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Dienstag, 8. November 1932.

Str. 263. Herrenklub spielte die soweit ernst gemeint| Regime bis zur endgültigen Beseitigung, tei- diesen oder jenen Staat sich die sogenannten Un- Aufsicht und dem Eingriffe des Staates unter­war, als er für sich beanspruchte, was jene nerlei Kompromisse und kein Gedanke an irgend gerechtigkeiten petrifizieren würden, ist dies eine wirft; an die Stelle des unbeschränkten Indivi ihm, dem Lakai und Zutreiber nicht gewähren eine Verständigung mit diesen Elementen! schlechte Rechnung. Mit der Zeit fällt nur eine dualismus will er das System der Reglementie wollten, konnte die Sozialdemokratie, links Schließlich fündigt Adolf Hitler einen neuen ber- ungerechte Forderung und deshalb ist auch der rung setzen. Er steuert mit seinen Gedankengän­hier zum Ausdruce gebrachte Standpunkt ge- gen also einem Staatskapitalismus entgegen, den außerdem von den Kommunisten bekämpft und stärkten Propagandafeldzug an. Wie die Reichspressestelle der Nationalsozia- recht: vorderhand definitiv den Krieg zu verer auf einer selbstverständlich agrarisch beherrsch­lizitatorisch überboten keinen Raum gewinnen, listen schreibt, habe die Wahl das von der Regie- hindern und Frieden sowie Rube unter den ten Staatsführung aufbaut. Denn nach ihm wird nicht die Opposition werden, zu der sie berufen rung von Papen erwartete Ergebnis, die Natio- Völkern sicherzustellen und dann vernünftig und die soziale Grundlage der fünftigen Zivilisation ist. Kommt es zur Legalisierung der Konter- nalsozialisten in ihren Grundsäßen so zu erschüt- objektiv über die politischen Streitigkeiten in nicht mehr die städtische Bourgeoisie, sondern die revolution durch eine Koalition Hitler- Brü- tern, daß sie ihren berechtigten Anspruch auf die einer Atmosphäre der Ruhe und des Friedens zu Landwirtschaft bilden. Von dem Bestehen eines ning- Hugenberg, dann wird die Sozial- Regierungsführung aufzugeben gezwungen wären, diskutieren. städtischen wie auch eines landwirtschaftlichen demokratie Ellbogenfreit, Annicht gebracht. Die NSDAP . habe ihre Feuer­Proletariats. fcheint Dr. Hodža offiziell noch keine Zum Schluß befaßte sich Beneš mit wirt- Kenntnis genommen zu haben, denn anders griffsraum und auch die Möglichkeit er- probe glänzend bestanden und damit endgültig folgreicher Auseinandersetzung mit der KPD bewiesen, daß sie als der entscheidende Machtfak Ichaftlichen Fragen, so der Londoner Wirt- dürfte es ihm nicht passieren, daß er die städtische der Bereinigung der Bourgeoisie als die absterbende, die ländliche haben. Dann erst wird der Kampf um die tor aus dem politischen Leben Deutschlands nicht schaftskonferenz, der Frage mehr ausgeschaltet werden könne. Der Ausgang Kriegsschulden an Amerika und der Ostreparatio- Bourgeoisie als die Kultur der Zukunft anspricht, zweite Republik, die deutsche Arbeiter- dieser Wahl müsse jedem die Augen darüber öffnen und weist bei der Besprechung der tschecho- dagegen die Kulturwerte, die die sozialistische republik beginnen, in dem die Sozialdemo- nen, daß der Nationalsozialismus nicht nur uner- slowakischen Handelspolitik auf die Gefahr einer Arbeiterbewegung geschaffen hat, und die sich fratie geistig und organisatorisch führend sein schütterlich sei, sondern das einzige Boll weiteren Einengung unseres Außenhandels hin. Wir ruhig neben der Kultur eines Restgutshauses und die Einheitsfront der deutschen Arbeiter wert gegen ein Sowjetdeutschland. befürchten, erklärt er abschließend plöglich in einem sehen lassen können, vornehm übergeht. schaffen muß, um nicht einen Flügel der Kon- Die NSDAP . werde Deutschland vor dem Bol- unbegreiflich scharfen Tonfall, feine politischen Dr. Hodža könnte uns auch darüber einiges trerevolution, sondern das ganze Pack, den schewismus zu bewahren wissen. Konflikte mit den Nachbarstaaten, da unser Ver- erzählen, warum seine Partei, die durch ihn nach Schleicher samt seinem Hitler, zum Teufel In nationalsozialistischen Kreisen wurde dem hältnis zu ihnen gut ist, zu unserer Verteidigung dem System der Reglementierung ruft, auf der aber treffen wir allerdings Vorkehrungen anderen Seite sich so wütend beispielsweise gegen ut jagen! VDZ- Korrespondenzbüro erklärt, daß eine off- und wenn es notwendig wäre, würden wir uns ge- den Mieterschutz stellt, der doch dem unbeschränk zielle Stellungnahme der Münchener Partei­zentrale Hitler will kompromißlos te bevorstehe. Schon jetzt könne man aber ten Invidualismus des Hausbesites einen Riegel darauf hinweisen; daß nach dem Ergebnis dieser vorschieben soll. Reichstagswahl die NSDAP . berechtigt sei, weiterhin ihren Anspruch auf Führung der Reichsregierung zu vertreten. Dabei sei die Frage von nicht so großer Aktualität, ob die NSDAP . an Stelle Adolf Hitlers Gregor Straffer als Nachfolger von Papen vorschla­gen wolle.

bleiben.

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München , 7. November. In Aufrufen wen­det sich Adolf Hitler an die Nationalsozialisten und die Parteigenossen. Für die NSDAP . sei der Sinn des Ausganges dieser Wahl klar: Fort sehung des Kampfes gegen das

Das Beneš- Exposee:

Europäische Friedens- Organisierung

als einzige Rettung aus drohender Kriegsgefahr?

Prag , 7. November. Außenminister Dr. Beneš hat heute in den Außenausschüssen der beiden Häuser ein ausführliches Exposé über die außerpolitische Lage erstattet, dem er bezeichnen­derweise den Titel gab:

,, Wird sich Europa für den Frieden oder für den Krieg entscheiden?"

rüsten könnten, würde dies einfach rüsten könnten, würde dies einfach bedeuten, einen neuen Krieg vorzubereiten. Die Gleichheit kann jedoch allmählich nur dadurch er­zielt werden, daß nach Artikel 8 des Pattes schrittweise alle übrigen ihre Rüstungen redu zieren; es gibt keinen anderen Weg, wenn man

rade be egen unserer Friedenspolitik mit einer Entschiedenheit verteidigen, welche sei

ten ihresgleichen hätte.

Eine Kundgebung

Der sozialdemokratischen Aerzte zum§ 144.

Die am anderen Tage angenommene Reso lution gibt uns dann, weit besser als es Dr. Hodžas Ausführungen vermögen, einen Begriff davon, wie diese agrarisch- demokratische Frei­heit" in der Praxis aussehen würde. Empfohlen wird beispielsweise eine Ermöglichung der Be­Die tschechischen und deutschen sozialdemo- rufsänderung der Arbeitslosen durch besondere kratischen Aerzte haben in einer gemeinsamen Be- Kurse, was wenig nüßen wird in einer Zeit, wo ratung am 30. Oktober in Prag folgende Kund- alle Berufe von der Arbeitslosigkeit betroffen find. Weit ernster ist dagegen die Forderung nach gebung beschlossen:

1. Als Aerzte erklären wir, daß die Unter- gesetzlichen Bestimmungen darüber zu nehmen, brechung der Schwangerschaft ein Eingriff ist, der welche Arbeiten der Arbeitslose unter sonstigem die Gesundheit bedroht und daß wir uns deshalb Verluste des Anspruches auf die Arbeitslosen­mit aller Entschiedenheit dem in unserer Zeit unterstützung anzunehmen verpflichtet ist. Bis herrschenden Ueberhandnehmen der Abtreibungen dieser fromme Wunsch unserer grünen Inter­entgegenstellen. Wir sind aber überzeugt, daß die nationale verwirklicht werden wird, dürften so Strafverfolgung der Abtreibungen dieses Ueber­Strafverfolgung der Abtreibungen dieses Ueber- manchem agrarischen Füchslein die Trauben sauer geworden sein. bandnehmen nicht eindämmt und daß sie ganz und gar nicht das geeignete Mittel ist, das Uebel der Abtreibungen einzuschränken.

Widersprechende Aussagen im Střibrny- Prozeß.

den wird.

aus

dent

2. Das herrschende Strafgesetz verschlechtert nur die Gesundheitsverhältnisse, denn es macht Jglau, 7. November. Der 20. Verhandlungs­die Schwangerschaftsunterbrechung zu einem Er- tag des Prozesses wurde heute um 9 Uhr mit der in Europa schwere Konflikte verhindern will. werb von Aerzten und Nichtärzten, die bereit Verlesung der Zuschriften des Außenmini Einleitend stellte Dr. Beneš fest, daß die Prin- Zu alledem bedarf es jedoch etwas mehr inter - find, ihre persönliche Freiheit aufs Spiel zu feßen ft eriums eröffnet, daß Zeuge Dr. Pod­zipien und Richtlinien sowie die praktische Stellung- nationalen Vertrauens und gegenseitigen guten und in deren Hand die Leistung zur höheren Ge- lipity im November 1921 nahme zu einzelnen Details für unsere Außenpolitik Willens. sundheitsgefahr wird. Daneben aber fällt die Last Staatsdienste ausgetreten war uitd durch den Regierungswechsel unberührt geblieben Frankreich hege bei dem heutigen ziffernmäßigen des bestehenden Strafgesetes nur auf die sozial daß in den Aften feine Bemerkung vorhanden sind. Er führt dann im einzelnen die legten Ereig- Kräfteverhältnis zu Deutschland und Ita schwachen Frauen, für die sich die Gefahr für die war, daß er vom Gesandten Tusar zum Aus­nisse in der europäischen Politik an, kommt dann auf lien begründete Befürchtungen um seine Sicherheit: Freiheit mit jener für die Gesundheit vereint. tritt aufgefordert worden. Es traf auch eine 3- den Konflikt zu sprechen, der von der deutschen so sei es natürlich, daß Frankreich als Entgelt für 3. Der ideale Ausweg wäre die straflose und schrift des Strafgerichtes in Prag ein, derzufolge Forderung nach Gleichberechtigung entstan- eine wesentliche Abrüstung eine dauernde Organi unentgeltliche Durchführung in öffentlichen Heil es noch nicht bekannt sei, ob und wann den ist. Der deutsche Parlamentarismus, welcher seit sation des Friedens in Europa fordere. Es könnten anstalten bei Beobachtung aller Regeln der ärzt- Stejskal nach Deutschland ausgeliefert wer September 1930 durch den wachsenden Hitlerismus aber auch internationale Verhältnisse eintreten, wo lichen Kunst. gefährdet wurde, sei durch eine Reihe von Neu- Deutschland sich berechtigterweise in seiner 4. Wir fordern die Strafbarkeit nur für die Dr. Rašin erstattet die Anzeige gegen wahlen erschüttert und durch das antretende Sicherheit bedroht fühlen könnte. Es sind daher von unbefugten Laien und von gewerbsmäßigen den Zeugen Esner wegen Meineides. Wei Regime Papen- Schleicher vorläufig von einer Ein- Garantien der Sicherheit für beide nötig. flußnahme ausgeschaltet. Das neue, vor allem auf Die Tschechoslowakei wünsche aufrichtig den Abtreibern sowie für die gegen den Willen der ter beantragt Dr. Rašin in Anbetracht der Zei­Die Tschechoslowakei wünsche aufrichtig den Frau vorgenommenen Schwangerschaftsunter- tungsmeldungen, daß Stejskal in Berlin aus der Macht und dem Einflusse der militärischen Frieden. Aber, wenn man bedenkt, daß ihre drei brechungen. der Haft entlassen worden sei, das Justizministe Faktoren aufgebaute autoritative Regime hat in durch die Friedensverträge entwaffneten Nachbarn 5. Unter den herrschenden Verhältnissen be- rium möge ersuchen, Steiftal freies Ger manchen Staaten Befürchtungen dahin her- auch heute bei einem eventuellen Stonflikte Kriegs- grüßen wir den Entwurf des Genossen Dr. Meleit zweds seiner Zeugenaussage einzuräumen. vorgerufen, daß aus diesen Ereignissen neue in- mittel zur Disposition stellen können, die mehr ner, welcher das soziale Unrecht beseitigt und die Staatsanwalt Dr. Marjanko spricht sich ternationale Romplitationen entstehen fach größer sind als die der Tschechoslowakei, Gesundheitsgefahr für die sozial schwache Frau gegen den Antrag des Verteidigers auf Vorladung weiters, daß ihre geographische Position ungewöhn- abwehrt. lich schwierig ist, so müsse man objektiv anerkennen, daß unsere Regierung, auch wenn wir tatsächlich teine übertriebenen Befürchtungen um uns selbst hegen, da wir mit unseren Nachbarn im allgemeinen in einem guten Verhältnis stehen, immer berechtig Der deutschen Regierung handle es sich nicht um terweise die These von der Sicherheit und die theoretische Gleichberechtigung, sondern sie Notwendigkeit einer definitiven wünscht fattische Veränderungen in ihren Friedens organisation in Europa ber­Rüstungen im Sinne einer Verbesserung ihres Mili- treten hat. tärsystems; auch Deutschland wünscht, daß seine Sicherheit ebenso wie die der anderen Staaten ge­währleistet werde. Die deutsche Absenz von den wei­teren Abrüstungsverhandlungen sei das wichtigste Ereignis dieses Jahres.

werden.

Es ist allerdings eine unbestreitbare Tatsache, daß der Frieden und die politische Entwicklung Europas von der Entwicklung in Deutschland

abhängt.

Auch für Ungarn seien die Worte Sicherheit und Organisation des Friedens keine bloßen Phrasen. Nur eine neue wahrhafte Frietensorganisation des europäischen Kontinents fönnte auch alle Bünd nisse und alle rivalisierenden Blocks überflüssig machen, wie sie vor dem Krieg die ganze euro­ päische Politik beherrschten. Die Abrüstungston. ferens ist eine einzigartige Gelegenheit dazu.

Die Boransfegung für den Erfolg der Abrüftungs­tonferenz liege darin, daß diese Organisation für beide Lager gleich vorteilhaft und annehm bar wäre.

6. Für einen richtigen Ausweg sehen wir umfassendsten Mutterschutz und Kinderfür forge an.

Steistals aus und erklärt betreffs des Zeugen Ešner, daß bisher nichts festgestellt worden sei, was dazu berechtigen könnte, von einer falschen Zeugenaussage zu sprechen.

7. Unter den kritischen Verhältnissen der Ges genwart, solange dieser Schutz unzulänglich ist und mann in Luhačovice, aus. Er kannte jowohl Hierauf jagt Zeuge Jaroslav Frida, Kauf­die Gesellschaft nicht volle Sorge für Mütter und Stribrny als auch Sichrovsky und erinnert sich Kinder übernimmt, halten wir für die einzig daran, daß beide einmal miteinander im Geschäfte wirksame Bekämpfung der gesundheitsbedrohen gesprochen hätten. Er hätte sich im Vorjahre am den Abtreibungen die Aufklärung der Frauen über Heiligen Abend mit seinem Hausherrn Spalet die Verhütung unerwünschter Empfängnis und über den Prozeß unterhalten und Spalek hätte er­Einrichtung und Führung von Beratungsstellen, flärt, es sei dies eine ušitá bouda"( eine die den Frauen Rat und Hilfe bieten sollen, bereits vorher vorbereitete Falle) für Stříbrny, durch die Selbstverwaltungskörper und die Trä worauf ihm Zeuge mitgeteilt hätte, er habe ge ger der Sozialversicherung. sehen, wie sich Střibrny und Sichrovsky im Ge schäfte Baufers unterhalten haben. Špalet teilte dies dann Dr. Stransky mit, der, ohne mit Frida über die Sache zu sprechen, ihm einen Brief gegeben und diesen dem Untersuchungsausschuß gesandt habe.

Svaz čfl. lékařů soc. dem. Verein der deutschen sozialdemokratischen Aerzte in der Tschechoslowakischen Republik.

Die Welt, durch die grüne Brille gesehen.

Zum Problem der Abrüftung erklärte Beneš, daß nur ein allgemeines politisches Einvernehmen und die Sicherung des Friedens in Europa einen wesentlichen Einfluß auf die Lösung der Weltwirtschaftskrise haben könne. Das Schicksal der Genfer Konferenz werde von zwei Fragen ab­Sodann sagt Zeugin Stephanie Pauter­hängen: 1. wie das Problem der sogenannten tova aus, die entschieden ausschließt, daß bei Gleichberechtigung Deutschlands gelöst Dieser Tage fand in Prag eine Sigung des ihnen im Geschäfte Střibrny mit Sichyrovsky gut­wird und 2. wie die Frage der sogenannten sich er- An eine solche Organisation denke im wesentlichen Internationalen Agrarbureaus unter dem Borsig sammengekommen sei, respektive mit ihm ge­heit oder, wie man bereits allgemein sagt, die auch der neue konstruktive Plan Frankreichs. des neuen tschechoslowakischen Landwirtschaftssprochen habe. Gleichzeitig legt Zeugin einen Brief Frage der Organisation des Friedens gelöst wird. Dem Ausbau dieses Friedenssystems stellten sich ministers Dr. Hodža statt, an der die Vertreter ihres Mannes vor, der wegen Krankheit vor Ge­Der Minister schilderte nun bis ins Detail die jedoch einige Hindernisse entgegen. Die angel aus elf europäischen Staaten teilnahmen. Die richt nicht erscheinen fönne. Er schreibt, es sei einzelnen Phasen des deutschen Kampfes um die sächsischen Staaten haben es bisher abgelehnt, Ansprache Dr. Hodžas, seiner agrarischen Zu- ganz ausgeschlossen, das beide Angeklag­Gleichberechtigung in militärischen Dingen, und be- sich daran zu beteiligen; auch die ehemaligen be- hörerschaft angepakt, wird besonders dadurch von ten miteinander im Geschäfte gesprochen hätten. rührt dann den neuen französischen Abrüstungsplan. siegten Staaten wollen es nicht, weil sie Intereffe, weil sich auch in ihr die revolutionie- Die weitere Zeugin Milada Kohlova, Beneš ist der Auffassung, daß nach einem darin einen Bersuch zur Betrifizierung der Frie- rende Wirkung der Weltwirtschaftskrise auf die eine Schwester von Frau Paukertova, war im densverträge sehen. Gedankenwelt der agrarischen Führer wider- Unternehmen Pautert als Kassierin tätig. eventuellen Mißerfolg der Genfer Konferenz Die Einigung Frankreichs, Deutschlands. und spiegelt. So, wie die Leiter unserer Großindustrie, Auch sie schließt mit entschiedener Sicherheit aus, Europa in eine Periode neuer schwerer politischer Italiens, einen Krieg in Europa nicht mehr zuzu deren Ausführungen wir fürzlich hier besprachen, daß Střibrny und Sichrovsky miteinander in das Krisen geraten würde, welche zunächst zu einem lassen, würde den europäischen Frieden sichern. das privatkapitalistische System bereits als halb Geschäft gekommen waren, dort miteinander ge­neuen großen Wettrüsten und zum Schlusse mög- Deutschland und Italien sehen darin jedoch eine Be- überwunden ansehen und nach neuen Formen der sprochen oder einander gegrüßt hätten. licherweise auch zu einem neuen unaufhaltsamen trifizierung des Friedensvertrages und verhalten Produktion suchen, so spricht auch Dr. Hodža schon triegerischen Konflikt führen würden. sich ablehnend. Ist dieser Balt nicht möglich, so will von einer Strije des Kapitalismus, die er aller- Krankenfürsorge für die Arbeitslosen. Am Darüber sollte sich niemand Illusionen hin- man sich eine Kriegsmöglich feit zweds dings auf den liberalen Kapitalismus einschränkt, Samstag, den 5. November, fand im Ministerium geben; wir haben diese Illusionen nicht. Daher be- Aenderung des gegebenen Zustandes offenhalten wie er die Welt seit 150 Jahren beherrscht. Dr. für soziale Fürsorge im Beisein des Ministers trachte er die Situation ernst; daher set es unsere und dadurch einen gewissen Druck ausüben. Das sei Hodža glaubt nicht an das Zugrundegehen des Genossen Dr. Czech eine Beratung über die Pflicht so vorzugehen, daß die europäischen Staaten aber gefährlich. Sapitalismus, es sei aber unbestreitbar, daß er Strantenfürsorge für die Arbeitslosen statt. An fich vernünftig einigen und ähnliche Rata­Beim Abschluß des Europapaktes müßte es auf seine Methoden verzichten müsse: auf die der Debatte beteiligte sich eine Reihe von Sozial strophen verhindern. jedem klar sein, daß er zwar daran gehindert unkontrollierte freie Konkurrenz und auf die politikern und Aerzten. Von Sozialdemokraten Die Tschechoslowakei sei sich von Anfang ar wird, politische und andere Kon- Spekulation. Das Kapital müsse sich in den sprachen die Genossen Hackenberg, Johanis, Dr. bewußt gewesen, daß das Problem der Rüstungs- flikte durch Krieg oder Kriegs- Dienst der Produktion stellen und dürfe weder Pleskot, Dr. Holitscher, Dozent Dr. Gruschka, Dr. gleichberechtigung im positiven Sinne werde gedrohung zu lösen, daß jedoch politische durch spekulative Ueberproduktion noch durch Popper, Dr. Kafka und Dr. Přesty, welche die löst werden müssen; sie sei für eine positive, d. i. Differenzen dadurch noch nicht auf- riskante Geldgeschäfte die Wirtschaft bedrohen. hauptsächlichsten Grundsäße, die bei der Verwirk günstige Lösung dieses Problems. Für die Lösung hören. Dr. Hodža will also den Kapitalismus seines lichung dieser Forderung berücksichtigt werden des Abrüstungsproblems sei jedoch die Frage der Organisierung des Friedens korrelativ.

Wenn die Rüstungsgleichheit dadurch erzielt werden sollte, daß die abgerüsteten Staaten neu

Wenn jemand glaubt, daß er dadurch etwas innersten Wesens entkleiden, um den so auf- müssen, besprachen. Zum Schluß gab Minister von seinem Standpunkte vergeben würde, weil frisierten Kapitalismus für ewige Zeiten erhalten Dr. Czech der Hoffnung Ausdruck, daß sich diese er annimmt, daß die Zeit für die andere Seite zu können. Dies will er damit erzielen, daß er für die Arbeitslosen und die Volksgesundheit so arbeitet und daß durch Sicherung der Ruhe für die Wirtschaft in immer stärkerem Maße der wichtige Frage werde lösen lassen.