Seite 4Sonntag, 17. JuN 1982.Kr. 188..T agesneuigkeitenHochwasser In Marlcnbad.Die Tepl itiu» u!i ein neies Dell.Marienbad, 16. Juli. Heute in denfrühen Morgenstunden ging über der Stadt«inschwerer Wolkenbruch nieder. Tie Wassermassen,die der Tepl znslossen, verursachten ein derartigstarkes Steigen des Wasserspiegels, das; der Flußüber die User trat. Ban der Urberschwemmungwurde hauptsächlich die Umgebung der„Waldquelle" Ketrossrn, wo sich die Tepl einneues Bett grub, so daß sie knapp amSprudelpavillon vorbeifloß. Ter Zugang zumPavillon mußte sür solange abgesperrt werden,bis der Bau gesichert ist und das Hochwasser nachgelassen hat. Ter angeschwollene Fluß hat auchbedeutende Ichöden in der Stadt verursacht, wodaS Wasser die Kellerräume einiger Hotels überschwemmte und die Feuerwehr gerufen werdenmußt«. Auch die Nachborgemeinde Auschowitzwurde von de» über die User getretenen Wassermassen teilweise überschwemmt.München, 16. Juli, lieber weite GebieteSüdbayerns gingen am Freitag abends heftigeGewitter und Wolkenbrüche nieder, die beträchtlichen Schaden anrichtcten. Sämtliche Flüsse führten Hochwasser, daß in mehreren Orten dieStraßen überschwemmte und in die Häuser eindrang.Warschau, 16. Juli. In den späten Abendstunden ging gestern über Warschau ein schwererGewittersturm, verbunden mit Sturzregen, nieder.Im Zentrum der Stadt wurden zahlreiche Häuser und vierzehn Straßenbahnen vomBlitzschlag getroffen. Ein Arbeiterwurde vom Blitz getötet.Lustmord.Urhorod, 16. Juli. Donnerstag nacht-wurde auf dem Kataster der Gemeinde Surtyin der Nähe von Uihoröd in einem Kartoffelfelde di« Leiche der 24jähriacn TheresiaHorbaöove erdrosselt aufgeiunden; durch dieUntersuchung wurde festgestellt, daß sie vorhervergewaltigt worden war. Der Tat verdächtigwurd ein älterer Mann verhaftet, derin der Nähe de- Tatortes in der Zeit gesehenwurde, als die HorvaLoo» dort GraS holte. DerMann der Ermordeten ist seit zweieinhalb Jahren nach Argentinien ausgewandert.Mörderische Hitze in Amerika.ChUago, 16. Juli. Gegenwärtig leiden dieStaaten des mittleren Westens unter einer Hitzewelle. Das Thermometer hat am Freitag 38 GradCelsius erreicht. Bisher sind mehr als 20Todesfälle infolge der ungeheuren Hitze gemeldet worden.Schuster, bleib bei deinemLeisten!Der frühere Hondelsminister Hr. Schusterhat sich, wie so viele bürgerliche Zeitungsschreiberbemüßigt gesuhlt, zum Tobe Batas einiges zusagen. Zu diesem löblichen Tun hat er die„Wirt-sc^ift" ausgesucht. Am Schlüsse seiner Darlegungen heißt es:„Dakas Name klingt heut« in der ganzenWelt und noch in ferner Zukunft werden Schulkinder aus Lesebüchern von dem Selfmademan Baka erfahren."Tas einträgliche Geschäft, Baka zur Lesebuchfigur zu machen, hat die bürgerliche Presse in denwenigen Tagen seit seinem Tode ausgiebig besorgt. Nur dachte niemand so frühe daran,Bakas Ruhm in den Lesebüchern zu verankern,Das Nazidorff.x Bon E. M.Schauplatz: Ein entzückend gelegenes Dörfchen. Rechts und links bewaldete Berge, ausdenen die Bächlein zu Tal springen, daß es einewahre Freude ist. Ilnd doch ist mir nicht ganzgeheuer. Hier hat die Reichspräsidentenmahleine starke Stimmenmehrheit für Hitler ergeben^Ein ganzes Nazidors hat sich gebildet. Was magwohl der Grund sein? Sinnend wandere ich denfreundlichen, rot gedeckten Häusern entgegen. Tawerde ich ja was erleben! Blondlockig und blauäugig bin ich nicht: ein Hakenkreuz trag' ich auchnicht am Stahlhelm— also wird cs wohl ander Zeit sein, vorher sein Testament zu machen,wenn man die Höhle des Löwen betritt.Aber die Bewohner, die mir begegnen, lachenmich freundlich an:„Sell isch amal ein schönerTag heut'!" Ich bemühe mich, mein Gesichtebenfalls ganz in Licbensmürdigkei» zu tauchen.Dabei, betrachte ich die Brüder vom Dritten ReichVerstohlen. Doch meine suchenden Augen könnenweder ein Hakenkreuz noch ionst ein Abzeichender Nazibcwegung entdecken. Auch im Dorfeselbst, an den kleinen Läden, die verträumt ihreWaren anbieten, nirgends ein Hakenkreuz, nirgends ein Hitlerbild. Ein sonderbares Nazidors!_ Ich betrete die„Grüne Linde", das alt«Wirtshaus, das im Schatten einer Jahrhundert«ölten Linde ruht. Diensteifrig eilt mir der Wirt«ntgegen,„E Schöpple der Herr? Sie kommewohl von weit her!" Eilig holt er eine Erfri-schung„gegc die Hitz'". Ich sehe mich in dem»einen Gastzimmer um. Ein Turnerbild an derauf daß kommende Geschlechter erfahren, wieman es Machen muß, um zu einer großen Fabrikzu kommen und doch ein sozialer Heiland zubleiben. Es fehlen nur noch die Poeten, die emBaka-Schullied schreiben. Tas könnten dann auchdie Jnseratcnogenten der bürgerlichen Blättersingen.Dem Herrn, der sich in so origineller Artin die Gefilde der Pädagogik begibt, darf mairden Rat geben, den Baka so oft zur Hand hotte!Schuster, bleib bei deinem Leisten.Sine Bestie.In dem Bukarester Stadtteil Colentinawurde eine aus Siebenbürgen stammende UngarinMaria Nagy von der Polizei verhaftet, weil sicihren Mann länger als ein Jahr in einemKäsig gefangen gehakten und unmenschlichgequält hat. Nagy, der von Berus Maurer war,wurde vor zwei Jahren infolge einer starken Erkältung arbeitsunfähig. Eine Gliederlähmung fesselteihn schließlich ganz ans Bett. Seine Frau gingnun mit einem Untermieter ei» Liebesverhältnisein, das sie dem Kranken nicht einmal verheimlichte.Als Nagy eines Tages Einspruch erhob, wurde ervon seiner Frau und ihrem Liebhaber so furchtbargeschlagen, daß er taub wurde. Schließlich sperrtedaS bestialische Weib den Mann in einen von ihremLiebhaber hergestellten Käfig ein, wo sie ihn imbuchstäblichen Sinne des Wortes lebendig verfaulen ließ. Fast dreizehn Monate langlag der Kranke in seinem Verließ; Nahrung bekamer selten, um so mehr aber Prügel. Erst als diePolize» durch ein« Anzeige auf die Vorgänge inder Wohnung Nagys aufmerksam wurde, konnteder unglückliche Mann, in Lumpen gehüllt, vonUngeziefer zerfressen und halb vertiert und verhungert, aus seinem furcht-baren Gefängnis befreit werden. Als die Polizeidie Frau und ihren Geliebten absührte, mußte siegroße Anstrengungen aufbieten, um die beiden Unmenschen vor der L y n ch s u st I z der empörtenMeng« zu schützen.Es«Lee«»gerecht...Was wär« ungerecht? Prof. Lenz, Rasse-theoretiker, Nationalist, von den Nazis immerwieder zitiert, schreibt darüber in seinem Buche„Menschliche Erblichkcitslehr« und Rassenhygiene":„Daß es möglich wäre, die Geschlechtskrankheiten, ganz auszurotten, daran kann kein Zweifel sein. Auch auf diesem Gebiete stehen freilichder Gesundung schwerwiegende wirtschaftlicheInteressen entgegen. Man muß sich nur einmalklar machen, daß durch eine wirklich ernsthafteBekämpfung der Geschlechtskrankheiten nicht nurviele Hunderte von Fachärzten brotlos werden,sondern auch Zehntausende anderer Aerztc:»ihren, ohnehin aum zum Leben ausreichendenEinkünften schwer« Einbuße erleiden würden. ESwäre ungerecht, wenn man von den Aerzten einfach die Aufopferung ihrer Existenz im Interesseder Bolksgesundung verlangen würde."DaS also wäre ungerecht! Das ist das sittliche Denken drüben. Dorum nennen sie sich gerndie„sittlichen Erneuerer".Di« Witwe Engelbert PeruerstorserS, AnnoPernerstorfer» ist Samstag um halb 7 Uhr morgens im Alter von 78 Jahren gestorben.Soldatenselbstmord. Aus K o s ch a u wirdberichtet: Der Soldat des KavallerieregimentesNr. 5 in Kaschou, Josef Noplavo, Hot sichFreitag MH mit seinem Dienstgewchr erschossen.Er hinterließ einen Brief an seine Eltern. DerSelbstmord dürfte(!) auf Private(?) Verhältnissezurückzufuhren sein.In der Tatra tödlich abgestürzt. Aus Ä a-schau wird berichtet: Der 22jährige Universitätshörer Stefan Torncyk aus Lands krönunternahm allein eine Bergtour in die Tatra.Er stürzt« in einen Abgrund. Nunmehr wurdesein« Leiche geborgen.Wand. Auf der andern Seite ein hübscher blonder Mädchenkopf. Darunter«ine Reklame füreine Zigarettenfirma.Der Wirt lächelt Pfiffig, als er meinemBlicke folgt.„E hübsches Mädle, net wahr?Aber so hübsch« habe mir auch hier im Dorf!"Ich nick« zustimmend— dos ist«in herrlicherAnknüpfungspunkt. Von hier aus werde ichschon rouskriegen, was es mit dem Nozidorfe süreine Bewandtnis hat. Folgendes Gespräch ent-spinnt sich:Ich:„Sie lieben wohl hier blond und blauäugig ganz besonders?"Der Wirt(schmunzelnd):„Wenn's e schönsModle isch— warum net?"Ich(hinterhältig):„Na, die blonden undblauäugigen Männer scheinen Ihnen hier aberauch besser zu gefallen als di« dunkelhaarigen?"Der Wirt(verblüfft):„Die Männer? Desisch uns doch gleich, ob die blond oder schwarzsind— wie kommt denn der Herr auf so eineFrag'?"(Der alte Gauner! Sicherlich weiß erganz genau, daß ich auf di« Wahl onspielc, oberer läßt sich nichts anmerken. Na, wart«, michkriegst du so schnell nicht, aber dich werde ichkriegen!)Ich(ablenkend):„Sqgen Sie mal, HerrWirt, Sie haben wohl viel Not und Arbeitslosigkeit hier?"(Dos ist sicherlich der Grund derNäziwahl, denk« ich im still«».)Der Wirt:„Arbeitslosigkeit? No jo, diegibt's überall. Aber mir habe doch wenigschtensnoch Landwirtschaft. Jeder hat sei Häusle undfein' Äcker— damit kann mer sich scho überWasser, holte!"(Zum Donnerwetter, was istKarpathorussische Räuber. Aus Urhorodtreffen Meldungen über zwei weiter« Raubüber-fällc ein, die«ine Räuberbande im Tiaüovaerund Rachovaer Gebiet auSführtc, die auch diestaatlichen Stallungen auf der Alm Pkislok un-weit der Gemeinde Nömecka Mokrü in Brandft c cf 1 c. Den ersten Ucberfoll führten dreim a s k i r t« Räuber, die mit Revolvern undGewehren ausgerüstet tvaren, auf den LandwirtIvan Bouöuk in der Gemeinde Penzovä aus.Die Räuber stemmten die Tür zur Wohnung desBauern aus und zwangen ihn sowie auch seineFrau unter Drohungen und Mißhandlungenihnen alleS Bargeld auszuliefern; cS fielen ihnen130 8 in die Hände. Der zweite Ucbcrfallwurde in der Gemeinde NiLni Bhstr» ausgeführt,wo di« Räuber den Landwirt Jura Hubala mitRevolvern bedrohten und die Tür mit Aextenoufbrachen. Die Beute der Räuber betrug 30 Kin bar, und 600 alte österreichische Kronen. DieMissetäter wurden von einem Hirten und voneinem-Heger auf der Alm nad Bhstr» gesehen.Im Schuhe des Unwetters... In derNacht aus Samstag schlug ein Unbekannter wäh-rend des heftigen Unwetters das Auslagefensterdes Bankhauses Otto Resch in Pardubitz miteinem Steine ein, von wo er Bau lose, u. zw.ganze Lose der Serie 3077 Nr. 323 und Serie3632 Nr. 246, weiter ein FünftclbauloS derSerie 428 0 Nr. 33 B entwendete. In dieRäumlichkeiten der Bank einzudringen, ist demTäter nicht gelungen. Bor Ankauf der entwendeten Lose wird gewarnt.Prozeß Weiß. Neben den bevorstehende»!amtlichen Prozesse»» des Berliner Polizeivizepräsi-dentcn Dr. Weiß gcger» den Nazi-„Angriss" wirdsich demnächst ein Berliner Gericht auch mit den»üblen, die Ehre von Frau Dr. Weiß schwer verletzenden nationalsozialistischen Urantrag in»Landtag beschäftigen. Die in den» Urontrag ausgesprochene Verdächtigung über die intimen Beziehungen von Frau Dr. Weiß sind von einemPrivatchauffeur Grook in einem Berliner Kaffeehaus, also öffentlich, wiederholt worden. Grookwird sich wegen übler Nachrede zu verantwortenhaben.Lin« schwere Explosion ereignete sich ineinem Bergwerke im brasilianischen StaateMinas GeracS. Neun Bergarbeiter fanden den Tod.Auf der westmandschurischen Bahnliniewurde ein Eisenbahnzug von Banditen geplündert. Mehrere Passagiere wurdengetötet. Ein weiteres Kavallerieregiment hat sichden Aufständischen angeschlosscn, andere Regimenter weigern sich, gegen die Chinesen zukämpfen.AutobuS-Zusammenstoß. Univeit von Bordeaux stießen zwei Autobusse, die mit einerStundengeschwindigkeit von 80 Kiloinetern fuh-ren, zusammen. Fünf Personen wurdenauf der Stell« getötet und zwanzig verletzt. Der Chauffeur des eine», Autocars, derdas Unglück verschuldet haben soll, war schon einmal Urheber eines ähnlichen UnsalleS und wurdeverhaftet.Verurteilung eiues Kaplans. Dor demKreisgericht in Kuttenberg war»in Mai derKaplan Max Beran aus Chotebob in geheimerVerhandlung avgeklogt. Die Anklage hatte»hinzur Last gelegt, sich an Schulknobcn vergangen zuhaben. Er wurde zu zehn Monaten schweren Kerkers, bedingt auf drei Jahre verurteilt. Der Be-rufung des Staat So nivalis gegen das gering«Strafausmaß und di« Zuerkennung der Bewährungsfrist hat das Obergericht in Prag nunFolge gegeben und die Strafe aus dreizehn Monate schweren Kerkers unbedingt erhöht.Bluttat um ein GlaS Bier. Wegen einesGlases Bier gerieten, wie uns berichte^ wird, beieiner Tanzunterhaltung in einem Brürer Gast-hause die Bergarbeiter Kiiinaöek, Krupner undStambach in einen Streit, der sein Ende damitfand, baß Krupner>»nd Stambach den sünaörkauf dem Heimwege überfielen, ibn verprügeltenund ihm schließlich drei Messerstiche beibrachtrn.bloß hier los! Ich muß der Sache doch endlichauf den Grund kommen!)Ich(mit dem Blick eines Inquisitors):„Siehaben hier wohl alle einen Mordshaß auf dieFranzosen?"Der Wirt(mit offenem Munde):„DieFranzosen? Ja, warum denn?"Ich(immer noch fest den Blick aus ihn gerichtet):„Sw wollen wohl hier, daß wir wiederMal in den Krieg ziehen,>vas?"Ter Wirt(entsetzt abwehrend):„Aber umGottes will«, Herr, habe mir de,m noch net genug vom letzt« Krieg? I geh' nimmer mit, i net,nei, nei!"Ich(noch dringender):„Aber Sie möchtenwenigstens, daß der Versailler Vertrag endlichungültig gemacht wird, nicht?"Der Wirt(sehr verlegen):„Der Herr mußfcho verzcihe— i weih net so genau Bescheid inder Weltgeschicht'— t bin scho so lang aus derSchul— Versailler Vertrag— i weiß netrecht.,."(Aber jetzt reißt mir der Geduldsfaden. Jetztgeh ich aufs Gairze.)Ich:„Ein Jude darf sich hier doch sicherlichNich^ sehen lassen?"Ter Wirt(mich scheu betrachtend):„Aber,Herr, die Jude sin doch auch Mensche wie mir?Was könne die dafür, daß sie ol§ J»»dc geboresind?"Ich(aufspringend und den erschreckten WirtäN der Brust fassend):„Mann Gottes, nun sogenSie mir bloß eines: Sie habe», hier keine besonders schlimmen Wirtschaftsverhältniss«, Sie wollen keinen Krieg, kümmern sich nicht um dieFranzosen und den Versailler Vertrag, habendurch die SimaLek schwer verletzt wurd«. Teila,n Bode»» Listenden bearbeiteten die Raufbolddann noch mit Fußtritten, so daß er auch totyeinen Unterschenkelbruch erlitt. SimaLek nuißuinS Krankenhaus gebracht werden, die beidenUebeltätcr entflohen.LebenSmüv« Hausgehilfin. Wie uns auoOberleutcnSdorf gemeldet wird, hat sich die mWieso angestellte Hausgehilfin Mari« Liebsch^cdie Pulsadern beider Hände aufgeschnittcu, noch,dem sie den Inhalt einer ganzer» Tube Aspirinzu sich genommen hatte. D»e Unglückliche wurdemit schweren Vergistungserscheinungcn in da»Krankenhaus gebracht.Mit dem Leben bezablt. Sainstag vormu-tagü fahndet« ein« Gcndarmcriepotrouille-»rKochanovre(Oftslowokci) nach einem Diebstahl,den, wie man vermutete, der 34jährige ArbeiterJohann Sedlak, ein bekannter Raufbold, bgangen hatte. Als die Gendarmen Scdlak am'dem Hofe seiner Wohnung stellig»nachten, gerietdieser in Wut, ergriff«in Messer und«inen.Hammer und brachte dem Wachtmeister Cha-vonec schwere Verletzungen an» Kaps«, Rückenund an Hände»» bei. Auch d«m Gendarmeric-wachtmeister Stecha fügt« er leichte Verletzungenzu. Daraufhi»»»nachten die Gendarmen Stech«und Grusel in Notwehr von der Waffe Gebrauch. Scdlak wurde durch einen Bauchschußtödlich verletzt und starb. Gendarmeriewacht-»neistcr Chovanec wurde in das Krankenhausnach Kaschou übergeführt. Sein Zustand isternst.Ertrunken. Der in Bilin wohichaft gcrvesem29jährige Gehilfe Barsch unternahm, Ivie uns dn-richtet wird, vor einige»» Tagen mit mehrerenFreunden einen Ausflug nach Salescl an der Eine.Tort beschlossen die Ausflügler, ein Bad zu nehmen,und Borkch begab sich als Erster ins Wasser. Vanden» vo>» einem vorüberfahreirdci» Clbvoiiinfc» erzeugten Strudel wurde Barsch in die Milte d«aFlusses gerissen, wobei ihn offenbar die Krästc Vließen, denn er versank plötzlich vor den Augen seiner Kanreraden und blieb verschwurrden. SeineLeiche wurde bisher noch nicht gefunden.Im Wiener Falschspielerprozeß wurden CitoGutmann, Josef Kühberger und Richard Bartuschek des Betruges schuldig erkannt. Gutmannwurde zu einem Jahr schivere»» Kerkers undLandesverweisung, Kühberger und Bartuschek zuje sechs Monate»» schweren Kerkers verurteilt.DaS Verfahren gegen Heinrich Menassc wurdeauSgcschiedcn.Van» RundfunkEmpfehlenswertes auS nett Programme«.Montag:Prag. 6.15 Gymnastik. 11.00 Schollvlatlen. 11.50Lchollplatten. 18.25 Deutsche Sendung: HngZinnecker: Die Alchimie d«S 20. Jahrhunderts. 19.00Negerlicdcr. 19.20 Violoncellokoirzert. 21.30 Klavier»konzert. 22.30 Schrammelmusik.— Brünn: 11?bÖrchestcrkouzert. 18.25 Deutsche Sendung:Dr. Kürschner: Konservierung von Nahrungsmitteln im Haushalte. 20.00 Kabarett. 21.00 Biolin»kanzert.— Berlin: 22.20 Lerenodenmvsik.— Br»s«lau: 18.35 Romantische Nachtmusik.— Hamburg:21.10 Opcretlcnstunde.— Königsberg: 21.20 Kam-Positionsstunde.— Leipzig: 21.15 Schubert altGitarrist.— Mühlacker: 22.00 Liederstund«.—Wien: 19.20 Chopin. 20.00„Tie FaschingSfee". Ope>rette von Kalman.Dienstag,Prag: 6.15 Gvmnastik. 11.00 Schallplatte» lS.soDeutsche Sendung: Lieder zur Gitarre. 19.00Liederkonzert. 19.20 Dioliickonzert. 21.00 BlaSmnsik.— Brünn: 12.30 Orch«stcrkonz«rt. 18.25 Deutsch«Sendung: Dr. Kocaurek: Ueber'Nervenhygiene.20.00 Alte uiw neue Ballettmusik.— Breslau: 1885Blasmusik.— Königsberg: 19.80 Fremde Lieder.—Leipzig: 20.00 Chorkonzert. 21.10 Diolinsonaten.—Mühlacker: 21.30 Robert Schumann.— Rün<s«>>:20.00 Orchesterkonzert.— Wien: 19.40 Heiter- Lor-träge 2020 Sinfoniekonzert. 22.00 Tanzmusitnichts gegen die Juden—— weshalb habenSie Hitler gewählt?"T«r Wirt:„Aber Herr, des hängt doch ne»mit der Politik zufamm«...Ich(fassungslos):„Nicht mit der Politik?Aber ums Himmels willen..Der Wirt:„Ja, ja, der Herr kommt haltaus der Stadt, der kann sich net in unsereinsreittdenke! Wenn unser Holz um« Drittel unddie Steuern um die-Hälft' billiger werde tat«—soll wär' halt schön!"Ich(mit schwacher Stimm«):»Lieber, guterHerr Wirt, ich flehe Sie an, sagen Sie.mir.weshalb Sie nationalsozialistisch gewählt haben!"Der Wirt(eifrig, mit strahlendem Gesichte):„Aber gern, Herr! Sehe Si«, mir habe Ber-lammlunge gehabt vun alle Parteie— aber warverstehe wir.Dörfler von der Politik? Mir habeandere Sorge hier auf dem Land! Natürlichgeht mer in die Bersammlunge rein und- hörtsich das olles amal an, aber es isch halt doch zulangweilig. Die Naziverfammlung war erschtau so fad; mir habe all« e bißle geschlofe, dennmir wäre müd vum Arbeite am Abend. Aberdann hat zum Schluß der Naziredner sei Stimm'erhöbe und gsagt, wenn mir Hitler wähle, danngeh« die Holzpreise langsam auf zwei Drittel unddie St«u«rn sogar auf die Hälft' nunter! Und— du liebs Herrgöttle!— mir brauche alle Holzhier, und(mit rührendem Lächeln) jeder von unstrinkt holt gern fei' Schöpple am Abend— kannder Herr net verstehe, daß mir dann olle Hitlc.gewählt, habe?' Deshalb brauch« mir uns bor''net mit der leidige Politik zu beschäftige oder goselber Nazi zu werde?"