Nr. 180

Sonntag, 31. Juli 1982

USA  . zur Weltwirtschaftskonferens Genossinnen und Genossen!

6. eingeladen.

Washington  , 29. Juli. Die Regierung

frage gehört.

Wir wollen uns deshalb einen Parteifonds

Bette 3

Wo bleibt Adolf I.?

Bis zum letzten Augenblick wußte der ,, Tag" der Vereinigten Staaten   erhielt heute die offi- Stürmen der Zeit standgehalten. Trotz Arbeits- wollen. Unser organisatorischer Apparat hat allen von uns wird sich dieser Verpflichtung entziehen zu verkünden, daß ER, nämlich Adolf der zielle Einladung zur Weltwirtschaftskonferenz. lojigkeit und Sturzarbeit haben es alle Partei­Große, im Rundfunk die Millionen Herzen echter In der Einladung wird ausdrücklich betont, mitglieder als ihre vornehmste Pflicht angesehen, ab, die von schicksalsschwerer Bedeutung für die ihn, nämlich den Tag gekommen, daß Adolf nicht In Deutschland   spielen sich Rämpfe teutscher Hören hinreißen wird; es ist nun an daß Fragen der Reparationen, der Schulden und der Partei jene Mittel zur Verfügung zu stellen, Demokratie und für die Arbeiterklasse der gan- im Rundfunk gesprochen hat, sondern dieses ver­einzelner Zollfäße aus dem Aufgabengebiet der die sie für die Schulung, für die Aufklärung der zen Welt find. Unfere i panische Bruder antwortungsvolle Amt lieber seinem General­Konferenz ausgeschlossen sind, und daß breiten Wassen des arbeitenden Boltes, für die partei hat bereits eine Sammlung zur Unter- stabschef in geistigen Dingen, Herrn Georg andererseits zu den in ihr Aufgabengebiet fallen Agitation und für die Aufrechterhaltung des stützung unserer reichsdeutschen Genossen einge- Straßer, anvertraute. Eingeweihte( zu denen den Währungsangelegenheiten auch die Silber organisatorischen Apparates benötigt. Es war leitet, die englische Arbeiterpartei hat gleichfalls darf der Tag" natürlich nicht gehören) werden Zu dieser Einladung erklärt das Staats lich mit eigenen Mitteln zu bestellen. Diesem nen nicht hinter diesen Genossen zurückſtehen. fommt es beim Rundfunk schließlich doch auf den immer unser Stolz, unser Haus nur ausschließ ihre Solidarität befundet. Wir wollen und fön hievon nicht sonderlich überrascht sein. Erstens departement, daß Amerika   bereit sei, entsprechend Grundsatze wollen wir auch weiterhin treu blei wir alle wissen, worum es in Deutschland   geht jogenannten geistigen Gehalt der Rede an, dem in der Einladung enthaltenen Wunsch drei ben. Vertreter zu ernennen. und wir wollen vor aller Welt aufzeigen, daß weil doch nicht ausschließlich brave, applaudie­Wir gehen aber schweren Zeiten entgegen. wir den schweren Kampf unserer Bruderpartei braucht der Führer"( den zu hören dem Tag" rende Parteigenossen zuhören und zweitens Deutschnationale Würdelosigkeit. Der sich seiner Verantwortung bewußte Partei in Deutschland   wenigstens materiell unterstützen vorstand erachtet es als seine Pflicht, die Par- wollen. Rudolf Breitscheid   schreibt in denn doch nicht gelungen ist) sein ihn inspiric­Die deutschnationalen Blätter hierzulande, teimitgliedschaft auf diesen Umstand und die sich einem Spezialartikel vom 9. Juli d. J. für die rendes Milieu: er muß die große Geste seiner darunter auch das Nordb. Tagblatt", sind die daraus für unsere Bewegung ergebende Situa- Internationale Information" u. a. folgendes: wirken lassen können, er muß in den Augen sei­Phrase im weiten und gehorsamen Raum aus­reinsten zutreiber der Hakenfreuzler tion aufmerksam zu machen. Die zu erwartende geworden, und das um so mehr, als die Deutsch   Zunahme der Arbeitslosigkeit im Herbst, die Der Aft der spanischen   und englischen Ge- ner Artgenossen die Begeisterung aufflammen nationale Partei mit den Nazis gemeinsame Tatsache, daß in einzelnen Organisationsgebie nossen ist ein Beweis dafür, welche Bedeutung sehen und ihren Heilschrei entgegen nehmen fön­Abwehrpolitik" treibt. So ähnlich wie die ten schon heute fast ein Drittel des Mitglieder­man unter den Sozialisten des Auslandes dem nen, er muß auf erhöhter Tribüne, schon äußer­Kommunisten, verstehen es die Hitlerleute sehr standes durch die Arbeitslosigkeit in Milleiden Kampf beimißt, in dem die deutsche Sozialdemo- rennatur würdig repräsentieren und das alles lich von den bloßen Volk geschieden, seine Her­gut, auf Kosten der anderen Parteien ihre Agi- fchaft gezogen ist und daß ein Großteil dieser fratie steht, wie sie mit gespannter Aufmerksam gibts beim Rundfunk nicht, weil man noch nicht fation zu treiben, wobei sie gerade jetzt die beste Mitglieder bereits seit Monaten einige von Stonjunktur haben. Mit ihrem Radikalismus" ihnen seit einem Jahre feine Verdienstmög feit die Vorgänge verfolgen und wie sie mit flam- so weit gekommen ist, den Rednern ihren Applaus fönnen es weder die Deutschnationalen, noch lichkeit mehr haben, diese Momente fönnen für mendem Herzen uns den Sieg wünschen, der zu gleich pauschaliert hörbar zu machen. weniger aber Christlichsoziale und Landbündler die Dauer nicht ohne Wirkung auf unsere Bei- gleich ihr Sieg wäre. Und in der Tat, es geht Fehlt also dem Führer" beim Rundfu aufnehmen, und bleiben daher stets im Hintertragseinnahmen bleiben. schon der notwendige äußere Rahmen, so wäre in Deutschland   um alles, es geht um die Rechte, er in noch größerer Verlegenheit, wenn man ihm teeffen. Durch die gemeinsamen Rundgebun­die Freiheit und das Leben der Arbeiterklasse, es das, was er sonst fontrollos vor den Parteijün­gen wegen der Duger Ereignisse z. B. kommen die Hakenkreuzler an die Mitläufer ihrer bür­geht darum, ob auch in diesem Lande mit seiner gern von sich schmettert, nun auch durch neugie­gerlichen Konkurrenten billig heran und machen alten und starken Arbeiterbewegung der Fafcis rige und unbequeme Hörer ablauschen ließe. Im hiebei lachend ihre parteipolitischen Geschäfte. schaffen. Es ergeht ein Appell an alle, die noch schaffen. Es ergeht ein Appell an alle, die noch mus triumphieren oder die Bahn für die Ver­mus triumphieren oder die Bahn für die Ver- eigenen Anhängerkreis genügt es, wenn von Die Schwarzen scheinen den Braten schon geim ungeschmälerten Lohn- oder Gehaltsbezug ,, Brechung der Zinstnechtschaft" gesprochen wird, wirklichung der sozialistischen   Ideen freigemacht wenn man, mit den Millionen der Schwerindu­rochen zu haben und zu erkennen, daß sie lediglich stehen, sich zu einer freiwilligen monatlichen werden soll." die Sturzen" abgeben sollen. Die Deutsch   Spende an die Parteikassa zu verpflichten. Der strie in der Tasche, gegen die Geldspender ganz nationalen dagegen fallen auf den Schwindel Parteivorstand überläßt es jedem einzelnen zen, den vorstizzierten Aufgaben gerecht zit wer- fangen, wenn man das Paradies des Arbeits Der Parteifonds soll uns in die Lage verset- facht losgeht, um die Millionen Verarmter su noch immer prompt hinein. Auch die Vorgänge in Deutschland   scheinen Parteimitgliede, selbst die Steuer zu bestimmen, den. Wir sind davon durchdrungen, daß die in der Redner nicht, darauf eine Erflärung weiß; dienstpflichtideals so ausmalt, daß niemand, selbst sie nicht zu belehren. Hitler  , der gottsöberste die es der Parteikassa zuführen will. Es soll ein ständiger Beschäftigung stehenden Parteimitglie vor dem Rundfunk darf sich der Führer niemals Nazi, hat ja als Ziel seiner Politit nie Ver- Opfer in der Zeit der, Not, zur Aufrechterhal- den in dem Bestreben, der Partei rasch braven Mannen vor: ben zu fritifieren wird an der untereinander wetteifern wer- berart blamieren, hier schickt er einen seiner nichtung aller anderen Parteien erklärt. tung der Schlagkraft der Partei sein. Natürlich auch der Deutschnationalen. Und daß und ausgiebig zu helfen, der Pardes Führers" Gloriole nichts abwehen, ER es draußen zwischen Nazis und Deutschnatio tei die Möglichkeit zu geben, für bleibt unantastbar und unerreicht... im Ge nalen nicht sehr friedlich zugeht, ist längst be­alle sich etwa ergebenden Situaschwefel. In dieser Verlogenheit, in dieser lächer fannt, nur die Deutschnationalen der Tschecho­tionen gerüstet zu sein. lichen und so klar aufliegenden Schwäche zeigt slowakei   wissen anscheinend nichts davon. Die Einzahlung dieses Sonderbeitrages er sich wieder einmal das wahre Gesicht national folgt unter Benüßung eigener Erlagscheine sozialistischer" Dummheit; sie aufzudecken ist direkt an die Parteikassa. Die Erklä-| wahrlich kein Kunststück, sie kommt unaufhaltſam rungen, mit denen sich die Parteimitglieder zur auch an den Tag". Abfuhr des Betrages an den Parteifonds be­reitfinden sollen, werden der nächsten Nummer Ein Hakenkreuzflugzeug der Freundschaft" und" Gleichheit" beiliegen. Die Erklärungen sind entweder direkt oder ge­muß in Karlsbad   notlanden. sammelt im Wege der Lokalorganisationen an Karlsbad  , 30. Juli. Heute um 15.05 das Parteisekretariat der Deutlandete auf dem Karlsbader Flugplaß ein reichs­fchen sozialdemokratischen Arbei- deutsches Flugzeug, das die Bezeichnung Sturm terpartei Prag   II., Nefazanta 18, zu D 1723" und auf beiden Tragflächen große senden. Wir rechnen zuverlässig damit, daß uns Hakenkreuze trug. Der Flughafenkomman­alle Erklärungen bis zum 15. August zugehen bant verständigte sofort die nächste Gendarmerie werden. Den Parteimitgliedern, die sich zur Ab- station sowie die Zollbehörde und die politische Ueberweisung mit 1. September zu verwenden rigen Flugschüler der Flugschule in Fürth  , der dann ein Erlagschein zu, der erstmalig zur werden konnte, handelte es sich um einen 24jäh­fuhr eines Sonderbeitrages bereitfinden, geht Bezirksverwaltung in Karlsbad  . Wie erhoben

Die Niederdeutsche Zeitung" in Hannover  , ein deutschnationales Blatt, brachte vor einigen Tagen die folgende Mitteilung:

In unserer Sonnabendnummer berichteten wir von der Sprengung einer deutschnatio nalen Versammlung im Kreise Sulingen   durch nationalsozialistische Rüpel. Wir sind heute in der Lage, mit weiteren Einzelheiten zu dienen. Die Störung fand unter Leitung des S.- A.- Führers Runge­Harmshausen statt, dessen Leute sich immer wieder zu Sprechchören zusammenfanden und ununterbrochen Stahlhelm verrede!" in den Saal brüllten."

Die Niederdeutsche  " fügte hinzu: Es

scheint uns notwendig, daß die Stahlhelmfith rung ihre Parole, nach der der Stahlhelmer  " auch nationalsozialistisch wählen fönne, einer Nachprüfung unterzicht."

Die Genossen werden sich bei Festsetzung dieser freiwilligen Notspende vor Augen halten, müssen, daß die Aufgaben, vor welche die Partei in der gegenwärtigen Zeit gestellt wird, außer­ordentlich groß und verantwortungsvoll sind. Jeder Tag stellt aber die Partei bor   neue schwierige Aufgaben und fein Mensch vermag mit Sicherheit zu sagen, ob wir nicht schon in der allernächsten Zeit vor eine neue Kampfprobe gestellt werden.

Wir sind Augenzeugen eines gigantischen Kampfes, der sich im Weltmaßstabe und der sich auch in der Tschechoslowakischen Republit zwischen Reaktion und Demokratie, zwischen der Sozialdemokratie und ihren Gegnern ab spielt.

den in die Lage versezen, den kommenden Auf­Wir müssen die Partei unter allen Umstän gaben gewachsen zu sein. Die Partei muß die Möglichkeit haben, ihre Agitation zu verdoppeln, die Aufklärung der Arbeiterklasse gerade mit Rücksicht auf die trampshaften Bemühungen der Gegner noch viel intensiver zu betreiben und vor allem für die Erfassung der Jugend alle zwed dienlichen Vorkehrungen zu treffen.

iſt.

Dem in der Zeit vom 30. Oftober bis 1. November stattfindenden Parteitag soll bereits der erste Ausweis des Parteifonds unterbreitet werden.

Diese Tatsache wirft ein bezeichnendes Licht auf die rücksichtslos brutale Politik der Sitler Teute auch gegen die befreundeten" Deutsch  nationalen. Diese getrauen sich nicht einmal, dagegen aufzumuden. So ähnlich wirds auch Der Parteivorstand ist davon überzeugt, früher oder später den heimischen Deutschnatio­Von der Sozialistischen Arbeiterinternatio- daß sein Appell an die bewährte Opferwilligkeit nalen ergehen. Mit deren Gelde anfänglich nale geht uns auch die Aufforderung zu, für den der deutschen   Arbeiterklasse dieses Staates nicht aufgepäppelt, werden die größer gewordenen Matteottifonds Sammlungen einzulei wirkungslos verhallen wird. Die Parteimitglied Nazis   ihren Nährvätern den verdienten Fußten. Der Matteottifonds wurde vom schaft wird getreu ihrer Tradition den Partei­fritt verabreichen. Man muß staunen über die JGB und der SAJ geschaffen, um ihnen die vorstand auch diesmal in die Lage versetzen, allen Würdelosigkeit der Deutschnationalen, die an Möglichkeit zu geben, die Bewegung in den Län- Aufgaben der kommenden Zeit gerecht werden scheinend nicht das mindeste Gefühl dafür haben. dern ohne Demokratie zu unterstützen. Reiner zu fönnen. welch' trauriae politische Figur sie bei diesem bösen Spiel bilden. Aber es geht gegen die Marxisten, und das erklärt alles!

Wahltampf!

Im deutschen   Wahlkampf!

Der Parteivorstand der Deutschen sozialdemokratischen Arbeiterpartei

in der Tschechoslowakischen Republik.

erwerbslose es

auf dem Wege von Berlin   über Plauen   nach Fürth   die Orientierung verloren hatte und, da ihm der Brennstoff ausging, in Karlsbad  niedergehen mußte..

Die politische Bezirksbehörde gab nach ge­nauer Feststellung des Tatbestandes das Flugzeug, einen Klemm- Eindecker, um 18 Uhr frei, so daß der Flieger den unterbrochenen Flug fortsetzen fonnte.

Eine halbe Million Gefällsstrafen. Der Bauunternehmer" meldet, daß die Finanzbehör den einigen Firmen, welche Offerten für den

Bau des neuen Rathauses in Mähr.- Ostrau ein­gebracht und nicht genügend gestempelt hatten, Strafen von zusammen ungefähr einer halben Million Kronen auferlegt haben.

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den anderen Orten Niederschlesiens  , in denen ich 10.000 Einwohnern. Für die Versammlung| rischen Hinterland sind aber ebenfalls sehr schwie­das pakenkreuz in den Sintergrund ge- mußte in der großen Halle des Schüßenhauſes bis jest war, dominieren die drei Pfeile, wäh- war der Saal des Vereinsheimes zu flein, sie rig und der Kampf reich an Opfern und Mühe. rend Liegniß, 28. Juli 1982. drängt ist. abgehalten werden. Die Genossen folgen den Auch hier hat der Flaggenkrieg eingesetzt.| Ausführungen der Redner mit gespanntester Die nächste Versammlung war in Bers Als ich nach einer ermüdenden Bahnfahrt vor einer Woche in Liegnik ankam und das Als ich ins Parteibüro fam, war gerade eine Aufmerksamkeit, oft in laute Zustimmung und dorf, einer Landgemeinde im Kreis Jauer  . Hier sind die Steinarbeiter und Landarbeiter zu Volkshaus suchte, begrüßte mich ein Knirps von neue Sendung von 150 Fahnen eingetroffen. Beifall ausbrechend. Hause, prächtige, fraftvolle Menschen. Reichs­etwa acht Jahren, die kleine Faust emporgeredt, Wenige Stunden später waren sie ausverkauft. Der Kampf, den die Sozialdemokratie in bannerleute zu Fuß und auf Rädern holen den mit reiheit". Das mag als Merkmal da- und viele experballe Arbeiter müffen sich diesen Städten mit rein agrarischem Hinterland Referenten av( wenige Tage vorher gab es im für gelten, in welch hohem Maße heute Deutsch   verlagen, die rote Fahne mit den drei Pfeilen zu führen hat, ist ungemein schwer. Der Ver- Nachbarort Zuſammenſtöße, bei denen ein Loter land politifiert ist. Die Anteilnahme an den herauszuhängen, da fie einfach die Mart nicht trauensmann von Lübèn erzählte mir, daß er zu verzeichnen war). Die Versammlung eröffnet pelitischen Ereignissen ist allgemein, sie erstredt übrig haben, die sie fostet. Aber trotzdem über nur in sieben Gemeinden von den 37 Ortschaften und beschließt die Reichsbannerkapelle. Sie kann Kinder. Ja, auch auf die Kinder. Und zart freuz. Es ist aber auch lehrreich, zu beobachten, bekommen fann. Die Wirte stehen unter dem nicht früher Zeit haben. Die Worte des Red­wo Fahnen hängen. Die Billen der Reichen, politische Berhebung der Jugend erblicken, möchte die Wohnungen der Bürger und Beamten sind auch Fälle bekannt, wo die Gegner die landjäger, der für die Ordnung" ſorgt, und ich die Worte jagen, die ein Parteigenoſſe zu schmückt die Hakenkreuzfahne, aus den Arbeiter. Lokale für die ganze Zeit des Wahlkampfes ge der sonst ein agiler Nazi iſt, gefallen sie nicht. diesem Thema in der hiesigen Preſſe ſchrieb: wohnungen, den Manſardenstuben, der Altstadt mietet haben, um Versammlungen der Sozial- Er brummt immer vor sich hin, zur Heiterfeit Wir haben den politiſchen Stampf nicht unter und in den Siedlungen flattert die rote Fahne demokraten zu verhindern. Das Aufmarschver- der Versammlungsbesucher. bot macht leider Versammlungen unter freiem die Schuljugend getragen, das waren die andern. mit den drei Pfeilen. Auch in dieser Gemeinde hat die Partei eine Simmel unmöglich. So sind unsere Genossen bielfach nur auf die Flugblattpropaganda ange- gute Position, sie hat die Hälfte der Mandate besetzt und der Amtsvorsteher ist ein Sozialdemo­wiefen, die sie fleißig betreiben. frat. Die wirtschaftlichen Verhältnisse sind sehr schlecht, die Steinarbeiter sind zum Großteil In Haynau  , einer Stadt mit 12.000 arbeitslos und den Landarbeitern zahlt man

rede""

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Da ist es mir aber lieber, unsere Kinder rufen Freiheit" statt Heil Hitler  " oder Juda ver- Die Versammlungen der Eisernen Front sind überall massenhaft besucht. Troß der un­Das Bekenntnis zu seiner Gesinnung ist günstigen Jahreszeit und obwohl die Bevölke heute in Deutschland   nicht mehr eine Feiertags rung Preußens in vier Monaten schon zum vier­angelegenheit. Die Notwendigkeit, seinen Glau ten Mal zur Wahlurne gerufen wird. Die ben an eine Idee und seinen Willen zum Kampf Stimmung der Arbeiterschaft ist außerordentlich für eine große und gerechte Sache zu jeder Zeit erregt, sie ist von höchster Kampfbereitschaft er 31: befunden, hat besonders die Arbeiterschaft be- füllt. Das erste Wort der Redner ist immer griffen. An die Stelle der vielen Bereinsabzei. laßt euch nicht provozieren und verzettelt nicht chen, die immer nur ein kleiner Teil der Deffent- eure Kraft. lichkeit fennt, sind jetzt die drei Pfeile der Eiser- Ich hatte in den verschiedensten Teilen Nie­nen Front getreten. Und auf einmal sieht man, derschlesiens zu sprechen. Die erste Versamm wie groß unsere Zahl ist. In Liegnik und in lung war in 2üben, einer Kreisstadt mit

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Einwohnern, die eine sozialdemokratische Mehr- elende Löhne. Der größte wirtschaftliche Faktor beit besißt, war ursprünglich ein Aufmarsch ge- des Ortes ist der Gutsbesitzer Baron Richthofen  , plant. Der mußte wegen des Verbots leider ehemaliger Kavallerie- General und Flügel­unterbleiben, aber die Genossen wußten Rat. Am adjutant des Kaisers. Der arme Baron und Voltshaus wurde Sonntag nachmittag die Frei- Gutsbesitzer erhält von der deutschen Republik heitsfahne gehißt und dann versammelten sich die eine Pension von 1200 Warf im Monat. Gegen Arbeiter im Saal, wo dem Redner Gelegenheit diese Art von Wohlfahrtsstaat hat Herr von gegeben war, zu sprechen. Auch hier herrschte Papen   wahrscheinlich nichts einzuwenden... die beste Stimmung. Die Verhältnisse im agra­

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