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Freitag, 9. September 1982.
PRAGER ZEITUNG.
Gerichtssaal
Versicherungsschwindler.
Achtung auf verdächtige Agenten! Prag , 8. September. Jeder vernünftige Mensch sollte es sich zur Regel machen, unbekannten Leuten, die zur„ Kontrolle" feiner Lose, Verficherungspolizzen. Wertpapiere usw. bei ihm erscheinen, ohne weiteres die Tür zu weisen. Mögen auch diese ontrollore",„ Inspek toren"," Sekretäre" oder wie sich diese Be sucher nennen mögen, noch so elegant angezogen jein, mögen sie auch im Auto erscheinen und den vertrauenswürdigsten Eindruck machen. Hier blüht den gerissensten Gaunern ihr Weizen, denn sie können getrost auf die Unerfahrenheit des Publikums rechnen. Da insbesondere die Inhaber von Versicherungspolizzen in den meisten Fällen sich nicht die Mühe nehmen, die Verfi cherungsbedingungen aufmerksam durchzu lesen, fallen gerade diese am leichtesten auf die raffinierten Tricks der Betrüger herein, wie der heute verhandelte Fall der Brüder Ludwig und Josef StercI wieder einmal beweist. Die Genannten waren Agenten der Versiche rungsgesellschaft„ Merkur ". Sie machten aber hinter dem Rücken der Gesellschaft noch eine Reihe von„ Geschäften", wegen derer sie sich heute vor dem Senat des OGR. Formane! zu verantworten
weit festzustellen an 30.000 Stronen. 2udwig Sterel befant a chtzehn Monate schweren Kerkers, sein Bruder Josef ein Jahr. rb.
Nr. 213
leistungen hier an- Herr Heinrich Hölzlin, kultiviert in Spiel und Gesang; freilich erwies sich gerade an dieser Partie, daß dieser Künstler des Arbeiter- Turn- und Sportverein Prag .
großen, genügend gefärbten Tons, ja daß sein Organ
24. September bis 9. Oktober 1932.
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att Tgen. Möbius jun. Nähere Auskünfte erteilen die Egen. Möbius jun. und Tau b.
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eigentlich des Baßcharakters entbehrt; ein Bariton. Zisch- Tennis- Meisterschaft der Heßinsel. Buffo wenn's so etwas gäbe; ob solche Art in dem neuen Ensemble vonnöten, wird sich erst noch zeigen müssen. Als Figaros Partnerin brachte Einzel- und Doppelspiele. Nenngeld 3 bzw. 1 Kč. Fräulein Räthe Walter im Gesamtkünstlerischen Anmeldungen bis 14. September das stärkste Licht auf die Szene; eine ausgesprochene Opernspielbegabung, die durch sauberen, ausdrucks. vollen( allerdings zu gutturalen) Gesang vorteilhaft unterstützt wird. In der gräflichen Familie gab Mozart das ist Musik als erlösende Kunst, Frau Anny Heim den Ton an; zunächst flackernd und nicht eben ganz rein, dann aber in der großen das ist Zauber des Klangs an sich, der hier Inhalt und Form bestimmt, das ist im Gegensatz zum Blendern ersang sie sich großen Beifall. Arie überzeugend gefühlsbetont; mit ein paar 100 Meter: Hansen 11 Sef.( D 11,& 11.1, De Blendern ersang sie sich großen Beifall. Herrn 11.2).- 200 meter: Hansen 22.2 Set.( D 22.5, Muſikdrama- unübersteigbarer Gipfelpunkt der Oper, in der alles und jedes der Musik untertan, Hagens adelige Gesangsmanieren sind bekannt. 22.8, De 23.2). 400 Meter: Pevit 52 Set. Den Cherubin sang Fräulein Schönauer mit ( 51.4 Set., 51.9, De 52.2).- 800 Meter: von ihr beſtimmt sein muß. Und wenn man mit weiser Mäßigung ihrer immer mehr ins Dramatische Pevik 2: 01.8 Min.( D 2 Min., F 2: 02.4 min., De Ueberzeugung sagt, daß der neue Figaro", mit dem weisenden Stimme. Für das Niveau unserer Oper 2:04 Min.). 1500 Meter: Romstedt 4: 14.1 win. die Direktion Eger ihre erste Mozartprüfung vorvon heute charakteristisch die durchwegs erfreuliche( D4: 07 Min., 4: 12.1 min., De 4: 14.4 Min.).- trefflich bestand, von den reißenden Achteln der Ouvertüre bis zur wundervollen G- Dur- Melodie des Besetzung auch der Kleineren und kleinsten Partien, 5000 Meter: Moen 16: 27.5 Min.( D 15:55 Min., Grafen , immer restlos musikerfüllt und musikvon deren letzteren mir der schon beim ersten Takt 15: 19.2 Min., De 16: 08.2 Min.). 110 Meter bestimmt ist, so soll das als Anerkennung verstanden sey's besondere Erwähnung zu verdienen scheint. Sek.). Weitsprung: Petersen 6.90 Wieter( D 7.09 wirkungsvoll hervortretende Antonio Herrn Hans E. Hürden: Petersen 16.9 Set.( D 15.9 Set., De 17.1 werden, an der nicht nur Dirigent, Sänger und Dem schlichten Bartolo Herrn Andersens hatte meter, F 6.66 Meter, De 6.31 Meter). HochOrchester, sondern auch die in diesem Falle dienenden Küste des Bühnenbildners und des Regisseurs man die Rache- Arie gestrichen, dagegen dem muntern sprung: Hegesen 1.81 Meter( D 1.79 Meter. 1.83 Bailio Des petit pattemer die„ Eſelshaut" Wieter, De 1.70 Meter).- Speerwerfen: Olien gleichermaßen teilhaben. Professor Pirchan( und jein nicht zu vergessender Helfer Rotulan) stellten, eingeräumt, die aber kaum eine Bereicherung des 55.40 Meter( D 59.28 Meter, F 55.44 Meter, Ce „ Figaro" darstellt. Stilvoll, wenn auch nicht eben 55.68 Meter). Disfuswerfen: Griffen 42.58 Wieter vornehm einfach das Auge erfreuend, ohne es auf sehr stimmfrisch, die Marzelline Lydia Kinder-( 40.54 Meter, F 39.65 Meter, De 42.35 Meter). Kosten des Ohres abzulenken, Rahm und Raum so, daß wiederum Renato Mordo mit Geschmac manns. Mit einer gutsitzenden angenehmen Schleuderballwerfen: Eriksen 58.42 Meter( D Stimme machte das Bävbchen Fräulein Gisela 50.10 Meter, 56.10 Meter, De 49.73 Meter).- und immer der Musik voll entsprechender Logik spielen, entwideln und gruppieren lassen konnte, Dorells auf sich aufmerksam. Sicher und schön die Chöre, die Mägde brav von den Damen sa 14.83 Meter, De 12.73 Meter). Stugelstoßen: Myrwold 12.28 Meter( 13.01 Meter, hatten. Fünfzehn Betrugsfälle werden wobei eine Menge Einzelheiten für die Mozart- Liebe mary und Silten geführt. Im Orchester durchihnen insgesamt zur Last gelegt, teils gemeinsam, und für das Mozart Verständnis des Regisseurs fichtige Klarheit und minutiöses Stonzertieren. teils von jedem auf eigene Faust unternommen. zeugten. So war ein ruhiger, delikat bewegter( vielAlles in allem ausgezeichnete Oper und dem Besonders bemerkenswert ist die folgende von den leicht die Heiterkeit nur ein bißchen zu sehr dämpfenBrüdern mit Vorliebe angewandte Methode: der) Hintergrund für ein ganz erlesenes Mufizieren entsprechend freudigste Anteilnahme eines vollen und Singen unter Széll gegeben, dessen höchst Hauses. präzise Stabführung und seine Herausarbeitung ent zückender Klangbilder als„ Figaro" Dirigent von icher besonders zu schätzen waren. Diesmal teil: jich als weiteres Plus noch die Wirkung erhöhter Nachschaffensfreude und einer tadellosen Zusammen arbeit mit den Künstlern oben und unten mit.
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2. G.
Fünftes Arbeitersportfest Estlands . An dem estländischen Bundesfest in Tallin beteiligten sich auch die lettischen und finnischen Arbeitersportler. Im Fußball siegte Lettland gegen Finnland mit 4: 1, Estland über Lettland mit 5: 2 und schließlich Finn. land über Estland mit 1: 0. In der Leichtathletik und im Boxen gewannen die Letten, im Ringen waren die Eften die besseren. Im 5000- Meter- Lauf erreichte Osolin( Lettland ) mit 15: 47.8 Min. eine neue Höchstleistung des lettischen Bundes
Sonntag, halb 12 Uhr: Einzige Matinee Harald reußberg. Zum ersten Male in Prag . Aus dem Brogramm: Gloria in excelsis Tanz des ZereHenferstanz monienmeisters aus„ Turandot ". Engel des jüngsten Gerichts- Rag Mazurka Drei Stücke im Spanischen Stii Der deutsche Arbeiter- Anglerbund, Mitglied der Capriccio etc. Am Flügel Friedr. Bentralfommission für Arbeitersport und Körper pflege, hat seinen Bundestag für Ostern 1933 nach Magdeburg einberufen.
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Sie besuchten Leute, die bei der Konkurrenz schon seit einigen Jahren lebensversichert waren und machten ihnen den Vorschlag, die Versicherungen zu weit günstigeren Bedin gungen auf ihre Anstalt zu überführen", und zwar derart, daß die bereits bezahlten Prämien boll zur Anrechnung lommen sollten( was So fand das immer wieder restlos hinreißende Königstanz natürlich ganz unmögi ist). Die Hauptsache war für sie, die Polizz en in die Hand zu bekommen. Werf, für das, wenn je für eines, das Epitheton Aufruhr Jede Polizze fann mit einem gewissen, festgesetten ewig" gilt, eine absolut befriedigende Wiedergabe, Wildens. Volkstüml. Preise K 2. bis 25.Teil des bereits bezahlten Prämienbetrages be. vom Geistigen her wohl den Entstehungshintergrund Nächste Erstaufführung der Kleinen Bühne: lehnt werden. Hatten sie einmal die Polizze in der Großen Revolution kaum mehr auch nur ahnen„ Cocur- Bube" von Natanson. Regie: Harprecht. der Hand, nahmen sie schnell ein Darlehen auf lassend, aber vielleicht eben deswegen erst ganz mozartisch; denn die wahrhafte( und darum revolusie auf( so hoch es eben ging), dann bezahlten sie, um die Sache unauffälliger zu gestalten, eine fionäre) Größe dieses unvergleichlichen Meisters liegt Jahresprämie, womit der Inhaber der Vernicht in starker Gesinnung, sondern in tiefer sicherung zwar wieder in den Besitz einer Polizze Menschlichkeit, gelangte, aber die vorher bereits eingezahlten Jahre berlor. So belehnten sie z. B. die Polizze eines solchen Vertrauensseligen mit 2917 Stronen, bezahlten davon die Jahresprämie von 762 Kronen und der Rest floß in ihre Tasche.
Im Laufe der fünfstündigen Verhandlung kam noch eine humoristische Episode zur Sprache. Ludwig Sterel saß im Melnifer Gefängnis, während
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Ein sympathischer, natürlich- menschlicher Figaro fangen wir also in Besprechung der Einzel
Spielplan des Neuen Deutschen Theaters. Freitag, 7.30 Uhr: Figaros Hochzeit "( D2). Samstag, 7.30 Uhr:„ Die drei Musk c tiere"( C 1).- Sonntag, 7 Uhr:" Aida"( 1). Montag:„ Meine Schwester und ich"( zu volkstümi. Preisen).
Spielplan der Kleinen Bühne. Freitag, 8 Uhr: ,, II. Stod, Tür 19".- Samstag, 8 Uhr: „ Die Waterloo Brücke". Sonntag, 8 Uhr: ,, II. Stod, Tür 19".
事
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ſein Bruder, damals noch auf freiem Fuß, in einer gemeinſame Plenarversammlung der tschechi - Sport Spiel Körperpflege
Weinstube eine feuchtfröhliche Sigung hielt. Zum fchen und deutschen Arbeiterjugend- Organisa
Schluß fam er so in Stimmung, daß er beschloß, tionen in Prag . das Brüderchen hinter Schloß und Riegel ein wenig aufzuheitern. Er lud die Musikanten auf ein Auto, fuhr zum Bezirksgericht, erzwang sich Eingang und brachte vom Hof des Gerichtes seinem Bruder ein regelrechtes Ständchen. Als die Gendarmen erschienen, widerfeste er jich und machte listischen Jugendinternationale. sich also der versuchten Bereitelung einer Amtshandlung" schuldig. Seither sist auch er. Beide sind vielmals wegen ähnlicher Stückchen borbestraft. Der Gesamtschade beträgt
Genosse Erich Ollenhauer , Berlin , der Sekretär der Sozialistischen Jugend- Internationale spricht über
König Vielfraz.
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Die
Norwegische Leichtathlelit.
meisterschaften.
Die Leichtathleten des norwegischen Arbeitersportbundes, die mit zu den besten der Sozialistischen Aufgaben des IV. Kongresses der Sozia- Arbeiter Sport- Internationale zählen, haben bei ihren Meisterschaften recht gute Ergebnisse erreicht. Wir veröffentlichen die wichtigsten und haben ihnen zum Vergleich die Ergebnisse der deutschen( D), finnischen () und österreichischen( De) Meisterschaften angefügt.
Beginn: 8 Uhr. Zutritt nur gegen Vorweisen der S. J.- oder Parteilegitimation.
Vereinsnachrichten
DIE
MATUR
migen Rat aller seiner aufeinander folgenden| Tafel zugezogen. Dieser Bruder übertraf noch Leibärzte am Nachmittage halten sollte. Gericht den föniglichen Vielfraß. Saint Simon erzähli Von George Slocombe( Paris ). um Gericht verschwand in seinem geräumigen von ihm, daß er auf einen Siz" einen ganzen Magen. Eine seiner Maitressen schrieb von ihm: Schinken, ein Dußend Schnepfen, eine SuppenIm Schatten von Bosios Reiterstandbild Ich habe, und zwar oft, den König vier verschüssel voll Mandelsülze, zehn mit Fruchtmus Sudwigs XIV. in Paris gibt es ein fleines fchiedene Suppen, einen ganzen Fajan, ein Reb- gefüllte Basteten und zu guter Leßt so viel Obst, Restaurant, das sich Le Roy Gourmet"( König huhn, eine große Schüssel Salat, gebratenes und als auf dem Tische stand, zu verschlingen pflegte. Feinschmecker") nennt. Nichts ist lächerlicher als mit Senoblauch gewürztes Lammfleisch, zwei dice Während der König sein Mittagessen in diese Bezeichnung. Denn Feinschmeckertum hat Scheiben Schinken, eine Platte Pasteten und strenger Abgeschlossenheit einzunehmen pflegte, nicht das geringste zu tun mit dem unersätt- Süßigkeiten verzehren sehen". Fisch war von speiste er abends angesichts des ganzen Hofes. lichen Begehren nach Nahrung, das den Son- dem strengen Fagon von des Königs Tafel ver- n Marly gestattete er sich allerhand läppische nenkönig" befeelte. Er war nicht einmal ein bannt worden, obwohl der Kronprinz ihn leiden- Freiheiten mit den Damen, die zu seiner Tafel Ledermaul, sondern ein Vielfraß. Noch schaftlich gern aß. Auch die von La Quintinic zugezogen waren. Der„ Sonnenkönig “ zielte geim Alter, in steter Angst vor dem Tode und in den Gärten von Versailles gezogenen Gemüse schickt mit Brotkugeln, bombardierte seinen von seinem unerbittlichen Leibarzte Fagon im wurden dem König von seinem Leibarzte ver- of mit diesen Wurfgeschossen und ließ Zaume gehalten, verschlang der königliche Pa- beten. sich sogar dazu herab, sich ebenfalls bewerfen
REIN
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Rückfahrt Schaffer.
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Saben in Ihrer Gemeinde fchon alle Funktionäre ihr tommunalpolitisches Blatt
In vielen Gemeinden wurde schon be schlossen, allen Gemeindefunktionären, ohne Unterschied der Partei, ein fommunalpolitisches Organ nach freier Wahl des betreffenden Funktionärs, auf Gemeindekosten zuzustellen
Ein derartiger Beschluß ist zweifellos sehr wichtig, weil es eine Aufgabe der tommunalen Verwaltung ist, für die Schulung der tätigen Gemeindefunt. tionäre zu sorgen und ihnen wenigstens einen kleinen Teil der zu ihrer ständigen Information nötigen Behelfe zur Ver rügung zu stellen Genossen! Wenn in eurer Gemeinde ein derartiger Beschluß noch nicht besteht, so stellt einen diesbezüglichen Antrag!
Jedem
sozialdemokrat. Gemeindefunktionär fein Blatt... Die Freie Gemeinde".
KINO- PROGRAMM
vom 9. September bis 15. September 1932.
Einziges deutsche fino ra
976 -0.429
tient täglich eine Taubensuppe und drei ge- Einen Einfall rühmen moderne Fein- zu lassen. Manchmal traten Aepfel und bratene Hühner. Noch in seinem letzten Lebens- schmecker Fagon besonders nach. Er runzelte Orangen an die Stelle der Brotkugeln. Einmal jahre begann und endete jede feiner Mahlzeiten über den füßen Champagner, den sein Patient rächte sich Fräulein de Vautois, Kammerdame Wran- Urania- Kino mit einer gewaltigen Menge geeister Früchte. liebte, die Stirn und ließ ihn durch Burgunder der Princesse de Conti, der Tochter des Königs, Badwerk und Süßspeisen. Auf ihn ist die Einerseßen. Aber er konnte den nach Süßem gieri- durch einen besonders gelungenen Schuß der führung des entremet", des Zwischengerichtes, gen König nicht dazu bewegen, an diesem edlen Majestät zur Verzweiflung getrieben, an ihrem in die französische Küche und auf eine seiner Wein Geschmad zu finden. Ludwig XIV ., seit Beiniger, indem sie eine Schüssel voll Salat, Favoritinnen, Madame de Montespan , die der Kindheit durch süßen Syrup verhätschelt, mit Würze und anderem" gegen den König schleuEismaschine zurückzuführen. seinem durch die orientalischen Gewürze, die derte.
Kein Porträt eines Königs wirkt abstoßen- jeder Speise beigemengt werden mußten, stets Heute liegt Schloß Marly, einstmals Schauder als das Ludwigs XIV. bei Tisch. Er nahm, entzündeten Magen und seinem durch das viele plaß dieser Szenen, verfallen wie Babylon da; wie es damals Sitte war, um 1 Uhr mittags Süßigkeiteneffen verdorbenen Gaumen hielt bis kein Stein steht mehr auf dem andern. Und fein Diner ein. In seinen letzten Lebensjahren an sein Ende an seinen geeisten Zuderwassern Versailles , prunkendstes Denkmal des sonnendurfte er während des Vormittags nichts ande- fest. Genau so, wie keine Schmeichelei zu dick föniglichen Glanzes, erstarrt in ländlicher Vor
,, Ein toller Einfall".
Wo verkehren wir?
res als eine Taffe aufgebrühten Salbeitees und aufgetragen, keine Lobpreifung zu honigriefend nehmtheit. Dit feinem holprigen, moosbeachie Café„ Continental“, Prag , Graben
Gastwirtschaft
LIDOVÝ DŮM
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Zimtpläßchen zu sich nehmen, mit denen seine sein konnte, als daß Ludwig XIV . sie nicht als nen Schloßhof, seinen staubigen, von den SchritTaschen stets gefüllt waren. Et aß stets in sei ihm rechtens gebührend aufgenommen hätte, ge- ten der Fremdenführer und Touristen widerhalnem eigenen Zimmer und iah dabei mit seinen nau so konnte keine Speife allzu gewürzt und lenden Wandelgängen, seinen endlosen, mit den hochmütigen und verdroffenen Augen aus den fein Getränk so abstoßend süßlich sein, als daß bemalten Gespenstern seiner Könige vollgepfropfFenstern, durch die man den Ausblick auf die sie feinen abgeftumpften Gaumen angewiders ten Galerien und seinen traurigen, ausgedehnprunkvolle Avenue hat, die vom Versailler hätten. ten Terrassen starrt es leblos zur Sonne und zu Schlosse nach Paris führt. In der Abgeschlossen- Es ward erwähnt, daß er allein speiste. den Wolken empor gleich der verblaßten. Marheit dieses Raumes entschädigte er sich für die Doch ein Tischgefährte sein Bruder mortafel einer leeren Gruft. Diätvorschriften, an die er sich nach dem einstim Philippe- ward gelegentlich zur königlichen( Einzig autorisierte Uebersetzung von Leo Korten.) beraxsgeber: Siegfried Taub betrebattent: Wilhelm Richner. Berantwortlicher Redakteur: Dr. Emil Strex, Brag. Drud: Rota... für Bettung Buchdrud, reg. Für den Drud verantwortlich: Otto Bolll, Brag Die Beitungsmartenitanfatus wurde von der Boft.. Telegraphendirektion mit Erlaß Nr. 13.800/ VII/ 1930 bewilligt. Bezugsbedingungen: Bei Bustellung ins baus oder bei Bezug durch die Boß monatlich Ke 16.-, vierteljährlich. Kö 8.balbjährig Kč 96,-, ganzjährig Ke 192,-- inferate werben laut Tarif billigst berechnet. Bei öfteren Cialdhaltungen Breisnachlag. Rüdftellung von Manuftripten erfolgt nur bei Einsenbung ber Retourmarlen
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( Gen. Wilhelm Opatrný)
Hybernska Nr. 7.
Konzert.