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wurde.

Freitag, 5. August 1932.

Nr. 184.

Banken bei uns auf Grund des heuer beschloß| Gewiß ist alles, was geschicht, um die fen selbst erfolgt ist und daß alle Banten, Gehalts, die Elent sanhufung unserer Zeit spur. senen Bankengesetzes, durch das ein schon 1924 Serise des Kredits einzudämmen und damit ganz besonders aber die sanierten, einer stär- los vorübergeht, Handigen erivarten, die chiva in Kraft getretenes Gesetz wesentlich geändert die Wirtschaft wieder flottzumachen, Stüd- feren Kontrolle des Staates unterliegen wer- vielleicht sogar die Menschenrechte achten. Aber werk. Die Ursachen der Krise liegen tiefer im den als bisher. Das ist, was bei den gegebenen selbst inter dem Aspekt, daß des befveiten, eine Die Sanierung der Banken geschieht bei fapitalistischen Organismus als die bürger- Wachtverhältnissen in der Tschechoslowakei er- heimischen Staatsbürgers gegebener Gegner der Beamte ist, werden manche Extravaganzen als uns nicht hauptsächlich durch ſtaatliche Gelder lichen Kurpfuscher glauben, und es wird schon reicht werden konnte- unser Ziel bleibt die empörend, unerträglich und skandalös empfunden. sondern durch einen Bankenfonds, der tiefergreifender Mittel bedürfen, um der Krise Sozialisierung der Banken, die Verfü Da gibt es im Launer Kre so etwas wie sie von den Bauen gespeist word, wobei der beizukommen. Aber die sozialistischen Parteien gung nicht einzelner sondern der Ge- fotastrophale Arbeitslosigkeit; der Herr Begirls­Staat allerdings einen Beitrag leistet. Dieser der Tschechoslowakei können darauf hinweisen, amiheit über die Kapitallenhauptmann Čižet hat nun, wie das Abendblatt Fonds gibt Schuldverschreibungen hinaus, die daß die Sanierung der Banken nicht aus kung, die Gestaltung der Wirt- des Právo Lidu" kürzlich meldete, folgenden, den zu sanierenden Banken zur Verfügung schließlich auf Kosten der Allgemeinheit son- cha ft und das Schicksal der wortgetreu zitierten Erlaß herausgegeben: gestellt werden und die naturgemäß nicht vom dern zum Teil mit den Mitteln der Ban- Menschheit. Staate, sondern vom Fonds verzinst und amortisiert werden. Das Aktienkapital der in

Betracht kommenden Banken wurde herabge Ein Notruf aus dem Karlsbader Gebiet.

setzt, so daß die Aktionäre den Schaden mit­zutragen haben, einen Teil der Aktien

1. die Einreihung des Bezirtes Karls. bad in die Reihe der Notstands­gebiete, die bei den Fürsorgaktionen eine be­vorzugte Stellung bejizen;

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,, Da in dieser Zeit, das ist in den Monaten Juli, August, September und Oktober die ärmere Bevölkerung zu der die Arbeitslosen gehören, von Waldfrüchten lebt, die in den hiesigen Wäldern massenhaft wachsen und deren Verkauf vollkom men die gute Ernährung der Arbeitslosen sichert, stelle ich fest, daß für die hiesigen Arbeitslosen, jolange als diese Verhältnisse andauern werden, die staatliche Ernährungsaktion überflüssig ist und stelle deshalb die Durchführung der staatlichen Ernährungsaktion in der dortigen Ortschaft ein."

5. die Sicherstellung von Mietzinszu­schüssen an die Arbeitslosen oder ein Kündi­gungsverbot, wobei der Staat verpflichtet wäre, Punktum, Streusand drauf; was fümmert die Haftung für die Mietzinsschulden gegenüber einen agrarischen Bezirkshauptmann die Aktion den Hausbesitzern zu übernehmen; des Ministeriums für soziale Fürsorge? Die Uebernahme ostenloser Seilbe- Hauptsache ist und bleibt das Sparen; und dabei handlung der Arbeitslosen und ihrer Fa hilft eben erfolgreich die gude Mutter Natur. Im milien durch die Zentralsozialversicherungs- Sirn des Herrn Bezirkshauptmanns wachsen die anſtalt;

7. die Refundierung der Beträge, die die Gemeinden gezwungenermaßen für die Arbeitslosen und ihre Familien zu verausgaben haben;

bekommt de Staat, der auf diese Weise Konferenz der sozialdemokratischen Gemeinde- und Bezirks­nun in den Generalversammlungen der janier Vertreter. Vorsprache bei den Regierungsstellen. ten Banken mitentscheiden wird. Außerdem Am vergangenen Samstag tagte in Fischern wurden Maßnahmen zur Herabsetzung der eine Konferenz der sozialdemokratischen Gemeinde Sach- und Personalregie getroffen, d. h. es und Bezirksfunktionäre des Karlsbader Bezirkes, mit den Direktoren neue Verdie sehr ausführlich Stellung nahm zu der durch träge mit herabgesetzten Gehäl die Wirtschaftskrise geschaffenen Notlage im tern geschlossen. Die niedern Angestellten Karlsbader Bezirksgebiet. werden dagegen insofern geschützt, als Maß- Die Konferenz beschloß eine Denkschrift, in nahmen, die sie betreffen, im Einvernehmen der nach einer eindringlichen Schilderung der un­mrit ihren Vertretern sowie mit dem Fürsorge- haltbaren Zustände folgende Forderungen erhoben ministerium erfolgen werden. Selbstverständ- werden: lich wird auch vom Art. 36 des Bankengeset­zes Gebrauch gemacht werden, wonach schul­dige Bankfunktionäre Vorstands- und Auf­sichtsratsmitglieder sowie Direktoren dazu verhalten werden können, Entlohnungen wie Tantièmen, Gewinstanteile, Provisionen und die eine angemessene Entlohnung übersteigen­den Beträge zurüderstatten. Vergleichen wir also die Art der Bankensanierung in unseren Nachbarländern, wo beispielsweise der Herr Hengel in Wien 2000 Schilling wöchentlich für die Leitung der Creditanstalt erhält und in Deutschland Hunderte von Millionen Staatsgelder den Banten in den Rachen ge­worfen werden, ohne daß das Reich sich den genügenden Einfluß in den Banken sichert, mit den Vorgängen bei uns, so liegt der Un­terschied auf der Hand.

2. die Errichtung des vom Ministerium für soziale Fürsorge beantragten Notfonds, aus dem alle Arbeitslojen unterstützt werden; 3. die Zuweisungen von Lebensmittel. farten für alle Arbeitslosen, welche auf Grund der vorliegenden Verordnungen bezugs­berechtigt sind;

4. die erhöhte Zuweisung an verheira tete Arbeitslose unter Berüdsichtigung der zu erhaltenden Kinder, bezw. Familienmit­glieder;

Sympathien mit Hitler . ,, Právo Lidu" über die Stellung der tschechischen Agrarier zu den deutschen Wahlen.

Auch das Právo Lidu" befaßt sich mit der eigenartigen Stellung, welche die Bresse der tiche chischen Algrarpartei zu den Hakenkreuzlern anläß lich der deutschen Wahlen eingenommen hat. Das Blatt schreibt:

8. die Flüssigmachung von Darlehen für Notstandsarbeiten, für die der Staat die Garantie und einen Teil der Verzin­sung übernimmt, wie dies im Bauförderungs­gesez vom 19. April 1930, Sammlung Nr. 45, vorgesehen ist;

9. die Errichtung von Notstandsküchen für die Arbeitslosen und ihre Familien und Subventionierung dieser Einrichtungen durch den Staat.

Eine Abordnung sprach unter Führung des Genossen Se a t beim Stellvertreter des Minister präsidenten vor, der erhöhte Zuweisungen für den Bezirk versprach.

Schwämme und Beeren sogar im Septentber und Oktober, also auch in den zuständigen Wäldern" und wers nicht glaubt, bekommt gemäß Ar­tifel III der Verwaltungsreform aus dem Jahre 1927 eine Geldstrafe nicht unter hundert Kroner oder zehn Tage Arrests( die Berufung hat keine aufschiebende Wirkung). Die Leute sollen sam. meln gehn, wenn sie drei bis vier Stunden auf den Markt gehen und zehn Stunden sammeln, dann können sie es auf fünf Kronen pro guten Tag bringen, womit sie eben nach der amtlichen Feststellung vollkommen sichergestellt sind.

Was aber der Herr Bezirkshauptmann mit feinen demokratischen Staatsbürgern, die endlich durch die Revolution zu blühender Freiheit ers wachen durften, defretiert, das paßt nicht der Sonfurveng in schmucker Gendarmerieuniform; auf Ersuchen der Waldverwaltung( die staatlich ist) wurden die hungernden Beerensucher vers neuen Orientierung unserer füb- trieben, weil die ausgeteilten und mit der letzten renden und verantwortlich sten po Strone der Hungernden bezahlten Karten, die zum litischen Partei und also als neuer Faftor Pflüden berechtigen, sich nur auf Erdbeeren, Es ist das Verdienst der sozialistischen in unserer Innenpolitik ausgelegt werden muß.nicht aber auf Schwarzbeeren und Schwämme bes Parteien bei uns, daß dem so ist. Die bür Man kann sagen, daß es in der neueren ziehen. So handelt eine staatliche Forstverwal Geschichte unserer Presse feinen ärgeren Fall tung, deren einzige Sorge die Drangfalierung der lichen Parteien wollten, daß der Staat auf die gibt, als den Kurs, den wir im Hinblick auf den Einwohner zu sein scheint. Man darf also ver Einlagen, die er bei einzelnen Banken hat, deutschen Fascismus in der offiziellen Preffe der hungern; das geht in Ordnung( ums Begräbnis einfach verzichtet. Das geschieht nicht, diese republikanischen Partei finden. Niemals vorher fümmert sich die Gemeinde zwangsweise), aber Einlagen bleiben bestehen und müssen verzinst waren tschechische Zeitungen in einem solchen Ordnung muß sein: für jede Sorte Waldprodufte werden. Die Zinsenlast, die auf der Industrie bisher gelastet hat, wird etwas erleichtert, ein Das politische Verhältnis unserer größten Konflikt mit dem nationalen tschechoslowakischen eine gesonderte Karte. Und dabei ist es nur be Teil der Schulden wird abgeschrieben und viele politischen Partei zum deutschen Hakenkreuztum Interesse, wie es in diesem Falle ist. Raum wundern wert, wie wenig öffentliche Gewalt Unternehmungen können dadurch wieder freier und zu den letzten deutschen Wahlen ist eine fat- wurde jemals früher bis zu diesem Maße die tätigkeit gegen obrigkeitliche Personen" eigentlich atmen und vielleicht konkurrenzfähig bleiben. fächliche politische Affäre. Denn die offizielle wirkliche politische Auffassung und das wirkliche geübt wire. Freilich hätte das ganze Sanierungs- Presse der Partei, welche die Trägerin des Pre- politische Gefühl unserer Deffentlichkeit so grob Freilich hätte das ganze Sanierungs- mieramtes unserer Republik ist, hat das bloße berzeichnet, einer Deffentlichkeit, welche in Wirk werf mit etwas mehr Offenheit durchgeführt Stofettieren mit den deutschen" Hakenkreuzlern, lichkeit gar keine Sympathien für Sitler und Chriftlicher Beifall für Horthys Hen'er. werden können. Während in Deutschland die welches mehr oder weniger ernst genommen wer- feine Bewegung hat, und welche richtig in der Das ist der christliche Kulturlampi" unserer Deffentlichkeit vollkommen darüber informiert den konnte, beiseite gelassen und hat sich bewußt Entwicklung des deutschen Hakenkreuztums nicht worden ist, welche Banken saniert wurden und und voll in eine politische Linie mit ihnen gestellt, nur eine Gefahr für die Demokratie sieht, auf wie groß die aufgewendeten Beträge waren, ist tatsächlich in ihr politisches Lager übergegangen deren Grundlagen unser Staat aufgebaut iſt, verfällt bei uns jede nähere Angabe darüber und verteidigt nicht nur folgerichtig das Saken- sondern geradewegs eine Bedrohung der Inter­teten Kommunisten Sallai und Fürst herrscht, der Zenjur. Diese Geheimnisträme- freuz, sondern unterstützt es auch positiv. Das ist effen unserer nationalen Selbständigkeit. hat als einzige die christlich soziale rei ist fleinbürgerliche Scham, die voll eine neue Situation in der Stellung der Presse tommen unzwed mäßig und un- Tatsache, die ernstlich betrachtet der Agrarpartei, das ist eine politische Bürokraten als Arbeiterbüttel. Presse dieser Kulturschande in ver stedter Form Beifall jollen müssen. sinnig ist. Notwendig wird auch die Her- und gewertet werden muß. Denn es han[ Niemand, der sie, die hohe Bürokratic, in Sie tut dies ausgiebig. Unter dem Vors absetzung des Zinsfuzes sein, ohne delt sich nicht mehr um eine Kleinigkeit und ein ihrer Entwicklung von Menschlichkeit zu Scher wand, der Liga für Menschenrechte" eins aus die eine Sanierung der Industrie nicht mög- bloßes politisches Manöver, sondern um eine Ergendiensten verfolgen fonnte, wird von einem zuwischen und von Konkurrenzneid getrieben, ischeinung, die als der Grundriß einer Menschen, an dem, als Empfänger eines festens ebenso tüchtig zu sein, wie die Sakenkreuzler im

lich ist.

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Ich schaue ihn an. In seinen Augen fladert's. Er Alkohol.

Der Niemand rebelliert fladeffe,& riecht nach Hitopol.

Die Geschichte eines Arbeiters. Bon Karl Hans Schober und Erich Knauf .

,, Weg mit dem Spüligkübel, wenn ich mit Ihnen spreche!" schnauzt er. Sie Schweinkerl, sechs Stunden Spangen!"

Er springt auf:" Ich werde euch aufpulvern, Sippschaft", und ruft den Nächsten. Wir suchen Sie fchon zwei Tage als Deserteur. Wo waren

Sie?"

,, Schwein!" Er schlägt zu und wirft mich zu Boden. Dann kommen die anderen dran. Er ruft einen Soldaten, der draußen auf dem Korridor mit aufgepflanztem Bajonett patrouilliert. Her die Spangen!"

Er fesselt uns die rechte Hand an den linken Fuß. Einer wehrt sich dagegen. Er hätte das nicht un sollen. Er wird jetzt von zwei Soldaten ver­prügelt.

Klerifalen.

Während in der gesamten Kulturwelt größte

Empörung über das Schandurteil gegen die in der Vorwoche von Horthys Senkern hingerich

Komm, Anna, wir haben heute genug| Material in eine Matrize. Hier werden die rohen gemacht." Ich greife zum Besen und trete aus Deckel für die Granaten hergestellt. der Latrine. Anna trägt die Lysolflasche und Anna fällt die Arbeit schwer. Wenn sie die rapportiert unsere Leistung. Wir haben heute Ofentür öffnet, zieht ein blaugrüner Dunst wie sechs Aborte desinfiziert, dreißig Schüsseln ge- ein Schleier durchs Ofenloch und steigt gegen die reinigt und hundertsechs Lysolbehälter entleert Dede. Die Frauen an den Defen husten und und gefüllt. Anna wird schlecht. Ich vertrag halten die ölige Schürze vor den Mund. Hinter halt den Gestank nicht." Sie ist sehr blaß. Ich ihnen poltern die Dampfhämmer. führe sie in die Krantenabteilung.

Einmal helfe ich Anna bei der Arbeit. Aber da kommt der Vorgesezte: Kontrollnummer, wie heißen Sie?"

ballt die Fäuste: Nach diesen Zeiten kommen Der Kamerad beim großen Dampfhammer

Mit Anna arbeite ich schon sechs Monate zusammen. Wir gehen täglich dieselben Wege und Mir schmerzen die Glieder. Ich liege das tun immer dieselben Griffe, dieselben Bewegun erste Mal in Spangen. Vor meinen Augen tan- gen. Heute müssen wir eine Halle passieren. Die zen schwarze Flecke. Und dann übergießt mich Vorgesetzten lachen über uns. Vielleicht machen andere." Der hadt zusammen: Ich melde gehorsamst, femand mit Wasser. Nachher erscheint der Wach- wir einen fomischen Eindrud. Anna geht stets daß mich ein Oberleutnant auf offener Straße tommandant. Er stößt mich mit dem Fuß und vor mir mit der Lysoltanne, und ich marschiere wir beide zum Rapport. Der Major ist nicht Der Vorgesetzte hört es. Und dann müssen verhaften und achtundvierzig Stunden einsperren wechselt die Spangen. Linte Hand, rechter Fuß. hinter ihr mit dem Besen und der Schaufel. mehr da. An seine Stelle wurde ein Oberstleut ließ, weil ich angeblich nicht richtig salutiert Die Kameraden neben mir politisieren. So, Ein Vorgesetzter reißt über uns Wiße. Wir nant gesetzt. Der spricht wenig und richtet sich habe." machen uns nichts daraus. Nur noch zwei Tage nach den Beschwerden, die die Vorgesetzten vor Ihr Bande!" Der Major haut die Faust wie es jetzt geht. müssen wir verrecken!" Pit!" Der Posten draußen vor der Türe bin ich Latrinenpußer, dann habe ich meine bringen. Rechtfertigen darf sich keiner. Immer, auf den Tisch. Sie kommen in Untersuchungs- belauscht uns. Die Kameraden rutichen näher an Strafzeit abgebüßt. baft, und dann marschieren Sie ins Garnisons - mich heran. Wir Proleten müssen uns ver­wenn ein oder der andere Kamerad den Mund Am Abend treffe ich Anna bei den drei aufmacht, verläßt er das Zimmer. arrest!" einigen. Die" fapitalistische Flut, die uns ver- hohen Linden. Zweimal wöchentlich treffen wir Er fißt wieder beim Tisch. Seine Birne wird Die übrigen drei Kameraden melden sich als nichten will, muß an der lebenden Mauer des uns hier. Wir haben uns lieb gewonnen. Sie rot. Das ist fein gutes Zeichen. Wir wissen es Enthobene freiwillig ins Feld, weil sie glauben, Proletariats zerbersten, wie eine an die West blaß und zittert. cs geht ihnen im Schüßengraben besser als hier. geworfene Sektflasche." Ein Genzarm faßt mich. Er fesselt mir die Hände auf dem Rücken. Ich glaubte immer, daß nur Schwerverbrecher gefesselt werden. Wir marschieren durch die Straßen der Stadt. Wir find zu dritt. Zwei Gendarmen führen uns. Leute bleiben stehen und schauen uns nach.

Der Vorgesetzte meint, wenn ich seines Willens bin, dann würde er mich nicht an die Ich bin wieder frei und werde strafweise| Gasöfen stecken", weint sie. an eine andere Arbeit geschoben.

Außerhalb der Werkstatrinen stehen Wasser­behälter, die mit einer Lysollösung gefüllt sind. Die Arbeiter und Arbeiterinnen müssen sich darinnen, sobald sie den Lotus benüßen, vor­und nachher die Hände waschen. Auf jedem Gefäß steht geschrieben: Achtung! Wegen Typhus - und

Auf dem Hauptplatz jubelt alles. Eine feind liche Festung ist gefallen. Wir werden ins Arrest­Total einer Militärtaferne geſtedt. Hier riecht es dumpfig. Ein Korporal nimmt uns die Hand- Ruhrgefahr!" schellen ab. Ich atme auf und bin froh, das Eisen auf den Händen nicht mehr zu spüren. Aber wir sollen nicht froh sein. Der Wachkommandant be­tritt die Zelle. Er ist brutal und versetzt mir Rippenstöße.

" Ich bin unschuldig!"" Nieder!"

Meine Arbeit ist nicht leicht. Täglich fon­trolliere ich die Latrinen und Wasserbehälter. Dabei hilft mir ein Mädchen. Es ist eine Boll waise und erst sechzehn Jahre alt. Der Vater fiel als einer der ersten in Serbien , die Mutter starb an Tuberkulose.

Du an die Gasöfen?" Huren sollen im Betrieb Protektion haben. Anna weint noch immer: Jch leg mich ihm nicht hin!"

und fassen uns. Jetzt erhebt er sich. Ein Sen darm tommandiert: Habt acht!" Er verliest das Urteil. Ich bin zufrieden. wei Tage Arrest" Arreststrafen bedeuten für uns Erholung. Ein Kommandierter verneigt sich vor dem Offizier: Ich danke Ihnen" Und dann im Fortgehen brummt er elender Hinterlands. tachinierer."

Ich bin mit Anna nicht mehr beisammen. Sie wurde dem Gasofen bei der großen hydrau zu Arreststrafen verurteilt werden. Die Militär Im Gang stehen noch zwanzig Mann, die lischen Presse zugeteilt. Einmal fuchte ich sie auf. arreste sind überfüllt. Wir werden ins Bezirks­Sie zicht mit einer langen eisernen Stange das arrestlokal geschafft. Zu dritt hocken wir in der weißglühende Metall aus dem Ofen und wirft Belle. Die Wände sind mit Gedichten und es zwei Frauen zu. die das Stück mit langen Figuren beschmiert. Die Fenster sind mit Rangen erfassen und unter die Presse heben. Die Straßentot bekleckert. Hier und da fällt auch ein hydraulische Presse bedient eine Frau. Immer, Lichtstrahl zu uns herein. Ausbrechen kann man wenn sie den Hebel vorwärts legt, geht der nicht. Das Gitter ist neu und mit Stacheldraht Kolben nieder und drückt das weißglühende umwunden.

( Fortsetzung folgt.)