Seite 2

Donnerstag, 28. Juli 1982

Eine machtvolle Kundgebung in Tetschen.  

-

-

der Arbeitsdienstpflicht, die immerhin für sie eine Versorgung und Ersatz für die Erwerbs losenfürsorge bedeutet, nicht unfreundlich gegenüber stehen. Sie bedenken nicht, daß die Gegen nationalistische Berhekungen! Gegen den Fascismus! Arbeitsdienstpflicht, im Hitler- Staate, natür­Für Bölterverständigung! Für den nationalen Frieden! lich unter dem Kommando seiner Terrortrup­pen stehend, nichts anderes wäre als das Tetschen  , 27. Juli. In diesen Tagen natio-] schen Arbeiterklasse und riefen in begeisternden Mittel, den industriellen und großagrarischen nalistischer Verwirrung und Verheyung haben es Worten zur Aktivität, Disziplin und Einigkeit Auftraggebern der Nationalsozialisten zu billi- die Vertrauensmänner der beiden jozialdemokra- auf. Nachstehende gen, willfährigen, recht- und schußlosen Arischen Parteien und der freien Gewerkschaften für notwendig erachtet, den nationalen Wühlern beitskräften zu verhelfen, aus ganz Deutsch  land eine Kaserne zu machen.

Die beiden Hauptredner wurden während

Entschließung

Nr. 177

den sozialistischen   Umbau der Wirtschaft und Gesellschaft zu wirken. Nur die Sozialistische Arbeiter- Internationale ist der Fels, an dem sich. die Wogen des nationalen Hasses brechen und von dem aus die natürlichen Feinde des arbeitenden Volkes, mögen sie wer immer sein, aufs Haupt geschlagen werden!

Die öffentliche Kundgebung ist ein Beweis dafür, daß sich das arbeitende Volk dieses Be­zirfes von nationalistischen Heißspornen und Volksbetrügern nicht mißbrauchen lassen wird. Der Vorsitzende schloß die diszipliniert verlaufene Kundgebung mit dem von der Versammlung be­Die am 26. Juli 1932 im Schüßenhause in geistert aufgenommenen Freiheitsgruß und unter Tetschen   zu einer gemeinsamen Kundgebung ver- den Klängen des Liedes: Brüder in eins sammelten deutschen und tschechischen Sozialdemos nun die Hände" leerte sich der Schüßenhaus­traten geben ihrer Entrüstung Ausdrud. baß jaal, der vor einigen Tagen bei der verunglückten durch den Innenminister Dr. Slavit Methoden Kundgebung der bürgerlich- nationalen Einheits­in der Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung front ein wüster Tummelplatz gewesen ist. Plaß gegriffen haben, die mit den Grundsäßen der Versammlungs- und Redefreiheit und den demokratischen Rechten des arbeitenden Volkes unvereinbar sind.

Die verfehlten Maßnahmen sind nur geeignet, die nationalen Leidenschaften zu entfachen und einen Zustand der Unduldsamkeit, Verbitterung und Verheßung hervorzurufen und so den natio nalen Heßern auf allen Seiten willkommene Dienste zu leisten.

Er ist gereizt!

-

beider Zungen entgegenzutreten. Zu diesem wurde von der massenhaft besuchten Versamm Zwede wurde für Dienstag, den 26. Juli in den lung einstimmig angenommen: Den der Hitler  - Psychose verfallenen Fa Schüßenhaussaal nach Tetschen   eine öffentliche Rundgebung einberufen. Der nationalsozialistische natifern gegenüber dürfen sich die Nazis jeden Tag", der sich in seinen täglichen Beschimpfun Blödsinn und jeden Betrug erlauben. Was es gen der Sozialdemokratie nicht genug überbieten ,, Tag", der sich in seinen täglichen Beschimpfun­mit dem Rettungsmittel der Arbeitsdienst kann, will immer wieder aufs neue beweisen, pflicht auf sich hat, geht schon daraus hervor, daß den Sozialdemokraten einfach die Anhänger daß ausgerechnet ein Militarist, der weglaufen. Der Besuch dieser internationalen Oberst Hierl, von Sitler beauftragt Rundgebung bewies das gerade Gegen­wurde, einen genauen Entwurf für diese Ein- teil. Noch vor Beginn der Versammlung war richtung des Dritten Reiches auszuarbeiten. der Saal überfüllt und hunderte Besucher Der Tag" gefällt sich nun darin, in jeder und wer diesen Entwurf liest, kommt schon nach mußten im kleinen Saal und in den Nebenräu­Nur in dieser Tatsache fann die seit einiger jeiner men untergebracht werden. Ausgaben auf die Sozialdemokraten den ersten Sätzen zur Ueberzeugung, daß es Die Borsisenden, Gen. Fister, Dvořat Beit in Tetſchen- Bodenbach   mehrfach wahrgenom. wütend zu schimpfen. Wir haben ihn also doch mene Einsetzung fremder Gendarme­sich den Nationalsozialisten dabei nicht im ent- und Hajek eröffneten die Versammlung und rieträfte ihre Ursache haben. Die Bevölkerung auf die richtige Linie gebracht; sie entspricht sei­ferntesten um eine Maßnahme gegen Arbeits- begrüßten die erschienenen Sprecher, den parla­und unserem Bedürfnis. Wenn der Tag" losigkeit handelt, sondern darum, unter diesem mentarischen Sekretär der tschechischen Sozial- dieses Bezirkes, vor allem die Arbeiterschaft ohne ner- man verzeihe den Ausdruck! Geistigkeit Rücksicht Zugehörigkeit, ist Vorwand die allgemeine Wehrpflicht wieder demokratie, Gen. Dr. Svěral aus Prag   und ich auf ihre nationale gewütend iſt, ſo daß er fast einen roten" Ropf einzuführen und den Industriellen eine mili- den Abgeordneten Genossen Schweichhart. friebliebend gesinnt und hat in der schwersten Mit seiner Behauptung, das von uns ver­tarisierte Lohndrücker- Armee bereitzustellen. Die Sprecher wurden mit einem hundertstimmi- Beit den Beweis ihrer Besonnenheit bewiesen. Die friegt, so freuen wir uns. fortgesetzten Gendarmerieassistenzen bringen die Be In dieser ,, Arbeits"-Armee soll es Regimenter genreiheit!" begrüßt. Genosse Richard Reiner verwies dar- bölferung des Bezirkes, deren Mehrheit hinter der öffentlichte Dokument über die Sozialverfassung Bataillone, Kompagnien, Offiziere, Unteroffi- auf, daß am verflossenen Samstag in Dresden   Sozialdemokratie steht, in Verruf. Gegen sie pro­Sozialdemokratie steht,' in Verruf. Gegen sie pro- des Dritten Reichs sei eine Fälschung, brauchen ziere und sogar Spielleute geben. Ein halbes 100.000 jächsische Arbeiter aufmarschierten und testiert die Versammlung auf das allerentschie wir uns wohl nicht auseinanderzusetzen. Bisher hat der Tag" alles, was ihm unangenehm Jahr lang sollen die Arbeits"-Refruten über den Freiheitsschwur ablegten. Die nordböhmische benste. war, als Fälschung" oder Erfindung" bezeich haupt nicht zu Arbeiten eingesetzt werden, da Sozialdemokratie überreichte dort durch eine Ab­net. Auch daß er meldet, der Koofmich Hitler   habe will man sie schulen", nämlich mit Exerzie ordnung als Zeichen der Kampfverbundenheit von neun Gemeinden die Ehrenbürgerschaft alt­ren, Marscheinsklopfen und Gewehrgriffen; eine rote Sturmfahne mit den drei geboten bekommen, vegt uns nicht auf. Wir ers lauben uns nur, zu bemerken, daß der Umfang harte Disziplinarstrafen sind vorgesehen und Freiheitspfeilen. Genosse Reißner über dieser Rerehrung für den fünftigen Reichspräji­darüber hinaus Unterstellung unter ein eige- brachte die Grüße der sächsischen Arbeiterschaft. ( Lebhafter Beifall.) denten recht mager ist. Na, nach dem Sonntag nes Militärstrafrecht und eine eigene Militär­Die Versammlung ist sich darüber klar, daß die wird das schon anders werden. Jedes Ehren gerichtsbarkeit, und was Oberst Hierl in seinem ihren Ausführungen wiederholt durch stür- fapitalistische Klasse in allen Ländern absichtlich bürgerdekret wird erst in Soziblut getaucht wer­Entwurf fordert, das ist schärfste Mannes mische Zustimmungsrufe unterbrochen. Die nationalen Leidenschaften aufpeitscht und den den wenn den Roten der Himmel nicht gnädig zucht und strengste Unterordnung". Wer die Sie zeigten auf, daß immer dann, wenn die Fascismus groß züchtet, um die aufstrebende sein sollte.( Frei nach Sitler. Die Red.) herrliche Einrichtung der Arbeitsdienstpflicht Bourgeoisie dunkle Geschäfte vor hat, die Register Arbeiterklasse niederzuhalten, um den Sozialismus, Aber daß der Tag" entdeckt hat, die Rote auch nur mit Worten herabwürdigt" oder des Nationalismus gezogen werden, um die Ar- den einzigen Ausweg aus dem Zuſammenbruch der Wehr sei in Bensen in Barmatjaden und sich sonst vergeht, wird mit schweren Zucht- beiterschaft für ihre Zwecke zu mißbrauchen. Der kapitaliſtiſchen   Wirtschaft, zu schädigen. In dieſem boller Uniform marschiert, erschüttert uns. hausstrafen bedacht. Auch wenn die Arbeits- ſchlagendste Beweis, wohin es führt, wenn das werk- Stampfe hat nach außenhin der Faſcismus die Füh. Bisher wußten wir doch nur von den vollen beschaffung nur auf Straßenbau, Entwässe- tätige Volk sich von den nationalistischen Ablen- rung übernommen. Hosen der Nazijungen. Diese vollen Hosen haben allerdings gewisse Beziehungen zu den rungen, Kanalbauten usw. beschränkt bleiben einfangen läßt, ist die letzte Entwidlung in fungsmanövern des Groß- und Spießbürgertums Uniformen der Roten Wehr, davon gibt die vor würde, hießze es doch hunderttausenden freien Deutschland   mit dem Durchbruch der offenen furzem ausgegebene Weisung der nationalsoziali Arbeitern das Brot wegnehmen, wobet noch Gegenrevolution als Krönung. Die Arbeiterschaft stischen Parteileitung Zeugnis... zu bedenken ist daß für diese militarisierten in diesem Staate mißt den Ereignissen in Deutsch­Arbeiter weder ein soziales Recht, noch ein land und dem Kampf der republikanischen Eisernen sozialer Schutz, fein Achtstundentag, feine Ver- Front bie allergrößte Bedeutung zu. Auch sicherung, fein Kollektivvertrag existieren die Absichten des heimischen deutschen   und tsche­würde und daß für den einzelnen Mann ein chischen Bürgertums liegen zu offen dar, um ver­Taglohn von sage und schreibe dreißig Pfen- far sum Ausdrud gebracht werden, daß die Ar- licher Teil des Bürgertums, besonders die Agra­fannt zu werden. Es muß von allem Anfang an In der Tschechoslowakei   liebäugelt ein erheb Arlicher nigen vorgesehen ist! beiterschaft in diesem Staate an der Erhaltung rier beider Lager, mit deutschen und tschechischen und dem Ausbau der Demokratie zuerst Fascisten, um zunächst mindestens die Verdrängung interessiert ist. der Sozialdemokraten aus der Regierung und damit Die Bekämpfung der tschechisch- fascistischen die Beseitigung der sozialen Gesetzgebung zu er Strömung und des Hitlerismus ist eine gemein reichen. same Aufgabe der sozialdemokratischen Arbeiter in Ausgehend von dieser Erkenntnis sind alle diesem Lande. Die Vorfälle in Dug und in Ereignisse, welche den Chauvinisten neuen Zündstoff Tetschen   sind nur Begleiterscheinungen einer Ent- geben, entschieden zu verurteilen. Auf dem wicklung, die unter allen Umständen abgebremst Grundsaße der freien Meinungsäußerung und poli werden muß. Dabei wird klar zum Ausdruck ge- tischen Betätigung stehend, sind die Vorkommnisse bracht, daß die Praxis des Herrn Innenministers in Dur ebenso zu verurteilen, wie jene in Dr. Slavit geeignet ist, den nationalistischen Tetschen- Bodenbach  . Scharfmachern unnötigerweise Vorschub zu leisten! Als Debattenredner ergriffen die Genossen Reißner und Kober das Wort. Sie brachten Beispiele aus dem heroischen Kampf der deut

Was anderes wäre diese von den Natio­nalsozialisten im Falle der Machtergreifung geplante Arbeitsdienstpflicht als eine Schule der Unterwürfigkeit und Bedürfnislosigkeit, der Lohndrückerei und des Streifbruchs! Sollte wirklich auch jetzt nach Enthüllung des Schand­und Knechtungsplanes eine größere Zahl von Arbeitern Lust haben, den Nazis, die sich als Schrittmacher jener betätigen, die das Volk zur Schlachtbank geführt haben und die es materiell und geistig zu unterjochen suchen, bei der Verwirklichung ihres Zuchthausstaates zu helfen?

69

Das ausgesprochene Ziel der Hakenkreuzler ist die vollständige Rechtlosmachung der Arbeiter schaft in wirtschaftlicher und politischer Beziehung, ihre Versllavung in einem von ihnen beherrschten Zuchthausstaat, Das Schlagwort von der Auf­nordung der Raffe, ihr Judenhah, ihr Bekenntnis zum Christentum find nur Ablenkungsmanöver. Das Entscheidende ist ihre Rampfanfage gegen den margistischen Sozialismus.

Die deutsche und tschechische Sozialdemokratie ist sich ihrer historischen Aufgabe bewußt. auf demokratischem Boden für die friedliche Zusam menarbeit aller Nationen und darüber hinaus für

genden Hügeln. So zaghaft sie sproßt, die junge| das Geschenk einer abgeschlossenen Entwicklung: Saat wagt sich

Schidsale hinter Schreibmaschinen.   tfiberbor.

In tiefster Seele erkenne ich meine innere Verbundenheit mit dem Heimatboden, dem ich entstamme. Ringe nicht auch ich seit Wochen um Befreiung von winterlicher Nacht, um neues Beginnen, neues Blühen und Auferstehen? Ist nicht auch mein Winter unerbittlich gewesen, und jest raunen die Bäche unter dünngewordener Eisschicht?

ich fehre zurück in die Welt und fürchte mich nicht. Ich nehme Abschied stillen Gemütes.

So, wie die helfende Straft eines fern wei­lenden Menschen in uns zu wirken vermag, so wird in mir lebendig bleiben, was diese Wochen mir gaben.

Warum antwortet jedoch der Tag" nicht auf unsere Feststellung, daß er vorige Woche einen regelrechten journalistischen Diebstahl beging? Warum ist seine Lügenabwehrstelle" noch nicht gegen uns zu Felde gezogen? Oder ist gar anzu Sojen noch züchtige Zurückhaltung gibt, wenn nehmen, daß es bei den Nazis außer den vollen von unanständigen Dingen die Rede it? Es handelt sich aber, dünkt uns, nur um das verlegene Schweigen des Ertappten. Bald wird der Tag" das Ehrenbürgerrecht im Reiche einer gewissen Presse bekommen, die von der Hand in den Taschen der anderen lebt.

-

Koalition ohne Agrarier?

Ein scharfer Vorstoß der Nová Doba".

Prag  , 27. Juli. Die Nová Doba", das Pilsner Organ der tschechischen Sozialdemokraten, veröffentlicht heute an leitender Stelle einen sehr scharfen Artikel, in dem offen für den Herbst die Bildung einer Koalition ohne Agrarier gefordert wird.

Die These Sramets, schreibt das Blatt, daß das bekannte Verhalten der agrarischen Senatsfraktion eine interne Angelegenheit der Agrarpartei sei, lasse sich nicht mehr aufrecht erhalten. Die bisherige Ge sesgebung habe für den Schutz der landwirtschaft Von Christa Anita Brück. lichen Produktion bereits genug Maßnahmen getrof Mehr sehe ich nicht von der Welt. Die Luft fen; der Schuß der tierischen Produktion werde eben ist milchig. Irgendwo über diesen undurchdring­falls noch gesichert werden. Unerfüllbar seien lichen Nebelschwaden muß die fämpfende Sonne Sie brachten mich zur Reife. Sie lösten die aber die anderen Forderungen nach Sanierung der stehen. Sie dringt nicht durch. Es ist dunkel Verkrampfung der Verzweiflung. Körper und Großgrundbesizer und der Restgutbesizer und alle wie zur Abenddämmerstunde. Seele haben sich befreit von der Knechtschaft der die anderen Forderungen, mit denen die Agrarpar Vom Städtchen her hallen ein paar Glocken- Vielleicht wird etwas hineingeboren in uns Bertretenheit. Ruhe ist in mir geworden. Ruhe tei immer wieder kommt, falls staatsnotwendige schläge. Ich spähe hinunter. Vom Kirchturm, vom Schicksal der Scholle, der wir entsprießen, des Begreifens und Ueberwindens. Vorlagen in Verhandlung stehen. Den Hasardeu vom alten Stadttor ist nichts zu sehen. Gestern von den Dajeinsgesetzen, denen sie unterliegt. Ein schwacher Wind bewegt die Nebel über ren in der grarpartei gehe es gar nich: war ein goldener, sonnendurchfluteter Frühlings- Ich halte den Blick am Boden im Weiter- dem Wasser Für Sekunden blinkt es auf in um wirtschaftliche Ziele, sondern um die Hegemonic  tag. Hinter dem Hause höre ich die Magd schreiten. Der Weg verliert sich zwischen Büscheln Silber und Blau. Der nächste Augenblick wischt besiger. Den Herren Stanět, Vraný, Dona: hantieren. Sie flappert mit den Milchkannen spärlichen Wintergrases. Ich weiß, daß ich von schon darüber hin. Schwelende Wolken schleppen und 3adina sei alles gleich. Die Gesellschaft ihrer der fascistisch angehauchten agrarischen Großgrund

und singt dazu. Ich biege gleich rechts in den Feldweg zum See ein. Der Boden ist hart gefroren. Dennoch: Unter dünner Eisdecke murmelt ein Rinnjal zu jeiten des Weges. Als ich das letzte Mal hier ging, war es noch eisgebunden. Ich ſausche leise

über die Wasserfläche.

D.

dieser leise geneigten Ebene das Wunder des träumenden Sees schon erblicken könnte. Doch O. wieviel weiß ich von diesem halben Ge- großagrarischen Freunde sei zumeist vertrad) t will ich mir nichts vorwegnehmen. will ich mir nichts vorwegnehmen. Ich kenne lingen, vom ersten Durchbruch des Lichtes. den da sie in der Zeit der besten Stonjunktur die Land da ist eine Stimme voll heimlicher Verheißuna. die Stelle, die den Blick am weitesten schweifen ziehende Gedankenschatten sofort wieder verbunden hätten. Die Bodenreform habe ebenfalls eine läßt. Ihr strebe ich zu. Heute zum Abschied bunkeln. Offenbarung! Ein Krähenschwarm schredt auf haft aus dem Rebelmeer, gleitet schattenhaft wie noch einmal die ganze, die überwältigend große Eine Gruppe einsamer Riefern tritt geiſter und fällt mit lautem Geschrei im Nachbarfelde der zurück. Ich stehe und sinne. Andere Ge­stalten rinnen zusammen und verblassen. Ein seltsamer Reigen. Ich fange an, zu erkennen.

berührten Herzens.

Ja, es will Frühling werden.

Ich weiß, daß dort, wohin ich zurückkehren werde in vierundzwanzig Stunden, die Beete bereits umjäumt sind von weißen Girlanden blü hender Schneeglöckchen. Auf dem Rasen der Internationalen Studentenfürsorge wird schon biau der Strofus stehen. Ich werde morgen nach mittag dort vorbeigehen und mich davon über zeugen, daß es stimmt. Ja, ich werde an diesem Hause, vor dem es mir graute, vorübergehen, um nachzusehen, ob der Krokus schon blüht. Vielleicht wird Fräulein Hulßsch durch das Fenster zu fehen sein. Dann will ich ihr zuwinfen ohne Groll und weiterschreiten.

Ich bleibe stehen und schaue umher. Ein wenig mehr ist sichtbar geworden vom Acker. Grünlich dämmert es auf über sanft stei­

nieder.

Kein Laut sonst.

Es gibt eine Einsamkeit, die ist nagende Unrast und marterndes Suchen. Und es gibt eine Einsamkeit, die ist geheiligte Stille ind Finden in sich selbst.

Noch einmal in dieser Stunde endgültiger Abkehr vom Vergangenen ziehen die Schatten meiner Peiniger an mir vorüber, noch einmal die meiner Schwestern im Leide.

agrarischen Kampfhähnen eine Schar von Un falle verfracht sind und die nun mit den übrigen Masse von Restgutspekulanten geschaffen, die gleich ersättlichen bilden, die hoffen, daß auch bei uns

wie in Deutschland   eine Zeit kommen werde fönnen. wo man der Demokratie werde den Hals umdreher

sei nicht nur eine Sache der Sozialisten, sondern Der Kampf gegen diese agrarischen Butschisten Von diesem Alleinsein reifender Erkenntnis Lichte höhnt mich mit seinem hämischen ich leit und aller wirklich demokratischen Par der gesamten demokratischen Seffent habe ich viel erfahren in den letzten sechs Wochen. Lächeln. Gewiß, er hatte Erfolg. Aber der Auf- teien. Der agrarische Uebermut, verbunden mit ge­Steine fnirschen unter meinen Füßen. Ich stieg gereichte ihm nicht zur Ehre. Er erfaufte fühllosem Expreſsertum, sei allen übrigen Stoalitions, weiß mich am Ufer. Ich schaue auf. ihn mit unwürdiger Münze. Der Stolz, den er parteien schon so widerwärtig, daß man einen Ver Unbeweglich unter der Schwere des Nebels in uns zertrat, die Scham ob seines sträflichen such unternehmen sollte, ihm durch Ausschluß der liegt da der See, eine Unendlichkeit zwischen Tuns, das wir unterſtüßen mußten, die Ver- Agrarpartei aus der Koalition ein Ende zu bereiten. Himmel und Erde, so in tief- tiefer Ruhe, so in achtung, die wir berunterschluckten, unsere ganze Nicht nur auf tschechischer, sondern auch auf deutscher  heiliger Stille, daß ich stockend den Atem verflägliche, schmähliche, unwürdige Wehrlosigkeit, Seite hätten alle vernünftigen Leute den Uebermut halte. fie sind Flecken auf seinem Namen. Er dachte der Agrarier satt Wenn man anfinge, ernst über Der Klageschrei eines Vogels zieht über das nur an sich. Er trachtete nur nach Geld. eine Abwehrfront gegen den grünen Bolschewismus Wasser. Ich lausche in mich hinein. Es ist keine Selbsttäuschung der verzauberten Stunde, es ist zu verhandeln, würde sich augenblicklich zeigen, daß ( Schluß folgt.) Sträfte genug vorhanden sind, um den Staat vor