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die unsere Partei zur führenden in dieser Wahlschlacht gemacht hat.

Es wäre verfrüht, Prognosen zu stellen, nur so viel erscheint als gewiß, daß es gelingen wird, die Eroberung der Mehrheit durch die fascistische Rechte zu verhindern. Der Hitler­

Samstag, 30. Juli 1982

Nr. 179

Straßenschlacht in Washington . Der Niemand rebelliert."

Militär geht mit Bajonett und Tränengas gegen die Veteranen vor.

Die Kavallerie rüdte mit gezüdtem Säbel

längs der breiten Pennsylvania - Avenue vor und machte dann vor dem noch von den Veteranen beseẞten Gebäude halt. Der Kaval­lerie folgten Tanks und Maschinengewehrabtei­lungen.

Wir beginnen heute unter dem Strich mit dem Abdruck dieser Geschichte eines

traum, auf dem Wege demokratischer Wahlen Washington , 29. Juli. Wie bereits gemeldet, Das Militä vertrieb die Veteranen nicht Arbeiters", die aus mehrfachen Gründen das zur Macht zu gelangen, wird sich nicht erfüllam es bei der gewaltsamen Räumung der von bloß aus dem Zentrum der Hauptstadt, sondern besondere Interesse unserer Leser und Leserinnen len. Doch auch darüber hinaus sind unsere den Beteranen, die vergebens die Auszahlung auch aus deren Hauptlager in Anacostia, fünf beanspruchen darf. Der Hauptautor dieses Buches Karl San 3 Schober, in Settenz bei Tep tapferen deutschen Genossen voll guter Hoff hrer Bons durchzusetzen versuchten, seit Wochen Weilen von Washington entfernt. In diesem arl Hans Schober, in Settenz bei Tep­Iit nungen. Es ist nicht ausgeschlossen, daß es sich Zusammenstößen mit der Bolizei, was schließlich außerdem 488 Kinder und 330 Frauen. Die ter eine schwere Jugend hinter sich; als Sicb­besetzten Staatsgebäude und Parks zu schweren Lager in Anacostia lagerten 7000 Veteranen, gebürtig, hat als Proletariersohn und Arbei herausstellt, die braune Best habe den Höchst zur Einseßung von Militär führte. Anfangs be- Frauen und Kinder verließen jedoch noch vor dem zehnjähriger schon stand er, der Schlosserlehrling, grad ihrer Ansteckungsfähigkeit überschritten schränkten sich die Truppen auf den Schutz des Beginn der militärischen Operationen das Lager. unter Kriegsdienstleistungsgesetz und machte jo und es beginne ein Erwachen aus der fascisti Kapitols, bald aber wurden sie direkt gegen die Als sich die Truppen genähert hatten, zün- alle Härten und Grausamkeiten des Krieges im Als sich die Truppen genähert hatten, zün- Hinterland schen Psychose. Die Wirkung vieler der Taten Frontkämpfer eingesetzt. deten die Veteranen selbst das Lager an. So- Hinterland mit; nicht minder reich und revolutio der unter Hitlers Hilfe eingesetzten Regierung dann drangen die Soldaten mit aufgepflanztem nierend war seine Militärdienstzeit bei der öster­der Herren von Papen, Gayl und Schleicher Bajonett in das Lager ein, machten von ihren reichischen Marine; Ende 1918, als franker Heim läßt darauf schließen, daß die Ereignisse der Tränengasbomben Gebrauch und trieben die fehrer, schloß er sich kämpfend der gewerkschaft­Veteranen vor sich her. Dieselben wichen unter lichen und politischen Arbeiterbewegung in letzten Wochen auf die politische Gesinnung ständigen Zurufen an die Soldaten zurüd; so Deutschböhmen an. Nun ringt er, so wie zehn­mancher Kreise nicht ohne Einfluß bleiben riefen sie u. a.:,,hiefür werdet Ihr sicherlich die tausende andere, seit Jahren mit Kurzarbeit und werden. Dafür spricht schon, daß viele der Einige der Veteranen packten beim Eintref- Striegsmedaille erhalten!" Als die Beteranen Arbeitslosigkeit, fand aber zwischendurch die nationalsozialistischen Versammlungen nicht fen der Stavallerie rasch ihre Sachen zusammen aus dem Lager vollkommen vertrieben waren, Straft, einen Teil seiner Erlebnisse schriftstellerisch mehr jenen Zulauf haben, wie früher, daß und verließen das Gebäude, andere jedoch setzten vernichtete das Militär alle Baraden im Lager. zu verwerten. Eines seiner Bücher, Donner über der Adria" wurde schon in der sozialdemokrati. dagegen alle Aktionen der Eisernen Front fich zur Wehr. Hierauf erging an die Fußtruppen Bei den Zusammenstößen wurden nach den einen wahren Massencharakter tragen. Was der Befehl Bajonett auf" und" el me allerersten Feststellungen ein Kriegsveteran durch schen Presse nachgedruckt; jein Mitarbeiter au bisher unter der Patronanz und unter dem auffeßen", worauf die Infanteristen gegen Schüsse getötet und zwei durch Schüsse schwer ver- diesem Werke und an dem, das wir heute unseren Lesern vorzulegen beginnen, ist Erich Knauf , Jubel der Nazis geschah, Hungerverordnun- die Erzedenten vorgingen, um sie von den von wundet; ein vierter wurde durch einen Säbelhieb ein sozialdemokratischer Schriftsteller, von dem in gen, Knechtung der Arbeiterbewegung, Aus- ihnen besetzten Bläßen zu verdrängen. Vorerst wichen die Veteranen zurüd, dann. der Büchergilde Gutenberg bereits eine ganze nahmezustand, Presseverbote, Verhaftungen aber, als sie zu einer Maffe zusammengedrängt ein Beamter durch einen Steinwurf schwer ver­Auf seiten der einschreitenden Polizei wurde Reihe wertvoller Arbeiten erschienen ist. und Einsperrungen, es ist, so muß sich jeder waren, wollten sie feinen Schritt mehr zurück- letzt; ein Unteroffizier hat eine Brandwunde an hat vor allem unser Landsmann und Genosse Karl In der Geschichte Der Niemand rebelliert" jagen, nur ein Anfang, dem furchtbarster, blu- weichen. der Hand davongetragen. Außerdem erlitten auf Sans Schober mit starken Strichen einen großen tigster Terror folgen würde, gelänge es dem beiden Seiten mehrere Leute leichte Gasbergif- Teil seines eigenen harten Schicksals und damit Hakenkreuzfascismus, zur Herrschaft zu gelan­tungen. Etwa 50 Personen erlitten leichte Ber des Schicksals der Klasse geschildert. Es scheint gen, zu deren Errichtung eine Niederlage der lekungen, die durch Ziegel, Steine und Stöcke uns ganz unzweifelhaft zu sein, daß diese Ge­Sozialdemokratie der erste Schritt wäre. verursacht worden sind. schichte, die aus dem Leben des deutschböhmischen Arbeiters geschöpft ist, größte Anteilnahme bei unserer Leserschaft finden wird.

Noch haben die Nationalsozialisten nicht felber, sondern nur sozusagen im übertragenen Wirkungskreise Gelegenheit gehabt, die Probe auf die von ihnen in der strupellosesten Weise gemachten Verheizungen und Verkündigungen abzulegen, aber ihre Tolerierung der Grafen­Regierung und nicht minder die Enthüllung

.

Dritte Reich einzurichten gedenken, das ist als einen Staat, in dem die Arbeiterschaft eine

Ein Teil der Infantericabteilungen feßle deshalb die Gasmasken auf und bewarf dann die schreiende und johlende Menge mit Tränen gasbomben, wodurch die Veteranen zum Rüd­zug gezwungen wurden.

Nicht nur die Veteranen, sondern auch die Polizeibeamten flüchteten von den durch das Gas bedrohten Stellen. Die durch Gasmaten geschützte Infanterie rückte nun rasch vor und es gelang ihr, die Beteranen vollauf abzudrängen.

verlegt.

In Washington verblieben noch zahlreiche Bonuswallfahrer", die Behörden erklären jedoch, baß es sich nicht um wirkliche Veteranen, sondern um Kommunist en handle, die die Bewegung für ihre eigenen Ziele auszunuzen versucht

hätten.

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Was alles zusammengelogen

wird.

ihrer Pläne darüber, wie sie das gepriesene Eiserne Front"-Kundgebungen, die Eijerne Front" der proletarischen als lettem Helfer. Drüben ist es so, in Jägerndorf . Abwehr gegen den Fascismus muß deshalb auch Die Sudetendeutsche Tageszei über die Grenzen reichen, ihr müssen auch unsere tung" erzählt in dem ihr eigenen fonfuſen Masse von billigen, aller Rechte baren und Start, würdig, eindrucksvoll war die große Arbeiter eingegliedert sein. Für die Arbeiter Deutsch , daß die beiden deutschen Minister gegen hungernden Stlaven wäre, hat die furchtbaren sozialdemokratische Kundgebung, die in Jägern aus dem Nachbarlande sprach Genoffe Baier wärtig eine Benachteiligung Mährens" beabsich Gefahren für die Zukunft der Arbeiterklasse borf am 28. Juli zu den Ereigniffen in Deutsch aus Leobschüß, der als Zeichen der die Genossen tigen. Fürsorge und Gesundheitsministerium erkennen laffen, hat die Massen aufgewühlt land Stellung nahm. Wenn auch die gesamte der Grenzgebiete verbindenden Dauergemein- planen angeblich eine Neuordnung der sudetendeutsche Arbeiterklasse sich dem Proleta- schaft der Jägerndorfer Lokalorganisation eine Mutterberatungsstellen"(!) Nach und Aufklärung verbreitet über den schänd riat Deutschlands in alter Kampf- und Zielge- rote Sturmfahne mit dem Symbol der Eisernen dem Plane der beiden deutschen Minister" foll lichen Volksbetrug, den die vom Großkapital meinschaft verbunden fühlt, find doch die Bezie Front", den drei Pfeilen, überreichte. Wie jubel- nun Mähren um 102 Beratungsstellen weniger ausgehaltenen braunen Zutreiber und Zuhäl hungen zwischen fudetendeutschen und reichsten die Versammelten, wie echt, wie wahr war haben als früher, während in den anderen Län ter des Monarchismus und des um seine Exi- deutschen Genossen in solchen Grenzorten beson ihr Beifall, wie kampffreudig waren sie! Freudig bern die Zahl der Mutterberatungsstellen( von stenz bangenden Kapitalismus mit dem deut- ders innige, nehmen unsere Parteiangehörigen stimmten sie mit ein in das Lied der Arbeit", denen das Blatt offenbar glaubt, fie feien staat. schen Volke jahrelang betrieben haben. besonders leidenschaftlichen Anteil am Schicksal das die proletarischen Sänger angestimmt hatten. liche Einrichtungen) erhöht werden würde. Mit Mit atemloser Spannung blidt die Ar- ihrer Klaffengenossen jenseits der Grenze. SoMan darf wohl sagen, daß sich in der Ar- Pathos fragt da die" Sudetendeutsche Tageszei beiterschaft aller Länder, blicken die Mühseli- viele Arbeiter und Arbeiterinnen, so viele alte beiterschaft der Grenzgebiete nicht nur die selbst­tung: gen und Beladenen auf der ganzen Erde jetzt Genoffen und so viele junge Kämpfer waren zu verständliche Anteilnahme an den Arbeiten und dieser Sympathiekundgebung gekommen, daß der Kämpfen einer Bruderpartei regt wie seit jeher, nach Deutschland hin und harren erwartungs- große Saal des Arbeiterheims und die Galerien sondern daß das Erstarken der Reaktion in voll diesem 31. Juli entgegen. Dort fällt an balb dicht besetzt waren und viele Besucher stehen Deutschland auch unsere Arbeiterschaft ,, aktiviert" diesem Tage die Entscheidung über die Frage, mußten. An die vierzehnhundert Genossinnen hat, soweit es dessen noch bedurfte, daß bei blwogaewalttätigerumlhrdgovumlhdgovumlhw und Genossen dürften an der Kundgebung teilge- allen ihren Vormarschversuchen die Hakenkreuz­ob gewalttätige Reaktion oder friedlicher demo- nommen haben. Genosse Hofbauer- Prag ler auf die Eiserne Front" auch der sudeten fratischer Aufstieg, Barbarei oder Fortschritt! und Abg. Genosse He ger sprachen über die welt- deutschen Arbeiter stoßen werden. politische Bedeutung der Klassentämpfe in Deutsch­ land , über ihre Rüdwirkungen auf die Lage der Weißgardistischer Racheatt. Arbeiterklasse in der Tschechoslowakei. - Genoffe Charbin , 29. Juli. Einer Londoner Ex- Sofbauer schilderte besonders ausführlich den change- Meldung aus Charbin zufolge wurde ein ungeheuerlichen Massenbetrug durch den Natio­höherer sowjetrussischer Eisenbahnbeamter namens nalsozialismus und kennzeichnete unter allgemei­Salter von vier Russen erschossen, die chine- ner Zustimmung den moralischen Zusammen fische Kleidung trugen. Es soll sich um einen bruch der Bourgeoisie, die sich des national Rachealt von Weißgardisten handeln. sozialistischen Landsknechts- und Banditentums

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Desterreichische Nazizeitung verboten.

Wien , 29. Juli. Die heutige Ausgabe des Hauptorganes der Nationalsozialisten in Dester­reich, der Deutschösterreichischen Tageszeitung", wurde wegen Aufwiegelung, Verbreitung alar mierender Gerüchte und Beleidigung des Bun­deskanzlers beschlagnahmt.

1 Pfarrer fagte mir heute: Wer nicht laut und| Vorrecht. Ich bilde mir darauf sehr viel ein, gottesfürchtig betet, ist vom Teufel besessen wenn ich dem Priester antworten und den Wein zutragen darf.

Der Niemand rebelliertot in das Feuer."

Die Geschichte eines Arbelters. Von Karl Hans Schober und Erich Knauf . I. Rapitel. Bater unser!

,, Buberl, steh' auf!"

Die Mutter tröstet mich: Der Schutzengel ist bei dir!" Sie zeigt auf ein Bild, das an der Wand hängt. Ich schaue mir das kleine Kindlein, das über eine schmale Brücke füßelt, immer an. Hinter ihm geht der Schußengel und hält es unter den Armen fest, damit es nicht in den Abgrund fällt.

Ich springe gleich aus dem Bett, wenn mich Die Schulaufgaben mache ich allein. Der die Mutter weckt. Zu spät darf ich in die Vater fißt neben mir und schaut mir auf die Schule nicht kommen. Der Adolf, der mit mir Finger. Bei jedem Fehler bekomme ich ein in einer Bank fizzt, mußte wegen Zuspättom- Stopfstück. Schimpfen tut er nicht. Er redet mens eine Stunde nachsitzen. Und nachyizen sehr wenig mit mir.

darf ich nicht, weil mich dann der Vater schlagen ,, Wer viel spricht, geht viel um", sagt er zur würde. Er hält zum Lehrer und zum Pfarrer. Mutter. Gib ihm eine drauf, und die Sache Der Lehrer ruft mich auf. Was ist hat sich." schwerer, ein Kilogramm Federn oder eint Silogramm Eisen?"

Ich denke nach. Der Fredl hat gestern Schläge bekommen, weil er es nicht wußte. Ich antwortete nicht.

Der Lehrer wird rot und schreit: Lausigl, raus da!" Ich gehe ungern zur Tafel, denn dort bekomme ich immer eine Chrfeige. Der Lehrer gibt mir wieder eine. Wir blutet die Nase.

Daheim darf ich nichts sagen. Einmal tam des Nachbars Friß und flatschte es dem Vater.

Er nahm einen Kohrstock und prügelte mich. Die Mutter darf mich nicht in Schuß nehmen, da wird der Vater noch böser auf mich. Am Abend sitzt die Mutter bei mir und weint.

Die Schläge der Mutter spüre ich nicht. Sie macht es schon, daß ich sie aushalte. Wenn der Vater nicht zu Hause ist, hilft mir die Mutter meine Schulaufgaben machen. Ich kann schlecht rechnen. Die Finger darf ich dabei nicht zu Silfe nehmen. Das duldet der Vater nicht.

Heute bekomme ich einen neuen Anzug, weil ich eine Klasse aufgestiegen bin. Wochentags darf ich ihn nicht anziehen. Nur sonntags, wenn ich in die Kirche gehe, habe ich ihn an.

Der Fredl tut mir leib. Er friegt eine Sittennote, weil er schlecht gekleidet in die Kirche fam. Im Religionsunterricht bekommt er viele Schläge. Er kann die zehn Gebote Gottes noch nicht auswendig.

"

Der Pfarrer schimpft uns oft aus, weil wir ihm die Hoftien weg effen. Der Kirchendiener hat uns dazu angestellt. Er ist mit dem Pfarrer übers Kreuz.

Der Vater schlägt mich deshalb nicht. Drei Tage hindurch muß ich den Rosenfranz beten und hungrig schlafen gehen.

Damit mir die Mutter nichts zuschieben kann, muß ich mit dem Vater schlafen. Er paßt auf mich auf wie ein Haftelmacher.

I

Was sagen die Sozialdemokraten, was die Landbündler zu diesem neuesten Stückchen ihrer Minister?"

Was die Landbündler dazu sagen, wissen wir nicht. Aber für unsere Partei wollen wir doch bemerken, daß an der ganzen Geschichte fein wah res Wort ist, daß das Neueste Stückchen" des Fürsorgeministers- wie jeder Kenner der Dinge

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auf den ersten Blick sieht nur in der Phantasie der Herren Deutschnationalen besteht und daß diese sich doch schämen sollten, Argumente" ge gen einen deutschen Minister, dessen Tätigkeit gerade auf dem Gebiete der Jugendfürsorge auch dem Gegner, wenn er halbwegs objektiv ist, höchste Anerkennung abnötigt, einfach aus dem Finger zu saugen.

Während des Läutens vergessen ich manch­mal das Beten. Ich denke zu viel an die Vroni, die in der Schule vor mir saß und vor zwei Tagen in den Wildbach fiel und ertrank. Der Schutzengel soll sie verlassen haben, weil sie ein­mal Gott gelästert haben soll.

In der Schule muß ich hinter der Tafel fnien, weil ich das Kaiserlied nicht richtig ge­fungen habe. Gut und Blut für unsern Kai­ser sang ich richtig, aber dann blieb ich stecken und muß deswegen viel ausstehen.

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Immer, wenn der Knalleffekt kommen soll, bleibst du Trottel hängen!" brüllt mich der Leh

wird dir stedt der Satan, der dich auffressen rer an.

Ich zittere im Bett. Immer, wenn ich ein Geräusch höre, krieche ich unter die Zudecke. Der Lehrer sagte uns: Um Mitternacht kommen die Teufel mit ihren Gabeln und spießen alle un folgsamen Kinder auf."

Vater.

Du wirst der Erste sein", brummte der

Ich schwitze vor Angst im Bett und bete fünf Vater unser"!

Das Sterbeglöcklein läute ich. Die erste Zeit bringe ich das nicht zusammen. Ich ver­stehe nicht den Glockenstrick richtig zu ziehen. Der Stirchendiener lehrt es mich und spricht dabei was vor sich hin. Er lehrt mich das, was er Pricht. Jetzt kann ich schon beffer läuten, aber ich muß dabei sagen:

Der Vater führt mich öfters zur Schule. Wir treffen den Oberlehrer. Aus dem Kerl wird nicht viel werden!" sagt er dem Bater.

Der ist gleich auf seiner Seite: Wenn mein Bub nichts lernt, hau'n Sie ihn, bis er liegen bleibt!" Er tut sehr stolz: Das erlaube ich den Lehrern."

Rodeln und Schlittschuhlaufen dürfen wir nicht. Das wurde uns in der Schule verboten. In einer Scheuer spielen wir Fang- und Schlag ball. Wir müssen damit aufhören. Der Rolf und der Peter bekommen eine Sittennote, weil fie auf diese Idee kamen.

Ich muß hundertmal aufschreiben: Ich habe mich den Anordnungen der Lehrer unter­zuordnen!" Das niuß der Vater unterschreiben. Ich werde dich aufpulvern!" Er erhöht die Strafe um das Fünffache.

Wenz häng' dich leben- dig, Vierzehn Tage schreibe ich schon die Strafe. Wentz häng dich leben- dig!" Mutti, flenn nicht. Sie streichelt mich: Ich bin so glücklich, daß sich der Vater über So komme ich beim Ziehen nicht aus dem Takt. gehen. Bis spät abends schreibe ich. Mir schmer­Ins Freie darf ich nach Unterrichtsschluß nicht ,, Du guter Junge." mich freut. Die Mutter sagt: Das ist aber Am Abend länte ich mit der kleinen Glode zen die Finger. Ausruhen darf ich nicht. Ich bin so froh, wenn sie mich streichelt, schön von unserem Herrn Hochwürden Feierabend. Dabei muß ich laut beten: Die und gebe ihr ein Busserl. Sie betet mit mir. Ich bin Ministrant geworden und darf bei den Engel des Herrn brachten Maria die Bot- der Vater. Wehe dir! du läßt dir Zeit," warnt mich Ich bete immer morgens, mittags und abends. Prozessionen den Weihrauchkessel tragen. Wenn ichaft" Ich schreibe weiter. Der Lehrer beanstan Chne gebetet zu haben, darf ich nicht schlafen ihn einmal ein anderer tragen will, nehme ich Ich bekomme drei Wochen Hausarrest, weil det meine Schrift. Alle Worte, die ich nicht ihm das Ding weg. Wir raufen uns viel in sich eine alte Frau beim Pfarrer beschwverte, ich schön geschrieben habe, muß ich noch einmal Ich habe viel Augst vor der Hölle. Der der Sakristei. Beim Hochaltar habe ich das hätte gestern abend zu turz geläutet. schreiben. Ich fange wieder von vorne an. ( Fortfegung folgt.)

gehen.