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rischen Führer sind, die sich in nicht gerade engherziger Selbsteinschäßung berufen füh­len, die Nachfolgeschaft Svehlas anzutreten. Man könnte also die Rauferei der agra­

Mittwoch, 24. August 1982.

Der Volkssport- Prozeß.

Die Beweisanträge des Staatsanwaltes nehmen tein Ende.

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Dann wird zum zweiten Male eines der Agita­tionsgedichte verlesen. Es ist das Gedicht Im Böh menwald marschieren wir", das mit den sympathi­schen Worten endet: Die rote Front, stampft sie zu Brei! S. A. marschiert. Die

rischen Diktaturanwärter mit angemessener Brünn  , 23. Auguft.( Eigenbericht.)| Dieses besteht aus Verwarnungen, zeinveiligen und Straße frei!" Dr. Start: Ist das so schön, Kaltblütigkeit betrachten, wenn sie nicht ver- Elf Tage lang dauert bereits die Verhandlung endgültigen Ausschlüssen. Illing: Mir ist von daß man es noch einmal lesen muß?"- Vors.: heerende politische und wirtschaftliche Konse- gegen die sieben Mitglieder des Boltssport und einem Strafrecht nichts bekannt."- Vors: Es hat Nein, das ist nicht notwendig. Der Staats­quenzen hätten. Die monatelange Lahmlegung des Nationalistischen Studentenbundes, ohne daß also jeder V. S.- Mann machen können, was er anwalt wird ihnen noch andere schöne der Regierungs- und Parlamentsarbeit geht ein Ende des Prozesses abgesehen werden kann. wollte?" Slling: Nein, es herrschte die in jedem Sachen vorlesen lassen." ausschließlich auf das Schuldkonto der häus Die Verhandlungen werden regelmäßig vom Sportverein notwendige Disziplin." Da Illing auch bei der weiteren Berlejung

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Der Rundfunt, die Chauvinisten sogar Liebe zu diesem Staat zu verlangen, an und die politische Vernunft.

statt sich dafür einzusehen, daß diese Minoritäten durch Befriedigung ihrer gerechten Ansprüche und Verbesserung ihrer Situation zur Zufriedenheit mit ihrer Lage und damit auch werden. Denn das ist ein verläßlicherer Schu zu einer positiven Haltung zum Staate geführt als die Polizei".

lichen Zänkereien im republikanischen Lager. Staatsanwalt mit einer Flut neuer Beweis- In einem Rundschreiben des V. S. Nordböhmen   organisatorischer Weisungen des B. S. jede Kenntnis Indessen wächst drauß enam Lande die Not. anträge eröffnet, die aus der Verlesung be- ist von der Alarmbereitschaft" der Mann- in Abrede stellt, meint der Vorsitzende: Der nord Das Elend der Arbeitslojen schwillt an und schlagnahmter Materialien bestehen und denen schaft die Rede. Siezu bemerkt Bling: In einigen böhmische Kreis war entschieden der tührigste. Die vom Gerichtshof in vollem Umfange stattgegeben Gegenden sind wahrscheinlich Uebergriffe vorgekom- haben alle möglichen Dinge gemacht, die sogar dem zugleich steigert sich die Bedrängnis der klein wird. Auch in der heutigen Verhandlung legte men. Mir ist von der Alarmberitschaft nichts be- Bericht bekannt sind, aber Sie wissen methwürdiger bäuerlichen Schichten. Da kommt nun Herr Staatsanwalt Dvoraček wieder eine große tannt. Nur die Versammlungsordner der Partei, weise nichts von alldem. Es ist jedeenfalls seltsam, Staněk und verspricht eine baldige Lösung der Zahl neuer Corpora delicti zur Verlesung vor. nicht aber der V. S., mußten manchmal Bereit- daß die agilsten Leute gerade an der Grenze arbei. Agrarfrise, wenn sich seine Partet zu einer diese Taktik des Staatsanwaltes und die damit schaft halten." Staatsanwalt: Vor dem völki teten."- Jlling: Man darf diesen einen Kreis Politik der starken Hand" entschließt. Hier übereinstimmende Leitung der Verhandlung schen Tag in Teplik hatte aber auch der V. S. nicht zur Charakterisierung des ganzen B. S. be beginnt die eminente politische Bedeutung durch den Vorsitzenden OGR. Kernd! stößt Alarmbereitschaft". Illing: In diesem müßen." Mit derartigen Auseinandersetzungen wird einer persönlichen Affäre. Wie lange fönnen auf den lebhaften Widerstand der Verteidigung, Gebiete tenne ich mich nicht aus." die Verhandlung geschlossen. die sich immer wieder darüber beschwert, nicht fich die übrigen Parteien diese Sabotage noch die Möglichkeit der Einsichtnahme in die Corpora gefallen lassen? Ist die tschechische Agrarpar delicti zu haben und deren Inhalt erst bei der tei überhaupt noch verhandlungsfähig? Diese Verlesung im Gerichtssaal kennen zu lernen. Frage werden sich nicht nur die sozialistischen  Darin erblickt sie eine Verkürzung ihrer pro­Parteien vorzulegen haben, sondern auch die präfumptiven Partner der Agrarier in dem esſualen Rechte, so daß es auch heute in dieser Frage zu Zusammenstößen mit dem Staatsanwalt von Staněk geforderten Bürgerblock. Auch die fam. Um den Verteidigern die Einsichtnahme größte Partei der Republik   kann nur solange doch zu ermöglichen, gab der Vorsitzende den heu­als politischer Faktor gewertet werden, solange tigen Nachmittag verhandlungsfrei und vertagte sie als geschlossener Willensförper in Erschei- die Verhandlung heute mittag auf morgen. Das nung tritt. Je weiter der 3erset heute verlesene Material bezog sich ausschließlich zungsprozeß im agrarischen La- auf den V. S. und wurde zum größten Teile bei den Funktionären des Kreises Nordböhmen   be­ger fortschreitet, je mehr Grup schlagnahmt. Die Verantwortung des Angeklag­pen und Grüppchen sich in ihren ten Illing, der als früherer Landessekretär des Reihen kämpfend und intrigie- böhmischen V. S. über diese Corpora delicti ein­rend herausbilden, desto näher vernommen wurde, bewegte sich im allgemeinen kommt der Tag, wo dieser Staat in der Richtung, daß im nordböhmischen Kreis eine Regierung ohne Agrarier vielfach Eigenmächtigkeiten vorgekommen seien, haben wird, und das wäre weder für welche die Zentralleitung nicht verantwortlich für die Republik   und ihre Bevöl gemacht werden könne. Der Vorsitzende gab jedoch ferung noch für die Landwirt ziemlich deutlich zu erkennen, daß er für diese Auffassung nicht viel Verständnis besitzt. Troy schaft von Schaden! der langen Dauer des Prozesses ist noch mit wei­teren Beweisanträgen des Staatsanwaltes zu rechnen.

fönnen.

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Schwarzer und kommunistischer Rummel in Reichenberg  .

Eine verständige tschechische Stimme. nationaler" Eregung wieder einmal hoch: Senci Neulich gingen die Wogen ,, patriotischer und fend entrüstete fichy die bekannte Setpreffe( an der Spike schritt Herr Střibrny) über" Provola­tionen" des Radiojournals. Die Provokationen entstanden in der Uebertragung einer deutschen   Vorstellung aus dem Karls­bader Theater. Unter der Ueberschrift Schwarzer Rummel In den Lid. Nov." widmet Ferdinand Bein Reichenberg" macht jich der kommunistische den ,, Lid. routta, einer der führenden linksstehenden Borwärts" über eine in Reichenberg durchge Publizisten, dieser neuen Allotria der patentier führte Glodenweihe lustig. Die Glocke sei zu ten Patrioten einen bemerkenswerten Leitartikel, Ehren des Erz de chanten Buder eingeweiht in welchem er dem schädlichen Nationa- worden; Buder selbst habe eine Rede geschwun Iis mus" der bekannten Bresseloalition" der gen, in der davon die Rede gewesen sei, daß der Hegapostel abrechnet, deren höchstes Ziel sei, das graufige Krieg die alte Glode herzlos genommen Land in einen Schauplatz wütendster nationaler hat. Und dann fragt der Vorwärts" den Er;- Kämpfe zu verwandeln. dechanten, wie er sich, der doch schon im vergan Peroutka wirft die Frage auf, wie sich die genen Kriege die Waffen gesegnet hat, die Ver Patentpatrioten denn die Unterdrüdung des hinderung des tom men den graufigen Krieges deutschen Rundfunks, die ihnen sichtlich als Ideal vorstellt. vorschwebt, eigentlich vorstellen. Die Tatsache, daß der Staat von drei Millionen Deut ichen bewohnt werde, sei nun einmal nicht weg­zudisputieren. Die Patrioten, die stets vorgeben, in siedender Sorge um die Sicherheit des Staa tes zu fein, würden es offenbar lieber sehen, wenn die hiesigen Deutschen   sich anderen Arten ber

Unterhaltung zuwenden würden, wie etwa: na­tionalistische Stammtische, Hakenkreuzveranstal tungen u. dgl.

Wir wissen da besser Bescheid als der ,, Vorwärts":

Berbilligung der Eisenbahntarife? Brünn  , 23. August. Dienstag, 23. August, Unter den heute verlesenen Corpora delicti fand bei der Staatsbahndirektion in Brünn   befinden sich die Ausrüdungsvorschrif ten" des V. S.," eine endlose Busammenstellung unter dem Vorsitze des Eisenbahnministers Ing. aller möglichen weisungen über das Exerzieren, Hula und in Anwesenheit des Präsidenten der Salutieren, die Kleidung etc. Dazu läßt der Staats­Der Herr Erzdechant   will einen lommerden Staatsbahndirektion in Brünn  , Ing. Pokorny, anwalt auch die entsprechenden Weisungen der graufigen Krieg dadurch verhindern, daß er eine Beratung der Vertreter des Eisenbahnmini- reichsdeutschen S. A. verlesen, damit die militäri gemeinsam mit dem Reichenberger Rabbiner steriums, der Vorstände der Verkehrsabteilungen schen Sachverständigen etwaige Analogien feststellen und dem Reichenberger evangelischen Pfarrer und der Vorstände der Fahrplanabteilungen statt. einen Aufruf zum kommunistischen Anti­Einen breiten Raum der Berhandlung nimmt| Der Minister betonte die Notwendigkeit einer triegstongreß des Hrn. Barbusse unterschreibt. eine vom Staatsanwalt vorgelegte Photographie ordentlichen Regelung sowohl des Personen- als ein. Diese soll einen gemeinsamen Auf- Besonders heiter wirke aber der Umstand, Der Vorwärts", der die in Reichenberg gejam­auch des Güterverkehrs, die nicht nur den marsch des V. S. und der S. A. in Bittau daß die gleiche Bresse, die den deutschen   Hörern melten Unterschriften einen Tag früher ver­jezigen, sondern auch den fünftigen Verhältnissen in Sachsen   darstellen. Ein auf dem Bilde befind- den heimischen Rundfunk zu beretein beab öffentlichte, als sie und der Aufruf von den Leu­angepak: werden müssen. Er entwickelte im licher Fahnenträger soll Illing sein. 3lling bestreitet sichtigt, 3eter und Mordio darüber schreit, ten um das Rude Pravo" herum dem Sozial­jedoch energisch, jemals in Bittan gewesen oder wenn diese dem reichsdeutschen Rund- demokrat" befanntgegeben wurde, hat allerdings Geist seiner bekannten Prinzipien einen um- gemeinsam mit der S. A. aufmarschiert zu sein. funt lauschen. Ein solches Blatt empfahl allen die Unterschrift der Geistlichen aller drei Fakul fargreichen Plan, wie es möglich sein wird, den der Vorsißende untersucht das Bild mit der Lupe Ernſtes, Vorkehrungen zu treffen, um zu täten gestrichen gehabt. Personen und den Güterverkehr etappenweise, und meint, daß eine gewisse Aehnlichkeit des Fahnen- verhindern, daß die Sudetendeutschen der gefähr- Da jedoch die Hintermänner des Vorwärts" den finanziellen Mitteln entsprechend, zu be- trägers mit 3lling nicht zu bestreiten sei, daß aber lichen Agitation" zu irredentistischen Gedanken so dummschlau waren, von Leuten aus allen die Identität nicht einwandfrei nachgewiesen werden schleunigen, zu verdichten und zu verbilligen. tönne. Zu diesem Zwede wird das Bild vergrößert, politischen Lagern Unterschriften unter ihren Nachdem Peroutka die Einfalt dieser Leute Antikriegsaufruf zu sammeln, hat der Vor­Auf Grund dieser Richtlinien werden in der Jlling in V. S.- Uniform photographiert und dann ironisiert hat, die den aussichtslosen Versuch wärts", trop dem Unterschlagen der Unterschrift nächsten Woche in Prag   im Eisenbahnmini- ein Sachverständigengutachten eingeholt werden. unternehmen wollen, auch im Aether Grenz des Herrn Buder, auch das Recht verwirft, sterium Arbeitskonferenzen der Referenten für Wenn dieses für den Angeklagten ungünstig ausfällt, mauern zu bauen, fommt er zu der sehr ernsten sich über dessen Kriegsgegnerschaft lustig zu wird im Sinne eines Antrages der Verteidigung Nubanwendung aus diesem an sich nur lächer machen. So fchlan find die Organisatoren tom Fahrplanzusammenstellung stattfinden, so daß diese in Zittau   die Identität des Fahnenträgers lichen Fall: Es ist das Typische für die chauvmi- munistischer Antikriegskongresse und die Redak im Frühjahrsplan für 1933 bereits die ersten erheben lassen und diesen als Zeugen führen. stischen Kreise, eben von den Minoritäten, d nen teure der kommunistischen   Zeitungen noch lange Ergebnisse dieses Organisationsplanes sichtbar Ein anderes Dokument enthält das Straf  - sie das Leben im Staate so sauer als nicht, daß sie sich nicht doch zuweilen gründlich in sein werden. recht" der V. S. Führer über ihre Untergebenen. möglich machen wollen, dann Loyalität und die Neffeln seßen.

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Der Niemand rebelliertem Wagendach.

Die Geschichte eines Arbeiters. Bon Karl Hans Schober und Erich Knauf  .

In 2. steigen wir aus. Soldaten des neu­erstandenen Staates halten den Bahnhof besett. Durch die Bahnhofssperre darf niemand. Im Wartesaal müssen wir antreten. Hier wenden uns die Soldaten die Taschen um. Sie suchen Waffen.

Wir haben keine Waffen!"

Auch die Frauen werden nach Waffen unter­sucht. Einer greift ihnen unter die Röcke. Sie nehmen die Sache genau.

Drüben auf den Geleisen stehen zwei Trans­portzüge mit Frontsoldaten.

" Wir stehen schon drei Tage hier. Sie geben uns feine Maschine."

Feuer einstellen, sonst staubt's!" ruft ein Das Maschinengewehr hämmert nicht mehr. Sie schieben die Wagentüren auf. Auf euch Kerls konnten wir uns verlassen!" schreit einer von der Wache.

Ueberall wimmtelt es von Matrosen. Ich erfahre von einem, daß der Zug von Bola kommt und über den Semmering   nach der Haupt­ſtadt fährt.

Eine Patrouille schreitet den Zug ab. Wer hat Waffen?" fragt der Führer. Reiner meldet sich.

Ein Offizier flüstert dem Patrouillenführer etwas ins Ohr. Der nimmt schnell seine Leute zusammen und läßt die Matrosen in Ruhe. Stei­ner wird nach Waffen untersucht.

verführt werden.

gen" Er erzählt mir, daß er knapp vor auf den Tisch. San denn olle Menschen Lum­der Heimreise noch einen Schiffsuntergang er- pen, he?" leben mußte und beinahe sein Leben hätte lassen Der Knecht sprißt zur Tür hinaus. Seit der müssen. Zeit, wo man dem Bauer zwei Kühe und die Schsen requirirete, sieht er in jedem Soldaten einen Mausehaken.

Wir siten im Wartesaal. Er gleicht einem Stall, Heu und Stroh liegt umther. Darauf liegen die Soldaten und Zivilisten. Einige schla fen. Die meisten wälzen sich von einer Seite auf die andere. Das Ungeziefer läßt sie nicht schlafen.

Dieten will uns zu seinem Onkel mitneh men, der in der Nähe ein Gut hat. Bevor wir aufbrechen, verschafft sich Kord eine Infanterie­uniform und Schuhe. Mit seiner Marinekluft fäme er nicht weit. Ueber die Felder jagt ein eisiger Wind.

Es klopft an die Tür. Zwei Frontsoldaten schieben sich herein und schnorren. Und wenn's nur a flaner Schluck Milch ist!"

"

Sie sitzen jetzt bei uns und schlagen sich die Bäuche voll.

Dieten und der Bauer wollen uns nicht fortlassen. Sie meinen, wir könnten noch einige Tage hier bleiben und dann gemeinsam auf­brechen.

,, Ausgeschloffen!" Rord läßt sich nicht über reden. Ich muß mein Bündel zusammenhalten." Er klopft mir auf die Schulter. Du fährst mit uns!" Wir müssen Stein und Bein schwö

ren, sobald wir die Heimat erreicht haben wer­

den, Dieten zu schreiben.

Der Bauernhof ist groß. Ein Knecht lädt auf einen Wagen Mist. Als er uns sicht, schreit Aus dem letzten Wagen friecht ein Matrose. er: Herr, bringen die Flinten. jetzt fum­Er trägt eine Stappe. Ein weißes Leinentuch, man's!" das an manchen Stellen vom Blut gefärbt ist, Die robuste Gestalt des Bauern erscheint Bier Soldaten schleifen einen Zivilisten hin- liegt um feine Stirn. Schuhe trägt er teine. unter der Tür:" Geh' alberner Bua, dös is ja ter sich her. Er soll aus einem Proviantmaga Die bloßen Füße stecken in den Holzsandalen. der Anton mit seinen Freunderln." zin Fleischkonserven gestohlen haben. Bekleidet ist er mit einem rohleinenen Arbeits- Die Bauersleute sind gut zu leiden. Sie Der Zivilist wird an einen Baum gebunden. gewand. auf dessen Brustseite ein kleines schwar fragen nicht, wer ich bin und woher ich komme. Einer erschießt ihn mit seinem Revolver. Der jes Kreuz gemalt ist, das Zeichen des Schiff- Sie fagen nur immer: Da habt und eßt!" Der Zug ist überfüllt. Auf einem Neben­Zivilist sinkt zusammen, versucht aber sich noch brüchigen. Langsam schlürft er durch den Schnee Die Bäuerin stellt eine dampfende Schüssel gleis stehen zwei Wagen. Einen davon will uns einmal aufzurichten. Ein Offizier gibt ihm den über den Bahnsteig. Er tritt in den Raum, wo auf den Tisch. Sie Wache geben. Aber die Toten müßt ihr

Gnadenſchuh. Die Leiche bleibt als abschrecken- der Arzt mit den Sanitätern untergebracht iſt.

Schweinebande! Ich kann nicht verstehen, daß die Leute hier ruhig zusehen. Geht's nur ran," flüstert ein Frontsoldat. ,, Uns haben sie entwaffnet, und so sind wir machtlos."

Aus den Fenstern des Bahnhofsgebäudes schauen die Wachsoldaten. Sie stehen an den Maschinengewehren und lauern. Soeben häm­mert ein Waschinengewehr. Ein neuer Trans­portzug fährt ein. Man will den von der Front heimkehrenden Soldaten gleich vornweg die Courage abkaufen. Auf den Wagen knallen die toten Fahnen.

thias!"

Die Stimme ist mir bekannt, aber sonst kann ich mich an nichts erinnern. Er kommt näher: Der Kord bin ich!" Verdammt, meinen besten Schulfreund er­fannte ich nicht. ,, Servus! Servus!"

Das ist ein Wiedersehen. Keiner von uns will als erster loslassen.

,, Du schaust lieb aus. Und wie du dich ver­ändert hast!"

,, Wunder, die Strafanzeigen, das Gefangen­haus, die Verfolgung der politisch Verdächti­

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Und dann verabschieden wir uns.

Meine armen Buber die" weint sie. euch selbst umladen!"

Der Bauer entzündet die Pfeife. Fang Zwölf Tote liegen in dem einen Wagen. mir net wieder an mit dem Zeug." Er erzählt Es sind Frontsoldaten, die auf der Heimfahrt von uns, daß ihm vier Söhne, Kerls wie die Baren, den Puffern und Dächern fielen und vom Zuge gefallen find. Die Bäuerin öffnet den Schrant überfahren wurden. Sie sind arg zugerichtet. und zeigt uns einen Anzug. Dös war dem Dem einen fehlt der Oberkörper. Das Gedärm Franzel sein G'wandel." Dann zeigt sie uns eine liegt zusammengerafft auf einem Haufen in der Hose. Die ist noch vom Hansel." Wagenede. Es ist mit Salt besprit. Zwei vom Der Knecht reißt die Tür auf: ,, Dös Gesin- Rumpf abgeschnittene Köpfe liegen daneben. del von zwa Mauserer steh'n aussi am Hof!" Im zweiten Wagen liegen noch mehr Tote. Na, sog' ihna, soll'nn eii tumma." Der Es riecht nach Verwesung. Zwei Matrosen und Bauer lacht. Wo sechs essen, bleibt für die ich schlichten die Toten aufeinander. ondern ziva a wvos übri." chen für die anderen Plaz. Fortsetzung folgt.)

,, Herr, aber wonn'' nig dogegan hoben " Salt's Maul!" Der Bauer haut die Faust!

Wir brau