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Frage ist beantwortet: Nichts! Herr Hitler wird weiter trommeln. Es ist unwahrschein lich, daß er hofft, sich die Mehrheit des Vol­fes zusammentrommeln zu können; es ist aber sicher, daß er sich als Trommler wohler fühlt.

Mittwoch, 17. August 1932.

Fortsetzung des Boltssport- Prozesses.

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Polizeirat Preininger als vorsichtiger Zeuge. Neue Zusammenstöße. Raditale Worte nur zur Agitation".

Krieg um del.

Fr. 193.

Asuncien, 15. August. Bolivische Militär. abteilungen unternahmen einen erfolgreichen An­griff auf die Festung Falcon auf paraguayi. schem Gebiet. Die Festung liegt 25 Meilen südlich Herr von Papen wird also weiter regic­Brünn, 16. August.( Eigenbericht.) Die furzen Zusammenstoß mit der Verteidigung, als der der Festung Boqueron, die von den Bolivianern ren aber der Trommellärm Hitlers wird heutige Verhandlung im Volkssportprozeß brachte Staatsanwalt zum Beweise der weitgehenden nicht den Hungerschrei der Millionen über die Einvernahme des Prager Polizeirates Dr. Gemeinschaft zwischen den sudetendeutschen National- am 31. Juli besetzt wurde und die von strate tönen, nicht die Verantwortlichkeit der fasci Miloslav Breininger. Dieser ist der eigent- sozialisten und der NSDAP . das nationalsozialisti gischem Gesichtspunkte aus sehr wichtig für das Gebiet des Gran Chago ist. stischen Bewegung für die Barons- und Freiliche Leiter der gegen die Nationalsozialisten sche Jahrbuch heranzicht, erfolgt die herrenherrschaft vergessen machen. Der Rich durchgeführten Polizeiattion. Seine Ein- Einvernahme des Polizeirates Dr. Preininger. terspruch des deutschen Volkes, dem sie nicht vernahme war von der Verteidigung deshalb Der Vorsitzende verweist den Zeugen auf eine den Uebungen des V. S. verwendet wurden. entgehen kann, wird auch ein Richterspruch beantragt worden, weil sich zwischen den Aus- ganze Reihe von Stellen in den Polizeiprotokollen, Auch während der Nachmittagsverhandlung ber­über den Fascismus sein. Der Trommel jagen der Angeklagten und dem mit ihnen von deren Richtigkeit von den Angeklagten bestritten Juchen die Verteidiger durch zahllose Fragen die wirbel Sitlers fann die fasci Dr. Breininger aufgenommenen Protokollen werden. Am wesentlichsten erscheint hier ein proto- Methoden der Polizeiuntersuchung Hlarzustellen. Dr. follarisch niedergelegtes Geständnis Betermichels, daß Breininger weicht wieder jeder fonkreten Antwort stische Bewegung nunmehr auf wesentliche Differenzen ergeben hatten. Die Einvernahme Dr. Preiningers konnte der V. S. eine militärische Organisation gewesen aus und verschanzt sich hinter das Amts dem Marscheins Nichts begleiten, diese Unstimmigkeiten aber nicht befriedifei. Betermichel bestreitet, eine derartge Aussage geheimnis oder verweist auf das Altenmaterial. Es werden noch schwere Stunden für die gend aufklären, weil dieser Zeuge offenbar be- jemals gemacht zu haben. Während der ganzen Ein- als die Einvernahme des Dr. Preininger beendet deutsche Demokratie fommen. Der fascistische strebt war, die Fragen der Verteidigung so aus bernahme beharrt Dr. Breininger jedoch auf der war, stellte der Verteidiger Dr. Starf fest, bak Sput wird nicht über Nacht verfliegen weichend als möglich zu beantworten. Troß stereotypen Antwort, die Aussagen der Angeklagten die Angeklagten immer noch nicht wüßten, welche und wird noch lange Nachwirkungen haben. stundenlanger Einvernahme fonnte kein konkretes jeien Saz für Satz ins Tschechische übertragen wor- fonkreten strafbaren Handlungen ihnen eigentlic den, die Protokolle enthalten nur deren unveränderte zur Last gelegt werden. Der Staatsanwalt lehnt Die Parteien, die sich zur Demokratie beken Ergebnis erzielt werden. Er Aussagen. Lediglich die Möglichkeit einiger fleinerer es ab, eine derartige Frage überhaupt zu beant­nen und für die Bildung einer Koalitions Uebersetzungsfehler gibt Dr. Preininger zu. worten. Nachdem Dr. Dembitty dagegen prote­regierung in Betracht kommen, haben viel Dr. Brittanni: Warum haben Sie keinen stiert hat, daß die Eröffnung der corpora defieti aufzuholen, wenn sie wieder eine Mehrheit Dolmetsch zur Einvernahme zugezogen?" in Abwesenheit der Verteidiger erfolgt sei, wird mit bekommen sollen. Es ist anzunehmen, daß viele Dr. Preininger: Das ist Sache des Amtes deren Untersuchung begonnen. von den Nationalsozialisten radikalisierten und muß vom Amt beurteilt werden." Elemente den Kommunisten zulaufen und für den Wiederaufbau der Demokratie nicht in Betracht kommen. Diese Situation, die die Bildung einer parlamentarischen Regierung in absehbarer Zeit nicht zuläßt, wird die Grundlage für das Weiterbestehen der Regie rung Bapen- Schleicher sein. Die Enthüllung des Fascismus, seine Entzauberung, werden jedoch den demokratischen Parteien neue Mög­lichkeiten des Kämpfens und Siegens geben. Diese Möglichkeiten zu nüßen, ist ihre große geschichtliche Aufgabe.

Adolfo Schmusolini.

verwies gewöhnlich auf die bereits vor­liegenden Aften oder verweigerte die Auskunft überhaupt.

Zunächst legt der Vorsitzende einige Photo. graphien von Veranstaltungen des V. S. vor. Auf einer derselben ist Metzner in einer Uni. form zu sehen, die jedoch nicht ganz der V. S. dem Braunen Haus" in München verlesen, Uniform entspricht. Dann wird ein Brief aus in dem für die Grüße des Prager Studenten. bundes" gedankt wird. Diese corpora delicti sollen die Verbundenheit der Prager Studenten mit den reichsdeutschen beweisen.

Darauf werden zwei bei Schwab vorgefundene Opferfarten" des Studentenbundes mit Sez­itaten aus dem Horst Wessel - Lied" vor. gelegt. Schwab fann darüber leine Auskunft geben, während Mehner angibt, die Karten seien vom Studentenbund herausgegeben worden, che er noch selbst Obmann geworden sei.

Schließlich werden einige Artikel Megners, bar­

unter einer in der Zeitschrift Burschen her aus!", verlesen. In diesem Artikel iſt die Rebe davon, daß die deutschen

Der Zeuge wird sich vorläufig noch in Brünn aufhalten, da mit seiner weiteren Einvernahme Für die oft recht phantasiereichen Polizei­gerechnet wird. Somit ist die Klarstellung der konkreten Tatbestände fast restlos auf die Ver- anzeigen erklärt sich Dr. Breininger nicht verant lesung des beschlagnahmten Materials ange wortlich. Er habe bloß die Protokolle aufgenommen. Dr. Brittanni: Was hat darauf hin­wiejen, mit der heute begonnen wurde. Auch während der heutigen Berhandlung kam es gedeutet, daß sich in Prag eine illegale V. S.­ichen Staatsanwalt und Verteidigern, die den wieder zu erregten Zusammenstoßen zwi- Gruppe fonstituiert hat?" Dr. Preininger: Darauf verweigere ich Vorsißenden zu wiederholten energischen Ein- die Antwort unter Berufung auf das Amts­geheimnis.". greifen veranlaßte. Staatsanwalt: Meyner hat behauptet, Vor Einnahme Dr. Preiningers legt der er hätte sich beim Verhör nicht sehen dürfen, sei Staatsanwalt drei Briefe dem Gerichtshof zur Ver- von Ihnen angeschrien und eingeschüchtert worden" lejung vor. Der erste davon ist eine antonyme Zu- Dr. Preininger: Jeder der Angeklagten schrift an Staatsanwalt Dvoraček, in welcher be- und auch Mezner konnte sich setzen, wenn er wollte. hauptet wird, daß jener Erich Rosig in Dresden , Ich habe die Angeklagten höflich behandelt. Aller­mit dem Mesner einmal Verhandlungen pflog, nie- oings benahmen sie sich manchmal so unordentlich, mand anderer sei als der bedeutende Führer der daß ich sie energisch ermahnen mußte." Der Rüdmarsch von Berlin . Nationalsozialisten Rosentha l". Damit ist wahr Als nun Dr. David in durchaus ruhigem Berlin , 15. August.( Tsch. P.-B.) Zu den scheinlich Alfred Rosenberg , der Chefredakteur Tone nach fonkreten Tatbeständen des unordent Borgängen, die sich in den Unterredungen des des Bölkischen Beobachter" gemeint. Die beiden lichen Benchmens der Angeklagten fragt, erklärt Borgängen, die sich in den Unterredungen des anderen Briefe find an Haider adreffiert und wur- Dr Preininger, daß man mit Invektiven gegen ihn Reichspräsidenten und des Reichskanzlers mit den, da sich Saider bei ihrem Einlangen bereits in vorgehe und daß er der Verteidigung überhaupt Hitler am Samstag abgespielt haben, erfährt das Untersuchungshaft befand, vom Untersuchungsrichter nicht mehr antworten werde. Die Fragen der Ver- nationalsozialistischen Studenten auf den Contibüro von unterrichteter Seite, es sei be- an die Prager Staatsanwaltschaft und von dieser reidiger werden daher vom Vorsitzenden vermittelt. Barriladen kämpfen werden. dauert worden, daß die nationalsozialistische nach Brünn weitergeleitet. Einer von ihnen ist ein Dr. Dembisti und Dr. Start stellen nun eine Rundschreiben des reichsdeutschen N.- ganze Reihe von demonstrativen Fragen nach der Mesner: Dies war nur bildlich ge Bartei sich nicht zur Verfügung gestellt habe, S.Studenten bundes, in dem beim Prager persönlichen Qualifikation des Zeugen, nach den meint. Vors: Der Staatsanwalt nimmt obwohl sie von der Reichsregierung genug Ent- N. S.- Studentenbund ausständige Monats be- Amtsmethoden der Staatspolizei und den politischen es aber nicht bildlich. Er stellt sich vor, wie es gegenkommen erfahren habe. Herr Hitler habe richte urgiert werden. Der Staatsanwalt erblidt Hintergründen der Aktion gegen die National- aussehen würde, wenn es wirklich losginge." nicht nur die Führung der Reichsregierung, son- hierin einen Beweis für die organisatorische Wer- sozialisten. Die Fragen werden zum größten Teile Megner meint, daß er nur zur besseren Agita­bindung zwischen sudetendeutschen und reichsdeut- vom Vorsitzenden nicht zugelassen, oder ihre Beant- tion hochtrabende Reden gebraucht habe. In einem dern auch die gesamte Staatsgewalt für sich in schen Nationalsozialisten. Haider behauptet, daß es wortung vom Zeugen unter Berufung auf das anderen Artikel ist die Rede davon, daß die Sport­Anspruch nehmen wollen. Der Reichspräsident sich nicht um die Einsendung von Monatsberichten, Amtsgeheimnis verweigert. Der Vorsigende unter- abteilung der Studenten sich in den Volks­hat ihm darauf erklärt, daß er nicht gewillt und ſondern um ein Gutachten zur Studienreform ge- bricht diese Szene mit den Worten: Wir haben hier sport eingliedern sollten und mit ihm üben. in der Lage sei, die Staatsgewalt einer be- handelt hätte. Wenn man uns auch eine derartige nicht ein Disziplinarverfahren gegen Dr. Preinin Staatsanwalt: Das ist auch nur bildlich ge stimmten Partei zu überlassen. Es ist schon vor Verbindung mit Deutschland verbieten will, dann ger, sondern en Strafverfahren gegen die sieben An- meint? Sie haben das alles nur im Interesse der müßte man auch jeden Hochschullehrer verfolgen, geflagten. Die politische Polizei fann machen, was Verteidigung der Tschechoslowakischen Republik ge­den Unterredungen erklärt worden, daß der wenn er mit einem reichsdeutschen Gelehrten forre- sie will, die Staatsanwaltschaft kann auch machen, macht?!" Meyner bestreitet die Gemeinschaft Reichspräsident die Linie einer autoritären Respondiert." Vorsitzender: Das wird ihm kein vor. was sie will, aber das Gericht macht dan was des Studentenbundes mit dem Volkssport, behauptet, gierung, unabhängig von jeder Partei, strikte urteilsfreier Mensch zum Vorwurf machen. Es han rechtens ist!" Auf die Frge, ob bei den National- daß man auch dort Sportabteilungen aufstellen delt sich nur um die Voraussetzungen, unter denen sozialisten Waffen gefunden wurden, gibt Dr. Pret- wollte, mit denen sie hätten arbeiten sollen. innehalten wird. Daß die Nationalsozialisten diese Storrespondenz stattfindet." Die zweite, eben ninger an, daß verschiedene Waffen beschlagnahmit sich nicht darauf eingelassen haben, sei außer- falls aus Deutschland stammende Zuschrift behandelt und dem Kreisstrafgericht in Prag übergeben wor- Der Staatsanwalt stellt diese Aussage in Ab rede und meint: Im Gegenteil! Sie haben sich ordentlich bedauerlich. Wie das Conti- Büro die Gründung einer neuen Jugendorganisation, den seien. Der Vorsitzende stellt fest, daß diese weiter von unterrichteter Seite erfährt, hat Hitler steht aber sonst mit der Anklage in feinem zu Waffenfunde auf die sieben Angeklagten feinen von den Arbeitern losgelöst, weil sie sich nicht an sammenhang. Der Staatsanwalt aber betrachtet sie Bezug haben. Ihnen verschmußen wollten."- Dagegen prote wörtlich erklärt, er werde die Stelle für sich in ale Beweis dafür, daß die Beziehungen der Ange- Der Staatsanwalt legt in diesem Zusammen- frieren energisch die Verteidiger. Anspruch nehmen, wie sie Mussolini nach dem flagten zu Deutschland trotz des Verfahrens noch hang einige beschlagnahmte buntfarbige Bänder vor Die Verhandlung wird hierauf auf morgen ver Marsch auf Rom eingenommen habe. immter nicht abgebrochen wurden. Nach einem und bezeichnet sie als Feindesabzeichen", die bei tagt.

über den Bauch. Er kommt an die Reihe. ,, Ge- den Hof zur Totenhalle hinüberschauen. In der impft nur ,, Marsch, anziehen!"

Der Niemand rebelliert wird zu einmal.". Der Arzt ſpringt auf: Nacht können wir nicht schlafen. Ununterbrochen Schweſter. Ganz rückwärts im Sof ſpringen zehn

Die Geschichte eines Arbeiters. Bon Karl Hans Schober und Erich Knauf . " Großartig!" Seine Hoheit ist sehr liebens­würdig und flopft Dieten auf die Schulter. Fabelhaft, was Sie für Ihr Vaterland leisteten, das Bolt wird es Ihnen zu danken wissen." Er ist schon draußen.

Und heute erhalten wir wegen nicht repräs sentationsfähigen Erscheinens vor seiner Hoheit am Arbeitsplaße" sechs Stunden Spangen.

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Dieten ist ein ausgezeichneter Lehrmeister. Wir werden von ihm noch sehr vieles lernen. Er Ineift die Augen, so muß man's machen, dann friegt feiner Fieber!"

fahren drei Mann auf einem Stoßmagen die Toten zum Friedhof. Der Weg führt an unserem Fenster vorbei.

Dieten und Gunda besuchen mich. Sie dür

Zehn Mann sollen antreten!" ruft eine Mann hoch. Sie müssen den Rod und das Hemd ausziehen. Es werden ihnen die Haare geschoren. Nachher untersucht sie ein Arzt, ob sie Vich haben und ob sie geschlechtskrank sind.

Diese Parade haben wir jeden Monat," sagt in Soldat. Der Teufel soll schon dreinfahren! 3u fressen geben sie uns nichts!"

Uns geht es nicht viel beffer. Diesmal kommen wir an die Reihe.

Neben dem Arzt stehen zwei Schwestern. Einige Kameraden wollen die Hose nicht herunter ziehen. Sie bliden den Arzt an und dann wieder die Schwestern.

Hose herunter!" Der Arzt zeigt auf die Schwestern. Die haben schon mehr gesehen!"

Einer hat einen Hautausschlag. Er wird mit einer Teerfalbe eingeschmiert und in ein Tuch gewickelt. auf und schüttelt den Kopf: Schrecklich, ich bin Wir kommen an die Reihe. Der Arzt steht doch nicht dazu da, euch noch jede Woche zu baden."

Ich schließe das Fenster. Jemand kommt und reißt es wieder auf. Gunda ist bei mir und macht mir Umschläge. Habt ihr a Wirtschaft," jagte er, werdet euch Dieten hilft ihm dabei. Der Bauch ist ange- on daran gewöhnen!" Der Transport wird schwollen und entzündet. Ich darf mich im Bett bald beendet sein, weil heute, ausnahmsweise, nicht umdrehen. Da habe ich noch mehr Schmer- nur vierzig Mann gestorben sind. Es sollen zen. Einmal muß mich auch der Arzt besuchen. Seriegsgefangene sein, die mit Infektionstrant Sträftig essen, und nach der Arbeit ins Bett heiten in die Gefangenschaft gerieten. legen!"" Dann geht er. Weil mein Zustand nicht Heute bekomme ich wieder eine Injektion. besser wird, muß ich ins Spital. Dieten und Nachher bin ich immer ganz kaputt. Gunda führen mich. Wohl haben wir einen Ret- 3u essen gibt es wenig. Der Fraß schmeckt Wie die sechs Stunden vorüber sind, trappen tungswagen, aber die Pferde sind nicht da. Sie nach nichts, aber wir lassen ihn nicht stehen. Wir wir im Laufschritt zum Hüttenarzt. Gestern er- werden für Feldarbeiten verwendet. Und bis find hungrig. Der Krieg dauert schon das dritte schien bei ihm einer unserer Kameraden, weil zum Abend fann ich nicht warten. Jahr. er vor Schmerzen nicht mehr weiter arbeiten In Zimmer Nr. 73 liegen dreißig Mann. konnte. Er wurde jedoch nicht als frant anerkannt Jeder hat Fieber. In der Nacht wird einer an jen mit mir nur fünf Minuten sprochen. Sier und starb heute Nacht am Bauchtyphus. Ruhr sterben. Die Schwersten kommen und ist es wie im Zuchthaus. Fahr ma! Der Arzt schiebt die Kameraden Also nur her da," schreit der Arzt, und stecken an die Bettfüße Räder. Bevor sie den das Hemd und die Hose herunter!" Drei Sanitä Mann hinausfahren, schreit er verzweifelt. Muß zur Tür hinaus. ter langen ihm die gefüllten Injektionssprißen ich also doch sterben?" Er schreit noch immer. Im Jeden dritten Tag werden die Zimmer des hin. Viele Kameraden wehren die Injektionen Waschraum beruhigt er sich. Der Waschraum infiziert. Der Sanitäter schüttet eine Flasche ab. Soll'n uns genug zu fressen geben," sagt dient als Sterbekammer. Jeder, der dorthin ge- Starbol auf das Zimmerpflaster. Der Gestanf ver- Wir haben nicht genügend Seife. Tag und ciner, dann werden wir keinen Hungertyphus fahren wird, weiß, daß er sterben muß. Vorige jagt uns. Wer laufen kann, flüchtet auf den Sof Nacht arbeiten wir an den Defen und Maschinen. friegen!" Noch einer meldet sich: Dös ist schon Nacht starb ganz unauffällig der vor mir. Er hinaus. Unser Körper ist mit Del und Ruß fruſtiert. die dritte Partie, was ich friege. Ich bin doch wird nackt eingesargt. Die Spitalwäsche wird Ein Schwarm Soldaten lagert auf dem Hofe. Dazu haben wir keine Badegelegenheit. Für fein Starnifl!" Sie bekommen die Injektionen jedem Toten ausgezogen. Jeder trägt ein Bündel unterm Arm. In der solche hygienische Einrichtungen hat das Kapital und werden sofort in Arrest abgeführt. Wenn wir jedem, der bei uns stirbt, die Mitte des Hofes stehen die Desinfektionskanonen. fein Geld übrig. Nur selten können wir uns mit Ich komme dran. Der Arzt pinselt eine Spitalwäsche lassen würden, wären wir in vier Immer zwölf Mann treten an und stopfen ihre warmem Wasser waschen. Stelle des Bauches mit Jod ein. Dann stößt er Wochen pleite," sagte unlängst die Oberin einem Monturbündel in den dampfenden deffel. Dann Morgen verlasse ich das Spital. In der die Nadel unter die Haut, daß ich zusammenzude. Patienten, der sich darüber aufregie, daß man sehen sich die Soldaten in den Sand und warten, Nacht sterben wieder zwei Soldaten. Einer Er stößt die Nadel immer tiefer hinein. Ich ziehe einen verstorbenen Kameraden nicht in ein Lei- bis sie die Schwester ruft. den Bauch ein. Der Arzt wird wild. Um Him- chentuch einwickelte. Drei Mann verlaufen sich unter uns. Jeder die Brust. Er wird ruhiger. Als ich wieder er­schmiert sich den eigenen Rot ins Gesicht und auf melswillen, sind das Menschen. Man sieht sofort, bettelt um etwas anderes. Die Nachfrage um wache, liegen in ihren Betten zwei andere. Das Sigaretten und Brot ist groß. Geben können wir ist hier nicht anders. Der Mangel an Betten wer nicht an der Front war!" nichts, weil wir nichts haben. Ich sehe viele Ver- ist groß. wundete mit Tapferkeitsmedaillen. Sie werden von den Schindern gerade so angeschnauzt mic die anderen Soldaten.

Am Abend werde ich aus dem Zimmer ber­ausgeschoben und auf eine andere Abteilung ge Das sehe ich und nehme mir für nächstes bracht. Ich bin hier nur zur Nonstatierung, ob Mal Dictens Beispiel. Er hat sich die Impfung ich typhusfrant bin. Irrtümlid) wurde ich unter erspart. Als einmal der Sanitäter den Rüden die Infektionsfranken geſtedt. wandte, griff er zum Jodpinsel und fuhr damit Ich liege an einem Fenster und fann über

( Forijegung folgt.)