Nr. 215

Sonntag, 11. September 1982

Das grauenvolle New Yorker Unglück.

und Selbstsucht der leitenden Personen oder durch| die wirtschaftliche Umwälzung der Nachkriegszeit große Verluste ant Rapital herbeigeführt und viele

An hundert Tote?/ Mörderische Ironie des Arbeitslosen- Schicksals Banten   an den Rand des Verderbens gebracht

New Yorker Hafen ums Leben Gelommenen hat fich auf 42 erhöht, doch vermutet man, daß die Zahl der Toten auf 100 steigen wird.

Zahlreiche Ueberlebende sind der Meinung,

habent."

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Adelstitel auch auf Post­sendungen unzulässig. Eine Bekanntmachung der spanischen   Post. Sevilla  , 10. September. Die Direktion der Postverwaltung veröffentlicht heute eine Stund  Briefe und andere Postsendungen, die an che malige Angehörige des spanischen   Adels adres­fiert sind und deren Adelstitel tragen, ihnen in Hinkunft nicht mehr durch die Post zugestellt werden. Die Adressen der Briefe und anderer Postsendungen dürfen nur ihren Familien- und Taufnament tragen.

New York  , 9. September. Die Zahl der bei der Ratastrophe auf dem Observation" im daß die furchtbare Explosion auf die Ueberschlußfolgerung, die an Deutlichkeit der Wirt- machung, in der befanntgegeben wird, daß Schließlich fommt der Ausschuß zu einer bereits 24 Jahre lang in Gebrauch waren, zu wünschen übrig läßt. Er sagt: alterung der Heizungsanlagen, die schaftsanalyse und der Sprache nichts mehr zu rückzuführen ist. Der 24 Jahre alte Rapitän des Unglüdsbotes ist so schwer verleßt, daß er Der von Ufer zu Ufer verkehrende Dampfer Vater, der als Steuermann auf dem bisher noch nicht verhört werden konnte; jein war mit Arbeitern befeßt, die zur Arbeit nach der Boote Dienst tat, befindet sich unter den Insel fuhren, wo das neue Gefangenenhaus ge- Toten. baut wird. Ein sehr großer Teil der Opfer begab fich gestern nach mehrmonatiger Ar= beitslosigkeit zum erstenmale wie­ber zur Arbeit. Der Dampfer, der etwa 50 Jahre alt ist, flog ganz plößlich in die Luft und ging furz nachher unter. Einige der an Bord be­findlichen Personen wurden bis 200 Meter weit weggeschleudert.

Ferdinand Staret 70 Jahre.

Explosion des Schiffes Observation" wird wei­Washington, 10. September.  ( Reuter.) Zur ter mitgeteilt, daß die Ursachen von drei ber­schiedenen Kommissionen untersucht werden und die Möglichkeit bestehe, daß die Klage wegen fahrlässiger Tötung überreicht werden wird.

radikalere oder gemäßigte." Alle diese Diskus sionen haben nur einen Zweck, so führt das Blatt aus, den richtigen Weg zu finden, um der Krise der Landwirtschaft zu steuern. Angesichts dieser Situation möge man sich die nichtagrarischen Blätter ansehen, was die aus der herrlichen Be wegung innerhalb der Agrarier machen! Es ist also alles nicht wahr, Staněk hat kein Interview gegeben, er hat seine Ministerkollegen nicht an­gegriffen, er hat es udržal gar nicht anheim ge­stellt, eine andere Partei zu gründen, kurz und gut: nic se nestalo!"

Das tschechoslowakische Bankengeseh

in ausländischer Beleuchtung. Eine Würdigung durch die reichsdeutsche Sozialdemokratic.

Der Berliner   Vorwärts" vom 8. Sep tember nimmt in ausführlicher Weise zum tschechoslowakischen Bankengesetz Stellung. Er schreibt unter dem Titel: Die Tschecho­ Slowakei   entlarbt den Gößen Privatwirt­schaft" u. a.:

,, Aber die siebenjährige, hier und im Aus land erworbene Erfahrung hat gezeigt, daß auch durch diese( früheren) Geseye die angestrebten Er folge nicht erzielt wurden, denn die Fälle waren häufig, daß eine Geldanstalt an den Rand des Verderbens geriet, ihre leitenden Persönlichkeiten aber eine erschreckende Bereicherung hinterließen.. Dies bewies, daß der Kern des Uebels größten­teils in dem sittlichen Verfall, der Ün redlichkeit, ja dem syänentum der leitenden Personen beruhte, welche die Banten zu ihrer Bereicherung ausnuten, indem sie sich einerseits durch feste Verträge unange messene Gehälter und Entlohnungen sicherten und andererseits die ertragsreichen Geschäfte der Bank für sich offupierten."

mern hervor. Gut gelungene Demonstrationen fanden in einer Reihe von Orten des Ostrauer Gebietes statt. Hier besonders demonstrierten so­zialdemokratische Jugendliche gemeinsam mit den fommunistischen Jungarbeitern. Demonstrations fundgebungen der Arbeiterjugend wurden auch in mehreren Orten der Kreise Reichenberg, Kladno  , Pilsen  , Olmütz  , Brünn  , Göding und Königgräß durchgeführt. Ueberall wurde die Aufhebung des Verbotes des Kommunistischen Jugendverbandes gefordert."

Man begreift, daß das für die deutsche bür gerliche Presse teine willkommene Sprache war, Diesen Bericht" hat nicht etwa ein Spaß­obwohl die Verhältniffe in Deutschland   noch vogel verfaßt, der die Kommunisten wegen der vielfach schlimmer als in der Tschechoslowakei   unterbliebenen Jugendtagskundgebungen beruffen sich entwickelt hatten.

Im Kampf um die Verstaatlichung des deut­fchen Bank und Kreditwesens muß die vernich tende Kritik, die in Prag   geübt wurde, eine scharfe Waffe zur Aufklärung der deutschen  Deffentlichkeit werden.

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wollte, sondern der tschechoslowakische Bericht­erstatter der kommunistischen   Impreforr, der auf ihn sicherlich sehr stol; ist. So wird denn die ob des Mutes der tschechoslowakischen Jungfom­munisten erstaunte Oeffentlichkeit endlich erfah ren, daß es in Prag   zu Zusammenstößen gefom men ist von denen bisher auch das Rudé Právo nichts wußte und zahlreiche sozial­demokratische Jugendliche werden vergnügt sein, zu hören, daß sie die kommunistischen   Jugend­Der Internationale Jugendtag in der Tsche.tagsfundgebungen verschönten offenbar durch choslowakei, der in den meisten Orten verboten die Teilnahme ihres Astralleibes an den Phanta war, zeichnet sich besonders durch die zahlreiche sie Versammlungen der bolschewistischen Zet Teilnahme von sozialdemokratischen Jungarbeitungsschreiber.

Sie belügen die Moskauer   Chefs.

Und die Arbeiterschaft.

tern an den Jugendtagsdemonstrationen aus. In Die sozialdemokratische Jugend pfeift den ungefähr 180 Orten fanden Kundgebungen der kommunistischen   Puppenspielern etwas. Daran Arbeiterjugend statt. In Prag   famt es zu Bujam- ändert auch die Tatsache nichts, daß die kommu menstößen in der inneren Stadt. In Karlsbad   nistischen Lügen mit dem Grade der Entfernung wurde die Jugendtagskundgebung von der Gen von der Stätte ihres Entstehens an Umfang und darmerie auseinandergejagt. In Komotau   rief Albernheit zunehmen. Es muß schlimm stehen um die Zuschrift von 20 Soldaten aus den Kasernen eine Bewegung, die sich Erfolge auf eine so große Begeisterung unter den Jugendtagsteilneh dumme Weise in die Tasche lügt.

Gestern ist der der älteren Generation unse rer Genoffen gut befannte Genosse Ferdinand Staret, bis vor furzem Parteisekretär der öster­reichischen Sozialdemokratic, 70 Jahre geworden. Wir fönnen ihm unsere Glüdwünsche um so mehr darbringen, als Claret, wie so viele andere Füh zer der deutschösterreichischen Sozialdemokratie aus dem Organisationsgebiete unserer Pariei Stammt. Sfaret wurde am 10. September 1862 in Reichenberg als der Sohn eines Textilarbei ters geboren, erlernte das Tischlerhandwerk und war seit 1880 in Wien   ansässig. Schon seit den achtiger Jahren war faret in seiner Berufs­organisation tätig, wurde der erste Sekretär der Gewerkschaft der Tischler und der erste Redakteur der Tischlerzeitung". Als zu Beginn der neut ziger Jahre der Holzarbeiterverband entstand, murde Staret sein erster Obmann. Aber nicht nur gewerkschaftlich, sondern auch politischy war Staret tätig. Das Vertrauen zu ihm in der Partei war so groß, daß er 1898 zum Sekretär der Partei erwählt wurde, was er bis vor wenigen Wochen geblieben ist. Was er in dieser Stellung geleistet bat, gehört der Geschichte an. Es ist mit in erster Linie sein Verdienst, die große österreichische ,, Andere Länder sind den Verfallserschei- 89 Sozialdemokratie aufgebaut zu haben. Auch in nungen im Bankwesen mit ungleich stärkerer öffentlichen Aemtern war faret tätig; 1906 bis Energie entgegengetreten, ohne jene Scheu vor 1923 war er Wiener   Gemeinderat, 1907 wurde einer staatlichen Kontrolle, die das besondere er österreichischer Abgeordneter und war in der Schreckgespenst des reaktionären deutschen   Bür­Republik Nationalrat bis 1930. Vor wenigen gertums ist. Dafür bieten die Verhältnisse in der Monaten erst ist er als Parteisekretär in den wohl Tschechoslowakei   einen besonderen Beweis, wo verdienten Ruhestand getreten. Die deutsche vor wenigen Wochen ein neues Bankgesetz ver Sozialdemokratie der Tschechoslowafci, einst ein öffentlicht wurde. Dieses Gesetz ist von dem Teil der von Sfaret behüteten österreichischen deutlichen Bestreben geleitet, mit schärfsten Mit­Sozialdemokratic, hat alle Ursache, an diesem teln kapitalistischen Auswüchsen der Bankenwirt Tage des guten Genossen und aufrechten Mannes, schaft entgegenzutreten und durch weitgehende des ehrlichen Kämpfers und überzeugungstreuen Staatskontrolle den Grundsatz des Allgemein Sozialdemokraten zu gedenken. wohles wiederherzustellen. In der deutschen   bürgerlichen Presse sind Seller als Senator. bis auf ganz wenig Ausnahmen die bedeutsamen neuen tschechoslowakischen Geseze totgeschwiegen Zum 60. Geburtstag des Genossen Dr. Hel- worden. Das Thema war zu peinlich und legte ler schreibt der Senatspräsident Genosse Dr. sehr unangenehme Vergleiche nahe. Um so wich Soutup im Pravo Lidu": Wir im Senat sind tiger ist es, einer breiten Oeffentlichkeit zu zei­sicherlich dazu berufen, Dr. Heller unseren tiefst gen, wie man in der Tschechoslowakei   den Er­gefühlten Tant zu sagen für alles, was er aufscheinungen tapitalistischer Mizwirtschaft 4 dem parlamentarischen Boden unserer Repubiif Leibe gerüdt ist. getan hat und fut. Dr. Heller gehört zu den fleißigsten Menschen und scharfumrissensten Per­fönlichkeiten des Senats... Alle gefeßlichen Vor­lagen der Nationalversammlung sind durch seine forgfältige Hand gegangen und wurden von ihm gründlichstem fachlich- juristischem Studium unter worfen. Wann immer Dr. Heller das Wort er. greift, wendet sich ihm die sofortige Aufmerksam feit zu. Dr. Carl Seller ist einer der bedeutendsten, geistvollsten, angriffslustigsten und gleichzeitig fachlichen Redner unserer Nationalversammlung. Seine Senatsreden sind immer das Ereignis des Tages. Unauffällig, bescheiden betritt er die Tr büne und mit Hilfe einiger unbedeutender Be­merkungen auf einem Stüd Papier   spricht er eine oder zwei Stunden in klassischer Form und mit zwingender eiserner Logit, in einer Rede, welche von Anfang bis zu Ende fesselt, die kein einziges vulgäres Wort oder eine Phrase enthält, die Be­wunderung hervorruft und durch ihren außer ordentlichen Reichtum an wirtschaftlichen, recht­lichen und politischen Tatsachen überzeugt..."

Nic se nestalo.

Dieser Ausspruch des ehemaligen Bürger­meisters von Prag  , Dr. Gros, zu deutsch es ist nichts geschehen", ist seinerzeit berühmt geworden. Es gab da irgendeine Korruptionsaffäre auf dem Brager Rathaus vor Jahren, die gewaltigen Staub aufwirbelte, und als der Bürgermeister sich dazu äußerte, beruhigte er die Deffentlichkeit mit den Worten Nic se nestalo". So ähnlich machen es die Agrarier jetzt mit dem Staněk Interview. Der Venkov" bringt gestern einen Leitartikel, in dem er des langen und breiten erzählt, was für eine Bewegung augenblicklich durch die Reihen der Landwirte in der Tschecho­flowakei gebt. Troß der Erntearbeit finden( aanz besonders jedenfalls die Herren Restgutsbesitzer, die sich im Sommer überall cher aufhalten, als auf ihren eigenen Feldern) die Landwirte Zeit zu Beratungen und Konferenzen. Die Bewegung überträgt sich selbstverständlich auch in die zen­

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6. Welt- Kongreß der Sozialistischen

Arbeiter- Sport- Internationale.

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Feierliche Eröffnung. Für Demokratie und Frieden. Gegen den Fascismus. Die Eröffnung fand am Freitag im 2ütticher I tersportbewegung. Der Arbeitersport bemüht Regierungsgebäude im Beisein von 70 Delegierten fid), im Gegensatz zu der bürgerlichen Bewegung, und Gästen von befreundeten Organisationen und die Jugend zu höheren Bielen zu führen, ehörden statt. Nach Begrüßung durch den Präfi darum die allerherzlichsten Grüße und Wünsche für C. denten G. Gellert( Leipzig  ) sprach der Präsident eine recht fruchtbare Arbeit des Rongresses. Dr. Jul. Deutsch  ( Wien  ) in französischer und Schevenels sprach für die Internationale deutscher Sprache folgende richtung geben de Gewerkschaftsbewegung. Die Arbeitersportbewegung Worte: wurde anfangs mißtrauisch von den führenden poli­ Es sind fast 20 Jahre her, da kamen zum ersten tischen und Gewerkschaftsführern betrachtet, heute Mal Vertreter der Arbeitersportler mehrerer Länder hat sich dies gründlich geändert. Auch die Gewerk­in Belgien   zusammen. Den belgischen Proletariern, fchaften anerkennen begeistert die Mitarbeit der Ar­den belgischen Arbeitersportlern gebührt der Ruhm, beitersportorganisationen. Namens des Internationalen Arbeitsamtes den ersten Versuch einer internationalen Zusammen­fassung der Arbeitersportfer gemacht zu haben. Für spre Serr Gottschalt. diesen fühnen Gedanken danken wir heute, da unsere Ollenhauer von der Sozialistischen Jugend­Bewegung groß und mächtig geworden ist, jenen Internationale überbrachte den Kongreß ernste Männern, die damals an der Spiße der belgischen Gin der Hoffnung auf engste Zusammenarbeit. Arbeitersportler standen. Die Arbeitersportbewegung Die Jugend als Schußwall gegen den So heißt es im Motivenbericht der Regierungs  - war zur Zeit ihrer ersten internationalen Vereini- Fascismus zu sammeln ist heilige gemeinsame borlage unter anderem: gung noch schwach und einflußlos. Ueber sie brach Aufgabe beider Organisationen.

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Die Motive der Regierungsvorlage und die Protokolle der gefeßgebenden Instanzen zeigen mit einer für Deutschland   ungewohn­ten Offenheit, was eine wirklich kritische Be trachtung der Dinge lehrt.

Die Erfahrungen, welche aus einigen be- ein Jahr später der Weltkrieg aus und zerriß die Für die österreichische Arbeiter- Jugendbewegung denklichen Erscheinungen im Bankenwesen, na- foum geknüpften internationalen Fäden. Nach der sprach Jalkotsy. Die sozialistische Erziehung mentlich im Auslande, gewonnen wurden, führen Beendigung des Völkermordens bemühten sich Fran- der Jugend ist eine wichtige Aufgabe des Proleta­zu der Erkenntnis, daß die Interessen der Ein- sesen und Deutsche  , Tschechen   und Desterreicher, riats. Desterreich hat in der Kinderfreundebewegung leger und der anderen Gläubiger der Banten   es Standinavier und Schweizer  , Letten und Polen  , kurz dem Weltproletariat wichtige Anregungen gegeben. erheischen, daß sowohl die zivilrechtliche als auch Vertreter fast aller Länder Europas   um die Wieder- Gellert dankte allen Ländern für die feuri­die strafrechtliche Verantwortlichkeit der leitenden herstellung der Arbeiter- Sportinternationale. Wir gen Glückwünsche und versichert, daß der Arbeiter­Faktoren in den Banken für eine ordentliche sind stolz darauf, daß dieses Werk gelungen ist. sport sich deren würdig erweisen wird. Wirtschaft mit dem anvertrauten Vermögen Wenn wir heute den sechsten Kongreß der SASI. verschärft wird, womit die Forderung Hand in eröffnen, dürfen wir dies im Namen von zwei Hand geht, daß diese Faktoren, nicht belastet millionen Arbeitersportlern aus fast allen Län­durch die Jagd nach eigenem Erwerb und sich dern Europas   tun. nicht durch ein Uebermaß von Nebenämtern zer­splitternd, ihre ganze Kraft und Anstrengung zum Nutzen der Anstalt konzentrieren, an deren Spitze sie stehen. Diese Mängel trachtet der vor­liegende Entwurf zu beseitigen, der ein für alle­mal unsere Banken vor den Störungen sichern soll, die aus einer gewissenlosen oder unfachmän­nischen Führung entstehen."

Noch deutlicher ist die Sprache des Verfas­fungs- und Rechtsausschusses des Senats, mit der er einen staatlichen Eingriff in das Bank­wesen begründet. Hier heißt es:

Die in unseren Organisationen vereinigten zwei Millionen Arbeitersportler sind eine Armee der Völkerverständigung und des Friedens; ihre Losung ist: Nie wieder Krieg!

Aber nicht allein in der auswärtigen Politik stehen wir zu dem Gedanken der friedlichen Austra­gung bestehender Gegenfäße. Das gleiche gilt auch für die Politik im Innern der einzelnen Länder. Wir wehren uns gegen die Methoden der wir mehren uns gegen die Methoden der Gewalt, die der Fascismus den Völkern auf zwingen will. Wir wollen die ganze Kraft der in unseren Reihen vorhandenen proletarischen Jugend einsetzen, um die Demokratie mit allen Mitteln zu verteidigen. Unsere Tagung sei eröffnet mit einem herzlichen Gruß an das lampfgewohnte Pro­Tetariat Belgiens  . Wir grüßen von dieser Stelle das gesamte tlaffenbewußte Proletariat der Erde. Wir geloben unentwegt an seiner Seite zu kämpfen, bis der Sieg errungen ist."

Die Verhältnisse haben aber bewirkt, daß dieser Vermittler( das ist die Bant) sehr oft seine ursprüngliche Aufgabe nicht erfüllt, sondern ge­trachtet hat, sich selbst der Früchte des Stapitals zu bemächtigen, dessen Schöpfer und Verbraucher um den größten Teil des Ergebnisses ihrer Arbeit zu bringen, denn die unnatürlich teure Regie der Geldanstalten hat den größten Teil der Erträg- Sodann begrüßte Genosse Soujé im Namen nisse der ausgeliehenen Rapitalien aufgebraucht der sozialistischen   Gruppe des belgischen Landtages und das Streben nach großen Gewinnen hat den Kongreß. überdies zu sehr riskanten Transaktionen ver- Vandervelde, mit hellem Jubel empfan­Leitet..." gen, sprach

beton Organiſationen und Stor wird bistus Biele Banken haben sich überdies, um auch internatio im Auftrage der Sozialiſtiſchen Arbeiter­

tiert, Ansichten werden ausgetauscht. Wie übe all im Leben und im Volke, gibt es auch bei uns mehr oder weniger temperamentvolle Menschen,

die Unternehmer inne an sich zu ziehen, in blick über belgische Revolutionen, von denen die 1848 Produktions und Handelsunternehmungen ein- dem belgischen Volte das allgemeine Wahlrecht gab, gelassen, welche entweder durch die Unfähigkeit anerkennt er die Macht der internationalen Arbei­

Dr. Deutsch erinnert an die erhebenden Worte aller Redner. Der Fascismus bedroht das Weltproletariat, vor allem unsere deutschen   Brüder, darum schlägt er folgende Entschließung, die von Dr. Deutsch( Wien  ), Silaba  ( Prag  ), Guil­ levic  ( Paris  ). Kalnin( Riga  ) unterzeichnet ist.

vor:

Gruß an die Arbeiterklasse Deutschlands  .

Mit leidenschaftlicher Anteilnahme verfolgt das Proletariat der ganzen Welt die heroischen Kämpfe der deutschen Arbeiterklasse. Das Ringen um die Demokratie in Deutschland   entscheidet nicht allein über das Schicksal dieses Landes, sondern beeinflußt darüber hinaus die Entwicklung aller anderen Länder. Die Arbeiter Deutschlands   stehen in diesem Augenblick an der vordersten Front des europäischen   Proletariats.

Der 6. Kongreß der Sozialistischen Arbeiter­Sport- Internationale hat mit großer Befriedigung Kenntnis davon genommen, daß die Arbeitersport­ler Deutschlands   ihre Kräfte in den Dienst des Abwehrkampfes gestellt haben, er fordert sie auf, unerschütterlich auszuharren. Der Kongreß sendet ihnen sowie der gesamten Eisernen Front des deutschen   Proletariats seine herzlichsten Grüße und hofft, daß im Kampf gegen den blutbefleckten Fascismus und gegen die Reaktion die Arbeiter flasse siegen wird.

Es lebe das deutsche   Proletariat!

Es lebe seine Eiserne Front!

Es lebe die deutsche Sozialdemokratie! Diese Entschließung wurde einstimmig an

genommen.