Seite 8.Dienstag, 1. November 1932Nr. 287T agesneuigkeitenzur93.110,17.740,33.4öS,Wieder ein SoldatenselbstmordIn Pilsen hat sich Sonntag, den 30. Oktober, abends in der Wohnung seiner Eltern derSoldat des 18. Jnf.-Regiments Joses Vokurkaerhängt. Die Ursache des Selbstmordes wird voneiner Militärkommission untersucht.70.00050.00020.00010.0005000 L:22.939,34.167,46.578,57.541,77.175,101.595,bend gesichtet worden sein. Das deutsche Gegenflugzeug v 2.009" hat sich auf die Suche nach denResten und nach der Bemannung des verunglückten Flugzeugs begeben und wird über dem Kanalkreuzen. Man nimmt an, daß ein Brand denUnfall verursacht hat, weil Kanaldampfer in dengestrigen Abendstunde» Flammen,m der Luftbeobachtet haben wollen. Di« verunglückten Flie-ger sind der Flugzeugführer Wilhelm Cuno, undder Funker und Maschinist Werner D r e b e s,beides alterfahrene Kräfte.Entgegen optimistischen früheren Berichten,ist von dem verunglückten Flugzeug noch keineSpur entdeckt worden.Ein Irrer mit einem Militär ewehrbedroht die MafferSdorfer Umgehung.Reichenberg, 31. Oktober. Heute morgensgelang es dem 33jähria«n Geisteskranken AlfredÄundrak aus der Tobsuchtszelle des Reichenberger Krankenhauses zu entfliehen. Der Irreflüchtete in das Haus seiner Mutter in MafferS-dorf. Dort hatte er sich inzwischen m i t e i n e mMilitärgewehr bewaffnet und als di«Polizei nach ihm fahndete, feuerte er von derBodenstiege aus zwei Schüsse gegen den Polizeiinspektor O p p e l t ab, der einen Durchschuß desrechten Ober- und des linken Unterschenkels erlitt und schwer verletzt ins Spital übergeführtwerden mußte. Der Geistesgestörte flüchtete sodann, bekleidet mit einer alten österreichischenUniform und ausgerüstet mit einem Manlicher-gewehr und einem Brotsack voll Munition, in dennahen Wald.Die Polizei und Gendarmerie unternimmtumfangreiche Streifungen, um des.Irrsinnigenhabhaft zu. werden und weitere Bluttaten zu verhüten.*München, 31. Oktober. In Schwabingwurde heule ein schwerer Raubüberfallverübt. Zwei Angestellte des Wohl-fahrtamtes wollten 7000 Mark in einerTasche beim Wohlfahrtsamt ab liefern. Ms siedas Wohlfahrtsamt betreten wollten, sprangenzwei Burschen aus einem Auto, das die Angestellten verfolgt hatte, schlugen die Beamten mitGummiknüppeln nieder, raubten den Geldbetragund entflohen im Kraftwagen, ohne erkannt zuwerden. Das Auto war kurz vorher gestrchlenworden.BttrredSvcri aimn lung,Aewerk>üaft»versammlun»BenoffenschaflSverfammluu»Wählern eri'ammlung,Krauenversammlung,oolitischen Versammlung,m ein«W ftw die74.132, 74.320,79.211, 83.470,90.298,"Vom RtmdhmhEmpfehlenswertes aus ven Programmen.Mittwoch:Prag: 6.15 Gymnastik, 11.00 Schallplatte«. 15.30Lieder. 17.10 Marionettentheater. 18.28 DeutscheSendung: Arbeiters««!: Volker Fritsch: HeinrichHerz, ein Revolutionär der Wissenschaft. 19.20 Sa-xophonvorträge, 20.00 Sokrates Tod. 2220 Tanzmusik.■—‘ Brünn: 16.10 Orchesterkonzert. 18.25Deutsche Sendung. 21.00 Konzert.— Berlin: 19.30Weingartner dirigiert Walzer. 20.00 Siufoniekon-zeit.— Breslau: 16.30 Bratschemusik.— Frankfurt:21.00 Orchesterkonzert.— Mühlacker: 19.30 Volksmusik.— Hamburg: 19,30 Heitere Musik von heute.21.00 Besuch bei Nestroy.— Königsberg: 18.25 Mu-'italische Zeitbilder— Wien: 18.25 Blasmusik. 20.00SailLek kehrt heim!Ei« fideler Schübling.Wie die Ostrauer Morgenzeitung" aus Kreisei der Hamburger Kriminalbehörde erfährt,wurde Sonntag vormittag sder geweseneGeneraldirektor der Larisch-Mönnichschen Unternehmungen in Mähr.-Ostrau Dr. Zajiöek, vomKapitän des in Hamburg eingetroffenen Dampfers„San Francisco" den reichsdeutschenBehörden zwecks Uebergabe an die tschechoflowa-kischen Behörden ü b« r g« b e n.•Inzwischen hat der ehemalige Generaldirektor ferne Reise bereits vollendet und ist in seinemBestimmungsorte eingelangt. Um 3 Uhr frühwurde er rn Bodenbach von den tschechoslowakischen Sicherheitsbehorden übernommenund verbrachte den Rest der Nacht im Gewahrsam der Bodenbacher städtische« Polizei.Um Viertel 9 Uhr'fetzte er sein« Fahrt in separiertem Abtell uyd in Begleitung der entsprechendenEskorte nach Prag fort, wo er kurz nach derMittagsstunde eintraf. Er wurde von einer gewaltigen Menschenmenge erwartet, die den berüchtigten Herrn sehen wollte. Zajiöek ist inbester Laune und erklärt, sich in Europa sehrWohl zu befinden— weit besser als in Südamerika. Er macht einen überaus vergnügtenEindruck. Um 2 Uhr nachmittags wurde dieReise nach Mähr.-Ostrau fortgesetzt, wo unverzüglich mit der Einvernahme begonnen werdensoll.AeneHen! Oraofflnoen!8»MnMnMnjeftnMnIlkGWffJeöer Versammlung oder Sitzurproletarischen Organisation sollt Ich'llMMllMk VMMintensivste Werbearbeit leistenSST. aus Leu Lüsten!Deutsches Postflugzeug über dem Kanalverunglückt.Berlin, 31. Oktober. Das Postflugzeugoer Strecke L o n d o n—K öln a. Rh., das amSamStag um 7 Uhr abends von London abgeflogen war, sandte etwa 40 Minuten nach demStart funkentelegraphisch Hilferufe. Da sichdas Flugzeug zu dieser Zeit in der Nähe desKanals befinden mußt«, wurde sofort der gesamt« Küstenwachdienst alarmiert. Es gelang jedoch nicht, eine Spur von dem vermißtenFlugzeug zu finden. Im Kanal herrschte schweres,stürmisches Wetter. Auch die Besatzungeines entsandten Flugzeuges konnte keine Feststellungen machen, so daß man wegen des Schicksals der Flieger bereits starke Besorgnissehegte.Wie aus Ostende verlautet, sollen Teile derMaschine nahe der englischen Küste westlich t r e i-A la Chicago.Blutige Uebersälle auf Geldtrausportei« Deutschland.Erfurt, 31. Oktober. Zwsi Boten der hiesigen Filiale der Deutschen Bank undDiskontogesellschaft hatten von derReichsbank 50.000 Mark abgeholt und befände«sich auf dem Wege zur Deutschen Bank. K«Hvor ihrem Eingang drangen plötzlich aus einemvor dem Bankgebäude haltenden Kraftwagenmehrere Männer heraus und gaben ohne irgendeinen Anruf auf die Bankboten zahlreicheSchüsse ab. Einer der beiden Boten sank s o-fort tot zu Boden. Der andere schielt einenschweren Bauchschuß. Die 50.000 Markwaren in einer Kiste verpackt, die zur Erde fiel.Die Räuber wollten sich der Kiste bemächtigen,wurden jedoch durch das Dazwischentreten einesPolizisten daran gehindert. Me Räuber bestiegenschleunigst chr Auto, das eine Hamburger Nummer zeigte, und fuhren in schnellstem Tempodavon. Der Polizeibeamte feuerte aus seinerPiswle sichen Schüsse hinter dem Kraftwagenher und verletzte dabei den Beifahrer. Die anderen Schüsse Haban den Wagen getroffen. DerPolizeibeamte hatte di« Geistesgegenwart, ei«auf der Straßs stehendes Motorrad sofort anzutreten und den Räubern nachzujagen. Er verloraber das schnell fahrende Auto bald aus denAugen.Arbettertod in aller Wett.Grauenszen« am Hochofen.Mühlheim-Ruhr, 30. Oktober. Auf einemHochofen der Friedrich-Wilhelm-Hütte, aufdem einig« Schlosser mit Reparaturarbeitenbeschäftigt waren, ereignete sich heute einschweres Unglück. Wahrend der auf ein falsches Signal vorgenommenen Füllungrutschte der 48jährige Vorarbeiter Bohrmannaus Oberhausen, der sich noch auf der innerenGlocke befand, mit der ganzen Erz-ladung in den glühenden Ofen.Durch eine kurz darauf erfolgte Explosion wurden fünf Arbeiter durch Brandwundenschwer verletzt. Die Ermittlungen sind soforteingeleitet worden.Explosion in slowakischem Eisenwerk.Preßbnrg, 30. Okwber. Im staatlichenEisenwerke von PodbrezovL kam es amletzten Samstag zu einem Explosionsunglück,bei der eine größere Anzahl von Arbeitern verletzt wurden. Im Krankenhaus befinden sich imganzen 29 Arbeiter, die Brandwundenerlitten haben, 20 derselben erlitten Brandwunden dritten Grades. Der Zustand vonacht der Verletzten ist überaus ernst. DasErgebnis der Untersuchung der amtlichenKommission, die sich an den Ort desUnfalles begeben hatte, ist bisher noch nicht bekannt geworden.Grubenbrand.Bochum, 31. Oktober. Auf der Schochtanlag«1/2 der Gewerkschaft„Konstantin der Große"entstand ein Grubenbrand. Die Brandschwadensind bis zur Schachtanlage 6/7 vorgedrungen. 21Bergleute mußten mit Vergiftungen ins Krankenhaus gebracht werden. Gegenwärtig ist manmit der Abscheuerung der Brandstätte beschäftigt.Vier arabisch« Steinarbeiter.Algier, 31. Oktober. Sechs eingeboreneArbeiter sind Sonntag abends in einem Steinbruch verschüttet worden. Bier Arbeiterkamen ums Leben; zwei wurden schwer verletzt.Giftig« Gas«— drei Tote.Venedig, 31. Okwber. In der Essig-s a b r i k Lanzit& Mira bei Venedig wurdengestern drei Ardeiter durch Giftgas«betäubt und verstarben, bevor ärztliche HilfeStelle war.Todesfahrt einer««bekannte» IMotozytlistin.Deutschbrod, 30. Oktober. Aus Deutschbrod;fuhr heute mittag auf der Staatsstraße nachCeflä Belä auf dem Motozhkl O L HI339 eine unbekannte Frau, die die Maschine■selchst lenkte. In einer scharfen Straßenbiegungbei der Gemeinde Pohled stieß sie an einenPrellstein und zog sich im Fall eine tödliche Verletzung zu, der sie nach derUeberführung ins Krankerchaus von Deutschbroderlag. Nach ihrer Identität wird gefahndet.Außer einem BerlobungSring hatte sie keineJdentitätSdokumente bei sich.We die Bodenreform in Wirklichkeit aus sieht, kann man einem Brief entnehmen, den'das„Prüvo Lidu" abgedruckt hat. Demnach'hat über Empfehlung der„Närodni jednota"]für Südwestmahren ein Herr Franz Tim- 1mer den Großgrundbesitz Helenenthal beiSchönwald, Bezirk Znaim erhalten, den Fa- 1sanenhof bei Schönwald ein Herr K u t h a n’(Großgrundbesitzer). Den schlechteren Boden<hat die Pacht- und Kolonisationsgenossenschaft'in Brünn gekauft und den tschechischen Gren zern in unverbrüchlicher nationaler Treue ver sprochen, den also von den bösen Deutschen;gewonnenen Boden zum Einkaufspreis abzu- igeben. Nun ist immer interessant, wie der!Hurrapatriotismus(welcher Art immer) tn 1Wirklichkeit aussieht und deshalb dürfte es nicht!Wunder nehmen, wenn dieser„Einkaufspreis":trotz nationaler Treue gewissen Wandlungen.in den patriotischen Kanzleien unterzogen 1wurde. Der Preis für einen Metzen betrug'•1150 K, davon hat die Genossenschaft den be drohten Grenzern tschechischer Zunge groß zügig als Baugrund zur Kolonisierung des,„verdeutschten" Gebietes das Stück zu 3000Kronen überlasten; nach Abzug der Spesen 1verbleibt also ein Reinverdienst von 1800 Koder einhundert fünfzig Prozent! Der restliche'Boden wurde für einhundertdreißig Kronenjährlich vermietet, so daß die Genostenschaftan Miete allein wenigstens 40.000 8 in sechsJahren verdient hat. Heuer hat man sich ent schlossen, anstatt 1150 X als Einkaufspreis1600 Li zu ,chewilligen" und der statuten mäßigen Gemeinnützigkeit also gewisse Gren zen gezogen; und da die bedrohten tschechischenGrenzer nur 200 L Reingewinn, pro Metzenzugestehen wollen, hat man ihnen kurzerhandeinen Termin bis zum 20. Oktober gesetzt underklärt, daß anderenfalls die Felder an Außen stehende verkauft, werden müßten. Wie manieht, ist es nicht nur ehrbar, sondern aucheinträglich, Patriot zu sein und die bedrohtenTschechen im„verdeutschten" Gebiet tatkräftigzu unterstützen. Da auf dieser Welt nicht ein mal mehr der Tod ganz umsonst gestattet ist,wird es ja- nicht weiter Wunder nehmen,wenn die patriotischen Genossenschaftler sicheben ihre Hilfe gut bezahlen lasten...Sturmnacht^ über den britischen Insel«.Samstag und Sonntag wütete über einigen bri tischen Inseln ein heftiges Unwetter, das stel lenweise von Wolkenbrüchen begleitet war. Dieowohl auf dem Meere als auch auf dem Fest land« vsrursachtc« Schäden sind groß. Im HafenFollestvne wurde eine Sturmgeschwindigkeit von110 Meilen pro Stunde gemessen, was diehöchste Geschwindigkeit bedeutet, die die Apparatedort je verzeichnet haben. Die ganze englischeKüste längs des Aermelkanals wurde von denFluten überschwemmt. Zahlreiche Schiff«, diesich auf stürmischer See in Not befanden, riefenum Hilfe, und es mußten Rettungsschiffe ent?irmdt werden. In einzelnen Fällen gelang dieRettung nur unter den größten Schwierigkeiten.Auch die französische Küstenschiffahrt ist stark be einträchtigt. Mehrere Dampfer mußten in denHäfen Schutz suchen. Die Versorgung der Leucht-Mrmwächter ist nur mit großen Schwierigkeitenmöglich.Zeugengebühr«« für Arbeiter. Nach der bis herigen Praxis hatten Anspruch auf Ersatz fürden ihnen durch Zeugenaussagen im Strafver fahren entgangenen Lohn nur jene Zeugen,welch« für Zeitlrchn, nicht aber i«ne, hie fürAkkordlohn arbeiteten. Nun hat das Justizmini sterium den Gerichten mitgeteilt, daß es diesePraxis für unrichtig halte und daß nochseiner Ansicht den Zeugen, di« für Akkordlohnarbeiten, derselbe Anspruch zukommt, wiejenen, die für Zeitlohn arbeiten.Endlich Abhilfe? Wie der„Morgen" meldet,wird es am kommenden Donnerstag an derWiener Universität zur Einführung einer U n i-vers i tä t s wache kommen. Sie wird von 40verläßlichen Beamten^bildet und chre Mit glieder werden durch Abzeichen gcknnzeichnetsein. Sie wird die Aufgabe haben, bei dergeringsten Ruhestörung ohne, besondereWeisung sofort in Aktion zu treten.Razi-Wahlanto havariert. Nach Blättermel dungen stürzte Sonntag abends ein mit Natio nalsozialisten besetztes Wahlauto in Falken-s e e bei Berlin um. Alle SA-Leut«, die auf demFährzeug standen, fielen auf die Chaussee, zwölfvon ihnen mußten ins Krankenhaus geschafftwerden.De« Baier erstochen. Sonntag abends ist inHerrenberg bei Graz der 43jährige Josef H a u s-Hofer mit seinem 63jährigen Vater in einenStreit geraten, wobei er in Anwesentheit seiner—«»><».Mutter und seiner beiden Schwestern den alten j„Jedermann", Drama von Hofmannsthal.tzisenbahnkatastrophe in SLSR.Todesstrafe für den Stationsvorstand.Moskau, 31. Oktober. In dem Prozeß gegenmehrere Angestellte der Kursker Eisenbahnlinie wegen des Eisenbahnunglücks beiLublino am 16. Oktober wurde der schuwtragendeStationsvorsteher Bulakoff zum Tode verurteilt. Bei dem Eisenbahnunglück waren, wiejetzt bekannt wird, 36 Personen getötet und 51verletzt.Ziehung der MfleulotterieK: 29.386.K: 34.521.K: 27.469.K: 32.008.1421, 4818, 24.861, 34.286, 58.717,56.910, 73.546, 77.816, 93.798, 101.126.2000 K: 432, 3017, 4290, 4729, 4730, 4.833,5217, 7529, 7669, 8332, 8705, 9943, 10.969, 15.070,17.472, 18.967, 19.580, 21.469, 21.561, 23.195, 23.218,23.572, 23.605, 26.212, 26.418, 26.577, 28.413 35.593,36.905, 38.096, 39.398, 45.981, 46.178, 46.671, 46.87147.134, 50.054, 56.568, 58.250, 60.140, 60.831. 62.825,70.914, 70.918, 71.363, 72.920, 74.105,75.525. 76.013, 76.148, 76.306, 78.492,84.844, 85.210, 87.516, 87.705, 88.654,93.798, 98.160, 102.165, 103.193.1200 K: 815, 2449, 4572, 7596,26.201, 27.095, 27.726, 28.105, 32.052,34.544, 34.923, 34.987, 41.590, 42.309, 46.26k46.992, 47.787, 49.577, 51.190, 54.571, 56.822,59.484, 60.084, 61.521. 69.094, 69.631, 76.816,78.322, 79.496, 87.723. 90.641, 98.829,102.865.Der Treffer von 70.000 K fiel auf Spieler inPrehburg.Nette zustande in der Slmllher GarnisonZu der unter diesem Titel, in unserer Folgevom 2, Oktober 1932 veröffentlichten, der„Bolkswacht"(Sternberg) entnommenen Notizerhielt«« wir von der Prager Staatsanwaltschaft eine Berichtigung, die wir nachstehendbringen. Nach dem Preßgesetz muß eine amtliche Berichtigung ohne jede Bemerkung gebracht werde«:Der Inhalt der unter diesem Titel in derNr. 233 oer periodischen Druckschrift:„Sozialdemokrat" vom 2. Oktober 1932 veröffentlichtenArtikels entspricht nicht voll der Wahrheit.Es ist nicht wahr, daß di« Militärverwaltung resv. daS 6. Regimentslommando in Olmützkeinen Wert auf ordentliche und kräftige Nahrungder Soldaten zu legen scheint, sondern wahr ist,daß der militärischen Verpflegung die beste Fürsorge gewidmet wird.Man geht nicht daran, die Kost systematischzu verschlechtern, denn anstatt der ausländischenNahrungsmittel, wie z. B.«es Reises werden ausstaatswirtschaftlichen Gründen vollwertige einheimische Lebensmittelprodukte konsumiert. DieAngaben des Reservisten, als ob alle drei Wochenhindurch, die er diente, fast nur Kartoffeln undwieder Kartoffeln als Speise verabreicht würden,entspricht nicht den Tatsachen.- Laut Speisekartewaren zum Mittagmahl beim JR. 6 im MonatAugust Kartoffeln bloß zehnmal, im Septemberdann nur elfmal. Sonst kochte man Knödel oderander« Teigware und Hülsenfrüchte.Made,n in der Schwammerlsuppe und übelriechendes'Fleisch wurden nie festgestellt. Fleischsowie die Viktualien und die fertige Kost selbstwerden täglich überprüft. Schließlich ist auch dieBehauptung unwahr, man könne sich demnachsehr leicht vorstellen, auf welch« Ursachen di« inletzter Zeit häufig austretenden epidemischen Soldatenerkrankungen zurückzuführen sind, denn beimInfanterieregiment 6 in Olmütz ist überhauptnie eine epidemische Krankheit vorgekommen.Mann mit einem Küchenmesser schwere Stichverletzungen in den Hals beibrachte, sodaß er m kurzer Zeit darauf verschied.Flugraketen-Start abgesagt. Der für Sonntag nachmittags geplante und mit Interesse erwartete_ Abschuß von Flugraketeu desOsnabrücker Ingenieurs T i l i n g auf demFlugplatz Tempelhof ist infolge des regne-rischen Wetters abgesagt und auf einen späterenZeitpuickt verschoben worden.Streikend« Bremsen. Wie Havas aus Oranberichtet, versagten dort gestern die Bremseneines Autobus, der 34 Fahrgäste von ElA n c o r a h nach Oran beförderte. Drei Fahrgäste wollten während der Fahrt aus dem Wagenjpringen und kamen dabei ums Leden. FünfPersonen wurden verletzt.Ein Massenbrandstifter. Ein Sonntag nachtsin Seiersberg in einem Wirtschaftsgebäudeausgebrochener Brand führte zur Verhaftungdes 30jährigen landwirtschaftlichen ArbeitersHerrmann Leopold. Bei der Einvernahmedurch die Gendarmerie legte er ein Geständnisab. Er gab an, in den Jahren 1931/32 inRaaba ,bei Graz und in Seiersberg sowie inder Gegend von Straßgang dreizehn Brändegelegt zu haben. Er wurde dem Gerichte eingeliefert.Elfiährige Dichterin... Ein Pariser Verlagshaus sitzt« einen literarischen Preis in der Höhe von2000 Franken für Kinder aus. Bon 250 eingesandten Arbeiten kamen nach dem Beschluß eineslitevarisch durchaus ernst zu nehmenden Gremiums25 in engere Wahl. Den ersten Preis in Höhe von1000 Franken erhielt ein elfjähriges Mädchen fürihre„Geschichte in drei Tellen: Der Kuckuck, dieNachtigall und der Esel". Alle Parisir Blätterbringen das Bild des Kindes.