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Freitag, 2. September 1982.
Nr. 207.
Werkzeug der Blutigen Internationale der Wehr steht das Gespenst des Krieges, der Ohren. Ein als Ritter tostümierter Harlekin[ wieder eine größere 3ahl von Beweisanträgen der Rüstungsindustrie tut, ein Verbrechen, Moloch des Rüstungsfapitals. Sein Atem von des Kapitals lädt us wieder wie 1914 auf Auflage ein, damit auch die Herrn Verteidiger wieder nur zu vergleichen mit den durchwegs auch Pest und Feuer haucht uns an, das Brüllen die blutige Bühne. Wollen die Millionen einige Arbeit haben". Dabei handelt es sich um aus reiner Dummheit begangenen Verbre seines Kanonenschlundes klingt in unseren Proleten ihm noch einmal folgen?! chen der wilhelminischen Politik von 1890 bis 1918. Natürlich hat Deutschland ein Recht auf Erfüllung der Verträge und auf Sicherheit.
Der Volkssportprozeß.
Polizeianzeigen, Berichte über Waffenfunde, Berichte itber angebliche militärische Uebungen der Jugend, photographische Aufnahmen von Handgranatenübun gen, eine Rede des Abg. Krebs, wobei dieser gesagt haben soll, die Tschechoslowakei werde einst ein Teil von Deutschland werden, und Korrespondenzen mit
Aber keine Waffe war so wirksam in diesem Die Beweisanträge der Berteidigung.- Weitere Anträge des Staatsanwaltes. reichsdeutschen Nationalsozialisten. Vor Einschaltung
Kampf wie die korrekte Erfüllung der Ab
der vom Staatsanwalt gewünschten Pause gibt einer
rüstungsbestimmungen. Eine weitblickende, Brünn , 1. September. ( Eigenberich 1.) In Die zweite Gruppe der Anträge beschäftigt sich der militärischen Sachverständigen eine Erklärung großzügige deutsche Politik hätte erklärt: Wir der heutigen Verhandlung kam die Verteidigung mit den in der Anklage erwähnten nationalsoziali ab, in der er sich scharf gegen den Vorwurf der sehen unsere Verpflichtung aus Artikel VIII endlich dazu, ihre Beweisanträge zu stellen. Aber stischen Organisationen. Ueber den Verein Volts. Befangenheit verwahrt.
erklärt der
des Versailler Vertrages als erloschen an, nicht nur die Verteidiger machen von ihren prozes port sollen u. a. die Abg. Schubert, Krebs, In der Nachmittagsverhandlung aber wir verzichten aus freiem Willen auf die inalen Rechten Gebrauch, sondern auch der Staats- Jung, das Mitglied der mähr. schles. Landesver Staatsanwalt, daß er durch die Anträge der Vertei Erhöhung unserer Wehrmacht, wir sind im anwalt stellte wieder eine ganze Anzahl von Betretung, Gröger, der Klubsekretär der National digung zu neuen Beweisanträgen gezwungen sei. Gegenteil bereit, sie soweit herabzusetzen, als weisanträgen, die sich diesmal nicht bloß auf Ver- sozialisten, Posner, und andere nationalsoziali- So beantragte er die Einvernahme eines unsere Nachbarn die ibre abrüsten. Die Junjung, sondern auch auf die Einvernahme von ſtiſche Funktionäre einvernommen werden. Ferner Triste aus Teplit- Schönau über Schießübungen
Zeugen erstreckten.
wird die Verlejung der Verbandsstatuten, Artikel des, B.-S. in der Tepliger Schießstätte, ferner ker, die Deutschland heute regieren, glauben Die Anträge der Verteidigung zerfallen in drei nationalsozialistischer Zeitungen, Gutachten von Be- die Einvernahme des Postexpedienten Jarojlaus nicht nur, zugleich die Aufrüstung, die Strei Gruppen, deren erste die Klärung der ideellen zirksbehörden, Flugblätter, Korrespondenzen sowie Sora über militärische Uebungen des V.-S. bei chung der Schulden, die Rückgabe der Kolo- und politischen Seite zum Gegenstand hat. die Einvernahme aller jener Nationalsozialisten bean- Milleschau, ferner die Einvernahme mehrerer Leiter nien und die Revision der Ostgrenzen erzielen In der Begründung dieser Anträge führt Dr. De m tragt, deren Polizeiprotokolle in der Verhandlung von Gendarmeriestationen und Einholung eines Gutzu können, sondern sind vor allem dumm biski aus, daß eine Reihe von Erfahrungssägen an verlesen wurden. Auch der leitende Beamte des achtens des Außenministeriums über den judetendeut. genug, vor der Welt wiederum wie 1914 den das Gericht herangebracht werden müßten, die für Innenministeriums wird als Zeuge geführt. schen Heimatbund. Dann unterzog der Staatsanwalt Schein der alleinigen Verant- die Urteilsfindung von ausschlaggebender Bedeutung Ueber den nationalsozialistischen Studentenbund die Anträge der Verteidigung einer ungemein scharfen wortung auf sich zu nehmen. Sie fündigen sind. Vor allem müßten die ideologischen Wert sollen der Abg. Jung, ferner Dr. Göbbels , Kritif. Er bezeichnete sie als unbegründet, nich: nicht nur gegen das deutsche Volk, indem sie urteile des Staatsanwaltes richtiggestellt, dann aber ihm ganz falsche Vorstellungen von seiner und organisatorischen Zustände im deutschen Lager, Hochschulen, eine große Zahl von deutschen Hoch Anträge. Lediglich mit der Einholung eines Gutauch die weitgehende Unklarheit über die politischen Minister Dr. Spina, die Rektoren der deutschen entscheidend, irrelevant, negativ, manche fogar als ganz unmöglich und beantragte die Abweisung aller Kraft und den Möglichkeiten seiner Politik insbesondere hinsichtlich der Studenten- und Jugend. schulprofessoren, die Tochter des Abg. Jung, der achtens des Außenministeriums und der tschechoslo. vermitteln, indem sie es wieder in einen bewegung, besettigt werden. Es werden daher fach- Führer der reichsdeutschen nationalsozialistischen wakischen Gesandtschaft in Berlin erklärt er sich ein Machtrausch wiegen, aus dem es nur ein männische Gutachten über die theoretischen Grundblutig furchtbares Erwachen geben kann, sie lagen des Nationalsozialismus durch die HochschulStudenten, Baldur v. Schirach, und die Ver- verstanden. Nachdem Dr. David namens der Verbelasten auch das deutsche Volk vor den ande professoren Sandner( Prag ) und Bayer treter anderer studentischer Korporationen einverBayer treter anderer studentischer Korporationen einverteidigung eine Erklärung abgegeben hatte, daß die Abweisung der Anträge der Verteidigung ein frasser ren Nationen mit der moralischen Verant( Brünn ) und Gutachten über die aktuelle politische nommen werden. Auch die bei der Prager Polizei- Verstoß gegen den Grundsatz des beiderseitigen Anwortung für das Scheitern der Abrüstung. Betätigung des Nationalsozialismus durch den Präsi direktion vorliegenden Tätigkeitsberichte des Vereines hörens bedeuten würde, zieht sich der Gerichtshof zur Zu all dem kommt, daß die kostspiedenten des Abgeordnetenhauses Mal y petr und sollen verlesen werden. Beratung zurück und vertagt die Verhandlung an ligen Rüstungsprogramme Schlei - den Vizepräsidenten Gen. Taub beantragt. chers von einer verarmten und aus=
Die
der
Notlage im Obererzgebirge.
Aus Weipert wird uns gemeldet: Die Not lage der meisten deutschen Erzgebirgsgemeinden hat in den Sommermonaten eine wesentliche Verminderung nicht erfahren, obwohl ein Teil der Arbeitslosen Beschäftigung in der Landwirt schaft gefunden hat. Da dieser Zweig des Gra werbslebens indessen in den hochgelegenen Er; pielt, fonnten nur sehr wenige Aushilfskräft gebirgsgemeinden nur eine untergeordnete Roll eingestellt werden, so daß, da während der Som
beiden leyteren Zengen sollen insbesondere über die Ueber die Zeitung Sudetendeutscher morgen. parlamentarische Tätigkeit der Nationalsozialisten Beobachter" werden die Mitarbeiter der Zeitung, gepowerten Nation durchgeführt wer Aufschluß geben. Als Zeugen über die reichsdeutsche ihr Herausgeber Kudielka, der Inhaber des reichs Die den sollen, die eben vor der Welt ihre Zah nationalsozialistische Bewegung und zur Klarstellung deutschen nationalsozialistischen Verlages Franz lungsunfähigkeit feierlich erklärt hat und die der Begriffe„ Groß- Deutschland"," Drittes Reich" Eher, der Redakteur des„ Prager Tagblatt" Dr. ihren Sozialetat um eine halbe Milliarde ete. wird die Einvernahme der Professoren Mark fürzen mußte, um nach Ansicht der Re- Schmidt( Leipzig ), Kelsen ( Köln ) und der Poli- Rychnovsky, und Alfred Rosenberg als gierenden den Staatshaushalt der Armut tifer Dr. Brüning und Hugenberg sowie des Zeugen beantragt. Aus beantragten Verlesungen der Nation anzupassen". Wie steht dieses diplomatischen Vertreters der Tschechoslowakei in soll hervorgehen, daß der„ Sudetendeutsche BeobDeutschland vor der Welt da! Gestern noch Berlin beantragt. Ueber die Organisationsformen achter" fein Parteiblatt ist. unfähig, Reparationen zu zahlen, heute be- politischer Barteien im allgemeinen werden beanUeber den nationalsozialistischen Jugendver. reit, die Löhne ins Bodenloſe zu senken, die( Brünn ), die Gen. Ta ub und Stivin, der chrift der Juftigminiſter Gen. Dr. Meißner( über bie tragt die Professoren Adler( Prag ) und Baga band soll der Verbandsführer Weese, Troppau , Renten zu halbieren, aber entschlossen, Großlichsoziale Parteivorsitzende Dr. Hilgenreiner kampfschiffe zu bauen, Rüstungsbetriebe aus und der agrarische Abgeordnete Stanet. Ueber Vorfälle in Staab) und eine größere Bahl von Vermermonate vielfach auch die ei mindustric dem Boden zu stampfen, Tanks und Flug- die studentischen Organisationen werden als Beugen lesungen Aufschluß geben. noch stärker als bisher in Mitleidenschaft gezogen zeuge herzustellen, den Kopfstand der Armee die Professoren Wostry, Jungbauer und Die dritte Gruppe der Anträge beschäftigt sich wurde, eine Abnahme der Arbeitslosenziffer nicht zu verdreifachen! Ob Deutschland nach dem Kampe( Brag) sowie die Rektoren der deutschen mit den einzelnen Angeklagten. Auch hier werden oder nur in ganz geringem Ausmaße und in ver Völkerrecht und nach den Grundsäßen priva- Hochschulen geführt. Zur Aufklärung sprachlicher eine Reihe nationalsozialistischer Funktionäre, wie einzelten Gebieten zu verzeichnen war. Die Bür ter Moral aufrüsten darf oder nicht, das ist Mißverständnisse werden Sachverständige beantragt. Jung, Rosig( Dresden ), Knirsch, Krebs, germeister und Gemeindevorsteher des Prej eine Frage ganz anderer Ordnung. Nach allen Dr. Start spricht sich gegen die zulaffunSchubert u. a., mehrere Hochschulprofessoren und Zeit wiederholt mit den zur Linderung der No: Zulassung der preußische Landtagsabgeordnete se u be, Sasper, nißer Bezirkes befaßten sich in der letzten der militärischen Sachverständigen Grundsätzen der Klugheit, der Real= aus, weil die Uebungen des Volkssport und der Mitglieder der nationalsozialistischen Organisation, der Arbeitslosen zu ergreifenden Maßnahmen und politik, Wirtschaftlichkeit dürfte Jugend sportlichen Charakters waren und die mili welche bei den in der Anklage erwähnten Vorgängen beschlossen die Absendung einer gemeinsamen Deutschland zuletzt den Anstoß zum Scheitern tärischen Sachverständigen durch ihr Verhalten eine zugegen waren, als Zeugen beantragt. Entschließung, in welcher die Regie. der Abrüstung geben. Die Männer, die es gewisse Befangenheit an den Tag gelegt hätten. Als rung dringendst aufgefordert wird, den unhalt dazu verführen, begehen ein historisches Ver- sportliche Sachverständige beantragt er den Rerbands. bar werdenden Zuständen im Obererzgebirge ein brechen an ihrer Nation und an dem Staat. turnwart des deutschen Turnerbundes, Henlein , entsprechendes Augenmert zuzuwenden und ent Sie haben nicht nur die innere Politik den Leiter des Hochschulamtes für Leibesübungen sprechende Vorkehrungen zur Linderung der RotDeutschlands auf den Kurs von 1914 cinge- Sandtner, Prof. Schrodt( Brünn ) und die lage breiter Bevölkerungsschichten zu treffen.- stellt, sie wollen Deutschland auch außenpoli- Führer der lokalen Stant- und Sokolorganisation. Der Weiperter Stadtrat hat in seiner letzten tisch in die Blutgasse von 1914 steuern. Zur weiteren Stlarstellung der theoretischen GrundSißung den im Hinblick auf die gegebene Situa Das geht aber weit über Deutschland tion begrüßenswerten Beschluß gefaßt, troß der hinaus uns alle an. Es ist die Schicksals Gemeinde zur Arbeitslosenunterſtützung vorläufig hinaus uns alle an. Es ist die Sch i dialsmißlichen Lage der Stadtfinanzen den Beitrag der frage Europas , es ist die Schicksals nicht einzustellen. Auch die freiwillige Ar frage des Proletariats, um die beitslosenhilfe in der Gemeinde, die schon zwischen Berlin und Paris gewürfelt wird. einmal mit überraschendem Erfolge abgeschlossen Hinter dem Schleicher in der schimmernden hat. dürfte wieder aufgenommen werden.
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lagen des Nationalsozialismus wird die Verlesung Einvernahme von Adolf Sitler und Georg der programmatischen Erklärungen der Partei, die Strasser und über die internationalen Beziehun gen politischer Parteien als Zeuge Gen. Dr. Czech, und Verlesungen aus dem Prager Tagblatt" be antragt.
Dr. David ergänzt die schriftlich eingereichten Anträge durch einen Antrag auf Einvernahme des Außenministers Beneš, der über die Beziehungen der Tschechoslowakei zu einem nationalsozialistischen Deutschland aussagen soll.
Nachdem die Verteidiger ihre Anträge vorgebracht hatten, spricht sich der Staatsanwalt gegen die Ein vernahme nationalsozialistischer Parlamentarier aus, zu hegen, die nicht ganz im Einklang mit dem weil auch sie im Verdacht stünden, Bestrebungen Schutzgesetz stehen", wogegen die Verteidigung natür. lich protestiert. Der Staatsanwalt ersucht um die Einschaltung einer längeren Bause zum Studium der Beweisanträge der Verteidigung, bringt aber sofort
Die Mutter macht mir stets Vorwürfe, wenn ich mit diesem Mädel spreche. Ihr Vater war ein Politiker!"
Der Niemand rebellierter Bürger und sehr reich. Ihre Mutter ist erst jest wieder eingesperrt," ſagt sie.„ Das iſt
eine von den aufgeblasenen Bürgersfrauen. So bald ich die sehe, verlasse ich das Haus. Schau, sie ist meine Schulfreundin gewesen," sagt die Mutter. Ich kann sie doch nicht „ Ich hinauswerfen."
Die Geschichte eines Arbeiters. Von Karl Hans Schober und Erich Knauf . Vater, der Matthis ist da!" ruft sie. Saftig sperrt sie die Tür auf und fällt mir um den Hals. Bub', fag' nur, wo du so lange warst!" Heute besucht sie uns wieder. Sie erzählt Na, laß ihn nur mal zu Atem fommen!" immer die neuesten Schlager, die der DomprediDer Vater fommt auf mich zu: Servus! Wunger über das gottlose Gesindel" von der Kanzel dert mich, daß du uns gefunden hast!" herunter wettert.
Die Mutter wird mit dem Fragen nicht fertig: Und was hast du denn immer Schönes gemacht?"
Den Rosenkranz hat er gebetet," spricht der Vater dazwischen. Das kann sich doch jeder leb haft vorstellen."
viel.
Ich antworte wenig, das Gerede ist mir zu
,, Mir ging es ausgezeichnet, ich war
frieden!"
Auf dem Tisch liegen verschiedene Karten. Die Mutter sortiert sie: Auf diese da bekomme ich Speck, auf diese da Mehl und auf diese da Brot. Grieß , Fleisch, Zucker, Tabak--
" 1
Sie wird mit dem Sortieren nicht fertig. Ich werde dich jetzt anmelden, da bekomme ich mehr Lebensmittel."
Ich bitte dich, bemüh dich nicht!" Ich werde froh sein, bald wieder draußen zu sein. Die Not ist in diesem Nest besonders groß. ,, Um Gotteswillen, Bub, bist du doch erst 8' Haus gekommen!" Die Mutter ringt die Hände. Wo er nur schon wieder hin will!"
,, Albernes Gerede," spricht der Vater. ,, Ein richtiger Mann hängt sich der Mutter nicht an den Kittel."
,, Du hast überhaupt kein Herz!" weint sie. Der Vater flopft mir auf die Schulter: Wir Männer find mal net anders, gelt? Vorcrst ruhst dich gründlich aus."
Ich nehme meinen Hut und gehe, bevor es mir überläuft. ,, Sie sollten öfters zu uns herüber kommen," lächelt Margot. Das fehlte mir gerade noch.
,, Was soll ich drüben?"
" Gott , wir haben so viel Zeit." Ich habe nie Zeit!"
Wo sie mich sicht, rennt sie mir nach.
"
Du mußt zu ihr lieb sein," mein
Mutter.
die
Mag das Mädel bleiben, wo der Pfeffer wächst, mitsamt seinem Geld.
Die ist in dich verliebt bis über die Ohren," lacht der Vater. Ich wette, wir erleben bald etwas!"
,, Dös glaub ich!"
Wirklich, Matthis?" freut sich die Mutter. Der andere Nachbar hat auch eine Tochter. Die wäre so mein Schlag, aber sie hat schon einen Bräutigam.
Hören Smal, die Arbeiter in der Gußhütte haben einen großen Sieg errungen. Eine dreißigprozentige Lohnerhöhung haben sie erfämpft!"
Ihr leuchten die Augen. Ich frieche über den Zaun zu ihr hinüber und freue mich mit ihr. Einmal füsse ich sie auch. Sie wendet sich ab. Besuchen darf ich sie nicht mehr. Sobald ich mit ihr spreche, steht jetzt immer der Zaun zwischen uns.
Er hebt den Armstummel: Sturmziel das Haupttor!" „ Drauf! Drauf!"
Einer schießt von drinnen durch den Bretter,, Kümmere dich nicht um solche Sachen," zaun. Die Hüttentore fliegen aus den Angeln. fährt der Vater erbost dazwischen.„ Der wird schon wissen, was er will."
Sonntags gehen die Eltern in die Kirche. Die Mutter steht schon angezogen vor mir: ,, Und du gehst wohl nicht?"
Nein!"
Sie läuft in die gute Stube: ,, Vater, ich bitt dich, der Bub
!"
Laß ihn!" Der Vater steht vor mir:„ Wir haben dich religiös erzogen. Wenn du an dieser Lehre zweifelst, so wirst du schon wissen, warum. Mir fann es gleich sein." Er nimmt die Mutter bei der Hand: ,, Komm!"
Wenn alles aus dem Haus ist, fühle ich mich am wohlsten.
Die Arbeiter marschieren an unserem Fenster vorbei. Drei rote Fahnen stehen im Wind. ch weiß, wo ich hingehöre. Leb wohl, Vater und Mutter!
Drauf!"
Die Kameraden fallen schon über die Bande her. Ich pade einen und schleife ihn auf die Straße hinaus. Ein Heimkehrer nimmt mir ihn weg: Mit dem Frontschinder werde ich abrechnen!" Ich erwische einen Buben. Er wirft den Schießprügel weg. Ich hebe ihn auf und öffne den Verschluß. Das Gewehr ist nicht geladen.
Der Junge flennt:„ Der Alte hat g'sagt, wenn die Arbeiter unsere Flinten sehen werden, reißen sie aus." Ich lasse den Grashüpfer laufen. Er ist erst fünfzehn Jahre alt.
Auf dem Hüttentor weht jeßt die rote Fahne. Wir marschieren ab. Vorn spielt die Musik.
Aber was habe ich davon? Auf der Stellen vermittlung wird man angebrüllt: Nix da! Kommt in vierzehn Tagen wieder!" Sippschaft!
Ich erfahre, daß die Eisenbahn Streckenarbeiter sucht. Bevor ich hingehe, lasse ich mein Gewerkschaftsbüchlein in Ordnung bringen. Organisation muß sein.
Es klappt. Ich bekomme Arbeit. Den gan zen Tag schwingen wir den Strampen. Wir sind völf Mann und arbeiten hintereinander.
XI. Rapitel. Der Niemand. Vor Einbruch der Nach erreiche ich R. Die Straßen. sind vollgestopft mit Menschen. Der Kamerad, der neben mir die Steine In einem großen Hüttenwerk ist ein Streit unter die Schwellen treibt, seßt öfters aus. Ich ausgebrochen. Die Hüttentore sind von der kann halt nimmer so arbeiten wie früher," sagt Fabrikwehr besetzt. Sie besteht aus Nazis. Wehr- er. Er ist Striegsinvalide, und eine Stugel stedt männern und abgetafelten Front- und Kasernen- ihm noch in der Lunge. Er erzählt mir, daß er ichindern. bei Gorlice schwer verwundet wurde. Die Bande verkriecht sich hinter die Tore, als sie uns heranstürmen sieht. Er setzt wieder aus. Ich helfe ihm seine Arbeit fertig machen. Der Vorgeießte duldet cs Den Schweinen werden wir den Hintern nicht. Wer nicht kann soll vollblättern!" ruft ein Kriegsinvalide.„ Einmal chnaust er. foll abdampfen!" war der Feind vor und hinter uns! Heute st ( Fortjehung folgt.) er nur vor uns!"