Nr. 181,

Radio alarmiert eine Stadt.

Dienstag, 2. August 1982.

Der fleine Schreihals ist völlig unversehrt, der ferungszuwachs beträgt alfo 106.033. Ehen wurden

Seite B

Ihr müfet an.

Einen amüsanten Vorfall wissen englische wegen einer Muskelzerrung im Rüden als gehende Angaben über die natürliche Bevölkerungste Verbreitung unserer Zeitung agitieren. Lebensretter mußte fich niederlegen, anscheinend im Jahre 1981 insgesamt 129.114 gefchloffen. Ein- Genossen! ausgesetzt für Blätter aus Amherst , einem Städtchen in Neu- Folge des ungeheuren Kraftaufwandes beim bewegung in der Gliederung nach politischen und setzt euch überall für unsere Parteiprefe schottland , zu berichten. Ein friedlicher Bürger Auffangen des fallenden Körpers. Gerichtsbezirken sind enthalten in der Doppelnum­diefer guten Stadi, namens Jolly, hatte den Sonntag zu einem abendlichen Spaziergang choslowakischen Republik im Jahre 1931. Aus den Staatsamtes". Die natürliche Bevölkerungsbewegung Arbeiterpresse. Darum, Natürliche Bevölkerungsbewegung in der Tsche- mer 64-65 der„ Mitteilungen des Statistischen ein. In das Heim des Arbeiters gehört die genügt und war, wie es fich für einen braven Daten des Statiſtiſchen Staatšamies erfahren wir, it ple: tes". Die

agitiert Ehemann schickt, deffen Gattin mit einer Er- daß im Jahre 1981 in der Republik insgesamt führt, die Geborenen sind nach Legitimität, Vitalität, tältung zu Bett liegt, gegen 10 Uhr abends nach 325.182 Kinder geboren wurden, davon 318.192 Geschlecht gegliedert, die Gestorbenen nach Alters ſpart bleibt. Dies ist durchaus nicht der Fall. Hause zurückgekehrt. Staum hatte er aber die Lebend- und 6990 Totgeborene. Von der Summe der gruppen, Geschlecht und Todesursachen. Die Mit- Jede Epoche hat ihren besonderen Zeitgeist und Für geöffnet, als er einen Revolverschuß und Geborenen sind 35.297 uneheliche Kinder. Im teilungen sind für 2 Ke durch alle Buchhandlungen fede allmählich in die reifen Jahre hereinwach. gleich darauf eine Stimme hörte, die ihm aus gleichen Jahre starben 212.159 Personen( darunter bei der Firma Bursit& Kohout, Prag II., Baclavite sende Generation sieht sich vor eine fühlbare dem Dunkel zurief: Reinen Schritt weiter, wenn 42.777 bis zu einem Jahr). Der natürliche Bevöl namesti, erhältlich. du nicht eine Rugel riskieren willft!" Zu Tode erschrocken rannte der Gewarnte aus dem Hause und spornstreichs zur Polizeiwache. Kreidebleich warf sich Jolly erschöpft auf einen Stuhl und erzählte fein furchtbares Abenteuer. Amherst ist ein friedliches Städtchen, und diese Geschichte war ganz dazu angetan, den beiden Polizisten vom

Alle 7 Jahre.

Kluft gestellt, die sie von der Jugend trennt. Das war stets so und wird bis zum letzten Tage unserer Erde so bleiben. Mag einem die neue Zeit gefallen oder nicht, es ist flug und mensch­lich, sich der Zeit anzupassen, in die die neue, die werdende zukunftsbesitzende Generation hin einwächst. Wer das rechtzeitig erfaßt, wird aus besonders reiches Stück Lebensweges zu gestal dem Stück Menschenleben, das unweit von der Vollendung des fünften Jahrzehntes liegt, ein ten wissen. Es heißt jest: mitgehen und nicht

nun

Die Erneuerung des menschlichen Organismus.- Von 7 bis 70. Dienst eine Gänsehaut über den Rüden zu jagen. Mensch alle sieben Jahre grundlegend verändert. Alles Bestreben des Menschen iſt darauf gerich Es iſt allgemein bekannt, daß sich der leben stehen in dieser Epoche im Vordergrund. Man larmierte sofort die Polizisten der Stadt, In diesem Zeitraum nämlich werden die gesamtet, die Vereinigung mit einem geliebten Men und in geschlossenem Zuge begab sich die Truppe ten Gewebszellen, die die einzelnen Organe bil- fchen einzugehen. Man fühlt sich jung, dennoch an den Tatort. Man stellte Posten um das Haus den, ab- beziehungsweise neu aufgebaut und die aber reif und erwachsen, man möchte Pflichten zurückbleiben! auf, und die Beherztesten der Truppe begaben sich Lehre vieler Wissenschaftler, daß ein Mensch nach und Verantwortungen auf sich nehmen. Das reicht vom 49. bis zum 56. Lebensjahre. Noch Der achte Lebensabschnitt im Menschenleben mit vorgehaltenem Revolver vorsichtig in das je sieben Jahren chemisch nicht mehr das gleiche Leben lockt, die Arbeit macht Freude. Man ist immer find das reife und gute Jahre. Es gibt Baus. Sorgfam erhellte man alle Räume mit Bebewesen sei, ist in einem gewissen Sinne, zu alt, um nur zu spielen, zu jung, um ohne Menschen, die gerade in diesem Alter das Beste den Taschenlaternen, um sich dann endlich nach wenigstens was die menschliche Substanz anbe- Wunsch zu sein." Diese Worte Fausts treffen schaffen. Es ist Zeit, wo zum Beispiel Künst dem ehelichen Schlafzimmer zu wenden, wo man langt, zutreffend. Die Natur, die nichts willkür- auf Menschen dieser Jahrgänge zu. Frau Jolly in tiefem Schlaf vorfand, die erst bei lich oder gar zwecklos einrichtet, fügte es dann ler herrliche Werke schaffen. Die Zeit zwischen dem 28. und 35. Lebens­dent Geräusch der eintretenden Polizisten aus auch so, daß alle sieben Jahre eine besondere jahre fann als wichtigste Aufbauepoche bezeich- in die Sechzigerjahre hineinreicht, braucht noch Auch die nächste Lebensepoche, die bereits ihrem Schlummer aufgeschreckt wurde. Gleich Epoche des Menschenlebens vollendet wird. net werden. Der Mensch ist nun bestrebt, sich in feine wesentliche Veränderung mit sich zu brin zeitig aber erflang aus dem Speisezimmer die Die ersten sieben Lebensjahre im Menschen geistiger Hinsicht zu vervollkommnen. Neue Ingen. Eine innere Ausgeglichenheit wohnt tut lustige Marschmufit eines Jazzorchesters. Die dafein bilden die Kleinkinderzeit. Nie wieder teressen erstehen. Die letzten Ausläufer der bem Menschen inne. Er weiß um viel, er fann Polizisten sahen Herrn Jolly an und dieser die wächst der Mensch so schnell wie in diesem drängenden und gärenden Entwicklungsjahre seine Mitmenschen verstehen. Ueberschauendes Bolizisten. Dan tam ihnt plößlich die Erleuch- Zeitraume und auch sein Störpergewicht wird find überwunden, das feetische Gleichgewich: ist und Erkennendes vermischen sich in ihm, er bes tung. Er hatte beim Verlassen des Hauses ver- niemals wieder so wesentlich vervielfacht wie in hergestellt, die Erfüllung des Lebens gekommen. fist die Gabe der sicheren Erkenntnis, des rich­geffen, den Lautsprecher abzustellen, und als diesen Lebensjahren. Daß diese ungeheure för Die Natur tann jetzt der geistigen und seelischen tigen Urteils. Der betreffende Mensch verläßt hauptteil des Radioprogramms wurde ein Sende perliche Entwicklung aber auch mit einem un Entwicklung alle Kräfte zuwenden. Die realen törperlich zwar bereits langsam die einstige spiel gegeben. gemein großen geistigen Aufbau Hand in Hand Dinge des Lebens, der Lebenskampf, stählen den Höhe, aber es scheint fast, als ob die Natur die geht, ist ein wahres Wunder der Natur. Das Menschen. Aus dem jungen" Manne wird all- geistige und feelische Vollkommenheit nach Mög­Ein Floß zerschellt. In Ostbengalen ereig- stleinfind entwidelt sich eigentlich von Tag zu mählich ein reifer" Mensch. Aus der ganz jun- lichteit lange zurückzuhalten suchte. nete sich eine Ratastrophe, die zahlreiche Men- Tag. Es denkt und handelt noch nicht logisch, gen Frau wird jetzt die über den Dingen stehende Die nächste Lebensepoche, die von 63. bis schenleben forderte. Ein Floß, auf dem moham sondern psychologisch, aber es baut sich seine das Leben meisternde Gefährtin des Mannes. zum 70. Lebensjahre reicht, bildet den Ueber­medanische Arbeiter übersetzt wurden, zerschellte Welt, indem es ununterbrochen fragt und wie- Die nächste Lebensepoche ist wieder beson- gang zum Alter. Die Natur richtete es so ein, an einer Sandbank. Zahlreiche Arbeiter retteten der fragt. Daß nach vollendetem siebentem Le- ders tief und einschneidend, weil sie den Ueber- Saß dieser Uebergang schmerzlos vor sich geht, sich dadurch, daß sie ans Ufer schwammen. Doch bensjahre der Charakter eines Menschen in sei- gang ven der Jugend zur Reife darstellt. Die daß er zum allmählichen ganz selbstverständ spülte das Wasser auch zahlreiche Leichen nen wesentlichsten Grundzügen feststeht, ist eine Höhe des Lebens ist erreicht, ohne daß etwa so- lichen Plazabtreten an die Jugend wrib. ans Ufer. unbestritten dastehende Tatsache. gleich der Abstieg einsetzt. Die Natur richtete es Wunderbare Rettung eines Rindes. Durch Die zweite Lebensepoche des Menschen, die weise ein, daß ein verhältnismäßig langer Le­faft unglaubliche Geistesgegenwart und Geschid vom fiebenten bis zum vollendeten vierzehnten bensweg auf dieser Linie verläuft. Es dauert lichkeit hat in einem Arbeiterviertel Mailands der Lebensjahre reicht, ist das eigentliche Schulalter. viele Jahre, die man, ohne körperlich oder gei- der stellenlose Agent Remo Olivi einem dreijährigen Die geistige Erziehung des Kindes sezt ein. Das stig abzufallen, auf der Höhe des Lebens zu mir: Rinde das Leben gerettet. Die Kleine war von Sind beginnt logisch zu denken und folgerichtig bringt. Und für viele, ja für die meisten Men­threr Mutter, die in der Nähe einen fleinen zu handeln. Dieser Lebensabschnitt ist die grund- fchen find diese Jahre es ist das die Wende Was für einen Raften?" frage ich. Laden hat, alleingelassen worden, weis das Kind legende Vorbereitung für den ferneren Lebens- zwischen dem dritten und vierten Jahrzehnt " Daden." Er deutet auf einen Spiel­noch fest schlief, als sie wegging. Die Kleine war weg. besonders kostbar und wertvoll. Der Charakter apparat.„ Wennse da ännen Groschen rein­Die Zeit zwischen dem 14. und 21. Lebens- des Menschen ist nun ganz gefestigt. Seine Welt schdeggn und nachher dran drehen, da gommd ä dann aufgewacht, hatte gesehen, daß sie allein war und war auf das Fensterbrett geflettert, von wo jahre ist die Epoche der förperlichen Reife, die anschauung steht unverrüdbar feſt. Haufn Geld raus. Da gönnenſe mid einem Die nächste Epoche, die von 42. bis zum 49. Schlaache zwee Marg und dreißi Fennge ver­jie heulend nach der Mutter rief. Die Vorüber Zeit, wo der Geift gärt, wo die widerstreitend­gehenden wurden durch das Weinen auf die ften Gefühle im Menschen entstehen, die Sturm- Lebensjahre reicht, ist die Zeit der Lenkung, Füh- dienen." lebensgefährliche Lage des Kindes aufmerksam, und Drangjahre". Nie zuvor und auch niemals rung und Beratung anderer. Man hat jest„ So." Ich betrachte mir den Bajazzo­das schluchzend im Fenster der dritten Etage faß nachher ist die Behandlung eines Menschen so meist heranwachsende Kinder, denen man bera- Apparat genauer. und jammerte und zappelte. Jeden Augenblic war schwierig wie in dieser Zeit. Widerspruchsgeist, tend zur Seite stehen muß. Die einstige fast Ja. Das is änne wundrbare Erfindung. der Abiturs zu befürchten. Der 23jährige Remo Auflehnung, merkwürdige sich widersprechende spielerische Tätigkeit der Erziehung der eigenen Tas" gann ich nur jedem empfehlen. Das machd Familie ist vorbei. Die erworbenen Lebenser Schbaß, wemmr da für einen Groschen zivee Olivi sah ein, daß keine Zeit zu verlieren war, Ansichten treten zu Tage. Die Zeit zwischen dem 21. und 28. Lebens- fahrungen müſſen jetzt verwendet werden, man Marg und dreißi Fennge wiederbegommd. Ich tonnten. So setzte er sich auf sein eigenes jahre ist ein schöner und bewußt zu lebender muß sie erweitern, mit andern, mit Nebenmen- bin ja nur ä armer Doaleddenvärder; ich gann Fensterbrett, das ein Stod unter dem des Kindes Abschnitt im Menschenleben. Der Mensch ist nun schen Fühlung nehmen, um nicht stehen zu blei mir ja solche Eggsberimende nich leison. Aber lag, stemmte die Füße fest an die inneren Läden, großjährig, seine körperliche Entwicklung ist ab- ben, um nicht etwa zu erstarren. Die Klugheit, wer Geld had, der soll das nur browieren. Der bog sich hinaus und rief dem Kind zu, fich in seine geschlossen. Die Berufswahl und die erste schwie- ja Weisheit dieser Lebensepoche liegt ja haupt- gann da anne ganze Menge rausholen." Arme fallen zu lassen. Die Kleine hatte nicht im rige Zeit des Berufslebens liegen hinter ihm, sächlich darin, mit den Jungen mitzuwachsen, Ich drücke dem Manne zehn Pfennig in die entfernteilen die Absicht zu jolden Sprüngen, d. h. wenn er heute überhaupt einen Beruf fin- mitzukommen, um keine Kluft zwischen dem Hand und jage:„ Dier austatt das Geld in sondern brüllte weiter nach der Mutter. Dabei det. War die vorhergehende Epoche die Zeit der Gestern und Heute zu empfinden, um einem den Raften zu steden, gebe ich es Ihnen." Der Mann betrachtet verblüfft den Gro­geschah dann plötzlich, was unvermeidlich geschie- förperlichen Reife, so ist diese die Zeit der Lie- einfamen Alter zu entgehen, um nicht verbittert nen: das zappelnde Kind verlor das Gleichgewicht beserfüllung. Die meisten Ehen werden ja auch und gekränkt zurück zu bleiben. Jede Epoche schen. Dann grinste er freudestrahlend:„ Wennie und fiel ins Leere. Aber Olivi hatte schon die in diesem Lebensalter geschlossen. Das Leben, meint, daß bloß sie diesen Konflikt durchzuma- man bloß alle so vernümfdich wären wie Arme ausgestreckt und fing es im Fallen auf. nämlich der starke Lebensdrang und das Er- chen habe, während er den Vorgenerationen er Sie...!"

daß Feuerwehr und Sprungtuch zu spät fommen

Ein Besuch

Der Spielapparat.

Im Waschraum eines Hotels in Leipzig fagt Mann, der die Handtücher verabreicht, zu Sammie unsern neuen Gason schon ge­

fehen?"

R. M.

Wir streben dem Ausgange zu. Im Vorbei­gehen noch ein Blick in ein Zelt. Eine 14jährige Blonde bewacht es. Stleiderrechen, Regale voll­behangen und belegt. Eine sächsische Dorfgarde­robe." Was will man mehr! vielem Dank für das Gesehene.

mollige Genoffin im Badekostüm an. Wir spüren, Gräben, in denen das Regenwasser absidern| Expropriateure! Sind die Eltern einverstanden daß wir hier nur ſtören, verlassen die als Küche kann. Auf den Erdwällen allerhand lustige In- damit?" frage ich gespannt Hode. eingerichtete Werkhütte und gelangen auf die schriften aus bunten Steinchen verfertigt. Beim ,, Nicht alle, aber die Kinder. Sie sind damit in der Kinderrepublit. Lagerwiese. Das Rot der Flaggen, das Weiß Eingang die Aufschrift:" Bürgermeister." Da zufrieden!" Nach einer 1% stündigen Fahrt im Tempo der Zelte beleben harmonisch das Grün der aus neben: Man kommt immer zur unrechten Zeit!" meines heimatlichen Soßenploker Bügles" gedehnten Wiesenfläche. Es wimmelt von Falken Wie bei uns zu Hause! Da, am Hüttentor wird langten wir, meine Frau und ich, im Angesichte aus Sachsen , Böhmen und Mähren . Humorvolle mit Pinseln gemalt:„ Fütterung der Raubtiere der den Schlesier ganz eigenartig anmutenden Aufschriften auf Zelten und Dorfgemeinschaften um Wir wandern weiter. Stlampjenmusit er­Erzgebirgshänge in Graupen an. Zehn Minuten zwingen uns zum Stehenbleiben. Wieviel Wit Wir verabschieden uns von Führer mit dom Bahnhof entfernt, stehen wir vor dem Zelt- und findlicher Humor spricht aus diesen mit viel tönt. Was, auch Musik hier?"", wir haben lager. Eine alte, halbverfallene Zinnhütte, der Geschick gemalten, bebilderten Aufschriften. Da sogar eine vollständige Lagerkapelle, die ihre So und nicht anders habe ich mir die viel­Stüßpunft des Lagers, zeugt von der einst blü gibt es ein Cech, Dérer- und Seligerdorf, ein Stonzerte gibt", lacht stolz unser Führer,„ sehen Dorf Note Mischung", das Falken aus verschie Sie, da kommt eben der Stapellmeister!" Ein gelästerte Kinderrepublik vorgestellt. Hebung des henden Knappenarbeit. Es ist 2 Uhr. Ueber die altersgrauen denen Ländern probeweise vereinigt, kurz, Auf- etwas molliger, biederer Sachse schreitet, nur Gemeinschaftsgedankens, Beseitigung der die mit Schwimmhosen bekleidet, an uns vorüber. Menschheit verpestenden Ichsucht und der beson­Dächer des Werkes leuchten und grüßen die Falschriften über Aufschriften. Da, auf dem Wiesengrunde eine Inschrift ders unsere Proletarierfinder belastenden Min­Sie haben eigentlich heute etwas fenfahnen. Am Eingang, der durch einen von den Falken selbstverfertigten, tomplizierten Wesäumt", bedauert Genosse Hocke, es war vor aus Sand gestreut:" Rogge ist gewählt!" Sieges- derwertigkeitsgefühle, Erweckung der Arbeits­freude spricht aus den aufleuchtenden Buchstaben. freude, Anhaltung zur Körperkultur, all das be­chanismus abgeschlossen ist, begehre ich Einlaß. furzem Parlamentswahl." Wird der Ernährungsminister sein", verzweckt die Kinderrepublik, die unter der Leitung So was gibt's auch?" Ja, ab heute ver­Daben Sie' nen Passierschein?" gudt mich ein rotwangiger Stnirps, der hier Wache steht, felbst- waltet sich das Lager von selbst. Sehen Sie dort, sichert Hocke, hat ihnen wahrscheinlich die größ eines tüchtigen, erfahrenen Pädagogen aus dem das Parlament?" und er weist auf ein langes ten Snödel versprochen." Also eine Wahl fürs benachbarten Sachsen steht. bewußt an. Vor dem Abgehen erblicken wir noch die " Passierschein? Nein! Man sagte mir in 3elt mit vielen Sitzgelegenheiten hin, Wie steht es mit der Gesundheit der mustergültig eingerichtete Waschanstalt und- Bodenbach , ich könnte auch ohne- ,, Da steht ja ein Rerlchen mit einer langen o Wunder! eine Böhmisch - sächsische Straßen­" Ohne Passierschein darf ich niemanden ein- Stange?"" Der", lacht unser Führer, hat ein Stinder?" Gut vorgeforgt, bitte, kommen Sie mit!" bahn", eine doppelseitige, gelastelte und oben laffen. Strenge Vorschrift!" sehr wichtiges Amt. Dort oben ist die Lageruhr; " Ich bin aber und erkläre dieser fleinen recht primitiv, was? Haben die Falken ſelbſt und wir stehen vor dem Lagerspital. Zwei ge- offene Solzbarade. Es werden joeben Fahrfar Respettsperson, wer und was ich bin und berufe gemacht. Alle fünf Minuten muß der Kleine den räumige Zelte mit Betten. Ein angehender ten ausgegeben. Ich trete näher und muß herz­mich auf Zefretär Hode , den Lagerverwalter. hölzernen Zeiger vordrehen. Jetzt fehen Sie?" Wied. Dr. aus Sachsen gibt uns Aufklärungen. lich lachen: Stlofettpapiere werden ausgefolgi! Nach langem Verhandeln macht ein hölzerner und richtig! Wie er sich streckt und bemüht, mit einige leichte Halsentzündungen, sonst alles Im Innern dieser merkwürdigen, Straßenbahn Riegel, gehoben durch Schnüre, Hebel und dem Querholz an dem langen hölzernen Uhren wohlauf. Ich habe den Eindrud: Hier flappt es. ſteht fürsorglich geschrieben:„ icht vorzeitig Bode erklärt uns die Tagesordnung, die abspringen!" Rollen, die Festung frei. Tellergeflirr und in schlüssel die Zeiger auf 2 Uhr zu drehen. Das Lachend kommen wir zum Ausgange. dergeschwätz schallt uns entgegen.„ Dorf 1 wäscht geht nicht immer glatt ab. Der große" will minutiös eingehalten wird. Es gibt fein Ver­Passierschein vorweisen!" hier sein Geschirr ab", erklärt uns Sode. Eine nicht parieren. Fällt immer wieder herunter. So, laffen des Lagers einzeln. Nur Zelt- oder Dorf­jeh! vergessen! Genosse Hode bringt rende, den kleinen zuzusehen: Berge von nun ist es 2 Uhr. Gott sei Dank! Der Schweiß gemeinschaften unter Leitung der selbstgewählten Führer dürfen zu kurzen Wanderungen das Lager ihn!" beruhige ich den strammen Wachposten. Er Tellern, Pyramiden von Topfen werden eilfertig rinnt ihm von der Stirne. Wir bliden in ein Zelt. Selbstgemachte verlassen. Jede Zeligemeinschaft hat eine genestelt an den Zugschnüren herum, da- trach­unter Lachen und Scherzen aufgeschlichtet. Gegenüber der Waschstelle die Küche mit Regale, auf denen, schön geordnet, die täglichen meinsame Staſſe, in die alle Taschengelder, ob bricht der Winkelhebel aus den Jugen! Puterrot im Gefichte entschuldigt sich unser ihren großen, zinnernen Kochfesseln. Gegen 600 Bedarfsartikel liegen. Selbst der Stulturbeutel" hoch oder niedrig, fließen. Bedarfsartikel werden alten wurden vor einer Stunde abgespeist und mit Seife, Zahnbürste usw. fehlt nicht. Braun- auf Anweisungen aus dem Lagerkonsum" ver­schon wieder regen sich fleißig die Hände. Hat's wieder schlecht angenagelt." gebrannte Buben und Mädeln im Badekostüm abreicht. Genaue Stoutis über Ein- und Ausfälklein: 2000 Doppelschnitten, schneiden und ichme- ruhen auf weichen Strohmatten. In ihren Augen gänge werden felbft gebucht. Privatvermögen ren, das gibt Arbeit!" egerländert uns eine fachendes Leben. Um das Zelt ausgehobene wird nicht anerkannt. Also Expropriation der

dritte Reich.

Keilich.