem versichern, daß Sie das fleißigste, tüchtigste und zuverlässigste Mädel sind, das ich überhaupt fenne."
Aber das ist alles noch nicht genug.
Sie erfindet neue unglaubliche Selbstantiagen. Und er ist nicht zu erschöpfen in Beteuerun gen ihrer Unübertrefflichkeit. Fürwahr, eine Szene, die Efel erregt.
Sie hat zur Folge, daß ich mich mehr denn je zurückhalten muß.
Dr. Maßmann verreist auf einige Tage. Neber die laufenden Arbeiten ist mit Fräulein ulysch eingehend konferiert worden.
Haben Sie da einen Notizblock zur Hand?" Er erteilt einige nichtige Aufträge. Fräulein Sultysch stellt das Klappern ihrer Maschine ein. Sie tramt in ihren Papieren und spitzt die Ohren. Kein Wort entgeht ihr von dem, was Maßmann mir sagt.
Das Telephon läutet.
Ich greife zum Hörer.
Sie fönnen auch noch die Konsulate benach richtigen," sagt Maßmann im selben Augenblick, da ich mich melde.
Ich höre und höre es doch nicht.
Herr v. Killar wünscht das Protofoll der lehten Vertrauenssitung und möchte wiffen,
Das Mißgeschid will es, daß Herr v. Stillar
fich im Weiterbau eines komplizierten Satz gefüges nicht stören läßt.
Den Gedankenfaden fortspinnend nimmt er mir das Protokoll aus der Hand.
nach erfolgter Auswahlfißung immer eine ge wieder gegen Ende der neuen Bewerbungsfrist. Ich habe gleich am ersten Tage die Kleinig feiten erledigt, mit denen Maßmann mich be auftragte. Dabei werde ich das unbestimmte Gefühl nicht los, etwas vergeffen zu haben. Immer wieder lese ich meine Notizen durch. Es war da noch irgendetwas. Keine Erinnerung schweigt nicht. Zusammenhängen muß das Bergessene mit der Ausreise. Ich frage Fräulein Hultsch. Sie bückt sich nach einem Blatt Papier , das heruntergefallen. Ich wüßte nicht, was das sein sollte," sagt fie unter dem Tisch.
gen Grübeln, aber es dringt nicht zur Oberfläche des Bewußtseins, sinkt wieder von neuemt. steigt, fällt. Eine ständige Unruhe.
Hulßsch
,, Wenn ich nicht irre, hatte es mit einer BeHeute nachmittag, denke ich, fest entschlossen, hörde zu tun." ohne Rücksicht auf Nachteile, die mir aus meiner Behörde?" wiederholt Fräulein Offenheit entstehen können, die Situation im und taut an ihrem Bleistift. J. A. A. J. wahrheitsgetreu zu schildern. Ich sehe sehr wohl, daß sie nicht nachdenkt. Am Nachmittag nuß ich erfahren, daß Ihrem Auge fehlt die Insichgekehrtheit, BlickSerr v. Killar auf mehrere Wochen verreist ist. losigkeit des scharfen Denkens. Bestürzt erkenne ich, daß ich nun vollends schußlos bin.
( Fortschung folgt.)