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Freitag, 9. September 1932.

Sie verleumden meiter!

Wann werden die Frechheiten des Zag" aufhören?

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Die sozialdemokratische Bresse Schlesiens zu Mährisch- Ostrau  . Duch Casu", das Blatt unserer tschechischen Genossen, schreibt:

erringen war. So gewann er Geltung in der Partei, Wertschäßung bei ihren ersten Füh rern, die Freundschaft Seligers und Čermaks. So wurde er in Teplitz   Mitglied der Bezirks­und später der Kreisvertretung. Seit der Die niederträchtigen Methoden der politi- Er beweist nur, daß seine Gesinnung aus­Gründung der deutschen sozialdemokratischen schen Agitation, denen Adolf Hitler   zu Nuß und gezeichnet zu jener des Herrn Stříbrný paßt. Nutz Arbeiterpartei in der Tschechoslowakei   gehört Frommen seiner selbst und seiner unterbonzen Dr. Heller dem Parteivorst and an und das ungeistige Fundament gab, werden nun auch verwaltet in besonderer Funktion die Par von unseren heimischen Hakenkreuztern angewen teikassa. Im Jahre 1920 und seither det. Erst vor wenigen Tagen beschuldigte uns immer wieder wurde er von der deutschen der Tag", den Voltssportprozeß durch Denun­sozialdemokratischen Arbeiterschaft des Kreises siationen hervorgerufen zu haben- obzwar Laun in den Senat gewählt, von wo aus doch die Denunziantengesinnung des Tag" aus er als Obmann der Fraktion die Politik ieder seiner Spalten spricht, und nun behaup der Partei und darüber hinaus die allgemeine tet er gar, im Zusammenhang mit den Vorfäl Politik in hervorragender Weise mitbestimmt. gemeinschaft unserer Roten mit den tschechischen len in Mährisch Ostrau  , eine schmuzige Bett­Seit 1929 ist Dr. Seller auch Vizeprä­sident des Senates. In ungezählten Reden dort, in Partei und öffentlichen Versamm lungen, in Konferenzen und auf Parteitagen hat Dr. Heller sein gewichtiges Wort in die Wagschale unserer politischen Entscheidungen und Aktionen gelegt, immer wirkend durch Klugheit und Weitsicht, immer nur und von

Střybrnyanern und Gajdanern"! In Sstrau habe sich diese Bettgemeinschaft wieder einmal offenkundig gezeigt, da helfe kein nachträgliches Beteuern.

Da gibt es tatsächlich kein Beteuern; es gilt aur, frechen Verleumdern auf die Finger zu schlagen.

Die Lüge des Tag" ist jo erbärmlich und Behauptung zu erläutern". Das geschieht so:

Ostrau   ist nicht der Ort, wo es für die Auf hetzung der nationalen Leidenschaften einen Play gäbe. Bezeichnet auch die nationaldemokratische und tschechisch- nationalsozialistische Presse die wilde Das tschechische Ostrau   hat gesprochen", so ent­Rauferei im Deutschen   Haus mit den Worten spricht dies nicht der Wahrheit. Es ist dies viel mehr eine moralische Herabsetzung der tschechischen Bevölkerung von Ostrau   und will vor allem die tschechische klassenbewußte Arbeiterschaft mit diesen Vorfällen nichts gemein haben. Für uns werden

nichts anderem ausgehend als von den Be- durchsichtig, daß er sich verpflichtet fühlt, feine Antisozialer Radikalismus.  

dürfnissen der Arbeiterschaft, von den Not­wendigkeiten der Partei. Und wie den spre­chenden, so weiß die Partei auch den schrei­benden Dr. Heller zu schätzen unser Blatt ist ihm für oft wiederholte, wertvolle Mit­arbeit dankbar verbunden. Und die Partei schätzt in ihm nicht nur den nie fehlenden Kopf im Rat, sondern auch den Vertreter nach außen, so als Delegierten zur Inter­ parlamentarischen Union  .

Genosse Dr. Heller hat sein ganzes Leben in den Dienst der Sozialdemokratic gestellt und in kleiner wie in großer Arbeit Wertvollstes für sie geleistet. Dafür sei ihm einmal, da sein sechzigster Geburtstag Gele­genheit dazu bietet, namens der Gesamtbewe­gung gedankt. Und selbstverständlich und auf richtig wie dieser Dank auch der Wunsch, daß uns der alte" Kämpe, so wie er ist, recht lange erhalten bleiben möge!

Ein Schildbürgerstückchen des Sternberger Bezirkshauptmannes. Der Sternberger Bezirkshauptmann, von dem wir erst vor kurzem im Zusammenhang mit der Ernährungsaktion sprachen, scheint auch weiterhin den Ehrgeiz zu haben, von sich un

liebsam reden zu machen.

Gewiß stehen die Sozialdemokraten nicht in direkter Verbindung mit jenen tschechischen Ele­menten, aber sie geben ihnen mit ihren hem mungslosen und verleumderischen Kampfmitteln, die sie gegen die deutschen Nationalsozialisten an­wenden, direkt eine deutsche Legitimation in die Hand, womit sich die tschechischen Terroristen jederzeit ausweisen fönnen. Warum sollte denn ein echter Landsknecht des Střybrny oder des Stern nicht zu Messer und Knüttel greifen, wenn es gegen die Hakenkreuzler geht, wo doch sogar die deutschen Sozialdemokraten täglich behaupten, daß die Hakenkreuzler nichts anderes seien, als bezahlte Arbeitermörder und politische Wege­lagerer?

Die Beschlüsse der tschechischen Agrarier.

Die von der politischen Oeffentlichkeit in der Tschechoslowakei   mit Interesse erwartete Ston­ferenz der Agrarpartei hat nun stattgefunden, aber sie hat nicht die Antwort gegeben, die zu erwarten man das Recht hatte. Man bedenke nur: der amtierende Vorsitzende- Stellvertreter der größten Partei des Landes, einer Partei, die den Ministerpräsidenten stellt und die für diese Regierung in hohem Maße verantwortlich ist, der Führer dieser Partei also greift die bisherige Politit seiner Partei in der Koalition heftig an, wobei er auch nicht die Minister, die seiner Partei angehören, und nicht den Ministerpräsidenten schont. Damit wurde also ein Gegensatz der Immer mehr ist zu bemerken, daß Der Anschauungen zum Ausdruck gebracht, der zwei­Tag" unsere Kritik an der Blutarbeit seiner fellos in der Politit der nächsten Wionate eine reichsdeutschen Gesinnungsfreunde dadurch unter- Rolle spielen wird. binden möchte, daß er sie als Angeberei gegen

die judetendeutschen Hakenkreuzler bezeichnet. Auf Agrarpartei vor und zu ihr hätte sie Stellung Diese Situation lag nun der Konferenz der diese Weise will er sich und seine Partei aus der nehmen müssen, bzw. diese Stellungnahme hätte Selemme befreien, in die ihn sein tägliches Befie der Deffentlichkeit mitteilen müssen. Nichts fenntnis zu Hitler   und seinen Banditen und der davon ist geschehen. Die politische Oeffentlichkeit

feine gleichzeitigen Loyalitätsbeteuerungen zur Tschechoslowakischen Republik fiche die Ein gabe an Masaryk  !- gebracht haben.

des Landes weiß nicht, wie die Gegensäge inner­halb der Agrarpartei ausgetragen wurden, wer Recht erhalten hat, Stanět oder Udržal, die Par­teileitung der Agrarier hat es einfach für richtig befunden, die große Revolte ihres Vorsitzenden­Stellvertreters zu ignorieren.

Nr. 213

Bierkrügel, Sessel und Messer niemals Argumente sein. Meint jemand, daß durch Hochrufe auf Gajda und durch Absingen tschechischer Lieder der tsche­chische Charakter Ostraus gewahrt werde, dann be weist er, daß sein moralisches Niveau nicht höher einzuschätzen ist als das des deutschen fascistischen

Lagers."

Die Volkspresse", unser schlesisches Partei. organ, schreibt:

Die Neue Zeit" versucht es, auch unsere Bar­tei mit den Vorfällen in Verbindung zu bringen. Wir stellen fest, daß unsere Lokalpartei die freund liche" Einladung der Kommunisten zu dieser Sau­hazz ausdrücklich abgelehnt hat. Die deutschen Wähler über das Wesen der Nationalsozialisten durch ein Flugblatt aufzuklären, war schon früher gefaßt und beweist, daß man noch mit dem normalen Verlauf indirekt mit dem Sprengen unserer Versammlungen der Versammlung rechnete. Wenn die Neue Zeit" droht, so können wir ihnen nur eines sagen: Wenn die SA- Truppen auch von uns blutige Stöpfe sich holen wollen, sollen sie nur kommen. Wir sprengen niemandens Versammlungen, lassen uns aber aud teine sprengen!"

Verhöhnung der Arbeiterschaft, wenn vor einem Winter des Hungers, der Not und der Kälte der Ruf von den Agrariern nach Herabsetzung aller sozialen Lasten erhoben wird. Das heißt die Ansicht aussprechen, daß die Menschen verhungern sollen. Diese Herausforderung wird sich die Arbei­terschaft nicht gefallen lassen!

Es werden sich dies auch nicht die soziali stischen Parteien der Stoalition gefallen lassen. Herr Udržal soll einmal die Parteien stellig machen, mit denen er in einer Koalition die in dem agrarischen Programm auf­gestellten Forderungen verwirklichen wird. Angesichts der frisenhaften Wirtschafts­lage, angesichts der Möglichkeit, daß die wirt­schaftlichen Verhältnisse noch schlechter werden, das Heer der Arbeitslosen noch größer werden wird, ist eine Ausweitung der sozialen Fürsorge­maßnahmen notwendig, von irgend einer Herab­schung der sozialen Lasten kann gar leine Rede ein. Das mögen sich die Herren Agrarier gesagt jein lassen. Durch bombastische Versprechungen seine Poſition nicht feſtigen. an seine Parteiangehörigen wird Herr Udržal

Die Vorgänge in der Agrarpartei.

Scharfe Kritit der Zeitschrift Brázda" an Stanet.

Brázda", um die eine Reihe von in der tschechi In Prag   erscheint eine agrarische Revue, fchen Agrarpartei tätigen jüngeren Intellet tuellen gruppiert ist. In dieser Zeitschrift wird. Nach außen hin macht das Kommuniqué an dem Auftreten Stanets heftige Stritit geübt. über die Konferenz, das wir gestern abgedruckt In dem Leitartikel der genannten Zeitschrift haben, den Eindruck, als sei die führende Regie- wird dargelegt, daß die politische Saison, dies rungspartei einheitlich in ihrer Auffassung. Das mal in einer über alle Maßen ungünstigen Weise ist natürlich nicht der Fall. Die Tattit, wie sie vom amtierenden Vorsißenden- Stellvertreter sich der Vorsitzende der Partei einerseits, der unserer Partei, dem Abgeordneten Staněk, er Ministerpräsident derselben Partei andererseits öffnet wurde. Wenn der verantwortliche Funt­vorstellt, ist eine ganz verschiedene. Welche Kräfte tionär der größten politischen Partei etwas über sich da schließlich durchsetzen werden, weiß man die gegenwärtigen Verhältnisse sagt, ist das nicht, wer ihnen gegenüber steht und so ist auch in einer deutschen Zeitung Ausdruck gibt, ist dies die 3ukunft dieser Koalition unge- um so verwunderlicher, greift er aber dabei attive wiß.

Es ist nichts anderes als die Gesinnung politischer Wegelagerer, die aus fol­chem Tun spricht; die Gesinnung einer Partei, Soeben hat er einen Beschluß der Stern- die auf anständige Kampfmittel schon deshalb berger Gemeindevertretung, in dem gegen die verzichten muß, weil sie sie noch nie gekannt hat. Durer Vorfälle protestiert wird, im Amtsweg Daß sich die Nazis in Deutschland   als aufgehoben, d. h., er hat, da er natürlich die in bezahlte Arbeitermörder betätigen, ist gewiß noch der angenommenen Entschließung enthaltene weniger unsere Schuld als die des Tag", der die Meinungsäußerung nicht aufheben kann, eine Mörder von Potempa und ihre Förderer ununter­lächerliche Demonstration begangen. Und er hat brochen lobt. Wenn man der deutschen Nazi­damit zum Ausdruck gebracht, daß er die natio- bewegung so verbandelt ist, daß man sogar Wall­nalistischen Exzesse billigt, die sich in Dur ereig- fahrten zu Hitler   unternimmt, kann man aller­neten. Damit hat er sich zwar auch in Wider- dings auch andere Gründe gibt es dafür nicht. Die übrigen Parteien der Koalition wissen immer verpflichtend, wenn er seinen Gedanken spruch gesetzt zu den Vernünftigen, die es im nicht so ohne weiteres das Tischtuch zwischen sich tichechischen Lager gibt- zu ihnen gehört auch und den Hitlerbanden zerschneiden. Aber hier gibt der tschechisch- bürgerliche Stadtvertreter Stern es nur ein Entweder der. bergs, der für die Entschließung stimmte- aber einem Bezirkshauptmann, der zu den tsche chischen Agrariern so gute Verbindung hat wie der Herr Dostal, mag das wenig bedeuten. Kein Wunder! Denn in den Bereichen der tschechi­schen Agrarier hatte die Vernunft noch nie eine Heimstätte.

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Entweder Der Tag" rüdt ab von der Gesinnung seiner reichsdeutschen Mordgenossen, oder er muß sich durch unsere Feststellungen pein­lich getroffen fühlen. Wenn er glaubt, daß er diese unsere aufklärende Tätigkeit mit den nieder trächtigsten Verleumdungen hemmen kann, die es je im politischen Kampfe gab, dann irrt er sich.

Der Niemand rebelliert beidzurujen.

Die Geschichte eines Arbeiters. Von Karl Hans Schober und Erich Knauf  . Feuer im Ostfeld!- Feuer im Sstfeld!" schreit er. Stord rast wie ein Be­sessener zum Grubentelephon: Was unten ist, sofort am Förderturm I ausfahren!"

Sie haben vollauf zu tun, die Kameraden ins Mit.dem, der in der Mitte liegt, ist nichts mehr zu machen. Er hält den Mund offen und röchelt. Er rutscht weg..

Dies um so mehr, als sich Herr Udržal anscheinend dadurch geholfen hat, daß er wenig stens einen Teil der Forderungen Stanets über­nommen hat. Was die agrarischen Beschlüsse aus­zeichnet und worauf allen Ernstes aufmerksam gemacht werden muß, ist ihr antisozialer Radi­falismus. Es ist gan; unglaublich und eine freche

Minister und schließlich seine Klubkollegen an, ist das beinahe sensationell." Bisher glaubte man, daß in der Agrarpartei alles einig sei und nun jagt die Kundgebung Stanets sehr deutlich, daß es in der Partei doch etwas anders ausschaut. Wir erklären offen, daß ein Fehler geschehen ist, ein Fehler Stanets... Alles Generalisieren und alles Raufen um die Partei, wie um ein Restgut,

Der Krieg hat mir ihn net. g'numma, und, zieht man uns unsere Speckzubußen, die die Gru da muß er sterben-"

benverwaltung laut Vereinbarung mit der Dr­ganisation an uns abzugeben hat. Bis jetzt lic­verjam- ßen wir uns vertrösten. Aber jetzt ist es heraus: Wir sollen keinen Speck mehr friegen!"

Eingefahren wird nicht. Im Hofe meln wir uns. Vor den Toren ist Lärm. Die Männer und ,, Nieder mit den Grubenbaronen!" Berodka flettert auf einer Raminleiter hoch. Frauen und Kinder wollen zu uns herein. Ein Vorgesetzter steht oben auf der Schiebebühne. Er Wir werden das Lumpenpad hängen!" schreit X schreibt die Kameraden auf, die heraufkommen. er. Wir lassen uns fein für ein l vormachen. Er notiert Nummern: ,, 1308, 1309, 1310, 1314." Die täglichen Unfälle sind eine Schweinerei! Her Der Bergingenieur fommandiert: Rettungs- ,, Von dieser Partie fehlen sechs Mann mit der Sozialisierung der Bergwerte!" Hurra, her mit der Sozialisierung! Weg mannschaft mit Sauerstoffapparaten und Rauch- ruft er. Wo sind die?" Der Vorderste zudt masken sofort antreten!" Er rennt mit Stord die Achsel. Die werden noch unten sein," schreit mit den Tantiemenschindern!" Uns saugen sie das Mark aus den Kno­hinter auf den Bauhof. Ich höre sie bis herüber einer. schreien: Zwanzig Maurer sofort antreten und Born bei der Stiege stauen sich die Stame- chen!" Der Stamerad reißt einen Holzknüppel an beim Fördertum II warten! Wir kommen gleich raden. Ich laufe vor. Wer notiert ist, soll im sich." Her mit unserer Lohnforderung!" Die Kameraden drängen um das Büro­nach!" Der Förderturm I steht jetzt. Nur der För- gebäude. Streit!" derturm II bringt noch vier Mann hoch. Dar­unter sind zwei Schwerverletzte. Der eine hat beide Beine gebrochen.

Dieißig Mann schuften im Giltempo. Sie laden vierzehn Hunte Ziegel. sechs Hunte Sand und Kalk.

Wir sind über fünfzig Wann, die die be­ladenen Hunte zum Fördertum II schaffen, in den Aufzug einschieben und auf die Schiebebühne

fördern.

Das Südfeld alarmiert: Stickende Rauch gase!" Der Förderturm II fann noch keine Mann­schaft fahren. Er fördert noch die Baumateria­lien in die Grube. Das muß schneller gehen. Das Südfeld alarmiert schon wieder: Achtzehn Besinnungslose! Bringt sofort Sanitätshunte!" Die zweite Rettungsfolonne tritt an. Am Förderturm I geht es langsam vom Fleck. Dort fährt jetzt die Mannschaft aus. Nord rennt ins Kesselhaus. Dampf! Dampf! Dampf!" schreit er. Der Gang der Maschinen muß beschleunigt werden. Stord ist am Grubensprachrohr: Hallo! För berturm II fährt jetzt Mannschaft!"

Es geht hin und her. Bis jetzt sind dreißig Besinnungslose obertags. Drei Aerzte sind hier.

Hof antreten!"

Kords Gesicht ist an einigen Stellen ver­brannt. Er tut nicht dergleichen und schleppt den schwerverletzten Kameraden auf dem Rücken in die Zechenstube.

beten!"

Reißt die Tore auf!" Einer verstellt mir den Weg: Das ist ver Ich schiebe ihn weg: Wach mal, daß du zu deiner Schreibmaschine tommst!"

Die Tore fliegen auf. Geschrei stürzt her ein. Franz! Anton! Ferd!! Karl! Paul!"

Die Kameraden rühren sich: Jo, jo, do fann mer, kommt's nur eini!"

Ein Kamerad hält seine zwei Kinder auf den Armen. Die Frau steht daneben und weint vor Freude: Ich bin so froh, daß ich dich wieder bab', Alvis!"

Ich size neben einer alten Mutter und halte sie. Schon zweimal ist sie bei der Leiche ihres Sohnes umgefallen.

Bei uns flappt das. Lang wird der Streit Aufträge. Solche Momente darf man nicht ver­nicht dauern. Die Grubenbarone haben große passen.

der

Belegschaft sind bewilligt und durch den Ver­Am dritten Tag heißt es: Die Forderungen trag gesichert!"

Also fangen wir wieder mal an!" iagte Berodka. Einige Kameraden fuchteln die Fäuste in der her! Wir werden nicht mehr lang warten!" Luft: Aber die Sozialisierung der Gruben muß

XIV. Rapitel. Bittere Lehre.

Die Rudolf- Zeche, die Franziska-, Jupiter­und Pluto- Grube stehen nicht weit voneinander. Immer, wenn es gilt. einen großen Kampf aus zufechten, schließen sich die Kameraden dieser Gruben zu einem geschlossenen Block zusammen. Die Organisation ist gut und stark. Kord ist in der Wolle. ,, Genossen! Brüder! Seit vier Wochen ent­jub

Den fressen halt die Grubenbarone!" brüllt Berodka. Dieses Gesindel verschiebt alles, um Millionen zu profitieren."

Die Stameraden der Nachbargruben fämpfen mit für uns! Auf zum Generalstreit!" ,, Leute, nur feinen Krawall machen!" Der Bergingenieur ist blaß. Heute Abend wird jedem sein Specquantum ausgefolgt!"

Aber wehe, wenn es nicht wahr ist!" Stein Mann verläßt den Hof. Wir warten hier bis zum Abend!"

Die Patrouillen, die draußen um die Zeche schleichen, sollen ja nicht zu uns hereinkommen. Wir fan froh, daß wir unsere Ruhe haben!" ruft einer von der Patrouille über den Zaun. Ueber fünfhundert Mann belagern das Bürogebäude. Heraus darf niemand..

Kord rennt über den Hof: He, Genossen,

antreten!"

Und jetzt wird der Speck verteilt. Wo fic ihn auf einmal aufgetrieben haben! Jeder be­tommt sein Quantum.

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Nicht einmal daheim lann man sich aus­ruhen. Zwei Gendarmen erwarten mich. Sie werden als Deserteur gesucht!" " Bum Lachen!"

" Sie gehen sofort mit uns!" Dazu braucht man zwei Wann, zwei Schieß­prügel, zwei Pistolen und vier Magazine Patro­nen. Aufmachung muß sein. Bezahlen tun es ja wir.

Ich sitze zwei Tage in Untersuchungshaft. Was liegt den Herrschaften daran.

Wir haben uns geirrt!" Basta! Den Verdienstentgang bezahlen sie mir nicht. po( Fortschung folgt.)