Vene 4 Donnerstag, 18. August 1932 Skr. 19« T agesneuigkeiten Opfer der Arbeit und des Verkehrs. Essen, 17. August. Auf der Schachtonlage Emil'' geriet heute früh ein Arbeiter beim Be­dienen der Förderung zwischen Schachtzimmerung und Förderkorb. Bei dem Versuch, dem Verun­glückten Hilfe zu leisten, stürzt« ein Maschinen, steiger in den Schacht. Beide Verunglückte sind ihren Verletzungen erlegen. LouiSville  (Kentucky  ), 17. August. Ter AuS- flüglerdampferCity of Memphis" lies gegen ein« Felsenklippe im Flusse Ohio  , unweit oes Ken­tuckyufers und ging unter. Die 784 Passagiere und die 33 Mann Besatzung konnten sämtlich gerettet werden. Essen, 17. August. Auf der abschüssigen Landstraße Jabach-Langen berg raste ein Möbel­lastwagen gegen einen Hochspannungsmast, wobei der Anhänger Les Lastwagens umkippte. Bon den Insassen wurde ein« Frau tödlich, der Sohn des Spediteurs und zwei Packer leicht verletzt. Ein Autobus verbrannt. Gestern geriet plötzlich während der Fahrt von Koadcn nach Komotvu der staatliche Autobus bei Tschcrnowih in Brand. Obzwar der Autobus sehr gut be­setzt war, vermochten sich doch die Reisenden ohne Unfall zu retten. Der Autobus wurde fast vollständig vernichtet. Spinale Kinderlähmung breitet sich aus. In S.z e g e d i n sind 22 Kinder unter spinalen Lahnmngserscheinungcu schwer erkrankt. Die furchtbare Seuche hat bereits drei Todesopfer unter den Betroffenen gefordert. Die Aerzte ver­suchen jetzt eine neue Jmpfmethode, indem sie das Blut des Vaters oder der Mutter des er­krankten Kindes dem Patienten einkinpfen. Motorrad fährt in ein Karussel. Aus Böhm.» Hammer wird uns berichtet: Am vergangenen Sonntag verlor in der Kurve beim Hotel Schloßt' in B.-Hammer ein vom Keilberg   kom­mender und in die Schnliedcbcrgcr Straße ein­biegender Motorradfahrer die Getvalt über seine Maschine und fuhr in beträchtlichem Tempo in ein vor dem Hotel Schlößl ausgestelltes Karus­sel, bezw. in die dort stehenden Menschen. Das Rad riß den neunjährigen Fritz Loos   und ein etwa lojährigeS Mädchen zu Boden, wobei der Knabe schwere Verletzungen des Oberschenkels, das Mädchen leichtere Wunden erlitt, während der Motorradfahrer selbst unversehrt blieb. Im Eismeer verschollen. Die in Grönland  arbeitende deutsche Filmexpedition war neun Tage lang außerordentlich beunruhigt um das Schicksal ihres wissenschaftlichen Cxpeditionslei- ters Dr. Sorge, der bereits an der Wegnerschen Grönlandexpedition teilacnommen hatte, war von einer in Umanak   begonnenen Erkundungs­fahrt im Kajak nicht zurückgekehrt. Nach acht Tagen entdeckten Eskimos in ber Nähe eines Eisbergs Trümmer des Sorgekchen Faltbootes. Am neunten Tage fand dann der Flieger Udet in einem Gletschersjord den Vermißten. Er er­zählte, wie sein Kajak durch einenkalbenden Gletscher" fortgerissen worden sei. In der Zeit bis zur Rettung hätte er sich von Beeren und Fischen genährt. Sich selbst gerichtet. Der Schneider Michalski, der am vergangenen Freitag seine 19jährige Tochter ermordet hatte, hat sich, wie er es bereits in einer Postkarte an seine Frau ankündigte, selb st gerichtet. Er ließ sich gestern abends auf der Borortstrecke Berlin  Zossen   von einem Zuge überfahren. Polizei schützt auch fremde Vaterländer. Havas meldet aus Montevideo  , daß arbeits­lose Italiener vor das dortige italienische Kon­sulat zogen, um L e b c n s m> t t e l zu fordern. Es gelang ihnen, in das Äonsylatsgebäude einzu­dringen, wo sie alles zerstörten. Die Polizei mußte eingreifcn, um die Manifestanten zu ver­treiben, von denen mehrere verhaftet wurden. Radio als Retter der Einbrecher. In Chicago   soll sich folgende Geschichte zugetragen haben: Eine Dame benrerkte in einem Zimmer des gegenüberlegenden Hauses zwei Einbrecher an der Arbeit. Sie lies zum Telephon, benachrichtigte die Polizei, die ihrerseits wieder die Nachricht durch Radio wiodergab. So konnten es alle Poli­zisten hören, so hörten es alle Rnndftmkhörer und so hörten«S auch di« Einbrecher aus einem in der Nähe befindlichen Lautsprecher. Als die Poli­zei eintras, fand sie nur mehr einen Zettel, aus dem sich die Einbrecher sein säuberlich' für die nützliche Warnung bodanlt hatten. Wieder Balutenschiebung in Oesterreich  . Die Blätter berichten aus Salzburg  , daß die Polizeidirektion einen« umfangreichen Valuten- schniuggcl auf die Spur gekommen ist, in dessen Mittelpunkte der in industriellen Kreisen als Seifen-Trebitsch bekannte Industrielle Siegfried Trebitsch   steht. Trebitsch hat durch zahlreiche Mittelspersonen ausländische Valuten und Devisen in gewissen Posten aufkaufen lassen und sie dann in rekommandierten Briefen an verschiedene Deckadressen in der Schweiz   ver­schickt. Durch diese Transaktionen sowie durch den Aufkauf eingefrorener Kredite in Oesterreich  dürfte Trebitsch ettva 250.000 bis 270.000 Schil­ling ins Ausland geschmuggelt haben. Er verantwortet sich damit, daß die Ocsterreichi- sche Nationalbank nur geringe Beträge von Hol­ländischen Gulden zuweise, die er für den Ankauf ausländischen Brotgetreides und Mehlsortcn zur Urzeugung desB i t a m i n b r o t e ü" benötigte. Eine Windhose bei Ttlppelsgrün. Die drückende Hitze der letzten Tage hat wiederholt zur Bildung von Gewittern geführt, von denen sich eines am Montag über dem Erz­ gebirge   entlud. Mittwoch mittags ballten sich über dem Keilbcrggebiet neuerlich finstere Wol­kenmassen zusainmen, die wie eine schwarze Wurst über dem Gebirge lagen. Plötzlich erhob sich im Gebiete von BoigtsgrunTüppelsgrün-- Sittmesgrün ein Sturin, der Erd- und Staub- massen zu einer gewaltigen, unheilverkündenden Kugel zusammcnballte, die von Boigtsgrün gegen Tüppelsgrün getrogen wurde. Am sogenannten Schafhügel, einer kleinen Bergkuppe bei Tüp- pelßgrün, brach die Windhose und nahm nun ihren Weg im rechten Winkel durch den Heide­wald gegen Sittmesgrün, innerhalb we­niger Sekunden furchtbare Ver­wüstungen onrichtend. Auf einem Gebiete von etwa 5 Hektar wurde der herrliche, 70 Jahre alte Baumbestand entwurzelt und vollkommen zerstört. Der Wald gleicht einem ein­zigen Trümmerhaufen von zerbroche­nen und zersplitterten Bäunren und bietet einen schauderhaften Anblick. Aus der Höhe an der Straße wurden alle Obstbäume entwurzelt und vernichtet, ebenso gegen Neurohlau, wohin sich dann die Gewalt des Orkans richtet«. Ein Bauer, der mit einer Fuhre Kohle auf der Land­straße unterwegs war, wurde mit größter Wucht in einen Graben geschleudert. ES ist als ein großes Glück zu bezeichnen, daß der Schafhügel dem Wüten der Elemente Widerstand leistete..Hätte dieser Berg die Kraft des Sturmes nicht gebrochen, dann wäre wohl das Strandbad Tüppelsgrün von der Erde weg­gefegt worden und ebenso der Ortsteil Taschen. Der Schaden, der in dem nur einige Se­kunden währenden Toben, in dem unter fürch­terlichen Krachen starke Bäume wie Zündhölz­chen geknickt und durcheinandergcworfen wur­den, ist zur Stunde noch unübersehbar. Es ist nur zu hofsen, daß sich in den kritischen Augen­blicken in dem von der Windhose verwüsteten Walde nicht Menschen ansgehalten haben, um ihr Schicksal müßte sonst gebangt werden. Schwerer Hageisdilag Ober dem Obererzgebirge. Am Montag und am Dienstag gingen über das Obererzgebirge schwere Univetter nie­der, die insbesondere im sächsischen Grenzab­schnitt Annaberg-Buchholz  , CunerS- dorf und Oberwiesenthal   an den Flu­ren gewaltige Schäden anrichteten, während das tschechoslowakische Grenzgebiet verhältnismäßig glimpflich davonkam. In den betroffenen Orten war das Unwetter von einem Hagelschlag be­gleitet, wie er in dieser Stärke und Dauer im Obererzgebirge seit langem nicht erlebt worden ist. Bon der Gewalt der niedergehenden Schlos­sen zeugt es, daß nicht nur ganze Felder nieder­geschlagen, sondern auch die Straßen zum Teil aufgewühlt wurden. Das Getreide liegt aus den Fluren wie niedergewalzt, und in kurzer Zeit war die Arbeit von Monaten vernichtet. Glei­cherweise groß sind die Schäden in den Obstgär­ten und Gemüseanlagen, denn dort fielen Früchte, Beeren, Gemüse und Blumen dem trommelartig uiederprasselndcn Hagel ausnahmS- Eine neue Uniform für tschechoslowakische Zollbeamte. Die tschechoslowakischen, bisher nicht uniformierten Zollbeamten werden, wie unser Korrespondent aus zuverlässiger Quelle erfährt, demnächst eine neue Uniform erhalten, die aus Bluse, Beinkleid und Mantel aus ganz dunkel­grünem Stoffe bestehen wird. Der Kragen der Bluse ist hochgeschlossen und aus dunkelgrüneni Samt, auf welchem die Rangsklasse durch Roset­ten zum Ausdruck gebracht wird. Ergänzt wird di« Ünifornr durch einen Uebcrschwung(Gürtel) mit kleinem Seitengewehr, ähnlich wie die tschechoslowakischen Flicgerosfiziere sie tragen. Als Kopfbedeckung ist eine in der Farbe der Uniform gehaltene Atütze mit Borte vorgesehen. Die Uniform selbst ist hellgrün passepouliert, die Aufschläge sind aus Samt. Als Zeitpunkt der Einführung der tlcuen Uniform ist der 1. Okto­ber d. I. in Aussicht genommen. Die Zahl der für die Uniform in Frage komiuenden höheren Zollbeamten betragt etwa 1300,Y Der Hauptausschuß des österreichisch  «» Nationalrates hat die geplante Erhöhungder Post- und Fernsprechgebühren ge­nehmigt. Danach werden im Verkehr mit Deutsch­ land   und Danzig   die Portogcbühven von 20 auf 24 Groschen und von 30 aus 36 Groschen, di« Postkartcngebühren von 10 ailf 12 Groschen er­höht. Im Verkehr mit den» übrigen Auslände werden die Portosätze von 40 aus 50 Groschen, di« Postkartengebühren von 24 aus 30 Groschen und di« Einschreibgebühren von 60 aus 70 Groschen erhöht. Die Erhöhungen treten mit 1. September in Kraft. Der verräterisch« Husar. In Dortmund  drangen mehrere Einbrecher des nachts in eine Gastwirtschaft ein. Dabei hatten sie das Pech, gegen den Kontakt des elektrischen Klaviers zu stoßen. Der Apparat spielte ebenso prompt wie laut:Es war einmal ein treuer Husar". Da­mit waren die Einbrecher verraten und verlauft, entdeckt und gefaßt. »phen überall. los zum Opfer. Ganze Gemüse-, Beerensträu­cher und-Blumenanlagen sind vernichtet, und die Obstbäume bieten, ihrer Früchte beraubt, einen trostlosen Anblick. Teilweise war das Ge­witter von einem Sturm begleitet, der da und dort Bäume entwurzelte. Die.Hagelkörner wie­sen nahezu 3 Zentimeter auf. In zahlreichen Orten schlug der Blitz ein, ohne jedoch zu zün­den. Gefährlich sah ein Blitzschlag in die Esse des Wohnhauses der Zimmerei Meyer in Oberwie­ senthal   ans, der den oberen Teil des Gebäudes stark in Mitleidenschaft zog. Durch die hcrabsal- lenden Ziegelstücke wurde das Dach der neben dem.Hause besindlichen Werkstatt« durchschlagen, doch sind Menschenleben hiebei nicht zu Scha­den gekommen. * Gewlfterstnrm Ober dem Elbetal. Ter Herd des Unwetters, das gestern für Aussig   einen abkühlenden Regen gebracht hatte, lag in der N e st o m i tz e r Gegend. Soweit bis­her berichtet wird, hat das Wetter dort wirklich furchtbar gehaust. Gegen dreiviertel fünf Uhr verfinsterte sich der Himmel und mit Blitz, Donner und Sturm brach ein Hagelwetter los, das verhältnismäßig kurze Zeit dauerte, ober einen ungeheueren Schaden anrichtete. Bei dem in der Remdlitzer Straße gelegenen Gaschaus wurde durch die Gewalt des Sturmes dos solide Doch glatt weggefegt und einige Meter weit ge­wirbelt, ohne zum Glück aber Menschenleben in Mitleidenschaft zu ziehen. Durch die Wasser­massen wurde dann die Decke des obersten Stock­werkes so durchweicht, daß der Verputz obfiel und die Räume geräumt werden mußten. In der Nahe des Bahnhofe- Nestomitz, in der Nähe der beiden Neubauten der Aussiger Baugenossenschaft, wurde das Doch eines dreistöckigen Hauses, das eben fertiakgcstellt worden war, von dem Sturm weggerissen, ohne aber weiteren Schaden anzurichten. Nicht abzuschähcn sind die Schäden, die an den landwirtschaftlichen Kulturen ange­richtet wurden. Da- Unwetter war von einem Hagelschlag begleitet, bei dem 25 Millimeter große Schloßen fielen. Durch die Schloßen wurden die Felder glattgcbügelt, die Obstbäumc ! ihrer Früchte beraubt. Kurz nach dem Hagel­schlag bot die Gegend, die mit einer weißen Eis- Schicht bedeckt war, ein trostloses Bild. Große Bäume wurden entwurzelt, Telegraphen­stangen und^die Leitungsmaste der elektrischen Leitung an der Straße nach Mosern wurden u m g e w o r f e n und eine Unzahl von Fenster­scheiben eingeschlagen. Großen Schaden richtete das Unwetter, das auch das andere Ufer, Wol- tirsche, heimsuchtc, in der Vogelwelt an; früh­morgens mußte man die Bogelleichcn in Korben sammeln, Unwetter auch in der Slowakei  . Urhorod, 17. August. Heute nachmittags gegen 15 Uhr entfesselte sich über der Gemeinde Seredna ein heftiges Gewitter, das mit einem Wolkenbruch uitd Haaelschlag verbunden war. Es dauerte eine halbe Stunde. Schwer« Schä­den wurden an den Obstbäumen und den Wein­bergen angerichtet. Der Wasserstroin über­schwemmt« auch«inen Teil der Gemeinde und riß einige Stege mit sich. In mehrere Geschäfts­läden und Kellerwohnungen drang Wasser ein. Staadardlflerte Moral. Bon R h e d o. Ter Mensch hat, der liebe Gott wollte cS so, als er ihn nach seinem Bilde schuf, einen, man darf cs fast nicht mehr sagen, Povo, und auch die keuscheste Jungfrau, die selbst im sagenhaften dritten Reich als deutsche Frau zu bestehen ver­möchte, kann seine Existenz nicht verleugnen. Jener kleine Teil der Menschheit, der innerhalb der deutschen   Grenzpfähle wohnt und daher be­sondere Verpflichtungen hat, besitzt leider immer noch, den Gesetzen der Anotomie folgend, außer­dem allerhand, woran zu denken ztvar nicht ver­boten werden kann, wovon zu sprechen aber An­stoß erregende Sünde und waS zu zeigen straf­bar ist. Der Mensch ist, so wie Gott   ihn schuf, be­kleidungsbedürftig. Dieses eingesehen zu haben ist ein Verdienst von Männern, die, als geistige Pastoren durchs Leben schreitend, Macht haben, ihrer Erkenntnis di« Forni   von Gesetzen zu ge­ben. Die kallipigische Venus erhielte, wenn sie eine Deutsche   tväre, einen karriertcn Unterrock und ihr Schöpfer endete, wenn er nicht das Glück hätte, Ausländer und rechtzeitig gestorben zu sein, unfehlbar im Gefängnis. Denn die Moral hält, auf den Beinen des Gesches hinkend, Ein­zug in das Land und der deutschen   Frau wird der Brotkorb höher gehängt. Das deutsche   Volk, dessen Ansehen, wie Klagen aus dem Ausland angeblich zeigen sollen, trotz der Olympiade in­folge Nacktkultur und ähnlichen Betätigungen von Bürgern, die sich ihrer Körper weniger schä­men, als sie sollen, im Sinken begriffen ist, bedarf einer Auffrischung seiner moralischen Eigenschaf­ten. Sozusagen eines neuen Anstrichs, Niemand wird behaupten, daß das Ansehen des deutschen   Volkes vor dem Kriege eine sonder­lich hohe Stufe erreicht hätte. Hingegen war die Antipathie, deren es sich erfreute, nicht gering, obwohl eS, wenn eS badete, schämig und sorgsäl- Genosse Mistral gestorben. Paris  , 17. August. Der sozialistische Abge- ordnet« und Bürgermeister von Grenoble  , Mistral, ist heute im Alter von 50 Jahren gestor- ben. MistvÄ, der seit dem Jahre 1910 ohne Unterbrechung der französischen   Kammer ange­hört«, war einer der bekanntesten Mitglicher der sozialistischen   ParlamentSftaktion, tig die Geschlechter trennt« und sich, ehe eS ins Wasser stieg, ausgiebig bekleidete. Aber damals mögen andere Gründe maßgebend gewesen sein. Heute ist eS, die Obrigkeit muß dos wissen, zwei­fellos ein Ueberfluß an Nacktheit, dem zu steuern sie sich nicht scheut. Denn ihre Hand ist eisern. Bald werden auch Puder und Schminke der Aechtung verfallen, der Seidenstrumpf wird ver­pönt und das elegante Kleid gemaßregelt werden. Din   eisernes Zeitalter bricht herein und die deutsche Frau wird, mehr mit Gebären beschäs- tigt, die Vorzüge spartanischer Einfachheit, die mit schwarzer Suppe genossen, vorübergehend selbst Griechen verdaulich erscheinen mußte, und mittelalterlicher Prüderie, die überwunden zu haben sie vielleicht im Geheimen wähnte, kennen lernen. Ob sie sie schätzen lernen wird, bleib« dahingestellt. Komisches von Komikern. Lustig« Anekdote«. Otto Reutters Trick. Otto R«utt«r war in frühesten Jahren nn Sammer, in einem kleinen Barietö in Wiesbaden  engagiert. Es war Sonntag, drückend heiß, und infolgedessen kein Geschäft zu erwarten. Mißmutig und untätig saß der Direktor in seinem öden Kassenraum, Reut ter hatte trotzdem den Mut, ihn um 10 Mark Vorschuß zu bitten.Sind Sie ver­rückt?" herrschte ihn der Direktor an,bei dem Geschäft wollen Sie noch Vorschuß haben? Sorgen Sie für Regen, dann kriegen Sie welchen!" Still schlich sich Reutter davon, holte sich seinen alten Regenschirm, hielt Ihn tüchtig unter die Wasserleitung und kam dann wieder wie zufällig an der Kasse vorüber.Solch ein Sauwetter", sagte er zu dem Direktor, der in seinem Kasten nichts vom Wetter bemerken konnte,oben noch der schönste Sonnenschein und fetzt gießt'S wie mit Eimern!" Dabei klapp!« er seinen triefenden Regenschirm zu.Da schimpfen Sie noch ousS Wetter?" entrüstet« sich der' Direktor,seien Sie doch froh, daß es endlich regnet und daß wir jetzt die Bud« doll kriegen hier haben Sie Ihre 10 Emm Vorschuß." Schnell begab sich Reutter mit Geld und Regenschirm ins sonnig« Freie. Grock  , d« r P i a n I st. MS Grock, der Ueberclown, in Berlin   in einem Variete auftrat, war gerade Onkel Karl bei seinem Neffen zu Besuch. Man ging also abends gemein­sam zu Grock  . Dessen Glanznummer, der erbitterte Kampf mit der Tücke des Objekts, ist bekannt. Alles quiekt« vor Lachen. Nur Onkel Karl blieb ziemlich ernst und sagte:Mer weißt du, vor drei Jahren habe ich d'Albert spielen hören der war noch besser." Ma reell Salzer in Dresden  . Moreell Salzer, der einst so Unverwüstliche, wandert« durch die Lande, von Memel   bis Metz  , von Köln   bis Jnowraczlaw. Ueberäll gab er seine lustigen Abende. Und nur einmal hörte er, es war in Dresden  , nachdem er zwischen lauter Humoresken auch Fontanes ernste Ballad«Die Brücke am Tay' gelesen halt«, den Ausruf eines schwer Enttäuschten: Du gannst mich egal erschlagen, da gann ich nich drüver lachen!" Der türkisch« Eulenspiegel. Als NaSreddin, der türkische   Eulenspiegel, noch ein so kleiner Knabe war, daß er den Begriff des TodeS überhaupt nicht kannte, begegnete er mit keinem Vater einem Leichenbegängnis. Er erblickte den Toten auf der offenen Bahr«, und da er die Klageweiber heulen hörte und sie ihr« Brust schlagen sah, so fragte er:Vater, was ist mit diesen»? Wo­hin bringen sie ihn?"Mein Sohn", entgegnet« der Vater,sie führen ihn an einen Ort, wo es weder Essen noch Trinken gibt, weder Licht n«h Feuer noch Kleidung, kurzum, wo es gar nichts gibt."Ha, den Ort kenn Ich!' rief der Knabe. Da tragen sie Ihn in unser Hous!" Vom Rundfunk Empfehlenswertes aus den Programme» Freitag. Prag  : 11.00 Schallplatten, 12.80 Konzert, 18.25 Deutsche   Sendung: Edwin Janetschek: Musi­kalische Zeitgeschichte, 19.20 Lieder, 19.45:Der Aus- Wanderer", Schauspiel, 22.20 Schallplatten. Brünn: 14.80 Konzert, 18.25 Deutsche   Sen­ dung.   Berlin  : 14.00 Die neuesten Schläger aus Schallplatten.   Hamburg  : 21.00 Schöpferische Um­welt. Königsberg  : 18.80 Volkstümliche Lieder.   Langenberg: 20.00 Wagner-Stunde. Leipzig: 20.18 Schrammelmusik, 20.45Der Doppelselbstmord", Bauernposse. Mühlacker: 19.80 Heitere Vorträge- München  : 20.20 Sinfonie-Konzert. Wien  : 19.25 Lieder aus aller Welt. Wer»« vu wissen willst, was Geld ist, van« geh unv versuche, dir welches zu borge«! Englisches Sprichwort..