Nr. 257

Anton Sacher- Fischern:

Dienstag, 1. November 1932

Neuer Vorstoß gegen Preußen.

Personalunion zwischen preußischen und Reichsministerien. Bayern ganz auf Seite der Regierung Braun. Gemeinsamer Vorstoß im Reichsrat?

=

Seite 3.

mittel abgeben. Dagegen müssen wir uns zur Wehr tionspolitik übergehend; erklärt er, daß mit Genug setzen und in geschlossener Front für die Beseitigung tuung festgestellt werden muß, daß es unseren dieses Systems, für die Freiheit und Selbstbestim Genossen gelang, den Anschlag auf das Genter mung fämpfen. Die Forderung des Tages aber System erfolgreich abzuwehren. Wenn es den bür­bleibt, daß den Selbstverwaltungsförpern un ver gerlichen Parteien nicht möglich war, die Unter­züglich Hilfe zuteil werden muß, sollen sie in stügung von 18 auf 12 Kronen herabzusetzen, dann dieser Notzeit ihre großen sozialen und kulturellen danken dies die Arbeitslosen unserer Partei. Wir Aufgaben erfüllen können. In dem Kampf um dia fämpfen für die Verkürzung der Arbeitszeit, die Freiheit der Selbstverwaltungsförper entscheidet nicht Berlin , 31. Oktober. Die bestehenden Kon- nach die neuen Veränderungen auf Grund der gegenwärtig das wirksamste Mittel zur Bekämpfung Gefühl, sondern der Verstand und die im täglichen flitte zwischen der alten preußischen Regierung Ermächtigungsverordnung des Reichspräsidenten der Krise und zur Eingliederung großer Massen von Kampfe gehärtete sozialistische Ueberzeugung.( Bei- und der Reichsregierung haben sich heute neuer vom August 1931 durchgeführt wurden, wird in Arbeitslosen in den Wirtschaftsprozeß ist. Aber wir fall.) dings verschärft. den Kreisen der alten preußischen Regierung dürfen auch nicht erlahmen, die Umgehung des Acht­Der Reichskanzler hat in seiner Eigenschaft Brauns angeführt, daß durch diese Verordnung stundentages durch Ueberstunden zu befämpfen. Tros als Reichskommissär für Preußen die kommiffa die Ermächtigung zur Vornahme wichtiger Not- der Arbeitslosigkeit tommt es immer wieder vor, daß Eine Aenderung der Situation von 1929 scheint ristische Regierung durch die Ernennung des maßnahmen der preußischen Landes- in vielen Betrieben Ueberstunden geleistet werden. mir nicht eingetreten zu sein. Höchstens in der Staatssekretärs Popis zu seinem Stellvertreter regierung gegeben worden sei. Die Landes- Wir müssen uns auch entschließen, einmal das Form, daß sich die wirtschaftlichen Verhältnisse mit für den Geschäftsbereich des Finanzministeriums, regierung in Preußen sei aber auf Grund des schwierige Problem der Doppelberdiener auf­Riesenschritten verschlechtert haben. Aber politisch des Reichsministers von Braun für das preu- Leipziger Urteils die Regierung des Ministerpräzurollen. In dieser Krisenzeit beschäftigt uns natur­stehen wir heute vor der gleichen Aufgabe. Nach wie Bische Landwirtschaftsministerium und des Pro- fidenten Braun und keineswegs die kommissa- gemäß am meisten die Arbeitslosenfürsorge. Hier vor steht zur Erwägung, wie wir die Interessen der fessors Dr. Köhler für das preußische Unter- rische Regierung. fönnen wir feststellen, daß unsere Genossen in der Proletarier dieses Staates wirksamer vertreten, in richtsministerium um drei neue Mitglieder erwei- Welche Schritte die beiden Landesregierun- Koalition ihre Pflicht erfüllt haben. Vom Stand­oder außerhalb der Koalition. Vielleicht wäre die tert. gen nun unternehmen werden, ist noch nicht punkt der Arbeitslosen ist ein Verbleiben unserer Frage des Regierungseintrittes für uns heute noch Außerdem hat der Reichspräsident den stell- sicher, Unter den Möglichkeiten, die sich hier Partei in der Koalition wünschenswert. Wir dürfen biel wichtiger als 1929. Wenn wir die Frage nach vertretenden Reichskommissar Dr. Bracht und bieten, wird auch eine neue Klage gegen die uns hier durch die kommunistische Demagogie nicht dem Erfolg dieses Schrittes aufwerfen, so muß den kommissaristischen Finanzminister Dr. Po Reichsregierung beim Leipziger Staatsgerichtshof beeinflussen lassen. Bezeichnend ist, daß die Kom­gesagt werden, daß unsere Aufgabe in den pik für die Dauer ihrer Betrauung zu Reichs- angeführt; für wahrscheinlicher hält man es aber, munisten, die die von uns erkämpfte Arbeitslosen­wichtigsten Punkten erfüllt wurde. Es ministern ernannt. daß der Angriff gegen das Kabinett Papen im fürsorge ablehnen, die Lebensmittelfarten am meisten wurde mit übermenschlichen Anstrengungen nicht Damit soll offenbar die angekündigte Ver- Wege über den Reichsrat geführt werden und zuerst in Anspruch nehmen. Wir sind unserer ohne Erfolg an der Lösung unserer wichtigsten Tages- schmelzung der preußischen mit den Reichsbehör- wird. Preußen und Bayern können mit vereinig- Partei für ihr tapferes Eintreten für die Arbeits­aufgabe, der Erhaltung des Lebens der Strifenopfer den ohne Befragung des Landes wieder ein gutes ten Kräften die Einberufung des Reichsrates auch losen zu Dank verpflichtet.( Beifall.) gearbeitet und diese Aufgabe hat heute noch größeren Stück weiter getrieben werden. gegen den Willen der Reichsregierung durchsetzen. Hoor- Eger Einfluß auf unsere taktische Haltung als je zuvor. In diesem neuen Konflikt steht auch Die Reichsregierung ließ, wahrscheinlich, um Die Not in den Bezirken draußen ist groß. Unsere Bayern voll und ganz auf Seite der alten preu- einem ähnlichen Schritte vorzubeugen, den Reichs- verwahrt sich gegen den in der Debatte geäußerten Agrarier können sich hievon keine Vorstellung machen, Bischen Regierung. Reichs- Vorwurf, daß ein Teil der Vertrauensmänner zu­Bayern sieht darin eine rat zum 10. November einberufen. Ueber fofor- Borwurf, daß ein Teil der Vertrauensmänner zu­ansonsten ihre politische Haltung anders sein müßte. Aeußerung des Bestrebens, daß Preußen vom figen Einspruch Preußens wurde dann die Sit- biel auf Informationen in der bürgerlichen Presse In unserem Bezirke gibt es Kinder, die in der Reich annettiert werde, und somit eine Be- zung des Reichsratsausschusses für Verfassung gebe. Auch die Genossen, die mit der heutigen Taktik Schule einschlafen, weil sie tagelang feinen warmen drohung des Bundessystems des Reiches. nicht einverstanden sind und draußen arbeiten, sind und Geschäftsordnung bereits für Donnerstag, Bissen in den Mund bekommen. Als konkrete For­Gegenüber der amtlichen Begründung, wo- den 3. November anberaumt. von denselben Jdealen beseelt wie die andern. Seit derung muß ich hier verlangen, daß der Bezirk dem Eintritt in die Regierung hat uns die Partei­Karlsbad in die Notstandsbezirke eingereiht wird. leitung nie dazu aufgefordert, den beispiellos schwe Selbst bei der korrektesten und peinlichst genauen Ein­ren Kampf unserer Genossen in der Regierung so zu haltung der Durchführungsbestimmungen zur Ernäh­unterstützen, wie es notwendig ist und einmal unsere rungsaktion fann der Bezirk mit dem zugeteilten Bataillone aufmarschieren zu lassen, um zu bewei­Betrage das Auslangen nicht finden. Es fehlen sen, daß die Partei sich ihre Kampffähigkeit erhalten immer noch hunderttausende Kronen, um die Not hat. Kritik an der Regierungsteilnahme will ich vom der Arbeitslojen auch nur einigermaßen lindern zu Standpunkte des einfachen Betriebsvertrauensman­tönnen. Es müßte ein Beschluß des Parlaments nes aus üben. Wir haben gewiß eine Reihe von herbeigeführt werden, daß die Barlamentarier, nicht Vorteilen für das Proletariat erreicht, auf der an­nur die unserer Partei, in die Notstandsgebiete ge­dern Seite aber sind fast alle diese Vorteile auf in­führt werden, auf daß sie die Verhältnisse dort direktem Wege wieder verloren gegangen. Deswegen studieren und nach den gewonnenen Eindrücken für ist die Frage zu erörtern, ob die Vorteile die Nach­eine durchgreifende Hilfsaktion zugunsten der Hun öfters zu uns kommen und immer wieder den verneinen. Es wird die Frage gestellt: Was soll dann teile für die Partei aufwiegen und das muß ich glatt gernden eintreten.( Beifall.) Kontakt mit den Massen suchen.( Beifall.) geschehen? Dem muß ich die Gegenfrage entgegen­Karl Dietz- Komotau stellen: Was dann, wenn wir bei einer Neuwahl

Rüstungsfeierjahr abgelaufen.

Deutschland äußert sich nicht zu einer Verlängerung.

Berlin , 31. Oktober. Zu dem morgen, den ersten November, ablaufenden Abkommen über einen einjährigen Rüstungsstillstand, das von der Völkerbundversammlung im vergangenen Jahre

Gusti Schaffer- Karlsbad :

daß wir jedes Mittel anwenden müssen,

um die Not zu lindern.

auf die Initiative Grandis abgeschlossen wurde, erfährt das Contibüro von zuständiger Seite, daß die deutsche Regierung die kürzlich erhaltene An­frage des Generalsekretärs des Völkerbundes, ob Die beteiligten Regierungen mit einer Verlänge rung dieses Abkommens um weitere vier Mo­nate einverstanden seien, nicht beantwortet hat und auch nicht beantworten wird, bevor nicht die Frage der deutschen Gleichberechtigung geklärt ist.

11

Verluste erleiden? Wenn wir Geburtshelfer einer neuen Zeit sein wollen, dann müssen wir die gün­ſtige Zeit für den Klassenkampf ausnüßen. stürzen soll, muß gestürzt werden.( Beifall.) Wenzel Jaksch - Prag :

Was uns amt meisten bewegt, ist die Ungewiß­

Dr. Max Adler - Preßburg : Wie die sozialdemokratischen Frauen zur Koali­tion stehen, hat die Frauenreichstonferenz Hlar zum Neben seinem ausführlichen und notwendigen Ausdruck gebracht. Wir müssen unterscheiden zwi- bemängelt es, daß bei manchen. Delegierten gegen Rechenschaftsbericht hat Genosse Dr. Czech auch eine schen überzeugten geschulten Sozialistinnen und jenen, die Bodenbacher Genossen, die hier aufgetreten sind, ebenso notwendige Bolemik gegen kommunisten, die Stimmungen erliegen, die unsere Schulungs- eine Boreingenommenheit besteht. Schon auf dem Hakenkreuzler, Christlichsoziale und andere geführt. arbeit nicht zu erreichen vermochte, die der Spielball Aufsiger Parteitage haben einige Genossen ihren ab­Ich habe mur vermißt, daß er Richtlinien gegeben der Reaktionäre sind. Die Frauen haben unter den weichenden Standpunkt erklärt und selbst Genosse hätte, die wir zum Maßstabe unserer Meinungen gegenwärtigen Verhältnissen viel mehr zu leiden als Nießner hat damals ausgeführt, daß über dem Ein­machen fönnten. Unter dem vielen Bositiven war das die Männer und die Jugend. Die Frauen müssen gang der Koalitionslaube die Worte stehen: Lasset Erfreuliche, daß er konstatieren konnte, daß wir mit das Kunststüd fertig bringen, mit dem Nichts die alle Hoffnungen zu Hause". Wir müssen die Tatsache, heit über das fünftige ökonomisch- soziale Schicksal der den tschechischen Genossen einig gegangen find und uns ausgezeichnet vertragen haben. 3ch hungrigen Mäuler zu ſtopfen. Es schmerzt uns, daß die Geschichte die Lehrmeisterin des Volkes ist, sudetendeutschen Arbeiterklasse. Nicht das empfinden sind und uns ausgezeichnet vertragen haben. Ich gebe zu, daß in Prag das Zusammenarbeiten wenn wir hören müssen, daß in Brag zu wenig er mehr ins Auge faffen. Wir müssen die Wirkungen wir als Damoklesschwert, daß morgen eine Beamten. gebe zu, daß in Prag das Zusammenarbeiten eicht wurde. Denn die so reden, wissen nicht, wie der Stoalitionspolitik in Deutschland und insbesondere regierung kommen könnte, sondern das Damokles­ein außerordentlich gutes ist. Aus dem Pre- schwer es ist, etwas durchzusetzen. Wenn hier gesagt in Preußen studieren, wo die Genossen alle Macht schwert ist die Ungewißheit, ob die Fabriken jemals burger Gebiet fann ich dasselbe nicht wurde, welches Elend es bedeutet, daß hundert hatten, auch die Macht der Bajonette. Trozdem haben wieder in Gang kommen werden, die in unseren berichten. Der Unterschied zwischen den alten Ungarn und der neuen Republik ist in der Slowakei tausende Jugendliche nicht in die Lage kommen, sie diese Macht verloren und wir wünschen nicht, daß Randgebieten stillgelegt wurden. Das ist die gemein­arbeiten zu können, empfinden wir Frauen das auch bei uns die Koalitionspolitik dieses Ende nehme. Jame Schicksalsfrage vor allem der europäischen Ar­nur ein gradueller, im System hat sich nichts ge- besonders, weil wir wissen, daß es das Los unserer Wir glauben auch nicht, daß für den Kapitalismus beiterklasse. Eine Frage von schicksalshafter Beden­ändert. Das System der politischen Bevormundung Kinder ist. Dieses Schicksal tönnen wir nur lindern, eine neue Konjunktur kommt, denn die kapitalistische tung für uns ist es, ob die Tschechoslowakei ein ist aufrecht geblieben, die Slowakei und Kar- wenn wir den Kampf an der Seite der Männer Gesellschaft befindet sich in einer Sterbenskrise und Agrar oder ein Industriestaat werden soll. In die­pathorußland werden von den herrschenden führen. Wir müssen sagen, wir müssen alles tun, um die Führung zu über- fem Punkte müssen wir zu einer programmatischen Klassen des tschechischen Volkes als eine Kolonie nehmen, wenn der Zusammenbruch kommt. Im Klärung gelangen. Die zweite Frage ist die Ausge­betrachtet, die ausgebeutet werden kann. Es hat Sinne des legten Artikels, den Genosse Austerlig vor staltung der regionalen Wirtschaftspolitik in Mittel­sich aber auch zwischen der tschechischen Bourgeoisie und dem tschechischen Proletariat in der Slowakei Darum wollen wir auch anerkennen, was Genosse seinem Tode geschrieben hat, müssen wir immer im europa und ich möchte die Anwesenheit des Genossen Renner benützen, um an ihn die Bitte zu richten, mit eine Arbeitsteilung entwickelt, die wir nicht gut- Czech geleistet hat. Wir alle tragen die Verant- Auge behalten, daß das Ziel alles ist.( Beifall.) uns gemeinsam klarzustellen, welche Aufgaben die heißen können. Die tschechische Bourgeoisie hat es wortung für das, was in der Koalition geschieht, Ing. Fuhrmann- Mährisch- Trübau sozialdemokratischen Parteien in Mitteleuropa dabei verstanden, durch den überragenden Einfluß der und gegen den früheren Zustand ist jede Kleinigkeit, Agrarpartei Kapital zu exportiern, um die Menschen die wir zu erringen vermochten, ein Erfolg für das überbringt zunächst die Grüße der neugegründeten zu erfüllen haben. Hier hört die Analogie mit Fascismus besser ausbeuten zu können, die tschechische sozial- Proletariat. Würden wir aus der Koalition her- Organisation der sozialistischen Techniker und befaßt Deutschland auf. Wenn bei uns der demokratische Partei in der Slowakei ist aber nicht ausgehen, müßten wir uns fragen, ob wir den Wett- sich dann mit der Koalitionspolitik. Wenn nichts siegte, so wäre das nicht nur der Verlust der politi­viel anderes als eine Stellenvermittlungsanstalt für louf mit den Kommunisten und Hakenkreuzlern auf- anderes erreicht worden wäre in der Koalition als ichen Freiheiten, sondern auch die Zerstörung der die in den historischen Ländern arbeitslos gewor- nehmen könnten. Daß wir sozialistische Politik auch eine Festigung der Zusammenarbeit mit den tschechi- ökonomischen Existenz des deutschen Proletariats. denen Tschechen. Diese Entwicklung müssen auch die in der Regierungsfoalition betreiben, sehen wir bei schen Genossen, dann wäre schon das eine unendlich Wenn an den Grenzen des Landes ein pauperisier­in diesem Lande lebenden eine Viertelmillion Deut- ieder neuen Steuer, bei jeder Beschaffung neuer große Tat. Zur Frage der Kürzung der Gehälter tes Arbeitervolt leben würde, das jede Hoffnung auf schen beachten, die Industriearbeiter sind, während Staatsmittel. Haben wir es früher jemals erlebt, der Staatsbeamten erklärt der Redner, daß man nie die Zukunft und den Sozialismus verloren hat, wäre die Slowakei ein Agrarland ist. Wenn wir hören, daß der Besitzende zu höheren Leistungen heran- außeracht lassen dürfe, daß es sich hier um die das ein Unglück auch für die tschechische Arbeiter­daß seit dem Umsturz 250.000 Tschechen eingewandert gezogen wurde als der Besiglose, wie das heute Sicherung der Unterstützung der Ar- schaft. Wir fragen die ganze tschechische Oeffentlich­sind, und daß sie fast alle höheren Posten in den geschieht? Der Bürgerblock ist der beste Beweis da beitslosen handelt. Die Bestrebungen unserer feit: was soll aus den Menschen im deutschen Gebiet öffentlichen Aemtern innehaben und daß auch alle für. Wir haben das Programm, die Fahne der Partei müssen in der Koalition dahin gerichtet sein, werden, aus dem Nachwuchs, wenn er feine Hoff­niedern Bosten nicht verschmäht werden, müssen wir Partei immer in Ehren gehalten, wir sind die alten eine Ausgestaltung der Arbeitslosenfürsorge zu er- nung auch auf öffentlichen Dienst vor sich sieht. Ge­sagen, daß diese Dinge unmöglich sind. Die Stel- Sozialisten geblieben. Wir dürfen uns nicht in die fämpfen. Wir müssen aber nicht nur deshalb, um genüber dem Bestreben der tschechischen Bourgeoisie lung der tschechischen Sozialdemokraten in der Slo- Defensive drängen lassen, wir müssen zum Angriff den Arbeitslosen besser helfen zu können, in der das rationale Problem mit dem Polizeiknüppel und wakei ist anders als in den historischen Ländern. übergehen und den Ansturm von links und rechts Koalition verbleiben, sondern auch, um recht bald schlecht arrangierten Hochverratsprozessen zu lösen, Das Programm findet dort wenig Beachtung. Die abwehren. Nicht die revolutionäre Phrase, sondern das an den Staatsangestellten begangene Unrecht der müssen wir aussprechen, daß eine wahrhaft staats­Es ist viel Gehaltstürzung so bald als möglich wieder rückgängig erhaltende Politik gerichtet sein müßte auf die Wie­Grammatit des flowakischen Volkes ist eine Herzens- die revolutionäre Tat tut uns not. angelegenheit der Slowaken. In dem Streite darum revolutionärer, wenn wir im Kreuzfeuer stand zu machen. Unsere größte Sorge muß in Sinkunft derherstellung der ökonomischen Grundlagen beider haben sich die tschechischen Sozialdemokraten gegen halten( Beifall) und für das Proletariat in der die Beschaffung von Arbeit für die Krisenopfer sein. Völker. Die positive Einstellung der deutschen Arbei­die Wünsche der übergroßen Mehrheit des slowati- ießigen Situation herausholen, was möglich ist. Da aber die Arbeitsbeschaffung durch die Industrie ter, Angestellten und Kleinbauern ist auf die Dauer nicht erfolgen wird, muß sie durch Investitionen des nur möglich, wenn diese hoffen können, daß sie in schen Volkes gestellt. Das junge Volk in der Slo-( Beifall.) Staates und der Selbstverwaltungsförper durch diesem Staate zukünftig als gleichwertige Bürger geführt werden. Es gibt Möglichkeiten genug, um und Menschen leben können. Die Haltung der Partei öffentliche Investitionen, bei denen große Massen in diesem Augenblick hat also tiefere Gründe und von Arbeitslosen Beschäftigung fänden, durchzu- wir alle zusammen haben ein Bedürfnis nach tätiger führen. Es besteht die Möglichkeit, Spitäler, Straßen Mitgestaltung der Schicksalsprobleme der deutschen und Kanäle zu bauen usw. Die Frage der Beschaf- Arbeiterklasse. Es wird der Uebergang zur Opposition empfohlen, mehr oder minder deutlich. Dann wären wir ausgeschaltet in der Zeit der schwersten Entschei dungen. Dadurch, daß wir das Genter System novel­fiert haben, haben wir die Gewerkschaften intakt ge­halten, so daß sie sogar neue Mitglieder gewinnen. Die Wunden, die wir jetzt erleiden, sind Fleischwun­den, welche heilen werden; würde aber die Gewerk­schaftsbewegung geschädigt, so müßten wir wohl von nochenbrüchen sprechen. Der zweite Unterschied gegenüber Deutschland ist der, daß in der Tichecho­Slowakei ein national gespaltener Fascismus einer international verbundenen Sozialdemokratie gegen­übersteht und daraus ergibt sich für uns eine gewal­tige taftische Ueberlegenheit. Warum sollten wir nicht auch heute offensiv in das Land hinausgehen?

matei hat nicht die Möglichkeit zur Entfaltung. Es Karl Baler- Teplitz tommt nicht zur Geltung an der Universität, im

15. Jahre der Republik haben Breßburg und Kaschau erklärt, als Arbeiter aus dem Betriebe zu sprechen noch nicht die Autonomie. Zu den gewählten Ver- Man tann nicht mit der Stimmung der unauf tretern kommen noch Ernannte, der Bürgermeister geklärten Masse operieren. Wie schädlich das ist, lehrt wird nicht gewählt, sondern ernannt, der natürlich der fommunistische Bergarbeiterputsch im nordwest­immer ein Agrarier ist, der alle Beschlüsse, auch die böhmischen Revier. Wir hätten damals auch leicht fung der Mittel ist nicht unlösbar. Eine Herab einstimmig gefaßten, aufheben kann. Weil wir Radau machen können, aber der Streifputsch mußte ichung des Zinsfußes würde die Staatskaffa und die wollen, daß wir mit den tschechischen Genossen in beendet werden, damit unsere Rechte nicht verloren Finanzen der Selbstverwaltungskörper entlasten und gutem Einbernehmen leben, deswegen sage ich das gehen. Sicherlich erliegen manche Schichten der Geld für öffentliche Arbeiten freiseßen. Ebenso könnte Bei den Gemeindewahlen in Preßburg haben die Arbeiterschaft der kommunistischen Ideologie, vor durch eine Stonversion der öffentlichen Anleihen Geld tschechischen Genossen gegen die Vereinbarungen auf allem die jüngeren Arbeiter und die Arbeitslosen füffig gemacht werden. Die derzeitigen Verhältnisse deutschen Plakaten und deutschen Flugblättern und und es ist manchmal schwer, den Menschen unseren auf dem Geldmarkt gestatten aber auch die Auf in deutschen Zeitungsinseraten zur Wahl der tschechi Standpunft begreiflich zu machen. Deswegen müssen nabme öffentlicher Anleihen. fchen Sozialdemokraten aufgerufen. In ihren Ver- wir mehr Aufflärungsarbeit leisten fommlungen treten deutsche Referenten auf. Diefe als bisher. Nicht nur durch die Presse und Baus Dinge fönnen nicht dazu beitragen, um das brüder- agitation, sondern auch mittels öffentlicher Versamm fiche und freundschaftliche Verhältnis zwischen den lungen. Wenn wir hier und da bei Wahlen eine beiden Parteien zu festigen. Wir wollen, daß die Schlappe erleiden, so ist nicht immer die Koalitions befaßt sich mit der wirtschaftlichen Lage im Durer brüderliche Zusammenarbeit überall zur Wirklich politik daran schuld. Wir wünschen nur, daß unsere Bezirt und fordert die Einreihung dieses Gebietes leit werde.( Beifall.) Barlamentarier und die übrigen ersten Funktionäre in die Kategorie der Notstandsbezirke. Zur Roali

Wir werden den Arbeitslosen den größten Dienst erweisen, wenn wir ihnen Arbeit geben.( Beifall.)

Spielvogel- Hostomitz