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Sonntag, 11. September 1982

Nr. 215

Die Voltssport- Verteidigung denunziert! Arbeiterpartel in Amerika ?

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New York , 9. September. Der Präsident Stürmische Szenen im Boltssport- Prozeß. Der Hauptverteidiger Dr. Start der amerikanischen Gewerkschaften, Green, er­klärte fich in Neujersey in einer Rede für die informiert den Staatsanwalt über angebliche Verbrechen Gründung einer Arbeiterpartei, falls die prole­der deutschen Sozialdemokraten! tarischen Interessen und das Versagen des herr­

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forgen und die Sozialdemokratie wird ihre Pflicht gegenüber den unschuldigen Opfern der verheerendsten aller Wirtschaftskrisen mit jener Beharrlichkeit erfüllen, wie man sie von dem zuständigen Ressortminister gewöhnt ist. Heißer Wahitamp in Fischern. Brünn , 10. September. ( Eigenbericht.)[ Da der Staatsanwalt und der Vorsitzende die schenden politischen und wirtschaftlichen Kurses Karlsbad , 10. September. ( Eigenbericht.) Der Volfssport- Prozeß war heute Schauplay Verteidiger auffordern, während des Plädoyers nicht einen derartigen Schritt weiterhin wie bisher Morgen finden in einer Reihe westböhmischer stürmischer Szenen, die sich während des Plä halblaut miteinander zu sprechen, ruft Dr. Start notwendig mache. Die Ankündigung Greens, die Gemeinden Wahlen statt, wobei die Karlsbader doyers des Staatsanwaltes dauernd wiederhol- dem Staatsanwalt zu: Es ist nicht so interessant, für das Erwachen der amerikanischen Arbeiter Arbeitervorstadt Fischern am heißesten umstrit Parlamentarier, die der Verhandlung im Zu Beitungen hervor und beginnen darin demon­ten und an denen heute auch nationalsozialistische was Sie erzählen." Die Verteidiger ziehen hierauf schaft bezeichnend ist, wurde stürmisch begrüßt. ten ist. Die Halenkreuzler entfalten einen bei schauerraum beiwohnten, teil hatten. Die Zustrativ zu lesen, während der Staatsanwalt Das macht Kreugern niemand nach. spiellofen agitatorischen Auswand, um das Be- sammenstöße erklären sich vor allem daraus, daß fortfährt. 1100 Prozent Ueberschuldung. streben der Bürgerlichen , die sozialdemokratische sich der Staatsanwalt in dem heute vorgetrage Peter Donnhäuser, der Landesführer des Ju­nen letzten Teile seiner im Ganzen sechsstündi- gendverbandes, täusche in seiner Verteidigung Un- Stockholm , 10. September. Das Ver­Mehrheit zu schwächen, zu unterſtüßen. Sie ver- gen Anklagerede mit den einzelnen Angeklagten fenntnis der Gefche vor. Der Jugendverband sei zeichnis über die Aktiva und Passiva des in anstalteten nicht weniger als fieben Wählerver- beschäftigte, also in die konkrete Prozeßmaterie bloß die Jungmannschaft des V. S. gewesen und Konkurs gesetzten Nachlasses von Kreuger wurde sammlungen, wo ihre Kommunalpolitiker sowie eingehen mußte und natürlich oft recht scharf Donnhäuser müsse für alle Vorgänge innerhalb der heute veröffentlicht. Die Schulden betragen ihre parlamentarischen Kanonen Krebs und und persönlich wurde, während auch die Vertei- Organisation verantwortlich gemacht werden, da er 1.170,606.855 Kronen und die Aktiva nur Jung zur Vernichtung des Margismus aufmar diger aus ihrer Gereiztheit keinen Hehl machten. durch die Zentrale informiert wurde. Er hätte fi 98,412.834 Kronen. Nach dem Staatsanwalt tam als Hauptredner als Lehrer in den Führerschulen betätigt, und wenn schierten. Ihren vorwiegend mit persönlichen der Verteidigung Dr. Stark zu Wort und be- er nun für feine Maßnahme der also geschulten Kampfe Meinungen und Handlungen raus­Argumenten gegen die Fischerner Sozialdemokra- schäftigte sich in dem ersten Teil seiner Rede, die Unterführer verantwortlich sein will, dann sei das gehoben und zum Substrat strafbarer Tatbeslände ten geführten Ramps leistete die in der Saazer in den Mittagsstunden unterbrochen wurde, vor- fo, wie wenn ein Dieb etwas stiehlt und gemacht werden, müsse auch im Gerichtssaal dar. Staatsdruckerei hergestellte Wolfpresse Sefundan- wiegend mit den politischen Hintergründen des noch ruft: Saltet den Dieb! Dieser Ver- über gesprochen werden. Die Aufgabe der Vertei tendienste. Für die letzten vier Tage vor der Staatsvolkes gegen die gesamte judetendeutsche im Zuschauerraum beginnen plötzlich die Abgeord. Macht des Staatsvolkes durch das Strafgesetz ge­tendienste. Für die letzten vier Tage vor der Prozesses, den er als Angriff des tschechischen gleich ruft bei der Verteidigern Unwillen hervor und digung sei es, die Grenzen aufzuzeigen, die der Wahl haben die Hakenkreuzler den einzigen grö- Minderheit betrachtet. In trasse stem Wineten Krebs und Knirsch zu frawallieren. Einer zogen seien. Deshalb kann auch das Gericht nicht Bern Saal Fischerns ausgemietet. Damit wollten derspruch zu dieser Auffassung von ihnen ruft: Es ist unglaublich, was vollkommen objektiv sein, weil auch die Richter in sie die sozialdemokratischen Wählerversammlun- standen jedoch die unqualifizier fich der Staatsanwalt erlaubt!". Wäh- dem Kampfe zivischen Staatsvolf und deutscher baren und auch rein sachlich völlig rend Krebs noch während des Protestes des Staats Minderheit nicht unparteiisch feien. Dazu kommt gen verhindern, haben aber das Gegenteil er unberechtigten Angriffe des Veranwaltes den Saal verläßt, wird Knirsch vom Vor- und Dr. Stark erklärte für diese Feststellung reicht. Freitag und Samstag hielt unsere Partei teidigers auf die deutsche Sozial- fitenden hinausgewiesen. Donnhäuser sei auch über alle persönlichen Stonsequenzen tragen zu wollen im Garten des Hotels Wachtmeister Berjamm- demokratic. Während Dr. Start einerseits die Ziele de. V. S. informiert gewesen, fährt der daß die Justiz in diesem Falle Einflüssert lungen ab, von wo die Worte unserer Redner bemüht sein wird, seine Volkssportjünglinge als Staatsanwalt fort, und hätte darüber referiert. politischer Natur von außen erlegen sei. Unter das ganze umliegende Stadtviertel erreichten. Die unschuldigsten Kinder der Welt zu präsentie- Seine Bestrebungen seien auf die Schaffung des dem Drucke außergerichtlicher Faktoren sei die ganze Aktion mit den Hausdurchsuchungen bei Das hatte zur Folge, daß tausende von Menschen, ren und das ist sein gutes Recht und seine Dritten Reiches gerichtet gewesen. Pflicht als Verteidiger hatte er doch die Tausenden Deutschen eingeleitet worden. Sie lei die wir sonst nicht erreicht hätten, zu Hörern Stirn, in seiner heutigen Rede ein albernes mit unerhörter Rücksichtlosigkeit nicht nur gegen unserer Versammlung wurden. Außerdem wur- Schauermärchen von einem gemeinsamen nationalsozialistische, sondern auch gegen andere den die hakenkreuzlerischen Versammlungen, die eldlager der Roten Wehr und des nationale Jugendverbände durchgeführt worden. bei geschlossenen Fenstern abgehalten werden muß- zählen, um das sich kein Staatsanwalt gefüm Sudetendeutschtum. Dann macht Dr. Start fol bei geschlossenen Fenstern abgehalten werden muß- Reichs banners bei Graupen zu er Es handle sich um eine Aktion gegen das gesamte ten, durch das Hereinllingen sozialdemokratischer mert hätte. Serr Dr. Start hat wahrscheinlich gende Bemerfung: Argumente abwechslungsreicher gemacht. Die etwas von dem Kinderlager der Roten Sozialdemokraten Fischerns haben den Wahl- Falten bei Graupen fäuten gehört und hatte, lampf gegen Hakenkreuz, Bürgertum und Wolf- vielleicht über höheren Auftrag, nichts Eiligeres zu tun, als sich im Gerichtssaal zum Wahrer prejse mit Elan geführt. des Gesetzes zum Schuße der Republik und zum Von dem Ausgang der Wahl hängt es ab, staatserhaltenden Gewissen der deutschen So ob die rote Aufbauarbeit in Fischern wird fort- zialdemokratie aufzuspielen. Jnwieweit durch gefeßt werden können. berartige Methoden aber die Intereffen der deut­schen Minderheit in der Tschechoslowakei gewahrt heit am besten beurteilen. Am 6. September fand in Brünn eine Kon- Nachdem der Staatsanwalt betont hatte, daß ferenz der in der tschechischen Volkspartei organi- zur Motivierung der Anklage die Erfüllung eines fierten Landwirte statt, in der sich verschiedene der im§ 2 des Schutzgesetzes angeführten straf- Adolf Mehner sei der Hochschulgraf" des N. S. ­Redner mit den Verhältnissen in der Landwirt- baren Tatbestände( Geheimbündelei zu An- Studentenbundes in Prag gewesen. Als solcher schaft befaßten. Es wurde eine Entschießung angeschlägen auf die Republik , Verbin- hätte er Betermichel zum Führer der illegalen V. S. nommen, in der sich die Konferenz mit großer Ent- dung mit ausländischen Faktoren, gruppe ernannt und an der militärischen Tätigkeit schiedenheit gegen die Agrarpartei wendet. Gerade Sammlung und Einübung bewaffne- Anteil genommen. Als Mitglied des V. S. hätte in der für die Landwirtschaft schwersten Zeit, jo ter Streitkräfte) ausreiche, wendet er sich er in Hohenelbe in Uniform eine Rede strafbaren wird gesagt, herrscht in den Reihen der Agrarier der Auflage gegen Paul Jlling, den Landesführer- Inhalts gehalten. Auch er wäre in Verbindung mit Ratlosigkeit und Unfähigkeit. Die stärkste Partei Stellvertreter des V. S., zu. Illings Verantwor- Deutschland gestanden. der Republik droht in einer solchen Zeit mit der tung sei durch das Beweisverfahren vollkommen Abberufung ihrer Abgeordneten, was ein feiges widerlegt worden, der Angeklagte hätte alle Voraus Ausineisen vor der Verantwortung und der feßungen des§ 2 erfüllt. Als Landesführer hätte Arbeit für die Landwirte bedeutet. Es werden er den eigentlichen Zweck des V. S. genau gekannt. eine Reihe Forderungen aufgestellt und die Durch Dieser wäre nicht die Erzichung der Jugend gewesen setzung dieser Forderungen auch gegen die agrari dazu wäre der Jugendverband da, sondern die schen Abgeordneten eventuell mit Hilfe anderer Schaffung einer militärischen Organiſation. Auch Parteien, auch jener, die gegenwärtig in Oppo- iei sich die B. S. Führung über die Illegalität ihrer Tätigkeit im Klaren gewesen.

Nach einer kurzen Redepause versucht Doktor David, eine Lanze für das Benehmen der national sozialistischen Parlamentarier zu brechen, indem er meint, daß der Staatsanwalt beleidigend gewesen verständlich wäre. Der Ausschluß der beiden Abge­sei und der Temperamentsausbruch" im Publikum ordneten möge revidiert werden. Der Vorsitzende stellt daraufhin fest, daß der Staatsanwalt den Ant­stand nicht verletzt hätte, daß der Ausschluß Krebs und Knirsch im Sinne der Strafprozeßord nung erfolgt sei und daher nicht rückgängig gemacht werde.

Hierauf befaßt sich der Staatsanwalt mit dem Angeklagten Ing. Rudolf Heider. Dieser sei ein führender Funktionär der NSDAP . und Leiter der N. S .- Studentenorganisation gewesen. Er hätte mit Aus seinen Publikationen gehe hervor, daß die Ziele der Nationalsoziallisten mit Gewalt er reicht werden sollen.

Die Meritalen gegen die Agrarier. werden, werden die Angehörigen dieser Minder- Deutschland eng zusammengarbeitet und korrespon

sition stehen, wird verlangt.

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Dr. Alexander Petermichel sei der Führer des Prager V. S.( Bezirk X.) gewesen. Obwohl der Angeklagte dies bestreitet, gehe die Eristen; dieser illegalen Organiſation aus dem Beweismaterial einwandfrei hervor

Vor einiger Zeit hätte sich in der Nähe von Graupen die Rote Wehr und Mitglieder des Reichsbanners, der zweitgrößten Wehrorganis sation Deutschlands , wochenlang in Gruppen gelagert. Ueber den Zelten wehte aber nicht das Hakenkreuz, sondern die drei Pfeile der Eiser nen Front. Nach dieser Bemerkung, die natür lich größte Aufmerksamkeit erregte, ruft Dr. Start noch pathetisch aus: Wann fommen die bran?" Dr. Dembißti scheint die Bedeutung dieser sachlich unwahren Beharptung bemerkt zu haben und flüstert Dr. Stark etwas zu, wor auf dieser einige unzusammenhängende Worte stammelt und meint: Ich will natürlich nicht denunzieren".

Die ganze Aktion hätte die verfassungs­mäßige Freiheit der Bürger eingeschränkt. Da der Vorsitzende den Verteidiger ermahnt, nicht in weit vom Thema abzuschweifen, geht Dr. Start zur Bekämpfung der Anklage über und übt insbe sondere daran Kritik, daß man nicht die verant wortlichen Führer der Partei angeflagt hätte, sondern sieben junge Leute, die nur durch Zufall auf die Anklagebant gekommen seien. Die Raison des ganzen Prozesses und der Ausscheidung des Verfahrens gegen die sieben Angeklagten sei ledig Friedrich Balliege als Sekretär und Anton lich das Bestreben, die ganze sudetendeutsche Schwab als Naſſier des Studentenbundes hätten Jugend an die Kette der Justiz zu bringen. Hier ebenfalls von der ungeſetzlichen Tätigkeit der natio wird die Verhandlung unterbrochen und auf nalsozialistischen Organisation und dem Bestande Montag vertagt. einer illegalen V. S.- Gruppe in Prag gewußt und die illegale Tätigkeit unterstützt.

Eine feine Einheitsfront.

Der Niemand rebelliert in die antibaben des je merkt der Staatsanwalt, daß die entlastenden Mo. Nicht nur die ärgſten Reaktionäre, auch die

Die Geschichte eines Arbeiters. Von Karl Hans Schober und Erich Knauf . ,, Auf dem Jakobi Feld wurden soeben die Kameraden von den Soldaten überfallen!" meldet jetzt!"

Die Blute- Grube ist von Militär be­

Nord trifft Vorbereitungen. Wir besetzen die Hauptstraße und die angrenzenden Felder!" Auf der Jupiter- Grube heult die Dampf­firene. Jemand gibt Lichtsignale zu uns herüber. Irgendwo in der Ferne hämmert ein Maschinen­gewehr. Gleich darauf ein zweites. " Wir sollten die Organisation und unsere Führer zu Hilfe rufen!" meint der Kamerad, der neben mir liegt.

Wir sind die dritte Nacht im Freien. Die Pluto- Grube signalisiert. Ich stiere auf die Lichtsignale. Kord beißt die Zähne zusam­men, aber er bleibt fest. Pluto - Grube für uns erledigt!" brummt er. Wir ergeben uns nicht!" Der Streif dauert schon sechs Tage. Die Kohlennot wird immer größer. Eisenbahnzüge müssen ausgeschaltet werden.

Mensch, nur drei Tage wenn die Kame saden noch ausgehalten hätten," schimpft Kord, ,, wären wir die Sieger!"

Die Sieger wären wir?" Den Tag darauf ist Kord nirgends zu fin­ben. Ein Stamerad will gesehen haben, wie ihn die Gendarmen abfingen und fesselten.

Für ihn übernimmt Berodka die Führung. Aber schon in der Nacht verlieren wir ihn. Auch die Streikposten sind weg. Einmal frieche ich außerhalb der Zeche den Bretterzaun lang. Das Militär hält die Zeche besetzt. Es hat wahrschein lich Berodka und die Streikposten verhaftet. Ich Frieche wieder zurüd. Drüben im Straßengraben Stehen die Maschinengewehre.

Der Kampf ist für uns verloren. Als der Zur rechtlichen Qualifikation der Anklage be­Morgen dämmert, sitzen über dreihundert Kame raden in Gewahrsam. Kameraden süd­mente, die Unbescholtenheit der Angeklagten, in feinem und westländischen Stohlenreviers haben fapitu- Verhältnis zu den erschwerenden Momenten, die. liert. Alle revolutionären Schriften und Legiti- Bereinigung 3 a hlreicher Personen zu strafbaren mationen wurden beschlagnahmt.

Wir werden die zerschlagene Organisation von neuem aufbauen müssen. Es war ein Ver­brechen, diesen Streik ohne die Organisation zu

machen.

Erde.

Ich drücke den blutenden Kopf auf die kühle

Auf, Bestie!" brüllt einer. Er schlägt mir das Gewehr in den Rüden.

Er fann mich schlagen, wie er will. meine Gesinnung erschlägt er mir nicht. Fesseln kann er mich auch, aber er wird sich dabei nicht um sehen dürfen. Die eiserne Fesselspange fällt ihm aus der Hand. Ich laufe fort und überspringe die Umzäunung. Hinter mir fallen zwei Schüsse. Die Kugeln treffen mich nicht.

Unter dem Schutz der Abenddämmerung ent­fomme ich. In zwei Stunden muß ich die Grenze erreicht haben. Die Nacht erwarte ich in cinent dichten Gehölz.

Ob ich noch einmal meine Eltern wieder sehen werde? Das weiß ich nicht. Ich weiß nur, daß ich noch heute nacht meine Füße auf fremden Beden seßen muß, um der schweren Kerterstrafe, die auf mich lauert, zu entgehen.

Genossen, Kameraden, so viel Zeit habe ich nicht, mich von euch zu verabschieden. Wo ich euch sein werde, ich bin unter euch. Der Prolet ist überall unter seinesgleichen. Wir haben Feh­ler gemacht. und wir müssen aus diesen Fehlern lernen. Mit den Fäusten allein schaffen wir es nicht!

Ich bin nahe an der Landesgrenze und muß zusehen, daß ich hinüberkomme. Aber ich komme wieder! Wir sind erst am Ich sehe die Grenzwache, wie sie sich durch Die Kameraden, die uns zu Hilfe kommen das Gestrüpp heranschleicht. Ich entwische ihr. pollen, werden von den Soldaten abgefangen und

stgenommen.

Anfang.

- End c.

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Handlungen, die besonders große Gefahr für die Republik und die lange Dauer der strafbaren Tätig feit, stünden. Alle Angeklagten seien im Sinne der Anklage schuldig und der Staatsanwalt beantragt neben dem im Par. 2, vorgesehenen Straffat eine angemessene Geldstrafe, Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte und die Tra gung der Kosten, die bei den Angeklagten ein

treibbar seien.

Nachdem der Staatsanwalt seine Anklage­

rede beendet hatte, zog sich der Gerichtshof zur Beschlußfassung über einen nachträglich einge­brachten Beweisantrag des Staatsanwaltes zu rück. Der Antrag wird schließlich zugelassen und einige Bilder aus dem Illustrierten Beobachter" vorgelegt, die Augenmerke der sudetendeutschen SA.", also des VS. zeigen.

Kommunisten heßen gegen Troßzki.

Angriffe hingewiesen, die gegen den kranken Wir haben schon zweimal auf die gemeinen Troyli erhoben werden, der zur Kur in den slowakischen Badeort Pisman kommen soll. Diese und agrarischer Seite sowie von den rechts­Angriffe stammen von nationaldemokratischer stehenden Legionären. Dieser Gesellschaft geſellt ich nun auch die kommunistische Presse zu. Der Reichenberger Vorwärts" ſchämt sich nicht zu

schreiben:

Es ist immerhin bemerkenswert, daß Trozki, dessen Artikel besonders in der letzten Zeit von der sozialdemokratischen Presse und auch von offiziellen Regierungsorganen, wie Prager Presse", sehr warm gelobt wurden, nun doch die Einreise in die Tschechoslowakei bewilligt bekommt. Es ist selbstverständlich, daß die Prager Regierung weit weniger entgegenkommend wäre, wenn es sich um das Gesuch eines führenden russischen Bolsche­wiken handelte. Aber freilich, warum sollte die bürgerlich- sozialistische Regierung, unter wohlwollendem Schuße sich tausende und aber tausende Weißgardisten in der Tschechoslowakei breitmachen, Herrn Leo Trotzki die Einreise ver­weigern, der durch seinen wütenden Kampf gegen die Sowjetunion und den Kommunismus ein An­recht auf die Wertschätzung durch Bourgeoisie und Sozialfascismus erworben hat?

Dann erhielt Dr. Starf zu seiner Vertei digungsrede das Wort. Vor allem verwahrte sich der Verteidiger gegen die Vorwürfe des Staats­anwaltes wegen angeblich unpassenden Bench­mens der Verteidigung und der Angeklagten: m Gerichtssaal und verweist auf die bedenkliche Hetze der tschechischen Zeitungen, die oft über die Grenze des Strafgeseßes hinausgeht. Hier möge der Staatsanwalt ebenfalls eingreifen. Zu diesem Zwecke legte ein Stonzipient Dr. Starfs einen Was sollen denn diese Bemerkungen für Stoß Zeitungen auf den Tisch des Staatsanwal: s. einen Sinn haben angesichts der Tatsache, daß Der Staatsanwalt warf jedoch die Zeitungen man einem franken Menschen erlaubt, sich in erregt von seinem Tische und entgegnete: die Ver- Pistyan zu furieren? Der Vorwärts" sollte ' eidigung möge fich an das Emlaufsprotokoll der froh sein, daß man das Asylrecht wenigstens für Staatsanwaltschaft wenden. In seiner Verteidi- einen Stranten gewahrt hat. Das sollte für ein gungsrede knüpfte Dr. Start an eine Bemerfung kommunistisches Blatt ein grundsäßlicher Stand­an, die während des Prozesses gefallen ist: Der punkt sein, aber wo will man Grundfäße suchen Staat möge feine politischen Anflagen erheben. bei Leuten, die mindestens zweimal im Monat So set er gezwungen, sich auf das politische Ge- eine andere Linie haben? Daß sie dabei in die biet zu begeben, um so mehr, als auch der Staats- Gesellschaft der ärgsten Reaktionäre geraten, ficht anwalt in seiner Anflagerede jogar den Reichs die Herrschaften vom Reichenberger" Vorwärts" wehrminister zitiert habe. Da aus dem politischen wenig an.