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Keine wesentlichen Acnderungen

in der tschechoslowakischen Wirtschaft.

Der Bankrar der Tschechoslowakischen Natio­nalbank hielt am 24. d. M. seine ordentliche Monatssigung ab. Dem vorgebrachten Geschäfts­berichte entnehmen wir folgendes:

Die Weltwirtschaftslage erfuhr im ver­flossenen Zeitabschnitt keine großen Aenderungen. Es wurden zwar

Freitag, 25. November 1932

weist in der letzten Zeit eine gewisse Besserung auf.

Auch in der Tschechoslowakei   hat sich die Situation in letzter Zeit nur unbedeutend geändert, was hauptsächlich auf die

anhaltenden Absatzschwierigkeiten der Exportindustrie,

einige den abnehmenden Druck der Welt­depression bezeugende Anzeichen auf Zahlungsschwierigkeiten in einigen Staaten wahrgenommen, hauptsächlich in einigen Terri- und schließlich auf die Schutzpolitik anderer aus­torien, sie nahmen aber bisher nicht den Charat- ländischen Absatzgebiete zurückzuführen ist. Troß ter einer einheitlichen Tendenz an. Auch weiter dieser Schwierigkeiten konnte im Außenhandel hin werden die Hoffnungen an die inter= eine massige Besserung verzeichnet werden. nationale Wirtschaftskonferenz ge- In der Entwicklung der Arbeitslosig­knüpft, deren Möglichkeiten jetzt schon in den feit tommen hauptsächlich Saisonmotive zur wesentlichen Teilen ihres Programms greifbarere Geltung, auch die Industriebeschäftigung ent­Formen annehmen, was besonders vom Stand- spricht den saisonmäßigen Voraussetzungen. Es punkt der noch nicht ihrer Lösung zugeführten gab hier keine wesentlichen Aenderun­grundsäßlichen Fragen auf dem Gebiete der gen gegenüber dem vorhergehenden internationalen Finanzen von Bedeutung ist, 3eitabschnitte. Der Oktoberumfaß des hauptsächlich die Regelung der inter  - Außenhandels hat sich gegenüber dem Vormonat nationalen Schulden und die Rück einigermaßen gebessert, sowohl in der Ausfuhr kehr zur Währungsstabilität betref als auch in der Einfuhr, zum Teile der Saison­fend. bewegung entsprechend. Als günstigeres Moment wäre besonders die Erhöhung der Fertigausfuhr und der Rohstoffeinfuhr zu bezeichnen.

Der Preisrückgang der Weltrohstoffmärkte zeigte teine weiteren Fortschritte, bei Metallen wurde in der letzten Zeit eine Befestigung der Notierungen beobachtet.

Der Außenhandel einiger größeren Staaten

Der Kurs der tschechoslowakischen Krone wies auf den Märkten, welche den Goldstandard beibehalten haben, keine Schwankungen auf.

reichs nach nach Ungarn   wird bor Abgebrochene Verhandlungen allem auf unsere Kosten gehen über den russisch  - rumänischen Nichtangriffs­und es ist zweifellos, daß der abgeschlossene pakt. Vertrag einen Erfolg der österreichischen Bukarest  , 24. November. Die Verhandlungen Handelspolitik bedeutet. Ebenso groß wie zwischen Rumänien   und Sowjetrußland betref Oesterreichs   Erfolg ist der Mißfend den Abschluß eines Nichtangriffspaktes wur­erfolg der Tschechoslowakei   und den, wie gestern der rumänische Außenminister wie ein blutiger Hohn auf die tschechoslowa Titulescu in der Kammer erklärte, abgebro­tische Handelspolitik klingt es, wenn die che n. Rumänien   will es nicht zulassen, daß bei Neue Freie Presse" den Abschluß des öster- den Verhandlungen die Frage der russisch- rumä­reichisch- ungarischen Vertrages mit den Wor- nischen Grenzen berührt werde.

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Kommunistenkundgebung gegen Trotzki  .

Der Fall Bojar

Nr. 278

Diebstähle tamen in Bischofteiniz bei der Ge­

der Gemeinde vor 20 Jahren, in Staab und

J. M.

richtig beantwortet, indem er sagte: Die Sentimen talität hat jetzt keinen Wert, ich ersuche die Ge­und die Wirtschaft gewisser Bezirkspaschas. schworenen, die Schuld Bojars einstimmig zu be­Aus Pilsen wird uns geschrieben: jahen und zu beweisen, daß man nicht immer vie Dank gebührt den sozialdemokratischen Bezirts Heinen Diebe straft, sondern auch die großen Diebe vertretern in Mies, daß sie die Millionendefrauda- strafen muß!" Der Beifall bei diesen Worten hat tion des Rates der politischen Behörde dort auf das Volksempfinden gezeigt. Bojar war ein Gewalte deckten, denn der Fall des JUE. Bojar ist kein mensch und war Servilist nach oben. Einzelfall der Korruption und der Diebstähle in meinde schon vor 35 Jahren vor, in Weißensulz   bei den früheren Bezirksausschüssen und späteren Be­zirksverwaltungskommissionen, da viele Diebe Steuer, Umlagen- und Staats- oder Landesgelder Nürschan   ebenfalls, beim Bezirk in Ronsperg   vor unterschlagen haben und ihr Amt mißbrauchten, nur einem Menschenalter, daher ist das Urteil im Falle tamen die Fälle nicht vor das Schwurgericht, weil Bojar ein notwendiges. sie von den Bürgerlichen meist unterbrüdt wurden. Gegen die Zollerhöhungen, Der Beamte war in den alten Bezirksausschüſſen in Desterreich, also in Böhmen   und Mähren  , der Bascha des Bezirkes. Die Bürger der Kurien hatten wie sie der Trapl- Plan vorschlägt, wendet sich blindes Vertrauen zu ihm, denn er besorgte ihnen gestern mit großer Entschiedenheit das Pravo­die Subventionen für ihre Wiesen und Felder, Lidu". Das Blatt stellt fest, daß der Finanzmini tanzte bei Unterhaltungen mit den Töchtern, wenn ster in seinem Vorschlag an die Erhöhung von er nicht eine solche heiratete, um jeden Verdacht 180 Zollpositionen denkt. Begründet wird diese von sich zu wälzen. Er allein verwaltete die Bezirks Zollerhöhung nur mit wenigen Worten: fasse ohne Kontrolle, führte die Wahlen in den Gemeinden durch, nach welchen es auf Kosten der Gemeinden oder des Bezirkes hoch herging, kurz, er war eine Art Herrgott.

Die neue Regelung der Zollsäze liegt in dem äußerst notwendigen Bedürfnis, die Staatsein­nahmen zu erhöhen, begründet; gleichzeitig wird eine geeignete Grundlage für handelspolitische Verhandlungen geschaffen. Die voraussichtlich höheren Zolleinnahmen werden jährlich etwa 130 Millionen K betragen.

Nach dem Umsturz, als unsere Genossen in diese Körperschaften einzogen, änderte sich anfangs nicht viel, da sie zu wenig Erfahrungen hatten. Diese Baschaherrschaft wurde erst vollkommen dort be­ Mit   Recht kritisiert das Pravo Lidu", daß feitigt, wo unsere Genossen die Majorität belamen eine so einschneidende Maßnahme so armselig und in den Finanzen Gegensperren einführten, also begründet wird. Dazu kommt allerdings noch, in Industriegegenden, wie Bodenbach  , Teplitz   oder daß diese Begründung ganz falsch ist. Karlsbad  . Ganz anders blieb es in den Böhmer- Wir brauchen, so meint das tschechische waldwinkeln. Die Macht will niemand gerne frei- fezialdemokratische Organ, dringend eine Reform willig abgeben und so kam es, daß die Diebereien des Zolltarifs. Aber eine ganz andere, als sie der weiter getrieben wurden. Finanzminister vorschlägt. Wir haben nach der Hat man schon vergessen, daß in diesen Blätösterreichischen Monarchie den Zolltarif von 1906 tern große Artikel über den Fall Adam Waiz übernommen, haben aber nicht systematisch die in Host au geschrieben wurden, daß er über 400.000 Zölle der Entwertung der Währung angepaßt, Kronen teine Aufklärung geben fonnte? Unsere sondern haben für die einzelnen Gruppen Zoll­Benossen haben den Antrag gestellt, den Fall der toeffizienten geschaffen, die ganz verschieden sind. Staatsanwaltschaft Bilsen   anzuzeigen, Bilsen   anzuzeigen, aber die Für manche Waren beträgt dieser Zolltoeffizient, Landbündler haben diesen Beschluß niedergestimmt mit dem der alte Friedenszoll multipliziert wird, und heute erhält der Mann eine Pension zur zwei, für manche aber 30. Dadurch, daß wir Pension als früherer Unterlehrer und bekommt noch feinen Zolltarif geschaffen haben, der unseren be eine große Nachzahlung durch den Ausspruch der sonderen wirtschaftlichen Verhältnissen angepakt Landesvertretung in Prag.  

hatte, belastet hat und über Defraudation von Be­

ist, haben wir unserer Wirtschaft schweren Scha­

ten begleitet: ,, Die Zeit der Verwirrung ge­Als unsere Genossen in der Bezirksverwaltungs- den zugefügt. Statt nun mit einem neuen Zoll­hört also der Vergangenheit an und der be­kommission Bischofteiniz den Antrag stellten, tarif zu fommen, bringt der Finanzminister un schämende Wechsel zwischen vertragslojem Zu­dem Bezirksgewaltigen, seither verstorbenen Direktor systematisch Zollerhöhungen in Vorschlag, die Josef Sima  , die die Kassaschlüssel abzunehmen, feinen handelspolitischen Sinn haben, sondern stand und kurzfristigem Provisorium hört ein- Kopenhagen  , 24. November. Gestern abends für alle Male auf." Bei uns gehört die Zeit versammelten sich vor dem Bahnhofe etwa welcher Antrag einstimmig angenommen wurde, einzig allein die Erhöhung der Staatseinnahmen der Verwirrung leider noch nicht der Ver- 10.000 Kommunisten, die bei der Ankunft des haben Landesrevisoren nur von wenigen Jahren bezwecken. Würde der Antrag des Finanzmini gangenheit an. Bei uns rührt sich nichts, um 3uges, mit dem Troskij erwartet wurde, de- einen Abgang von 92.000 K festgestellt. Sätten sie fter angenommen werden, so würde es zu einer die handelspolitischen Beziehungen mit den monstrieren wollten. Trotzkii ist dieser Demon- aber 20 oder 30 Jahre zurück die Revision durch Verteuerung einzelner Waren kommen, welche die Staaten, welche unsere Industrieprodukte ab- ſtration ausgewichen, indem er zehn Meilen geführt, was sie mit Rücksicht auf die Stüße" nicht Kaufkraft der Bevölkerung schwächen würde. vor der Stadt den Zug verließ. Ein Automobil taten, wäre eine andere Summe konstatiert worden. nehmen, wieder aufzunehmen. Schuld davan brachte ihn in eine Privatwohnung in Kopen- Schwurgericht den seither erschossenen Freund Ing. schlag der Regierung ist. Das Pravo Lidu" stellt auch ausdrücklich Wenn Bojar mit der größten Gemütsruhe im fest, daß der Entwurf Trapls nicht ein Vor­sind die Agrarier, die auf keinen Fall hagen  . Karajet, der mit ihm zusammen eine Industrie Nahrungsmittel ins Land lassen wollen- und wenn dabei die ganze Industrie zugrunde Erhöhte Aktivität Oesterreichs  gehen sollte. Wem dann die Herren Agrarier auf handelspolitischem Gebiet. ihre Produkte verkaufen werden, wenn die Wien  , 24. November. Die während der letz Kaufkraft der industriellen Bevölkerung auf ten Wochen abgebrochenen Verhandlungen zivi auften zu ein Mindestmaß gesunken sein wird, das ist schen Desterreich und Rußland   über die eine Frage, die uns bisher noch nicht beant- Wiederaufnahme des normalen Handelsverkehrs, wortet wurde. Die Herren Agrarier werden dürften in der nächsten Zeit wieder aufgenom­erst zur Besinnung kommen, wenn die Kata- men werden. Der russische Handelsvertreter in strophe auch über sie hereinbrechen wird, wenn Wien   ist nach Moskau   gereist, um neue Infor­durch die Verelendung der Industriebevölke- mationen einzuholen. Borgeschlagen wird von russischer Seite ein Warenaustausch im Verhält­rung ein Teil der Bauern an den Rand des nis 1: 1 oder 1:% zugunsten Desterreichs. Die Bettelstab gebracht sein wird. Dann aber Verhandlungen über die Vergebung der russischen wird es zu spät sein und keine Handelspolitik Bestellungen sollen nach der Rückkehr des russi­wird uns die verlorengegangenen Absatzge- schen Handelsvertreters aus Moskau   aufgenom­biete zurückbringen.

Franz Heller:

Der k. u. k. Sanitätsdickus

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men werden.

Die Leistungen einer Gewerkschaft. Der Internationale Metall­

zirksgeldern aus Staab im Betrage von ettva 700.000 K sagte, das wäre eine Zivilsache und habe mit der Straffache von über 1.380.000 K nichts u tun, so war das nur möglich, weil der Bezirk arbeiterverband in Komotau   berichtet in sich um diese Diebstähle nicht fümmerte und die der letzten Nummer seines Verbandsorgans aus Revisoren alles ihm unterschrieben haben, daß nichts führlich über die in den ersten neun Monatent fchle. Und als Zeuge tritt noch der Adam Waiz aus Hostau auf, dem der Bezirk Staab einen Stein- dieses Jahres geleisteten Unterstützungen. Nach brecher ablaufte, von welchem Betrage Bojar das diesen Berichten hat der Internationale Metall­arbeiterverband in der Zeit vom 1. Jänner bis Geld auch gestohlen hat. ju acht Jahren schweren Kerkers, Aberkennung des dentliche Seine Sentimentalität vor der Urteilsfällung 30. September 1931 19,201.117 für die or Arbeitslosenunterstüt Wahlrechtes, Zahlungsverpflichtung der Millionen­diebstähle an den Staat und Faste, daß er um mildes 3ung und 1,592.790 für die risen­Urteil bitte, da er Frau und Kind habe, hat der unterstübung abgerechnet, was eine Ge­Staatsanwalt Cacat mit Worten aus dem Volte samtleistung von 20,853.907 ergibt.

zu

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nicht, ich trinke nichts und zu Hause schon gar nicht besser sein sollte, dann noch einen Bitteren."[ eine Frau und bat Emil um Erlösung aus ihren nichts, wenn ich Durst habe, gehe ich ins Wirts- Man prophezeite ihm eine große Zukunft: Lie- Nöten. Das wird sich schwer machen lassen, haus, ich habe es ganz nahe und zu Hause schmeckt ber zahlen wir etwas mehr, aber das Bier lassen liebe Frau, warten Sie lieber, bis der Professor mir das Bier nicht, da trinke ich höchstens nach wir uns nicht verbieten." Eine Zeitlang sonnte kommt, der trifft es auch ganz gut, ich bin der Sperrstunde einen Wein oder einen Bitteren, sich Emil in Ruhm und Ehren, dann begann sich momentan selbst ein bißchen trant, wenn Sie wenn das Bier nicht gut war, aber da schlafen Herr Meltsch zu beklagen, daß der Junge vor nichts dagegen haben, werde ich das andere Bett die Kinder schon." In Anbetracht dieses Vaters dem Mittag nicht aus dem Bette zu bringen sei, beziehen." ,, Also so einfach ist das nicht. vor allem erschienen den Professoren Emils Sünden eher er wisse nicht, ob er das ewige Studium werde Emil war bereits in tiefen Schlummer ver­müßte ich zwei Garnituren Schulbücher kaufen, verzeihlich und, da sie auch von seinen Besuchen durchhalten fönnen. Man tröstete ihn, Emil junken, als die Hebamme herbeigeeilt kam, um eine für die Schule und eine für zu Hause zum genug hatten, blieb Emil unbehelligt und rutschte, hätte keine Veranlassung die Sache zu übertrei- die Ankunft des Professors und seines Stabes zu strapazieren." wenn auch gemäß seinem Umfange etwas er- ben, das Studium sei lauter Theorie. die für die melden. Zur Rettung der Situation warf sie Meinetwegen, wenn es dir mit dem Stu- schwert, aber schließlich doch glücklich durch die Praxis nicht tauge, erst sollten die Herren Pro- über Emils Gesicht und Leib eine Decke. dium ernst ist." Matura. Stolz jaz jezt Herr Weltsch mit sei- fessoren ihre Wissenschaft vervollkommen, dann Das ist gut, meine Herren, das müssen Es ging dann in der Schule flaglos, nur nem Sohne, dem angehenden Juristen und Ad- könnten sie den jungen Leuten etwas weismachen, Sie üben, die sogenannte Untersuchung unter gegen Ende des Schuljahres mußte Herr Meltsch vokaten und zukünftigen Stadtrat, am Stamm- früher nicht. Aber ab und zu, meinte man, sollte der Decke, früher wurde sie allgemein berlangt wieder vor den Professor, diesmal aber hatte er tische, bis ihm eines Tages der Neid seiner Mit- sich Emil auf der Universität zeigen, um die und in Ländern, wo die Frauen besonders keuch sich gehörig Mut angetrunken und fiel über das menschen die Laune verdorben hatte. Wenn Fortschritte der Wissenschaft zu verfolgen und um sind, wie zum Beispiel in England, wird sie auch Männlein, ohne es erst zu Worte kommen zu ladein Sohn Jurist wird, kannst du Geschäfte nicht in Vergessenheit zu geraten. Das jah Emil heute noch vielfach gehandhabt, der Finger, das sen, gleich her; er sei Steuerzahler und lasse sich machen mit wem du willst, mit uns nicht, was ein und er meldete sich zum Praktikum in der tastende Auge, muß mich über den Stand der Geburt vollkommen orientieren." eine derartige Behandlung nicht gefallen, wenn würdest du uns für Gaunereien im Geschäfte Geburtshilfe an. man ihm viel Schwierigkeiten machen sollte liefern, wenn du den Advokaten umsonst hättest, Hinreichend vorgebildet um zu wissen, daß Die Hebamme machte sich aus dem Staube, würde er aufhören seine Steuern zu zahlen und dann könntest du leicht einen Prozeß ristieren, aus der geburtshilflichen Klausur nur schwer der Professor fuhr mit der Hand unter Emils dann könnter die Herren Professoren schauen, wo foll dein Sohn Geistlicher werden. dann fann er Ausgang zu erreichen war, stillte er seinen Durst Dede und zwei Seelen schrien erschreckt auf sie ihren Gehalt bekämen, das wäre so etwas erst wenigstens für deine Sünden beten und mit sei- auf einige Tage voraus und steckte fürsorglich Emil und der Professor. Während aber Emil, das viele Geld für die Bücher auslegen und dann ner Figur fann er es rasch zum Prälaten brin- zwei Flaschen Kognak in die Brusttaschen ein, als abgeklärte Natur, im nächsten Moment wie den Sohn zu der Schusterei geben, die Herren gen, auch ein schöner Beruf." welches Getränk doch auf dem weiten Wege zweds der friedlich in Schlummer verfiel, konnte sich Professoren seien auch nicht Schuster geworden ,, Emil, mein Sohn, mach mich nicht unglüd- Reparierung des verstimmten Magens herhalten der Professor lange nicht beruhigen und ließ und überhaupt durch das Studium würden die lich, ruinier deinen Vater nicht, da hast du Geld, mußte. Mit den Dertlichkeiten nicht vertraut, schließlich den absonderlichen Batienten entkleiden Kinder nur verdummt und für das praktische fauf dir eine goldene Brille und einen silbernen gelangte er in das Kabinett für Raritäten. Die und auf dem Hofe unter die Pumpe legen. Emil Leben verdorben, fein Meister stehe um einen Stock und werde Medizindoktor." Hebamme schlug die Hände zusammen: Um erholte sich rasch, aber der Zwischenfall verleidete studierten Lehrbuben. Endlich gelang es dem Diese Lösung war dem Stammtisch sehr Gotteswill, so etwas haben wir noch nicht da ihm das Studium ganz und gar, er schlief wieder Professor, den erregten Vater zu beruhigen, in- ympathisch, man freute sich einen Arzt zu be- gehabt, ein schwangerer Mann. ein schwangerer Mann. In welchem bis Mittag und beschränkte seine Spaziergänge auf seine Vorstadt, wo seine Autorität gestärkt dem er versicherte der Schüler Meltich entspreche kommen, der selbst gern eins hinter die Binde Monat sind Sie?" in den Lehrfächern io halbwegs, nur huldige er schüttete, der gewiß niemandem das Bier verbie- Nachdem Emil sein Anliegen vorgebracht genug war, um auch über dieses Kapitel unbe­bedauerlicher We: ie, trotz seiner Jugend, schon ten wird. Und bald hieß es, Emil sei schon heute hatte, wurde er in ein Heines Zimmer geführt, chadet hinwegzukommen. dem verderblichen und verheerenden Genusse gescheiter als die alten Aerzte man nannte ihn wo er den Herrn Professor erwarten sollte. Es Es erregte begreifliches Aufsehen, als Emil alkoholischer Getränke, was jedoch erst den Schü- nicht mehr Dickus, sondern den jungen Herrn war ein bürgerliches Wohnzimmer mit zwei Bet- eines schönen Frühlingsmorgens so gegen neun lern der obersten zwei Klassen und auch diesen Doktor und begann ihn ehrfurchtsvoll zu konsul- ten, wo die Studenten die Verhältnisse, wie sie Uhr auf der Gasse erschien. Herr Doktor haben nur außerhalb des Weichbildes der Stadt, ge- tieren, ob man in dem gegebenen Falle einen sie in ihrem Berufe antreffen würden, tennen- schon ausgeschlafen?" stattet werden könne. Versöhnt bedauerte Herr Sognak oder lieber einen Bitteren trinken sollte lernen sollten. Das Bett des Ehemanns war ,, Da kann man nichts machen, Assentierung." Meltich, auch in der Hinsicht jede Schuld von sich 5 Emil traf immer das wichting: Erst einen mit Windeln und einem Korb zur Aufnahme des weisen zu müssen: Von mir lernt es der Junge Rognat und wenn es nach dem nächsten Biere Kindes belegt, in dem anderen Bett jammerte

Fortjepung folgt.)

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