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Donnerstag, 28. Juli 1982

PRAGER ZEITUNG.

Polizei schütt Lugusreiter. Wer glauben sollte, daß bei uns für Ruhe, Ord­nung und Sicherheit nicht genug gesorgt wird, kann fofort eines Beſſeren belehrt werden. Gestern hat die Polizeidirektion Prag auf Ersuchen des Landes­amtes einen Er herausgegeben, daß die von Troja und den umliegenden Vorstädten Prags in die Fabriken radelnden Arbeiter den geheiligten Baum­garten nicht mehr durchfahren dürfen. Da der Tier­ſchutzpark auf der anderen Seite der Moldau liegt, wird diese Maßnahme nicht ohne weiteres verſtänd­lich sein; es gibt aber im Baumgarten doch hohe Tiere, die behütet werden müssen. Wie wir bereits gemeldet haben, werden Tag für Tag drei edle Streitrösser aus den Polizeiställen gezogen, und auf ihnen ergibt sich der Herr Innenminister in Be­gleitung des Herrn Polizeipräsidenten und zweier hoher Würdenträger der Sicherheitsinstanzen dem edlen Reitsport. Da liegt es denn doch klar auf der Hand, daß die hohen Herren und Damen nicht ohne weiteres durch den Anblick einfacher, aber durch der Umstur; befreiter" Tschechoslowaken erregt werden dürfen. Vielleicht sind es gar hauptsächlich die Herren

W. Lg.

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erste Teil des Films wird durchdisputiert, dann und er meint, nicht nur anders, auch besser, er sieht tommt man sur alten Kientopptradition und der sogar in dem Neuen den Sozialismus verwirklicht, Wirbel geht los. Manche Einstellungen und Bilder oder doch mächtig heranreifen. Stisch ist ein aus. sind interessant, dafür fehlt fast jedes Tempo im gezeichneter Reporter und er weiß die Dinge so Die Norweger spielen den kultiviertesten Fuß- Schnitt und die Mitwirkenden agieren wie die klein- darzustellen, daß sie so, wie er sie schilder:, glaub ball. Genosse Lechner( Wien ), der Reisebegleiter der ſten Dilettantenbühnen: der ernſte Mensch spricht haft erscheinen, der erfahrene Leser aber wird sich tief und sonor, der Böse rollt die Augen, der Gute gegenüber den begeisterten Schilderungen des Ver­österreichischen Auswahlmannschaft, die vor kurzem in Deutschland und in Norwegen spielte, meint, daß siegt unaufhörlich, wenn nicht sichtbar, so doch fassers ein gutes Maß von Zweifel bewahren. Ge­die Norweger in bezug auf ihre Spielkultur den moralisch. Vorher sieht man einen alten, nach wiß, Rußland hat in seinen asiatischen Gliedstaaten Desterreichern mindestens ebenbürtig sind. An Ge- synchronisierten Film mit 2 a wrel und Hardy, mit großer Energie die moderne Industrialisierung der durch seine Geistlosigkeit wirklich überra, ht; angebahnt, hat dort, wo vo: einem Jahrzehn. noch nauigkeit des zuspiels übertrafen sie die Oesterret­cher bei weitem. In ihrer Spielweise wurden sie es war schon lange nichts gleich Dummes in Prag unverfälschter Orient mit all seiner jahrhunderte­zu sehen. In der tschechischen Wochenschau inter - alten Romantik herrschte, Eisenbahnen gebaut, ohne Zweifel stark durch die Engländer beeinflußt. mit ihren riesig scharfen, von der Strafraumgrenze essiert der Teil, wo man fascistische Jugend Italiens Städte erstehen lassen, Großbetriebe errichtet, Baum. ach abgeschossenen Bällen flößten sie der österreichi- bei Freiübungen militärähnlichen Charakters sieht, wollpflanzungen angelegt. Man wird zugeben, daß schen Hintermannschaft gewaltigen Respekt ein. Nach wobei die Titel fünden, daß es sich um sofol- sich auch diese Teile Aſiens , ähnlich übrigens wie China , Japan , Indien , gründlich verändert haben dem Länderspiel in Oslo wurde Martinsen von der ähnlich e" Veranstaltungen handelt! und daß für die Menschen hier neue Lebensbedin­bürgerlichen Presse als der beste Mittelstürmer be gungen geschaffen wurden, fraglich bleibt allerdings, zeichnet, den Norwegen überhaupt hat. Der beste ob sie dabei sorgloser, glücklicher geworden sind und Mann auf dem Plaze war der Mittelläufer Ha­ob das, was hier geschaffen wurde, wirklich schon mang. Mit seiner Mannschaft war Lechner trotz der der Sozialismus ist. Uns will scheinen, daß Indu­zwei Niederlagen sehr zufrieden. trialisierung noch lange nicht Sozialismus ist, denn sonst könnten alle imperialistischen Staaten, welche moderne Produktionsmethoden in ihre Kolonial­gebiete hineintragen, behaupten, damit sozialistischen Aufgaben gedient zu haben. Man kann sich des Ein­drucks nicht erwehren, daß Kisch, der ein begeistertes Sohelied auf die Fortschritte in Asien vorzutragen beitsverhältnisse, auf die Wohnungs- und Rechts­zustände in diesen Ländern überhaupt nicht eingeht, um nicht gestehen zu müssen, daß zum Sozialismus doch noch mehr als ein Schritt übrig bleibt. Jeden­falls sind die Schilderungen des Verfaſſers ſehr interessant und vermitteln, bei kritischem Lesen, beachtenswerte Erkenntnisse von den Veränderungen, die sich auch im Herzen Asiens vollziehen.

Hannover - Linden nordwestdeutscher Wasserball. meister. Im Vorspiel schlug Hannover die Kasseler Mannschaft nach Belieben 17: 1. Das Endspie! gegen Düsseldorf war eine viel ernstere Angelegen­heit. Technisch war Düsseldorf nicht schlechter als Hannover , die Stürmer verstanden es aber nicht,

Literatur

Streitrösser, die das Warnungsklingeln der Fahr Torwürfe anzubringen, so daß Hannover 6: 2( 2: 1) talistischen Ordnung gezeigt, als einen, der mit un hatte, nicht ohne Absicht auf die Lebens und Ar­

räder nicht vertragen, oder vielleicht ist diese lette Maßnahme der Polizei nur der erste Schritt zur vollendeten Demokatisierung des Baumgartens; denn das Ziel der wahren Demokratie ist wohl die Gleich­setzung aller Bürger: man schaltet darum am besten alles aus, was nicht gut zu Gesicht der edlen Mor­gensportler des Baumgartens steht. Daß die nur in die Arbeit eilenden Proleten jetzt einen Umweg von etlichen Kilometern machen müssen, dürfte die Sicherheit des Staates nicht bedrohen. ―wl­

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Sport Spiel Körperpilege

VI. Kongreß der SASI.

Die Sozialistische Arbeiter- Sport- Internationale hat für den 9., 10. und 11. September ihren VI. Kongreß nach Lüttich einberufen. Außer den Berichten der Präsidenten, des Sekretärs, der Untersekretäre und Rechnungsprüfer, des technischen Hauptausschusses, Erziehungs- und Frauenausschus­ses, und des internationalen Pressedienstes wird dort der Schlußbericht vom 2. Arbeiter- Olympia in Wien gegeben werden. Besondere Tagesordnungs­punkte sind der Behandlung des internationalen Sportverkehrs, der Frauensportbewegung und den Erziehungsfragen der Arbeitersportjugend gewidmet. Unter anderen wird der Kongreß auch über Zeit und Ort des nächsten Arbeiterolym pias beraten, den internationalen Beitrag fest. sezzen und eine Statutenänderung vornehmen.

gewann.

Bürgerlicher Sport.

Stadions von Los Angeles ist folgende Tafel ange Los Angeles ist freigiebig. Am Eingang des bracht: Los Angeles grüßt die Welt und versichert einen königlichen Empfang für jeden, der an den olympischen Spielen teilnimmt." Vorläufig hat die Stadt jeder Mannschaft einen besonderen Empfang bereitet, bei der ihr ein goldener Schlüssel der Stadt überreicht wurde.( Ob die Amerikaner auch Schraufn" vorbereitet haben, ist noch nicht bekannt.)

Auf ein Jahr gesperrt wurde die deutsche Re kordschwimmerin Sasserath, weil sie ohne Bewil­ligung ihres Klubs bei der Deutschen Meisterschaft gestartet ist.

Ein Nachspiel zum Borkampf Schmeling- Shar­fer. Tie sehr bestrittene Entscheidung beim Match Sharkey gegen Schmeling veranlaßte den General­jerretär des Staates New Port, den bisherigen Präsidenten der New Yorker Borkommission Farn­ley zur Demiſſion zu zwingen. Zum neuen Bräfi­denten wurde der ehemalige Weltmeister Gene Tu­neh gewählt.

Der Film

,, Die Schußflehenden." Roman einer Vorkriegs­jugend. Von Henri Barbusse . Verlag Rascher u. Co. A.-G., Zürich - Leipzig - Stuttgart . Mit seinem während des Krieges erschienenen klassischen Kriegs­roman Das Feuer" hat Barousse rasch Weltruhm erlangt. Dieses wie seine folgenden Bücher haben ihn als leidenschaftlichen Stämpfer gegen den Kriegs­wahnsinn, aber auch gegen das Unrecht der fap: erbittlichem Haß gegen diese Welt von Züge und Unterdrückung anstürmt. Nun hat es aber einmal, che noch der Krieg Europa in ein großes Schlacht haus verwandelt hatte, einen anderen Barbusse ge­geben, einen, der zarte lyrische Dichtwerke schuf und zu ihnen gehört der Roman Die Schutzflehenden", der das Erstlingsbuch des Dichters sein soll, der jezt und aus dem, wie der Uebersezer sagt, zu erkennen von Stephan Zweig ins Deutsche übertragen wurde ist, daß Barbusse vordem eine leise, zarte Natur gewesen ist, die erst durch den brüsken Chok des Strieges" aufgeweckt und eigentlich aus sich heraus­gestoßen wurde. Daß der ehemalige träumerische Barbusse zum Revolutionär geworden, ist keineswegs überraschend, denn gerade der zarte, der verwund bare Mensch erleidet am heftigsten, am schmerzhaf­testen den plötzlichen Enttäuschungsprozeß von der Wirklichkeit", während der geboren Skeptische, der Grobe, der Gleichgültige nicht prädestiniert ist weder für Leiden noch für Mitleiden". Der Roman Dic Schußflehenden", ber, wenn auch anders wie die spä teren Werke des Dichters, beweist doch, daß Barbusse das Zeitgeschehen stets sehend und denkend miterlebt hat, denn er zeigt hier die Jugend, wie sie vor dem Kriege war, suchend und verworren, ahnungsschwer und von Spannungen erfüllt. Stefan Zweig hat Die Schutzflehenden" schon vor zwölf Jahren über­jetzt, die Veröffentlichung wurde aber durch widrige Umstände verzögert, indessen hat er recht, daß es nic zu spät ist, einen Gewordenen in seinem Werden zu zeigen.

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Kleine Frauen- Rundschau.

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Eine Taubstumme macht die Doktorprüfung. Eine achtundzwanzigjährige Französin, die im Alter von zwölf Jahren Sprache und Gehör verlor, hat in den Jahren seither nach einer Methode, die der der Helen Keller ähnlich ist, mit unermüdlichem an der Sorbonnte ihrer Doktorprüfung unterziehen. Fleiß das Sprechen wieder erlernt und konnte sich Sie setzte bei dem Examen die Examinatoren durch ihre geistreichen Antworten in Erstaunen und be­stand die Prüfung mit Lobenswert". Es waren mehrere hundert Personen anwesend, die ab und zu begeistert ihren Beifall zu erkennen gaben. Die junge Dame hat die Absicht, Bibliothekarin zu wer­den, da sie natürlich durch ihre Leiden etwas be hindert ist und hofft, daß es ihr in diesem Beruf am wenigstens hinderlich sein wird.

30 Jahre der Wendepunkt der Gesundheit. Ein berühmter Arzt hat fürzlich die Erklärung ,, Geleise des Todes." Ein tönender Amerikaner abgegeben, daß in gewisser Weise die Dreißig das mit möglichst viel findischer Spannung, gewürzt ,, Asien gründlich verändert." Von Egon fritische Alter des Menschen sei. Wenn man erst durch ein wenig Liebe und Luruslokale( wo man Erwin Nisch. Erich Reiß- Verlag, Berlin . Im die Dreißig erreicht hat; fönnen einem viele gefähr­im Zeichen der Prohibition guten Sett trinft). Die Flugzeug und im Eisenbahnwagen hat der Autoiche Krankheiten nichts mehr anhaben. Anderseits Eisenbahnerwelt wird würdig repräsentiert durch eine Reise durch Zentralasien gemacht, hat Samar ben Herrn Generaldirektor, der im Ton von Fanz fand, Taschkent , Buchara besucht, Länder und Städt Wohr spricht( was und warum, interessiert weniger), die vielen, aus allem was sie über sie wissen, al seinen Sohn, der auch als Heizer seine Karriere märchenumsponnene Stätten mit alter verblichener beginnt und nach anfänglichen Missetaten als Kultur erscheinen. Egon Erwin Kisch sagt uns an Herrensöhnchen sein Arbeiterblut entdeckt; also tut der Hand seiner Schilderungen in diesem Buche: das er Gutes und siegt nach etlichen Aufregungen, wobei war einmal, heute ist alles ganz anders geworden! es ihm eben um den Kragen gehen muß. Mit Hilfe eines schönen jungen Mädchens wird er dann allen, Genoffinnen und Genoffen, unterstüzet diese auch den strengsten Ansprüchen gerecht. Der Regiffeur Veranstaltung durch zahlreichen Besuch! Eintritt Nigh läßt alles auftreten, was nur möglich iſt: Autos, Eisenbahn , Streckendiebe und Räuber; der

Leichtathletikvereinswettkampf Atus Prag gegen DTJ. Prag I.-V. Am Samstag, den 30. Juli, findet ab 4 Uhr nachmittags auf dem Turnplatz( Heginsel) ein leicht athletischer Vereinswettkampf obiger Turnvereine statt. Das Programm sieht folgende Stonkurrenzen bor : 60, 400 und 1500- Meter- Laufen, Kugelstoßen, Distuswerfen, Speerwerfen, Hoch-, Weit- und Drei­sprung, Schwedenstafette.

frei.

ird man später auch wieder von Strankheiten be­llen, die den jungen Menschen selten berühren. , u den Krankheiten, die nach Dreißig fast nie auf­reten, gehören zum Beispiel Blutarmut , Bleich­jucht, Anämie und ähnliche Erscheinungen. Wenn man diese Leiden bis zum dreißigsten Lebensjahr nicht gehabt hat, wird man sie normalerweise auch später nicht bekommen. Hat man aber daran ge­litten, so werden sie nach Dreißig höchstwahrschein lich zurüdgehen. Auch die Tuberkulose ist nach Weiße Zähne: Chlorodont: Dreißig weniger zu fürchten. Hat man keine An­lagen für diese Krankheit vor Dreißig gezeigt, so wird man wahrscheinlich auch später davon verschont bleiben. Auch Gelenksrheumatismus macht sich meist früher bemerkbar. Bei Stindern wird die Regel aufgestellt, daß sie gewöhnlich mit zehn Jahren über aufgestellt, daß sie gewöhnlich mit zehn Jahren über das schlimmste Gefahrenalter der Stinderkrankheiter binweg sind.

Kinder vor der Kamera. men, wenn ich ihn photographieren darf. ten, auf meine Platte bringe wollte, hatte ich

hinter ihm her.

' Da hatte die Mutter nichts mehr einzuwen weniger Glück, denn ehe ich meinen Apparat Eines Tages fand ich einen Straßenjungen, den, aber in dem Viertel, wo mir das passiert züden konnte, tamen schon die Mütter herbei­dem man ansah, daß er sich seit mindestens ist, darf ich mich nicht mehr sehen lassen, denn gestürzt und rissen die Kinder ins Haus. Sie acht Stunden ohne Aufsicht auf der Straße so wie man mich hier erblickt, stürzen gleich hatten Angst, ihren Kindern würde was herumtrieb und da er auch eine Mutter hatte, ganze Legionen von Kindern auf mich zu und passieren. Das war reiner Aberglaube, aber ich Die Entdeckerin von Joseph Kainz . die nicht jedesmal, wenn der Junge sich einen brüllen mir ihren Schlachtruf: Onkel fotofier tat gut daran, mich so schnell wie möglich zu Viele Jahre schon weilt der große Schauspieler neuen Winkelhafen in seinen Anzug gerissen, die mich" in die Ohren. verdrücken, denn bis an die Grenze des Chine- Joseph Kainz nicht mehr unter den Lebenden, aber Nähnadel in die Hand nahm, um zuzunähen, Aber es gibt auch Kinder, die die Lust gute senviertels verfolgte mich das Kreischen und erst jetzt wird bekannt, wer seinerzeit seinen Ruhm was doch Minuten darauf wieder entzwei war, Ratschläge zu erteilen, in die Nähe des Photo- Schreien der Chinesenweiber, in das schließlich begründet und diesen Mann entdeckt hat. glaubte ich ein ideales Objekt für meine Kamera graphen treibt. Von dieser Sorte meinte mal auch noch ein paar Negerfrauen einstimmten. Entdeckerin lebt noch heute in Wien und hat dort gefunden zu haben. Aber statt den Jungen ein einer zu mir: Onkel ich weiß ein schönes Bild, Unangenehmer war ein Zwischenfall, den bereits ihren 90. Geburtstag gefeiert. Bei dieser fach zu tnipsen, fragte ich ihn, ob er sich photo- das fotofieren immer alle." Es war schwer, ihm ich in Warschau mit Kindern hatte. Ein fleiner Belegenheit hat sie von ihren einſtigen Beziehungen graphieren lassen wollte. Er hatte nichts da- klar zu machen, daß ich ein Bild suchte, waffe Beitungsjunge hatte es mir angetan. Leider Kainz gesprochen. Es handelt sich um Valerie gegen, aber als ich meinen Apparat glüdlich ein- nich immer alle fotofieren". stand er so unglücklich im Schatten, daß ich, um Grey, die frühere Leiterin des Greyschen Theaters in Wien . Im Jahre 1873 wohnte sie einer Vor­gestellt hatte und mich im Geiste schon über das Auch Kritiker gibts. Als ich einmal ein ihn gut auf die Platte zu bringen, warten schöne Bild freute, das ich an diesem Tage altes Saus photographierte, dessen Abbruch mußte, bis er in die Sonne trat. Da fonnte ich stellung des Sulfowiti- Theaters bei. Sier fiel ihr nach Hause bringen würde, lief der Junge weg. lokales Interesse hatte, meinte ein Junge zu lange warten. Schließlich verlor ich die Geduld ein junger Schauspieler in einer kleinen Rolle auf. He, Junge, wo willst du denn hin, rief ich mir: Das gibt aber fein schönes Bild. Da macht und bat den Jungen, in die Sonne zu treten. Theater und fand ihre Vermutung, daß er über un Sie holte sich ihn dann als Statisten an ihr eigenes mein Bruder aber schönere. Da mochte er ja Aber ehe der Junge verstand, was ich von ihm gewöhnliches Talent verfüge, bestätigt. Sie setzte Ich will nach Hause, mich waschen und wohl recht haben, aber in diesem Falle kam es wollte, hatten sich ein paar andere Zeitungs- fich mit seinen Eltern in Verbindung und erbot sich, ein andern Anzug anziehen. wirklich nicht darauf an, ein schönes Bild zu jungen, die in der Nähe ſtanden, eingefunden. eine Ausbildung zu bestreiten, um seine Bühnen Sie begriffen schneller, was ich wollte, und laufbahn zu sichern. Aber der Vater des jungen Aus wars mit der schönen Aufnahme, denn machen. Man soll die Kinder nie fortjagen. Es ge- bauten sich in Reih und Glied vor mir auf. Wannes widersetzte sich ihrem Vorschlag heftig, de bis ich dem Jungen largemacht, daß ich ihn so photographieren wollte, wie ich ihn gefunden lingt doch nicht. In London - Eaft habe ich ein- Mit der Aufnahme war es nun nichts und so er aus seinem Sohn einen Kaufmann machen wollte und daß auch die Glockenfeile, die ihm aus den mal zwei Jungen, die sich an meine Fersen ging ich denn weiter, ohne geknipst zu haben. Nur die Mutter hatte für die künstlerischen Plän Nasenlöchern baumelten, mit auf das Bild soll geheftet hatten, wegzujagen versucht, aber ich Doch ich hatte die Rechnung ohne die Jungen Verständnis und setzte ihren Kopf bei dem Mann ten, war es bereits so dunkel, daß ich beim besten fonnte anstellen, was ich wollte, immer wenn gemacht, die sich enttäuscht an meine Fersen durch. Valerie Grey tat, was sie fonnte und hatte ich knipsen wollte, standen sie mir wieder im hefteten. An jeder Straßenecke wurden es mehr. die Freude, ihren Schüßling sehr schnell Karrier Willen keine Aufnahme mehr machen konnte. Später war ich flug genug, die Seinder nicht Wege. Ich wurde wütend, aber ich sah bald Ich lief, aber auch die Jungen liefen. Schließ machen zu sehen. Leider sind die zahlreichen Briefe erst zu fragen, ob sie geknipst sein wollen, aber ein, daß Wut nichts nüßte und in diesem Vierlich betrat ich einen Laden. Ich hoffte, wenn die Joseph Stainz seiner Wohltäterin im Laufe der auch dann liefen sie weg. Ünsa Mutta wills tel' auch nicht angebracht war, denn ich hätte ich herauskäme, würden die Stinder fort ſein, Jahre geschrieben hat, the aetaten but ex. nicht haben, sekam ich mehr als einmal zur nicht nach meiner Mutter rusen können, wenn aber ihre Zahl hatte nur noch zugenomisen. Antwort, wenn so ein Knirps, den ich schon auf einer der Jungen plößlich mit seinem großen Schließlich sprang ich auf einen fahrenden der Platte zu haben glaubte, plötzlich wie der Bruder angerüct wäre. So machte ich denn Straßenbahnwagen und entfam. Teufel losrannte. Einmal bin ich mit so einem gute Miene zum bösen Spiel und freundete mich Zum Glück hatten die Leute, zu denen ich Knirps zu seiner Mutter gegangen und erfuhr mit den Jungen an. Ich versuchte sie für meine unter so dramatischen Umständen in die Stra dann, daß häufig Photographen kommen, die die Motive zu interessieren und das gelang mir so ßenbahn stieg, Kästners Emil und die Detektive Kinder photographieren und nachher die Eltern gut, daß die Jungen mich schließlich auf eine noch nicht gelesen, sonst hätte es passieren fön­belästigen, sie möchten ihnen ein Bild abkaufen. Menge Dinge aufmerksam machten, die ich ohne nen, daß ich, statt selbst eine Aufnahme zu Aber ganz im Gegenteil, sagte ich zu der Frau. sie gewiß nie gefunden hätte. machen, in das Register der Warschauer Polizei Ich schenke ihnen einen Abzug und der Junge In Limehouse jedoch, wo ich ein paar aufgenommen worden wäre. tann gern noch ein paar Groschen dazu bekom- Chinesenjungen, die friedlich im Rinnstein spiel­Erich Grisar. beraxsgeber: Siegfried Terb befrebattet: Bilbelm tegner Berantwortlicher Redakteur: Dr. Em Strex, Brag.- Drud: Rote"... fit Bettung und Buchdrud, Bag- Bir ben Drud verantwortlich: Otto Golte, Brag. Die Beitungsmartenfrantatur wurde von der Bost. Zelegrapbendirektion mit Erlaz Nr 13.800/ VII/ 1930 bewilligt Bezugsbedingungen: Bei Buftellung ins baus oder bei Beaug durch die Boft monatlich Ke 16.-, vierteljährlich halbjährig 96., gangjährig Ko 10,-- userate werden laut Tarif billigt berechnet. Det öfteren eindhaltungen Breisnachlag. Studiellung sex Manuſtripien erfolgt aus is Cinjenbung der Reformation.

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Mariechen Dittrich

und Fritz Koranek

zeigen ihre am Samstag, den 30. Juli 1. J., in Steinschönau stattfindende Trauung höflichst an. Steinschönau - Wien , im Juli 1932.

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