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Donnerstag, 4. August 1982.

Nr. 183.

Josef Penižet gestorben.

reichsdeutschen Agrarier die positive Agrar- Imen, um den Sozialdemokraten ein oder zwei I vom Ministerium den zuständigen zentralen Or Zukunft, Ruhe und Ordnung im eigenen Lande politik der Sozialdemokratie beantwortet, un- Bargent Stimmen abzuzwacken? Werden auch ganisationen zur Verhandlung übersendet werden. ist bei uns sympathisieren ein paar Leute, ter deren tätiger Mithilfe die reichsdeutsche unsere Bauern, die trotz allem Krisengeschrei Damit teine Beschwerden vorkommen, daß welche beint bloßen Aussprechen des Wortes Landwirtschaft von der Katastrophe der Preis noch immer weit mehr Einleger als Schuldner es einer Anstalt oder Einrichtung unbekannt war, Sozialismus oder Sozialist wahnsinnig werden stürze auf dem Weltmarkt bewahrt wurde. min sind, gleich ihren reichsdeutschen Standesge- sie das Ansuchen um Subvention zu überreichen deswegen, weil er den Sozialdemokraten in auf welchem Wege und innerhalb welcher Frift oder explodieren, mit einem solchen Hitler nur Diese positive Agrarpolitik der reichsdeut- nossen politisch auf Inflation spekulieren? schen Sozialdemokraten haben uns die agrari­fationen diesen Erlaß sogleich allen in ihnen per Nationalismus, das ist die Staatsgesinnung jener hat, ist es notwendig, daß alle zentralen Organt- Deutschland Mandate wegnimmt. Das ist der schen Redner und Zeitungsschreiber oft vorge­einigten Zweigstellen, Inſtitutionen, Anstalten Leute, welche sich sonst bis zur Heiserkeit patris. halten und als Beispiel empfohlen. Hoffent und Vereinen intimieren. Insbesondere ist es tisch ausschreien. lich verabsäumen nun die Herren nicht, ihre notwendig, daß die Bezivkasjugendfürsorgen über Anhänger mit gleicher Gründlichkeit darüber die Art der Einbringung von Auſuchen und über zu informieren, was die deutsche   Landwirt die vorgeschriebenen Fristen sogleich diejenigen schaft von ihrer fascistischen Einstellung profi: Institutionen belehren, die in ihrem Wege die tiert. Sie mögen doch berichten, um wieviel Anjuchen um Subventionen einzubringen kaben. Dieser Erlaß wurde zu dem Zwecke heraus. Papen die Steuern ermäßigt, und ob die gegeben, um die Vornahme der erforderlichen Kauffraft des deutschen   Volkes durch die Nazi­vorbereitenden Arbeiten im Subventionsverfah Aufmärsche gehoben wird, wie glänzend es der ren zu ermöglichen. deutschen   Volkswirtschaft unter einer perma­nenten Bürgerkriegsgefahr geht. In blindem Haß gegen den Sozialismus sägt das reichs deutsche   Landvolk den Ast seiner eigenen wirt­schaftlichen Existenz ab. Sturz in den Ab­grund einer neuen Inflation, Verwicklung in monarchistische und militärische Abenteuer sind die Gefahren, die es für seine Hitler- Be­geisterung eintauscht. Haben unsere Republi­faner" man müßte fie für diese irrefüh­rende Bezeichnung eigentlich nach dem Schutz

Hitlers   tschechische Freunde.

Sie sollen sich nur teinen Zwang antun, die Herrn Agrarfascisten auf tschechischer und deutscher   Seite. Wenn sie das reichsdeutsche Beispiel nicht belehrt, daß Standesparteien nur auf dem Boden der Demokratie gedeihen können, dann soll sie niemand hindern, sich das Parteidach selbst über dem Kopfe anzu­zünden. Gäbe es noch Vernunft im agrarischen Lager, dann müßte ihm die Reichstagswahl eine Lehre sein, daß der Sozialismus der stärkste geistig- politische Faktor des Jahrhun­derts ist, den weder Tücke noch Gewalt besei­tigen kann. Das abschreckende Beispiel Deutsch­ lands   sollte hierzulande ein Ansporn sein, den Ausweg aus der Krise durch demokratische Zusammenarbeit von Arbeitern und Bauern zu suchen. Glauben aber die Bauern, daß sie durch ein reaktionäres Bündnis mit Restguts­befizern und Kartellpiraten mehr profitieren können, probieren geht über studieren. Die Sozialdemokratie wird in allen Stürmen bestehen. Aber die geſetz belangen- techie die Lust, sich auf die gleiche Standesparteien müssen damit rechnen, beim schiefe Bahn zu begeben? Wollen sie ebenso Busammenprall zwischen Sozialismus und wie Schleicher und Hugenberg die schwersten Fascismus zermalmt zu werden. staatspolitischen Erschütterungen in Rauf neh

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Staatliche Subventionen für soziale Jugendfürsorge. Richtlinien für die Einbringung und Erledigung

von Ansuchen.

Das Ministerium für soziale Fürsorge hat den Erlaß vom 28. Juli 1932, 31. 9785/32 her ausgegeben, mit welchem es die Art der Ein­bringung von Ansuchen um staatliche Subven­tionen für Aufgaben sozialer Jugendfürsorge im Jahre 1932 regelt.

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W. J.

vernachlässigte oder gefährdete Jugend befürsorgen, mit Ausnahme derjenigen vorgelegt, die in den Ver­bänden der katholischen Caritas vereinigt sind.

fionen) für Jugendfürsorge sind bis zum 31. 3. Die Ansuchen der Landeszentralen( Kommis August 1932 unmittelbar dem Ministerium vor­zulegen."

4. Die Ansuchen zentraler Institutionen und Bereine, deren Tätigkeit sich auf das gesamte Staats. gebiet erstredt, sind bis zum 31. August 1932 un. mittelbar tem Winisterium vorzulegen.

5. Institutionen, die ihre gesamtstaatliche Zen traie haben( mit Ausnahme der Bezirksjugen für sorgen), bringen die Ansuchen um Subventionen im Wege dieser Zentralen in Vorlage. Ueber die Ari der Einbringung dieser Ansuchen werden gleichzeitig besondere Erlässe an die zuständigen Zentralen her.

ausgegeben.

6. Ansuchen von Ferienfürsorge- Organisationen sind dem Ministerium in gleicher Weise wie im Vor­

Für die Länder Böhmen   und Währen Schlesien wurden für die einzelnen Gruppen der Gesuchsteller folgende Fristen festgesetzt: 1. Ansuchen von Bezirksjugendfür­sorgen( in Prag   Péči o mládež  ) und den ihnen angegliederten Inftitutionen( privaten Anstalten und Institutionen, die im Gebiete der Bezirksjugend­fürsorgen wirken, einschließlich der von privaten Institutionen erhaltenen Berufsberatungsstellen) jing in der bisherigen Weise den Landeszentjahre im Wege der Reichszentralen für Ferienfür sind tralen( Stommiffionen) für Jugendfürsorge bis forge bis zum 31. Ottober 1932 vorzulegen. zum 20. August 1982 vorzulegen. Ansuchen der Lehrling shorte sind dem Ministerium wie bisher im Wege der Bezirksjugend­fürsorgen, ter Landeszentralen( Stommiffionen) für Jugendfürsorge und der Landesgewerberäte, bezw. der Landesgewerbeförderungsanstalt in Troppau   bis zum 30. September 1982 vorzulegen. 2. Ansuchen anderer zentraler Organisationen, deren Tätigkeit sich auf die Gebiete von Ländern er­streckt, einschließlich der Cil. Ochrana matek a děti Ansuchen, die dem Ministerium innerhalb in Prag  , außer denen, die ihre gesamtstaatliche Zen- der vorgeschriebenen Fristen nicht vorgelegt wer­trale haben, und Ansuchen von fachlichen Anstalten den, ferner unzureichend belegte oder auf einem und Institutionen( welche die abnorme, sittlich ver- anderen Wege als durch diesen Erlaß oder die nachlässigte oder gefährdete Jugend befürsorgen) sind Bestimmungen" festgesetzt wird, vorgelegte An­der zuständigen Landeszentrale( Kommission) jür fuchen werden abweislich erledigt. Die Vor­Jugendfürsorge bis zum 20. August 1932 vorzu lage von Ansuchen um Nachtragsfubventionen ist legen. Im Wege der Landeszentralen( Kommis- zwecklos, da sie das Ministerium nicht berüc sionen) für Jugendfürsorge werden die Ansuchen sichtigen kann. Ansuchen, die dem Ministerium aller privaten Anstalten, welche die abnorme, fitlich bereits unmittelbar vorgelegt wurden, werden

7. Ansuchen von Gemeinden und Bezirken find bis zum 31. Auguſt 1932 unmittelbar dem Mini fterium vorzulegen, wobei aufmerksam gemacht wird, daß, sofern es überhaupt möglich sein wire, Sub ventionen für die Erhaltung von sozialen Jugend­fürsorge- Institutionen den Gemeinden und Bezirken zu bewilligen, dies nur in ganz ausnahms. weisen Fällen und nur an finanziell schwache Gemeinden und Bezirke der Fall sein wird.

[ auf der anderen Seite tragen auf den Müßen

Der Niemand rebellierte

Die Geschichte eines Arbelters. Von Karl Hans Schober und Erich Knauf  . Erklären Sie uns die Wirkungsweise der Gleichdruck und Ueberbrudturbine."

Der Professor tritt näher und schiebt die Brille hoch: Das haben Sie gut gemacht!"

Ich darf gehen. Mit gutem Erfolg verlasse ich die Schule. Der Vater freut sich über mein Zeugnis. Um dich brauch ich mich jetzt nicht mehr abzusorgen."

Nach drei Tagen schnüre ich mein Ränzel. Die Mutter ist traurig:" Du wirst doch nicht schon jetzt davonlaufen?"

Laß ihn gehen, ein richtiger Mann sucht sich Arbeit!" Der Vater drückt mir noch ein Geld­stück in die Hand. Wenn du mal in Verlegen­heit bist, du weißt, wo wir wohnen."

III,& apitel. Antreten!

In K. soll ein großes Hüttenwert sein, das Arbeiter aufnimmt. Ich marschiere schon acht Stunden, und die Nacht bricht herein. Im Straßengraben soll es sich ganz gut schlafen. Das Ränzel schiebe ich unter den Kopf.

Der Soldat friecht an mir vorbei: Mach dich dünne, wir haben feldmäßige Uebung!"

Ich bin wieder auf der Straße. Hinter mir poltert ein Wagen. Ich lasse den Wagen heran­tommen. Anhängen darf ich mich nicht. Der Soldat, der auf dem Kutscherbod sitt, würde nach mir schlagen. Es geht anders. Ich size jetzt auf der hinteren Achse. Bevor der Morgen dämmert, verlasse ich das Gefährt.

Am Rande der Stadt steht das Hüttenwerk. Hohe qualmende Kamine starren in den bewölk­ten Himmel hinein. Ueber hundert Mann drän­

gen sich an den Schalter der Aufnahmekanzlei heran. Alle mit denselben schwielen Händen, den bleichen Gesichtern und den schäbigen Monturen.

Rückwärts im Gang ist noch eine Aufnahme­fanzlei, Weil niemand beim Schalter steht, drän gen wir uns dorthin.

Zurück, hier werden nur Frauen aufge­nommen!" schreit jemand.

Die Zeit vergeht. Wir stehen schon über fünf Stunden und sind noch nicht aufgenommen. Beim rückwärtigen Schalter wird es lebendig. Dort stellen sich junge Mädchen und Frauen an. Sie drängen sich jetzt gerade so wie wir.

foll:

Mit der interessanten Erscheinung, daß die reichsdeutschen Hafenkreuzler im tschechischen Lager, insbesondere in der Partei des Herrn Ministerpräsidenten, immer mehr Freunde fin­den, beschäftigt sich auch das Cesté Slovo" in einem Leitartikel vom gestrigen Tage. Das Blatt schreibt:

Lassen wir beiseite, auf welchem Niveau sich sonst die Blätter befinden, die mehr oder weniger mit dem neuen Führer Deutschlands   sympathi­sieren, jenes Deutschlands  , das an ihn als Er­

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neuerer und eventuell Vermehrer des Reiches glaubt. Auch das lassen wir für heute beiseite, obzwar es pifant ist, daß die Sympathie mit dem Prag  , 3. August. Gestern kurz vor Mitter Heros des deutschen   Nationalismus gerade jene nacht starb plöglich der Senior der Prager Pars Blätter zeigen, welche ewig über das deutsche   lamentsberichterstatter, Redakteur Josef Pent is Ausbreitungsstreben und die deutsche   Kampfluft flagen. Entscheidend für die Sympathie dieser er, im 74. Lebensjahre. Benizek, der mit Ende journalistischen Spielart für Hitler   ist die leber 1930 als Redakteur der Narodni Listy" in den für den Sozialismus erwachsen ist, irgendein gen Wochen bei keiner wichtigeren Sißung im zeugung, daß in ihm ein großer Bauernschred Ruhestand getreten war, aber noch bis vor weni antisozialistischer Attila  , eine Geißel Gottes für Parlament fehlte, war Ende Juni, wie alljähr alles, was seit dem Umsturz von sozialem Fortlich, nach Tatra- Lomniß zur Erholung gefahren; schritt und Arbeitererrungenschaften erfüllt war. dort erlag er gestern plößlich einer Herzschwäche. Die primitive Phantasie dieser Presse sicht schon in Scherben die Arbeiterversicherung, die Arbeits­Tosenunterstüßung, Arbeitszeit, Tarifverträge, Gewerkschaften. Und allerdings nicht zuletzt den politischen und parlamentarischen Einfluß soziali ftischer Parteien, Mandate, Teilnahme an der Regierung und alles übrige, das dem kleinbürger­lichen Geist in der Politik ein Dorn im Auge ist. Diese Sympathien überschreiten die Landes­grenzen. Wir finden Verehrer und Nachahmer Hitlers   in Rumänien  , in Litauen   und ander­wärts. Es ist dies ein geistloses Schmaroßertum, welches seine Lokalinteressen und Soffnungen an jede neue und verführerische politische Erschei­nung in der Welt knüpft. Aber die tschechoslowa­fischen Sympathien sind doch nur eigenartige. Kann man sich vorstellen, daß jemand in Frant reich oder Polen   mit einer Bewegung fofettierte, welche so erfüllt ist von Haß und Rache gegen diese Länder? Bei uns haben wir noch sozusagen die Laus im eigenen Pelz, die heimischen Saken­kreuzler, welche von den Erfolgen Hitlers   im Reiche leben und gedeihen. Dieselben Blätter aber, welche über jedes Hakenkreuz, das bei uns an der Grenze irgendwo auf dem Aborte aufge­malt ist, in Erregung geraten, sind begeistert von einer lebendigen Bewegung, aus der unsere Hakenkreuzler allen Wut und alle Kraft zu ihren Treibereien oder auch zu ärgstem antistaatlichen Treiben schöpfen. Ueberall anders würde sich jede Breffe ohne Unterschied der übrigen Ueberzeugung danach richten, was ein solcher Hitler für unsere Staatspolitik bedeutet, welches feine internatio nalen Ziele sind, ob er nicht eine Gefahr für die

Aufgenommen!"

Mit ihm geht eine der geachtetsten und mar fantesten Gestalten der tschechischen Journalistik dahin. Benižek, der auf eine mehr als fünfzigjährige journaliſtiſche Tätigkeit zurückblicken kann, erlebte feine Glanzzeit als politiſcher Journalist im alten Desterreich der Vorkriegszeit. In den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts fam er in die Wiener  Redaktion der Narodni Listy", wo er das Parla lamentsreferat und schließlich bald die Leitung der Redaktion übernahm. Als Repräsentant des größten tschechischen Blattes war er bald in engem persön lichen Kontakt mit allen, die im Wiener   Barlament die Politit des alten Reiches beſtimmten, und gewann als Vertrauensmann und Berater der tschechischen Parlamentarier allmählich auch ziem lichen Einfluß auf die gesamte tichechische Politif im Wiener   Parlament. Aus jener Zeit hat er in seinen Memoiren, die er in der Nachkriegszeit schrieb. eine Unzahl von Begebenheiten und Anekdoten festgehal. ten, die Kenntnis davon geben, ein wie feiner Kenner dieser omplizierten Sphäre Penižel mar. Vielleicht mag nicht jedes Wort seiner Wemoiren der Kritik des zünftigen Historikers standhalten, aber in ihrer Gesamtheit bilden die Lebenserinne rungen dieses einflußreichsten tschechischen Journa listen in Wien   doch einen wertvollen Beitrag zur Geschichte auch des Unterganges des alten Desterreich.

Bald nach dem Umsturz fam Penižek in das viel fleinere Wilien des Prager   Parlaments, als Nestor der Parlamentsjournalisten, als Berater und Stritiker der jüngeren Generation der tschechischen Politiker, als ein Mann, der die Regie des poli­

beiden Händen leiern, um die schwere Last hoch zubringen.

Ein Beamter mit einem großen Buch unterm Arm begleitet uns. Vor uns marschieren die Balt!" wieder das Kommando von unten. Frauen. Der Raum, in den wir eintreten, ist Ich schließe die Sperrflinke und ziehe die Bremje mitten durch einen Vorhang geteilt. Rechts stehen an. Der Schweiß läuft mir über das Gesicht und wir, links die Frauen. Wir sind entkleidet. über die Brust; ich stehe über einem Gasofen. Einmal erscheint der Sanitäter: Ihr müßt Durch die schlecht schließenden Ofentüren dringt warten, erst kommen die Frauen dran! Gas. Ich atme dieses Gas ein; es schmedt nach Der Arzt geht an uns vorbei und verschwin- Schwefel und reizt zum Husten. Mein Vorgänger det hinter dem Vorhang. Ich stehe vor dem Vor- tarb an Gasvergiftung. hang, der an manchen Stellen zerschlissen ist. Ich sehe die Frauen, die nadt vor dem Arzt stehen. Ihre Brüste hängen schlaff herunter. Die Kame- der Geſtant des Gases liegt mir auf der Bruſt. Es ist Mittagspause. Ich kann nichts essen, raden hinter mir drängen sich an den Vorhang Ich muß den Arzt aufsuchen. heran.

,, Antreten!" befiehlt der Sanitäter.

Der Arzt sitzt auf einem Schemel und mustert uns. Ein Bub tritt vor; er ist vierzehn Jahre alt. Der Arzt will ihn nicht aufnehmen. Du hast einen Leistenbruch, als was hat man dich aufgenommen?"

,, Als Laufjunge", weint der Bub. Tauglich!"

Ich werde untersucht. Na," sagt der Arzt, Herzbeklemmung, bei der Arbeit vergeht das schon hoppla!"

,, Nichts von Bedeutung, arbeitsfähig!" Er verschreibt mir eine Medizin. ist für die Naß!" Der in der Apotheke lacht: Nur Wasser

bin marod. Der Sanitäter besucht mich: Wir Ich kann die Nachtschicht nicht antreten, ich werden ja sehn, was draus wird!" Er notiert mich im Krankenrapport, fommst morgen zur Visite!"

dem Kriegsleistungsgesetz und spüren seine Aus­Die Zeit ist hart und böse. Wir stehen unter Ich bin aufgenommen und werde einer wirkung immer mehr. Der Arzt treibt es arg. Ich komme an die Reihe und schiebe dem Halle zugeteilt, in der Granaten und Seeminen ,, Wegen jedem Dreck kommt ihr zur Visite!" Beamten mein Arbeitsbuch hin. Er stellt an mich hergestellt werden. Frauen sind auch da. Ihre feucht er. Gesund!" Ich muß wegen unent­Fragen, die ich kurz und bündig beantworten Rittel sind schmußig und öfig. Die meisten schuldigten Fernbleibens von der Arbeit" beim Name, geboren, wo und wann--Serieg. Ich habe Nachtschicht und bediene den Rapport ab. Er fennt keinen Unterschied zwischen arbeiten an den Drehbänken. Ohne Frauen tein Rapport erscheinen. Täglich hält im Hüttenvert ein Major dent Drüben am Waldesrand blißt ein Reflektor heimatzuständig, wo gedient,- Truppen- großen Handtran. auf, und gleich darauf hämmert ein Maschinen­gewehr. Der Reflektor leuchtet das Gelände ab. verheiratet, ob eheliches oder uneheliches sind, stehe ich auf der Krangalerie, Immer, wenn reihen stehen wir im Hausflur vor der Tür des förper, Charge, wie alt, ob ledig oder Von sechs Uhr abends bis sechs Uhr morgens Soldaten und Zivilisten und bestraft jeden gleich. Hier gibt es Hochkonjunktur. In Doppel Sinter ihm fliegen zwei Leuchtraketen hoch. Jetzt wenn uneheliches Kind, wie heißt der Vater jemand unten in der Halle He!" schreit. fahre reihen stehen wir im Hausflur vor der Tür des sehe ich Soldaten, wie sie auf allen Vieren über und wo arbeitet er, Profession, ob er im ich los. Majors. Vier Gendarmen mit aufgepflanztem die Felder friechen. Das Maschinengewehr hämelde war, wenn ja, mit welchen Medaillen He!" ruft einer. Ich stehe schon an der Bajonett bewachen uns. Immer fünf Mann ausgezeichnet, Religion. Bildung?" Kurbel und leiere den Kran vorwärts. Ich Er schielt über das Arbeitsbuch: Vorchwiße und siehe die Arbeitsbluse herunter. Wir stehen im Zimmer, vor dem Major. Fahr' ma!" schreit der Vorgesetzte unten. Ich halte die Kaffeekanne in der Faust. Nein!" Die Sturbel der Kranfaße quietscht. Ich muß mit ( Fortsepung folgt.)

mert weiter.

Von der Straße springt ein Soldat zu mir

in den Graben herein. Seine Müße umspannt bestraft?" ein Streifen weißes Leinen. Die Soldaten drüben

treten ein.