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gewisser Schutz des Produzenten ist, ohne daß der Konsument dadurch merklichen Schaden er­leidet. Das Getreidesyndikat kann aber auch als Instrument der Handelspoli tik fungieren, das heißt, wir haben die Mög­lichkeit, das Getreide, das wir zur Einfuhr brauchen, von jenen Ländern zu beziehen, die wieder uns auf dem Gebiet des Exportes von

Industriewaren Konzessionen machen.

Wie das Syndikat seine Aufgaben durch führen wird, wie die Verhältnisse auf dem Getreidemarkt und die Versorgung der Be­völkerung in den nächsten Wochen sich gestal­ten werden, kann man jetzt noch nicht sagen. Die Aufgabe des Syndikats iſt bei der Ge­staltung der Weizenpreise leichter als bei der Bestimmung der Kornpreise. Weizen erzeugen wir zu wenig und wir können daher durch die Einengung bezw. Ausweitung der Einfuhr die Preisgestaltung beeinflussen, während wir Korn ausführen und so vom Weltmarktpreis viel stärker beeinflußt werden, als es beim Weizen der Fall ist. Es iſt auch die Frage, inwiefern sich im Ausschuß des Getreidesyndi­fats ein Einvernehmen zwischen den agrari­schen Großproduzenten, den Vertretern der Mühlen, der Getreidehändler und schließlich der Konsumenten wird herstellen lassen.

Jedenfalls werden die Ergebnisse der Arbeit des Getreidesyndikats für die endgül­tige Regelung der Fragen der Getreideeinfuhr und der staatlichen Einwirkung auf den Getreidepreis lehrreich sein.

Sonntag, 7. August 1932.

Nr. 186.

SA- Polizei wird doch nicht geduldet! Neuer Bormarich der Javaner

auf Beting und Sientsin? Berlin , 6. August. Die gestrigen Bespre den Westteil von Berlin ." So stellt der„ An­chungen des Reichsinnenministers mit dem Mini griff" fest und fügt hinzu, daß die NSDAP. in Zusammenstöße zwischen japanischen und chineji. Mukden, 6. Auguft. Freitag erreichten die sterpräsidenten von Oldenburg , Braun den westlichen Berorten ungleich stärker vertreten fchen militärischen Formationen nördlich der schweig und Medienburg- Schwerin ist, als die reinen Klaſſenparteien des Marris Großen Mauer eine tritische Ausdehnung. Es Marrischen haben, wie von zuständiger Stelle lärt wird, mus". So wird nun auch einmal den Lefern wird das Gerücht verbreitet, daß die Japanes fichergestellt, daß teinerlei Parteiformationen des Herrn Goebbels zur Kenntnis gebracht, daß einen lan ausgearbeitet haben, der einen plöß in staatlichen Formationen verwendet werden die Nationalsozialistische Arbeiterpartei nicht lichen Leberfall und die Besetzung der Proving dürfen. Die Bildung von Formationen, denen den Arbeiterquartieren. sondern in Berlin W 31 Jehol und im Zusammenhang damit wahrschein polizeiliche Befugnisse übertragen werden, ist Sause ist. Auch wo sie in Ferien ist, wird ge- lich auch einen starten Borsto auf Pei­nicht zulässig. wissenhaft verzeichnet. Auf Helgoland beispiels ping und Ticatsin vorschen soll. weise habe die NSDAP . diesmal über 1300 Osais bewaffnete Leibjäger. Stimmen erhalten, während es bisher noch feine ichen Truppenbewegungen soll es gekommen sein, Zu diesen plößlichen entschiedenen strategis Ofaf der Große hat sich jest mit einer 100 waren.„ Dasselbe gilt für die ganze Office weil einige schwere Kämpfe in der Nähe von erlesenen und mit peinlicher Sorgfalt ausgefüſte, wodurch Pommern feinen übermäßigen Jinkau und entlang des jüdlichen Abschnittes der wählten Leibw a che umgeben. Diese Garde zum Zuwachs erhielt, Zuwachs erhielt, ebenso Württemberg , Baden ebenfo Württemberg, Baden mandschurischen Eisenbahn stattgefunden haben. persönlichen Schuß des Oberofaf ist nach dem und Oberbayern , wo sich unsere übermäßigen Freitag hatten auch die Truppen des Staates Muſter der Potsdamer Grenadiere des alten Stimmgewinne aus den Verlusten der anderen Manschufus unter der Führung des Generals Friv zusammengestellt. Das Münchener Polizei Parteien keineswegs restlos erklären lassen." Auch Wangjentichun und unter ausgiebiger Hilfe japa präsidium hat jedoch die für die Leibmameluken in den Bahnhofswahllokalen fei überall in nischer Truppenteile einen entscheidenden Sieg hat daraufhin die Bewaffnung auf dem Umweg anteil weit größer als im Reichsdurchschnitt; mit der Stärke von 2000 Mann zu verzeichnen. beantragten Waffenfcheine nicht genehmigt. Adolf Deutschland der nationalsozialistische Stimmüber eine gut ausgerüstetete chinesische Truppe in über das Oldenburger Nazi- Ministerium erreicht. über 60.000 Bahnhofsstimmen habe die Part- Die Japaner fonzentrieren in der Umgebung Auch in Albanien und in China sind die hier ihr 230. Mandat errungen. Wenn a der Stadt Jinkau starte Abteilungen, von wo Häuptlinge der Stämme und der Bürgerkriegs unter Badereisenden und Ferienreisenden die aus sie schnell entweder die Provinz Jchol über­banden ständig von einer bewaffneten Leibwache Partei soviel stärker vertreten ist als alle ande- fallen oder den Vormarsch in anderer Richtung umgeben. China und der Valkan in Deutschland , ren, dann scheint es wenigstens diesem Teil ihrer fortsetzen können. Japanische Kriegsschiffe und Anhänger auch nicht allzu schlecht zu gehen. Bont Flugzeugabteilungen werden an günstigen strate Arbeiter hingegen stellt das Blatt des Herrn gifchen Puntien konzentriert. Goebbels selbst fest: Es ist flar, daß der Arbeiter von dem Rechte der Ausstellung eines Wahl­

es leben die herrlichen Zeiten Adolfs I. Katholischer Redakteur

überfallen.

Darmstadt , 5. August. Freitag früh nach vier Uhr wurden hier auf einen katholischen Redakteur, der vom Nachtdienst nach Hause ging, aus einem Personenauto zwei Schüsse abgegeben, die jedoch ihr Ziel verfehlten. Der Redakteur hatte sich für die Infaffen eines in der! Nähe eines bekannten Nazihotels haltenden Last­

ſcheines keinen oder höchstens ganz vereinzelten Spaltung der Lappo- Bewegung?

Gebrauch machte, da er nicht in der Lage war. in die Ferien zu reisen."

Wie das Berliner Tageblatt" aus Sel. jingfors meldet, ist im Lager der Lappo Bewegung eine starke Ernüchterung eingetreten. In Abo begann fürzlich ein Prozeß gegen 112 Butschisten, an deren Spitze der frühere General stabschef Wallenius und der Lappoführer Stofola ſtehen. Sie sind angeklagt, im geber mit bewaffneter and eine Staatsumwälzung ver­sucht zu haben.

Nazi- Agitatoren aus dem Reich Starhembergs Jäger in Oesterreich unerwünſcht. desertieren zu den Nazis. Wien , 6. August. Der nationalsozialistische Linz, 6. Auguſt. Starhemberg ist in Ober- fraftwagens intereſſiert und war ſtehen geblic Reichstagsabgeordnete Habicht wurde geſtern österreich vollständig unten durch. Seine Gene- ben, als der Personenwagen, der zuerst vorbeige von der Polizeidirektion in Linz vorgeladen und rale und die andern Unterführer sind bereits so fahren war, umfehrte und die Schiffe abgegeben aufgefordert, nachstehende Erklärung zu unter flauen der Lappo- Bewegung zu bemerken. Auf ziemlich alle bei den Nationalsoziali wurden. ften gelandet. Jetzt folgen auch die Truppen nach.

Montag find gelegentlich eines General­appells der Heimwehr drei Kompagnien der Starhemberg- Jäger, die zu den ersten Forma tionen gehören, die Starhemberg vor drei Jahren aufgestellt hat, samt ihren Komman danten geschlossen zu den Nationalsozialisten übergegangen.

Flaggenverbot in Thüringen .

Weimar , 6. August. Unter Hinweis auf die gegenwärtige politische Hochspannung hat das hüringische Innenministerium angeordnet, daß bis auf weiteres jede Beflaggung öffentlicher Sebäude mit anderen als Reichs, Landes- oder Gemeindeflaggen zu verhindern ist. Die Thü ringer Regierung hat ferner in einem Aufruf die Presse und die Bevölkerung Thüringens zur Wahrung von Ruhe und Besonnenheit ermahnt.

,, Arbeiterpartei" auf Reisen.

Unter diesem Titel schreibt die rant furter Zeitung":

Die ganz wenigen Getreuen aber, die ihm noch verblieben sind, hat Starhemberg mit dem heutigen Tag selbst, angeblich wegen Meinungs­verschiedenheiten in der Anleihefrage, aus der Heimwehr ausgeschlossen. Dazu gehö ren: der Bundesbahner Ingenieur Führich, der Kommandant der Eisenbahnerwehr und der Ferienwahl" überschreibt der Angriff" des Technischen Nothilfe, dann der Rechtsanwalt Dr. Herrn Goebbels einen Leitartikel über den Wahl­Stensti, der im Linzer Gemeinderat eine ausfall in Berlin . Darin wird der Rüdgang Molle spielt, der Kaufmann Sturm und der der nationalsozialistischen Stimmen in der infolge feiner Heimwehrbetätigung in Konkurs Reichshauptstadt durch die Abwesenheit jener gegangene Tischlermeister Sellermayer, die 300.000 Berliner erklärt, die sich für den 31. Juli beide mit Starhemberg in den Putschtagen in Wahlscheine haben ausstellen lassen. Ueber Saft gesessen sind, der schler Rechtsanwalt Dr. 70 Prozent dieser Wahlscheine entfielen auf die Si on rad, der im Salzkammergut in der Heim- westlichen und südwestlichen Vororte, bezw. auf wehr den Ton angab, sowie die meisten Führer im Hausrudviertel.

Wie man hört, werden sich die Ausgeschlos­senen samt ibren Leuten zum Teil den National­sozialister anschließen, zum Teil sich ganz von der foscistischen Bewegung zurückziehen. Damit hat Starhemberg sein engeres Heimatland Ober­terreich eigentlich verloren. Die Heimwehr ist in Oberösterreich erledigt.

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Die Delegierten von Ottawa nach den Vereinigten Staaten eingeladen. New York , 6. August.( Reuter.) Die ameri­fanische Gesandtschaft in Ottawa hat die De legierten der Ottawaer Konferenz halboffiziell

ten heran. Er wirft die Eßschalen mit Menage den Dred jelber, Kapitalisten elendige!"

fertigen: Ich nehme zur Kenntnis, daß ich im Falle irgendwelcher' Angriffe meinerseits gegen staatliche Einrichtungen Desterreichs oder überwollender Kritik von diesen oder im Falle von Angriffen gegen die in der Regierung vertretenen Parteien fowie im Falle einer Betätigung, die meinen Auf­enthalt in Desterreich aus Rücksicht auf die öffent liche Ruhe und Ordnung als unzulässig erscheinen ließe, auf Grund des§ 2, Abs. 5, des Gesetzes vom 27. Juli 1871 aus dem Bundesgebiet abgeschoben werden würde."

Wegen ihrer scharfen Kritik an diesem Schritt der österreichischen Behörden ist die Deutsch österreichische Tageszeitung" heute beschlagnahmt worden.

Zelenta will zu den Nazis! Wien , 6. August. Der aus der sozialdemo­fratischen Partei ausgeschlossene Abgeordnete 3elenka wird nach Ablauf seines Seranken­urlaubes wieder in den Nationalrat zurüdkehren und einen Platz hinter den sozialdemokratischen Bänken einnehmen. Zelenta bewirbt sich um die Aufnahme in die nationalsozialistische Partei.

Seither ist jedoch bereits ein starkes Ab­einer Riefenverjammlung in Lappo, an der sich 14,000 Lappo- Männer beteiligten, erhoben viele Redner in allerschärfster Form Einspruch gegen die nicht endenwollenden Gewalttaten eines ver hegten Silüngels von Lappo Leuten. Der unmittel bare Anlaß zu der Massenversammlung war der fürzliche Neberfall auf den Wehrminister Lah denjuo, bei dem der Minister nur wie durch ein Wunder dem Tode entging.

Die Versammlung nahm eine Entschließung an, in der solche Gewalttaten schärfstens berurteilt und von der Regierung rüdsichts­lose Maßnahmen zur Wiederherstellung von Ruhe und Ordnung gefordert werden.

Die finnische Deffentlichkeit sieht in dem Verlauf dieser Versammlung ein untrügliches Zeichen der starken Ernüchterung weiter Lappo­Streise und einer Spaltung, welche die ganze Bewegung in ihrem Stern treffen dürfte.

Bolivien verlangt Zugang

zum Meer.

Buenos Aires , 6. August. Der Vorschlag der panamerikanischen Union zur schiedsgerichtlichen Beilegung des bolivianisch- paraguayschen Kon eingeladen, nach Schluß der Beratungen der flittes ist von Paraguay bedingungslos Konferenz den Vereinigten Staaten einen Be- angenommen worden. Bolivien hingegen hat den such abzustatten. New York Times " fügen Vermittlungsvorschlag abgelehnt und erklärt, dieser Meldung hinzu, amerilanische es werde den Gran Chaco - Sonflikt erst dann als Staatsdepartement nehme an, daß es bei dieser beendet betrachten, wenn Bolivien einen 3u Gelegenheit zu inoffiziellen Beratungang zum Paraguay - Fluß und damit gen kommen könnte. einen Zugang zum Meere erhalte.

Der Niemand rebelliert das Fenſter auf den Hof hinaus." Freßt Stufe ſtehen.

Die Geschichte eines Arbeiters. Von Karl Hans Schober und Erich Knauf . Hassan ist Betriebsgendarm, der größte Spürhund des Hüttenverkes. Tag und Nacht spioniert er in und um die Hallen. Auf allen Vieren friecht er an die Hallenfenster heran und beschnarcht die Proleten. Er visitiert uns die Taschen und läßt bei uns Haussuchungen durch führen. Und am meisten hat er es auf die Frauen abgesehen. In der Hüttenkantine, die in cine Striegsfüche umgewandelt wurde, steht er jezt und teilt Rippenstöße aus.

Eine Frau drängt dem Schalter zu:„ Ich hab nicht viel Zeit, wir müssen an den Oefen durcharbeiten."

Das Drängen und Schieben wird immer toller. Verflucht, was wir für einen Hunger haben. Ich habe bereits die Suppe gefaßt und schiebe die zweite Eßschale zum Schalter. Der Fraß ist unappetitlich. Auf der Suppe schwim men Würmer. Der Kukuruzbrei riecht nach verbrannter Zwiebel.

Jemand schreit: Nieder mit dem Krieg!" Draußen auf den Hof gruppieren sich die Arbeiter. Jeder trägt etwas in der Faust. Wenn ihr vielleicht Verstärkung braucht, jagt's uns nur."

Wir brauchen die Verstärkung nicht mehr. Die Kantine ist ausgeputzt. Als wir auf den Hof ziehen und protestieren, überrumpelt uns eine Kompagnie Soldaten.

,, Raus da oder es fracht!" befiehlt einer.

Aber die Soldaten drehen die Gewehre um und wir stellen uns nicht her und sperren das Maul auf. Jeder tut sein Möglichstes.

Ueber sechzig Mann sind zum Rapport be­fohlen. Natürlich ich bin dabei.

Sie sind für jeden Blödsinn zu haben faucht ein Beamter.

Jeder kehr den Dreck vor seiner Türe.

Die Geschichte machen wir anders" meint Dieten. Wir werden uns marod machen!" Dieten weiß dafür ein sehr wirkjames Mittel.

Da lönnen sie uns nicht einsperren! Der Arzt beschnuppert uns:„ Eigentümliche Bevor ich vom Schalter weghusche, lasse ich Strankheit." Er schreibt schon: Alle Mann zur eine Frau vor. Hassan reißt sie aus der Reihe.ofortigen Konstatierung!" Besen elender! Wenn's ums Fressen geht, ist Wir dürfen nicht mehr nach Hause gehen die Horde tüchtig!" braust er auf. Dumme und werden in ein Militärspital abgeschoben. Funzen, die da aufgenommen wurden!" Er er- Auf dem Hof müssen wir Auf! und Nieder! wischt wieder eine Frau und reißt sie zu Boden. machen. Sie springt auf und gibt ihm eine Ohrfeige, Der Feldwebel, der uns drillt, schreit: Die ,, fratscheter Hund!" Arbeiter haben vor mir Habt Acht!" zu stehen." Er gibt mir einen Fußtritt:„ Geschwuß verfluch­tes!" „ Nur die gebildetsten Unteroffiziere werden Feldwebel," lacht Dieten. Das Zimmer ist ungeheizt, und die Fenster­scheiben sind zerbrochen. Betten und Strohsäcke gibt es teine. Einen Tisch haben wir auch nicht.

Die Frauen sind manchmal touragierter als mir. Sie johlen und gröhlen. Wir setzen mit ein und fluchen.

Dieten geht die Front ab: Haut zu!" Es geht los. Die Tische und Stühle fliegen durcheinander. Hassan liegt schon draußen.

Ich dränge mich durch die Frauen an Die

*

Bei uns soll die Kultur auf der höchsten dem Hemdärmel blant. Er könnte jetzt einen Feldmarschall vertreten. Gold und Silber glän­zen auf seiner Brust. ,, Dem Schweinehund werde ich eins auswischen."

Menage fassen!

Wir haben keine Gefäße, wir haben über haupt nichts. Seife, Schuhwichse und Hand- Wir drängen uns um Dieten. Einer meldet: tücher bekommen wir auch nicht. Wir müssen Der Oberst tommt!" Einige wollen sich in usehen, daß wir uns irgendwie etwas beschaf- Reih und Glied ſtellen. Aber Dieten hält sie fen. Wenn wir Dieten nicht hätten, wären wir zurück. aufgeschmissen. Er hat hier Bekannte. Sveben Der Oberst ist ein älterer Mann, mit schnee­tritt er ins Zimmer. Das ist alles, was ich weißem Haar an den Schläfen. Er grüßt Die aufgabeln konnte." Es sind sechzehn Eßschalen. ten. Den ersten Helden, den ich begrüßen fann." Doch wir sind dreiundvierzig Mann. Also treten Er flopft Dieten auf die Schulter und reicht ihm abwechslungsweise sechzehn Mann beim Stessel die Hand: Im Namen meines Regimentes- an. Wir haben kein Eßbesteck und essen mit ich gratuliere!" einem zugeschnitzten Holz. Viele eſsen mit den Fingern.

Dieten trinkt die Suppe. Schweine fressen besser!"

Wir schlafen am Fußboden. Nur mit einer Decke zugedeckt. Uns friert, und immer drei Mann triechen zusammen. Aber alle zwei Stun den kommt die Nachtinspektion und reißt uns die Decken herunter. Auseinander!"

Ich muß die Hose und die Weste ausziehen. Schlafen mit der Kluft wird bestraft. Wenn ich das noch einmal fehe. fliegst du!" Du Laus!- Abtreten!" Dieten springt auf und mustert den Gefrei

ten.

Dieten haut die Hände an die Hosennaht: Zum Rapport bestimmt!" „ Ich will die Armee nicht verschandeln, abtreten!" Und dann müssen wir antreten und den Hof fehren. Der Rechtsum" meint, wir sollen uns nicht umsonst ausfressen. Dieten stol siert auf und ab und läßt sich von den Unter offizieren grüßen.

Am vierten Tag werden wir einer Unter suchungskommission vorgeführt. Wir sind schmußig und die Leibwäsche ist abgeschmiert. Wir waichen uns nie, weil wir nichts dazu haben. Morgens, wenn Wedruf ist, nässen wir die Augen an und wischen sie mit dem Rodärmel aus. Mehr können wir nicht tun.

Wir sollen nicht zur Ruhe kommen. Dieten soll sich der Subordinationsverletzung schuldig ge- Die Untersuchung ist sehr einfach. Immer macht haben. Der Schinder, der uns auf dem sehn Mann stellen sich auf. Drei Aerzte schrei Hof Auf! und Nieder! machen ließ. ichnauzt, daß ten die Front ab. Der eine sagt:„ A"( arbeits­die Wände wackeln. Zum Rapport bestimmt!" fähig). Die übrigen zwei niden dazu. Dieten bleibt falt. Ich bin aus dem Heeres­verband entlassen!" Dieten, ich und noch zwanzig Mann haben „ Wurst!" Der Schinder ist schon draußen. lassen. Wir sind länger als acht Tage im es geschafft. uns die Krankheit nicht ausreden zu Dieten packt seine Tapferkeitsmedaillen aus. Er Militärspital. Für Jugendliche unter achtzehn trägt sie immer bei sich, man fann nie wissen, Jahren ist das schon eine Leistung. Man darf für was das Zeug gut ist." Er hängt sie auf uns jetzt innerhalb drei Wochen nicht einsperren. ieinen Arbeitsrock: zusammen sind es sechs Stück. Das schreibt das Hüttenreglement vor. Wir find Wer die Goldene hat, ist überhaupt angefehen. zufrieden und lachen uns ins Fäustchen, als ivit Dieten spuckt einmal darauf und putzt sie mit abjaden.

( Fortsetzung folgt.)