Nr. 234

Kleine Heldin.

Von R. Wehrich.

Dienstag, 4. Oftober 1932

Kräfte nach? Denkt sie über ihr Schicksal nach?| Brettchens steckt ihr Bein; abgetrennt im dritten Ueber einen Ausweg? Es ist spät geworden! Glied.

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Hakenkreuz in der Klemme­

Niemand kehrt mehr heim. Eine ganze Weile blieb ich vor dem Bienen- oder wenn man es allen recht machen will... Schon fällt die Dunkelheit auf die Alpen - torb stehen, als hielte mich irgend etwas fest. matten. Mit Verordnung vom 9. Juli d. 3. hat der Ganz nahe war ich herangetreten. Und lange jab amtierende Landes- Bizepräsident für Böhmen die Es gibt keinen Ausweg mehr für die Biene. ich den schwarzen Rest des abgetrennten Beines vollständige Sonntagsruhe im Handelsgewerbe für Oder doch? Wahrhaftig! Sie beginnt sich lang- im winzigen Holzriß steden. jam, vorsichtig und dann immter rascher, entschlos den Bezirk Deutsch- Gabel angeordnet. Zweifel­Längst hatten die Glocken zum Abendbrot los ist diese Verordnung, wie auch die Allgemeine jener um die eigene Achse zu drehen. Sie dreht gerufen. Lange schon mußte die erste junge Angestellten- Zeitung"( Fachblait des freigewerk­sich weiter, immer eifriger um den einen elend Nacht über das Land gefallen sein. Mag jein, schaftlichen Allgemeinen Angestelltenverbandes Rei­festgehakten Fuß. Unter leisem. seltsament Ge- daß nach den einzelnen hohen Zinken noch der chenberg) hervorhob, als Erfolg der besonders vom jumm, das sonderbar aufgellt. letzte glühende Schein der verschwundenen Sonne Fürsorgeminister Genossen Dr. Czech tatkräftig Dann.. griff. Ich sah es nicht. Dann reißt sie ein Rud jäh zur Seite. Sie Ich blickte hinein in die näherkommende und Barlamentarier zu betrachten. Nun gibt es unterstützten Bemühungen unserer Landesvertreter Dunkelheit. Und mußte darüber nachdenken, nebn der freigewerkschaftlichen Angestelltenorganisa­wie unbeschreiblich gewaltig das Rätsel der tion auch noch den DHV.( Deutschnationalen Hand­Schöpfung ist. Wie groß dieses Leben ist, wie lungsgehilfen- Verband), seine Hauptfunktionäre find unnennbar die Kräfte sind, die es bewegen, wenn gleichzeitig führende Nationalsozialisten. So ist z. B. schon ein winziges Tier, im Vergleich zum Men der Verbandsobmann Stellvertreter und Reichenber­schen, seinen Willen zeigt: unter Schmerzen zu ger Streisobmann Richard Köhler nationaljozia­opfern! listischer Abgeordneter. Vertritt dieser also sozu­jagen den Angestelltenflügel" der Hakenkreuzler, so haben sie als Vertreter der Gewerbetreibenden den bekannten Senator Wenzel aus Bodenbach .

Ein gigantischer Kampf hatte sich über den 3inten abgespielt, aber unerwartet rasch öffnete sich ein fleines Stück des blauen Himmels, das wilde Gewölf des schweren Wetters versant hin­ter den Gipfeln und ein schwacher Wind zer­pflückte spielerisch den letzten Rest der Regen tücher. Wir sahen es von den kleinen hölzernen Bal­tonen des Bauernhauses aus. Naß und schwer von dem vielen Regenwasser lag die hohe Ebene mit ihren dunklen Wäldern; an den Felswänden taumelt über den Rand des Brettchens hinaus. hingen schimmernd die Wildbäche wie Silberfah- Sie fängt sich in der Luft, fliegt höher. Ihr nen; müde und bedrückt unter der Last des Summen wird heller, fast fröhlich. Und so, als wochenlangen Regens atmete die Landschaft; ob nichts geschehen wäre, landet jie knapp vor weiße Nebelbänder und kleine Dunstwolfen fleb- dem Tor. Und verschwindet zwischen den Wäch ten an den ungemählten Wiesent, hingen an dem tern in der Dunkelheit des Baus. Geäst des Waldes. Fröstelnd hob sich alles der Hinter ihr aber, in dem winzigen Riß des Sonne zu.

Hitler fastet!

Tag um Tag und Nacht um Nacht hingen die dichten Vorhänge des himmlischen Wassers bor uns, streiften endlos über die Flächen, über die Berge, über die Kämme. Nun erwachten die Bäche an hundert Stellen zwischen Wäldern, an Montag. Adolf Hitler hat an den Reichs­den Felsen, zwischen den Latschen hervor sprangen präsidenten v. Hindenburg folgendes Schreiben fie, stürzten in die Tiefe; durch alle diese Nächte gerichtet: hindurch wuchs das Rauschen immer stärker an. Nichts gab es mehr, das uns einem Erleben zu­geführt hätte; hinter dem Grau war die Welt verfunken.

Exzellenz!

Im Namen meiner deutschen Freiheitsbewe­gung, als der einzig berufenen Vertretung des deutschen Volkes, fordere ich Sie hiermit zum lettenmal ultimativ auf, mir die ganze Macht der Gesang der Vögel erhob sich und aus dem Durchsehung meiner Forderung heute Aber dann wurde der Himmel wolkenlos blau, zu übergeben. Ich habe mich entschlossen, zur Gestein herab treifte ein Adler über dem nahen 24 Uhr zu fasten zu beginnen und das Fasten Gebirgssce. Die Wälder dufteten. bis zur Uebergabe der ganzen Macht an mich, beziehungsweise bis zum letzten Hauch, fortzu sehen.

Hell und froh spielten die Glocken den Mit­tagsruf aus den Bauerngehöften. Irgendwo löste sich das Schnalzen eines einsamen Schusses, trieb an die Felswände, tam nach langer Zeit wieder zurück und verflog langballend in den nahen Schluchten.

um

Mit dem Ausdrud meiner vorzüglichen Er­gebenheit Adolf Hitler . Dienstag. Der Völkische Beobachter"

Ganz am Rande des Waldes, am steilen meldet: Hang, wohnt das Bienenvolt. Auf dem Heim- Der Führer hat gemäß seiner Ankündigung weg aus den Gamsrevieren will es der Zufall, gestern Puntt Mitternacht sein großes Fasten begonnen. Von allen Kirchtürmen Deutschlands daß ich stehen bleibe. Immer lauter und voller wurde das lang- schlugen die Gloden. Das Universum harrt in fame Geläut der Bienen, die müd und schwer be- atemloser Spannung. Alle SA. - Führer find um laden und dennoch froh mit ihrer Bürde aus den Adolf Hitler versammelt, dessen Selbstauf Halden herab heimkehrten. opferung das erhabenste Ereignis der Mens opferung das erhabenste Ereignis der Mens heitsgeschichte feit Chriſti Kreuzestod ist. Die Regierung des Herrenklubs bebt.

Ich sah sie auf dem fußlangen Brettchen des

sonderbar geflochtenen alten Bienenkorbs vor dem Emgang niedergleiten und rasch in der Dunkel­heit des Stockes verschwinden.

stelle der NSDAP . mit: Im Laufe des Nachmittags teilt die Presse­Im Laufe des Nachmittags teilt die Presse­

Führers ist über alles Erwarten günstig. Die Aerzte, die an seinem Lager weilten, habent feft­gestellt, daß er troh dem Fasten um 2.5 Kilo gramm zugenommen hat. Gott ist sichtlich mit unserer großen Sache. Ihre Feinde haben alle Ursache, zu zittern.

( Halbamtlich): In Anbetracht des andau­ernden Rückganges des Bierkonsums bereitet die Reichsregierung eine Notverordnung vor, die die Brauereiunternehmen ermächtigt, die Löhne um zehn Prozent zu fenten.

( Wolff.) Der Staatssekretär beim Reichs­ präsidenten , Dr. Meißner, hat an Adolf Hitler folgendes Telegramm gesandt:

Herrn Hitler, Berlin , Hotel Kaiserhof. Der Herr Reichspräsident v. Hindenburg bedauert, mit Rücksicht auf seine bevorstehende Abreise nach Neuded, Ihr Schreiben in absehbarer Zeit nicht beantworten zu können.

Nun hat der DHV., der sich grundsätzlich alles, was irgendwo, irgendwann und irgendwie für An­gestellte erreicht oder getan wird, als seinen alleini­gen und ureigenen Erfolg zuschreibt, selbstverständ­lich auch nur sich selbst als den alleinigen Herbei­führer der Sonntagsruhe für den Bezirk Deutsch­Gabel bezeichnet und insbesondere auch den Haken. frenz- Abgeordneten Köhler als den verdienstvollen Urheber der erwähnten Verordnung herauszu streichen. Damit hat er nun aber sich, bzw. die Sakenkreuzpartei in die Nesseln gesetzt. Raum war die DHB. Großsprecherei erschienen, fam schon die Deutsche Gewerbepartei, Bezirksleitung Deutsch­Gabel, die natürlich gegen die Sonntagsruhe iſt, brandmarkte an der Hand des DHB.- Berichtes den Abg. Köhler und die deutschen Nationalsozialisten ls Gewerbefeinde.

Nun kamen die Hakenkreuz- THV.- Leute erst dahinter, was sie mit ihrer Selbstbeweihräucherung angerichtet hatten: sie hatten ganz übersehen, daß Freitag. Göbbels schreibt im Angriff": sie ja in der gleichen Partei wie ihren Herrn Der von der angstschlotternden Junkerregierung Röhler auch den Senator Wenzel haben, der die beratene Erwählte der Systemparteien hat durch Belange" des Gewerbes bei den Hakenkreuglern sein nicht näher zu bezeichnendes Verhalten wahrzunehmen", d. h. den berufenen Gewerberetter gegenüber dem erhabenen Führer der Menschheit wenigstens zu mimen hat! Nun wären die Herren einen Schlag ins Antlitz versetzt. Er wird sich Satentreugler recht froh gewesen, wenn sie gegen­bor der Weltgeschichte zu verantworten haben. über den ihrer Partei angehörenden Händlern und Ueberdies wird der Rechtsanwalt Parteigertosse Gewerbetreibenden ein Alibi wegen der Deutsch­Frant II beim Staatsgerichtshof gegen den Gabeler Sonntagsruhe gehabt hätten oder wenn sie Reichspräsidenten und die Reichsregierung die doch wenigstens der Gewerbepartei gegenüber:: en Anklage wegen fahrlässiger Tötung erheben... nachweisen können, nicht oder doch wenigstens nicht Der Reichspropagandaleiter Reichstagsprä Die vierzehn Millionen nationalsozialistischer allein an der Einführung der Sonntagsruhe schuld" Ich sah ihnen zu im milden Abendwerden, fident Parteigenoffe Göring hat sämtliche Wit Wähler werden es nicht dulden, daß die marrin e'r. Ze schloß das nächste THB. But Sep­indessen unten in den Niederungen schon die glieder der NSDAP . aufgefordert, das große stischen Untermenschen, die das Deutsche Reich tember) eine Notiz, worin die Feststellung der blauen Schatten der Nacht die Täler füllten. Fasten des Führers durch Enthaltung vom Geregieren, ihren ruchlosen Anschlag auf das Leben Gewerbepartei, die Verordnung der Deutsch- Gaster Da hob sich unerwartet rasch das metallen nuß von Getränken zu unterſtüßen. Der Stabs- des Führers zu Ende führen. Stabschef Röhm Sonntagsruhe sei nur dem DHV. zuzuschreiben, ver­flingende Spiel einer einzelnen Biene; es über- chef Parteigenosse Hauptmann a. D. Röhm hat hat angeordnet, daß alle Urlaube der SA. und merkt wird, mit dem sauerfüßen Zusatz: Es sollte tönte das schwingende Geläut der anderen. Ich im gleichen Sinne einen Befehl an die SA und S. fofort abzubrechen sind. Sämtliche Unter- uns freilich nicht wundern, wenn wir in den Zei­jah die Heimgelehrte auf das schmale Brettchen. erlassen. führer haben permanente Alarmbereitschaft. In tungen der sozialdemokratischen Gewerkschaften dem niedergleiten. Weiter gibt die Pressestelle der NSDAP . wenigen Stunden vielleicht wird das deutsche nächt lesen, daß ausgerechnet diese Verbände die Bolt zur erlösenden Tat aufgerufen werden. Mag es Müdigkeit oder unvorsichtigkeit ge­Sonntagsruheverordnung für den Bezirk Deutsch­Das Befinden des Führers ist vollkommen Samstag.( Wolff.) In einer Massen Gabel erkämpft haben." Run, die sozialdemokrati wesen sein, die große Laft der Ernte die Biene zufriedenstellend. Da es unmöglich ist, die Mil- versammlung im Berliner Sportpalast sprach schen" lies freien Gewerkschaften hatten schon blieb mit einem Bein in einent Riß des Brett- lionen Anfragen, die unausgesezt im Braunen gestern Abolf Hitler . Er führte unter anderem vacker dic endlich erreichte Einführung der Sonn­chens hängen, der gerade groß genug war, um Hause einlangen, zu beantworten, wird nur mehr Reichspräsidenten habe ich mich entschlossen, mein tagsrube im Bezirke Teutich- Gabel mit Genugtuung allstündlich ein Bulletin ausgegeben werden. Vergeblich bemühte sie sich, loszukommen. Mittwoch. ( Wolff.) Gin nicht unbeträcht- Fasten heute um 24 Uhr zu beenden. Aber dieses verzeichnet und dazu wahrheitsgemäß bemerkt, daß Sie versuchte es auf alle Arten. Sie zog und licher Teil der Mitglieder der NSDAP . ist der hundertzwanzigstündige Fasten, das in der Ge- dieser Erfolg nicht zuletzt den bekannten vielfachen riz. Glitt nieder und erhob sich. Aber die Fessel Aufforderung, sich aller Getränke zu enthalten, sonst gewesen sein. Für die deutsche Freiheits- Baziamentarier zu verdanten sei. Bescheiden und schichte nicht seinesgleichen hat, wird nicht um stützten Bemühungen unserer Landesvertreter und und besonders vom jetzigen Fürsorgeminister inte um­früher oder später jiegt. Doch ein Martstein auf unterschied vom THV. nun einmal find, ist es bewegung ist es gleichgültig, ob sie einige Monate Baiamentarier zu verdanten sei. Bescheiden und dem Wege zu diesem Sieg wird mein großes ihnen nicht eingefallen, zu behaupten, nur sie allei Fasten sein." Hotel Kaiserhof, seien die Urheber der Forderung nach der Sonn­tagsruhe wenn auch zwischen Verlangen und Durchsetzen immer noch ein gewisser Unterschied ist.

eines der zarten Füßchen zu fassen.

ließ nicht locker.

Andere Bienen tamen, sie glitten an der Ge­fangenen vorbei in den Bau. Vollbeladen tauch ten sie hinter dem Tore in der Finsternis unter. Sie hatten ihre Pflicht getan, fie tonnten ihre Arbeit abliefern; sie fonnten raften und ruhen! Nur sie allein mußte draußen bleiben! Knapp vor dem Tor. Bald tam die Nacht! Und die Last, die sie trug, der feine Blütenstaub würde Schaden leiden, wenn der Tau vom Himmel fällt.

Die Ungeduld über das ergebnislose Be­mühen zittert durch den ganzen Körper der Biene; heftig schwankt das Geläut, daß man es

weithin hört.

bekannt:

gegangen. Die Brauereiattien sind an der Ber­in ganz Deutschland um 47.5 Prozent zurüd­finer Börje um zehn Punkte gefallen.

tigen und der deutschen Presse empfangen. Sie Adolf Hitler hat die Vertreter der auswär­trafen ihn mit dem Weben von autarkem Braun­hemdleinen beschäftigt an. Hitler legte den Presse­vertretern die Ziele seiner Fastaktion dar, von deren Gelingen er unerschütterlich überzeugt zu sein erklärte. Er sagte unter anderem: Sie ſe­hen, meine Herren, nach vierzigstündigem Fasten bin ich bei vollen geistigen und körperlichen Sträf ten. Hindenburg aber ist, obwohl er nicht fastet, ein Greis, dessen Tage gezählt sind. Es ist nicht schwer, zu erraten, wer es länger aushalten wird."

Wieder hält sie ein. Donnerstag. Die Pressestelle der Drückt sie die Last der Arbeit? Lassen die| NSDAP . meldet: Der Gesundheitszustand des

Berge von Trauben in Rumänien .

,, Nach der ausreichenden Antwort des

Berlin .

Rechnung

für Herrn Adolf Hitler für Speisen und Getränke vom 26. bis 31. September. 6 erste Frühstücke à 4 Mart.. 24 Mark 6 Dejeuners( Fastenspeisen)

à 6 Mark

6 Diners( Faftenspeisen) à 7 Mart

36

"

42

"

12 Flaschen Bordeaux à 4 Mart 48 Sonstige Getränke

"

25 175 Mark

Bi in der A.- 3."

-

wahrheitsitebent wie die freien Gewerkschaften zum

Mit einer längeren Veröffentlichung in der ,, Reichenberger Zeitung " suchte sich nun der DHV. -- wohl mehr für die deutschen Nationalsozialisten als für sich selbst gegenüber der Deutschen Gewerbepartei reinzuwaschen aber diese schlug ihn wieder mit seinen eigenen Waffen! In einer im gleichen Blatte abgedruckten Erwiderung ver weist sie darauf, daß der DSV. unbedingt ver­wischen wolle, daß er der Urheber dieser Sonntags­ruhe- Erlässe sei(!!!) und hält dem wieder das gegenüber, was der DHV. selbst in seiner eigenen Zeitschrift behauptet hatte, nämlich daß der Deutsch­Gabler Erfolg insbesondere dem deutschen national­antiken Gerätschaften bewerkstelligt, ungefähr so, der verschiedenen Händler, das oft mit Mord und sozialistischen Abgeordneten Köhler zuzuschreiben wie zu Zeiten der Römer. An die eigentliche Lese Totschlag endet. Das Kilogramm bester Weintrau- fei Es will also dem DHV . nicht gelingen, schließen sich große Volksfeste, die Bevölkerung vie- ben foftet in Stumänien ungefähr 15 bis 20 Pfen- den Schaden, den er durch sein vorlautes Bramar Ter umliegender Dörfer vereinigt sich, tagelang wirdige. Kein Wunder, daß sich arm und reich an ihnen bafieren der Hakenkreuzpartei, die allen dienen gezecht, getrunken und getanzt. Die vagabundieren- beleftiert, daß man buchstäblich jeden Bettler in will, zugefügt hat, wieder gutzumachen: die Ge­den Zigeunerkapellen sind zur Zeit der Weinlese an irgendeinem Haustor siyen und Weintrauben effen werbepartei hält ihm einfach feine eigenen Groß­Numänien ist eines der weinreichsten Länder Ort und Stelle, um aufzuspielen, die Tänze des ficht. sprechereien vor, aus denen er sich beim besten der Welt. Das ist sehr wenig bekannt, vielleicht des Landes, die gravitätische Hora und die dämonisch- Auch der rumänische König scheut sich nicht, mit Willen eben nicht mehr herauswinden kann. halb, weil der rumänische Wein nur selten im Aus- wilde Sirba werden in endloser Wiederholung gewein zu handeln. Dem Schloß in Bukarest ist eine Das kommt davon, wenn man behauptet, alles land in reinem Zustand ausgeschenkt wird. Man tanzt. Verkaufsabteilung angegliedert, in der man Wein und jedes allein und ausschließlich gemacht und benutzt ihn seltsamerweise im Ausland fast nur zr Zur Zeit der Weinlese werden auf dem rumäni- von des Königs Weinbergen kaufen kann. Da auch erreicht zu haben, wenn man die wenn auch nicht Verschnittzweden. Mit Ausnahme der gebirgigen schen Lande auch die meisten Leidenschaftsverbrechen oie rumänischen Ministerpräsidenten in den meisten so laute, so doch ernstere und erfolgreichere Arbeit Teile wird überall in Rumänien Wein angebaut. begangen, die Messer fliegen da und dort heraus und Fällen Großgrundbesiger und infolgedessen auch anderer zu verschweigen oder herabzusehen bestrebt Im südlichen Teil des Landes haben die meisten Blut fließt, wo eben noch die Anwesenden sich mit Weinbergbefizer sind, fließen Politik und Wein da ist. Der Herr Senator Wenzel wird, wenn er wieder Bauern neben ihrem wirtschaftlichen Betrieb noch Blumen geträngt hatten. bet oft auf sehr merkwürdige Art zusammen. einen Weinberg. Die größten Weingüter befinden Im November gibt es dann den ersten Most, tribe, schivere Getränke, deren reichlicher Genuß die

Eines der weinreichsten Länder der Welt. Tagelange Volksfeste bei der Weinlese.

Politik und Wein.

Es bleibt schließlich noch zu erwähnen, daß der

einmal bei Gewerbetreibenden im Namen feiner Partei" versprechen wird, daß die deutschen Natio­nalsozialisten sich für alle Wünsche und Forderungen der Gewerbetreibenden einsetzen, auf die Frage ge­faßt sein müssen, ob er das auch gegenüber seinem

sich noch heute im Besi der rumänischen Bojaren, Die Trauben, bie nicht eingefeltert werden, besonders der Fanarioten griechischer Abstammung, werden dann in den landesüblichen hochrädrigen bebentlichsten Folgen zeitigt. der Cantacuzino, der Stourdza und anderer. Da Büffelwagen zur nächsten Bahnstation gefahren und neben befizen fast alle größeren gastronomischen Be- dort wie Heu verladen. Der Transport geschicht wein in Rumänien , wie in allen echten Weinlän Bartelfreund Köhler durchfegen könne... Sakenkreuz triebe des Landes eigene Weinberge. So wird zum meistens auf offenen Waggons. Sehr oft erfrieren dern nur selten unvermischt getrunken wird. Meist in der Stemme! Beispiel in Bukarest jedes größere Lokal Wein aus- aus diesem Grund im Spätherbst ganze Eisenbahn- wird er mit Mineralwasser gemischt getrunken. Wenn Noch selten wurde der Unernst und Me reflame­schenken, der von den eigenen Weinbergen gewon- züge mit Trauben. jemand in Bukarest unvermischt wein trinit, wird füchtige Gschaftelhuberei hafentreuglerischer Arbeit" Der Traubenverkauf in Bukarest und den aner sofort als Ausländer erkannt. Zu erwähnen fo offenkundig an den Tag gebracht wie bei diefer Ge ist ein unvergeßlich schönes Bild, so eine deren großen Städten des Landes geht auf den gro- bleibt auch noch, daß ein Großteil des berühmten Komödie um die Sonntagsruhe im Bezirke Deutsch­runtänische Weinlese. Unvergeßlich bunt und fröhßen Blägen in der Weise vor sich, daß die großen, französischen Champagners aus rumänischen Weinen Gabel. Zum Schluß gehts um nichts anderes, als fich. Die zauberhaften Nationaltrachten mischen mit Trauben beladenen Wagen einfach umgetippt gewonnen wird. In den Kellern von Reims ruhen um das Buhlen unt die Gunst der Wähler aus den fich mit den roten. Laub des Herbstes und den werden. Auf diese Weise erheben sich oft Trauben ganze runtänische Weinjahrgänge. Reihen der Gewerbetreibenden zwischen den Hafen­glizernden Trauben zu einer phantastischen Im berge bis zu fünf und mehr Meter Höhe. Und nun freuglern und Gewerbepartet. Und das ganze magt pression. Dabei wird das Steltern mit uralten, fast beginnt ein wütendes und streitbares Unterbieten sich an, ernst genommen zu werden! K. L.

men wurde.

H. Schlüter.