Sette 6.
Dienstag, 20. September 1932
PRAGER ZEITUNG.
Austlärung tut not!
Bürgerlicher Sport.
Nr. 222
Meldet Wohnungsgelegenheiten aus Anlaß des Kongresses der Sozialisti. schen Jugend- Internationale vom 9. bis 11. Oftober 1932, an Genossen Wanta, Reichsparteisekretariat, Nekazanka 18, Tel. 26 795, 31 469.
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DJC. Prag gegen ČSK. B.- Budweis 3: 2( 1: 1). Aller Anfang ist schwer, das gilt im besonderen vom DFC., der am Sonntag in Prag sein erstes Spiel Partei, dieser patentierten Wahrerin der deutschen um die Staatsmeisterschaft absolvierte. Aber es Belange in Prag , gelegen, wenn Herr Foehr in wird für den DFC. auch schwer werden, mit einer Herr Arch. Fochr und die Urneninschriften. Ergänzung seiner Erklärung vom 18. September solchen Mannschaft, wie sie diesmal antrat, bis ans Schon seit dem leßten Gemeindewahlkampf a usdrücklich feststellen wollte, daß Ende zu gelangen. Das Half schwimmt, die Verin Prag ist bekannt, wie meisterhaft Herr Stadter im Prager Stadtrat gegen den seidigung nicht minder und von den Flügeln war rat Architekt Foehr die Technik der Berichtigung die deutsche Presse verdächtigen- wohl Bressani die ausgesprochenste Niete. Blieb also Sonstige Ergebnisse. Oberleutensdorf: zu handhaben weiß. In jüngster Zeit hat den Antrag gestimmt hat. ein Angriff von vier Leuten, die sich recht und Sportbrüder Prag gegen DEW. 3: 2( 2: 0). wieder ein Vorfall der Prager Gemeindepolitik schlecht abraderten, um die massenhaften Fehler zu Eger: Sportbrüder gegen Schwalbe Brüg 12: 0. Herrn Foehr den Anlaß zur Üebung dieser seiner Asch: DSV. gegen DFC. Graslih 3: 1( 3: 1). Die Staatsbahndirektion Prag wird Sonntag, forrigieren, die in den rückwärtigen Formationen Fähigkeit geboten. den 30. September, einen Sonderausflugszug nach zutage traten. Die Budweiser zeigten aber eine Birkenhammer: Karlsbader FK. gegen Als nämlich die bekannte Urnen- und Grab- Neuhaus zum Fischfang im Teiche Vajgar veran angenehme Ueberraschung; sie waren technisch nicht Sv. 10: 0( Meisterschaft 2. Kl.). Brüx : Tepinschriften- Affäre allzu viel Staub aufzuwirbeln stalten. Die Teilnehmer werden auch die Stadt schlecht, schnell und hart, doch fair und das gelizer FK. Profi gegen DR. 5: 2( 2: 1).— Gabbegann, da wählte der Prager Stadtrat einen und das Schloß besichtigen und können nach Be- nügte, um den DFC. aus den Konzept zu bringen. Ion 3: BSK. gegen Ring- Greiling Dresden , 3: 5 merkwürdigen Weg zu ihrer Beilegung: er drehte endigung des Fischfanges billig Fische einkaufen. Beide Mannschaften vergaben eine Unmenge von( 0: 3), DSK. gegen DSV. Reichenberg 7: 0( 3: 0). den Spieß um und faßte eine Resolution, in der Preis 68 K. Anmeldungen an der Kassa Nr. 13 Torchancen und offen gesagt, der DFC. hatte bei B. Leipa: DSV. gegen DK. Reichenberg die deutsche Presse beschuldigt wurde, sie habe das auf dem Wasarykbahnhof spätestens bis seiner Spielerei" noch Glück, denn das Resultat 5: 3( 3: 1). Brünn : Vienna Wien gegen Mor. Verbot deutscher Urneninschriften einfach er 25. September. Sollten die Anmeldungen die Zahl hätte ebensogut umgekehrt lauten fönnen. Schieds Slavia 3: 1( 3: 0), DSV. gegen DFC. Oglan 4: 2 funden, geleitet von dem Bestreben, das An- 400 nicht erreichen, erhöht sich der Gesamtpreis auf richter Fojtek versuchte, das in ihn gesetzte Ver-( 2: 1). Budapest : Amateurländerkampf Desterjehen Prags im Ausland herabzusetzen. In 78 Kronen. trauen zu rechtfertigen. reich gegen Ungarn 1: 8( 0: 5). Wien : Hakoah feinem Bericht über die Annahme dieses gegen Ungarn schlägt die Tschechoslowakei 2: 1( 0: 0). gegen Libertas 2: 0( 0: 0), WAC. gegen BAC. 6: 1 Min= Mit großen Hoffnungen sind die Mannen des bür-( 4: 1), Rapid gegen FAC. 1: 1( 0: 0). die deutsche Presse gerichteten Antrages durch den gerlichen Verbandes nach Budapest gefahren, um chen: Bayern gegen 1860 1: 0, Wader gegen Teudas zum Europa - Pokal zählende Länderspiel gegen tonia 2: 1. Nürnberg: SpVg. Fürth gegen Ungarn auszutragen mit einer knappen, aber ASV. 1: 0.- Würzburg : 1. FC. Nürnberg doch verdienten Niederlage mußte man wieder heim gegen Kickers 4: 1. Schalke: Norddeutschland fahren. Die Ländermannschaft der Tschechoslowakei , gegen Westdeutschland 3: 1. Der Leichtathletikwettkampf Atus Prag gegen die noch vor wenigen Jahren eine Elf von Können DTJ. Prag VII( Holleschowizz), der am Samstag war, liefert nun selbst die Punkte. Wochenlang hat auf den Turnplatz auf der Heginsel ausgetragen man in Prag Trainingsspiele veranstaltet, glaubte wurde, endete mit einem knappen Siege der tschechiendlich die Mannschaft gefunden zu haben, die das schen Genossen, die wider Erwarten in einigen Dis alte Ansehen zurückerobern soll und fann, glaubte ziplinen( Dreisprung und Diskus besonders) erfolg so etwas wie an eine Wundermannschaft- doch die Die nächste Montagvorstellung zu volkstümlichen reich, waren. Es wurde auch diesmal schöner und Mannschaft blieb und das Wunder verschwand sang- Preisen wird der Hauptmann von Köpenid guter Sport geboten. Zu wünschen wäre aber, daß und Klanglos. Man nennt es jetzt Krise... sein. Titelrolle: Renner. Um den Abonnenten unsere Genossen diese Veranstaltungen mit einem besseren Besuche belohnen würden. Tschechischer Verband gegen Ungarnischer Ver- entgegenzukommen, beginnt für diese der Vorverkauf band 3: 3( 0: 1). Wenn es über diese Begegnung bereits heute. Allgemeiner Vorverkauf ab Donder beiden in der Tschechoslowakei beheimateten Ver- nerstag. K 1.- bis 20.-. Spielplan des Neuen Deutschen Theaters. Diens. bände etwas zu berichten gibt, so nur dies: Krawall und Prügelszenen während und nach dem Spiel durch tag, 7.30 Uhr: Die Entführung aus dem die Zuschauer, die einen Sieg der tschechischen Elf Serail"( A 1). Mittwoch, 7.30 Uhr:„ Der schen wollten. Die Polizei hatte Arbeit" in Hülle Kaufmann von Venedig"( B2). Don nd Fülle, um die Ordnung und Ruhe" herzustel nerstag, 7.30 Uhr: Rauhnacht"( 2). Fret len. Der Schiedsrichter wurde in seiner Stabine tag, 7.30 Uhr: Die Entführung aus dem regelrecht belagert und auch da mußte die Polizei Serail"( D2).- Samstag, 7.30 Uhr:„ Samfür die Freiheit des Belagerten sorgen. Der Ort son und Dalila"( C2). dieser denkwürdigen Szenen war diesmal Preßburg .
Prager Stadtrat behauptete der„ Telegraf ", auch
der deutsche Stadtrat, Herr Architekt Fochr, habe für ihn gestimmt.
In der„ Bohemia" vom 18. September lesen wir nun hiezu:
Herr Stadtrat Foehr stellt fest, daß er mit dem Resolutionsantrag, der, nach der„ Národni Politika", vom nationaldemokratischen Stellver treter Stula eingebracht wurde, nichts zu tun hatte, und daß die Behauptung, er habe dafür gestimmt, aus der Luft gegriffen sei." Herr Arch. Foehr berichtigt mit Umsicht und Vorsicht. Er stellt fest, daß er mit dem Antrag nichts zu tun hatte"; sollte also jemand vermutet haben, der deutsche Stadtrat Foehr habe einen gegen die deutsche Presse gerichteten Antrag eingebracht oder befürwortet, oder er habe an seiner Verfassung mitgewirkt, oder sei sonst irgendwie an seiner Entstehung beteiligt, so wird er durch die Berichtigung eines Besseren belehrt. Auch wer etwa angenommen haben sollte, der deutsche Stadtrat habe für eine Resolution gestimmt, die die deutsche Presse, verächtlicher Handlungsweise bezichtigt, wird widerlegt.
Nur eines fehlt in der Erklärung: Herr Architekt Fochr, in der Prager Wählerschaft rühmlichst bekannt durch sein mannhaftes Auftreten gegen jede Aeußerung des tschechischen Chauvinismus, schließt es nämlich offenbar aus dem Bereich des Möglichen aus, daß irgend jemand auf den Gedanken kommen könnte, zu fragen, ob der Herr Stadtrat es nicht unterlassen hat, gegen den Antrag zu stimmen. Nun halten wir es natürlich für ausgeschlossen, daß Herr Foehr eine solche Unterlassung begangen haben könnte, und dies auch entgegen der etwas irreführenden Tertierung, daß er mit dem Antrag nichts zu tun hatte". Wir setzen selbstver ständlich voraus, daß Herr Foehr sich bei der Abstimmung nicht der Stimme enthalten, sondern gegen die Resolution gestimmt hat, und führen das Fehlen dieser Feststellung in der Berichtigung nur auf die Vergeßlichkeit ihres Verfassers zurück. Aber es wäre im Interesse des Herrn Stadtrates und der von ihm vertretenen
Sport- Spiel
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Körperpflege
Atus Prag gegen DTJ. Prag VII 44:52.
Die Ergebnisse:
60 Meter: 1. Hofmann( Atus) 7.4 Set., 2. Musil ( DTI.) 7.7 Set., 3. Schuster( Atus) 7.8 Set. 400 meter: 1. Halbich( Atus) 57.5 Set., 2. Slempiř( DT3.) 59 Sef. 1500 meter: 1. Staněk( DTJ.) 4: 37.5 1. Staněk( DT3.) 4: 37.5 Min., 2. Weiß( Atus) 4: 50.4 Min. Hochsprung: 1. Vantuch( DTI) 1.60 Meter, 2. und 3. Swoboda( Atus) und Huml( DT3.) 1.45 Meter.
Weitsprung: 1. Schuster 5.66 Meter, Bantuch 5.63 Meter.
Dreisprung: 1. Novotny( DTJ.) 10.74 Meter, 2. Bezchleba( DT3.) 10.73 Meter, 3. Möbius ( Atus) 10.82 Meter.
Speerwerfen: 1. Schuster 42.29 Mieter, 2. Wollenheit( Atus) 36.81 Meter, 3. Hruška( DTS.) 32.50 Meter.
Distuswerfent: 1. Bezchleba 30.03 Meter, 2. Schuster 29.45 Meter.
Rugelstoßen: 1. Bezchleba 10.85 Meter, 2. Hala( DT3.) 10.39 Meter, S. Schuster 10.21 Meter. Schwedenstaffel: 1. Atus 2:15 min.,
2. DTI.
Die Fußballelf des Atus Prag schlug am Sonntag in einem Freundschaftsspiel die Mannschaft der Arbeiter- Unfall- Versicherung Prag glatt mit 11: 1( 7: 0). Beide Mannschaften traten mit Erjazz an.
Die Pokal- Liga im DFV. trug wieder ihre Spiele aus. Samstag schlug DSV. Saaz in Karls bad den KFK. 4: 1 und Sonntag blieben die Saazer auf eigenen Platz mit 5: 0( 4: 0) über DFC. Bud weis erfolgreich. In Komotau verlor der dortige DFK. gegen SpVg. Bodenbach knapp und unverdient 2: 3( 2: 1). Bei einem Zusammenstoß zwischen dem Komotauer Tormann und einem Bodenbacher, wobei der Komotauer verletzt vom Platz getragen werden mußte, kam es anschließend zu einer Schlägerei unter den Spielern. Der Reichenberger SK. verlor in Warnsdorf gegen F. mit 1: 7( 0: 5).
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Profimeisterschaftsspiele. In der ersten Liga gelangte das Treffen SK. Nachod gegen SK. Kladno zum Austrag, das die Nachoder, auf eigenem Playe spielend, mit 4: 2( 3: 2) gewannen. Die Spiele der zweiten Liga hatten folgende Ergebnisse: Olym pia Pilsen gegen Zidenice Brünn 1: 2( 0: 1), S. Proßnitz gegen Meteor VIII 1: 2( 0: 2), S. Ratoniz gegen CAFC. Prag 4: 1( 2: 0), Čechie VIII gegen Slavoj Žižkov 4: 2( 2: 1).
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Kunst und Wissen
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Spielplan der Kleinen Bühne. Dienstag, 8 Uhr: Coeur- Bube". Mittwoch, 8 Uhr: Moral." Donnerstag, 8 Uhr: Coeur Bube."- Freitag, 8 Uhr:„ Nina." Samstag, 8 Uhr: II. Stod, Tür 19."
Aus der Partei
Jugendbewegung.
S. 3. III. Dienstag, 8 Uhr, Verein deutscher Arbeiter, Gruppenabend. 1. Gedichte von Erich Rästner. 2. Proben zur Stongreßfeier.
Vereinsnachrichten
Arbeiterfürsorge. Freitag, den 23. September, um halb 8 Uhr abends Ausschußsiyung im„ Sozialdemokrat". Alle Ausschußmitglieder werden bestimmtes Erscheinen ersucht.
um
Der Dichter dieser„ Rauhnacht", die ja auch keines- sucht, der sie das Lieben lehrt. Wie der Falter ins das Grundelement des Dramas. Gerade in den wegs den ungeteilten Beifall der orthodoxen Kreise Licht, so fliegt Kreszenz in die Arme des sadistisch Hauptrollen machte sich die Unkenntnis des östergefunden hat, weiß über die heidnischen Ströme im besessenen Kreuzhalter, der sie mit einem seiner reichischen Dialekts störend bemerkbar. Frit Vall, Christentum sehr wohl Bescheid und seine naturali afrikanischen Messer niedersticht. Ihn, den Teufel, der wohl auch sonst viel zu kalt für den oberöster Die jüngere katholische Dichtung, weit entfernt stische Dramatit erinnert in ihrer ungehemmten treiben die Bauern in den Inn . Neben dieser gruse- reichischen Rasputin ist, den er spielen sollte, wird von süßlicher Sentimentalität und beschaulicher Wahrhaftigkeit oft an Werner Hegemanns Buch ligen Moritat läuft im Drama die Geschichte des vor allem niemals einen Oesterreicher vortäuschen Frömmigkeit, bevorzugt grausige Stoffe mannig vom Geretteten Christus", in dem der gedankliche Strämers Waldhör einher, der nach der Rauhnacht können. Er wirkte fremd und konstruiert, zwischen facher Art. Richard Billinger fällt nur in Sprung gewagt wird, die Sakramente des Neuen sich zu dem Mädel bekennt, das ein Kind von ihm der rauschigen Stimmung der Rauhnacht und ihm jofern aus der Reihe, als er sich der Zusammen Bundes nicht nur mit den Blutopfern des Alten trägt, der also, durch den Blut- und Sinnenrausch entstand kein Kontakt, die Tat des Kreuzhalter hänge zwischen Frömmigkeit und Blutgier, Sadis( was ja die Kirche selbst in gewissem Sinne tut), bekehrt, zu wahrer christlicher Liebe heimfindet. mußte eben darum als berechneter Meuchelmord mus und Religion völlig bewußt zu sein scheint. sondern auch mit den Menschenopfern der Azteken Dem Drama wohnt noch eine andere Tendens wirken. Auch Hilde Weißner , die sich ausdrüd Während bei Enrica von Handel Mazzetti etwa die und der Baalsverehrer in eine Linie zu rücken, inne, die der naturalistischen Enthüllung und Ent- lich als Wienerin vorstellen muß, war bei sonstigem religiöse 3deologie ſo ſtart ist, daß der Dichterin weil es im Grunde wenig ausmache, ob die Sehn zauberung der vielbejungenen ländlichen Sittlich anerkennenswerten Bemühen, die Rolle auszufüllen, die Urtriebe ihres Wesens nicht bewußt werden, sucht und die Lust, de manger son dieu( seinen Gott feit. Wie Marieluise Fleißner in den„ Pio eben doch eine Berlinerin. Nur ganz wenige und ihre Leidenschaft, immer wieder das Leiden zu verspeisen)" der wörtlichen oder der symbolischen nieren in Ingolstadt " die Moral der Kleinstadt, so Figuren, meist episodische, wirkten sprachlich milieuJesu in irgendeinem Spiegelbilde zu sehen und Erfüllung teilhaftig werde." entzaubert Billinger in der„ Rauhnacht " die echt: so vor allem der Kramerdirn Paula Somnachzugestalten, Hinrichtungen und Folterungen in Billingers Bauernsohn und Missionar Simon Moral des Dorses. Vielleicht übertreibt er; gegen mers, die Brigitta Maria Mog', die Bäuerin den Mittelpunkt ihrer historischen Romane zu stellen, Streuzhalter sucht in der Religion das Außersichsein, die Verlogenheit der Heimatpoesie, die den Bauer der Lhotky, Padlesak und der alte Goder ihr nur als eine rein religiöse Inbrunst, als ein das einzig Wichtige im Leben. Aus dem Kloster zu einem höheren Wesen aus Keuschheit und Ehr- Willi Bauers. Rösner, der den Dialekt frommes Vorhaben erscheint, weiß Billinger um die geht er nach Afrita, aus dem Missionshaus ent- lichkeit, männlicher Strenge und goldenem Herzen wirklich beherrscht, wurde leider mit einer kleinen tieferen Quellen religiöser Besessenheit: um das flicht er zu den Heiden, um ihre Feste miszufeiern, verklärt, ist die kalte Dusche Billingers jedenfalls Rolle( Klosterbruder) abgefertigt. Rein schauspiele Geschlecht und seine Maßlosigkeit. ihren Gözzen zu dienen, denn in den Fetischen und zu empfehlen. Freilich geht ihm bei seiner leiden- risch gab es dabei einige recht beachtliche Leistungen. Szenenlang jieht es freilich so aus, als stünden Dämonen der Neger erkennt er den unverhüllten schaftlichen Milieumalerei die dramatische Essenz der Renners Krämer Waldhör war durchdacht und in der Rauhnacht die alten heidnischen Gewalten, Gott, zu dem er betet: das Geschlecht, dort tann Dichtung verloren. Das Drama wird fast zur durchfühlt, eine menschlich ergreifende Leistung, die triebhafte Sinnlichkeit in allen ihren Spielarten, er hemmungslos feinem Gott auf seine Art opfern: Revue, es geht mächtig in die Breite und erinnert dieser Kriegskrüppel, der unter seiner Verunstaltung gegen das Moralgeſet und die strenge Form des indem er liebenb tötet. Wieder in der Heimat, tauft an die baroden Riesengemälde, in denen sich das leidet, der eigentlich nicht unter die Bauern paßt firchlichen Christentums auf, als wäre der wahre Simon Kreuzhalter einen alten Bauernhof, lebt ein Auge so schwer zurechtfindet. Billinger muß wirk- und sich resigniert dem Milieu einfügt. Trude Höllenbreughel dieser Rauhnacht nur möglich. weil schichtig und von den Bauern als leibhaftiger Satan lich bei den Künstlern des ausgehenden Mittelalters Wessely( Mutter Waldhör), Elsbeth Warndie Kirche in dem subalpinen Landstrich, in den beargwöhnt, läßt sich weder vom Klosterbruder in und des Barocks in die Schule gegangen sein, die holy, Carola Behrens, Veit, Reiter, Billinger sein Schauspiel verlegt, ihre tausendjährige die Zelle, noch von der Mutter in die friedliche ihre Höllen mit Mensch und Tier in phantastischer 2o Bertram, Tau b, Raimund Janitschel, zivilisatorische Mission noch nicht erfüllt hätte. Aber Stube zurückführen. Verschlingung bevölkerten. Auch bei ihm tritt uns Ludwig und Jansch, Lola Lorenz fielen deutlich bricht dann wieder die Erkenntnis durch, daß In der Rauhnacht der Nacht vor dem Heili- eine erdrückende Fülle von Typen entgegen, auch unter dem Heer der Mitspielenden angenehm auf. ja im Christentum selbst das sinnliche Heidentum gen Abend, der ersten der altheidnischen Zwölf er weckt Grauen vor dem Kunterbunt aus Roheit, Die einzige große Rolle war aber die Kreszenz fortlebt, daß die versuchte Bändigung der Sinne Nächte soll ihm Erfüllung werden. Er hat die Tücke, Dummheit, Brunst und Gier, aber so wenig Maria Andergasts. Mit ihr war Leben auf nur zur Entartung geführt hat. Der verkrüppelte Rauhnachtler", Knechte und Mägde, die im Alkohol- wie in jenen Bildern ein anderes Motiv durch der Bühne, ihr glaubte man den Rausch der Rauh Maler, den der entlaufene Seleriter Simon Kreuz- und Geschlechtsrausch von Hof zu Hof ziehen, verdringen könnte, so wenig vermag in Billingers nacht, wenn sie ihr girrendes, sehnsüchtig- lüsternes halter in seinem Einödshof beherbergt, malt die mummt und johlend, über Gott und die Kirche Rauhnacht" die dramatische Handlung den Sumpf„ Rauhnachteln, Rauhnachteln" rief. Was sonst un Heiligen als Abbilder der eigenen Mißgestalt mit spottend mit dem brünstigen Ruf nach dem Satan, des Milieus in Fluß zu bringen; es bleibt ein glaubhaft, bildmäßig blieb, der Zauber des Außer eiternden Wunden, abstoßend und ohne die Illusion bis sie in Nachtheit sich mischen, er hat diese ober schwerfälliges und gigantisches, ein sehr interessan- fichseins, der die Menschen toll macht, der zündet der himmlischen Schönheit. Das Mädchen Kreszenz, österreichischen Bacchanten zu sich geladen, um ein- tes Werk, dem aber der große Bühnenerfolg ver- und zerstört, in ihr und ihrem Spiel war er Gestalt das mit traumwandlerischer Sicherheit in das mal wieder das große Außersichsein des Geschlechts jagt bleiben muß, weil ihm zum Drama nahe- geworden. Messer des Mörders rennt, trällert das Liedchen zu erleben Der Zufall treibt ihm ein blutjunges u alles fehlt. von den heiligen Märtyrern, die fröhlich und selig Mädel in die Arme, die Krämerstochter Kreszenz, Das Publikum blieb skeptisch. Es gab nur Die Aufführung war von Liebl mit Pir- spärlichen Applaus, der zumeist einigen wißigen in das„ Feuerlein" des Scheiterhaufens wandern, die mit der Gier und dem hemmungslosen Tempe d, anschen Bühnenbildern, die in ihrer ein- Episoden und dem Spiel der Andergast galt. Das es weidet sich am Anblick des pfeildurchbohrten rament des eben erst reifenden, im Kloster gefan- drucksvollen Buntheit dem Stil des Dramas gerech: zugleich künstlerische und zugkräftige moderne Schau Sebastian, und der Lustmörder selbst liegt ein paar genen und nur auf Tage in die Freiheit der Ferien wurden, szenisch sehr sorgfältig herausgearbeitet spiel hat das deutsche Theater in diesem Jahr noch Augenblice vor der Tat zu Füßen des Gekreuzigten. entlassenen Mädels in der Rauhnacht den Mann worden. Woran es mangelte, war die Sprache, also nicht. Dr. Emil Franzel . Herausgeber: Stegirich Tau b.- Chefredakteur: Wilhelm Niekner.- Verantwortlicher Redakteur: Dr. Emil Strauß, Prag . Drud:„ Rota" A.-G. für Zeitung und Buchdruck, Prag . Für den Drud verantwortlich: Otto Soli, Brag. Die Seinungsmartenfrantatur wurde von der Post. u. Telegraphendirektion mit Erlaß Nr. 13.800/ VII/ 1930 bewilligt. Bezugsbedingungen: Bei Zustellung ins Haus oder bei Bezug durch die Post monatlich Kč 16.-, vierteljährlich Kč 48.halbjährig Kč 96.-, ganzjährig Ke 192.- Inferate werden laut Tarif billigst berechnet. Bet öfteren Einschaltungen Preisnachlaz. Rüdstellung von Manuskripten erfolgt nur bei Einsendung der Retourmarlen.
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